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Das Werkzeug => Das Messer => Messerpflege - Restaurierung => Thema gestartet von: NebuK am 15. Oktober 2014, 16:02:52

Titel: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: NebuK am 15. Oktober 2014, 16:02:52
Hi zusammen,

auch wenn ich mit dem Hobeln immernoch zu kämpfen habe hat mich eure Restauriererei von alten Rasiermessern fasziniert. Da ich sowieso schon gerne Messer schleifen (... aber mir in kurzer Folge gerade vor ein paar Tagen beide Kombisteine zerbrochen sind *grummel*) und mich auch das Aufarbeiten von patiniertem oder verrosteten Klingen durchaus interessiert wollte ich mal Anfangen. Heft-Bau sollte auch irgendwie funktionieren da ich ohne hin schon etwas Holzarbeite -- Lautsprecher, Kleinmöbel und Modellflugzeuge zwar, aber immerhin.

Hier wollte ich dann einfach mal mit schön vielen Bildern dokumentieren wie ich meine ersten Restaurationen so bestreite. So "Komplett-Logs" gibt es hier weniger, eher "Schau mal hier ... oh fertig, hübsch!". Das ist zwar toll anzusehen, aber "uns Anfängern" hilft einmal komplett durchexerziert doch etwas mehr :D.

Gesagt getan, zwei schöne alte Messer auf EBay geschossen, von denen das erste heute angekommen ist: Ein """Tückmar & Martin (Garantie) Ohligs-Solingen 116 -- Beste?Qualität -- ?Tückmar? -- Feinster?Silberstahl""". Soweit ich hier lesen konnte sind die Tückmar sogar was recht anständiges, oder? Idealerweise möchte ich also versuchen es nicht zu verhunzen, sondern mit ernsthaftem Engagement herangehen es Rasierfertig zu bekommen, und dann die Messerrasur zu erlernen. Vermutlich würde ich es schärfen, eine Rasur wagen, und dann kommt es zu einem Forumsschleifer um zu sehen was ich alles verbockt habe :-).

Hier einige Bilder:
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/T%C3%BCckmar-116/IMG_5711.JPG?m=1413380990)
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/T%C3%BCckmar-116/IMG_5713.JPG?m=1413380982)
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/T%C3%BCckmar-116/IMG_5715.JPG?m=1413380985)
Mehr auf: http://gallery.ghostdub.de/index.php/NebuK/Razors/T-ckmar-116
Hochauflösend auf: http://pics.kanojo.de/Razor-T%C3%BCckmar-116/
Ich hoffe man kann den Zustand der Klinge halbwegs gut erkennen.

Jetzt stehe ich vor einem Problem: Eigentlich war für mich klar dass hier ein Totalschaden kommt. Ich wollte entnieten, das Zeugs in ein Phosphorsäure-Bad werfen, und dann entscheiden ob ich edle Patina schöner finde, oder Hochglanz-Restauration mache. Leider schaut das Ding für mich fast schon so gut aus dass ich es vermutlich mit etwas Saubermachen, polieren und neuem Schliff getan ist. Klar, auch genug zu lernen, aber ... eigentlich wollte ich ja spielen.
Sogar das Heft -- sieht für mich aus wie Horn? -- ist innen nur dort wo es genietet ist und "hinter" dem Erl sehr dreckig. Vornedran sollte auch saubermachen und noch nichtmal schleifen reichen, oder?

Naja, ich warte jetzt nochmal auf mein zweites "Spielmesser", ein "Wald Solingen -- Zepp", und mal sehen ob ich da spielen kann.

Jetzt kommt dann der zweite Teil: Die Fragen. Was denkt ihr: Eher zusammen lassen und versuchen mit leichter Mechanik bzw. später Polieren auf Vordermann zu bringen, oder eher "VP": Entnieten, Phosphorsäure- oder Dieselbad, Heft hübschmachen oder neues Heft bauen, und wieder ab zusammen...?

Grüßle,
-Dario
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: Iltis am 15. Oktober 2014, 19:13:57
Hallo Dario,
Das wird ein schönes Messer geben, aber Arbeit genug steckt schon so drin, ohne das du ihn auseinander nimmst.

Wenn es meins wäre, würde ich folgendermassen verfahren:

Wenn ich es richtig sehe, ist die Schneide leicht Konkav; das muss irgendwann korrigiert werden, und das würde ich als erster Schritt machen weil a) es oft eine Heidenarbeit ist, was ich froh bin, hinter mir zu haben, und b) in der (eher unwahrscheinlicher) Fall, das die Klinge einen Schaden beim Begradigen bekommt, habe ich keine unnötige Arbeit verschwendet, wenn das Teil nacher Schrott wird. Dafür braucht man keine teuere 400er Kunststeine oder ähnliches, der billigste Wetzstein aus dem Baumarkt tut's auch, und man hat keine Hemmungen in der Oberfläche des Steins hineinzusägen.

Hat das Messer wieder einen brauchbaren Form bekommen und ist dabe heile geblieben (was ich annehme), würde ich als nächstes die Schalen (sie sind aus Knochen, nicht Horn) reinigen, erst an die Innenflächen (mit 400er Schleifpapier, um z.B. ein Eisstiel ewickelt, dann 600er, das sie nicht so schnell wieder verdrecken). Die Aussenflächen würde ich mit Zahnpasta und eine Zahnbürste schrubben, evtl. mit etwas Feuerzeugbenzin verdünnt (er ist eine sehr gute Fettlöser), und anschliessend mit ein weichen Tuch polieren.

Dann ist das Messer selber dran - ich persönlich bin kein Freund von Spiegelpolitur, scharfe Reinigungsmittel und "Radikallösungen". Zum entrosten und reinigen nehme ich gewöhnlichen (feinen) Stahlwolle bzw ein Glasfaserstift (http://www.goldschmiedebedarf.de/search.php?query=GLASFASER-KLEMMHALTER+MINI&channel=goldschmiedebedarf_de&sourceRefKey=SMfnEbdZF), wieder im Kombination mit Feuerzeugbenzin, der hier verschiedene Funktionen dient: a) als Fett- und Grindelöser; b) um die abbrechenden Glasfasern aufzufangen, das sie nicht in der Luft und anschliessend die Lungen gelangen; c) wenn man fast fertig ist, und nur noch die Fasslöcher (auf englisch "pitting") ausputzt, wird der Benzin immer wieder braun wenn noch der geringste Rostreste vorhanden ist - bleibt er beim erneut zuspritzen und schrubben klar, kannst du davon ausgehen, das das Loch nur noch aus Metal besteht, und nicht weiter rosten wird (vorausgesetzt eine pflegliche Umgang mit dem Messer).
Diese Methodik hat der Vorteil (in meine Augen) das der Maximum an ursprunglichen Material, samt Bearbeitungsspuren, erhalten bleibt; das Messerstahl ist härter als Stahlwolle und Glasfaser, als wird nur das was nicht "hingehört" entfernt. Trotz was man manchmal lesen kann, ist eine Spiegelpolitur kaum wiederstandsfähiger als ein so präpariertes Messer, also gibt es keine sachliche Gründe mehr zu machen. Über die Ästhetik kann man natürlich streiten, aber auch ein "junges" Messer wie deins, das "nur" in die erste Hälfte des 20Jh. hergestellt würde ist eine Zeitzeuge, und verdient in meine Augen ein respektvoller Umgang.

Ich hoffe, das hilft,

Gruß

Iltis
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: NebuK am 17. Oktober 2014, 17:33:45
Hi,

danke für deine Hinweise! Ich hab mir jetzt erstmal im lokalen Künstlerbedarf einen Glasfaserstift (Hinweis an andere: Boesner und Gerstaecker haben die Dinger, auch recht günstig...) organisiert.

Ich wollte jetzt erst einmal ausprobieren wie gut das "Patina"-Lösen mit Glasfaserstift Reinigungsbezin und WD40 so geht.

Dann werde ich mich auf einem billigen ~500er Baumarktstein (Zufall, das ist der einzige der ganz geblieben ist  :o ) mal daran versuchen die leichte Konkavität herauszubekommen. Diese konnte ich auch recht gut mit einem Spaltmaß aus der Metallwerkstatt nachweisen. So über die Länge der Schneide gepeilt sieht man da mit blosem Auge nur sehr wenig. Jetzt aber nochmal zur Sicherheit: Ich würde das Messer jetzt wirklich erst einmal auf dem ganz ganz Grobschlächtigen wie regulär schärfen, und dabei würde sich vermutlich die Konkavität nicht herausschleifen (sonst müsste ich ja wirklich sehr viel Material abtragen), sondern durch wiederholtes wechseln der Seite und sanfte Druckbelastung sowohl zurückbiegen bzw. egalisieren als auch ein wenig herausschleifen. Richtig?

Davon abgesehen macht das Messer (und ein Innenstück des Heftes) Waschbenzin- und WD40-Bäder.

Bilder Folgen :-). Und Dankeschön!

Grüßle
-Dario

PS: Das Zweite ist wohl auch versendet, und bald sollte es mehr Spielstoff geben...
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: efsk am 17. Oktober 2014, 20:07:21
Zitat von: Iltis am 15. Oktober 2014, 19:13:57
Dann ist das Messer selber dran - ich persönlich bin kein Freund von Spiegelpolitur, scharfe Reinigungsmittel und "Radikallösungen". Zum entrosten und reinigen nehme ich gewöhnlichen (feinen) Stahlwolle bzw ein Glasfaserstift (http://www.goldschmiedebedarf.de/search.php?query=GLASFASER-KLEMMHALTER+MINI&channel=goldschmiedebedarf_de&sourceRefKey=SMfnEbdZF), wieder im Kombination mit Feuerzeugbenzin, der hier verschiedene Funktionen dient: a) als Fett- und Grindelöser; b) um die abbrechenden Glasfasern aufzufangen, das sie nicht in der Luft und anschliessend die Lungen gelangen; c) wenn man fast fertig ist, und nur noch die Fasslöcher (auf englisch "pitting") ausputzt, wird der Benzin immer wieder braun wenn noch der geringste Rostreste vorhanden ist - bleibt er beim erneut zuspritzen und schrubben klar, kannst du davon ausgehen, das das Loch nur noch aus Metal besteht, und nicht weiter rosten wird (vorausgesetzt eine pflegliche Umgang mit dem Messer).
Danke. Das wird ich beim nächsten Projekt mal ausprobieren.
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: NebuK am 19. Oktober 2014, 12:12:09
Hi zusammen,

ich habe mal ein wenig weiter gemacht. Hier die Bilder:

Ich habe erst einmal nach einer nacht WD-40-Bad angefangen mit Reinigungsbezin und dem Glasstift die Klinge vorallem an den "grindigen" Regionen abzurubbeln:
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/T%C3%BCckmar-116/IMG_5718.JPG?m=1413713055)

Das hat dann schonmal etwas geholfen (ca. 3h Schrubbeln mit R-Benzin und WD40):
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/T%C3%BCckmar-116/IMG_5719.JPG?m=1413713024)

Jetzt war die Klinge zwar schon für die Fingerspitzen schön glatt und sauber, mit Fingernagel und optisch unter der Lupe hat man aber noch gesehen dass die Patina/Grinde die sich nichtmehr lösen wollte noch vorhanden und etwas eingesetzt sind.

Jetzt werden wohl 50% der Restauratoren hier aufschreien, aber ic hab mir eine sehr dünne Phosphorsäure angemischt, und immerwieder etwas aufgegeben, und direkt mit dem Glasstift nachgeschrubbelt:
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/T%C3%BCckmar-116/IMG_5720.JPG?m=1413713032)

Nachdem das recht gut funktioniert hat, mit augenscheinlich wenig Materialverlust, habe ich weitergemacht, auch etwas großflächiger:
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/T%C3%BCckmar-116/IMG_5721.JPG?m=1413713024)
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/T%C3%BCckmar-116/IMG_5723.JPG?m=1413713042)
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/T%C3%BCckmar-116/IMG_5724.JPG?m=1413713031)

Nachdem ich damit fertig bin, nochmal mit R-Bezin+Glasstift, danach WD40+Glasstift drüber, und mit Baumwolltuch und R-Benzin leicht abpoliert:
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/T%C3%BCckmar-116/IMG_5729.JPG?m=1413713043)
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/T%C3%BCckmar-116/IMG_5730.JPG?m=1413713041)

Soweit schaut das schonmal ganz gut aus. Ich bin mir immer noch nicht sicher ob ich es nicht lieber polieren würde, und damit halt den Zustand noch etwas weiter "Zerstören". Auf der anderen Seite kann ich das auch später noch machen falls es mich dauerhaft wirklich stören sollte...

Als nächstes ist das Heft dran, da werde ich mal eine der feinen Polierpasten die ich hier habe und Zahnpasta für außen probieren. Innen, wie du ja schon gesagt hattest, feine Schleifpapiere, jedoch würde ich gerne etwas höher gehen als "nur" 600er...

Grüßle, hoffe ich tu dem Messer nichts all zu schlimmes an!
-Dario

PS: Höherauflösende Photos wieder auf: http://gallery.ghostdub.de/index.php/NebuK/Razors/T-ckmar-116 (http://gallery.ghostdub.de/index.php/NebuK/Razors/T-ckmar-116)
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: Iltis am 19. Oktober 2014, 16:54:05
Hallo Mario,

Du hast gefragt, wie die Schneide am besten zu begradigen ist mit minimierte Materialverlust, ich komme erst jetzt zum Antworten - dafür Entschuldigung! Ich nehme der (billiger, grober) Stein und mit senkrecht gehaltenen Messer  reibe ihn hin und her, als ob ich in den Stein schneiden wollte, bis die Schneide wieder plan ist (einfach an was planes halten und schauen, ob man licht dazwischen sehen kann). Ist es soweit korrigiert, eine neue Facette setzen und schärfen wie gewöhnt.

Du hättest dir viel Zeit sparen können, wenn du das Messer weitgehend mit Stahlwolle gereinigt hättest, vor du mit der "Feinarbeit" mit der Glasfaserpinsel angefangen hättest. Das ist vergleichbar mit der Versuch, ein Messer nur mit ein 8000er Stein zu schärfen  - gehen würde es schon, nur bräuchte man viel, viel Geduld, und ob sowas sinnvoll ist...?!

Wenn man die Oberfläche des Messers vor und nach der Säurebad vergleicht, sieht man das sie dürch die Ätzung völlig mattiert ist, da sind die Herstellungsspuren zum grössten Teil schon vernichtet, und ist es in meine Augen jetzt egal, ob du das Messer spiegelpolierst oder nicht - von Originalzustand kann man nicht mehr sprechen.

Gegen feinere Schleifpapier als 600er für die Innenflächen der Heft spricht gar nichts, ich persönlich würde mir nicht die Mühe machen (bei antike sheffielder Messer sieht man sogar oft sogar deutliche Sägespuren bei Knochenhefte). Das ist wirklich Geschmackssache.

Gruß

Iltis
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: Klaasianer am 19. Oktober 2014, 22:12:54
Das Begradigen der Klinge funktioniert auch auf Schleifpapier sehr gut.
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: NebuK am 21. Oktober 2014, 18:20:41
Hi zusammen,

danke für die Hinweise.

@Iltis: sorry dass ich den Zustand des Messer mit der Phosphatierung in deinen Augen zerstört habe ;[. Ich hoffe dir geht sowas nicht so nahe wie mir antike Modellsegler  :o . Ansonsten kann ich mich nur damit entschuldigen dass ich nicht wusste was als "noch i.O." gilt, und vor der restlichen nahezu unlösbaren Grinde noch etwas Angst hatte...

Zur Stahlwolle: Das hatte ich im Bericht oben vergessen zu erwähnen. Das habe ich zuerst versucht, jedoch hat die "Stahlwolle Superfein 000" leichte aber dennoch sichtbare Kratzspuren hinterlassen, weswegen ich davon abgesehen habe.

Des weiteren ist mein "Zepp Wald-Solingen" auch aufgeschlagen:
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Zepp-Wald-Solingen/IMG_5732.JPG)
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Zepp-Wald-Solingen/IMG_5735.JPG)
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Zepp-Wald-Solingen/IMG_5733.JPG)
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Zepp-Wald-Solingen/IMG_5734.JPG)
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Zepp-Wald-Solingen/IMG_5731.JPG)
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Zepp-Wald-Solingen/IMG_5737.JPG)
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Zepp-Wald-Solingen/IMG_5736.JPG)
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Zepp-Wald-Solingen/IMG_5738.JPG)
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Zepp-Wald-Solingen/IMG_5740.JPG)
(Mehr auf: http://gallery.ghostdub.de/index.php/NebuK/Razors/Zepp-Wald-Solingen (http://gallery.ghostdub.de/index.php/NebuK/Razors/Zepp-Wald-Solingen))


Zum einen ist die Oberflache noch viel besser erhalten und weniger mit Grinde und Patina überzogen als beim Tückmar. Dafür sind leider ziemliche Scharten in der Schneide, gottseidank kann ich aber keine Einrisse erkennen. Leider ist das Heft sehr sehr doof: Dünnes, biegsames Plastik, schon recht verhauen, und dann biegt es sich noch so weit weg dass bei nur leicht unvorsichtigem Einklappen die Schneide nach unten hinaussteht. Ich befürchte hier sollte ich wohl mal anfangen mir ein anständiges zu bauen.

Ich schwanke zwischen einfacher klassische geölter Buche, oder aber Reststücke Edelfurnier die ich noch habe mit Wasserklarem Epoxidharz durchgetränkt zum ~10-Lagigen Sperrholz verpressen. Das müsste super auf Hochglanz polierbar sein, komplett Wasserfest und vergleichsweise einfach herzustellen... oder?


Auf der anderen Seite befürchte ich dass die weiteren Arbeiten an meinen kaputtgegangenen Steinen (... nein, die werden niewieder in der Küche gelagert!) scheitern werden. Leider bin ich gerade zu Blank für die Naniwas, so dass die wohl erst zu Weihnachten ins Haus dürfen...
Mal sehen ob ich mir von einem Freund was leihen kann, für vorher...

Grüßle & Weiterhin Danke!
-Dario
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: strawinski am 21. Oktober 2014, 19:14:18
also als "Restaurationsobjekt" würde ich das prinzipiell nicht bezeichnen. Eher als Polierobjekt. Wenn man ein Messer richtig restauriert, dann muss es richtig verrostet sein. Der Griff sollt kaputt sein. Dann brauchste schon nen ordentlichen Dremel, Schraubstock, Schleifpapiere, Polierpasten etc. Aber man fängt ja klein an und steigert sich....Erstes Ziel ist, die Ratter- oder Schleifmarken aus dem Messer zu bekommen. Dazu nimmt man immer Nasschleifpapier von 40 bis 400..Danach polieren mit Dremel und Paste blau.......Dann ist es schonmal Schärfebereit. Wenn man sich drin spiegeln kann...
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: NebuK am 23. Oktober 2014, 12:06:18
Hi,

melde mich komplett deprimiert und frustriert zurück.

Ich hatte das Messer jetzt noch ganz leicht "entmattiert" mit feinem Baumwolltuch und etwas Zahnpasta, und bin dann auf den besagten billigen Baumarkt-Richtstein gegangen. Als ich die Klinge in ihren beiden konkaven Achsen schon fast wieder gerichtet hatte macht es *pling*...
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/T%C3%BCckmar-116/IMG_20141023_120008_1414058561118_1.JPG?m=1414058663)
Und das obwohl ich ohne jeglichen Druck, ohne versatz oder schräge und ganz vorsichtig zu Werke gegangen bin.

ACH SO EINE SCH***

Das ist jetzt für den Mülleimer, oder?

Grüßle
-Dario
:-[ :-[ :-[ :-[ :'( :'( :'( :'( :'( :'(
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: Klaasianer am 23. Oktober 2014, 12:48:21
Du könntst die Klinge so weit in ihrer Höhe kürze, dass der Ausbruch verschwindet

Kann dann zB so ausssehen (ein Messer das ich geschenkt bekam)
(http://media.nassrasur.com/data/media/4/f70e7af8.jpg?5482)

Danach
(http://media.nassrasur.com/data/media/4/c9f75a38.jpg?5483)
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: NebuK am 23. Oktober 2014, 13:53:29
Hi,

wie funktioniert das dann mit der Dicke der Klinge resp. der späteren Facette, deren Winkel und dem Rücken? Müsste ich dann nicht den Rücken ausdünnen damit der durch die Herstellung eingestellte Facettenwinkel wieder stimmt?

Grüßle & Danke
-Dario
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: Klaasianer am 23. Oktober 2014, 14:07:46
Das kommt darauf an, wie viel weggenommen werden muss
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: NebuK am 23. Oktober 2014, 16:58:20
Hi,

grob abgeschätzt mal 1.1-1.3mm den Dreh. Auf keinen Fall jedoch mehr als 2mm, wenn ich das richtig sehe.

Grüßle
-Dario
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: Klaasianer am 23. Oktober 2014, 17:32:25
Zitat von: NebuK am 23. Oktober 2014, 16:58:20
Hi,

grob abgeschätzt mal 1.1-1.3mm den Dreh. Auf keinen Fall jedoch mehr als 2mm, wenn ich das richtig sehe.

Grüßle
-Dario

Faustregel für den richtigen Schliffwinkel:

Rückenbreite:Klingenhöhe=1:3
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: NebuK am 24. Oktober 2014, 19:14:07
Hi,

danke nochmal für die nüchternen und kurzen Antworten! Genau was ich gebraucht hab um über den ersten Frust wegzukommen  o).

Ich habe mir also heute den groben Richtstein vom Baumarkt erstmal auf einer Glasplatte (recht plan, hatte ich zum Photos vergrößern verwendet) abgerichtet. Nach den ersten paar Minuten schrubbeln hab ich gemerkt dass auf dem nicht genug runterkommt, also wirklich erstmal Schleifpapier (nass auf dem Stein), dann den Stein:

(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/T%C3%BCckmar-116/IMG_5747.JPG?m=1414170204)
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/T%C3%BCckmar-116/IMG_5748.JPG?m=1414170204)
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/T%C3%BCckmar-116/IMG_5750.JPG?m=1414170208)

Ich musste insgesamt etwa 1.2mm abnehmen, davon ~0.8 schon um die Konkavität vollständig zu korrigieren. Der Ausbruch war also garnicht mal soo schlimm was den Materialverlust angeht.

Jetzt würde ich die Oberfläche wohl noch ganz leicht mit einer sanfteren Politur anpolieren, damit sie sich für die Finger(...nägel) noch halbwegs glatt anfühlt. Mehr wegschrubbeln als unbedingt muss ... muss ja nicht. Dann das Heft noch ein wenig weiter aufhübschen (600/1000/2000er Papier außen), dann Zahnpasta "Politur".

Danach müsste ich dann aber zwecks neuen Schleifsteinen (die pro Körnung in weniger als ~7 Teilen daherkommen...) entweder hausieren gehen ... oder aber doch auf Weihnachten warten. Wäre schade um die Verzögerung. Aber hey, ich muss ja für das "Zepp" noch ein Heft basteln... :D.

Grüßle & Danke
-Dario
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: NebuK am 24. Oktober 2014, 19:55:10
Ah, vergessen dazuzusagen: Klingenhöhe ist ~16.35mm, Rückenbreite ~4.85mm. Also 0.2967 vs. den Daumenregel 0.333_. Ich denk das ist halbwegs zu verkraften, oder?

Grüßle
-Dario
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: Klaasianer am 24. Oktober 2014, 20:56:18
Super gemacht Dario!
Mit dem Verhältnis sollte es passen. Wie Du siehst, kann so manches Messer mit Schaden recht einfach gerettet werden.
Zu Schneide noch: ein ganz leichtes "Smile" in der Klinge schadet meiner Meinung nach nicht.

lG
Christian
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: NebuK am 25. Oktober 2014, 17:51:50
Hi,

Zitat von: strawinski am 21. Oktober 2014, 19:14:18
Nasschleifpapier von 40 bis 400..Danach polieren mit Dremel und Paste blau.......Dann ist es schonmal Schärfebereit. Wenn man sich drin spiegeln kann...

Ich hab mich zwischendrin mal angefangen an das "Zepp" zu machen. Dazu bin ich deinem Rat gefolgt und habe ersteinmal gutes Nassschleifpapier 120-1200 gekauft. Jetzt habe ich bei 120 Angefangen die gesammte Klinge auszuschleifen. Mann was eine Arbeit, ich habe jetzt doch erst einmal ein paar Schleifkörper ala
http://forum.nassrasur.com/showtopic.php?threadid=6646
Gebaut. Damit geht es schonmal besser, und mein kaputtes Handgelenk tut nicht mehr all zu weh.

Wie gut das ganze funktioniert ... ist mir noch nicht ganz klar. Werde ich wohl mal sehen müssen. Das Zepp nenne ich jetzt einfach mal das "Hochglanzpolierausprobiertestopfermesser". Ich bitte auch nochmal mir das zu vergeben wer andere Vorstellungen hat wie man mit alten Messern umgehen sollte. Ich will mich halt mal durchprobieren, und wenn sie dann im Bad liegen weiß ich was ich schöner finde ;).

Nochmal eine generelle Frage zum schleifen: Woran merkt ihr dass ihr mit einer bestimmten Körnung "durch" seit? Einfach immer aufmerksam die Fläche studieren und nach Kratzern suchen die vorher schon da waren, bzw. irgendwie "tiefer" aussehen? Oder gibts da einen besseren Trick?

Grüßle & Danke!
-Dario
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: NebuK am 25. Oktober 2014, 20:18:36
Hi,

das mit den selbstgebauten Schleifern funktioniert wirklich ganz hervorragend!

Ich habe das Gefühl dass die "Gefühlte Körnung" beim Schleifen mit dem Dremel (... Proxxon) feiner ist. Ich habe jetzt auf einer Seite ~90min lange 120 -> 1200 von Hand geschliffen, und erst Körnungen gewechselt wenn ich das Gefühl hatte dass alle tieferen Kratzer "raus" sind. Auf der anderen Seite mit Maschine ... die ist schon quasi polierfertig, während der Handschliff noch Kratzerfeld ist.

Aber wieder zum Messer, ich habe also da das Heft sowieso wegkommt erst einmal gewalttätigst das Messer von Heft befreit...
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Zepp-Wald-Solingen/IMG_5751.JPG)

Um dann die Macken die in der Klinge sind nach bekanntem Verfahren wegzuschleifen...
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Zepp-Wald-Solingen/IMG_5752.JPG)

Und dashier ist das Resultat. Ist sogar nichtmal ein "Smile" drin, laut präzisions-Spaltmaß:
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Zepp-Wald-Solingen/IMG_5753.JPG)

Hier die Maschinengeschliffene Seite:
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Zepp-Wald-Solingen/IMG_5755.JPG)

Hier Handschliff:
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Zepp-Wald-Solingen/IMG_5756.JPG)

Ich denke ich werde an dem Messer erst einmal mit Maschinenschliff weitermachen, und jetzt Versuchen eine Spiegelpolitur herzustellen. Mal sehen wie gut das gelingt :D.

Währenddessen gehts am Tückmar erstmal mit dem Heft weiter. Leider hat das Horn teilweise recht tiefe "furchen". Mal sehen ob ich die so lassen kann nach ein wenig vorsichtigem Schleifen von Hand ... ich hoffe es :[.

Grüßle
-Dario

PS: @Christian: Danke für das Lob. Ja, ich muss wohl erst einmal lernen was man beim Messerbasteln alles "darf", und ab wann man wirklich frustiert sein muss. Schöner wäre es natürlich gewesen wenn ich die weiteren ~0.2-0.4mm hätte behalten können. Die Schneidensektion ist schon deutlich weniger flexibel als vorher ... wobei, vielleicht wird das mit der Facette ja wieder besser? Und ja, ein klein wenig Smile ist im Tückmar :D
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: Klaasianer am 25. Oktober 2014, 21:58:34
Wenn Du mit Maschinen arbeitest:

- unbeding die Rotationsrichtung beachten
- auf die Temperatur achten, die dünnen Klingen werden sehr schnell sehr heiß
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: NebuK am 25. Oktober 2014, 23:27:36
Hi,

ich habe das Messer allein als Schutz vor dem Verbiegen auf einem festeren Schwammtuch liegen. Zudem schleife ich nass (das Doppelklebeband hebt trotzdem, wow!), dann ist das Schwammtuch schnell komplett klitschenass. Ich denke mit der Kuehlung, und dem Fakt dass ich immer die Finger recht nahe am Schleifkopf habe, sollte ich recht sicher sein.

Ich konnte ganz leichte Handwaerme feststellen, waermer aber nicht. Ich denke mal dass das selbst an der duennen Schneide trotzdem nicht auf "sehr lokale", starke Hitze hindeutet, die man 2mm daneben nichtmehr spuert... das gibts nicht, oder?

Gruessle
-Dario
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: Klaasianer am 26. Oktober 2014, 10:48:03
Zitat von: NebuK am 25. Oktober 2014, 23:27:36
Hi,

ich habe das Messer allein als Schutz vor dem Verbiegen auf einem festeren Schwammtuch liegen. Zudem schleife ich nass (das Doppelklebeband hebt trotzdem, wow!), dann ist das Schwammtuch schnell komplett klitschenass. Ich denke mit der Kuehlung, und dem Fakt dass ich immer die Finger recht nahe am Schleifkopf habe, sollte ich recht sicher sein.

Ich konnte ganz leichte Handwaerme feststellen, waermer aber nicht. Ich denke mal dass das selbst an der duennen Schneide trotzdem nicht auf "sehr lokale", starke Hitze hindeutet, die man 2mm daneben nichtmehr spuert... das gibts nicht, oder?

Gruessle
-Dario

Ja, das liest sich recht gut  ;) Bedneke aber trotzdem: Klinge geht vor Spiegel. Auch dieses Messer wird, ordentlich geschärft, angenehme Rasuren liefern. Wäre schade, es durch einen Schaden dem Spiegelö-Gott zu opfern  o)
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: NebuK am 26. Oktober 2014, 11:44:15
Hi,

da hast du in der Tat recht. Ich bin ja auch bei jedem Schritt sehr vorsichtig und bedacht (oder versuche es zumindest). Ich versuche das Messer immer weich unterstützt zulagern dass auf der dünnen Schneidenregion keine/wenig Kraft wirkt. Ich beachte beim Dremel immer die Drehrichtung, und versuche nie die Schneide in einem steilen Winkel zu berühren. Ich versuche zu erfühlen ob das Messer warm wird.

Kurzum: Alles von dem ich weiß dass man es falschmachen kann versuche ich zu vermeiden. Aber wie das eben so ist wenn man eine "neue Bastelei" erlernt und sich in eine neues Thema einarbeitet: Man muss Lernen. Und zum lernen gehören auch Rückschläge (erinnert mich bitte wenn ich das nächste mal hier heulend stehe dran dass ich das gesagt habe? :D), und Fehler. Klar, um unwiederbringlich verlorene Messer ist das immer schade. Aber außer weggeben oder lernen es selbst zu können gibts ja nix. Und weggeben kann ich mir nicht leisten bzw. will es nicht :D.

So, jetzt aber nochmal kurz die Frage da meine Steinsituation wirklich nichts wird:
Gibt es jemand in der Region Karlsruhe der einen Steinesatz für RMs hat, und bei dem ich zumindest das Tückmark mal schleifen dürfte?
(bzw. je nach dem ob derjenige Angst um die Steinen hat schaue ich halt zu, oder man machts zusammen, oder wie auch immer es eben beliebt...)

