So habe ich das Messer geschärft

Begonnen von alvaro, 12. März 2020, 14:05:40

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 2 Gäste betrachten dieses Thema.

Paula

Zitat von: Lochbart am 24. März 2024, 16:22:21Hat das schon mal jemand mit dem Elektronen-Mikroskop nachgemessen.

@Lochbart Ich hatte schon einige Posts zuvor (Link) versucht @BastlWastl zu erklären, daß die Verrundung nur den letzten 1µm der Schneidkante betrifft.

Du findest die Information hier:
https://scienceofsharp.com/2015/02/22/the-pasted-strop-part-2/
Ganz genau sogar im Text unter dem vierten Bild dieser Seite.

alvaro

Zitat von: BastlWastl am 24. März 2024, 17:32:39Hast du nen Link dazu ?

Ja, hier ab 35:11

https://www.youtube.com/watch?v=0ognZQ-MZ00

Ich möchte dich auch damit nicht angreifen, da ich dich als Experten sehr schätze wie du weißt.
Ich versuche einfach nur für mich mehr zu verstehen.

BastlWastl

Zitat von: Paula am 24. März 2024, 18:50:56
Zitat von: Lochbart am 24. März 2024, 16:22:21Hat das schon mal jemand mit dem Elektronen-Mikroskop nachgemessen.

@Lochbart Ich hatte schon einige Posts zuvor (Link) versucht @BastlWastl zu erklären, daß die Verrundung nur den letzten 1µm der Schneidkante betrifft.

Du findest die Information hier:
https://scienceofsharp.com/2015/02/22/the-pasted-strop-part-2/
Ganz genau sogar im Text unter dem vierten Bild dieser Seite.

Ja klar, aber das ist doch das Problem ;) . Ist wie wenn ich auf einen meinetwegen 10 Grad Schliff eine 20 Grad Microfase setze. muss ich beim Nachschliff eben den 10 Grad Schliff wieder neu Aufbauen bis zum Schneidenstumpf.
Aber wie schon oft betont, ob man nun 1 Messer im Leben verschleißt oder 3 ist doch total egal, der Verschleiß ist erhöht und nur darum ging es.

Peace, Wastl. 

Grüße Wastl.

BastlWastl

Zitat von: alvaro am 24. März 2024, 19:02:50Ja, hier ab 35:11 https://www.youtube.com/watch?v=0ognZQ-MZ00 Ich möchte dich auch damit nicht angreifen, da ich dich als Experten sehr schätze wie du weißt. Ich versuche einfach nur für mich mehr zu verstehen.

Alles gut @Paula danke für den Link, aber da geht es ja nicht wirklich um Langlebigkeit im eigentlichen Sinn, der Herr scheint da auch nicht ganz so beschlagen zu sein. Die Wenigsten Küchenmesser werden ballig geschliffen ausgeliefert (an der Schneidkante) auch dahinter ist von Ballig/Konvexem Schliff nicht mehr viel zu sehen in der deutschen Produktion, einzig vielleicht bei Herder, aber auch da werden die Messer zwar am Bandschleifer aber am Antriebsrad geschliffen also eher Konkav.
Das Problem bei Rasierklingen ist das es einen exakten Schliff bedarf, das schafft mit durchhängendem Band auch keine Maschine.

Was ich mir vorstellen könnte, die Klingen werden mit feinstem Schmirgel nochmal "ballig" nachgezogen, aber da haben wir ja das von mir angesprochene Problem nicht denn die werden kaum nachgeschärft heutzutage.

Es gibt ein ganz gutes Video das den Vorgang zeigt bei Rasierklingen aber ich finde den grad nicht.

Grüße Wastl.

EasyRider

#394
@alvaro

Das in diesem Video Gesagte deckt sich zu 100 % mit dem, was ein Professor am Department für Werkstoffwissenschaften an der Montanuniversität Leoben, Österreich, vor etwa einem Jahr im Magazin Metall zu diesem Thema geschrieben hat. Aber vielleicht ist auch der Physiker auf seinem Gebiet "nicht ganz so beschlagen".... ;D


BastlWastl

Hier sieht man ganz gut das der gute Herr (wird wohl die gleiche Firma sein, nur Englischer Beitrag) wohl meint dass die Klingen Konvex allerdings in 5 Schritten geschliffen werden, was dann einen "gotischen Bogen" sprich Konvexen Schliff ergibt bzw. Nachahmt.

