Irgendwie ist es immer blutig...

Begonnen von Gibgummi, 26. Juni 2017, 10:21:16

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 2 Gäste betrachten dieses Thema.

alvaro

Von Gebissreiniger lass ich die Finger seit ich mir mal eine RM Klinge damit verfärbt habe.
Ist mir zu aggressiv.

Cherusker

Anfangs habe ich auch die Erfahrung gemacht, dass dieses "gegen den Strich" rasieren zwar gründlich, aber auch tückisch ist (bzw. sein kann)!
Denn ist der Hals erstmal rot, sollte man der Haut wirklich Zeit geben, sich zu erholen.
Warte einfach ein paar Tage ab, bis die Verfärbung komplett weg ist und starte dann nochmal neu durch.
Etwas erzwingen zu wollen geht meist nach hinten los: Ich hab selbst einmal ausgesehen, als hätte ich auf einer Feuerqualle gepennt!  ;D
Lass dieses "gegen den Strich" zumindest mit dem DE-Hobel in der ersten Zeit weg und erfreue dich an einer zwar nicht ganz so glatten, aber angenehmen Rasur.  dh:
Alles andere kommt von selbst!

efsk

Verzeih mir mein Deutsch. Ich bin ein Holländer.
lG - Richard

Monza

Zitat von: alvaro am 26. Juni 2017, 17:32:39
Von Gebissreiniger lass ich die Finger seit ich mir mal eine RM Klinge damit verfärbt habe.
Ist mir zu aggressiv.

Wenn die Nickellegierung intakt ist, sollte sich da nichts verfärben. Das darunter liegende Messing könnte von der Zitronensäure im Gebissreiniger anlaufen, wenn die Legierung beschädigt ist. Das stimmt.

Noodles

Wie hier schon von mehreren geschrieben wurde. Nimm EINEN Hobel und EINE Klinge - behalt dieses Setup für einige Zeit bei - gern auch mehrere Wochen. Die Lernkurve wird zügig bei dir ansteigen. Ggf. nimm den Systemi für den 2. und 3. Durchgang. Auch wenn du schreibst das du gut mit dem Hobel klar kommst, muss sich deine Haut erstmal dran gewöhnen, das kann kann auch gut 1-2 Wochen dauern - bei gleichbleibenden nicht rotierenden Hobeln.

Das ist die größte Herausforderung und Schwierigkeit, aber es bringt den gewünschten Erfolg. Vertrau auf die Empfehlungen der alten Hasen - wir haben alle irgendwann mal angefangen und kennen die Probleme.
"Nicht den Tod sollte man fürchten, sondern dass man nie beginnen wird zu leben." Marc Aurel

"Mit dem Bart im Gesicht ist es wie mit dem Golfrasen: nur kontinuierliche Pflege und Schur bringen ihn zur Perfektion." Tonsus

titanus

Weicheier.

Die Lernkurve wird sehr viel steiler, wenn du dir einen schönen aggressiven Hobel besorgst.
Oder den SlimBoy ordentlich aufdrehst.
Dann merkst du sehr schnell, was efsk mit "kein Druck" meinte.
m und q werden dann erst mal reichen...  >D

titanus,

der das nicht ganz unernst meint
Es ist sinnlos, von den Göttern zu fordern, was man selber zu leisten vermag.

Epikur

DonAlexandro

titanus, willst Du ein Massaker anrichten (lassen)?  :o Womöglich direkt mit einem R41? >D

Also nach fast 2 Jahren Nassrasur komme ich mir teilweise immer noch wie ein Anfänger vor. Von daher: Geduld und üben, üben, üben. Und wie schon mehrfach geschrieben, anfangs auf eine einzige Kombi beschränken.
Angefangen habe ich mit einem Merkur 25c. Als 2ten Hobel habe ich mir dann nach fast einem Jahr einen Mühle R41 zugelegt. Von daher relativiere ich meine Aussage vom Anfang.

titanus

Ein Faktor, der häufig vernachlässigt wird, ist das Spannen der Haut.
M. E. viel wichtiger als die Seife oder die Klinge.

titanus
Es ist sinnlos, von den Göttern zu fordern, was man selber zu leisten vermag.

Epikur

perteges

Zitat von: efsk am 26. Juni 2017, 17:46:31
KEIN DRUCK.

Das ist die 1. Regel für Umsteiger vom Systemie.

Die 2. Regel
KEIN DRUCK!!

Die 3. Regel
KEIN DRUCK!!!

Genau hier, im Druck auf die Haut verzeichen die xxx Klinger mit Gitter davor alles - beim Hobel kommt eben sofort die Klinge.

Genauso wichitg das schon erwähnte Hautstraffen.

Den Winkel must du selber rausfinden - der ist natürlich auch extrem wichtig weil sich der Hobelkopf eben nicht selber der Haut anpasst wie der Systemie mti dem Wackelkopp.

Und Rom wurde nicht an einem Tag erbaut. Geduld ist sehr wichtig!

Gibgummi

Danke für die vielen Infos...