Wäre super wenn sich da kurzfristig was finden würde :D.

Danke und Grüßle
-Dario
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: NebuK am 26. Oktober 2014, 20:56:22
Hi,

ich habe eben mal weiter rumprobiert:
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Zepp-Wald-Solingen/IMG_5757.JPG)
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Zepp-Wald-Solingen/IMG_5758.JPG)

Das war jetzt 120->1200, Mellerud Polierpaste (Blaeulich...), Nigrin Metallpolitur (Weisslich/Fein). Polituren mit Proxxon ("Dremel") und den ganz billigen Aldi-Dremelteilesatz-Filzscheiben.

Ich sehe hier zwar auf einmal Narben die ich in Natura nicht sehe, aber ... so gefaellt mir das. So darfs bleiben. Jetzt nurnoch die zweite Seite hinbekommen. Ich hatte testweise nur eine gemacht...

Gruessle
-Dario
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: Klaasianer am 27. Oktober 2014, 09:32:22
Sehr schöne Arbeit!  :D

jetzt noch eine feine Facette setzen und ab ins Gesicht damit  ;D
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: NebuK am 27. Oktober 2014, 09:53:07
Danke!

... Aber ohne Heft ins Gesicht? Ich glaube das ist weniger Zielführend, oder? Vorallem wenns das erste Messer ist ... :D

Ich hab in der Zwischenzeit mal das Heft des Tückmar ein wenig auf Vordermann gebracht ... wenn auch wieder nicht streng und Materialschonend restauriert:

Erstmal mit dem guten Modellbausekundenbapp ein wenig Schleifpapier an einen alten Eisstiel. Das mit 240->600 gemacht, und innen geschliffen. Der Eisstiel der nur unten belegt ist hat den Vorteil dass man sehr nah am Messer zwischen Erl und Angel schleifen kann ohne das Messer zu verkratzen -- seitlich sitzt ja nur Holz.
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/T%C3%BCckmar-116/IMG_5759.JPG?m=1414399650)

Dann das Heft außen 220 -> 600 vorsichtig geschliffen... es waren (und sind immernoch ein wenig) kleine "Nadelstiche" im Horn, in die sich der Dreck und Schlonz der Jahrzehnte abgesetzt hat. Den hab ich mit keinem Lösemittel rausbekommen, also habe ich so schonend es möglich war ein Zwischending zwischen "schaut sauber aus" und "nicht zuviel Material weg" hergestellt:
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/T%C3%BCckmar-116/IMG_5760.JPG?m=1414399634)

So schauts in der Nahaufnahme aus:
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/T%C3%BCckmar-116/IMG_5761.JPG?m=1414399632)

Ich finde das ist schon halbwegs in Ordnung.
So sah es übrigens vorher aus:
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/T%C3%BCckmar-116/IMG_5715.JPG?m=1413380985)

Wenn aber jemand von euch noch einen Tip hat wie man diesen Schlonz herausbekommt, oder wie man das Horn versiegeln kann damit das nicht wieder passiert, wäre ich sehr dankbar...

Damit wäre das Tückmar zumindest für meine Begriffe schleifbereit ... ach halt. Das Messer ist z.Zt. im Heft noch sehr locker. Sehe ich das richtig dass ich einfach versuchen kann mit einem Rundkopfhammer mit sehr lockeren, feinen, aber vielen Schlägen auf die Nieten auf einer harten Unterlage das wieder festzubekommen? Ein wenig Angst habe ich da jetzt schon was kaputtzumachen... :o.

Grüßle
-Dario
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: Klaasianer am 27. Oktober 2014, 10:04:57
In bekanten Drogeriemärkten, nennen wir sie DM, gibt es Papp-Nagelfeilen für wenig Geld......hochflexibel, gut geeignet für "Innenarbeiten".

Sind das tatsächlich Hornschalen? Sieht eher nach Bein aus. Können problemlos geschliffen werden, rauf bis 1k Körnung und dann noch mit Filzscheibe und Polierpaste polieren.......wenn sie glatt sind, vergammeln sie auch nicht leicht.
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: NebuK am 27. Oktober 2014, 10:37:54
Stimmt, Bein, Freudscher Verschreiber, sorry. Hatte Iltis auf der ersten Seite ja auch schonmal klargestellt...
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: NebuK am 28. Oktober 2014, 08:39:51
Hi,

an der Tückmar-Schale habe ich jetzt nochmal von 240 angefangen und vorallem an der Stelle mit dem vielen "Schlunz" geschliffen. Da muss zu viel Material weg als dass ich das ganz ausschleifen wollen würde. Werde wohl oder übel damit leben müssen.
Das ganze Ding ist jetzt mal bis 800er Hochgeschliffen. Polieren wollte ich es lieber erstmal nicht da ich Angst habe dass dadurch nur noch mehr Dreck in die Poren kommt...

Dafür habe ich mal am Zepp-Heftchen weitergemacht.

Also erstmal ab auf den Speicher und Furnier-Vorräte sichten. Entschieden habe ich mich hierfür:
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Zepp-Wald-Solingen/IMG_5762.JPG?m=1414481537)

Dann mal eine grobe Anzeichnung der alten Heftschalen damit ich weiß wieviel Material ich benötige:
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Zepp-Wald-Solingen/IMG_5763.JPG?m=1414481538)

Und hier die Lagen des Sperrholzes:
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Zepp-Wald-Solingen/IMG_5764.JPG?m=1414481547)

Verklebt wird mit 45-Minuten "Laminier/Klebeharz". Ein fast klares Epoxidharz mit nur ganz leichtem Blaustich... Dazu laminierpinsel, Feinwaage, was zum Rühren und natürlich Nitril(!)-Handschuhe.
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Zepp-Wald-Solingen/IMG_5765.JPG?m=1414481543)

Jetzt habe ich vom Harzen leider kein Bild weil das eine ziemliche Sauerei ist. Ich habe Transparentes Geschenkpapier (Zellglas?) hergenommen und das mit Trennwachs behandelt. Dann das Epoxy angemischt, und erstmal eine dünne Schicht auf jede Seite des Zellglas gestrichen. Erstes scheibe Holz drauf, gut einpinseln, mit Gewalt und dem Laminierpinsel "Stupfen". Dann mit einem Fön etwas erwärmt damit das Harz flüssiger wird und gut einzieht. Nächstes Blatt drauf, usw... -- Dann schließlich die obere Zellglashälfte aufgelegt und nach ein wenig weiterem Anwärmen von allen Seiten zwischen zwei MPX-Platten mit 4 Schraubzwingen verpresst.

So kam es heute Morgen heraus:
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Zepp-Wald-Solingen/IMG_5766.JPG?m=1414481543)
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Zepp-Wald-Solingen/IMG_5767.JPG?m=1414481546)

Das Material ist unglaublich stabil, und fühlt sich eher wie Plastik an, nichtmehr wie Holz. Da ich ja effektiv gegen Feuchtigkeit absperren wollte ist das vermutlich gut. An einer Stelle habe ich seit den Photos einen kleinen Poliertest unternommen: Sieht so aus als wäre das Zeugs polierbar, auch wenn es nach nur einem Tag aushärtung noch eher zu Weich und Gumiig ist.

Mal sehen ob ich heute Abend die Bandsäge eines Kumpels missbrauchen kann um Rohlinge auszuschneiden :-).

Grüßle
-Dario
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: warrior am 28. Oktober 2014, 09:38:08
Mal eine ganz doofe Frage wieso hast du Geschenk-bzw Zellpapier dazwischen gelegt und dann laminiert?
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: NebuK am 28. Oktober 2014, 09:43:20
Hi,

naja, wenn ich nichts habe was gegen den beiden dicken Brettern zum Pressen trennt ... dann habe ich zwei Bretter mit einem Abstandshalter verklebt. Ich brauche ja irgend etwas glattes, was ich eintrennen kann, damit ich das Werkstück zwischen den Pressbrettern wieder herausbekomme.

Oder habe ich etwas unverständlich geschrieben, und du dachtest ich hätte die Plastikfolie *zwischen* den Sperrholzschichten? Das ist natürlich nicht der Fall. Nur zu den Pressbrettern hin zu trennen...

Grüßle
-Dario
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: NebuK am 28. Oktober 2014, 17:21:26
Hi,

habe das Sperrholz mal grob zu- und glatt geschliffen, allerdings nur aufm 200er Bandschleifer.

Dann die zweite Seite des Zepp geschliffen und Poliert. Wieder 120 -> 1200, dann Mellerud "Babyblau", dann Nigrin "Weiß". Wiederrum die selbstgeklebten Dremel-Schleifkörper bzw billigst Filzscheibe.

Leider ist die zweite Seite nicht ganz so schön geworden wie die erste ... es gibt hier ein paar überbleibsel vom Rost die einfach so Tief sind dass sie mit 120er nach gefühlt zuviel Material nochnicht rauswaren ... also lieber lassen statt das Messer zu Metallstaub zu verarbeiten.

Hier also das Messer auf seinem späteren Heftmaterial:
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Zepp-Wald-Solingen/IMG_5768.JPG?m=1414512629)
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Zepp-Wald-Solingen/IMG_5769.JPG?m=1414512629)
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Zepp-Wald-Solingen/IMG_5770.JPG?m=1414512633)
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Zepp-Wald-Solingen/IMG_5771.JPG?m=1414512633)

Das Heftholz hat sich leider auch nicht ganz bis zum Kern mit Epoxy vollgesaugt, also habe ich die Befürchtung dass ich die Oberfläche trotzdem Ölen muss. Ich hätte einfach mal eine Mischung aus viel Tung, ein wenig sikkativiertem Leinöl und ein wenig Walnuß, mit Orangenterpenten verdünnt ölen. Das sollte dann nach einigen Durchgängen recht Wasserresistent werden.


Hoffe es gefällt ;).

Hat jemand Einwände dagegen die alte Heftschalenform einfach 1:1 zu übernehmen? Oder kann man da sinnvolleres/besseres machen?


Grüßle
-Dario
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: NebuK am 28. Oktober 2014, 20:17:59
Hi,

weiter gehts:

Habe die Heftschalen ausgesägt:
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Zepp-Wald-Solingen/IMG_20141028_192620_1414523400093_1.JPG?m=1414523817)
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Zepp-Wald-Solingen/IMG_20141028_192625_1414523400978_2.JPG?m=1414523817)

(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Zepp-Wald-Solingen/IMG_5772.JPG?m=1414523269)

Dann durfte das Messer mal Probesitzen:
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Zepp-Wald-Solingen/IMG_5773.JPG?m=1414523269)
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Zepp-Wald-Solingen/IMG_5774.JPG?m=1414523273)
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Zepp-Wald-Solingen/IMG_5775.JPG?m=1414523274)

Mir gefällt die Optik soweit. Wenn ich das jetzt noch schön gleichmäßig zu beiden Seiten abgerundet bekomme und etwas dünner... dann perfekt.

Frage zum Keil: Der Alte ist sehr im Eimer und ich erkenne nicht ob der der Keil tatsächlich in der "Längsachse" des Hefts Keilförmig ist ... müsste er normalerweise sein, oder? Und: Wie bestimmt ihr die Dicke des Keils? Einfach mal ein wenig rumprobieren, und sehen bis es passt.

Dann ist nurnoch die Hoffnung dass der Schraubenhandel hier vor Ort passende U-Scheiben und Draht hat zum vernieten.

Apropos vernieten, das Tückmar war nach dem Basteln etwas locker. Ich hab also die Nieten etwas nachgeklopft bis es steht. Dabei habe ich mich grob an die Anleitung aus dem "Vernieten"-Thread gehalten, nämlich dieda:
http://www.youtube.com/watch?v=t3kno59xC4U

Jetzt stehts:
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/T%C3%BCckmar-116/IMG_5776.JPG?m=1414523290)

Da ich keinen Rundkopfhammer hatte ... macht nix, Freund/Nachbar hilft aus:
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/T%C3%BCckmar-116/IMG_5777.JPG?m=1414523291)
Ein künstliches Hüftgelenk! Es ist PERFEKT für die Vernietarbeit, liegt super ausbalanciert in der Hand, und kriegt garantiert nie Macken :).


Grüßle
-Dario
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: warrior am 29. Oktober 2014, 11:16:42
Ja ich habe es so verstanden das du die Folie zwischen das Holz legst.
Habe mich deshalb schon sehr gewundert.

Ein künstliches Hüftgelenk hat aber glaub ich nicht jeder zu hause  ;D.

Aber sonst gute Arbeit  dh:.
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: NebuK am 29. Oktober 2014, 11:35:49
Hi,

dankeschön :). Ja, das Hüftgelenk hat vermutlich nicht jeder. Mein Freund bei dem ich gesägt habe hatte das wohl mal irgendwo als Material-Muster bekommen. War eher ein Beispiel dass man auch Erfinderisch sein kann und Dinge Zweckentfremden, statt immer das komplett richtige Werkzeug zu nehmen ;).

Ansonsten, weiter gehts:

Ersteinmal verklebe ich die Schalen mit ein paar kleinen Tropfen dickflüssigem Sekundenbapp, immer schön Spalte zwischendrin gelassen so dass das Heft nachher wieder aufgeht:
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Zepp-Wald-Solingen/IMG_5778.JPG)

Dann ab auf den Bandschleifer bei 120er, zum Formgeben:
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Zepp-Wald-Solingen/IMG_5779.JPG)

Schaut etwa so aus:
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Zepp-Wald-Solingen/IMG_5780.JPG)

Nach ein wenig Handschliff mit 120er:
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Zepp-Wald-Solingen/IMG_5781.JPG)

Nach Schliff 120->240->320->400->600:
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Zepp-Wald-Solingen/IMG_5782.JPG)
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Zepp-Wald-Solingen/IMG_5783.JPG)

Schaut soweit erstmal ganz i.O. aus. Also auf damit:
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Zepp-Wald-Solingen/IMG_5784.JPG)

So sehen die Halbschalen jetzt aus:
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Zepp-Wald-Solingen/IMG_5785.JPG)

Und wieder darf das Messer probesitzen:
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Zepp-Wald-Solingen/IMG_5786.JPG)
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Zepp-Wald-Solingen/IMG_5787.JPG)

Schaut finde ich garnicht schlecht aus. Gut, über Geschmack lässt sich immer Streiten...

Jetzt werde ich noch am Restholz einen Test machen, ob eine Tungöl-Mischung dort tatsächlich Fleckenfrei einzieht. Wenn ja, dann wirds geölt, weil dann ists ja doch nicht mit dem Epoxy komplett durchzogen (dann gäbe es nächstes mal Vakuum-Laminieren). Wenn es nicht einzieht, ist auch gut. Ein Vorteil *wenn* es einzieht wäre dass die Maserung sich ein wenig anfeuert... was denke ich ganz hübsch wäre.


Kann mir jemand nochmal ein paar Tips zum Keil geben? :/

Grüßle
-Dario
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: Grosser am 29. Oktober 2014, 12:09:09
Als Tipp kann ich dir nur sagen, den Keil wirklich leicht keilförmig zu machen! Dies bewirkt, dass die Schalen beim Vernieten mehr auf Spannung stehen.
Es muss nicht wirklich viel sein!  :)
Und ich persönlich würde den Keil so dünn wie möglich machen!
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: Klaasianer am 29. Oktober 2014, 12:44:48
Der Keil richtest sich natürlich auch nach:

- Klingenhöhe
- Klingenbreite
- geplante Eintauchtiefe
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: NebuK am 29. Oktober 2014, 15:22:12
Hi,


so dünn wie Möglich ist schonmal eine Aussage. Ich könnte mich natürlich einfach am alten orientieren... Etwas Keilung, muss aber nicht viel sein -- ist auch schonmal gut zu wissen.

Dass der Keil auf die Klinge und deren Einbaumodalitäten angepasst werden muss ist zwar auch klar ... aber ein wenig Info wie ihr da vorgeht wäre wirklich toll. Wie testet ihr das. Einfach schleifen, schleifen, immerwieder zwischendrin mal schauen?

Bohrt ihr vorher schon die Löcher für die Klinge und steckt diese provisorisch fest?

Grüßle & Danke
-Dario
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: Klaasianer am 29. Oktober 2014, 15:56:57
Zitat von: NebuK am 29. Oktober 2014, 15:22:12
Hi,


so dünn wie Möglich ist schonmal eine Aussage. Ich könnte mich natürlich einfach am alten orientieren... Etwas Keilung, muss aber nicht viel sein -- ist auch schonmal gut zu wissen.

Dass der Keil auf die Klinge und deren Einbaumodalitäten angepasst werden muss ist zwar auch klar ... aber ein wenig Info wie ihr da vorgeht wäre wirklich toll. Wie testet ihr das. Einfach schleifen, schleifen, immerwieder zwischendrin mal schauen?

Bohrt ihr vorher schon die Löcher für die Klinge und steckt diese provisorisch fest?

Grüßle & Danke
-Dario

Wie Weit der Keil ins Heft hineinragt richtet sich auch nach der Heftlänge: Klingenlänge
Lege erst die Erlbohrung fest. Danach kannst Du erkennen wie weit der Keil ins Heft hineinragen muss, damit bei geschlossenem Messer die klinge nicht zentimeterweit vor dem Keil eintaucht.

Die Keil Bohrung sollte aber nicht beliebig richtung Heftmitte versetzt werden, da muss die Gesamtlänge des Heftes zur Klinge passen.
Wenn die Keilbohrung zu großen Abstand vom Heftende hat, kann es leicht passieren, dass durch die Spannung auf den Heftschalen sich diese am Heftende vom Keil wegheben.

Wenn Du eine Erlbohrung hast, die Klinge provisorisch montieren (nagel zB verwende) und schließen. Je nachdem wie weit Du die klinge eintauchen lässt = Abstand der Heftschalen zueinander kannst Du die Keilbreite die notwendig ist abschätzen und festlegen.
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: NebuK am 30. Oktober 2014, 11:41:45
Hi,

gestern und heute wieder ein wenig fleißig gewesen. @Iltis: Das Zepp kommt morgen auch mit :-). Wenn jetzt nichtsmehr schief geht.

Aaaalso. Erstmal festgestellt dass es gar nicht so einfach ist U-Scheiben und Draht zum Vernieten zu bekommen.
Eisenwaren: "Kupfer? Edelstahl? Neeee des hamma ned!"
Schraubenhändler: "WAS?! SOOO KLEIN?!? Vergisses..."
Uhrmacher: "Was willst damit machen? Bären jagen ... viel zu groß!"
Optiker: "Mhmmm vielleicht haben wir solche Riesenteile ... *kruschdel*such* nee, das haben wir das letzte mal vor 30 Jahren gebraucht, ist nichtmehr da."

Also Abends zum Baumarkt, 4mm Messingstange geholt, dann den armen Nachbarn mit der Drehbank überfallen und losgedreht. Ergebnis: 1.95mm Draht und 3.2mm/1.98mm U-Scheiben. Eigentlich wollte ich solche "Stufenscheiben" (Bulls-Eye nennt sich das glaube ich?) machen, aber nach dem neu Einrichten der Maschine war es schon so spät... nächstes mal :).

Hier also erstmal das Rohmaterial:
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Zepp-Wald-Solingen/IMG_5794.JPG)
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Zepp-Wald-Solingen/IMG_5795.JPG)


Dann klau ich mir das Erl-Löchlein einfach vom Original:
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Zepp-Wald-Solingen/IMG_5796.JPG)

Und jetzt bitte beide Augen zu, ich mogele: 5Min-Epoxy zum "pinnen" des mittlerweile zugeschliffenen Keils:
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Zepp-Wald-Solingen/IMG_5797.JPG)
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Zepp-Wald-Solingen/IMG_5798.JPG)
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Zepp-Wald-Solingen/IMG_5799.JPG)

Dann die zweite Seite:
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Zepp-Wald-Solingen/IMG_5800.JPG)

Schaut etwa so aus:
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Zepp-Wald-Solingen/IMG_5801.JPG)

Etwas zuschleifen auf dem Bandschleifer und von Hand, 120->400 (hier):
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Zepp-Wald-Solingen/IMG_5802.JPG)

Nach 600->800er:
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Zepp-Wald-Solingen/IMG_5803.JPG)
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Zepp-Wald-Solingen/IMG_5804.JPG)

Und bitte wieder beide Äuglein zu, mein Vernietblock ist etwas ... provisorisch. Das Loch ist von der Länge her genau auf den (vorher schon abgelängten) Draht gebohrt:
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Zepp-Wald-Solingen/IMG_5805.JPG)

Länge ... und mit der Scheibe:
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Zepp-Wald-Solingen/IMG_5806.JPG)
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Zepp-Wald-Solingen/IMG_5807.JPG)


Nach dem ersten paar mal Klöpfeln... und dann zwischenschritte:
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Zepp-Wald-Solingen/IMG_5809.JPG)
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Zepp-Wald-Solingen/IMG_5810.JPG)
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Zepp-Wald-Solingen/IMG_5811.JPG)
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Zepp-Wald-Solingen/IMG_5812.JPG)

Seite #1, feddisch!
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Zepp-Wald-Solingen/IMG_5813.JPG)
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Zepp-Wald-Solingen/IMG_5814.JPG)

Und weiter auf der Zweiten. erstmal ärgern, das Alu hat etwas abgerubbelt. Aber mit etwas Spucke und 800er ist das gleich wieder runter:
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Zepp-Wald-Solingen/IMG_5815.JPG)

Und so schaut es dann "fertig" aus:
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Zepp-Wald-Solingen/IMG_5816.JPG)
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Zepp-Wald-Solingen/IMG_5817.JPG)
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Zepp-Wald-Solingen/IMG_5818.JPG)
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Zepp-Wald-Solingen/IMG_5819.JPG)

Steht sogar von Selbst... auch wenns eher etwas zu schwergängig geworden ist (der eine Schlag ... der allerletzte! :D):
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Zepp-Wald-Solingen/IMG_5820.JPG)

Jetzt steht noch die Niete am Keil an. Da mein Handgelenk aber etwas wehtut wird das vertagt. Und es ist ja eh nur ... *räusper* ... zierde. Eigentlich.


Und ja, der Keil ist auf jeden Fall etwas zu dick, und etwas zu stark gekeilt. Das werde ich beim nächsten mal besser machen. Ich probier es halt so gut ich kann ... und beim nächsten wird sowieso alles besser  ;).

Grüßle
-Dario
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: redmatze am 30. Oktober 2014, 12:23:40
Hi Nebuk,

Du betreibst aber ein Riesenaufwand mit den Fotos. Die Zeit hätte ich auch wieder gerne  ;)

Auf dem einen Bild schaut die Niet doch sehr hoch aus, kannste beim nächsten mal ein bisschen abfeilen, spart einiges an der Nietarbeit mit dem Hammer.

Was mich wundert ist, dass das Holz das ausgehalten hat mit der Hämmerei.

Was war mit den schwarzen Schalen los? Waren die im Eimer?

Ansonsten weiter so und viel Spass bei Herrn Iltis, der hiermit schön gegrüsst sei!

Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: Klaasianer am 30. Oktober 2014, 12:45:40
Ähm......keine Stangenware in 2mm verfügbar ----> Baumarkt -----> Messingnägel (due hat jeder Baumarkt  ;D ) und fertich.......... mit den kleinen Unterlegscheiben hast du Recht. Modellbau Online-Shop oder Modellbau-Laden und das Ding pfeift.......da bekommt man auch: dünne Messingbleche und Neusilberbleche so ab 0,3mm aufwärts, Messingstange und Neisilberstangen. Oder Der Elkrinikhändler mit Männervornamen...oder in der elektroBucht......

http://www.youtube.com/watch?v=t3kno59xC4U&list=PLOcLLkHY40gAmr1v-F6D_-_UuoxaITVoW (http://www.youtube.com/watch?v=t3kno59xC4U&list=PLOcLLkHY40gAmr1v-F6D_-_UuoxaITVoW)
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: Cadewer am 30. Oktober 2014, 13:49:06
Schaut richtig Gut aus. dh:

Gruß

Andy
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: NebuK am 30. Oktober 2014, 14:22:01
Hi,

danke für das Lob :-).

Die Fotos finde ich garnicht so Zeitaufwendig, die sind zwischendrin mal recht schnell gemacht.

Zur Niethöhe: Gibt es da irgendwie eine Daumenregel ... dass ich mir aus Drahtdicke, Überstandslänge etwa abschätzen kann was für einen Durchmesser der spätere "Kopf" haben wird?

Wegen dem Holz: Öhm ... ich dachte das macht man so?!? Warum hätte das reißen/brechen sollen? Ich bin jetzt etwas erschrocken ... das Video dass Klaasianer gepostet hat hab ich etwa 3 mal angeschaut und versucht mir da alles nötige abzuschauen - und dann einfach so gemacht. Wo war das Glück bzw. wäre der Fehler gewesen?

Das schwarze Heft war lommeliges Plastik (oder ähnliches), total verzogen, hat nichtmehr mittig geschlossen und hat sich einfach unglaublich billige angefüht... Das musste also weg :-).

Zur Stangenware: Ach verflixt ... Nägel bin ich nicht auf die Idee gekommen. Ja, vermutlich gibts die hier schon im Baumarkt, wäre seltsam wenn nicht. Danke für den Tip :0.
Und ja, Unterlegscheiben musste ich einfach machen, ich bin ja ungeduldig was das Fertigmachen angeht, und der letzte Modellbauladen in Karlsruhe hat vor ~1.5 Jahren zugemacht. Auf eine Internetbestellung hatte ich keine Lust zu warten :-).

Ein Freund, Optiker, hat mir jetzt noch ein paar 3er Scheiben mit 1.7er Loch geschickt, die kann ich mit der Ahle aufreiben, dann hab ich erstmal Vorrat.


Grüßle
-Dario
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: Klaasianer am 30. Oktober 2014, 14:46:28
Hast Du Dir das Video angesehen?
Mit welchem Hammer vernietest Du?
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: NebuK am 30. Oktober 2014, 14:50:07
Hi,

das Video habe ich mir mehrmals angesehen. Auch einige andere auf Youtube, sowie den "Vernieten"-Thread hier im Forum gelesen. Das von dir gepostete Video (hatte ich weiter vorne schonmal verlinkt), fand ich aber bei weitem am Aufschlussreichsten...

Als Hammer benutze ich ein künstliches Hüftgelenk:
http://gallery.ghostdub.de/var/albums/NebuK/Razors/T%C3%BCckmar-116/IMG_5777.JPG

Grüßle
-Dario
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: redmatze am 30. Oktober 2014, 15:19:53
@ Nebuk

ZitatWegen dem Holz: Öhm ... ich dachte das macht man so?!? Warum hätte das reißen/brechen sollen? Ich bin jetzt etwas erschrocken ... das Video dass Klaasianer gepostet hat hab ich etwa 3 mal angeschaut und versucht mir da alles nötige abzuschauen - und dann einfach so gemacht. Wo war das Glück bzw. wäre der Fehler gewesen?

Ja, klar macht man das so. Mir kamen nur die Nietnägel sehr dick vor (kann auch täuschen), zudem ist mir das alles selber schonmal passiert, das Holzhefte gerissen sind.

Was das Heft angeht, würde ich an Deiner Stelle das mal noch aufheben, den Riss kannste ja mit Epoxy schliessen. Wer weiss wieviele Messer ohne Heft bei Dir auftauchen?

ZitatZur Niethöhe: Gibt es da irgendwie eine Daumenregel ... dass ich mir aus Drahtdicke, Überstandslänge etwa abschätzen kann was für einen Durchmesser der spätere "Kopf" haben wird?

Ich leg immer einen kleinen Metallstreifen mit Loch( größe der Unterlegscheibe) auf das Heft beim Vernieten (Rosepipo, hat das mal gezeigt), da zerkratzt auch nix am Heft. Dann knipse ich es möglichst knapp ab (aber auch nicht zu knapp), feile eine kleine Ebene, dann druff mit dem Hammer.

Iltis wirds Dir zeigen können.


GRuss






Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: Klaasianer am 30. Oktober 2014, 15:38:37
Viele nicht zu starke Schläge führen beim Vernieten zum Erfolg. Dann reißen die Nietköpfe am Rand auch nicht aus.


Also nicht: BUMM sondern bumm bumm bumm bumm bumm ;)
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: NebuK am 30. Oktober 2014, 16:01:55
Hi,

keine Angst, wenn ich BUUUMMM BUUUMMM gemacht hätte wäre es vermutlich schon kaputt, oder? :-D. Ich habe schon versucht kleine, locker geführte und wohldosierte Schläge zu verwenden. Das Ausreißen, ja, das ist das kleine Wörtlein "versucht": Manchmal bin ich leider eben etwas ausgeglitten, und habe doch einzelne Schläge zu dolle ausgeführt. Dann war der kleine Riss sofort drin. Wissen und ausführen können sind halt immer noch zweierlei ;/.
Danke aber für die nochmalige Erinnerung und Klarstellung! :) Kann man nie oft genug hören, bis es dann irgendwann mal klappt.

Der Draht zum vernieten war wie gesagt ~1.95mm... und hat sich nach der Borhung im Erl bzw. dem alten Draht gerichtet. Das mit dem kleinen Metallstreifen unterlegen ist auch eine gute Idee...

Ich habe dann direkt mal die zweite Seite vernietet und versucht eure Ratschläge direkt anzuwenden:

Draht und U-Scheibe auflegen:
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Zepp-Wald-Solingen/IMG_5821.JPG?m=1414680909)

Aufgrund eurer Tips und dem Fakt dass da vorne ja eh nichts zu halten ist, die Niete also reine Zierde ist, habe ich dann mal recht freizügig heruntergefeilt:
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Zepp-Wald-Solingen/IMG_5822.JPG?m=1414680909)

Und dann wie gewohnt mit dem Hüftgelenk vorsichtig drauf losgedengelt:
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Zepp-Wald-Solingen/IMG_5823.JPG?m=1414680913)
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Zepp-Wald-Solingen/IMG_5824.JPG?m=1414680915)

Ist denke ich ganz in Ordnung geworden, oder? Ein, zwei kleine Risschen habe ich leider wieder. Wie gesagt ... die mechanische Umsetzung des theoretischen muss ich noch etwas üben...

Das Messer nun also in seinem Endzustand (minus Schärfe plus Dabser):
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Zepp-Wald-Solingen/IMG_5825.JPG?m=1414680912)
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Zepp-Wald-Solingen/IMG_5826.JPG?m=1414680916)

Grüßle & Vielen dank euch allen!
-Dario

PS: Die nächsten zwei Rostlauben von EBay sind schon geordert ... es geht also weiter. WAS HABT IHR NUR MIT MIR ANGESTELLT?  :o ;D
Titel: Re:
Beitrag von: Dook am 30. Oktober 2014, 18:13:17
Danke für den Fleiß beim berichten. Sehr interessant das zu verfolgen.  Schärfen klappt schon ganz gut, aber demnächst will ich auch mal ein Heft selbst machen und da gucke ich mir gerne mal was ab ;-)
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: Klaasianer am 30. Oktober 2014, 19:33:09
Chapeau! Fürs erste Heft dh:

Achte besonders bei der Erlbohrung der Schalen, dass Du nicht schief bohrst. mit einer Schiebelehre die Breite der Schalen dort messen wo die Bohrung hinkommen soll, dann das Mittel anreissen. Dann sitzen die Bohrungen an der richtigen Stelle. Standbohrmaschin oder Bohrmaschinenständer ist natürlich von Vorteil  ;)

Tante Edit meint noch: damit Du Dich orientieren kannst. Der Kugelkopfhammer den ich verwende hat 100 Gramm.
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: warrior am 31. Oktober 2014, 11:30:08
Damit du demnächst keine Risse mehr in den Nieten hast, achte darauf das dein Messingstab weich geglüht ist oder mach es selber.
Auslieferungszustand dürfte nämlich gezogen sein und damit hat der Stab schon eine Kaltverfestigung.
Also Lötlampe her und gut warm machen (vorsichtig!!) und dann in Wasser abschrecken.
Ist wie beim Härten mit Stahl. Nur anders herum  ;D
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: Cadewer am 31. Oktober 2014, 11:41:35
Räusper.

