Thüringer Stein

Begonnen von onkel-thor, 28. März 2008, 14:16:53

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Fynn1177

Zitat von: Senser am 15. Februar 2011, 22:26:37
Zitat von: Rokediet am 15. Februar 2011, 16:57:42

...
Wie alt könnte dieser sein?

...

ungefähr 200 Millionen Jahre. ;D

Gruß Senser

Der war gut  :D
Es grüßt der kleine Nils

Zick Zack da war er ab :-)


Rokediet

Erstes feedback.
Inzwischen weiss ich das die Bezeichnung APEX für den Zwischenhändler in der Schweiz steht. Habe ebenfalls einen alten Doppel-Schleifstein mit der Bezeichnung APEX.

Wie alt und wann der Stein abgebaut worden ist, ist nicht nachvollziehbar. Vergleichsmöglichkeiten habe ich leider keine. Noch nicht! In den nächsten Wochen sollte ein neuer/alter Müller Thüringer in der Manufaktum Verpackung aus Canada bei mir eintreffen. Vergleiche folgen...

Ich musste den Stein natürlich ausprobieren! Von wegen unbenutzt und Originalzustand interessieren mich nicht! Wer kauft schon einen Ferrari um ihn nur anzuschauen?

Der Stein ist absolut homogen und gleichmässig.

Habe mein Referenzmesser zuerst auf einem schnellen GBB geschliffen. Bis von diesem der Haartest problemlos möglich war. Danach ca. 50 Kreuzzüge auf dem Thüringer.
Die Facette wurde matt, was ja normal ist. Jedoch war danach der Haartest nicht mehr möglich. Nichts desto trotz zog ich das Messer 10 X über den Filz/Diamant und danach 60 X mal über den breiten Latigo. Haartest ohne jeglichen Wiederstand möglich.



Da ich mich erst am Abend rasiere, wurde das Messer gleich getestet. Vorweg möchte ich erwähnen das ich noch nie eine sanfte Messerrasur hatte. Hatte jetzt schon mehrere Messer von wirklich erstklassigen Schärfern. Leider sind meine Borsten sehr hartnäckig.

Die Rasur:

- Gesichtswäsche mit IC Seife
- Preshave Gel von Taylor
- IC Mango

Ist mein Standard-Setup um frisch geschärfte Messer zu testen.

Hatte die zärtlichste Rasur die ich je erleben durfte! Am Anfang hatte ich das Gefühl das die Klinge stumpf ist und nur über die Haare gleitet. Der Kontrollgriff bewies mir das absolute Gegenteil!

Mein Fazit: Die Verwendung vom GBB in Kombination mit diesem Thüringer, Diamant/Filz und Latigo ist für mich die bisher beste Lösung.

Bin gespannt was der neue/alte Müller-Thüringer für ein Ergebnis erzielt.

Jetzt ist erst mal Ausgabe-Stop! Meine Regierung hat mich an die kurze Leine gelegt. Da ich mich nicht unter Kontrolle habe, ist das auch gut so.

Würde mich interessieren was Ihr so für Erfahrungen im Vergleich zum GBB gemacht habt?

Vielen Dank für all die wertvollen Tipps und die Unterstützung die Ihr mir bisher gegeben habt.

Gruss Rolf



Terzian

@ Rolf

benutzt du die Diamant/Filz und Latigo Kombi schon länger ?
Meine Erfahrung zeigt, dass allein diese Kombi unwahrscheinlich viel bringt. Bei mir ist es fast egal, welchen Abschlusstein ich verwende.

Ich nutze z.Zt überhaupt kein Chromoyid, lediglich Eisenoxid und danach ebenso wie Du.  Selbst Messer, die ich länger nicht geniutzt habe, also noch mit Chrom behandelt wurden, sind wesentlich besser, wenn ich sie nochmal so behandele.
Von den leichten französischen Landweinen ist mir Cognac am liebsten.

Marco

Rokediet


@Terzian, Erstmals vielen Dank an dich für die freundliche Unterstützung im Vorfeld. Ohne dich hätte ich keinen Thüringer angeschafft. Bereue diesen Kauf nicht.
Der Diamant/Filz - Latigo benutze ich sein knapp zwei Wochen.