Jetzt sagen einige 23c..( langer Griff ) und in anderen Quellen wurde immer der 34c mit kurzem Kopf angepriesen...

Wenn ich mir den Merkur Kopf mal so ansehe, ist mein Slim deutlich flacher und optisch auf Stufe 1 irgendwie hautschonender.....

Möchte erstmal beim Gilette Slim bleiben, da er mich noch nicht verletzt hat... ;D

Drill Instructor

Dann leg erstmal alles andere weg.
Im Sommer 2015 habe ich kühlendes Aftershave verwendet. Alle fünf Tage.

DonAlexandro

Zitat von: Drill Instructor am 27. Juni 2017, 08:30:16
Dann leg erstmal alles andere weg.
dh:

@Gibgummi: Ich wollte Dir mit meinem Beispiel keine Hobelempfehlung aussprechen sondern nur sagen, dass ich als Anfänger auch nur mit einem einzigen Hobel angefangen habe. Und wenn Dir der Gilette Slim am sympatischsten ist, dann nimmst Du den.

Kraxel

Ich setze noch hinzu: Wohl dem, der bereits zu Anfang mit einem Adjustable in Berührung und zurecht kommt. dh:
Der Körper ist das Haus der Seele. Sollten wir unser Haus nicht pflegen, damit es nicht verfällt? (Philon von Alexandria)

Gibgummi

Das werde ich mal testen. Die ersten 5 Rasuren habe ich ja mit einem Setup gemacht und es war okay.. aber die letzte Feinarbeit mit dem Systemrasierer wollte ich vermeiden... daher habe ich mir mal andere Sachen besorgt ( Klingen, Schweineborsten Omega Pinsel, Hobel...)

Habe jetzt gottseidank am Wochenende den "vererbten" Slim gefunden und getestet...das ist im Gegensatz zum Parker ein Wattebausch..

Heresy

#29
Eigentlich ist schon alles gesagt worden, aber ich muss immer meinen Senf los werden.  :)

Reinigung: Ultraschall wäre gut, wenn die Zahlen nicht wären. Wenn sie eh schon weg sind, nur zu. Ansonsten den Hobel in Seife/Spüli in heißem Wasser einweichen und mit einer (alten) Zahnbürste schrubben. Metallpolitur (Elsterglanz o.ä.) kann man hinterher auch prima mit der Zahnbürste einarbeiten und mit Kosmetiktüchern o.ä. polieren. Hinterher nochmal das Spülibad mit Bürste und schon sollte das meiste an äußerlichem Siff und Patina weg sein (sofern die Beschichtung intakt ist).

Stoisches Üben für den Anfänger ohne Experimente fällt in der ersten Euphorie zwar schwer, aber es bringt einem schneller weiter, als das Rumgerühre im Topf mit allen möglichen Sachen. Dumm ist nur, wenn man eine Software oder Hartware nicht verträgt und es auf fehlende Übung schiebt. Manche Seifen sind da so Kandidaten. Eine anerkannt milde Seife (für den Anfang vielleicht noch leichter eine Creme) sollte man sich für den Anfang aussuchen. Manche haben sogar Probleme mit Naturhaarpinseln oder bestimmten Klingen. Da ist jeder verschieden. Ratschläge sind da schwer zu geben. Ansonsten würde ich die ersten 20 oder 30 Rasuren ein einziges Setup beibehalten, die Wuchsrichtung verinnerlichen und nur mit und quer zum Wuchs rasieren. Dafür lieber täglich (wenn man es verträgt!) und nicht alle zwei Tage mit/quer/gegen.

Bei mir ist die Rasur (nach dem Gewöhnen der Haut an die Nassrasur, komme vom E-Brummer) erst richtig blutfrei geworden, als ich mit dem Duschen vor der Rasur aufgehört hatte. Die (meine?) Haut wird einfach leichter aufgeweicht als die Haare und somit auch leichter geschnitten. Wie gesagt, bei mir ist es so. Ein Versuch ist es wert.

Sanfte Hobel sind cool zum Einsteigen, aber viele werden erst zufrieden, wenn sie aufsteigen in der Aggressivitäts-Skala. Richtig rasieren (Druck/Wuchsrichtung/Geschwindigkeit) lernt man später oft nur mit einem groberen Gesellen (auch wenn man nicht bei ihnen bleibt). Der Slim ist hierfür durch die Verstellung fast schon ideal.

Entweder anfangs mit einem zu aggressiven Hobel üben, um weniger Blut zu verlieren oder mit einem zu milden Hobel, um die Sauberkeit zu erhöhen wäre eine Vorgehensweise. Beides geht, aber ich habe nie gern geblutet.

Kein bisschen Druck und den Winkel mit "steifem" Handgelenk einhalten sollte auch klar sein.

Zu Probieren gibt es viel, aber man hat ja in der Regel ein paar Jahrzehnte Zeit dafür. Also nicht gleich wie wild drauf los kaufen.
Ach ja: Einen heiligen Gral an Hobel, Seife oder sonstwas gibt es nicht. Gerade bei Hobeln zahlt man nur die Sammelwürdigkeit und nie die Rasurleistung.

Gruss, Rainer