Wenn Du es wieder abschreckst nennt man das Randschichthärten. Nach dem Glühen die Temperatur eine Zeit lang halten und dann langsam abkühlen lassen, das ist Weichglühen bzw. Spannungsarm glühen.

Gruß

Andy
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: Iltis am 31. Oktober 2014, 11:58:22
Zitat von: Cadewer am 31. Oktober 2014, 11:41:35
Räusper.
Wenn Du es wieder abschreckst nennt man das Randschichthärten...

Bei Buntmetall ist das Tempern (wie man es nennt ;)) durch erhitzen und abschrecken ein verbreitetes Verfahren. Messing, Silber usw. werden hart durch mechanische Bearbeitung (hammern, strecken...) , und weich durch Hitze und Abschreckung.

Gruß

Iltis
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: Cadewer am 31. Oktober 2014, 12:26:22
@Iltis

Redest Du von Temperguss?

Gruß

Andy
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: Iltis am 31. Oktober 2014, 12:58:40
@Cadewer: Nein, von tempern (http://www.froufrou.de/schmucklexikon/tempern.html)

Edit sagt: völlige Schwachsinn, ich meinte weichglühen (http://www.froufrou.de/schmucklexikon/weichgluehen.html) (in meine Muttersprache (Englisch) bezeichnet man  sowohl thermisch härten als weichglühen mit dem Begriff "to temper")

Gruß

Iltis
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: NebuK am 31. Oktober 2014, 19:39:30
Hi zusammen,

ich sehe da primär erstmal eine Option: Versuch macht Kluch! Ich werde einfach mal das reststück Stange dass ich habe gut ausglühen, dann einfach an der Luft abkühlen lassen, und mit einem anderen Reststück vergleichen nach ein wenig "freistehend" im Schraubstock draufdengeln...

Des weiteren war ich heute bei Iltis zu Besuch zum schleifen lernen... und vieles mehr. Vielen vielen dank an der Stelle nochmal für deine Gastfreundschaft! Vielleicht könnte man ja wirklich mal ein kleines Treffen im Großraum Karlsruhe und Umgebung organisieren...?

Hier aber die Ergebnisse:
Zwei Messer die beide einen einfachen Syntho-1000er und zwei verschiedene GBBs gesehen haben. Und viel liebe und schleifschlammverkrustete Hände :).
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/IMG_5827.JPG?m=1414780118)

Das Zepp ist jetzt geledert und rasurbereit:
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Zepp-Wald-Solingen/IMG_5828.JPG?m=1414780127)

Das Tückmar hat sich als eine recht harte Nuss, aufgrund der großen erforderlichen Kürzung, herausgestellt. Damit sind wir nicht ganz fertiggeworden, aber ich habe Hoffnung dass mein einziger verbleibender ganzer Stein -- Roszutec(?) 8000 -- das mit vieel Geduld auchnoch schafft :-).
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/T%C3%BCckmar-116/IMG_5829.JPG?m=1414780095)

Und ich habe noch ganz viel Spielzeug und kann mich nachdem ich ein wenig Leder nähen (... stanzen?) gelernt habe wohl auch direkt mal an das rasieren lernen machen -- auch hierfür nochmal vielen Dank!

Jetzt bleibt zumindest für diese beiden Messer nur noch eine Frage die ich vorhin vergessen hatte: Da ich beim Schärfen so auf das Schärfen selbst konzentriert war habe ich nicht aufgepasst ... und die Messer mit Schleifschlamm drauf intensiv mit einem Tuch abgewischt, jetzt sind an vielen Stellen so hässliche Kratzer. Vorallem beim jetzt rausrbereiten Zepp sollte ich die vermutlich lieber einfach drinlassen, oder?

Grüßle, und vielen Dank an alle die mir geholfen haben bis zu einem rasurbereiten Messer zu gelangen!
-Dario

(... es geht hier aber weiter, die beiden nächsten Messer sind schon verschickt :D)
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: Iltis am 31. Oktober 2014, 21:23:58
Hallo NebuK,

Das tut mir leid wegen die Kratzer, darauf hätte ich achten sollen als du die Facette gesetzt hast, aber ich war selber beschäftigt, und dachte nicht daran dich zu warnen (bin nicht der Oberlehrer). Bei der Zepp würde ich erstmal warten mit die kosmetische Arbeit bis Schärfen wieder an der Tagesordnung steht. Bei der Tückmar wäre es ein Versuch wert. Mir hats auch Spass gemacht, schärfen mit Minimalausrüstung (Billig1000er und GBB) vorzuführen, und dein Kaffee fand ich lecker :D Ich bin gespannt auf dein Riemen.

Gruß

Iltis
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: Cadewer am 01. November 2014, 11:50:49
Zitat von: Iltis am 31. Oktober 2014, 12:58:40
@Cadewer: Nein, von tempern (http://www.froufrou.de/schmucklexikon/tempern.html)

Edit sagt: völlige Schwachsinn, ich meinte weichglühen (http://www.froufrou.de/schmucklexikon/weichgluehen.html) (in meine Muttersprache (Englisch) bezeichnet man  sowohl thermisch härten als weichglühen mit dem Begriff "to temper")

Gruß

Iltis

Tja man lernt nie aus. Habe aber Beruflich wenig mit Buntmetallen zu tun von daher bin ich davon ausgegangen wie man Stahl bearbeitet. Sorry


Gruß

Andy
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: NebuK am 01. November 2014, 22:24:23
Hi,

@Iltis: Kein Problem mit dem Kratzern, ich hätte ja selbst aufpassen können / sollen.
Ich befürchte ich bin auch vom GBB zumindest überzeugt ;-).

Die Idee das Zepp lieber erstmal zu lassen und die Kosmetik zu verschieben bis ich weitere rasurbereite habe ist natürlich richtig. Dann würde ich aber beim Tückmar nochmal Hand anlegen bevor ich das weiter schärfe.

Jetzt ist nur die Frage: Wie. Mit Schleifpapier wollte ich an die Klinge ja eigentlich nicht herangehen. Mit Polierpaste von Hand mit Baumwollappen bzw. Ballen war nichts zu machen ... also Dremel und grobe Polierpaste?

Danke & Grüßle
-Dario
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: NebuK am 03. November 2014, 10:26:59
Hi,

jetzt muss ich den Thread doch mal etwas missbrauchen:
ICH HATTE HEUTE MEINE ERSTE MESSER-RASUR. UND ICH LEBE NOCH UND KANN NOCH WAS SCHREIBEN. Ähm ... *hust*.

Aber erst einmal der Reihe nach, ich hab ja auch schonwieder Fragen:
Zu erst einmal habe ich hier zuhause nochmal die Schneide die wir am Freitag fertiggemacht und geledert haben am Zepp inspiziert. Dann habe ich den Haartest der am Freitag erfolgreich verlief nochmal wiederholt -- sowohl mit den dicken, stabilen Haaren aus der Bürste meiner Freundin, als auch mit ein paar dünnen die ich mir ausgerupft habe. Leider war da garnix zu holen ... selbst 2mm neben dem Haltepunkt und mit sägen wollts nicht durch. Ernüchterung, darf ich heute doch nicht rasieren?

Da das Leder noch nicht fertig ist habe ich also das mit dem Balsa als Streichriemen mal ausprobiert, ein dickes ~20mm Balsabrettchen genommen, nochmal die Baristo-Leder-Anleitung gelesen, den Balsablock abgerichtet (240-600er auf Glas) und gaaanz vorsichtig mit wenig Andruck ge"ledert".
Danach habe ich einmal an einer Stelle des Messers ein Haar "durchgesägt" bekommen. War also wieder nix, verflixt!

Etwas frustriert habe ich gedacht 'hach, dann halt üben', habe das noch stumpfe Tückmar genommen (dass ich nochmal an einem Glas stumpfgemacht habe bevor ich hoffentlich heute Nachmittag an meinen 8000er damit gehe), und Handhaltung und Bewegung geübt. Dann hats aber bei mir ausgesetzt, ich hab das Zepp genommen, nochmal übers Balsa, und einfach drauf los.

Erste Erkenntnis: HEY DAS IST GARNICHT SO SCHWER. Hauptsächlich auf den sehr flachen Winkel geachtet, den Druck als Zweitwichtigstes, dann ging das! Eigentlich wollte ich ja nur die Wange machen, aber so habe ich mich dann direkt noch an Unterlippe->Kinn getraut ... ging auch, also mal untere Halsregion. Ging auch, also obere Halsregion ... hey, wenn ich hier Spanne dann hab ich auch die Kinn-Linie. Hey, irgendwie bin ich ja fertig.

Toll! Also direkt nochmal gegen den Strich probiert. Quer wollte ich erstmal nicht, da muss ich mir noch Videos zur Handhaltung ansehen :-).
Da habe ich jetzt die Schärfe (... fehlende?) gemerkt: Gerade am Kinn von unten kommen hat sich das Messer nahezu egal in welchem Winkel regelrecht "verhakt", und ich bin nicht weiter gekommen. Da ich nicht wusste obs in Haut oder Haar hängt hab ich dann lieber nicht "durchgezogen", sondern nachgeseift und nochmal versucht, diesmal noch lockerer und etwas schneller: Zack, Messer kommt nicht weiter.

Also halt dort wo der Bart nicht so hart ist etwas gegen-den-Strich geübt: Das ging so Leidlich, aber ich glaube mit schärferer Schneide wäre es doch etwas "angenehmer" gewesen. Also danach dann lieber wieder den Hobel genommen und fertig gemacht.

Alles in allem: Messerrasur ist wirklich interessant und deutlich einfacher als ich dachte.

So, jetzt die doofe Frage: Was ist da denn beim 3-Tage-Rumliegen in einem warmen, trockenen Zimmer geschehen? Was mach ich mit dem Messer um es wieder scharf zu bringen? Mir doch als erstes den Pastenriemen bauen? Leder fertigmachen und erst nochmal abziehen probieren?

Danke nochmal an alle, dank euch konnte ich heute zum ersten mal Üben ;-). Wirklich super, vielen vielen Dank!
Und @Iltis: Bitte nicht falsch verstehen, ich will hier auf jeden Fall nicht deine Arbeit und Hilfe schlecht machen oder so. Im Gegenteil bin ich immernoch sehr dankbar!


Grüßle
-Dario
Titel: Re: AW: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: Dook am 03. November 2014, 20:45:30
Schöner Bericht.
Ich zähle mich auch noch als Anfänger und kenne das Problem wenn es hakt und man auch denkt "ist das nur Haar oder schneide ich mir gleich das Kinn ab?".

;D
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: NebuK am 04. November 2014, 10:32:01
Hi,

mein Teststück der Zepp-Schale lag jetzt ~1 Woche in der Spüle und wurde mit Dreck, Kaffee, Spülmittel und allem sonst eingesaut. Dann hab ichs noch 2 Tage in die Spülmaschine gelegt wo es für ~4 Spülvorgänge verblieb.

Jetzt hab ich es mit Seife und einem groben Spülschwamm brutal abgewischt, und so schauts aus:
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Zepp-Wald-Solingen/IMG_5853.JPG?m=1415093369)
(http://gallery.ghostdub.de/var/albums/NebuK/Razors/Zepp-Wald-Solingen/IMG_5854.JPG?m=1415093367)

Ich glaube dass das Heft für ein Rasiermesser dann doch Feuchtigkeits- und Dreckabweisend genug ist. So ein Horrorprogramm muss das Heft selbst ja hoffentlich nie durchmachen ;-).

Grüßle
-Dario

PS: Heute sollte hoffentlich das nächste alte Messer hier aufschlagen ;-).

PPS: Ja  ;D ;D Kinn ist zwar noch dran, aber es ist immernoch... "Spaßig": https://www.gut-rasiert.de/forum/index.php/topic,28134.msg515476.html#msg515476
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: NebuK am 04. November 2014, 11:02:34
Und kaum drückt man auf Absenden, schon klingelt der Postbote an der Tür:

(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Goldschmied/IMG_5855.JPG)
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Goldschmied/IMG_5856.JPG)
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Goldschmied/IMG_5857.JPG)
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Goldschmied/IMG_5858.JPG)
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Goldschmied/IMG_5859.JPG)
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Goldschmied/IMG_5860.JPG)
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Goldschmied/IMG_5861.JPG)
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Goldschmied/IMG_5862.JPG)


Aufschriften: "48 4/8 ,,Goldschmied?" und "Gustav Schaaf Solingen-Germany", auf dem Heft "Solingen"
Das Heft ist wirklich wunderschön und in einem tollen Zustand. Ich nehme an dass der Kopf einmal ein Rundkopf war den das Zeitliche gesegnet hat. Das heißt ich muss mir jetzt überlegen ob ich da wieder ein wenig Rundung hereinschleifen will, oder ob ich nur die eher spitzigen Kanten ein wenig abrunde...


Grüßle
-Dario
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: warrior am 04. November 2014, 20:03:51
Hoffentlich trügen mich meine schlechten Augen.
Denn auf dem 3.Bild sieht es so aus als wäre es in der Mitte wo schon jemand die Spitze geschliffen hat blau angelaufen ist  :(.
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: NebuK am 04. November 2014, 22:48:33
Hi,

habe gerade noch einmal unter der Tageslicht-Arbeitslampe genau nachgeschaut: Ich glaube das trügt. Ich kann keine Verfärbung erkennen, lediglich ist nahe der Schneide in der mitte der Klinge etwas mehr Glanz erhalten, vielleicht ists das was auf den Fotos so aussieht...

Glück gehabt ;).
Grüßle
-Dario
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: NebuK am 06. November 2014, 11:41:02
Zuwachs!

(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Sheffield-1A/IMG_5873.JPG)
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Sheffield-1A/IMG_5874.JPG)
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Sheffield-1A/IMG_5875.JPG)
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Sheffield-1A/IMG_5876.JPG)
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Sheffield-1A/IMG_5877.JPG)
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Sheffield-1A/IMG_5878.JPG)
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Sheffield-1A/IMG_5879.JPG)
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Sheffield-1A/IMG_5880.JPG)

Die Beschriftung am Erl ist "Sheffield 1A". Leider ist auch gerade am Erl/an der Angel ordentlich Rost. Die Schneide sieht dafür noch halbwegs gerade aus, allerdings mit einem recht betonten "Smile". Ich befürchte aber wegen dem Erl-Rost werde ich das Messer auf jeden Fall entnieten müssen -- oder? Auch schließt das Messer nichtmehr gerade, die Schneide schabt sogar am Heft. Daher dürfte es relativ unvermeidlich sein.

Ich hoffe mal Iltis wird mit seiner Faszination für Sheffielder-Messer vielleicht ein wenig was zu dem Teilchen sagen können? Oder raten :-).

Ansonsten, was denkt ihr? Ich hätte jetzt wieder ein Messer spiegelpoliert, eines möglichst original gelassen. Ich hätte vermutlich das "Goldschmied" minimalrestauriert, und da ich das Sheffield sowieso entnieten muss, das dann auf Spiegel gebracht? Einwände oder Vetos? :-D.

Grüßle
-Dario
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: warrior am 06. November 2014, 19:05:07
Eindeutig Veto  ;D.
Nur bischen den Rost weg machen,Versuche das Heft mittiger schließen zu lassen und Rasurfertig schärfen.
Sieht doch gut aus das alte Sheffield.
Ist doch fast nur eingestaubt.
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: Iltis am 06. November 2014, 19:13:37
Bitte, bitte, nimm das Teil nicht auseinander, Dario - da sind die Schalen (aus Pappe/Vulkanfiber) garantiert zum wegschmeissen.
Habe Heute Abend kein Zeit, Morgen schreib ich was dazu.

Gruß

Iltis
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: Stefan T. am 06. November 2014, 22:39:51
Sehr hübsche Messer hast du dir da ja geangelt! Ich persönlich würde sie beide nicht auf Spiegelglanz bringen. Ich hab das bis jetzt bei zwei Messer (gezwungener Massen, da sie schon vollkommen von fortgeschrittenem Flugrost bedeckt waren) gemacht und bin seit dem davon abgekommen da ich dabei das Gefühl nicht los werde dem Messer seine Seele und seinen Charakter zu stehlen. Ich bin auf jeden Fall schon gespannt wie es weitergeht. Da ich ja ebenfalls ein Neuling was Rasiermesser betrifft bin, hab ich ja auch aus diesem Tread schon das eine oder andere gelernt.  dh:
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: NebuK am 06. November 2014, 22:52:46
Hi,

habe mir von einem Kumpel einen Satz Schleifsteine ausgeliehen und mache gerade am Tückmar rum.

Es besteht jetzt zwar den Rasurtest, aber ... ich hab einen "Frownie" reingeschliffen. Verflixt! Also wieder zurück auf 1000/3000 und den erstmal rausbügeln. *grummel*ärger*.

Ich hatte das leider bei unserem Treffen auch nicht ganz verstanden, wie mache ich das jetzt eigentlich genau dass das nicht passiert? Ich versuche schon extra auf das erlseitige und spitzenseitige Ende der Schneide extra aufzupassen und dort mehr zu schleifen als in der Mitte (die ja "zwangsweise" immer mit dabei ist), aber trotzdem ist hier jetzt leider ordentlich ":-(" drin. Zur Hülfe!

Ansonsten, @Warrior,@Iltis: Werde die Messer erstmal vorsichtig behandeln ;-). Ich frage ja extra damit ich nix auf die Finger kriege. Wenn ihr sagt dass die Messer zu schade zum "Zustand Verschandel-Bessern" sind, dann wirds gemacht :P.

Grüßle & Danke!
-Dario
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: Klaasianer am 07. November 2014, 00:09:19
Zitat von: NebuK am 06. November 2014, 22:52:46
Hi,

habe mir von einem Kumpel einen Satz Schleifsteine ausgeliehen und mache gerade am Tückmar rum.

Es besteht jetzt zwar den Rasurtest, aber ... ich hab einen "Frownie" reingeschliffen. Verflixt! Also wieder zurück auf 1000/3000 und den erstmal rausbügeln. *grummel*ärger*.

Ich hatte das leider bei unserem Treffen auch nicht ganz verstanden, wie mache ich das jetzt eigentlich genau dass das nicht passiert? Ich versuche schon extra auf das erlseitige und spitzenseitige Ende der Schneide extra aufzupassen und dort mehr zu schleifen als in der Mitte (die ja "zwangsweise" immer mit dabei ist), aber trotzdem ist hier jetzt leider ordentlich ":-(" drin. Zur Hülfe!

Ansonsten, @Warrior,@Iltis: Werde die Messer erstmal vorsichtig behandeln ;-). Ich frage ja extra damit ich nix auf die Finger kriege. Wenn ihr sagt dass die Messer zu schade zum "Zustand Verschandel-Bessern" sind, dann wirds gemacht :P.

Grüßle & Danke!
-Dario


Wieso ist die Mitte der Klinge "zwangsweise" immer dabei? diesen Zwang gibt es nicht. Versetz doch die Klinge seitlich, dann kannst Du zB die Spitze ganz eng betonen.  8)
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: NebuK am 07. November 2014, 08:20:19
Hi,

klar, die Spitze kann ich eng betonen, das "Ende" aber nicht. Das Ende aber macht immer die Mitte mit. Was ich aber vorallem meinte ist wenn man mit "X-Zügen" schleift, dann bekommt die Mitte ja etwa doppeltsoviel ab wie die Enden. Klar, das versuche ich immer mit gezielten Schüben gerade der Spitze auszugleichen, aber wie man sieht klappts ja irgendwie ... nicht  :-[ .

@Stefan: Ups, Post übersehen. Ja, genau das Dilemma mit "Seele" vs. "Bling-Bling" habe ich gerade. Ich finde BEIDES schön. Aber du hast natürlich insofern recht als dass man einfach die ganz hoffnungslosen Fälle für "Bling" nehmen sollte, und die noch annehmbaren möglichst lassen sollte. Ich versuche gerade über meinen Schatten zu springen... :-). Und: Danke für die Blumen

Grüßle & Danke
-Dario
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: Klaasianer am 07. November 2014, 09:09:41
Dann schärfe halt nicht in X-Zügen.
Sorry über meine knappe Antwort. Aber es gibt unzählige Möglichkeiten, die Klinge über einen Stein zu führen.
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: Iltis am 07. November 2014, 09:33:08
Zitat von: NebuK am 06. November 2014, 22:52:46
Ich hatte das leider bei unserem Treffen auch nicht ganz verstanden, wie mache ich das jetzt eigentlich genau dass das nicht passiert?

Die Antwort dazu ist das Gleiche auf die Frage wie Igel paaren: Mit Vorsicht! Es gibt viele Forianer die X-Schübe verpönen, und meinen das man nur mit Parallelschübe erzielt man eine Vernünftige Schneide. Beides geht - wenn du Probleme mit der X-Technik hast, probier was anderes. Wichtig ist, egal wie man es macht, das man was man Bewirkt genau beobachtet, also lieber etwas langsamer, immer wieder aufhören, schauen, wie der Schleifbild sich ändert und notfalls sein Technik ändern. Wenn man mit der 1000er eine vernünftige Facette gesetzt hat, ist es beinah unmöglich mit feinere Steine sie zu verunstalten; das mit der 1000er muss aber sitzen - nimm dir erstmal viel Zeit damit, bevor du weiter machst.

Zu dein Sheffield Messer: Leider kann ich auf die Fotos nicht lesen, was oberhalb von "Sheffield" gestanzt ist, aber vielleicht wenn du es nochmal Fotografierst mit schräge Belichting sieht man es besser. Daran, das nur "Sheffield 1A" drauf steht zu glauben tu ich mir schwer.
Der Hohlschliff ist mit sicherheit nicht das Originale; trotz verrostete Zustand sieht man das der Erl ursprunglich hochglanz poliert war, dagegen sind an der Hohlschliff deutlich tiefe Rillen vom Schleifen zu erkennen - das das Messer ursprunglich so aussah ist extrem unwahrscheinlich (eigentlich unmöglich). Die Tatsache, das Erl/Angel verrostet sind und das Messerblatt eher nicht, sowie der fehlenden "Honewear", spricht dafür, das diese Neuschliff erst in jüngere Zeit passiert ist. Auch der Ansatz zum Hohlschliff sieht mir nicht original aus.
Die Schalen sind, wenn ich es richtig sehe, entweder aus gepressten Pappe oder Vulkanfiber, ich vermute, das solche Schalen ursprunglich eine "Billigvariante" zu Schalen aus Bein, Horn oder Kunststoff darstellte und eher bei preisgünstigen Messer zu finden waren. Ich habe nur wenig solche Messer gesehen (vielleicht weil solche Schalen nicht sehr haltbar waren?) und meine, auch wenn sie eher aus der untere Preissegment die Messersortiment stammen, das sie inzwischen eine Rarität sind. Ich habe ein Wostenholm IXL der auch so ein "Pappenstiel" hat, eine suboptimale Hohlschliff, aber wie der Teufel rasiert!
Zum Datierung: Ich denke, ab ca. 1880, und nicht später als 1920; so sind auch die andere Messer mit solche Schalen die ich gesehen habe. Ich habe mir überlegt, ob solche Messer in die Zeit der ersten Weltkrieg stammen könnten,wo Materialknappheit zu solche Sparmaßnahmen gezwungen haben könnte. Beweise oder Quellen dafür habe ich keine gefunden, aber die Erklärung scheint mir zumindest plausibel.

Ich würde dir gerne aber am Herzen legen, eins nach der anderer zu machen, und erst bei dein Tuckmar zu bleiben, bis du dir das Schärfen ohne Verschliff angeeignet hast. Es ist etwas aus der Mode gekommen, aber vor ein paar Jahre wurde hier jeder Neuling als erstes empfohlen "Hol' dir erst ein Übungsmesser und übe, übe, übe bis du schärfen kannst!", diesen Rat halte ich bis Heute für sinnvoll. Vor allem, wenn man versucht gleichzeitig an viele Baustellen zu arbeiten, ist der Gefahr, laute halbe Sachen zu bekomen, ziemlich gross.

Gruß

Iltis
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: NebuK am 07. November 2014, 10:58:50
Hi,

danke sowohl für die kurze als auch für die ausführliche Antwort!

Ja, ich versuche nicht all zu viel auf einmal anzugehen ;-). Die beiden neuen Messer liegen erstmal zum hübsch aussehen rum, und geschärft wird erstmal nur eins (habe die Steine ja auch nicht auf ewig ausgeliehen...).

@Klaasianer: Genau das habe ich jetzt versucht...
Was ich jetzt mit dem Tückmar gemacht habe: Zu erst einmal habe ich auf dem groben Bankstein den :-( herausgeschliffen, und bin jetzt auf dem geliehenen 1000er langsam und vorsichtig am Facette setzen. Ich versuche aktuell mit "Schemata" wie 10 Parallelschübe auf jeder Seite, dann 10 an der Spitze, dann 10 X-Schübe die Schneidenform gleichmäßig zu belassen bzw. zu erhalten. Bisher sieht es ganz gut aus, aber der Stein frisst mit mein Tape weg, und eine Schneide kommt immernochnicht zu stande. Wie du eben sagst: Geduld! ... ist was ich versuche mir zu lassen ;-).

Vulkanfiber kannte ich als Material noch garnicht, aber wenn ich mir die Wikipedia-Seite dazu durchlese dann stimmt das mit dem "Look and Feel" des Heftes doch recht gut überein. Ich werde heute Abend noch einmal versuchen mit einer Lupenbrille und der guten Kaltlicht-LED-Quelle im stark schrägen Winkel zu erkennen ob etwas neben dem "1A" geprägt ist. Könnte es nicht aber sein dass der Stempel bei der von dir postulierten Umarbeitung des Messers verloren gegangen ist? Schleift sich ja vermutlich doch eher schnell heraus, sowas, oder?

Grüßle & Vielen Dank! Ich geh direkt mal weiter an den 1000er ;-).
-Dario
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: Klaasianer am 07. November 2014, 12:32:57
Verwendest Du eine Lupe?
Wichtig ist erstmals die durcghende Facette von der Spitze bis vor die Schulter.
Bei alten Messern, deren Rücken nicht mehr exakt verläuft (Abschliff) kann die Facette unterschiedlich breit werden. Ist die Abweichung nicht übermßig groß, stört es optisch kaum. Auf die Schnuttigkeit hat es kaum Einfluss.
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: harrykoeln am 07. November 2014, 14:19:44
Zitat von: NebuK am 07. November 2014, 08:20:19
Hi,

klar, die Spitze kann ich eng betonen, das "Ende" aber nicht. Das Ende aber macht immer die Mitte mit. Was ich aber vorallem meinte ist wenn man mit "X-Zügen" schleift, dann bekommt die Mitte ja etwa doppeltsoviel ab wie die Enden. Klar, das versuche ich immer mit gezielten Schüben gerade der Spitze auszugleichen, aber wie man sieht klappts ja irgendwie ... nicht  :-[ .

...

Einfache Möglichkeit ist hier, den Stein hochkant zu stellen und auf der schmalen Seite seine Bahnen zu ziehen, also der Seite, die die Höhe des Steins definiert. Das ist beim Setzen der Facette ein absolut probates Mittel, um gezielt einen Klingenbereich zu bearbeiten. Dafür hab ich mir vor einiger Zeit nen günstigen 1000er (<20 Euro) geschossen. Damit er nicht nur rumliegt, nutze ich die grosse Fläche für Küchenmesser, die schmale Seite, wie beschrieben, für Rasiermesser.

Ansonsten kann ich Dir nur raten, die Tips und Ratschläge von Iltis zu beherzigen. Seine enorme Fülle an Ratschlägen fußt bei ihm auf selbst gemachten Erfahrungen aus der Praxis. Stumpfsinniges nachbabbeln, ohne das praktisch selbst ausprobiert zu haben, das wirst Du bei ihm nicht erleben.
Titel: Re: AW: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: Grosser am 07. November 2014, 14:44:37
Hier im Thema trifft man wirklich auf das geballte Fachwissen verschiedenster Leute!
Ich finde es toll, dass sich so viele Experten an der Diskussion beteiligen und dass der TE seine Erfahrungen hier mit uns allen teilt. Von beidem können die nächsten Rasuristi nur profitieren!
Das war mein Wort zum Freitag, welches wohl besser in "Freude des Alltags" aufgehoben wäre...
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: NebuK am 07. November 2014, 18:56:11
Hi,

schön zu hören dass meine anhaltende blöde Fragerei dazu führt dass auch Andere noch etwas von den Antworten der Experten hier haben.

Und ich möchte auch wirklich nochmal betonen wie dankbar ich darüber bin dass ihr mir hier mit soviel Zeitaufwendung helft -- und das obwohl ich ja manchmal sehr Begriffstutzig und handwerklich nicht sehr begabt bin. Insofern: DANKE! an alle die hier so tatkräft mithelfen!

So, dann komme ich allerdings zum unschöneren: Trotz noch ~3h vorsichtigsten rumgeschrubbles auf dem 1000er habe ich das Tückmar nichtmal dazu bekommen dass es Unterarmhaare rasiert. Wieso das nicht geht ist mir ein Rätsel. Ich habe zwischendrin auch ein Küchenmesser gemacht, und das hat quasi sofort Unterarmhaar rasiert. Ich bin ratlos.
Zwischendrin habe ich den Stein sicherheitshalber mehrfach abgerichtet, immer schön ein leichtes "Slurry" mit dem Diamantanreiber den Iltis übrig hatte hergestellt... Ich bin ratlos!

Ansonsten, ja ich verwende eine Lupe. Nichts besonderes, ein außeinandergebautes altes russische M42-Makroobjektiv falschherum gehalten, das ist etwa ~20x. Ich hab auch so eine kleine Uhrmacherlupe 10x.

Die Schneide ist halbwegs gleichmäßig breit von Schulter bis zur Spitze, das ist OK. Ich bin mir mittlerweile auch sicher überall wieder "durch" zu sein -- und ein Gutes hatte das lange Schleifen: Ich habe es geschafft kein :( mehr reinzuschleifen, die Schneide ist schön gerade geblieben. Aber wie gesagt: Der 1000er macht keine Unterarmhaarrasur. Das sollte er doch, oder?

??? ??? Ob ich vielleicht doch einfach warten sollte bis ich mir gegen Weihnachten gescheite Steine gönnen kann...  ??? ???

Und ja, ich werde natürlich immer versuchen die tollen und gut gemeinten Ratschläge hier soweit es mir handwerklich möglich ist zu berücksichtigen und umzusetzen... ich tue mein Bestes!