Mein Bestreben war es eine Technik zu finden mit der ich einfach, zu einer für mich angenehmen Schärfe komme.  Bisher testete ich die Spyderco, UniCot, DiluCot und nun die Thüringer Methode.

Mein Fazit:
- Die Spyderco liefern ein sehr gute Schärfe (Spyderco/Leder). Jedoch für mich zu aggressiv.
- Die UniCot liefern eine hervorragende aber für mich unangenehme schärfe (GBB/Leinen/Leder)
- Die DiluCot ist für mich symphytisch da ich nicht zu zählen brauche, schleife nach Gefühl (GBB/Leinen/Leder). Jedoch empfinde ich die Klingen auch als ruppig.
- DiluCot/Diamant war bis gestern das höchste der Gefühle. Habe mich soweit mit der Tatsache abgefunden das dies wohl das Maximum an Zärtlichkeit ist.
- GBB/Thüringer, mit dieser Methode habe ich gestern das erste Mal ein Messer geschärft. Die Handhabung ist einfach und das feedback vom Thüringer ist einmalig. Man spürt richtig wen das Optimum erreicht ist. Danach Diamant/Filz, Latigo. Der Haartest ist vergleichbar mit der DiluCot/Diamant Methode, eher einen Tick besser. Die Klinge Wandert praktisch ohne Wiederstand durch den Bart, sogar ein leichtes drücken ist ohne Verletzungsgefahr möglich. Was bei den anderen Methoden undenkbar war.

An dieser Stelle möchte ich ausdrücklich betonen das ich kein Schärfguru bin und meine Empfindungen als subjektiv zu betrachten sind. Jetzt bleibt noch abzuwarten ob ich die Ergebnisse mit dem Thüringer reproduzieren kann.

Pastenriemen benutze ich eher selten bis nie.

Gruss Rolf



Geier0815

Ich habe eine Frage an dich: Woran spürt man beim Schärfen mit einem Stein wann das Optimum erreicht ist? Ich habe ja nun doch ein paar Steine und diese auch schon entsprechend benutzt aber ich merke bei keinem wann ich durch bin bzw das Optimum erreicht hab. Ich bin wohl so unsensibel das ich mich nur auf meine Lupe und entsprechende Tests verlassen kann. ZB beim 1.000er zeigt mir der Unterarm-Test wann ich durch bin, danach gibt es nochmals 5-10 Schübe mit schräg gehaltener Klinge um Schleifspuren im 45° Winkel zu erhalten deren Verschwinden ich dann beim nächsten Stein beobachten kann. Beim letzten Stein muß ich mich darauf verlassen das ich den zweiten Winkel irgendwann mal unter der Lupe erkennen kann (zweite Lage Tape) und muß dann so etwas profanes wie den Haartest und eine Proberasur zu Rate ziehen. Von daher würde es mich echt interessieren WIE und WORAN man spürt das man das Optimum mit einem Stein erreicht hat.

Rokediet


@Geier0815, Nochmal zum besseren Verständnis. Bin kein Schleifguru, meine Aussagen beziehen sich auf meine Erfahrungen und sind absolut subjektiv.

Natürlich sind Lupe/Mikroskop, Haartest und Proberasur unerlässlich um die effektive Schärfe zu beurteilen. Die von mir erzielte Schärfe ist für mich angenehm, kann heissen das die anderen diese als stumpf oder unangenehm empfinden. Bin halt ein Sensibelchen!

Fühlen wann gut ist:
Da mein grosses Hobby die Edelstein-Bearbeitung ist, bringe ich ein wenig Erfahrung mit verschiedensten Schleifmitteln in diese Disziplin (Rasiermesser) mit. Natürlich ist ein Edelstein eine ganz andere Materie und kann in keinster Weise mit Stahl verglichen werden.

