Gewicht des Hobels wirklich so wichtig?

Begonnen von marmotte27, 02. Juni 2013, 13:00:02

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marmotte27

Servus,

Da ich keine Diskussion dazu finde: spielt das Gewicht des Hobels wirklich diese große Rolle?

Man zieht ja nur am Anfang nach unten, den Rest der Zeit geht es quer und nach oben, da kommt es doch auf's Gewicht nicht an (es könnte sogar kontraproduktiv sein, oder?)

Was meint Ihr?

Danke,
M.

Peter123

Gute Frage, gutes Thema! Nach vielen Metallhobeln entdecke ich gerade mit dem superleichten Alfa Bakelit, dass das Gewicht - für mich - keine große Rolle spielt. Die Handhabung ist natürlich anders. Der Alfa-Kopf ist so gut konstruiert, dass sich die Klinge förmlich an die Haut schmiegt wie bisher bei keinem anderen Hobel. Ich habe vor, weitere Bakelit-/Kunststoffhobel zu erwerben, um dem Phänomen auf den Grund zu gehen.

Umgekehrt kann ich sagen, dass mir das Gewicht des wieder verkauften iKon OC viel zu hoch war. Machte mir keinen Spaß.

Du hast schon recht: Gegen den Strich ist das Gewicht eh völlig Banane.
"40 Jahre brauchst Du, um an der richtigen Stelle das richtige zu sagen, fast das ganze Leben, um an den richtigen Stellen zu schweigen." – frei nach dem alten Phrasendrescher Churchill.

acillus

Meiner Meinung nach kommt es weniger aufs Gewicht, als auf die Gewichtsverteilung (Kopflastig, Grifflastig, ausgewogen) an.

Feldjäger

Das dürfte auch wieder eine persönliche Vorliebe sein.

Mir persönlich sind schwere Hobel mit langem Griff wesentlich lieber.
"Adenauer hatte noch vier Silben, Kiesinger noch drei. Inzwischen werden die Bundeskanzler immer einsilbiger..."
Helmut Schmidt - Deutscher Kanzler 1974-1982

marmotte27

Zitat von: Feldjäger am 02. Juni 2013, 15:22:45
Das dürfte auch wieder eine persönliche Vorliebe sein.

Mir persönlich sind schwere Hobel mit langem Griff wesentlich lieber.

Kannst du trotzdem versuchen es zu begründen?

Rockabillyhelge

Ich denke das ist wieder ein sehr subjektives, von individuellen Vorlieben geprägtes Thema.
Bei mir ist es sehr unterschiedlich und von Hobel zu Hobel verschieden,
auf der einen Seite komme ich sehr gut mit meinem New Improved mit dem dicken Griff und
dem hohen Gewicht klar, auf der anderen Seite ziehe ich den dünngriffigen 36c dem dickgriffigen 36c vor.
Auch in Punkto Kopflastigkeit kommt es ganz auf den Hobel an, bei meinem Gibbs +/- ist die Kopflastigkeit
OK, bei anderen Kopflastigen Hobeln (wie einer Reihe von Bakelit/Metall Kombis) gehts gar nicht.
Die Grifflänge spielt bei mir nur eine untergeordnete Rolle, bei den Adjustables merke ich kaum einen
Unterschied im Komfort der Rasur, sei es mit einer Black Beauty oder dem so hochgelobten Fatboy mit dem
angeblich fast jeder klarkommt.
Grifflänge wird bei mir erst zum Problem wenn der Griff entweder extrem Kurz wie bei ein paar GEM´s ist,
oder zu lang und zu schwer wie beim Tradere.
Grundsätzlich würde ich mal sagen ist es der immer gleiche Mix aus Gefühl/Tagesform/Geduld/Klinge/und
individueller Vorliebe, der sich nicht in eine Formel binden lässt.
Auch mit Bart immer gut rasiert :)

mikri

Ich hätt's nicht besser beschrieben Helge.

Zu Beginn flog ich auf die langen, schweren Griffe und Hobel.
Dachte, je schwerer desto super.
Seit ich den SE Schick Injector ausprobiert habe und das ist
nun wirklich ein richtiges Leichtgewicht, bin ich auf meine
anfängliche Meinung zurückgekommen und habe sie deutlich
revidiert.

Letztlich sind es Vorlieben, persönliche Präferenzen und mit
zunehmender Routine kann ich mich mit allem und jedem rasieren
und habe erst noch allerlei Spass dabei, dass es so ist.