Grüßle & Danke :-)
-Dario

*EDIT: Ganz vergessen zu erwähnen: Das mit den Seiten des 1000ers habe ich mir auch schon überlegt gehabt. Hier scheitert es leider daran dass die geliehenen Steine wieder Kombis sind. Das ist vmtl eher eine... schlechte Idee.
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: harrykoeln am 07. November 2014, 20:05:37
Zitat von: NebuK am 07. November 2014, 18:56:11
...
*EDIT: Ganz vergessen zu erwähnen: Das mit den Seiten des 1000ers habe ich mir auch schon überlegt gehabt. Hier scheitert es leider daran dass die geliehenen Steine wieder Kombis sind. Das ist vmtl eher eine... schlechte Idee.

Keineswegs, aber dann geht das eben nicht, so einfach ist das...
Es ist nunmal so, das, obwohl auf dem 1000er schon der Grundstein für die Endschärfe gelegt wird, man gerade in dieser Range durchaus an den Kosten der Steine sparen kann. Für 20-30 Euro gibt es da schon tadelloses Material.

Wenn Du nur ein Messer über den Stein schieben willst, gut. Hast Du Dir schon mal die Frage gestellt, warum Du das tust? Eine Frage in die Richtung - was will ich erreichen, was muss ich dafür tun und woran erkenne ich, das ich das erreicht habe, was ich erreichen wollte, oder eben noch nicht?
Wie muss eine Schneide aussehen, was muss sie (schon) leisten und wie kann ich feststellen, das eine weitere Bearbeitung auf dem 1000er keine signifikante Verbesserung mehr bringt? Ich auf dem 1000er also fertig bin und zum nächst feineren wechsle?
Das sind die Dinge, die Dich nach vorne bringen.
Warum also nimmt das verdammte, 5min über den Stein geschubste Küchenmesser die Haare vom Arm, das 3Stunden konzentriert geführte Rasiermesser aber nicht?

Das sind man interessante Fragen, oder?








Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: NebuK am 08. November 2014, 09:18:28
Hi,

Zitat von: harrykoeln am 07. November 2014, 20:05:37
Keineswegs, aber dann geht das eben nicht, so einfach ist das...
Das musst du mir jetzt aber erklären. Wie krieg ich das auch bei nem Kombistein hin.?


Ansonsten will ich natürlich NICHT nur eine Messer über einen Stein schieben. Wenn ich das wollte und getan hätte, dann wäre nach ~3h Schleifen ja vom Messer nichtsmehr übrig. Den großteil der 3h habe ich damit verbracht die Fehlerquellen die ich mir denken könnte auszuschließen. Ich habe mit verschiedenen Werkzeugen die Planarität des Steines kontrolliert, ich habe oft neu abgerichtet, die Kanten nochmals vorsichtig sauber abgerundet, habe das Messer mit Lupe und einem Kindermikroskop von ~1950 kontrolliert (steht als "Deko" in unserem Wohnzimmer oO), und so weiter. Natürlich frage ich mich warum ich was tue, täte ich das nicht würde der Erfolg ja ausbleiben und ich wäre vmtl auch nicht hier und würde so doofe Fragen stellen :P .

Genau die Fragen die du hier stellst stellte ich mir gestern auch. Ich konnte nur leider in diversen Anleitungen hier keinen einfach durchzuführenden Test für "Stein zuende" finden, also habe ich mich auf den Trick den Iltis mir gezeigt hat in Kombination mit den Lupen verlassen. Ich habe das Messer mehrfach zwischendrin einfach mal komplett stumpf gemacht (einmal sehr leicht und vorsichtig "in den Stein geschnitten"), um dann zu versuchen Unterarmhaarrasur zu erreichen. Genau da ists gescheitert.

Natürlich habe ich mir auch überlegt jetzt einfach auf den 3000er Weiterzugehen und zu schauen was auf mich zukommt. An den Leitspruch "Wofür auf dem ersten Stein keine Basis gelegt wurde kann am Ende nicht erreicht werden" erinnert, habe ich das jedoch ganz feige sein lassen -- vielleicht ein Fehler?

Danke weiterhin, und Grüßle
-Dario
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: harrykoeln am 08. November 2014, 14:56:35
Zitat von: harrykoeln am 07. November 2014, 20:05:37
Keineswegs...
war die Antwort auf
Zitat von: NebuK am 07. November 2014, 18:56:11
...
schlechte Idee.


Aber trotzdem hab ich nochmal drüber nachgedacht und das gleich probiert - und es geht...

Wenn Du einen 1k/3K hast, kannst Du das auch einmal versuchen. Da Du den Stein drehen kannst, kannst Du die 1000er Seite da haben, wo Du genau betonen willst und schaffst mit dem 3k gleich schon einen sanften Übergang... Funzt einwandfrei.
So hab ich wieder was gelernt.
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: NebuK am 09. November 2014, 13:58:18
Hi,

stimmt, daran dass der 1K was tut während der 3K nur etwas "nachpoliert" habe ich nicht gedacht. Klar, das ergibt Sinn! Dankeschön ;-).

Ich habe auch gerade nocheinmal den Morgen damit zugebracht 1k, 3k, 6k, 8k zu durchlaufen, dann auf den Pastenriemen und ~150 Bahnen Abziehleder. Das Messer hat schon nach dem 6k ganz hervorragend Unterarmhaar rasiert, auch mit sehr flachem Winkel. Den Haartest hats aber selbst nach der Lederorgie nicht bestanden. Unter der Lupe sah die Facette zumindest mal sehr gleichmäßig aus, und das Messer hat jetzt einen ganz leichten  ;D -- soweit so gut.

Also gedacht, mensch, es heißt doch oft dass der Haartest nicht entscheidet, sonder die Rasiereigenschaften. Also ran ans Gesicht damit, und probiert. Mit dem Strich noch etwas ruppig hat es gegen den Strich leider quasi garnicht rasiert. Mag auch eine Kombination aus fehlender Technik und schlechtem Schliff sein, aber ... so geht das nicht.
Dafür schneidet das Messer dann die Ohrläppchen ganz hervorragend!  :-[ :P o) :'(

Ich befürchte da liegt noch ein weiter Weg vor mir bevor das mal so richtig gut wird ... beides :P.

Grüßle
-Dario
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: Stratocaster am 09. November 2014, 16:15:40
Neue Tipps habe ich nicht, dafür aber jede Menge Einfühlungsvermögen, da ich mich selbst erst seit Beginn diesen Jahres mit RM befasse. Der Schritt vom blossen Rasieren zum Instandhalten, Nachschärfen etc. bis zum ersten Versuch der Restauration alter Messer kam recht schnell. Nämlich als mein erstes Messer nach wenigen Wochen stumpf und stumpfer wurde. Was nun.....?! - Erstmal auf Fehlersuche gehen, also checken was ich falsch gemacht habe, beim Rasieren und mit dem Hängeriemen. Es dauerte nicht lange, bis ich die ersten Steine bestellte. Nun wollte ich aber nicht meine schönen RM versauen und besorgte mir aus der Bucht ein paar billige, alte RM zum Üben. Per Zufall war ein sehr schönes dabei und so kam ich auf die Idee, es zu restaurieren. Davon hatte ich keine Ahnung und so musste ich sozusagen bei Adam und Eva zu lernen beginnen. Weitere restaurierungsbedürftige RM kamen dazu und ich verzettelte mich. Bis heute ist keines dieser Messer wirklich fertiggestellt. Und zum Schluss kommt natürlich die Schärfe. Ob neu im Laden gekauft oder aus der Bucht gefischt, scharf sollen sie alle sein. Das Schärfen kriege ich mittlerweile ganz gut hin, aber das muss noch besser werden. Manchmal klappt es super und manchmal eben nicht. Noch habe ich nicht herausfinden können, woran es liegt. Meine Tagesform ist ebenfalls von Bedeutung.
Ich habe allerdings gemerkt, wie schnell man Fortschritte machen kann und dass es doch klappt, wenn man nur ernsthaft dabeibleibt. Nur nicht entmutigen lassen. Das ist es auch schon, was ich dir sagen will. Weitermachen, dann kommen die Erfolge irgendwann wie von selbst. Was du so schreibst, kann ich wirklich gut nachvollziehen. Wenn es einfach nicht so funktionieren will wie es sollte usw.....
Bin gespannt,wie es bei dir weitergeht. Gruss
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: Iltis am 09. November 2014, 17:08:01
Hallo Dario,

Ich verstehe nicht, warum du bei dieses Messer auf der schmale Seite der Stein die Facette setzen musst, sowas ist nötig wenn ein Messer schwer verschlissen ist oder sonst eine merkwürdige Geometrie aufweist, aber deine 2 Messer, die ich gesehen habe, sind gut im Schuss und der Zepp liess sich ohne weiteres schärfen - hättest du dich nur damit rasiert ohne andere Versuche zu starten...

Es wundert mich nicht, das der Tückmar weder HT besteht noch rasiert wenn du schreibst
Zitat von: NebuK am 09. November 2014, 13:58:18
...Das Messer hat schon nach dem 6k ganz hervorragend Unterarmhaar rasiert, auch mit sehr flachem Winkel....

Das muss das Messer schon nach der 1000er tun - tut's nicht, ist das Prozess von vornherein zum scheitern prädestiniert. Da machst du am besten das Messer nochmal ganz stumpf (am Glasrand o.Ä. ohne Druck mit die Schneide entlang führen, das das Teil nicht mehr Armhaare  rasiert),  dann gehst du wieder auf der 1000er so lange bis das Messer wieder Armhaare rasiert - dies machst du nur mit das Gewicht das Messer, also kein Druck ausüben. Danach nimmst du der 6K Stein und machst du weiter bis die Kratzer der 1000er völlig auspoliert sind. Der 3000er lässt du weg aus folgenden Grund: der Unterschied zwischen der 1K Schleifbild und die von der 6K sind so gross das du da nichts falsch machen kann. Mit der 3K Stein kann man sich Zeit und Arbeit sparen, aber wenn man der "Gespür" für was man mit die Steine verursacht noch nicht hat, macht man es sich mit der "großer Sprung" etwas offensichtlicher. Eigentlich ist es möglich, nach der 6000er, Paste und Leder, das ein Messer sowohl der HT besteht als auch gut rasiert - viele von uns haben mit ein günstigen 1/6K Kombistein angefangen (meiner kennst du schon) und sind später auf teuere "Verfeinerungen" gekommen, die streng genommen unnötig sind. Ich bin auch versucht dir zu empfehlen, der 8K wegzulassen, und gleich zu pasten und ledern, aber wenn er zu verfügung steht...
Auf jeden Fall, egal was du über die Aussagekraft der HT liest, empfehle ich dir bei die Sache zu bleiben bis dein Messer sie besteht. Dir fehlt die Erfahrung zu beurteilen ob ein Messer scharf ist oder nicht, also bleibt dir nichts übrig.
Erst wenn dein Messer Haare kappt, würde ich in deinem Fall es gar nicht mit die Rasur versuchen - da ist nur Frust vorprogrammiert.

Gruß

Iltis
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: NebuK am 09. November 2014, 19:04:38
Hi,

Zitat von: Iltis am 09. November 2014, 17:08:01
der Zepp liess sich ohne weiteres schärfen - hättest du dich nur damit rasiert ohne andere Versuche zu starten...

Tim, du hast mich falsch verstanden. Das Zepp liegt gut eingeölt und frisch geledert in seiner Kiste und wartet auf seinen nächsten Einsatz nachdem es mir heute geholfen hatte Gegen-Den-Strich fertigzuwerden. Das von dir so liebevoll auf Rasurschärfe gebrachte Messerchen würde ich nie einfach so ohne Grund "kaputt experimentieren". Das Tückmar ist jetzt halt erst einmal mein "Schleifenlern-Messer". Mit dem Zepp wird morgen wieder rasiert  :o .

Aber zurück zum Thema: Die Idee mit "weniger ist mehr" finde ich gut, den 8K weglassen und nur mit 1k->6k probieren. Auch klingt deine Idee damit besser schauen zu können ob "man durch ist" sehr vielversprechend, ich hoffe morgen Zeit zu haben das auszuprobieren.
Das am Glasrand stumpfmachen hatte ich bisher ja auch mehrfach versucht, meist wenn ich wieder auf den 1k zurückkam, oder zwischen 1k und 6k.

Ebenso hast du mit dem HT natürlich auch recht. Ich war... übermäßig experimentierfreudig und ungeduldig. Aber hey, für irgendwas muss die Ausrede "bin halt noch jung" ja herhalten, oder? Und wenns nur die Ungeduld ist  :D.

Danke auf jeden Fall für deine weiteren sehr ausführlichen Tips! Ich werde auch weiterhin versuchen alles was ich lese und verstehe zu berücksichtigen.

@Strat: Haha, das ist ja noch einiges sinnvoller als ich mache. Ich kann noch nichtmal komplett irritationsfrei hobeln, und fange beim Messern direkt mit Restauration und Schärfen an ohne jemals mit einem "richtigen" rasiert zu haben. Gottseidank helfen hier alle so toll, sonst wäre das nichts geworden ;-).

Grüßle
-Dario
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: harrykoeln am 09. November 2014, 23:35:02
Momang!
Zitat von: NebuK am 09. November 2014, 13:58:18
...

Ich habe auch gerade nocheinmal den Morgen damit zugebracht 1k, 3k, 6k, 8k zu durchlaufen, dann auf den Pastenriemen und ~150 Bahnen Abziehleder. ...

Pastenriemen?
Was stelle ich mir bitte genau darunter vor?
Sprich: was für eine Paste, auf welchem Träger? Wie oft hast Du darauf gepastet?

Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: Stratocaster am 10. November 2014, 10:42:07
Hallo Dario,
als ich damals in der Pubertät war und mit dem Rasieren begann, benutzte man entweder Hobel oder Messer. Deswegen hatte ich schon früher mal ein gewisses Gefühl für den Hobel entwickelt, habe mich ja auch jahrelang damit rasiert. Als die Mehrklingenrasierer immer besser wurden, stieg ich darauf um. Aaaaber ich fand das Rasieren mit dem Messer schon immer total cool, hatte nur nie eines und traute mich auch nicht da dran, so ohne Ahnung. Erst das Internet mit You Tube, Foren, Männermagazinen etc. gab mir die nötigen Grundinfos, sodass ich Anfang 2014 das erste billige Rasierset bestellte und mit der Messerrasur begann. Au weia, sah ich manchmal aus..... zerschnitten ohne Ende..... Kumpels und auch meine Freundin rieten mir dringend davon ab, mich weiterhin so zu malträtieren. Nun, stur wie ich bin, wollte ich aber die Messerrasur lernen und siehe da, es dauerte vielleicht so 3 Monate, dann schnitt ich mich immer seltener und inzwischen kaum noch. Na gut, manchmal rutsche ich noch ab, aber immer seltener. Und vor allem wurden die Rasuren immer besser und auch schneller. Anfangs brauchte ich eine ganze Stunde und mehr, heute reichen meist 20 bis 30 Minuten aus und die Qualität der Rasuren ist meist so gut wie mit dem Gilette Fusion, den ich vorher benutzt hatte. Die Tagesform spielt bei mir eine grosse Rolle, beim Rasieren wie beim Schärfen..... man braucht einfach viel Geduld, um das zu lernen.
Beim Schärfen und beim Restaurieren oder Instandsetzen oder wie immer man es nennen will, habe ich ähnliche Erfahrungen gemacht. So gut wie die Tipps von Bartisto, harrykoeln, Iltis etc. auch sind, die Erfahrung muss man sich selbst erarbeiten. Es lässt sich nicht eins zu eins umsetzen. Noch heute bin ich mir beim Schärfen oft nicht sicher, wann ich auf den nächsten Stein wechseln kann/muss. Es gibt diese Tage, an denen ich auch durch mein Mikroskop rein gar nix erkennen kann, es sieht alles gleich aus, weil ich zu lange da reingestarrt habe, von allen Seiten, den richtigen Winkel des Lichteinfalles gesucht habe usw. Oder ich glaube, auf dem 800er o. 1000er gute Arbeit gemacht zu haben, kriege das Messer aber auf den nachfolgenden Steinen trotzdem nicht scharf genug. An anderen Tagen klappt es so gut, dass sogar der HT funzt. Wobei ich aber mehrfach die Erfahrung gemacht habe, dass auch ohne bestandenen HT gute und sanfte Rasuren möglich sind. Ab und zu klappt der HT auch erst nach dem Pastenriemen (grün) und nach dem Ledern. Das ist eben eine vielschichtige Angelegenheit, die man nicht so einfach aus dem Ärmel schüttelt. Nicht umsonst liessen sich früher viele Männer vom Friseur o. Barbier rasieren, hatten dort auch ihre Messer deponiert, die dann auch instandgehalten wurden. Aber gerade die Schwierigkeit ist der Anreiz für mich..... ich mag es, Sachen zu machen, die manch anderer nicht kann.
Klar, deine Reihenfolge ist sicher etwas ungewöhnlich, aber das ist doch letztendlich egal, solange du Spass daran hast. Wir sind ja gar nicht auf unsere Messer angewiesen, könnten jederzeit wieder auf Systemrasierer umsteigen. Also machen wir das ja wohl nicht aus einer Notwendigkeit heraus, sondern aus reinem Vergnügen, aus Wissbegier oder was immer, halt je nach der Persönlichkeit und Veranlagung.
Heute packe ich gleich meine Steine aus und mache mich daran, ein 4/8 Puma zu schärfen, das ich aus der Bucht habe und mit viel Arbeit in einen einigermassen hygienischen Zustand gebracht habe. Also auseinandergenommen, Griffschalen und Klinge sorgfältigst gereinigt, poliert etc., wieder neu vernietet etc., heute soll es wieder scharf gemacht werden.
Also dann gutes Weiterkommen und noch was, ich habe aus deinem Thread einiges lernen können, eben auch aus den Antworten der anderen. Ich lese schon länger in diesem Forum, (war auch Mitglied in dem anderen, was allerdings unschön endete), habe mich aber erst jetzt hier registriert. Und es ist beruhigend, dass ich nicht der Einzige bin, der mit anfänglichen Schwierigkeiten zu kämpfen hat.

Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: NebuK am 11. November 2014, 09:03:37
Hi Zusammen,

@Harrykoeln, der Pastenriemen ist hier beschrieben:
https://www.gut-rasiert.de/forum/index.php/topic,28360.0.html
Das ist die Lukas PG-17 Künstlerölfarbe Chromoxidgrün stumpf auf einem einfachen abgeschliffenen Autosattler-Restleder. Draufgepastet habe ich einmal, ich befürchte aber etwas zuviel?

@Strat, Ja, ich gebe dir vollkommen recht. Etwas zu sehen oder erklärt zu bekommen und es umsetzen sind immer zweierlei. Aber "nur" die mechanische Umsetzung zu erlernen, bzw eben nurnoch Lösungen und Entscheidungen für kleinere Details treffen zu müssen, während der grobe Weg schonmal von erfahrenen Bastlern vorgezeichnet wird, das erspart noch mehr "Lehrgeld" und frustrierte Experimente und Probierereien.
Was ich aber auch aus deinem Bericht wieder einmal entnehmen, das wichtigste was wir hier brauchen ist: GEDULD. Sei es nun beim Rasieren bzw Rasurtechnik erlernen, beim Schärfen, beim Heft bauen, ... eigentlich immer. Ich glaube da habe ich noch großes Verbesserungspotential ;-).

So, ich hoffe dass ich hoffentlich morgen etwas Zeit finde die letzten Tips von Tim umzusetzen ;-). Übrigens
@Iltis, bitte melden! Ich habe echt ein schlechtes gewissen weil du so sauer wirktest beim schreiben. Das schön von dir gemacht Zepp rasiert noch super, konnte ich gestern wieder einmal kurz ausprobieren (musste dann jedoch mit dem G+F-Weishi-Timor fertigmachen weil ich gegen den Strich einfach noch zu unsicher bin). Ich habs nicht kaputtgeschliffen... Ehrenwort  :'( ...


Grüßle
-Dario
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: Klaasianer am 11. November 2014, 09:45:29
Wie oft hast Du die Klinge über den Pastenriemen gezogen?
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: NebuK am 11. November 2014, 09:49:10
Hi,

ca. 30 Bahnen (also 15mal "pro Seite"), gaaanz vorsichtig ohne Druck, nur mit dem Auflagegewicht des Messers ... zumindest versucht. Dabei immer versucht immer die ganze Schneide gleichmäßig über den Riemen zu führen, und darauf geachtet dass der Rücken auch satt aufliegt. Tape war keins drauf...

Grüßle
-Dario
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: Klaasianer am 11. November 2014, 10:49:47
Sei sparsam mit den Zügen auf dem CrOx-Riemen. Die Chromoxid-Grün-Kristalle haben einen Härtegrad auf der Mohsschenhärteskala von 9. Das entspricht Korund, Diamant hat bekanntlich 10. Da geht es also recht heftig an die Sache, besonders wenn man bedenkt, welche Feinheit eine bereits gut durchgeschärfte Facette aufweisen sollte!!!!!!
Zu Beachte ist auch der Durchhang des Riemens (=Spannung) weil ja dadurch die Einwirkung auf die Schneidkante variiert.


Also: GEDULD--->Facette berurteilen--->GEDULD--->mit guter Lupe Facette beurteilen--->GEDULD--->Poberasur--->Facette beurteilen--->GEDULD  o)
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: Stratocaster am 11. November 2014, 11:21:00
Ich finde, dass du das insgesamt sehr gut machst. Vor allem scheinst du handwerklich einiges drauf zu haben. Und du bekommst eine gute Resonanz auf deine Beiträge. Man spürt förmlich, dass du es ernst meinst.
Sollte ich aufzählen müssen, wer mir schon gute Ratschläge gegeben hat, müsste ich auch Klaasianer erwähnen, aber es würde eine lange Liste werden und das ist nicht Sinn der Sache. Gestern hatte ich gesagt, ich wollte mein 4/8 Puma schärfen und damit fertigstellen. Aber eben wegen Klaasianer tat ich es doch nicht, sondern werde das Messer nochmal auseinandernehmen und etwas ändern. Ich schreibe das, weil du sicher auch früher oder später auf ähnliche Schwierigkeiten stossen wirst. Nachdem ich also mein Puma gereinigt etc. hatte und wochenlang auf Nieten von Rasoir Dingsbums aus Frankreich warten musste, stellte ich fest, dass der Durchmesser des Nietes geringer ist als der der Bohrung am Erl. So zusammengebaut, hatte das Messer etwas Spiel, was nicht weiter schlimm ist, aber eben nicht so wie ich es haben wollte. Nun kam der Tipp vom K., nämlich erstens Unterlegscheiben zu verwenden und zweitens mit hart aushärtendem Kleber die Bohrung im Stahl zu verschliessen und neu zu bohren. Genau das werde ich jetzt tun, bevor es geschärft wird. Erst erschien mir das zu aufwendig, aber jetzt mache ich es doch, eben weil ich wenn schon, denn schon keinen Pfusch machen will. Manchmal stehe ich plötzlich vor solch unerwarteten Schwierigkeiten. Andere Nieten brachten es auch nicht, die von dem Seifenladen in Berlin, dessen Name hier nicht erwähnt werden soll, haben einen zwar für die Klinge passenden Durchmesser, sind aber für die Heftschalen zu dick. Mit anderen Worten, ich muss mich weiter auf die Suche nach kleinen Bohrern machen. Der nächst erreichbare Baumarkt hat nix geeignetes für meinen Dremel, der Eisenwarenladen auch nicht..... wegen so'nem Mist komme ich dann tagelang nicht weiter..... Eigentlich sollte ich mir auch noch einen Bohrständer anschaffen..... so kommt man vom einen zum anderen...
Also dann weiterhin frohes Schaffen

Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: NebuK am 11. November 2014, 11:49:28
Sorry nur ganz kurze Antwort weil vom Handy: Kleine Bohrer (miese Qualität, dafür aber günstiges "Verschleißmaterial") hole ich gerne bei Pollin. Sowohl das Set dass die habe als auch die einzelnen "HSS-Titanium" 10er-Packs sind m.E. nach vom Preis-Leistungs-Verhältnis ok. Sie sind billig, und sind auch billig. Aber manchmal will man das ja :-).

Grüßle
-Dario
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: harrykoeln am 11. November 2014, 12:33:41
Zitat von: NebuK am 11. November 2014, 09:49:10
Hi,

ca. 30 Bahnen (also 15mal "pro Seite"), gaaanz vorsichtig ohne Druck, nur mit dem Auflagegewicht des Messers ... zumindest versucht. Dabei immer versucht immer die ganze Schneide gleichmäßig über den Riemen zu führen, und darauf geachtet dass der Rücken auch satt aufliegt. Tape war keins drauf...

Grüßle
-Dario

Warum keine 3 Züge, warum keine 100?
Warum überhaupt und warum so oft? Will fragen: Welchen Grund gab es überhaupt für den Einsatz der Paste, wie hast Du das bestimmt, was war dafür ausschlaggebend? Warum Chrom, warum keine Zahnpasta oder Chrompolitur? Wie bist Du auf 15 Züge pro Seite gekommen, wie hast Du das ermittelt und was hat Dich bewogen zu beschließen, nach 15 Zügen "fertig" zu sein? 

Ich will Dich keineswegs vorführen, verstehe das bitte nicht falsch. Wo ich Dich hinführen will ist, mach das, was Du am Messer machst, mit Bedacht und mit Plan. Denke vorher, denkst Du erst hinterher, wirste häufig wieder von vorne anfangen dürfen, so war es jedenfalls bei mir. Ich bemühe mich immer -und meist gelingt das auch- völlig ohne Pasten auszukommen. Das Ziel muss es sein, kein zufälliges, sondern ein jederzeit wiederholbares, zufriedenstellendes Ergebnis zu erzielen. Gerade zu diesem Thema Pasten, Abkleben und so, hab ich hier
https://www.gut-rasiert.de/forum/index.php/topic,26894.0.html
schon einiges geschrieben. Bei Interesse, sind nur zwei Seiten, lies es Dir mal -nach Möglichkeit im Zusammenhang- in ner lauen Stunde durch.

Es sind auch keinesweg alle Kollegen mit meiner Herangehensweise da core, aber das muss auch nicht jeder. Einen allgemeingültigen Königsweg gibt es eh nicht, doch vielleicht ist ja von meinem Weg für den einen oder anderen was dabei.





Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: Klaasianer am 11. November 2014, 13:01:57
Zitat von: harrykoeln am 11. November 2014, 12:33:41
Zitat von: NebuK am 11. November 2014, 09:49:10
Hi,

ca. 30 Bahnen (also 15mal "pro Seite"), gaaanz vorsichtig ohne Druck, nur mit dem Auflagegewicht des Messers ... zumindest versucht. Dabei immer versucht immer die ganze Schneide gleichmäßig über den Riemen zu führen, und darauf geachtet dass der Rücken auch satt aufliegt. Tape war keins drauf...

Grüßle
-Dario

Warum keine 3 Züge, warum keine 100?
Warum überhaupt und warum so oft? Will fragen: Welchen Grund gab es überhaupt für den Einsatz der Paste, wie hast Du das bestimmt, was war dafür ausschlaggebend? Warum Chrom, warum keine Zahnpasta oder Chrompolitur? Wie bist Du auf 15 Züge pro Seite gekommen, wie hast Du das ermittelt und was hat Dich bewogen zu beschließen, nach 15 Zügen "fertig" zu sein? 

Ich will Dich keineswegs vorführen, verstehe das bitte nicht falsch. Wo ich Dich hinführen will ist, mach das, was Du am Messer machst, mit Bedacht und mit Plan. Denke vorher, denkst Du erst hinterher, wirste häufig wieder von vorne anfangen dürfen, so war es jedenfalls bei mir. Ich bemühe mich immer -und meist gelingt das auch- völlig ohne Pasten auszukommen. Das Ziel muss es sein, kein zufälliges, sondern ein jederzeit wiederholbares, zufriedenstellendes Ergebnis zu erzielen. Gerade zu diesem Thema Pasten, Abkleben und so, hab ich hier
https://www.gut-rasiert.de/forum/index.php/topic,26894.0.html
schon einiges geschrieben. Bei Interesse, sind nur zwei Seiten, lies es Dir mal -nach Möglichkeit im Zusammenhang- in ner lauen Stunde durch.

Es sind auch keinesweg alle Kollegen mit meiner Herangehensweise da core, aber das muss auch nicht jeder. Einen allgemeingültigen Königsweg gibt es eh nicht, doch vielleicht ist ja von meinem Weg für den einen oder anderen was dabei.


Auch wenn  meine Zustimmung nebensächlich ist: DA CORE!  ;D
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: Stratocaster am 11. November 2014, 13:04:28
@Nebuk
besten Dank, guter Tipp
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: Iltis am 11. November 2014, 17:57:28
Hallo Dario,

Ich bin nicht sauer, habe nur (so wie üblich) keine Zeit ;)

Gruß

Iltis
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: NebuK am 12. November 2014, 09:36:02
Hi,

so, bevor ich jetzt die lernerei "schwänze" und erstmal für ein Stündchen die Verfahren zum Anonymisieren von großen Datenbeständen sein lasse und mich dem 1000er und 6000er nach Iltis Idee widme, wollte ich doch nochmal schnell was sagen.

Zitat von: harrykoeln am 11. November 2014, 12:33:41
Warum keine 3 Züge, warum keine 100?
Warum überhaupt und warum so oft? Will fragen: Welchen Grund gab es überhaupt für den Einsatz der Paste, wie hast Du das bestimmt, was war dafür ausschlaggebend? Warum Chrom, warum keine Zahnpasta oder Chrompolitur? Wie bist Du auf 15 Züge pro Seite gekommen, wie hast Du das ermittelt und was hat Dich bewogen zu beschließen, nach 15 Zügen "fertig" zu sein?  

Dass ich mir vorher keine Gedanken mache ist nicht ganz richtig -- vielmehr weiß ich einfach nicht wo ich anfangen soll oder muss. Eine Paste habe ich verwendet weil dies beim ersten und einzigen mal dass ich gesehen habe wie ein Rasiermesser scharf wird auch verwendet wurde. Auf die Züge kam ich indem ich zum einen hier etwas herumgelesen habe, und man meistens von zwischen 5 und 30 Zügen liest. Ab 5 Zügen habe ich also angefangen mir die Schneide unter der Lupe nach jedem Zug genauer anzusehen, dabei ist ein "leicht mattes Band" direkt an der Schneidkante langsam "hell" geworden. Sobald das an allen stellen halbwegs ähnlich breit "hell" war, dachte ich ich hätte dort eine art Politur erreicht.

Jetzt weiß ich natürlich in keinster Weise ob das richtig oder sinnvoll ist. Ich habe einfach erstmal nachgemacht was ich gesehen und gelesen habe, dabei eine Änderung deren Charakter und Auswirkungen ich nicht beurteilen kann bemerkt, und solange weitergemacht bis diese Änderung vollflächig und gleichmäßig eingetreten ist. Wenigstens das letzte ist ja zumindest mal nicht schlecht, oder? :-)

Den Diamantpasten-Thread habe ich auch gerade nocheinmal durchgelesen. Was für mich dabei herauskommt: Der Pastenriemen bleibt ersteinmal in der Schublade. Wenns dann nochnicht klappt werde ich einfach mal den Rücken nicht abkleben, auch wenn das dort OT war :-). Ich werde jetzt Iltis' "minimalschliff" mit 1000er/6000er vollziehen, dann HT versuchen, ledern, alle ~20 Bahnen HT versuchen, und wenns dann nicht geklappt hat komme ich erstmal weinend wieder und/oder warte bis ich meine eigenen Steine habe :-).

Ich hoffe das ist jetzt eine in der Materie halbwegs logische Herangehensweise und Schluss?