Grüße Wastl.

BastlWastl

Im übrigen ist es ja so, das nicht mal mehr im Messerforum jemand auf die Idee kommen würde Pasten Riemen zu empfehlen, da natürlich aus den naheliegenden Gründen der stark verminderten Schnitthaltigkeit und fehlender Kontrolle über den Prozess.

Grüße Wastl.
Zitat von: EasyRider am 24. März 2024, 19:23:49@alvaro

Das in diesem Video Gesagte deckt sich zu 100 % mit dem, was ein Professor am Department für Werkstoffwissenschaften an der Montanuniversität Leoben, Österreich, vor etwa einem Jahr im Magazin Metall zu diesem Thema geschrieben hat. Aber vielleicht ist auch der Physiker auf seinem Gebiet "nicht ganz so beschlagen".... ;D



 ;D  Vielleicht schneidet der Physiker einfach nicht so viel  o) ... Danke das war der Lacher des Abends.

Wie schon geschrieben, ich verkauf keine Banksteine, von mir aus könnt ihr gerne mit Pasten die Messer "schärfen" , die verminderte Kontrolle über den Prozess an sich, erhöhter Wartungsaufwand, stark verminderte Schnitthaltigkeit und daraus resultierender größerer Verschleiß am Messer sind einfach zu belegende Fakten.
Wenn es gerade dich so arg stört, dann beweise das Gegenteil, wie gesagt dauert nicht lang, kostet dich nix und wie man so schön sagt Versuch macht Klug.

Nur immer wieder zu betonen das ich falsch liege und ein doch ernstes Thema ins lächerliche zu ziehen beweist nur eines, die Angst vor den Tatsächlichen Resultaten, die eigene Praktiken in Frage stellen könnten.

Grüße Wastl.

alvaro

Bei diesem Thema wird es nie Einigkeit geben, ich glaube das ist das Einzige was sicher ist

BastlWastl

Zitat von: alvaro am 24. März 2024, 19:49:19Bei diesem Thema wird es nie Einigkeit geben, ich glaube das ist das Einzige was sicher ist

Wieso denn nicht ? .

Es ist ganz einfach. Es gibt Nutzer die nicht über die nötigen feinen Steine verfügen, oder sich nicht damit beschäftigen wollen für die ein Pastenriemen die Lösung ist.
Dann gibt es Nutzer die einen höheren Winkel bevorzugen, die könnten entweder Sekundärfasen anlegen mit Tape oder eben auf den Pastenriemen, weil das Ergebnis für ihr Gesicht (Winkel!) besser passt.

Das dies nicht der "perfekte" Weg ist sollte jedem klar sein, aber es muss nicht perfekt sein, bzw. ist es für manche eben so "einfach" besser, und somit in keiner weiße verwerflich.

Es ist ja offenkundig eher anders rum, wenn sich jemand hinstellen würde und behauptet das Rasiermesser nur mit Pasten perfekt geschärft werden können, ja dann könnte man sinniger weiße intervenieren, denn das währe dann eben ein Fehler, aber das macht ja Gottlob keiner mehr Heutzutage ;)

Also ich bin damit fein, kann mich auch wie schon oft geschrieben super von DMT 325`er + Chromox Riemen rasieren, Spielsand und Zahnpasta auf Glasplatte ging auch gut.

Fraglich ist ja nur das Brimborium drum rum, wie man hier ja mal wieder sieht da versucht ein engagiertes Mitglied mit 5 Natursteinen zum Ziel zu kommen, und mit ein paar Tipps klappt es dann auch nur mit einem , das ist doch das was ein Forum ausmacht, das bisschen HickHack  o)  nur die letzte Prise Salz in der Suppe und macht doch auch irgendwie den Spaß aus.

Bei mir würde so ein hier wirklich reinpassender Beitrag so aussehen:

So habe ich das Messer geschärft:

25 Wechselschübe über eine Forelle mit Ballistol.
20 mal InJeNer Kalbsleder.

Ist ja auch fad. Aber selbst rostiges RM aus der Bucht ist ja nach 2 min. DMT 325`er und 5 min. Franke oder Belgier Rasurbereit.

