Plädoyer für die Naßrasur

Eugen Neter · 26. Mai 2008, 15:33:23

Manche rasieren sich gar nicht, manche nur alle paar Tage, andere wiederum können es gar nicht abwarten, sich täglich das Messer, den Hobel oder den Systemrasierer über die mehr oder weniger stopplige Gesichtshaut zu führen.
Es hat, wie die Überlieferung uns lehrt, schon zu allen Zeiten Verfechter der Bart- und Bartlosfraktion gegeben. Die alten Ägypter haben sich, wenn wir den wenigen bildlichen Überlieferungen glauben dürfen, zumindest teilweise rasiert; von den Griechen und Römern sind Skulpturen bartloser Männer auf uns gekommen; im Mittelalter wie auch in der Renaissance galt der Bart als Abzeichen der Männlichkeit; in der Barock- und Rokokozeit erschien er kunstvoll gestutzt; im mittleren und späten 19. Jahrhundert war der Rauschebart ein unabdingliches Symbol für männliche Würde; erst im 20. Jahrhundert wußte der Mann wohl, welch exquisites Gefühl es bereitet, sich öfter den Bart zu scheren und sich sauber rasiert zu präsentieren.
Womit hängt dieses exquisite Wohlgefühl zusammen? Mehrere Faktoren spielen hier eine Rolle –: Zum einen die Gewohnheit, sich eines Instrumentes bedienen zu können, das die tägliche Glatt- und Reinheit der Gesichtshaut garantiert; dann die diversen Ingredienzien, die dem Ritual die besondere Würze geben: Zu Schaum geschlagene Seife, das wohlige Gefühl der durch den Schaum gleitenden Klinge, das anschließend aufgetragene Duftwasser.
All dies, im Verein mit den stetig verbesserten einschlägigen Rasurprodukten, trug dazu bei, daß Mann immer mehr Freude daran empfand, sich täglich zu rasieren. Und so geht es auch uns hier – oder?
(Aus dem Vorwort zu meinem prospektiven Naßrasurbüchlein)

John Galt · 27. Mai 2008, 21:03:25

Zitatim mittleren und späten 19. Jahrhundert war der Rauschebart ein unabdingliches Symbol für männliche Würde

Eher ein Symbol der "Denker" und solche, die es werden wollten.

kimeter · 27. Mai 2008, 22:39:06

Hallo Hans, ich habe mich die Tage noch gefragt: Hans wollte doch ein Buch zum Thema Rasur schreiben - was ist daraus geworden ?
Jetzt habe ich etwas Klarheit!

Markusdergraf · 27. Mai 2008, 23:14:42

Hans,gibt es da auch eine Buchpräsentastion und Autogrammstunde?

buzzer · 27. Mai 2008, 23:50:44

Hans,

frisch rasiert zu sein ist einfach ein herrliches Gefühl. Jeden Tag mag ich mich nicht rasieren, das würde diesem Gefühl nur schaden. Ein 36 oder 48 Stundenrhytmus ist völlig in Ordnung.

Jow, und das Duftwasser AS gehört bei mir neuerdings auch dazu

--Rolf

Eugen Neter · 28. Mai 2008, 08:00:22

Liebe Freunde, mit der Fertigstellung des Büchleins wird es noch gute Weile haben...

henning · 29. Mai 2008, 18:17:14

Oh, das war aber knapp. Wenn Du irgendwann einen Termin nennen kannst, dann bitte so früh es geht, damit man sich evtl. Urlaub nehmen kann. Ich hoffe ja auf eine kleine Feier, evtl. bei Dir? Aber laß Dir nur Zeit.
Ciao

Eugen Neter · 29. Mai 2008, 19:12:19

Aber klar feiern wir das dann, Henning!

Jambo · 29. Mai 2008, 19:45:47

Hallo !

Sollte es dann mal soweit sein, dann meld ich schon mal Interesse an einem Exemplar an!
Das Wort steht!
Schönen Abend noch und immer die Worte, die Du gerade brauchst!

Michael

kimeter · 12. August 2008, 16:58:36

Sollte das Büchlein irgendwann mal fertig sein, ich möchte auch ein Exemplar haben. Gute Dinge brauchen ihre Zeit...

kw · 12. August 2008, 18:49:19

Zitat...andere wiederum können es gar nicht abwarten, sich täglich...den Hobel... über die mehr oder weniger stopplige Gesichtshaut zu führen.

Genau dazu zähle ich mich mittlerweile. Nicht nur, dass mich dieser Virus in einer Geschwindigkeit ereilt hat, in der man keinen vernünftigen Schaum schlagen kann, sondern ich sehe die morgendliche Rasur als ein Ritual an, bei dem ich meine innere Ruhe finde und mir dafür auch die Zeit nehme. Gerade beruflich gab es einige gesundheitliche Tiefschläge bei Kollegen, so dass diese Art der Gelassenheit für mich derzeit noch wichtiger ist.

Ich muss noch ein wenig die Düfte und "Mittelchen" finden, die dieses Erlebnis auch entsprechend wirken lassen, aber ich denke, das meiste habe ich schon. Beim AS habe ich das Problem, dass die "notwendige" Menge bei mir Kopfschmerzen verursacht, auch wenn es sonst ein Lieblingsduft beim EdT sein kann. Ich dosiere eher im "Tropfenbereich".

Und abschließend kann ich mir gar nicht mehr vorstellen, je einen E-Rasierer besessen zu haben.

Bartagame · 13. August 2008, 15:41:45

Wenn ein Ex-Elektromäher, der sich einen Bart stehen lies, und nach Kauf eines Hobels und RC (nur wegen der Bartkonturren versteht sich) aus Lust diesen absäbelte.... dann verdient diese Tätigkeit auch ein Buch im Regal!

Ich würde mich auch sehr über ein Examoplar freuen. Willst Du das hier im Forum entwickeln?

Tennessee · 13. August 2008, 17:07:36

Da bin ich auch dabei !
(Bekunde somit mein Interesse an einem Exemplar)

HEJO · 13. August 2008, 17:08:46

Dito

Eugen Neter · 13. August 2008, 19:20:18

Ich arbeite, neben der Übersetzerei, ständig daran. Noch bin ich nicht bei der Niederschrift, sondern am Materialsammeln (alte Texte, Fotos usw.) Einige Teile sind schon fertig, aber noch nicht veröffentlichungswürdig.
Selbstredend bekommen alle interessierten Forianer, wenn's denn soweit ist, ein Freiexemplar (auch wenn ihr mich damit arm macht, denn irgendwie muß ich damit ja auch ein bißchen was verdienen; das Schreiben ist schließlich mein Beruf...).

Plädoyer für die Naßrasur

henning