Grüßle, und wie immer Danke!
-Dario

PS: Danke Tim, du nimmst mir einen stein vom Herzen  o)
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: Stratocaster am 12. November 2014, 10:18:29
Guten Morgen,
ich werde das auch versuchen, nach dem 1000er auf den 5000er (einen 6000er habe ich nicht) zu wechseln, um auszuprobieren, ob ich dann unter dem Mikroskop "mehr erkennen" kann. Ich bräuchte nur noch mehr Zeit..... leider habe auch ich noch was anderes zu tun, ausser mich um meine Messer zu kümmern.
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: Klaasianer am 12. November 2014, 10:22:41
Zitat von: Stratocaster am 12. November 2014, 10:18:29
t..... leider habe auch ich noch was anderes zu tun, ausser mich um meine Messer zu kümmern.

Das ist aber sehr schade!  ;D :P
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: NebuK am 12. November 2014, 10:29:21
Hi,

ha, immerhin hab ich meine Stunde eingehalten!  ;D :o

Aber leider ist das Ergebnis nicht befriedigend. Ich hab das Tückmar jetzt auf einem Glasrand wie von Tim beschrieben abgestumpft, dann auf dem 1000er mit sehr wenig Druck und viel Augenmerk darauf es überall gleichviel zu beschleifen geschärft bis es Unterarmhaare gut rasiert hat. Aufgrund des Diamantpasten-Threads habe ich auch das Tape sehr sehr oft erneuert... schaden kann das ja zumindest nicht. Das habe ich alle ~10-15 Schübe getestet. Sodann habe ich mir Zeit genommen die Facette genau unter die (2) Lupe(n) zu nehmen, und mir das Schliffmuster und die tiefe der Riefen einzuprägen. Ab auf den 6000er, weiter so verfahren und alle ~20 Schübe eine ausgedehnter Blick unter die Lupe. Irgendwann hat man auch tatsächlich gesehen wie sich die Riefen des 1000ers etwas ausschliffen und ein leichter Glanz sich bildete. Sobald ich diesen leichten Glanz überall gesehen habe habe ich aufgehört, und bin zum Leder gegangen. Dort habe ich jeweils 50 Züge (eigentlich "Doppelzüge") vollführt, und dann den Haartest gemacht. Nach ~300 Runden habe ich abgebrochen.

So, jetzt habe ich wieder ein Nicht-Haartestiges Tückmar... aber immerhin das Gefühl ein wenig was gelernt zu haben. Vielleicht habe ich später nochmal Zeit mir die Auswirkungen des Pastenriemens genauer anzusehen, und dann nochmal aufs Leder zu gehen. Vielleeeiiiicht wirds ja was. Mehr als Probieren habe ich zur Zeit ja nicht/

@Strat: Au ja! Bitte machen, und sag mir was bei dir rauskommt ;-).

Grüßle
-Dario
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: Stratocaster am 12. November 2014, 11:57:14
@Klaasianer
ja ja, so ist es, muss dauernd meine Schnitte im Gesicht verarzten, Pflaster kaufen etc., die Kochmesser meiner Nachbarn schärfen (nicht etwa, dass ich das besonders gut könnte, aber die sind hin und weg von der Schärfe nach meiner Behandlung auf einem 1000/3000 Wüsthof u. danach BBB) , aber für die Dame über mir (das verstehst jetzt nur du) habe ich noch nix geschärft und werde ich auch nicht....
Im Ernst, mir fehlt die Zeit und manchmal auch das Konzentrationsvermögen.

@NebuK
du schreibst meist, was du alles ausprobierst und das finde ich auch gut. Doch wie wäre es denn mal mit einigen Rasurtests? Ich weiss, dass du das noch nicht sooo gut kannst, aber hier könnte sogar ich dir mal einen Tipp geben. Nämlich dich erstmal darauf beschränken, nur die Wangen mit dem Messer zu rasieren. Dadurch könntest du feststellen, ob und wie die Messer rasieren. Ich habe schon mehrfach keinen HT hingekriegt, konnte mich aber mit eben dem Messer, welches grade noch beim HT völlig versagt hat, gut und sanft rasieren. Ausserdem lerne ich gerade, dass die ultimative Schärfe nicht alles ist. Letztendlich muss ich mich mit dem Messer komfortabel rasieren können..... Ich habe z.B. ein Messer, dass bereits von Hause aus so scharf aus der Box kam, dass es bereits beim kleinsten Abrutschen Cuts erzeugt.
Je mehr ich auf den Steinen herumexperimentiere, je mehr komme ich durcheinander, kann durch das Mikroskop nix mehr erkennen oder vergesse, was ich gerade getan habe, kann gute Ergebnisse nicht wiederholen usw.
Das muss natürlich nicht auf dich zutreffen, aber vielleicht doch ein bisschen. Nicht falsch verstehen, ich will dich nicht belehren, mach ma' ruhig weiter so, aber fahr' dich nicht fest. Meine Meinung ist jedenfalls momentan, dass es auf die Qualität der Rasur ankommt und weniger auf den HT.
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: Stefan T. am 12. November 2014, 12:42:18
Ich bin da ganz bei dir Strat... die Rasur muss passen, nicht der Ht. Ich habe meine ersten Schärfversuche an Rasiermessern (mit anderen Messern aller Art und Tischlerwerkzeug wie Stemmeisen und Hobel kenn ich mich jedoch bestens aus) erfahrung mit einem billigen 1000/6000 und Leder gemacht. Vom Ht wusste ich da noch gar nichts und als ich kurz darauf das Wissen um das "Haarespalten" erlernt habe sind die beiden Messer sangundklanglos durchgefallen. Was mir aber reichlich egal war da beiden wunderbar und sanft die Haare aus dem Gesicht schnitten. Natürlich habe ich in den letzten Monaten mein knowhow um einiges erweitert.
Also nicht verzagen, sondern ab ins Gesicht damit und wenns nur rupft und reißt eben noch mal versuchen. Und schieß vielleicht einmal ein paar Fotos wärend du beim schärfen bist oder mach ein video. das könntest du mir oder auch jemanden mit mehr Erfahrung schicken. Vielleicht finden wir dann dein Problemchen. ;-)
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: Stratocaster am 12. November 2014, 12:54:43
Genau, wenn es beim Rasieren bei korrekter Handhabung und Haltung des Messers immer noch reisst und/oder zupft, könnte man daraus schliessen, dass es vermutlich am Messer liegt. ;D
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: Klaasianer am 12. November 2014, 13:42:01
Zitat von: Stratocaster am 12. November 2014, 11:57:14
@Klaasianer
...... , aber für die Dame über mir (das verstehst jetzt nur du) habe ich noch nix geschärft und werde ich auch nicht....


Kannst ja Deine Sorgen RUNTERSPÜLEN  ;D
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: harrykoeln am 13. November 2014, 09:58:33
Wie machst Du denn diesen verf... Haartest und welche Aussagekraft misst Du ihm bei?

Damit wir uns über die Ausführung einig sind, kann man diesen alten Thread heranziehen: https://www.gut-rasiert.de/forum/index.php/topic,1235.0.html

Ansonsten hat sich meine Einstellung über diese Geißel der Schärfer gewaltig verändert.
Gebetsmühle raus -> Klong Klong Klong Klong
Im monotonen SingSang: Da er weder notwendiges und ganz bestimmt kein hinreichendes Kriterium für ein gut und sanft rasierendes Messer ist, ist er reine Zeitverschwendung bei der Beurteilung einer Rasiermesserschneide... Was sagt er aus? Das ein nicht eingespanntes, zwischen zwei Fingern an einem Punkt gehaltenes Haar, im Abstand von x mm vom Haltepunkt durchtrennt wird. Huhuuhuuuuuu, wie spooky!
Ja und? Was sagt uns das?  
Heidernei - wie viele Unbekannte sind in dieser Prozedur? Das Haar, wie feste drück ich zusammen, Luftfeuchtigkeit (Haare reagieren sehr sensibel auf Feuchtigkeitsschwankungen), das Haar selbst, will sagen, war es frisch gewaschen oder ist erst vor 3 Tagen, welches Shampoo, ne Spülung? Europäisch Flaum oder asiatisch Draht? Und bei all den Veränderlichen frag ich Dich jetzt allen Ernstes, welche Aussage Du vom Bestehen oder nicht Bestehen des Tests jetzt für Dein Messer ableiten willst...
Ich will nicht verheimlichen, das meine frisch geschärften Messer den Haartest in der Regel auch locker machen - aber jede Art Umkehrschluß, also vom bestandenen Test aufs Messer, da kannste auch nen Nagel im Knie befragen...
Zu einem einzigen Kompromiss wäre ich bereit, und der wäre: macht ein Messer den Haartest erstmal nicht, Du schärfst es und es besteht ihn dann, biste mit Deiner Arbeit ganz vorne an der Schneide - also da, wo geschnitten wird - angekommen. Nu ist das Problem an der Sache, das eine Rasiermesserschneide das vielleicht ab dem 4000er Stein schonmal macht. Du musst aber schon beim 1000er wissen, ob Du ganz vorne bist... Dilemma!

Für uns ist da der Unterarmtest wesentlich zweckdienlicher! Nimmt das Messer die Haare nach den basisgebenden Schärfbemühungen (1000er) vom Unterarm ist das toll. Denn tat es das vorher (Glasplatte) nicht, ist das genau das, was wir brauchen. Zum Richten auf dem 1000er und zum Erkennen, wann Du fertig bist, kannste mit meinem "Trias" arbeiten:
1) Alle Scharten, Kerben, Unebenheiten, was auch immer, müssen aus der Schneide raus sein.
2) Die Schneidkante erscheint wie ein gleichmäßiger, durchgehender und nirgendwo unterbrochener feiner (je nach Lichteinfall) weisser Strich am Ende der Schneide. Schön mit der Lupe, meistens schon mit bloßem Auge zu sehen. Dabei tut die Breite der Schneidfacette an dieser Stelle überhaupt nichts zur Sache, die ist ohnehin von rein optischen Belang!
3) Das Messer nimmt die Haare vom Handrücken/Unterarm.
Und zwar genau in dieser Reihenfolge!
Den Punkt 3) kannst Du nochmal verifizieren. Nimmt das Messer die Haare ab, zieh es (sanft) durch ein Stück Horn oder Hartholz (zB altes Heft, Besenstiel), bis es das nicht mehr tut. Dann max 2 Züge je Seite auf dem 1000er. Nimmt es die Haare dann wieder ab, dann biste aber sowas von fertig auf dem 1000er....

Wie checke ich jetzt, ob es überhaupt Sinn macht, den Pinsel zur Proberasur einzuweichen?
Auch ganz einfach.
Wenn Du meinst, mit Deinem Finisher fertig zu sein, setz das Messer kurz ins Gesicht an Deinen trockenen Bart. Nur ein paar mm, ein kurzer Zug - und Du weisst Bescheid. Ein gut geschärftes Messer erkennst Du in diesem Moment und Du wirst es erkennen, -sofort- glaub mir!

Schärf richtig, dann brauchst Du keinen Haartest!
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: Stratocaster am 14. November 2014, 10:45:16
Also ich mache den HT folgendermassen. Reisse mir ein Haar aus, wobei ich mich schon fragte, ob meine Haare mit höchstens 2 bis 3 cm nicht zu kurz sind..... dann nehme ich es, so wie ich es gelesen habe, mit der Wurzel nach oben zwischen Daumen und Zeigefinger, führe die Schneide an das Haar und berühre es, ohne zu schneiden, eher eine Bewegung von unten nach oben o. umgekehrt. Kurz gesagt, ich fummle ein wenig mit der Schneide an dem Haar herum und machmal klappt es, manchmal auch nicht, meistens aber nicht. Klappt der HT, ist das nicht mehr als eine nette Bestätigung für mich, ausserdem kann man dann mit Recht behaupten, dass das RM den HT bestanden hat..... aber ausschlaggebend ist für mich die Qualität der Rasur. Das habe ich erst gestern nach dem Schärfen meines Berg. Löwen wieder eindrucksvoll erlebt. HT vor'n A....., aber die Rasur war gut. Bei der Gelegenheit eine Frage an andere Besitzer des Berg. Löwen. Ich habe das Gefühl, dieses RM lässt sich schwieriger schärfen als andere, z.B. die von Aust oder Puma. Kann das wer bestätigen?
So, und wie ich schon an anderer Stelle berichtete, habe ich gestern versucht, nach dem 800er NSS (1000er habe ich nicht) die Schneide wie oben von harrykoeln beschrieben durch Holz zu ziehen, ganz sensibel natürlich, aber danach rasierte es keine Armhaare mehr, auch nicht nach ein paar erneuten Schüben über den 800er. Ich habe dann das RM erneut am Glas stumpf gemacht und von vorn begonnen, ohne das Holz. Ich werde das aber nochmal mit einem anderen RM versuchen. Ansonsten finde ich den "Trias" von harrykoeln sinnvoll und vor allem gut zu merken.
Zum Schluss noch eine Anekdote vom HT. Vor einiger Zeit wollte ich ihn an meinem "Wiener Schaber" nach dem Schärfen durchführen, hatte aber grade sehr kurze Haare, meine Freundin wohnt woanders und hinterlässt bei mir immer eine saubere Haarbürste. So hatte ich das verdammt kurze Haar zwischen den Fingern, wurde ungeduldig und versuchte, das Haar mit einem Schwung durchzuschneiden.... autsch..... das ging tief in die Fingerkuppe des Daumens, der vorderste Teil is' seitdem weg......  diese Variante des HT funktioniert zwar auch recht zuverlässig, aber nur so oft wie der Daumen lang ist..... ;D
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: Stratocaster am 14. November 2014, 10:50:37
Ich muss doch an dieser Stelle mal nachfragen, was denn mit dem TE, dem immer eifrig bemühten NebuK los ist. Seit Tagen schreibt er hier nicht mehr weiter. Hoffe, du bist nicht krank oder sowas  ???
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: NebuK am 14. November 2014, 18:44:47
Hi,

danke der Nachfrage! Mir gehts soweit noch gut. Ich bin nur gerade wieder enorm zum Lernen für die Uni eingespannt, und habe deswegen nichtmehr so recht die Muse weiterzuwursteln. Sorry ;[.

Morgen wollte ich aber zumindest Abends mich nochmal weiter den Messern zuwenden...

Zum Thema Pastenriemen: Ist ja schon gut, er liegt schön in Frischhaltefolie eingepackt in der Schublade, und kommt erst wieder raus wenn ich weiß was ich tue. Ich wusste nicht dass man damit so schnell so viel kaputt machen kann... wenn das so ist, dann eben erstmal lieber nicht.

Zum Thema Haartest: Ich hatte da einfach mal einer früheren Aussage hier im Thread von Iltis geglaubt. Er meinte
Zitat
Auf jeden Fall, egal was du über die Aussagekraft der HT liest, empfehle ich dir bei die Sache zu bleiben bis dein Messer sie besteht. Dir fehlt die Erfahrung zu beurteilen ob ein Messer scharf ist oder nicht, also bleibt dir nichts übrig.
Erst wenn dein Messer Haare kappt, würde ich in deinem Fall es gar nicht mit die Rasur versuchen - da ist nur Frust vorprogrammiert.
Das klingt für mich genau so sinnvoll wie die Erklärung dass der HT von zu vielen schlecht bzw nicht kontrollierbaren Umgebungsvariablen abhängt und damit wenig Aussagekraft hat. Ich weiß also jetzt nicht was ich eigentlich will und tun soll...
Jetzt stehe ich wohl voll zwischen den Fronten von Haartest vs. Nicht-Haartest. Was mir da wohl nur bleibt ist immer wenn ich aus welchem Grund auch immer denke dass mein Messer rasieren können sollte beides zu machen: Sowohl HT als auch "RT" (Rasur-Test), um für mich selbst herauszufinden was denn nun stimmt -- da eben die Meinungen so weit auseinandergehen.

Insofern kann ich nur bitten dass mir keine der beiden Fraktionen böse ist  ;) ;) :-[

Das mit dem Holz-nach-1000er werde ich natürlich auch nocheinmal testen, und bei der Lupenbetrachtung (eventuell findet sich auchnoch ein Freund mit einfachem USB-Mikroskop?) und weiterem Test auf das von harrykoeln beschriebene "Trias" achten ;-).

Das mit dem Video ist auch eine ganz gute Idee. Ich versuche mal wenn der nächste Schärfversuch nicht klappt beim übernächsten einen kleinen Aufbau mit Stativ fürs Schärfen und Ledern zu machen... dann könnt ihr mal sehen was für einen Murx ich vermutlich eigentlich fabriziere :o :o ;D

Bis ich also wieder etwas interessantes zu berichten habe... weiterhin vielen VIELEN Dank an alle!

Grüßle
-Dario
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: Iltis am 14. November 2014, 21:33:03
Ich klinke mich nochmal zum Thema HT ein: Sicherlich ist er kein Allerheilmittel zu beurteilen über die Rasurfähigkeit eines Rasiermessers, aber, man kann dazu sagen, das i.d.R. ein Messer das der HT besteht mit grossen wahrscheinlichkeit gut rasieren (alle Ausnahmen zugegeben), und ein Messer, das der HT nicht besteht wahrscheinlich schlecht bzw. gar nicht rasieren wird (dito). Mit Erfahrung merkt man, wenn man die Schneide richtig geschärft hat (Klang beim schieben, Gefühl - das sogen. "Feedback"). Fehlt einem diese Erfahrung, muss man zu andere Mitteln zurückgreifen, und ich halte der HT für am zuverlässigsten; ich kann mich noch an Harry's Bericht über seine erste Erfolgserlebnis beim Schärfen im andern Forum erinnern (dieses gabs noch nicht) - da war er bei ein angesehenen NRF-Forianer, und schrieb sowas wie "Da sind die Haare nur geflogen!" um sein Erfolg freudig zu beschreiben. Der Test am Wangen ist auch ein gute Indikator über die vermutliche Rasiereigenschaften, wenn man weiss, wie es sich anfühlen soll, genau wie der Test ob das Messer Armhaare kappt, trotzdem ist mMn. der Haartest am einfachsten durchzuführen und deswegen würde ich jeder Anfänger ihn empfehlen. Ohne ausreichende Erfahrung ist es schwer, die eigentliche Rasur zu beurteilen; irgendwo in die Tiefe des Forums ist ein Bericht von ein Neuling der sein Messer nur auf ein 1000er Stein geschärft hat und begeistert von die Sanftheit der Rasur schwärmt - das ist ein extremer Beispiel, aber zeugt von die subjektivität der Wahrnehmung.
Sicher muss man nicht so verfahren, ich halte es aber für sinnvoll bei der Anfang.

Gruß

Iltis
Titel: Re:
Beitrag von: Dook am 14. November 2014, 22:56:02
Hi,
Also ich will als Anfänger auch den HHT in Schutz nehmen. Ich habe erst 4 mal geschliffen, aber jedesmal war das Messer gut zur Rasur zu gebrauchen. Als Anfänger musste ich oft meine Zwischenschritte prüfen und nachdem meine Unterarme blank warten hat es mir geholfen den HHT zu machen.
Ok er sagt wohl nicht viel über die zu erwartenden Rasur aus, aber wenn er nicht klappt weiß ich das etwas nicht stimmt....
Mir hat er geholfen.
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: Lu-Ku am 15. November 2014, 00:03:52
dieser thread gefällt mir ausserordentlich gut - weil er lebt! Weil hier teilweise so richitg schön kontrovers
diskutiert wird, hochmotivierte Neulinge ;) treffen auf absolute Experten, die Beiträge von Iltis und Harry sind der  Hammer, hier wird aus dem Nähkästchen geplaudert, dass es nur so kracht, das macht Spaß, das macht Lust auf mehr, vielen Dank euch allen dafür!
Mich hat er dazu motiviert, mir erstmal ein paar runtergeranzte Messer aus der Bucht zu schießen, ok, ein paar bessere waren auch dabei ;), da konnte ich einfach nicht widerstehen, :D, demnächst werde ich  mir wohl ein paar Steinchen besorgen müssen, alles der Reihe nach und in aller Ruhe, und dann das Abenteuer des Schärfens endlich auch einmal selber in Angriff zu nehmen. Sicherlich wird es eine ganze Weile dauern, bis ich den Bogen raus hab und halbwegs zufriedenstellende Erebnisse erreiche, aber ich denke, der Anfang ist gemacht
ich bin gespannt und freu mich drauf! Ich werde berichten, nicht heute, nicht morgen, aber irgendwann - sicher!
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: wernerscc am 15. November 2014, 00:42:46
Zitat von: Stratocaster am 14. November 2014, 10:45:16
........
Bei der Gelegenheit eine Frage an andere Besitzer des Berg. Löwen. Ich habe das Gefühl, dieses RM lässt sich schwieriger schärfen als andere, z.B. die von Aust oder Puma. Kann das wer bestätigen?.........
Nein, mein Löwe ließ sich sehr gut schärfen.
Da hab ich ganz andere Kameraden im Portfolio.
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: Stratocaster am 15. November 2014, 11:07:20
Sagen wir mal, ich kriege meinen Berg. Löwen ja jedes Mal wieder scharf, bisher habe ich ihn 3x nachgeschärft, aber war erst nach mehreren Versuchen zufrieden. Wobei ich natürlich weiss, dass ich Anfänger bin und sicher immer wieder Fehler mache, die ich noch nicht einmal bemerke.
Deswegen stelle ich hier ja andauernd diese dussligen Fragen.... ;)
Immerhin bin ich soweit erfolgreich, dass ich mich mit den von mir geschärften Messern gut rasieren kann und wenn es mal nicht so gut geht, schärfe ich halt nochmal. So kommen nach und nach immer mehr Aha-Erlebnisse zusammen und mein Erfahrungsschatz wächst jedesmal ein wenig. Ich gehe auch nicht wild an jede Schneide ran, meine drei teuer und neu gekauften "guten" RM sind mir für Experimente zu schade. Zum Üben benutze ich halt welche aus der Bucht, die ich nach gründlicher Reinigung und Instandsetzung dann auch zum Rasieren nehme.
Ok, jedenfalls lässt sich dein Löwe gut schärfen, danke auch für den Post

Noch ein Gedanke zum HT. Erfahrene Schärfer brauchen den vielleicht nicht mehr. Für mich ist es trotz aller Widersprüche ein tolles Gefühl, wenn das soeben geschärfte Messer den HT besteht. Das gibt mir eine Sicherheit, gut geschärft zu haben. Ich habe schon mehrfach erlebt, dass ich mich trotz fehlgeschlagenem HT gut mit dem Messer rasieren kann, aber umgekehrt habe ich es noch nicht erlebt, also dass der HT klappt und die Rasur trotzdem schlecht ist. Kurzum, so wirklich viel gebe ich nicht darauf und man möge mir verzeihen, dass ich dieses ganze Anfängergequatsche von mir gebe. Ich fänd's toll, wenn auch bei mir die HT's immer klappen würden.....
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: Klaasianer am 15. November 2014, 13:01:51
Damit ich da auch mal bissl "Unruhe" reinbringe, dieser Videolink von Mastro Livi.
Für jene die ihn nicht kennen: Mastro Livi sind hochpreisige Kultmesser

http://youtu.be/y2jvvr4QC08

Wie man bemerkt, es gibt bei den Schärfreligionen viele Sekten  o)
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: kimeter am 15. November 2014, 17:26:29
Einige der Mastro Livi Rasiermesser finde ich sehr schön. Ich habe auch größten Respekt vor so handwerklichen Geschick Rasiermesser herzustellen. Aber die "geschärfte" Facette im gezeigten Video überzeugt mich nicht! Ich meine zwischen 24:40 und 24:54 noch deutliche Spuren vom synthetischen 3000er Stein und Microausbrüche an der Schneiden Spitze zu sehen. (Meiner Meinung nach wäre hier ein 1000er effektiver gewesen oder halt deutlich länger auf dem 3000er bleiben um eben alle Riefen zu entfernen und bis zur Schneiden Spitze durch zu schärfen.)
Das kurze verweilen auf den belgischen Naturstein konnte vermutlich nicht alles beseitigen... Das der Haartest funktioniert wundert mich nicht... Ich bin schon sehr erstaunt das im gezeigten Video von einer perfekten Facette gesprochen wird.  ???

-Andreas
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: Klaasianer am 15. November 2014, 17:48:35
Zitat von: kimeter am 15. November 2014, 17:26:29
Einige der Mastro Livi Rasiermesser finde ich sehr schön. Ich habe auch größten Respekt vor so handwerklichen Geschick Rasiermesser herzustellen. Aber die "geschärfte" Facette im gezeigten Video überzeugt mich nicht! Ich meine zwischen 24:40 und 24:54 noch deutliche Spuren vom synthetischen 3000er Stein und Microausbrüche an der Schneiden Spitze zu sehen. (Meiner Meinung nach wäre hier ein 1000er effektiver gewesen oder halt deutlich länger auf dem 3000er bleiben um eben alle Riefen zu entfernen und bis zur Schneiden Spitze durch zu schärfen.)
Das kurze verweilen auf den belgischen Naturstein konnte vermutlich nicht alles beseitigen... Das der Haartest funktioniert wundert mich nicht... Ich bin schon sehr erstaunt das im gezeigten Video von einer perfekten Facette gesprochen wird.  ???

-Andreas
Ich bin nicht der Verteidiger von Mastro Livi, zu berücksichtigen ist aber die 400x Vergrößerung. Aber ich dachte ähnlich wie Du.
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: kimeter am 15. November 2014, 18:22:51
Das ist schon ein wichtiger Punkt, Klaasianer. (Ich betrachte meine Facetten mit 200facher Vergrößerung.) Auch auf allerfeinsten Steinen geschärfte Rasiermesser-Facetten sehen ab einer bestimmten Auflösung "schartig" aus. Das war sehr schön zu sehen im Thread: Aufnahmen vom Rasiermesser mit dem Rasterelektronenmikrosko (https://www.gut-rasiert.de/forum/index.php/topic,21075.0.html) (hier waren Aufnahmen von fast 10000facher Vergrößerung  :o )

-Andreas
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: harrykoeln am 15. November 2014, 21:55:44
Zitat von: Iltis am 14. November 2014, 21:33:03
... ich kann mich noch an Harry's Bericht über seine erste Erfolgserlebnis beim Schärfen im andern Forum erinnern (dieses gabs noch nicht) - da war er bei ein angesehenen NRF-Forianer, und schrieb sowas wie "Da sind die Haare nur geflogen!" um sein Erfolg freudig zu beschreiben....

Jepp, genau so war das. Ich erinnere mich noch heute sehr gerne an diesen Samstag bei (NRF-Mitgliedsname) Oskar. Für meinen Teil hatte ich damals überhaupt keinen Plan, einen 1000er und nen BBB und ansonsten hab ich mich komplett auf Oskar verlassen. Das was er damals erzählte, war für mich die Bibel, mein Start-up. Ohne alles sofort in Frage zu stellen, hab ich erstmal genau getan, was er mir empfohlen hat und nachdem ich reproduzierbare Ergebnisse erzielte, hab ich mich nach und nach und Gänsefüßchen für Gänsefüßchen daran gemacht, das Prozedere an mich anzupassen. So hab ich Messer für Messer, klitzekleine Schritte in Richtung meines eigenen Weges gemacht.
Und relativ schnell hab ich dabei den Haartest als Aussage über die Rasurfähigkeit eines Messers gedonnert. Nochmal: ich habe nie bestritten, besteite nicht und werde nie bestreiten, das neun von 10 gründlich und sanft rasierenden Messern den Haartest locker bestehen. In diese Richtung ist die Aussage okay. Aber auch hier nochmal -> eine sichere Aussage über die Rasureigenschaften eines Messer aus dem Bestehen des Haartests abzuleiten, ist schlicht nicht möglich.

Zitat von: NebuK am 14. November 2014, 18:44:47
... Ich weiß also jetzt nicht was ich eigentlich will und tun soll...

Messer schärfen vielleicht :P?

Zitat von: NebuK am 14. November 2014, 18:44:47
...um für mich selbst herauszufinden was denn nun stimmt...

Der einzige Weg, der funktionieren wird! Glückwunsch!

Zitat von: NebuK am 14. November 2014, 18:44:47
...Insofern kann ich nur bitten dass mir keine der beiden Fraktionen böse ist  ;) ;) :-[...
Ja weshalb denn das?
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: Hellas am 15. November 2014, 22:34:23
Ihr seit es schuld ;D Danke, Jungs, ich finde diese Strang und euch hier klasse dh:

jetzt hab ich mir auch etwas Holz vom Edelholzversand, Nieten von Razorhandles, Kugelkopfhammer, Laubsäge, minibohrer, bohrfutter für meine Ixo geholt und mach mich mal an mein erstes Heft (ich werd es wohl erst mal auf ein Gold Dollar üben, deren Hefte ja wirklich scheußlich sind). Mal sehen was dabei rumkommt.

Das Video von Mastro Livi hat mich aber schon etwas irritiert. Abgesehen davon, dass ich mich gar nicht trauen würde, meine Messer so über die Steine zu schieben, sah es für mich so aus, dass kaum die Ganze Schneide der Länge nach Kontakt mit dem Stein hatte...und dann mit den paar Schüben auf dem 3000er Facette Gesetzt, paar Schüben auf GBB und 3-4 Züge Pasten auf Rasurschärfe....alle Achtung.. Das "klatschen" auf dem Riemen war dann auch noch ganz großes Kino.... Mastro Livi scheint der Chuck Noris der Rasiermessermacher zu sein...
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: Lu-Ku am 15. November 2014, 23:17:56
Zitat von: Hellas am 15. November 2014, 22:34:23
Ihr seit es schuld ;D Danke, Jungs, ich finde diese Strang und euch hier klasse dh:

Sag ich doch, sag ich doch! :D
Da widerstehe ich in letzter Zeit sämtlichen Frohlockungen, kaufe mir keine noch so hoch gelobten Seifen in USA  :-\, weil mir meine geschätzt 10-15 eigentlich ausreichen, meine gebunkerten Klingen müssten genau so viele Jahre halten, meine Hobel hab ich auf 'ne Handvoll reduziert, weil ich eh nur immer einen oder zwei nehme, keine neuen Pinsel, so hart das ist, und, was am härtesten ist, keine neuen Messer, weil ich sparen muss, und dann das hier! Aber es  musste ja so kommen, Messer kann man halt nie genug haben, und wenn es aufgearbeitete alte Schätzchen sind... :D
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: Stratocaster am 16. November 2014, 08:52:44
ja eben, es macht einfach Spass. Ich habe auch gerade 2 Projekte am Wickel, ein Fischerwerk und eines von Streisguth, bei dem "Bockla Nachschliff" in die Klinge geätzt wurde. Deswegen bin ich extra heute am Sonntag so früh aufgestanden. Es sind allerdings keine Projekte, über die es hier viel zu berichten lohnte. Ich reinige und poliere halt die Klingen und gebe ihnen neue Griffschalen, bevor ich sie dann schärfe. Mit wirklich alten RM würde ich anders verfahren, aber diese beiden sind halt nicht zum Sammeln, sondern zum Gebrauch bestimmt. Was sollte ich schon sagen, wo ich doch "noch" gekaufte Griffschalen und Nieten benutze und keine Teile nachbaue. Die handwerkliche Herausforderung ist relativ gering und das soll auch so sein, weil ich nicht gleich mit etwas Schwierigem beginnen wollte, das mir dann evtl. misslingt. Aber wenn diese beiden fertig sind, werde ich meine ersten Griffschalen aus Holz bauen, das steht schon mal fest.
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: NebuK am 16. November 2014, 21:34:37
Hi zusammen,

danke nochmal für die weiteren Ausführungen zum HT ... und diesem etwas schockierenden Video zum Schärfen.