Also so what, alles fein hier denke ich. 

Grüße Wastl. 

alvaro

So ist es, jeder muss seinen Weg finden

Lochbart

Zitat von: BastlWastl am 24. März 2024, 19:39:11Im übrigen ist es ja so, das nicht mal mehr im Messerforum jemand auf die Idee kommen würde Pasten Riemen zu empfehlen, da natürlich aus den naheliegenden Gründen der stark verminderten Schnitthaltigkeit und fehlender Kontrolle über den Prozess.

Schon möglich aber bei der Forumsedition von Culilux haben sie extra auf einer 2. Mikrofase bestanden.  8)  ;D

BastlWastl

Zitat von: Lochbart am 24. März 2024, 22:30:39
Zitat von: BastlWastl am 24. März 2024, 19:39:11Im übrigen ist es ja so, das nicht mal mehr im Messerforum jemand auf die Idee kommen würde Pasten Riemen zu empfehlen, da natürlich aus den naheliegenden Gründen der stark verminderten Schnitthaltigkeit und fehlender Kontrolle über den Prozess.

Schon möglich aber bei der Forumsedition von Culilux haben sie extra auf einer 2. Mikrofase bestanden.  8)  ;D

Was hat das nun mit Pasten zu tun? Der Grundschliff war einfach zu empfindlich für den Kücheneinsatz mit gesamt 20 grad.

Grüße Wastl.

EasyRider

#402
Zitat von: BastlWastl am 24. März 2024, 20:32:50
Zitat von: alvaro am 24. März 2024, 19:49:19Bei diesem Thema wird es nie Einigkeit geben, ich glaube das ist das Einzige was sicher ist

Wieso denn nicht ? .

Es ist ganz einfach. Es gibt Nutzer die nicht über die nötigen feinen Steine verfügen, oder sich nicht damit beschäftigen wollen für die ein Pastenriemen die Lösung ist.
Dann gibt es Nutzer die einen höheren Winkel bevorzugen, die könnten entweder Sekundärfasen anlegen mit Tape oder eben auf den Pastenriemen, weil das Ergebnis für ihr Gesicht (Winkel!) besser passt.

Das dies nicht der "perfekte" Weg ist sollte jedem klar sein, aber es muss nicht perfekt sein, bzw. ist es für manche eben so "einfach" besser, und somit in keiner weiße verwerflich.

Es ist ja offenkundig eher anders rum, wenn sich jemand hinstellen würde und behauptet das Rasiermesser nur mit Pasten perfekt geschärft werden können, ja dann könnte man sinniger weiße intervenieren, denn das währe dann eben ein Fehler, aber das macht ja Gottlob keiner mehr Heutzutage ;)

Also ich bin damit fein, kann mich auch wie schon oft geschrieben super von DMT 325`er + Chromox Riemen rasieren, Spielsand und Zahnpasta auf Glasplatte ging auch gut.

Fraglich ist ja nur das Brimborium drum rum, wie man hier ja mal wieder sieht da versucht ein engagiertes Mitglied mit 5 Natursteinen zum Ziel zu kommen, und mit ein paar Tipps klappt es dann auch nur mit einem , das ist doch das was ein Forum ausmacht, das bisschen HickHack  o)  nur die letzte Prise Salz in der Suppe und macht doch auch irgendwie den Spaß aus.

Bei mir würde so ein hier wirklich reinpassender Beitrag so aussehen:

So habe ich das Messer geschärft:

25 Wechselschübe über eine Forelle mit Ballistol.
20 mal InJeNer Kalbsleder.

Ist ja auch fad. Aber selbst rostiges RM aus der Bucht ist ja nach 2 min. DMT 325`er und 5 min. Franke oder Belgier Rasurbereit.

Also so what, alles fein hier denke ich. 

Grüße Wastl. 

 dh:  dh:  dh:

Das ist eine klare Aussage, mit der ich sehr gut leben kann. :)
Wäre sie früher gekommen, wäre mein Blutdruck gestern nicht in lichte Höhen gestiegen.  ;D

Un saluto da Milano
 

Lochbart

Zitat von: BastlWastl am 25. März 2024, 13:07:37Was hat das nun mit Pasten zu tun? Der Grundschliff war einfach zu empfindlich für den Kücheneinsatz mit gesamt 20 grad.