Nach ein paar Tausend Facetten entwickelt man beim Schleifen von Steinen ein Gefühl wann das Schleifmittel nicht mehr beisst. Kann bedeuten dass das Schleifmittel verbraucht (Abgenutzt) ist oder das mit dieser Körnung kein Abtrag mehr möglich ist.
Nun konnte ich feststellen das diese Gefühl auf die Rasiermesser übertragbar ist. Das kennst du sicher auch? Wenn du zum finish kommst, fühlst und hörst du wann der Stein nicht mehr greift. Die klinge saugt sich am Stein fest oder gleitet ohne Geräusch und Wiederstand über die Oberfläche.
Hoffe das ich dies einigermassen verständlich beschreiben konnte.

Also versteht mich bitte nicht falsch, ich habe keine übersinnlichen Kräfte und bin bestimmt kein Meister auf diesem Gebiet. Das sind lediglich meine Beobachtungen und mein Empfindungen. Würde nie behaupten das meine Methode mit der eines geübten Schärfer vergleichbare Ergebnisse bieten kann. Für mich führt die oben beschriebene Vorgehensweise als bisher einzige zu einer angenehmen Rasur in MEINEM Gesicht.   



Rokediet


Habe mal versucht meine Schleifkünste ins richtige Licht zu rücken.  :-\

Die Bilder sind mit einer 200x Vergrösserung aufgenommen.

Ich bitte um hemmungslose Kritik und bin jederzeit offen für konstruktive Vorschläge wie ich die Ergebnisse noch verbessern kann.

Testmesser war ein Friodur Zwilling Inox, halbhol 4/8

Erster Durchgang mit dem GBB nach DiluCot bis ich nichts mehr gieng.



Zweiter Durchgang mit Thüringer bis auch da keine bessren Ergebnisse zu erreichen waren.



Abschluss mit Diamant/Filz und Latigo.



Haartest auf jede Art und Weise problemlos mögliche.


Angenehme und sanfte Rasur.


Wie gesagt bin ich für jede Anregung dankbar...

Gruss Rolf


strawinski

glaubt mir eines. die steine sind schlecht, schleifen mies.....ich nehm sie jedoch für wenig geld gern in verwahrung . kriegt ihr eh nie mehr los....also auf meine holzpaletten im keller passen ca. 5 tonnen...nehme auch gute japaner und zahngold......die japaner nur produktion bis vor 3 wochen wegen der strahlung....
Das Licht kam in die Finsternis. Doch die Finsternis begriff es nicht.

Rokediet

Verstehe ich jetzt mich?! Kannst doch Strom sparen wenn diese im Dunkeln leuchten!  :D

Saubaer

 ???  Ihr sprecht in Rätseln. Und solltet ihr das praktizieren, raucht mal keine alten Socken mehr  ;D :D

Zu den Aufnahmen! Finde das sieht hervorragend aus! Schön gleichmässiger Winkel. Ob der nun korrekt ist vermag ich nicht zu beurteilen. Mir scheint aber es ginge noch ein Tick flacher (Winkel)

Anonsten sieht das Ergebniss sehr gut aus finde ich  dh: (hab allerdings keinerlei Vergleichsmöglichkeit mangels Mikroskop)  :D

Wo wir sind ist vorn. Wenn wir hinten sind, ist hinten vorn! (unbekannt)

Rokediet


Da ich inzwischen drei Vintage-Thüringer bei mir habe, plus einen der seit fast zwei Monaten unterwegs ist, werde ich die nächsten Wochen mal ausgiebig testen.

Frage mich nur noch wie ich dies am besten bewerkstellige?

Soll ich nach dem 6000er auf die Thüringer oder nach dem 10'000er und auf dem Spiegel die entstandenen Spuren zu sehen?
Bitte um Tipps?!

Werde versuchen die entstandenen Facetten zu Fotografieren.

Gruss Rolf

P.s. Bitte keine PM mit Entsorgungsvorschlägen!!!


Lord Vader

ich würde mal behaupten, dass der 10.000er noch einen ticken feiner ist als ein thüringer. von deher ist es natürlich nicht nötig, diesen als "zwischenstein" einzusetzen. auf der anderen seite siehst du natürlich genau die schleifspuren des thüringers, wenn die facette vorher von dem 10.000er "optimal" vorpoliert wurde.

Rokediet


Vorläufiger Testbericht.