Mir ist durch die zunehmende Vielfalt an Rasurgeräten, die
ich mittlerweile besitze eine neue Welt aufgegangen.
Ich rasiere mich heute mit einem Gillette Tech aus
Alu (federleicht) genau so gut, wie mit dem Tradere OC/CC,
der 120 Gramm wiegt.
LG mikri
Mit Verarzten dauert's länger

http://nassrasieren.blog

marmotte27

OK, Frage also beantwortet: Gewicht spielt wenn dann nur am Rande eine Rolle, wichtiger ist Ausgewogenheit.

Danke.

Rockabillyhelge

Hehe, und selbst das ist Gewöhnungssache und kommt auf die individuellen Vorlieben an, da es doch auch so manchen
gibt der einen Kopflastigen Hobel lieber als Grillastige hat.
Auch mit Bart immer gut rasiert :)

Saubaer

ZitatRe: Gewicht des Hobels wirklich so wichtig?


Ja, ist es.  ;)  Natürlich empfindet jeder das Gewicht eines Hobels anders. Was dem einen zu leicht ist,.... usw.
Wo wir sind ist vorn. Wenn wir hinten sind, ist hinten vorn! (unbekannt)

Tim Buktu

Ich denke auch, dass Gewicht bei Hobeln eher eine untergeordnete Rolle in Bezug auf die Gründlichkeit einer Rasur spielt. Entscheidend ist glaube ich schon, der gewohnte Umgang mit dem Instrument. Bei mir beobachte ich, dass ich mit schweren Hobeln gerne lange und mit den leichten eher kurze Züge mache. Mir scheint auch eine Rasur mit leichtem Hobel etwas anspruchsvoller vom Handling her, da die Feinmotorik bzw. das Gespür für den erforderlichen "Kraftaufwand" eher in Anspruch genommen wird. Kann aber sein, dass dies daran liegt, dass ich öfter mit eher schweren Hobeln hantiere.
Tranquilo - In der Ruhe liegt die Kraft...

PS: Alles nur meine persönliche Meinung, die sich durchaus beeinflussen lässt und sich deshalb gelegentlich auch ändert!

vsetko

Zitat von: Peter123 am 02. Juni 2013, 14:00:24
Der Alfa-Kopf ist so gut konstruiert, dass sich die Klinge förmlich an die Haut schmiegt wie bisher bei keinem anderen Hobel.
Es ist immer wieder schön zu hören, wenn jemand mit dem Alfa Bakelit zufrieden ist. Seit ich ihn habe, ist er meine Nummer 1.

Das geringe Gewicht läßt Leichtgewichte vordergründig "weniger wertig" erscheinen. Auf die Rasierleistung hat das aber keine Auswirkung.

Rockabillyhelge

@vsetko: Habe zwar keinen Alfa kann aber dein Empfinden teilen, habe den Walbusch aus Bakelit und eine ganze Reihe gut kontruierter anderer Kunststoffhobel bei denen die Rasurleistungen über viele Zweifel erhaben sind ohne das man es ihnen direkt ansehen würde.
Auch mit Bart immer gut rasiert :)

Drei

#13
Zu Anfang konnte auch mir kein Hobel schwer genug sein. Was Wunder, denn schließlich fühlte ich nach den jahrelangem Gebrauch der vermeintlich miesen Leichtgewichten unser Conveniencehersteller so etwas wie Aufbruchstimmung. Nie wieder Plastik am Griff, alle Macht dem Stahle! Ist ja auch toll, wenn der Hobel scheinbar allein durch sein Eigengewicht die Stoppeln kappt. Das kann einem schon mal die reale Sicht der Dinge vernebeln, denn wenns gegen den Strich geht, denn da gehts ja meist auch bergauf. Allen Schwergewichten ist gemein, dass der leichte Schnitt um so leichter wirkt, je mehr man am Hobel mit Heben beschäftgt ist.

Erst bei den Shavetten habe ich gelernt, dass fehlendes Gewicht durch feinmotorisch eingesetzte Muskelkraft ersetzt werden kann. Wenn das gelingt, ist ein niedriges Eigengewicht durchaus vorteilhaft, das System ist nämlich seiner Trägheit beraubt. Es kann gefochten werden, wo man einst schmiedete.

Frank OZ

Florett contra Schwert: Der 45er ,,Rote Fetz" ist das Paradebeispiel eines stimmig konstruierten Leichtgewichts. Ah, beim nächsten Klingenwechsel schicke ich ihn wieder auf die Jagd ins Stoppelfeld. :D