Gestern habe ich mich wieder mit meinem Kumpel von dem die Steine geliehen waren getroffen, wir haben uns nochmal zum ebenfalls interessierten Nachbarn (doch nur mit ~80x "analog" Lupe) gesetzt, und Küchenmesser und das Tückmar etwas beackert. Das Tückmar habe ich leider noch nicht scharf, aber mir ist im Vergleich zu anderen Messern unter der Lupe aufgefallen dass das Tückmar zwar quasi keine "Scharten" oder Riefen vom 1000er mehr hat, dafür sehe ich so etwas wie "mikro Krater" über die vordere Facettenhälfte verteilt, und sehr sehr dicht. Sieht auf den ersten Blick wie mattiert aus, wenn man genauer hinschaut sind das aber eher so ganz kleine "Bombentrichter", dicht an dicht gepackt.
Im USB-Mikroskop-Thread habe ich nichts gefunden was ähnlich aussah... aber wir finden jetzt alle 3 dass wir uns zusammen mal ein USB-Mikroskop holen sollte :-).

Leider heißt das auch dass ich die Leihsteine nun erst einmal zurückgegeben habe damit es in der Küche des Verleihers wieder etwas "schärfer" zugeht. Passend zur Story mit der "Dame Obendran"? :-D

Dafür habe ich im Keller meiner Oma einen ziemlich miesen Neuzugang ausgebuddelt:
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Garantie-Solingen/IMG_5906.JPG?m=1416169609)
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Garantie-Solingen/IMG_5905.JPG?m=1416169609)

Der wird glaube ich erst einmal entnietet, entrostet, dann mal sehen ob noch was übrig ist :-). Danach dann entscheiden ob polieren oder nicht, und dann sieht das denke ich mal stark nach Länge und Breite kürzen aus... oder? Weil wenn ich vorne einige Millimeter wegnehme kann ich auf ganzer Länge des Messers etwas mehr Breite stehenlassen beim Schneidenseite wieder geradekriegen...? Hier wären ein paar Tips noch sehr gerne Willkommen wie ihr bei so einem härteren Fall vorgehen würdet...
Zu lesen ist übrigens nur "Garantie Solingen", keine Herstellermarke o.Ä. auf der gegenüberliegenden Seite.


Grüßle .... & Sorry dass ich jetzt erstmal bis ~Weihnachten nicht weiter berichten kann was Schärferei angeht :-).
-Dario
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: NebuK am 17. November 2014, 16:47:40
Hi,

sorry falls das jetzt etwas doof rüberkommt. Ich schlage eure ganzen guten Schärf-Tips ja nicht in den Wind! Ich werd weitermachen sobald ich wieder Material habe und kann. Dann werd ich vermutlich auch in der Lage sein besser umzusetzen was ihr mir hier vorschlagt bzw schon vorgeschlagen habt.

Bis dahin kümmer ich mich jetzt halt ersteinmal um Hefte und Material der verbleibenden 3 Messer, und lege dann richtig los wenns geht :-).

Grüßle
-Dario
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: Stefan T. am 17. November 2014, 18:15:55
Immer ein Schritt nach dem anderen. Meiner Meinung nach machst dus genau richtig. Solange du keine Steine hast eben auf Griffe und rostige Klingen konzentrieren...  dh:
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: Stratocaster am 18. November 2014, 10:00:52
Hi NebuK,
oha, wie soll das denn aussehen, wenn du erst "richtig loslegst" ? - Ich finde, du hast in der letzten Zeit sehr viel gemacht und gelernt. Mehr geht ja wohl kaum. Ausserdem hast du hier viel geschrieben und dein Thread hat Einiges bewirkt, wie man an der Beteiligung sehen kann. Dadurch wurde eine Menge Wissen und Erfahrung zusammengetragen, wovon z.B. ich sehr profitiert habe.
Bin ja gespannt auf dein "richtig loslegen", bis dahin kannst du ja das Rasieren üben..... >D
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: NebuK am 23. November 2014, 00:20:02
Hi Zusammen,

habe mit dem niegelnagelneuen USB-Mikroskop von meinem Nachbar das Tückmar (dass ich zuletzt aufm 1000->6000->Leder hatte) und das Zepp (dass 1000->GBB->Leder bei Iltis bekommen hatte) beackert, und dabei ein paar Bildchen.

Ersteinmal das rasierende Zepp dass den HT mittlerweile manchmal mit etwas Glück besteht:
(http://pics.kanojo.de/razorblades/small_PICT0014.JPG)
(http://pics.kanojo.de/razorblades/small_PICT0016.JPG)
(http://pics.kanojo.de/razorblades/small_PICT0021.JPG)

Dann das nur sehr kratzig und rupfend rasierende bzw HT nicht bestehende Tückmar:
(http://pics.kanojo.de/razorblades/small_PICT0022.JPG)
(http://pics.kanojo.de/razorblades/small_PICT0025.JPG)
(http://pics.kanojo.de/razorblades/small_PICT0027.JPG)
(http://pics.kanojo.de/razorblades/small_PICT0029.JPG)

Irgendwie schaut es auch so aus als ob das Tückmar einige sehr kleine Dellen hat, vielleicht würde sich das mit etwas mehr / besser Ledern wieder geben?

Ansonsten hätte ich allein von den Bildern her angenommen dass die Schneide bzgl Mikroausbrüchen beim Tückmar besser aussieht. Jedoch ist die Facette beim Tückmar einiges schmaler (= Winkel steiler?), vielleicht macht das auch einiges aus?

Die Bilder sind sicherlich nicht optimal, wir müssen da nochmal mit den Lichtreflexen etwas spielen ;-). Ansonsten, wie beurteilt ihr die Schneiden?
Immerhin werde ich jetzt sobald ich wieder Steine habe mit Mikroskop-Unterstützung schleifen können. Interpretieren müsste man dann zwar nurnoch können was man sieht, aber ich denke das merkt man wenn man häufig genug durchschaut auch.

Was ich ebenfalls noch hübsches gefunden habe ist ein 100x-300x "Schulmikroskop", gutes altes Teil, sehr robust und mit viel Metall gebaut. Wenn ich mir dafür einen kleinen beleuchteten Messerschlitten baue dass die Messer nicht immer irgendwo andotzen, dann kann ich das vmtl auch gut verwenden neben dem Schärfen her...

Grüßle
-Dario
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: kimeter am 23. November 2014, 11:09:12
In welcher Auflösung wurden diese Bilder mit dem USB-Mikroskop erstellt?

-Andreas
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: NebuK am 23. November 2014, 11:17:06
Hi,

das Mikroskop ist ein "dnt DigiMicro Mobile"¹. Das Ding verspricht "5megapixel Auflösung bei 500x Vergrößerung". Wir betonen Verspricht ;). Die Bilder die von der Speicherkarte Fallen sind 2592x1944px, ich habe die auf 1800x1350px verkleinert, und die Qualität etwas herabgesetzt.

Ich vermute mal dass das "verwaschene" hauptsächlich Reflektionen bzw. Lensflares und schlechte Fokussierung ist bzw minimal verwackeln...?

Grüßle
-Dario

¹: http://www.dnt.de/index.php?dir=produkte/details/52124
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: Iltis am 23. November 2014, 11:37:16
Sehr interessante Aufnahmen, Dario, danke.

Wenn ich nur von die Bilder raten müsste, welches Messer besser rasiert, würde ich auf der Tückmar tippen. Du berichtest, aber, das das Gegenteil wahr ist. Ich war immer schon skeptisch, wie nutzlich ein Mikroskop ist beim Schärfen, und fühle mich durch was du hier postest, bestätigt.

Weiter so ;D

Gruß

Iltis
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: kimeter am 23. November 2014, 11:38:14
Also, ca. 500fache Vergrößerung. Ich betrachte meine Rasiermesser unter 200fache Vergrößerung.

ZitatAnsonsten, wie beurteilt ihr die Schneiden?

Ich beziehe mich jetzt mal nur auf das erste Bild. Meiner Meinung nach ist die Facette nicht ausreichend durchgeschärft! (dunkle, damit feiner geschliffene Stellen in der Mitte - oben und unten hellere Stellen> das sind die nicht erfassten Stellen vom feineren Stein) Das Rasiermesser wurde vermutlich nicht mit einem Klebeband am Messerrücken zum Schluss geschärft... Die helleren Stellen gehen weg wenn man deutlich länger auf den feineren Steinen bleibt, oder eben abklebt. Dazu sind noch Spuren vom vermutlich gröbsten Stein zu sehen... Kein homogenes Schliffbild  :-\

-Andreas
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: Iltis am 23. November 2014, 11:51:56
Hallo Kimeter,

Die Fotos sehen für mich auch verheerend aus. Zur Info: ich habe das Messer abgeklebt. Und trotz das hochaufgelöst Erscheinungsbild, berichtet NebuK, das das Messer gut rasiert. Und darum gehts beim Rasiermesser, oder?

Gruß

Iltis
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: NebuK am 23. November 2014, 18:16:23
Hi,

eigentlich würde ich ja auch gerne Kimeter recht geben, aber leider (gottseidank!) muss ich Iltis rechtgeben: Ich habe gerade nochmal sowohl das Tückmar (unten) als auch das Zepp (oben) so gut ich eben kann ausgiebig geledert und ein paar Wangen- und Halsrasurstriche damit versucht, mehr kann ich leider noch nicht. Das Tückmar hat gar schrecklich gerupft und ist dauernd "festgehakt", das Zepp glitt viel unproblematischer und sauberer die Stoppeln entlang.

Interessant sowas.

Was ich mich jetzt frage ist: Was passiert wenn ich das Mikro mal ausleihe und damit zu Iltis fahre, und wir mit Iltis GBB-Schärfemethode mit Mikroskopunterstützung schärfen bis es mit der gleichen Technik eben etwas "sauberer" (was auch immer das heißen mag) aussieht? Gibt das dann ein ganz neues Erlebnis? Die Super-Duper-Sanft-und-Scharf-Rasur schlechthin?  o) o)
@Iltis: Wenn du mal Lust hast ... immer gern! Ich müsste meinen Nachbarn nochmal fragen, aber so wie er klang dürfte das Klargehen dass wir das Ding mal nen Tag haben können.


Ansonsten habe ich beim "Garantie Solingen" ein bissle was gemacht:

Erstmal Nieten Aufbohren geübt. Mit Zentrierbohrer wollts nicht zentrieren, mit Ankörner bin ich immer abgerutscht, geradefeilen hat doch ein wenig das Heft erwischt ... weiter üben :D. Falls ich mal was entnieten muss wo das Heft ganz bleiben soll...
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Garantie-Solingen/small_IMG_5913.JPG)

Igendwie mit nur wenig Schrammen hats dann doch geklappt:
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Garantie-Solingen/small_IMG_5914.JPG)

Und ab in die Phosphorsäure:
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Garantie-Solingen/small_IMG_5915.JPG)

Blubbert auch schön:
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Garantie-Solingen/small_IMG_5916.JPG)

Und so kam es dann raus:
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Garantie-Solingen/small_IMG_5917.JPG)
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Garantie-Solingen/small_IMG_5918.JPG)

Hier kann man sogar fast wieder ein klein bisschen was erkennen, da stand mal was! Nur was?
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Garantie-Solingen/small_IMG_5919.JPG)

Oberfläche:
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Garantie-Solingen/small_IMG_5920.JPG)

Jetzt ist wieder die frage... Jungs, darf ich das polieren? Oder krieg ich dann haue?

Grüßle
-Dario
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: Klaasianer am 23. November 2014, 21:01:02
Nur mal so zwecks rationellem Arbeiten: wieso haust Du es in die H3PO4 wenn Du es eh polieren willst?

Ohne Säure:
Bandschleifer, vorzugsweise mit Geschwindigkeitsregelung und raufschleifen bis 1k , dann auf den Polierbock  8)
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: NebuK am 23. November 2014, 21:29:14
Hi,

mein Gedankengang war dass ich eventuell nach dem Rostentfernen feststelle dass ich nur die leichte Mattierung der Saeure noch etwas aufhuebschen muss, und das Messer dann roh bleiben kann. Haette ja ganz gut sein koennen.

Leider sieht die Oberflaeche aber verhauen aus dass ich es eben doch gern polieren wuerde. Um das aber zu merken wollte ich halt erstmal "halbwegs sanft" drangehen. Wenigstens ein bisschen halbwegs sanft? :-)

Zudem ist das Saeurebad eine Sache von ~2min + einigen Stunden warten (in dem Fall ... backen). Daher auch wenig Verlust.

Gruessle
-Dario
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: Iltis am 24. November 2014, 07:33:25
Zitat von: NebuK am 23. November 2014, 18:16:23
...Interessant sowas.

Was ich mich jetzt frage ist: Was passiert wenn ich das Mikro mal ausleihe und damit zu Iltis fahre, und wir mit Iltis GBB-Schärfemethode mit Mikroskopunterstützung schärfen bis es mit der gleichen Technik eben etwas "sauberer" (was auch immer das heißen mag) aussieht? Gibt das dann ein ganz neues Erlebnis? Die Super-Duper-Sanft-und-Scharf-Rasur schlechthin?  o) o)

Glaube ich nicht

Zitat
@Iltis: Wenn du mal Lust hast ... immer gern! Ich müsste meinen Nachbarn nochmal fragen, aber so wie er klang dürfte das Klargehen dass wir das Ding mal nen Tag haben können....

Muss ich ehrlich gestehen, als Vertreter der "Ein Mikroskop braucht man nicht" Schule, habe ich keine Lust auf solche Experimente.

Was ich dir aber gerne anbieten kann ist folgendes:

Wie der Zufall es haben will rief mir ein ehemaliger Nachbar letztes Wochenende an und bot mir "ein Paar Rasiermesser" an, weil er weiss, das ich mich mit sowas beschäftige - 3 solinger 4/8, ein Puma, ein Heartring und ein Tückmar. Wenn du darauf Lust hast, kann ich gerne der Tückmar nach mein Empfinden und in alle Ruhe schärfen bis ich mit die Rasur zufrieden bin (dein Zepp haben wir unter etwas Zeitdrück geschärft - das sind selten optimale Bedingungen für das Schärfen), und dir zukommen lassen. Wenn jemand auch dazu Lust hat der mit mikroskopische Unterstützung schärft, kann er dein andere Tückmar schärfen, du kannst versuchen, die Rasuren zu vergleichen, evtl. hochauflösende Bilder machen, und vielleicht sind wir nacher schlauer.

Aber:
Zitat von: Iltis
Glaube ich nicht

Gruß

Iltis
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: Stratocaster am 24. November 2014, 08:16:22
Hallo NebuK,
ist vielleicht nicht gerade die neueste Methode, aber ich öffne Nieten, indem ich die verrundete Seite vorsichtig mit einer kleinen Schlüsselfeile (dreieckige Form liegt mir am meisten) bearbeite, also abfeile, bis die Rosette wie von selbst wegspringt. Vorher klebe ich kleine Stückchen Malerabdeckband um die Niete herum, damit die Griffschalen nicht beschädigt werden. Eine Schablone aus Pappe oder Blech mit einer kleinen Öffnung für den Nietkopf geht auch gut, je nachdem was man bevorzugt.
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: kimeter am 24. November 2014, 20:15:57
Zitat von: Iltis am 23. November 2014, 11:51:56
Hallo Kimeter,

Die Fotos sehen für mich auch verheerend aus. Zur Info: ich habe das Messer abgeklebt. Und trotz das hochaufgelöst Erscheinungsbild, berichtet NebuK, das das Messer gut rasiert. Und darum gehts beim Rasiermesser, oder?

Gruß

Iltis

Hallo Iltis,

wie scharf und sanft das Rasiermesser rasiert kann ich nicht beurteilen, sondern nur - wie gewünscht - meine Meinung zu dem optischen Schärfergebnis der Facette abgeben. Ich glaube euch beide, dass Ihr mit dem Rasurverhalten des Messers zufrieden seit.
Das glaube ich euch ohne Zweifel, ist ja alles ganz individuell zu betrachten...

Wenn ich ein Rasiermesser schärfe und unter dem Mikroskop noch deutliche Schärfspuren vom gröberen Stein sehe, gehe ich noch mal auf die Steine zurück und versuche diese Spuren größtenteils zu entfernen. Damit erreiche ich die besseren, bzw. sanftere Rasuren.

-Andreas




Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: kimeter am 24. November 2014, 20:22:07
ZitatWenn jemand auch dazu Lust hat der mit mikroskopische Unterstützung schärft, kann er dein andere Tückmar schärfen, du kannst versuchen, die Rasuren zu vergleichen, evtl. hochauflösende Bilder machen, und vielleicht sind wir nacher schlauer.

Ich würde gerne das Tückmar schärfen. Ich übernehme auch die Versandkosten.

-Andreas
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: NebuK am 24. November 2014, 22:11:08
Hi,

Zitat von: Iltis am 24. November 2014, 07:33:25
Aber:
Zitat von: Iltis
Glaube ich nicht

Sorry erst einmal, ich wollte dich nicht in deiner "Schärferehre" irgendwie kränken. Ich dachte nur dass es dich vielleicht aufgrund der (halbwegs) örtlichen Nähe interessieren könnte damit wenn wir uns malwieder treffen (was ich irgendwie hoffe, denn der Schärfabend war sehr nett :D) mal ein wenig zu spielen. Wenn das nicht der Fall ist -- auch gut. Mehr als Spielen hatte ich ja garnicht angedacht :-).

Zitat von: Iltis am 24. November 2014, 07:33:25
kann ich gerne der Tückmar nach mein Empfinden und in alle Ruhe schärfen bis ich mit die Rasur zufrieden bin (dein Zepp haben wir unter etwas Zeitdrück geschärft - das sind selten optimale Bedingungen für das Schärfen), und dir zukommen lassen. Wenn jemand auch dazu Lust hat der mit mikroskopische Unterstützung schärft, kann er dein andere Tückmar schärfen, du kannst versuchen, die Rasuren zu vergleichen, evtl. hochauflösende Bilder machen, und vielleicht sind wir nacher schlauer.
Zitat von: kimeter am 24. November 2014, 20:22:07
Ich würde gerne das Tückmar schärfen. Ich übernehme auch die Versandkosten.

Das klingt SUPER DUPER GENIAL. Natürlich würde ich als größter Nutznieser der ganzen Aktion alle anfallenden Kosten gerne übernehmen. Ich würde dir (kimeter) dann einfach mein Tückmar in eine Versandtasche stecken und loslegen. Wir können ja alles weitere per PN absprechen?

@Iltis: Du könntest dann dein Tückmar bei dir in aller ruhe auf gute Rasierschärfe bringen, und dann treffen wir uns mal zum Mikroskop- und Rasurtest der beiden Messer. So hätten wir 2 Tests (Mikro+Rasur) und 2 Personen (dich als "alten Hasen", mich als "grün-hinter-den-Ohren"-Messerer), das wäre schon mal interessant!

Ich würde dann natürlich vorher auch nochmal mit Beleuchtung usw. unterm Mikro fleißig üben dass die Aufnahmen dann schön scharf und reflexarm werden... Und mit dem Zepp rasieren üben dass ich die beiden Tückmärer dann besser beurteilen kann ;).

Zitat von: Stratocaster am 24. November 2014, 08:16:22
ich öffne Nieten, indem ich die verrundete Seite vorsichtig mit einer kleinen Schlüsselfeile (dreieckige Form liegt mir am meisten) bearbeite, also abfeile, bis die Rosette wie von selbst wegspringt.

Ich hatte leider gerade keine sehr kleine Feile zur Hand, und mit den großen (siehe Bild) wars mir etwas zu heiß so tief runter zu Feilen. Ja ich weiß, man muss sie blos gradhalten. "Blos"...  o)

So, und morgen gehts hoffentlich ans Polieren des "Garantie Solingen"-Mystery-Messers, dann gibts wieder hübsche Bilder.

Grüßle und vielen vielen Dank für eure beiden Angebote!!
-Dario
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: kimeter am 24. November 2014, 22:27:09
ZitatWir können ja alles weitere per PN absprechen?

Du hast Post.

-Andreas
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: Stratocaster am 25. November 2014, 08:53:22
Zitat[
Ich hatte leider gerade keine sehr kleine Feile zur Hand, und mit den großen (siehe Bild) wars mir etwas zu heiß so tief runter zu Feilen. Ja ich weiß, man muss sie blos gradhalten. "Blos"...  Augen rollen/quote]

Hatte mich schon gewundert, da du doch sonst sehr geschickt rüberkommst
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: Stratocaster am 25. November 2014, 08:54:30
Oh, Fehler beim Zitieren gemacht, aber du wirst schon durchblicken..... ;)
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: NebuK am 25. November 2014, 17:59:17
Jep, kapiert, Strat :D.

Dass ich geschickt rüberkomme kommt aber vermutlich auch nur so rüber. Ich denke von mir eigentlich deutlich anders... ich hab zwei ziemliche linke Hände.

Heute habe ich es zwar wieder nicht geschafft an irgendwelchen Messern zu basteln, dafür in meiner letzten Prüfung vor der Master-Thesis eine 1,0 abgeholt. Yeah!
Und nochwas: ~8 Baustoffhändel hier in der Nähe durchtelefoniert und nach Kanalklinkern für die 3-Klinker-Methode fürs Schleifsteine-Richten gesucht. Die erscheint mir nach viel Lektüre doch das wirtschaftlichste und Zukunftssicherste zu sein. Das Problem: Kein Schwein führt Kanalklinker. Erst recht nicht hier in Baden wo Bau mit Klinkern noch etwas unüblicher ist als in manchen anderen teilen Deutschlands.

Kennt einer von euch eine Versandbezugsquelle für Kanalklinker, die auch kleine Mengen (3, 4 oder 6?) Klinker verkauft?
Ansonsten würde ich morgen mal anfangen die Hersteller selbst durchzutelefonieren und mal die Situation zu erklären, ein wenig zu jammern, und nach "Mustern" zu betteln  o) ;D .

Grüßle
-Dario
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: gilgen am 25. November 2014, 19:03:03
Hallo Dario!
Am wahrscheinlischten hat die Deine Wasser und Abwasser-
Ver- und Entsorgungsorgung,vorausgesetzt,sie haben noch alte Kanäle.
Clemens
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: Klaasianer am 25. November 2014, 23:13:00
Wenn ein E-Herd mit Ceranfeld vorhanden ist, ist das die wirtschaftlichste Möglichkeit, um Steine abzurichten. Nassschleifpapier auf die Glasplatte und los geht's..........
Es kann auch der Wohnzimmer-Glas-Couchtisch verwendet werden  ;D
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: redmatze am 25. November 2014, 23:26:22
Glückwunsch zur 1.0 !
Aber was willste den eigentlich mit Kanalklinker?

wenn die Schärfsteine so konkav sind, dann gehe vors Haus und nehme die Gehwegplatte.Funzt auch.Danach musste ja eh noch auf Schleifpapier.Kannste ja auch noch mit Eisenpulver nach helfen, gibts glaub ich bei Dick.

Wenn ich mir so Deinen Fred anschaue, fängst Du mir zu viele Baustellen an. Nicht falsch verstehen,bitte!

Ich würde erstmal das Rasieren lernen mit einem geschärften Messer.Dann schärfen und der Rest kommt dann von alleine.Gerade das Schärfen lernen kostet Zeit.Möchte nicht wissen wieviele Stunden die alten Hasen hier im Forum auf einem 1000er Stein verbracht haben. Sicher es ist kein Hexenwerk, aber die Erfahrung mit sämtlichen Fehlern und Entäuschungen, die kann Dir keiner abnehmen.
Viel Spass mit Deinem neuen Hobby.
gruss rematze
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: NebuK am 26. November 2014, 10:18:10
Hi Zusammen,

Zitat von: gilgen am 25. November 2014, 19:03:03
Hallo Dario!
Am wahrscheinlischten hat die Deine Wasser und Abwasser-
Ver- und Entsorgungsorgung,vorausgesetzt,sie haben noch alte Kanäle.
Clemens

Das ist ne gute Idee! Jetzt frag ich mich nur ob das die Stadtwerke, das Tiefbauamt oder der Städtische Bauhof wären. Naja, ausprobieren. Danke!

Zitat von: Klaasianer am 25. November 2014, 23:13:00
Wenn ein E-Herd mit Ceranfeld vorhanden ist, ist das die wirtschaftlichste Möglichkeit, um Steine abzurichten. Nassschleifpapier auf die Glasplatte und los geht's..........
Es kann auch der Wohnzimmer-Glas-Couchtisch verwendet werden  ;D

So hab ich das ja bisher mit meinen Steinen für die Küchenmesser immer gemacht gehabt. Was mich daran geärgert hat war immer die Sauerei mit dem vielen verbrauchten Schleifpapier, es musste immer vorrätig hier rumliegen, verschiedene Körnungen für die verschiedenen Steine. Deswegen hatte ich ursprünglich ja mit so einem Shapton- oder Naniwa Richtblock geliebäugelt. Aber die sind ja ziemlich teuer, und was tun wenn der mal selbst Krumm geworden ist? Daher hat mich die Idee mit den Klinkern so angemacht :D. Da braucht man nix außer die 3 Klinker, auf alle Ewigkeit bis die halt durchgewetzt sind.

Zitat von: redmatze am 25. November 2014, 23:26:22
Glückwunsch zur 1.0 !
[...]
Wenn ich mir so Deinen Fred anschaue, fängst Du mir zu viele Baustellen an. Nicht falsch verstehen,bitte!

Dankeschön! Ja, ich verstehs nicht falsch, und ich weiß das ich das oft mache. Ich zäume das Pferd ja gerade sehr stark von hinten auf -- aber sieh's mal so. Ich hab grad ein wenig Zeit über, hab genügend (~3) Messer die außer Schärfen nix gemacht kriegen müssen, und ca. 1 Monat übrig bis ich wieder Steine in der Hand hab. Für mich liegt es nahe jetzt das vorzubereiten was dann kommt -- nämlich Stein aus der Packung, und erstmal Abrichten. Dann als nächstes braucht man ein Messer dass scharf zu bekommen ist. Das liegt ja schon rum. Warum also nicht Richtblöcke machen?


Grüßle
-Dario
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: Stratocaster am 26. November 2014, 10:37:50
Hallo auch,
ich finde ebenfalls, dass redmatze den Nagel auf den Kopf getroffen hat, aber aus deiner Sicht mag es ganz anders aussehen, wie du eben treffend geschrieben hast. Du machst das halt so wie du es für richtig hältst und was heisst schon in diesem Falle richtig oder falsch. Dann besorgste dir eben auch noch die Kanalklincker und gut is'. Bei der Umsetzung deiner Ideen sammelst du Erfahrungen und im Laufe der Zeit wird sich herauskristallisieren, was du davon gebrauchen kannst. Ich lese immer gern, was dir wieder so alles eingefallen ist, das du dann zu verwirklichen versuchst. Ich wiederhole, auf mich machst du den Eindruck, als ob du über handwerkliches Geschick und die entsprechende Praxis verfügst. Das mag täuschen, aber ist das nicht auch egal....?! - Letztendlich ist beim Hobby meist der Weg das Ziel. Also Gruss und weiter so dh:
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: NebuK am 26. November 2014, 17:21:39
Hi zusammen,

wie angekündigt zum "Garantie Solingen":

Erstmal das Schleifpapier mit Doppelklebeband versehen und zugeschnitten:
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Garantie-Solingen/small_IMG_5921.JPG)
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Garantie-Solingen/small_IMG_5923.JPG)

Dann das Messerchen auf den bewährten Wasserkühlungsschaumstoffdingsblock:
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Garantie-Solingen/small_IMG_5924.JPG)


Und losgelegt. Nach 120->240 sahs so aus, was leider nicht sehr befriedigend ist. Und ich hab 4 Rollen 120er verbraucht und eine metrische Tonne Metallabrieb produziert. Da habe ich mich aus Angst zuviel Material wegzuschleifen (Hohlung "kaputtmachen" und so) dazu entschlossen "Spiegelpolitur mit extra Lochfras-Optik" zu machen.
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Garantie-Solingen/small_IMG_5925.JPG)

Hier dann 400er:
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Garantie-Solingen/small_IMG_5926.JPG)

Und irgendwann durfte ich auch Anfangen zu polieren. Nachdem ich mir die Polierbock-Videos angsehen habe habe ich auch die kleinen Dremel-Filzscheibchen mal mit der Messingbürste so richtig "flüschig" aufgeflufft, und ...
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Garantie-Solingen/small_IMG_5927.JPG)

Siehe da, es poliert NOCH besser. Langt aber nich, also etwas weiter
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Garantie-Solingen/small_IMG_5928.JPG)

Fast gut...
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Garantie-Solingen/small_IMG_5929.JPG)
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Garantie-Solingen/small_IMG_5930.JPG)

Und nach noch etwas noch vorsichtigerem drucklosen Polieren mit der Nigrin und ner frischen Scheibe:
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Garantie-Solingen/small_IMG_5931.JPG)
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Garantie-Solingen/small_IMG_5932.JPG)
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Garantie-Solingen/small_IMG_5933.JPG)

Kann sich doch sehen lassen, finde ich. Besser als der Entrostete Rohzustand, und besser als tonnenweise Material wegzuschleifen, finde ich zumindest.

Jetzt überlege ich mir mal was ich diesmal für ein Heft basteln soll. Wieder Eigensperrholz mit Harz? Diesmal vllt im Vakuum? Dann würde ich mal ein Bild meiner Furniersammlung machen und euch entscheiden lassen ;). Oder ich schau mal ob ich einfach ein einfach zu bearbeitenden Holz (Balsa oder Abachi) nehme, und mal schaue ob beim aktuellen Flugzeugbastelprojekt ein paar Spread-Tow-Kohle-Reste¹ abfallen...?

Grüßle
-Dario

¹: http://1.bp.blogspot.com/-sca2v-RcROc/VEP0FzwTyZI/AAAAAAAACD0/1IePYPZ26Hw/s1600/PA190012.JPG
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: Cadewer am 26. November 2014, 18:28:29
 dh: dh:

Gruß

Andy
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: warrior am 26. November 2014, 20:16:51
Vlt wäre es mit leichten pitting besser gewesen aber nu ist zu spät.
Ich finds immer toll das bei allen das Schleifpapier am Multischleifer o.ä so gut hält.
Aber sonst gute Arbeit.
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: NebuK am 26. November 2014, 23:15:14
Hi,

danke für die Blumen :).

Zitat von: warrior am 26. November 2014, 20:16:51
Vlt wäre es mit leichten pitting besser gewesen aber nu ist zu spät.
Ich finds immer toll das bei allen das Schleifpapier am Multischleifer o.ä so gut hält.

Was heißt denn "pitting"? Die "pinholes" vom Rost mit Glasfaserstift ausschrubbeln?

Mit dem Schleifpapier scheint das bei dir so wie du das schreibst nicht zu halten. Wundert mich insofern ein wenig, als dass ich garnichts, also wirklich *garnix* machen musste damits bei mir tut. Gut, an der Stelle wo das Papier bzw. Klebeband überlappt muss man drauf achten dass die "offene Seite" nicht in Drehrichtung steht, aber das wars auch schon.
Wie machst dus denn?