Testmesser EKS Solingen, verhältnismässiger harter Stahl, geschärft ohne abzukleben

Um ein gleichbleibende Ausgangssituationen zu schaffen, habe ich das Messer vor jedem Thüringer auf dem 10'000er Naniwa poliert.

Testkandidaten:
Alter Thüringer aus der Bucht
Thüringer vom Messerschmied gross NOS
Thüringer vom Messerschmied klein NOS





Aufnahmen erfolgten mit einem 200x USB Mikroskop der Mittelklasse

Referenzfoto 10'000er Naniwa 200x Vergrösserung:



Der Noname fühlte sich beim Schärfen sehr weich und unkompliziert an, das Messer klebte regelrecht auf dem Stein. Die Facette war durch die Handlupe  (ca. 60x) Seidenmatt und ohne grössere Riefen.
200x Feine gleichmässige Schleifspuren



Der grosse Thüringer fühlte sich extrem hart an und verzeiht keine Fehler! Das Messer geleitete über den Stein und musste mit äusserster Konzentration geführt werden. Durch die Handluppe war eine gleichmässige leichte Politur erkennbar.

200x Feine gleichmässige Schleifspuren



Der kleine Thüringer ist ein Mittelding was das feedback anbelangt. Sehr angenehmer Stein! Das Messer gleitet sahnig mit leichtem Wiederstand über dessen Oberfläche. Durch die Luppe war eine Spiegelfacette zu erkennen.

200x Feine gleichmässige Schleifspuren mit einem leichten Polituransatzt



Fazit, die Steine sind optisch gröber als der 10'000er. Jedoch empfinde ich die Rasur nach den Thüringer als angenehmer. Die doch sehr scharfe Schneide nach dem 10'000er wird durch die Thüringer entschärft, jedoch ohne die Schärfe zu beeinträchtigen. Da ich mit praktisch jedem Messer nach dem 10'000er auf einen der Thüringer gehe, erreiche ich, dass die Messer extrem Scharf aber trotzdem Bedienerfreundlich werden. Ein etwas zu steiler Winkel wird nicht gleich mit einem Massaker bestraft.

Empfehlen würde ich den Thüringer als gute Ergänzung zum GBB/BBB als Abschlussstein oder für jeden dem das Finish nach dem 10'000er zu aggressiv ist.

Dieser Bericht basiert auf meine Erfahrungen mit den oben genannten Steinen. Ob diese mit anderen zu vergleichen ist, wage ich  zu bestreiten. Abgesehen von meiner Technik (Amateur) ist überall nachzulesen das die Qualität der Thüringer extrem schwankt.

Da ich in den (hoffentlich) nächsten Tagen noch einen vermeintlichen "Manufactum Thüringer" erhalten werde, werde ich auch diesen mit den oben genannten Voraussetzungen Testen.

Bericht folgt...

Gruss Rolf

Ps.
1. Diese sind meine Steine und das bleiben Sie vorerst auch!
2. Ich bitte jeden der mit einem Thüringer (alt/neu) Erfahrungen gesammelt hat, diese hier zu Erläutern. Falls möglich mit dem Vermerk der Herkunft der Steine.  Danke








jollo74

Tolle Fotos  dh:  ;D - vielen Dank für diesen Test!

Ich selbst benutze als Abschlussstein einen Manufactum Thüringer nach einem GBB. Dann noch ca. 10X Chromoxid - ich bin mit derm Ergebnis sehr zufrieden ;D. Ich habe aber leider keine Möglichkeiten, solch tolle Fotos von den Facetten zu machen.

Liebe Grüße
Jörg

Rokediet


Ziemlich ruhig hier. Benutz noch jemand ausser mir die Thüringer?  ???

Abgesehen davon ist heute mein sehnsüchtig erwarteter Stein aus Canada angekommen.

Nun die Frage an die Experten: Ist dieser ein MST oder Manufactum?












Von der Farbe her ist er heller als meine anderen Thüringer, auch scheint er feiner zu sein.
Werde diesen natürlich noch heute testen um Gewissheit zu haben.  ;)

Es sei denn, es bietet mir jemand in der nächsten Stunde 150.- Euro für den Stein!  ;D

Gruss Rolf