Wenn ein Mikrofase, die imho nichts mit Balligkeit zu tun hat, der Schneidkante mehr Standfestigkeit oder Stabilität verleiht, warum ist das dann bei Rasiermessern anders? Und wenn das nicht anders ist, wo ist dann der Unterschied, ob sie per Pastenriemen oder Tape oder wie auch immer erzeugt wurde (abseits des Prozesskontrollarguments, welches mir einleuchtet)?

BastlWastl

Zitat von: Lochbart am 25. März 2024, 15:14:01
Zitat von: BastlWastl am 25. März 2024, 13:07:37Was hat das nun mit Pasten zu tun? Der Grundschliff war einfach zu empfindlich für den Kücheneinsatz mit gesamt 20 grad.

Wenn ein Mikrofase, die imho nichts mit Balligkeit zu tun hat, der Schneidkante mehr Standfestigkeit oder Stabilität verleiht, warum ist das dann bei Rasiermessern anders? Und wenn das nicht anders ist, wo ist dann der Unterschied, ob sie per Pastenriemen oder Tape oder wie auch immer erzeugt wurde (abseits des Prozesskontrollarguments, welches mir einleuchtet)?

Ganz einfach, stell dir vor du schärfst kontrolliert (so schärfe ich auch Küchenmesser mit einem Schleifsystem, bei RM`s ist das ja automatisch mit Vorgegebenem Winkel so) mit einer Lage Tape, und auf dem Finisher wegen der Stabilität eine zweite Lage Tape (Vgl. Dulicot Methode) hätte man das gleiche wie beim Culilux Beispiel. Wenn das Messer dann leicht stumpf wird muss man wieder mit 2 Lagen nen Touchup machen, bzw. beim Küchenmesser eben mit dem Sekundärwinkel/ bzw. dritten Winkel (da man bei Küchenmessern bei dem Flankenschliff von Primärfase spricht, arbeiten.
Egal ob Küchenmesser oder Rasiermesser, ein dritter Winkel der durch unkontrollierte Schleifmedien generiert wird (Also Pastenriemen in dem Fall, oder auch Freihandschliff) kann nicht mehr so einfach gefunden werden, bzw. muss durch die entstandene Balligkeit wieder eingeebnet werden, denn ballig schärfen funktioniert zwar auch auf Steinen aber dafür braucht man entsprechendes Equipment (Skorpion Schärfsystem von Bogdan Manko) )
Bei Rasiermessern hat man noch ein weiteres ja schon besprochenes Problem.
Der Winkel der Schneide ist entscheidend für eine gute Rasur. Der Winkel zur Haut muss entsprechend dem tatsächlichen Schärfwinkel angepasst werden, bis es unangenehm wird, dazu kommt das Rasiermesser einen dem Zweck angepassten Winkel aufweisen der sich nicht beliebig vergrößern lässt da sonst auch die Schärfe leidet, bzw. das Einschneid verhalten in hoffentlich nur das Haar.

Wendet man nun beispielsweise einen Hängeriemen an, so kommt es zwangsläufig zu dem veränderten Winkel (von ca. 2,5 Grad pro Seite) nur durch das Leder auch noch zu ca. 5 Grad erhöhten Winkel durch das sich biegende Leder. Was wieder rum bedeuten würde das man von einem normalen RM Winkel von sagen wir 16 Grad ganz schnell bei über 30 Grad landet, eben weil die vorderste Schneidkante theoretisch nur so dick ist wie 1/18tel Standart Alufolie.
Das bedeutet dann bei der Rasur, wenn diese Gründlich verlaufen soll müsste man das Rasiermesser nicht wie üblich anstellen sondern den Winkel um ca. 10 Grad erhöhen, was das Risiko in die Haut zu schneiden erheblich erhöht. (Ist aber nur ein Extrembeispiel zum Verständnis) .
Dies kann z.B: bei Mikrotom Messern (falls man sich mit sowas Rasiert) oder auch Kamisori (wobei hier durch eine Asymetrische Klinge dem Problem entgegengewirkt wird, sprich die Klinge ist per se nicht auf einer Seite auf Null im Verhältnis zum Griff) beobachtet werden, denn die sind ganz schön tricky und man muss sich an die 2 verschiedenen Anstellwinkel gewöhnen.

Grüße Wastl.