Grüßle
-Dario
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: NebuK am 27. November 2014, 11:31:15
Hi,

kurze Durchsage: Kanalklinker sind gefunden. Einer der wenigen verbleibenden Deutschen Kanalklinkerhersteller hat zugesagt mir die Klinker als Muster zuzusenden. Danke an die ABC-Klinkergruppe nochmals an dieser Stelle!

Da bin ich jetzt mal sehr gespannt :-).

Grüßle
-Dario
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: Stratocaster am 27. November 2014, 15:13:46
Du machst das tatsächlich mit den Kanalklinkern. Bin gespannt.... ;)
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: gilgen am 27. November 2014, 15:32:41
Hallo!
Bitte um Bilder.
Clemens
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: warrior am 28. November 2014, 19:31:06
Wenn du es wirklich mit den Klinkern machst dann geht bestimmt ersteinmal einiges an Zeit und Muskelschmalz drauf.
Auf Bilder und einen Text wie besch.. es war möcht ich abe auch  ;).

Ich scheine einfach immer 10Daumen zu haben (und das trotz abgeschlossener Schlosser Ausbildung und genug um zu wissen wie es gehen sollte).Aber für Wissen muss man ja nicht gut basteln können.

Ich hab das Klebeband schon mit Stoß geklebt,dann mit schrägen Stoß,dann überlappt und zu allerletzt Schnauze voll gehabt und mit Sekundenkleber an geklebt.
Der Sekundenkleber hat als einziges gehalten bis das Schleifpapier fast fertig war.
Bei allen anderen hatt es sst wupp gemacht  ;D und weg war das Papier.
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: NebuK am 23. Dezember 2014, 20:43:09
Hi malwieder,

sorry, war ne Weile ruhig hier, hatte anderweitig zu basteln, und ja eben keine Stein.

Seid gestern habe ich jetzt Naniwa 1k, 3k, 5k hier. Ebenso habe ich ja noch meinen alten Rozsutec 8K. Den wollte ich eben nach dem Naniwa 5k probieren, und wenn das nicht tut entscheiden ob/welchen Naniwa aus der Reihe ich mir dazu hole.
Ich hatte mich jetzt für Synthos und gegen Iltis Vorschlag mir einfach einen 1k und einen GBB entschieden, da mir scheint dass man beim schleifen mit Synthos "nur" das Messer und die Schleifmechanik verstehen muss, während die Natursteine noch ein "Eigenleben" führen dass man ebenfalls verstehen muss. Das interessiert mich zwar auch brennend, aber ich hatte eben das Gefühl dass ich es mit den Synthos erstmal leichter habe, und wenn ich gute Messer rauskrieg, dann kann meine Neugierde nach Naturies auch immernoch gestillt werden.

Anyways, da ich jetzt Steine dahabe und die ABC-Klinkergruppe mir leider noch keine Muster-Kanalklinker zugesendet hat musste ne Notfall-Lösung ran.
Also bin ich panisch einfach aufs geratewohl zum nächsten Baustoffhandel gefahren und habe mir "Kaminputzklinker" und "DIN-Klinker" gekauft:
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Stones/IMG_20141223_143727_1419362986524_1.JPG)

Die Teile schauen recht grob aus. Denkt ihr das hat einen Taug damit rumzuprobieren? Die Kaminklinker habe ich nur genommen weil ich überlegt hatte ob man mit den Schlitzchen eventuell ein wenig "Ritzarbeit" für die Rauten-Einkerbungen zu sparen... denkt ihr das ist auch einen Versuch wert?

Alternativ habe ich auchnoch ein bisschen Schleifpapier ("BOSCH Best-for STONE" und Matador-Nasspapier) in gängigen Körnungen sowie ne dicke Glasplatte da. Die Klinker wären eigentlich schöner, aber ... mhmmm ... was meint ihr?

Grüßle
-Dario
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: NebuK am 25. Dezember 2014, 20:28:23
Hi,

man sollte sich an Weihnachten ja nicht ärgern. Ich machs aber trotzdem.

Ich hab grad ~1:30h an den Klinkern geschliffen, und gebe auf. Nicht weil ich keine Geduld hätte oder so. Einfach weil meine kaputten Handgelenke schon nach ~20minuten dermaßen schmerzen, dass ich die Steine kaum noch greifen kann. Ich hab dann weitergemacht weil ich gehofft hatte dass es irgendwann vielleicht aufhört (irrsinniger Glaube...), oder einfach dumm bin oder sonstwas. Auf jeden Fall fang ich das nicht nochmal an.

Morgen such ich wohl also den alten Spiegel der noch irgendwo in der Garage liegen müsste um dann doch Nassschleifpapier-Auf-Glas zu machen.

So schnell zerschellen die guten Ideen  :'( :'( :'(

Grüßle
-Dario
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: NebuK am 25. Dezember 2014, 22:51:30
Frustbewältigung:

(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Stones/IMG_6040.JPG?m=1419544255)

[X] Geglückt

Grüßle
-Dario
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: NebuK am 10. Januar 2015, 14:02:16
Hi zusammen,

soeben ist das Tückmar von Andreas (kimeter) hier aufgeschlagen. Gut verpackt und heile angekommen! Vielen vielen vielen Dank nochmal für den wirklich schönen Schärf-Service.

Die Facette ist -- für mich als Unerfahrenen(?) -- *der*Hammer*. Ich habe so etwas wohl noch nie in persona gesehen. Sehr gleichmäßig in der Breite, absolute Spiegelpolitur ... und zumindest unter der einfachen Einschlaglupe kein Kratzerchen und Stäubchen drauf. Ich glaube ich habe noch nie ein Messer so vorsichtig wieder geschlossen wie gerade eben ;).

Ich werde sehen dass ich heute Abend mit dem guten Stück mal zu meinem Nachbarn mit dem Mikroskop herüberkomme, und ein paar Aufnahmen machen kann.

@Iltis: Wie schaut es bei dir eigentlich Zeitmäßig und mit dem Tückmar aus? Ich habe zwar auch gerade meine Masterarbeit angefangen und bin deswegen wieder etwas weiter eingeengt, aber ab anfang Februar sollte ich da auch etwas flexibel mit der Zeit haushalten können. Von daher könnten wir uns -- falls du schon die Zeit und Ruhe für das Messerchen gefunden hast -- ja gerne demnächst mal treffen. Zum Mikroskopieren (ja ich weiß, du magst das nicht, ich fände einen Vergleich der Beiden trotzdem interessant), besehen, testen und g.g.f. vergleichsrasieren der beiden Messer? Also, immer gesetzt du hast Lust? Kaffee gäbe es auch :-).

Grüßle
-Dario

PS: Habe gerade angefangen das "1A Sheffield" vorsichtig mit Glasfaserstift und WD40 zu entrosten. Ein kleiner Test mit etwas Stahlwolle am Erl hat leider gezeigt dass Stahlwolle "000" doch Kratzer hinterlässt, also muss ich wohl doch schrubbeln und schrubbeln bis das Handgelenk wieder "Aua!" sagt. Bildchen gibts heute auch noch :D.
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: Iltis am 10. Januar 2015, 15:36:06
@NebuK: Erstmal muss ich dazu kommen, neue Schalen für das Messer zu bauen, irgendwann vor Weihnachten habe ich das Teil gereinigt, um festzstellen das es schnell wieder anfängt zu oxidieren, was vermutlich Ausgasungen von die Zeluloidschalen zu verdanken ist - ich habe das Messer wieder geputzt und offen gelassen. Keine oxidation mehr ergo die Schalen sind schuld und müssen ersetzt werden. Ich hoffe, demnächst dazu zu kommen, dann schärfe ich das Messer und du kannst ihn entweder abholen oder ich schicke es dir.
Was Mikroskopaufnahmen angeht - ich schaue sie mir hier im Forum an, aber an selber welche machen - keine Interesse. Wenn du welche machen möchtest, nur zu, da muss ich nicht dabei sein.
Es wäre aber interessant deine Eindrücke von die Rasur zwei unterschiedlich geschärfte Messer, eins mit hi-tech Unterstützung und eins rein "nach Gefühl", mitzukriegen, ob du ein Unterschied findest, und was dir lieber ist. Um das zu machen, wäre es sinnvoll, auf selber mikroskopische Aufnahmen machen zu verzichten, bis nach die "Rasierproben" und Beurteilungen, um deine Eindrücke nicht dadurch zu beeinflüssen. So wäre das "wissenschaftlicher".

Gruß

Iltis
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: titanus am 10. Januar 2015, 16:10:06
@ Nebuk
das it den Klinkern glaub ich jetzt nicht.
Es gibt doch wahrlich einfachere Möglichkeiten.

Ich habe einen wunderschönen, geschliffen/polierten Stein in der Ausführung wie mein Herdausschnitt.
Als ich den habe machen lassen, habe ich mir das Innenteil mitgeben lassen und noch ein Reststück.
Verkauft wurde mir der Stein (das kleine Stück gab es natürlich umsonst) als Granit-
wobei wir alle wissen, dass Granit eine helle Grundtönung hat und deshalb ausscheidet.
Egal, ob Diorit, Diabas oder Gabbro- das Zeug ist hart, widerstandfähig und absolut plan.

Nur mal so als Tip.

titanus
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: NebuK am 10. Januar 2015, 16:16:31
Hi!


Zitat von: Iltis am 10. Januar 2015, 15:36:06
Erstmal muss ich dazu kommen, neue Schalen für das Messer zu bauen [...]
ergo die Schalen sind schuld und müssen ersetzt werden. [...]
Ich hoffe, demnächst dazu zu kommen, dann schärfe ich das Messer und du kannst ihn entweder abholen oder ich schicke es dir.

Ohje, das klingt ja nach etwas Frust-Geschäft. Ich kann mich auch anbieten wieder aus schichtverleimtem Furnier (auch gerne testweise mal mit D3-Weißleim statt Epoxidharz, dann bleibts etwas "natürlicher") Rohlinge zu machen und die dir zu bringen/schicken, dann hast du nicht ganz so viel Arbeit?

Ich würde aber, wenn es für dich OK ist, gerne das Messer dann wenigstens abholen. Bei nem tässchen Kaffee ist das doch einfach netter, oder?  :)

Zitat von: Iltis am 10. Januar 2015, 15:36:06
Was Mikroskopaufnahmen angeht - ich schaue sie mir hier im Forum an, aber an selber welche machen - keine Interesse. Wenn du welche machen möchtest, nur zu, da muss ich nicht dabei sein.

Ohje, ich fühle ja förmlich wie die Idee dir Schmerzen bereitet. Gut, ich sage nichtsmehr. Sorry dich damit jetzt so intensiv "geärgert" zu haben, war ja keine Absicht  :'( tut mir leid.

Zitat von: Iltis am 10. Januar 2015, 15:36:06
Es wäre aber interessant deine Eindrücke von die Rasur zwei unterschiedlich geschärfte Messer, eins mit hi-tech Unterstützung und eins rein "nach Gefühl", mitzukriegen, ob du ein Unterschied findest, und was dir lieber ist. Um das zu machen, wäre es sinnvoll, auf selber mikroskopische Aufnahmen machen zu verzichten, um deine Eindrücke nicht dadurch zu beeinflüssen. So wäre das "wissenschaftlicher".

Da hast du vollkommen recht! Dann werde ich bis ein wenig Rasurpraxis ins Land gegangen ist die beiden Messerchen vom Mikroskop fernhalten. Gute Idee bzw guter Punkt. Danke!

Du sagst dann einfach Bescheid ob ich Schalenrohlinge machen soll, und falls nicht harre ich voller Spannung deiner Rückmeldung  dh: .


Ich werde dann auf jeden Fall mal am Sheffield weiterbasteln, und sehen ob ich die ersten Schärfschritte gehe -- endlich.


Grüßle
-Dario
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: NebuK am 10. Januar 2015, 20:10:55
Hi,

weiter gings mit dem Sheffield:

Schlachtplan machen und alles Bereitlegen:
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Sheffield-1A/IMG_6087.JPG)

Nach der ersten Runde 2h WD40-Einweichen + 1/2 Glasradierer wegverbraucht:
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Sheffield-1A/IMG_6088.JPG)
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Sheffield-1A/IMG_6089.JPG)

So schaut das Schlachtfeld beim zweiten Durchgang schrubbeln aus:
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Sheffield-1A/IMG_6090.JPG)

Nach insgesamt gut 1.5h schrubbeln kam dann nix Rostfarbenes mehr raus, und mit der Lupe hat sich auch nichts mehr erkennen lassen -- dort wo ich rankomme halt. Entnieten wollte ich auf Iltis' anraten hin nicht.
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Sheffield-1A/IMG_6091.JPG)
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Sheffield-1A/IMG_6092.JPG)
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Sheffield-1A/IMG_6093.JPG)
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Sheffield-1A/IMG_6094.JPG)

Weiter gehts mit den Schalen. erstmal ein bissle Schleifpapier mit Sekundenbapp auf ein Ruehrholz (gibts bei McDonalds umsonst :P) geklebt, und freudig losgeschrubbelt:
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Sheffield-1A/IMG_6095.JPG)

Hier sieht man dann den Zustand VOR dem schrubbeln:
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Sheffield-1A/IMG_6096.JPG)

... und nachher. Ich habe versucht an den Kanten wo man es sieht kaum zu schleifen, musste aber weit genug schleifen als dass diese "Fransen" die sonst unweigerlich aussreissen wuerden weggeschliffen sind.
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Sheffield-1A/IMG_6098.JPG)
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Sheffield-1A/IMG_6099.JPG)

Weiter gehts die Oberseite mit etwas Zahnpasta und erst Buerste, dann Baumwolltuch auffrischen:
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Sheffield-1A/IMG_6100.JPG)

Schaut so aus:
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Sheffield-1A/IMG_6101.JPG)
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Sheffield-1A/IMG_6102.JPG)

Und zu guter letzt abgeklebt die Vorarbeit zum Schaerfen: Auf dem ~300er und ~600er die Facette (hoffentlich?) neu gesetzt. Ich habe nachdem ich auf dem 600er das Gefuehl hatte fertig zu sein nocheinmal auf einem Glas Schlittschuhgefahren. Danach dann nochmal auf jeder Seite ~4 Kreuzzschuebe und Unterarm rasiert. Hat an jeder Stelle soweit ich das beurteilen kann gut rasiert, damit darfs jetzt sobald ich wieder Zeit habe auf den 1000er weiter...


Gruessle
-Dario
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Sheffield-1A/IMG_6103.JPG)
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: NebuK am 12. Januar 2015, 09:09:24
Hi,

gestern ging das Sheffield auf die Steine. Erstmal also auf dem 1000er einige Zeit zugebracht, und immer lieber früher als später frisch abgeklebt. Kontrolliert habe ich dann allerdings -- zu meiner Schande? -- mit meinem alten 100/200/300x-Schul-Mikroskop.

Zuerst formten sich immerwieder kleine Ausbrüche an der sonst schon gut aussehenden Facette. Nachdem ich dann den Stein etwas mit der "Koraat Diamantkarte" die ich von Iltis bekam angerieben habe, haben sich diese Ausbruche binnen weniger Schübe egalisiert. Also auf nochmal schnell frisches Tape, auf nem Trinkglas Schlittschuhlaufen, und 10 weitere Schübe. Rasiert wieder genau so gut Unterarmhaare wie vor dem Glas, also zum nächsten Stein.

3000er und 5000er habe ich dann jeweils so ca. 30-40 Schübe (vmtl viel zu viel) mit je 2x neuem Tape gemacht, jedesmal sah die Facette beim Betrachten feiner aus. Nach dem 3000er ging HT mit dem dickeren Haar meiner Freundin so hier und da, nach dem 5000er je nach "Fallgeschwindigkeit" des Haares überall, nach dem anschließenden Ledern (~100 Touren) dann überall problemlos.

Jetzt ist die Frage ... kann ich mich damit schon rasieren, oder sollte ich erst einmal herausfinden ob mein 8000er "Rozsutec" denn für RMs taugt oder nicht? Ich denke mir wäre nach dem zusätzlichen Stein wohler...

Übrigens die andere gute Nachricht: Mein Selbstbauriemen hat die 5000er Schneide nicht sichtbar weiter Zerkratzt, es scheinen also keine Einschlüsse von Schleifpartikeln mehr drin zu sein.

Grüßle
-Dario
Titel: Re:
Beitrag von: Dook am 12. Januar 2015, 22:03:55
Erstmal muss ich sagen das deine berichte echt gut sind. Schön ausführlich und mit Bildern. Macht echt Spaß dem zu folgen.
Ich habe aber eine Frage und zwar ob sich 300, 600, 1000 lohnt?  Den 600 hätte ich mir gespart, aber da ich selbst Anfänger bin will ich halt fragen um selbst noch zu lernen.

Gruß
Malte
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: Stratocaster am 13. Januar 2015, 09:49:53
Steine mit gröberer Körnung als 800 (Japan) nehmen die meisten wohl nur, um Ausbrüche,Scharten etc,. zu entfernen. Das Setzen der Facette mache ich mit einem 800er NSS, aber nur, weil ich keinen 1000er habe. Üblicherweise wird die Facette mit einem 1000er gesetzt, wobei es sicher Ausnahmen geben mag, keine Ahnung, aber möglich.
Dario, ob du dich nach dem 5k schon rasieren kannst, wird dir niemand sagen können. Vermutlich wird es gehen, aber das wirst du wohl selbst ausprobieren müssen. Wenn der HT bereits möglich ist, verstehe ich nicht, was dich davon abhält, mal eben das Gesicht einzuschäumen und drauflos zu rasieren.... ;D
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: NebuK am 13. Januar 2015, 11:21:39
Hi,

danke :). Ich versuche ja immer alles mit Bildchen auszuschmücken wo es Sinn macht. Ist viel schöner zu "lesen" dann :-).

ich hatte halt diesen alten Werkstatt-Schruppstein noch rumliegen, und hatte ihn auch vor kurzem Abgerichtet. Auf die Idee mit dem 300er bin ich nur gekommen weil nach ~10-15 Schüben auf dem 600er noch kein spürbarer "Grat" aufgeworfen wurde. Also bin ich einfach aus Faulheitsgründen und weil es eh da lag auf den 300er runter.

Ich hoffe das war so richtig..

Hätte ich einen 800er würde ich vmtl den eher die grobe Vorarbeit nehmen versuchen?

Aber bei all diesen Aussagen ACHTUNG! Ich bin blutiger Anfänger. Bitte nix für bare Münze nehmen.

Grüßle
-Dario
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: gilgen am 13. Januar 2015, 11:26:05
800er ist doch völlig in Ordnung.Danach gehe ich auf den 3000er
und dann auf einen Thüringer.
  Clemens
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: NebuK am 13. Januar 2015, 21:52:22
Hi,

ich habe gerade das Sheffield noch ueber den Rozsutec (stark angerieben, mit viel weissem/dickem Slurry?) bewegt, vorher hatte ich geledert und HT mit dem Haar meiner Liebsten gemacht, das tat ja ... mehr oder minder gut. Nach dem 8000er (1x abgeklebt, ca. 20-30 Schuebe) sah die Facette einiges feiner und Polierter aus, die schon sichtbaren Spuren vom 5000er waren komplett verschwunden. Der HT funktionierte etwa gleich gut, nach abermaligem Ledern (~120 Halbzuege, also ~60 pro Seite) ging es (das Haar) merklich besser durch als vorher, aber immer noch nicht immer. Aber ueberall "mindestens einmal". Ich muss wohl die coticule.be Anleitung zum "Halten" der Haare nochmal lesen :). Oder besser schaerfen? Vmtl beides  o) o)

Dann hab ich mich auch direkt mal getraut mir das Ding zusammen mit etwas Speick RS ins Gesicht zu halten. Ich bin ja mit Messer immernoch sehr ungeuebt, und habe so meine Handling-Probleme, vorallem gegen den Strich in der Kinnregion. Wie auch immer, den folgenden Bericht als "ist von nem Neuling" lesen, bitte :D : mit dem Strich war das Messer sehr sanft und schnitt sauber und Problemlos, auch mit kleinsten Winkeln (... fuer mich). Ich haette gesagt es war etwa gleich gut wie das "Zepp" dass Iltis mir geschaerft hatte. Gegen den Strich verhakte es am Kinn etwas eher als ich vom Zepp in Erinnerung habe -- das mag an meiner Schaerfkunst, oder aber auch daran liegen dass das Sheffield etwas weniger Hohl ist als das Zepp -- eventuell daher der Handlingunterschied? Ich habe mich aber auch gegen den Strich beim "Anflug" ans Kinn oefter mal trauen koennen gegen das Haken einfach durchzuziehen, weil sich ein Gefuehl dafuer einstellte in welchem Winkel das Messer sauber gleitet und schneidet.

Am Ende wars halbwegs Glatt (am Hals nicht ganz, da ich nicht wusste wie man links-nach-rechts das Messer halten muss), und kaum Irritiert. Zwei kleine Fast-Schnitte (tut etwas weh, kommt aber kein Blut) am Uebergang Wange<->Hals gabs leider, aber hey ... lernen :-D.

Alles in allem eine sehr positive Erfahrung. Ich bin froh dass meine erste "ernsthafte" Schaerfung direkt in einer annehmbaren Rasur endete.  :o :o ;D ;D :D :D

Gruessle
-Dario
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: Stratocaster am 14. Januar 2015, 12:40:38
Dario, wie du weisst, erfordert die Messerrasur einiges an Übung. Lass' dich nicht abschrecken, wenn es mal nicht auf Anhieb klappt. Und am Kinn gegen den Strich ist auch nicht ganz einfach. Das braucht alles seine Zeit.
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: NebuK am 14. Januar 2015, 13:19:10
Hey,

klar, Geduld muss man sich da einfach lassen. Kenn ich ja auch schon vom Hobeln -- und ich werd nur Messern wenn ich auch grad die "Ruhe dazu hab".

Was ich gestern übrigens einfach nicht lassen konnte ist HT vergleichen:
Sheffield - Ich: Meine Haare quasi nicht, "glückstreffer", die meiner Freundin nicht immer, aber an "jeder" Stelle mindestens einmal
Tückmar - Kimeter: Beide Haare werden "zack zack zack" an jeder Stelle ohne zu murren, wow!
Zepp - Iltis: Liegt irgendwo dazwischen. Schneidet "öfters mal" meine Haare, aber nicht immer, die meiner Freundin dafür deutlich zuverlässiger als mein Sheffield.

Es scheint also doch noch verbesserungspotential zumindest im "Vergleichstest" zu geben. Natürlich sagt das malwieder nichts übers Rasurverhalten aus... aber irgendworan muss man sich ja orientieren wenn man das Rasurverhalten noch wenig einschätzen kann :).

Grüßle
-Dario
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: NebuK am 24. Januar 2015, 10:18:01
Hi,

gestern durfte mein Sheffield mal unters USB-Mikro ... auch wenn man an der nützlichkeit zweifeln mag, diesmal hat es auf jeden Fall was geholfen, aber seht selbst:

Soweit schaut es ja ganz gut aus:
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Sheffield-1A/PICT0019.JPG)
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Sheffield-1A/PICT0025.JPG)
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Sheffield-1A/PICT0034.JPG)

Aber AUA! Hier gibts Ausbrüche, und das will ich ja nun gar nicht ...
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Sheffield-1A/PICT0027.JPG)
Ist/war aber wirklich nur diese eine Stelle ... ob das wohl doch vom als zu hart geltenden Rozsutec kommt?

Übrigens, sind beginn und ende der Schneide so in Ordnung umgesetzt?
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Sheffield-1A/PICT0039.JPG)
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Sheffield-1A/PICT0040.JPG)


Alles in allem rasiert das Messer aber sehr anständig, und die Irritationen die ich damit bekomme dürften wohl eher von mir als vom Messer stammen ...

Was mich interessieren würde ist: Bis auf welchen Stein würdet ihr zurück gehen um die Ausbrüche zu berichtigen ... ? 3000? Oder sogar bis zum 1000?

Grüßle,
Dario
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: Stratocaster am 24. Januar 2015, 12:10:20
diese riesigen Vergrösserungen irritieren mich etwas. Je schärfer das Foto, umso grösser erscheinen die Ausbrüche. Ich benutze einen 800er, wenn ich Ausbrüche entdecke. Hätte ich einen 1000er, würde ich den nehmen. Mit einem 3000er brauchst du halt erheblich länger. Aber ich sag' mal, so unerfahren bist du doch gar nicht mehr. Hab' ein wenig Selbstvertrauen, besinne dich auf das bisher Erlernte und dann wird es mit der Zeit immer besser. Ich frage ja auch manchmal wegen jeder Kleinigkeit nach, aber oft könnte ich mir die Antwort selbst geben. Die Ratschläge aus dem Forum sind dann oft nur noch eine Bestätigung. Na gut, einen 1000er hast du doch sicherlich, also ran ans Werk ;)
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: NebuK am 24. Januar 2015, 12:20:51
Zitat von: Stratocaster am 24. Januar 2015, 12:10:20
Ich frage ja auch manchmal wegen jeder Kleinigkeit nach, aber oft könnte ich mir die Antwort selbst geben. Die Ratschläge aus dem Forum sind dann oft nur noch eine Bestätigung. Na gut, einen 1000er hast du doch sicherlich, also ran ans Werk ;)

...
.........
.....................

Hast ja eigentlich recht. Ich fühl mich halt bei vielen Sachen trotzdem noch sehr unsicher... aber gut. Dann hoff ich mal dass ich morgen die Zeit find die Steinreihe ab 1000 nochmal durch zu exerzieren. Danke für den Stups :D.

Werde natürlich mit Bildern berichten ...

- Dario
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: NebuK am 05. Februar 2015, 19:46:53
Hallo Zusammen,

nach lange vermisster Rückmeldung jetzt endlich mal ..., ich habe zwar diesmal leider keine Aufnahmen, habe aber die Ausbrüche am Sheffield auf dem 1000er entfernt, dann wieder 3k, 5k und Koraats Stein weitergenutzt. Ich habe ja keine andere mögliche ,,Kette" da sich Iltis' Vermutung dass der Rozsutec zu hart und langsem ist (zumindest für mich?) sich leider bestätigt hat. Den Koraat gabs diesmal frisch gerichtet (bis 1200er rauf), er war wohl doch ein wenig krumm ... und ich habe Ihn wie Ulrik in seinem Thread schreibt nur mit Wasser unangerieben verwendet.

Das Ergebnis war wirklich spitze! Der Haartest hat ,,nut so zugelangt", wie auch bei meinem frischen Koraat, und das quasi auf den ersten Versuch .... Die 3 Rasuren die ich bisher durchgeführt habe fühlten sich alle sehr sehr scharf und ,,sauber" (kann man das so sagen? Also vom Gleiten des Messers her...) an. Leider gab es bei einem Versuch doch erhebliche Irritationen, was allerdings vmtl eher mit zuzuschreiben ist. Toll war allerdings dass trotz all dem Brennen nichts zu sehen war, und der Spuk auch recht schnell ein Ende hatte. Dass die ,,Verletzungen" schnell heilen dürfte ja auch für die Schärfe sprechen, oder?  ;D ;D ;)

So, und nachdem das nun halbwegs klappt mit dem Schärfen kann ich mich ja mal an das nächste Messer machen ... langsam :). Das wird dann das ,,Goldschmied" mit dem Defekt am Kopf(?) werden:
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Goldschmied/IMG_5856.JPG)

Wenn hier jemand noch gute Ratschläge für den Kopf hat ... gerne her damit! Sonst hätte ich einfach versucht dem Rücken ganz an der Spitze etwas zu verrunden, und dann eine Art Rundkopf zu schleifen ... ??


Grüßle,
-Dario
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: NebuK am 03. März 2015, 17:43:40
Hi,

und weil man ja eh immer zu viel gleichzeitig macht ... hab ich mal ein RM auf den Scanner gelegt um ihm neue Schalen anzuprobieren:

(http://tmp.kanojo.de/messer.jpg)

Was meint ihr was schicker wird?

Grüßle,
Dario
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: Barnie am 03. März 2015, 17:59:35
Also ich persönlich wäre am ehesten für Nr. 4 - wobei mir aber aber die Messerspitze zu tief eintaucht (nur meine unmaßgebliche Meinung).
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: Stefan T. am 03. März 2015, 18:12:12
Ich finde auch die Nr. 4 am elegantesten. Wobei ich ja aus Erfahrung weis dass eine Zeichnung nie ganz das fertige Ergebnis widerspiegelt.
Nr. 1 uns 2 könnten beim Erl Probleme machen... Nr 2. gefällt mir sonst sehr gut.
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: NebuK am 05. März 2015, 16:48:49
Hi,

danke für die Meinungen!

Davon abgesehen war ich heute ein wenig Krank und konnte nicht in die Uni, aber nach Stunden ob Stunden auf dem Sofa muss man halt einfach mal ...

Ausgangssituation:
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Goldschmied/IMG_5857.JPG)
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Goldschmied/IMG_6200.JPG)

So ... in etwa soll der abgekrachte Kopf werden:
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Goldschmied/IMG_6201.JPG)

Also fix das Messer in Allolol getränktes Tuch einwickeln, und ab auf den Bandschleifer damit. Natürlich immer aufpassen dass die Laufrichtung nicht gegen die Schneide läuft(!):
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Goldschmied/IMG_6202.JPG)

Und so wurds dann — ich hab lieber etwas weniger als zuviel abgenommen. Nicht ganz super hübsch, aber mir gefällts!
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Goldschmied/IMG_6204.JPG)
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Goldschmied/IMG_6205.JPG)
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Goldschmied/IMG_6206.JPG)

Also ab zum Schärfen. Erstmal der billige ~800 Schruppstein:
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Goldschmied/IMG_6209.JPG)


Dann Naniwa 1000-3000-5000, dann war schon guter HHT-3 möglich. Also weiter auf Kieselerde, ChrOx (auf Glas!), danach war dann guter HHT-4 möglich. Nochmal gaaanz vorsichtige 10 Schübe auf Koraats nicht angeriebenem Schiefer... und fertig ists:
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Goldschmied/IMG_6210.JPG)


...
.........
.....................
Nur für die Schalen wie oben erfragt war ich jetzt eindeutig zu matschig! :-(

Grüßle,
Dario
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: BastlWastl am 05. März 2015, 18:26:47
.......... Also für so ein Vorgehen braucht es schon gehörigen Mut, und ich hoffe die Klinge hat es ohne allzu großen Härteverlust überlebt.

Sobald Funken fliegen, und das haben sie bestimmt! ist das Material auf ca. 2000 Grad Celcius erhitzt. Diese Funken sind nix anderes als flüssiges Metall mit hohem Kohlenstoffanteil (die explodierenden Funken). Da hilft auch das Alkohohl getränkte Tuch nix.

Einen RM Kopf so runterzuschrubben braucht mit einem DMT 120`er evtl. eine Viertelstunde. Und da läuft mann auch nicht Gefahr sich erheblich zu verletzen.

Also bitte Vorsicht bei solchen Aktionen

Grüße Wastl.
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: NebuK am 05. März 2015, 18:42:37
Hi,

ups ... danke für die Warnung. Die Rasur die ich soeben mit dem Messer hatte war bombastisch, daher denke ich mal es ist alles gut gegangen.

Allerdings nochmal genauer zum Schrubbeln: Zum einen habe ich fast nur am Rücken geschrubbelt, nahe an die Schneide bin ich nicht gekommen. Die Verrundung an der Schneide habe ich mit dem groben Stein von Hand gemacht. Das Tuch war auch nicht nur Nass, sondern es ist Daurhaft Flüssigkeit auf das vorgetränkte Schleifband geronnen, so dass dieses nie trocken wurde. Funkenflug gab es quasi keinen, nur einmal ganz am Rücken ein paar kaum sichtbare ,,Leuchtpunkte" auf dem Band als ich nicht rechtzeitig Alkohol nachgelegt hatte.
Daher hoffte ich eigentlich ,,sanft" genug vorgegangen zu sei. Einen DMT habe ich leider nicht, und aktuell auch keine Mittel dafür. Auf dem 500er Schruppstein hätte das ganze vmtl Tage gedauert (hatte ja schon angefangen).
Gibt es da noch Alternativen, oder Ideen wie ich das nächstes mal besser machen kann?

Ich habe übrigens natürlich auch mit Handschuhen (von anständiger Hitze- und Schnittfestigkeit) und Schutzbrille gearbeitet!

Grüßle, und danke für den Hinweis (ernst gemeint!),
Dario
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: Stefan T. am 06. März 2015, 16:30:21
Hm, Handschuhe auf drehender Maschine.... bei der Bandschleife geht das noch halbwegs. Sonst würde ich das TUNLICHST unterlassen! Sonst sind die Finger schneller ruiniert als du "scharfes Messer" sagen kannst.

Das Ergebnis kann sich aber sehen lassen. Wenn dir das Messer wirklich zu heiß geworden wäre hättest du es gemerkt. Die Klinge hätte sich verfärbt. Vor allem im Schneidenbereich. So ab 180° Celsius gehts mit der Verfärbung los wenn ich mich recht erinnere. Und das spürt man zumindest mit bloßen Fingern schon lange vorher.
Bin schon gespannt wie dann die Griffschalen dazu aussehen.  :)
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: NebuK am 07. März 2015, 20:43:40
Hi,

auch der Sache mit rotierenden Maschinen und Handschuhen bin ich mir bewusst. In dem Fall bin ich das Risiko allerdings eingegangen da ich noch mehr Angst vor Schnitten von etwaigen Metallsplittern hatte.

Was ich auch noch hätte wären Bilder der Schneide:
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Goldschmied/PICT0007.JPG?m=1425757065)
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Goldschmied/PICT0008.JPG?m=1425757066)
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Goldschmied/PICT0009.JPG?m=1425757060)
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Goldschmied/PICT0010.JPG?m=1425757071)

Leider sind die Aufnahmen diesmal nicht so gut geworden ... irgendwie braucht man einen geduldigen Tag um mit dem Mikroskop was hinzubekommen ... und dann sollte man vmtl eher irgendeinen schwierigen Grundschliff machen, statt das zu vergeuden, oder? :-)

Grüßle,
Dario
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: NebuK am 11. März 2015, 09:15:41
Hi,

vermelde Halbzeit bei den Griffschalen! Diesmal wollte ich nachdem mein Einsatz von Epoxy kritisiert wurde mal sehen wie gut Weißleim wenn er lange gepresst wird (~3Tage) denn funktioniert. Ich werde von der Probe also wieder ein Rest mehrere Tage in Waschbecken legen und mal schauen was der so macht :-).

... Aber erstmal zum Bau: Ich hab mich für #2 Entschieden, die etwas ruppige, selbst Messerähnliche Form macht für mich doch am meisten her. Hoffentlich klappts :-).

Furnier auswählen und Größe raussuchen:
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Garantie-Solingen/IMG_6213.JPG)

Mit der Furniersäge zusägen:
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Garantie-Solingen/IMG_6214.JPG)
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Garantie-Solingen/IMG_6215.JPG)

So etwa solls dann mal drauf:
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Garantie-Solingen/IMG_6216.JPG)

Und das wäre etwa die Dicke:
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Garantie-Solingen/IMG_6217.JPG)

Also gut einschlonzen, aber die einzelnen Schichten immer mit einem sehr feinen Zahnspachtel Abziehen, um überall aber auf keinen Fall zuvie Leim drauf zu haben:
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Garantie-Solingen/IMG_6218.JPG)

... und Pressen:
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Garantie-Solingen/IMG_6219.JPG)

Angezeichnet schauts dann so aus. Mit etwas Glück bin ich heute Abend noch fit genug um an die Bandsäge und Bandschleifer zu gehen und die Formgebung abzuschleißen.
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Garantie-Solingen/IMG_6226.JPG)

Hoffe das ist soweit alles in etwa richtig?

Grüßle,
Dario
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: Stefan T. am 11. März 2015, 11:02:26
Hm... Mehrere Tage ins Wasser? Ich befürchte die Leimfugen werden dir weiß werden oder im schlimmsten Fall aufgehen. Auch wenn der Leim D3 ist... er ist NICHT für den Einsatz im dauerfeuchtem Zustand geeigent. Ich zitire hier kurz mal Wikipedia um dir zu erklären was ich mein:
B3 oder D3: Geeignet für den Innenbereich mit häufig kurzzeitiger Wassereinwirkung oder höherer Luftfeuchte. Geeignet für den Außenbereich ohne Aussetzung einer direkten Bewitterung.
Der D3-Leim wird normalerweise beim Bau von Fenstern und Türen eingesetzt. Die Leimstellen sind dann jedoch durch die Oberflächenbehandlung (Grundierung, Lasur) gut geschützt. Und trotzdem passiert es des öfteren dass Leimfugen doch aufgehen. Das weis ich aus Jahrelanger Tischlererfahrug.
Das nächste Problem könnte sich aus deiner Vorgehensweise bei der Verpressung ergeben. Die Bretter die du als Beilagen benutzt hast sind ziemlich sicher zu dünn um den Druck der Zwingen gleichmäßig auf das gesamte Furnierpaket zu übertragen. So wie es auf den Fotos aussieht maximal 19mm... Und sie waren zu groß, so konntest du die Zwingen nicht weiter innen ansetzen. Ich hätte die Platten zumindest zerschnitten und doppelt genommen damit sich der Druch gleichmäßiger verteilen kann.
Das alles ist aber bitte NICHT als negative Kritik aufzufassen, sondern ich versuche nur dir mein Wissen zu vermitteln um dir deine nächste Verleimung zu vereinfachen und dir unnötigen Ärger zu ersparen.
Ach ja, du kannst dein Paket wenn es bei Zimmertemperatur verleimt wurde übrigens spätestens nach 12 Stunden weiterverarbeiten.
Ich hoffe für dich das deine selbstgemachte Sperrholzplatte trotz den kleinen Fehlern bei der Verarbeitung perfekt verleimt sind. Wäre ja schade um die investierte Zeit und die schöne Nussfurnier. Du musst dir nur noch einmal Gedanken über die Oberflächenbehandlung machen. Gut geölt oder lackiert sollte es den Anforderungen eines Rasiermesserhefts auf jeden Fall genügen.  ;D
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: titanus am 11. März 2015, 12:18:24
Ich möchte Stefan T. in allen Punkten recht geben und hätte selbst Ponal blau genommen.
Von einer Wässerung würde ich Abstand nehmen.
Das würde Mann auch im wirklichen Rasurleben nicht machen.

Grüße

titanus
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: NebuK am 11. März 2015, 19:36:13
Hi,

ihr habt schon in vielen Punkten recht, danke für die Ratschläge! Vorallem das Pressen wird nächstes mal besser gemacht werden.

Dass der Leim den ,,Hardcore"-Test übersteht erwarte ich auch garnicht. Mich interessiert aber wann und auch wie er aufgibt. Versuch macht kluch, wie es so heißt.

Auch hatte ich natürlich vor das Holz noch mit Öl zu bearbeiten. Ich dachte erst an eher stark mit Orangenterpenten verdünntes Tung-Lein-Gemisch, später dann außen reines Tung unverdünnt von dem ich noch halbdickes Dicköl habe. Ich denke das sollte passen, und auch die Maserung gut anfeuern, oder?

Davon abgesehen war ich gerade Sägen, so wirds:

(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Garantie-Solingen/IMG_6229.JPG?m=1426098611)
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Garantie-Solingen/IMG_6230.JPG?m=1426098610)
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Garantie-Solingen/IMG_6231-01.JPG?m=1426098829)
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Garantie-Solingen/IMG_6232.JPG?m=1426098609)
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Garantie-Solingen/IMG_6233.JPG?m=1426098609)

Wirkt natürlich noch etwas grob und dick und unbeholfen ... aber es wird ja noch in allen Dimensionen etwas auf Maß geschliffen und verrundet werden?...

Grüßle,
Dario
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: leutnantbrown am 11. März 2015, 22:34:30
Hi Dario.

Das wird schon. Immer schön "Pingelig" bleiben, dann werden die Ergebnisse gut.

Gruß
Peter
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: Barnie am 11. März 2015, 22:53:30
Macht auch jetzt schon ordentlich was her.  :)

Wenn ich fragen darf: Was für Nieten benutzt Du zum zusammenfügen bzw. wo bekommt man die her?
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: Stefan T. am 11. März 2015, 23:42:56
Sieht wirklich vielversprechend aus. Deinen Test solltest du aber bitte mit den Abschnitten machen und nicht mit den hübschen Heftschalen.  ;) (ich denke mal das hattest du vor). Das Ergebnis dabei wird sei das die Verleimung wohl spätestens nach 48 Stunden den Geist aufgibt und die verschiedenen Schichten sich aufbiegen und lösen werden. Wahrscheinlich aber schon viel früher. Falls nicht lasse ich mich natürlich gerne eines Besseren belehren. ;D
Bin schon sehr gespannt wie deine Hefte sich beim Schleifen entwickeln. Sperrholz kann ja wirklich äußerst ansprechend werden wenn man sich etwas Mühe gibt.

Grüße, Stefan
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: Stratocaster am 12. März 2015, 09:50:20
Bin ebenfalls gespannt, verfolge Nebuk's Experimente schon ein Weilchen. Auch wenn er bisweilen sehr eigene Wege geht, macht er es für einen relativ jungen Mann ohne langjährige Berufserfahrung doch sehr sehr gut und vor allem immer freundlich, auch wenn es ab und zu Kritik gibt.
Weiter so, Dario dh:
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: NebuK am 12. März 2015, 16:46:52
Hi,

danke an eure aufmunternden Worte. Ja, im Werken in der Schule und in den Jahren danach war ich als motorisch und beim Basteln vollkommene Niete bekannt. Ich lern sowas halt langsam, daher mach ich halt einfach weiter. Irgendwann wirds schon werder :-).

Zitat von: Barnie am 11. März 2015, 22:53:30
Wenn ich fragen darf: Was für Nieten benutzt Du zum zusammenfügen bzw. wo bekommt man die her?
Ganz sicher bin ich da noch nicht. Ich habe jetzt U-Scheiben von einem netten Optiker bekommen, die allerdings etwas eng sind. Die werd ich mit der Ahle etwas aufmachen, und mich im Baumarkt nach schönen Nägeln umsehen. Die letzten Nieten für das ,,Zepp" waren sowohl die Drähte als auch die Scheiben gedreht ... aber das war etwas viel Geschäft find' ich?...

Ansonsten ... kurze Schaffpause da ich eh schon den Rechenknecht im Institut überlaste und auf Ergebnisse warten muss:

Zusammenkleben zum bearbeiten:
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Garantie-Solingen/IMG_6247.JPG?m=1426174636)

Grob in Form schleifen:
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Garantie-Solingen/IMG_6248.JPG?m=1426174637)

Etwas feiner:
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Garantie-Solingen/IMG_6249.JPG?m=1426174640)

Vorläufige grobe Fasen angebracht, die später von Hand rundgeschliffen werden:
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Garantie-Solingen/IMG_6250.JPG?m=1426174640)
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Garantie-Solingen/IMG_6251.JPG?m=1426174639)

... und dann wurden mir die Füße in der Werkstatt kalt. Ist vermutlich auch besser so, dann schaff ich jetzt noch etwas weiter :-).

Grüßle,
Dario

PS: Stefan: Du scheinst recht genaue Vorstellungen zu haben wie man optisch was aus Sperr rausholt? Könntest du da mal was dazu schreiben?...?
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: gilgen am 12. März 2015, 17:12:47
Hallo!
Messingstangen gibt es bei zujeddeloh.de und auch Werkzeuge.
  Clemens
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: NebuK am 12. März 2015, 17:22:05
Ah, da haste mich auf was gebracht — der lokale Gerstaecker¹ sollte welche haben!

Auch danke für den Link ... aber als vorzeigeschwabe war ich halt zu geizig für die Versandkosten bisher  :o o) o)

¹: http://www.gerstaecker.de/kuenstlerfachmaerkte/karlsruhe-d
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: Stratocaster am 13. März 2015, 14:26:51
ich weiss ja, dass du als Studi wenig Geld hast. Aber auch Barnie fragte nach Nieten und woher man die bekommen kann. Also ich habe welche bei Rasoir Sabre France gekauft und auch bei Revisor gibt es welche  - So viel jedenfalls zu den Nieten. Ansonsten gibt es Nieten auch an der Losbude auf dem Jahrmarkt ;D
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: NebuK am 13. März 2015, 17:09:02
Zitat von: Stratocaster am 13. März 2015, 14:26:51
Aber auch Barnie fragte nach Nieten und woher man die bekommen kann.

'Tschuldigung, wollt ja blos die Idee mit dem Gerstaecker nochmal loswerden ...

Ich habe mir bei den Schalen etwas künstlerische Freiheit erlaubt, und mal 2 Rillen bis zur 3., ,,dunklen" Schicht hinein eingeschliffen. Ich finds ganz schmuck, aber ich vermute dass sich hier die Geister sehr scheiden werden ...

(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Garantie-Solingen/IMG_6252.JPG?m=1426262475)
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Garantie-Solingen/IMG_6253.JPG?m=1426262475)
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Garantie-Solingen/IMG_6254.JPG?m=1426262475)
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Garantie-Solingen/IMG_6255.JPG?m=1426262476)
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Garantie-Solingen/IMG_6256.JPG?m=1426262477)
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Garantie-Solingen/IMG_6257.JPG?m=1426262475)

... Bilder malwieder etwas Käse, sorry. Sobald das Messer fertig ist mach ich gescheite Bilder, ich versprechs! :-)

Grüßle,
Dario
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: Stratocaster am 13. März 2015, 17:46:18
deine "Tschuldigung" verstehe ich zwar nicht, aber die Griffschalen gefallen mir schon mal sehr gut, samt Rillen. Das ist noch nicht die finale Oberflächenbearbeitung, oder? - Auf den Fotos wirkt die Oberfläche noch sehr rustikal, aber das kann täuschen und wenn nicht, ist es halt Geschmackssache. Hat die Leimung denn nun eigentlich gehalten oder habe ich was überlesen? - Viel Spass dann noch dh:
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: NebuK am 15. März 2015, 11:58:44
Hi,

Zitat von: Stratocaster am 13. März 2015, 17:46:18
[...] Die Griffschalen gefallen mir schon mal sehr gut, samt Rillen.

Das ist noch nicht die finale Oberflächenbearbeitung, oder?

Hat die Leimung denn nun eigentlich gehalten oder habe ich was überlesen?

Danke für das Lob! :-)

Die Oberfläche ist erst grob (~320/400) geschliffen. Demnächst passe ich das Keil ein dass ich auch leimen werde, und dann wird wie weiter oben geschrieben geölt. Das dauert dann erstmal ... Wochen.

Ein ,,Testschnipsel" liegt aber schon seit Donnerstag im Waschbecken. Der sieht ein wenig aufgequollen aus, die Leimnahten sind aber überraschenderweise noch nicht auf(!). Warum ist mir selbst schleierhaft, vielleicht kann Stefan da was zu sagen — du scheinst ja vom Fach zu sein? Aber hey, um so besser, dann kann ich schneller und einfacher Ölen ohne den Bestand der Schalen zu gefährden :-).

Grüßle,
Dario

PS: Ich war auch ein wenig shoppen, und habe mir auf der E-Bucht aus Japan dashier bestellt:
(http://file02.photoup-pro.com/up/2343876935/20150307-yqmr03k7b6o/6yxnj42kfbmud.jpg)
(http://file02.photoup-pro.com/up/2343876935/20150307-yqmr03k7b6o/bvdltwyu4jg6x.jpg)
Hoffentlich ist das zu was zu gebrauchen ... als sowieso leicht Japanophiler ist ein schönes, altes Kamisori eine super Bereicherung, und vielleich kann ich mich damit ja sogar mal im Dojo nach dem Kendo-Keiko rasieren :D.
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: Stefan T. am 15. März 2015, 14:12:42
Die Heftschalen sind dir ja bis jetzt sehr schön gelungen! So etwas in der Art habe ich gemeint mit " Sperrholz kann ja wirklich äußerst ansprechend werden wenn man sich etwas Mühe gibt." Die verschiedenen Schichten anschleifen, anbohren oder wie du es gemacht hast einschneiden. Es gibt so viele Möglichkeiten... ;D
Das der Leim nicht aufgeht überrascht mich. Hätte ich mir nicht gedacht. Wie groß ist denn dein Teststück.? Sind die Leimfugen denn weiß verfärbt? Hast du schon versucht ob sich die verschiedenen Lagen voneinander lösen lassen?

Grüße, Stefan
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: Stratocaster am 15. März 2015, 15:07:27
Manno, so'n Kamisori würde mich ja auch mal interessieren..... abgesehen von einem derb geschliffenen RM westlicher Machart..... siehste, da fällt mir auf, dass ich nur hohlgeschliffene RM habe....
Deine Arbeiten, Dario, gefallen mir von Beginn an gut. Ich selber bastele ja auch an allem möglichen herum, bin aber nicht sehr geschickt. Oft fehlt es mir an geeignetem Werkzeug und ich scheue mich, Dinge wie z.B. eine Bandschleife anzuschaffen oder eine Kreissäge. Momentan ärgere ich mich damit herum, aus einem Stück Kirsche kleine Brettchen herzustellen, aus denen dann Griffschalen gesägt werden sollen. Für meine Stichsäge ist das Holzscheit zu dick und meine Handsäge packt's nicht so richtig. Muss ich mir also kommende Woche eine vernünftige Handsäge zulegen. Die billige aus dem 1Euro Shop taugt nix, reicht nicht mal aus, ein lumpiges Holzscheit sauber zu zerteilen. - Na ja, und wenn ich sehe wie es bei dir zu flutschen scheint.... also ich weiss um die Schwierigkeiten und so kann ich gar nicht anders als deine Sachen anzuerkennen. In einer Werkstatt ist das alles nicht weiter schwierig, zu Hause in der Küche aber schon. Dann mach' ma' weiter so  dh:
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: NebuK am 17. März 2015, 22:57:42
Hi,

danke, Strat :-). Und viel Glück oder Erfolg mit deiner Sägerei, je nach dem was grad nötiger ist  :-[ .

Ich hab zwischenzeitlich an den Schalen weitergemacht...

Erstmal Keil zurechtgeschliffen, leider keine Bilder :(.
Dann Keil einkleben, Position bestimmen:
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Garantie-Solingen/IMG_6263.JPG?m=1426626159)
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Garantie-Solingen/IMG_6264.JPG?m=1426626158)

Schaut gut aus, und schleißt ,,Saugend" ... hoffentlich ist das später nicht zu heftig ...
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Garantie-Solingen/IMG_6269.JPG?m=1426626158)
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Garantie-Solingen/IMG_6270.JPG?m=1426626158)

Danach Keil verschliffen, wieder keine Bilder...

Und dann folgte nach dem Kleben auch schon die erste Ölung:
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Garantie-Solingen/IMG_6276.JPG?m=1426629092)
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Garantie-Solingen/IMG_6277.JPG?m=1426629092)
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Garantie-Solingen/IMG_6278.JPG?m=1426629091)

Die Maserung wird schon echt hübsch so. Mal sehen was aus dem großen Heft noch wird. Das Messer drin ... verblasst in der Größe irgendwie etwas. Aber hey, immerhin Comic-Effekt erreicht, vielleicht langts für ein wenig Situationskomik wenn aus den riesen Schalen so ein mini Messerchen hervorkommt  o) ;D ;D.

Grüßle,
Dario
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: Stefan T. am 18. März 2015, 03:32:40
 dh: Sieht toll aus! Und wenn dir die Griffschalen doch noch zu wuchtig für die Klinge sind kannst du ja immer noch 1. etwas schmäler schleifen oder 2. sie für eine andere Klinge aufheben und ein weiteres Paar Schalen zaubern!  ;D
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: leutnantbrown am 18. März 2015, 07:35:34
Sieht doch für den Anfang nicht schlecht aus. Die Einschnitte sehen irgendwie witzig aus. Vielleicht solltest Du an der ein oder anderen Stelle noch genauer arbeiten. Das kommt aber mit der Zeit. Ich habe mal in einem antiquariatischen Buch über die Herstellung von RM gelesen, dass die Heftschalen nie breiter sein sollen wie die Klingen. Mach ich zwar auch nicht immer so....versuche es aber. :)

Gruß
Peter
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: Stratocaster am 18. März 2015, 08:51:48
au ja, nach der Ölung sieht es schon recht gut aus. Auf den beiden letzten Fotos sieht man ein paar kleine Bearbeitungsmacken im Holz, doch darüber kann man hinwegsehen. Ich nehme an, genau diese Stellen meint auch leutnantbrown
- Ich habe mir erstmal eine vernünftige Säge bestellt. Warum zum Teufel habe ich das nicht schon viel früher getan? - Dann hätte ich jetzt nicht erst auf die Lieferung warten müssen.....
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: Stratocaster am 18. März 2015, 09:12:14
Zusammen mit der Säge, die mir freundlicherweise von einem anderen sehr geschätzten User empfohlen wurde, habe ich auch gleich noch Kamelienöl bestellt und weil es mir heute wieder viel zu gut geht, konnte ich nicht widerstehen, beim selben Versand auch noch ein "Le Dandy" zu bestellen. Au Backe, der Tach fängt teuer an.....  ;D - Aber das RM war nötig, denn mit den Eigenbaugriffschalen für mein Aust, das auf einer Seite geplatzt ist, dauert es noch eine Weile und ansonsten habe ich ja bloss 12 andere RM, das ist doch viel zu wenig... ;)
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: NebuK am 22. März 2015, 14:29:18
Hi,

das ungeölte Stück liegt nun seit etwa einer Woche im Spülbecken, das Geölte erst ca. 4 Tage. Auf den Schalen ist das Öl mittlerweile zumindest Oberflächlich auspolymerisiert(?), 2-3min mit einem Tempo ,,warmrubbeln" hinterlässt keine Ölfleckchen mehr auf dem Tempo. Da selbst das ungeölte Teststück keinerlei Ermüdung zeigt — kein weißleicher Leim an den Fugen, ich kann die Schichten nicht mit Gewalt trennen, etc — werde ich das wohl so lassen.

Aber seht selbst:

Teststücke:
(http://gallery.ghostdub.de/var/albums/NebuK/Razors/Garantie-Solingen/IMG_6287.JPG?m=1427030567)

Schalen nun fertig geölt — sollten nochmal geschliffen werden :-)
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Garantie-Solingen/IMG_6288.JPG?m=1427030570)
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Garantie-Solingen/IMG_6289.JPG?m=1427030570)

Nun muss ich mal sehen wie ich das mit dem nervig großen 2.5mm Loch im Messer löse ... so einen Dicken draht vernieten macht sicher keinen Spaß, und passende U-Scheiben habe ich auch nicht :(. Muss mal den lokalen Metallhandel überfallen und schauen was ich so finde.
Ansonsten, wenn jemand von euch Quellen für schicke kleine Torx-schrauben und passende wie-heißen-diese-muttern-die-ein-langes-innengewinde-aber-als-kopf-eine-schraube-haben kennt — immer raus mit der Sprache, so etwas könnte ich mir optisch sehr gut zu den Schalen vorstellen ... oder?

Grüßle,
Dario
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: Stefan T. am 22. März 2015, 17:16:46
OH JA!!! Ich wurde eines Besseren belehrt! Ich hätte NICHT gedacht dass der D3 Leim so wiederstandsfähig ist!!!  dh:
Danke dass du dein Waschbecken und ein Stück deiner Sperrholzplatte für diesen tollen Feldversuch geopfert hast!
Die Griffschalen würde ich wirklich noch einmal überschleifen, kostet dich vielleicht eine Stunde Arbeit, wenn überhaupt und sie sehen Perfekt aus! Immerhin hast du schon so  viel Zeit investiert, da kommts auf das Bisschen Zeit auch nicht mehr an. Du musst nur aufpassen dass du nicht durch die oberste Holzschicht durchschleifst. Das wäre schade.  ;D
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: NebuK am 26. März 2015, 23:09:15
Hi zusammen,

ja Stefan, ich konnts auch kaum glauben. Beide Stücke liegen immernoch — ohne merkliche Änderung. Vielleicht ist meine Spüle nicht nass und dreckig genug?  o).

Ich habe übrigens mal an dem Kamisori ein wenig rumgeschrubbt, und nachdem es gefühlt ½ meines Naniwa 1000ers aufgefressen hat bis Ura plan und halbwegs glatt war ging es mit 3k, 5k (die hat es auch gut ,,angefressen") weiter, dann Kieselerde und CrOx auf Glas, und dann den Koraat, erst mit Diamantkarte (danke nochmal dafür @Iltis! die bewährt sich echt!) stark geslurriet, danach auf der zweiten Seite nur mit Wasser. Geschliffen habe ich anfangs mit 7:1 Ura:Omote, am Ende mit 3:1.

Der Japaner schafft jetzt den Haartest ohne jegliche Probleme, und rasiert Unterarmhaare wie kein anderes Messer dass ich bisher in den Händen hielt. WOW! Jetzt ist blos die frage ... wieviel *ginge* da noch mit den richtigen Steinen?
An die Rasur muss ich mich noch etwas gewöhnen, aber es hat schon potential für sehr saubere und ,,langanhaltende" Rasuren gezeigt.

Und zu guter Letzt ... habe ich es heute noch eingewickelt ... :-)
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Kamisori/IMG_6308.JPG?m=1427396776)
(http://gallery.ghostdub.de/var/resizes/NebuK/Razors/Kamisori/IMG_6307.JPG?m=1427396781)
(mehr auf http://gallery.ghostdub.de/index.php/NebuK/Razors/Kamisori?page=1)

Grüßle,
Dario
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: titanus am 27. März 2015, 07:38:43
Sehr schön!
Mit Wicklung sehen die Kamisoris für mich einfach schöner aus.

Grüße

titanus
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: NebuK am 27. März 2015, 13:42:19
Hi,

danke für die Blumen. Wie sagte ein Freund heute morgen? »Und so wird aus einem scharfen Stahlklumpen ein Werkzeug für Menschen«. Fand ich sehr passend :-). Ich hoffe nur dass die nur sehr leicht gewachste Schnur auf Dauer tut. Ich werde sie wohl in einiger Zeit einfach mal lösen um darunter nach zu sehen ob Feuchtigkeitsmäßig alles so ist wie es soll.

Übrigens war die Rasur heute morgen sehr schön. Ich bin kaum rot, dafür sauberer rasiert als ich es aktuell mit Sheffieldern schaffe. Ein wenig gebrannt hat das AS noch, von daher hab ich wohl noch genug zu üben. Macht aber Lust auf mehr — das Kontrollgefühl ist für mich beim Kamisori sehr ausgeprägt, und ich denke immer die Klinge genau das tun zu lassen was ich denn von ihr möchte :-).

Übringens brauch ich noch einen dringenden Ratschlag. Ich habe wohl bald wieder ein bisschen Geld für einen Schleifstein, nur bin ich mir nicht sicher was es werden soll. Die Naniwa-Linie auffüllen? Falls ja, 8k, 10k oder gar 12k? Was ergibt nach dem 5K noch Sinn? Oder ein Naturstein, z.B. ein GBB, der eine große Brücke in den Körnungen schlagen kann? Was gäbe es denn da noch dass meine ,,Lücke" ab 5k schließen könnte, bzw dann bis zum Koraat als Finisher hinreicht? Oder doch noch einen Finisher, falls der Koraat-Schiefer mal nicht will? Aber ist das denn ohne feinere ,,Grundsteine" denn Sinnvoll? Vmtl eher nicht?

Fragen über Fragen — ich wäre sehr froh über etwas ,,Leitung" oder Tips!

Grüßle
-Dario
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: NebuK am 29. März 2015, 11:20:58
Hi,

ich habe gestern meinen Kendo-Senpai fragen können was auf dem Kamisori geschreiben steht, nachdem einige Freunde von mir die Japanisch sprechen vor den verwaschenen Kanji kapitulieren mussten?.... Leider ist die Beschriftung wenig Aufschlussreich: ,,High Quality Steel", ,,Ready Shape", und dann ein Logo mit dem Shogi-König, also ,,??" - ,,osho". Kann jemand von euch damit was anfangen?

Grüßle,
Dario
Titel: Re: Restaurationsneuling fängt an ... "Restaurationstagebuch" mit Zwischenfragen
Beitrag von: Stratocaster am 29. März 2015, 11:55:07
Hi Dario,
das Wort "Osho" kenne ich. So nannten sich damals die Örtlichkeiten, in denen die Baghwan ihre Sessions abhielten, wohnten etc. , kurz gesagt, die Zentren der Baghwanis nannten sich Osho. Und ich glaube, einer der Urväter hatte auch den Namen Osho. Müsste mal einen Kumpel fragen, der damals dort involviert war. Nebenbei gesagt mochte ich diese Typen nicht sehr, jedenfalls die Mitläufer, die ihren erleuchteten Gesichtsausdruck wohl lange vor dem Spiegel einstudiert haben müssen. Auf meiner früheren Lieblingsinsel "La Gomera" gab es in den 90ern ein solches Zentrum und die Typen hatten sich auch alle solch merkwürdige Namen gegeben, die sich kaum einer merken konnte, wie z.B. Ashankit o.ä. - Ihre eigenen Namen waren ihnen wohl nicht gut genug.
Zu den Steinen, ich habe die NSS vom 800er aufwärts bis zum 10k, ausserdem einen BBB, einen GBB und einen alten Thüringer. Kommt darauf an, was du erreichen willst. Mit den NSS's erreichst du grosse Schärfe, die aber bei der Rasur gefährlich werden kann, weil die Klinge nicht den kleinsten Fehler verzeiht und auch aggressiver auf die Haut wirkt als eine, die mit GBB oder einem Thüringer gefinished wurde.
Ich bin momentan der Meinung, dass meine RM nicht schärfer sein müssen als zum Rasieren nötig. Die Sanftheit der Rasur nach dem GBB oder dem Thüri ist mir wichtiger geworden, eine "Reserveschärfe" brauche ich nicht. Darauf wäre ich aber nicht gekommen, hätte ich mir die Naniwas nicht angeschafft und erfahren, wie unnötig so eine Extremschärfe für mich ist.
Haste gesehen, ich habe meine ersten selbstgemachten Griffschalen fertig gekriegt und eingestellt, bei "wir kochen uns mal schöne Messer" von Stefan T.
Na dann weiterhin viel Erfolg und ehe ich es vergesse, dein Kamisori finde ich ganz ganz toll. Auch die Wicklung sieht gut aus. Du hast das RM aus der jap.Bucht, aber nach welchen Kriterien haste es ausgewählt? - Auf gut Glück oder was hattest du im Sinn? - Ich wäre ja auch mal scharf auf ein solches, wüsste jedoch nicht, worauf ich achten müsste.