Hype um die klassische Nassrasur

[DeSchulz]

Steigende Preise im Internet, mehr (klassische) Nassrasurartikel im Einzelhandel bei gleichzeitigem sterben etablierter Marken.

Haben wir den Zenit bereits überschritten oder kommt da noch mehr? Besteht in Zeiten von Hipster, Nachhaltigkeit und Co. noch immer starkes Interesse an der klassischen Nassrasur?

Eure Meinungen dazu würden mich interessieren.

[Onkel Hannes]

M.E. dürfte der Zenit überschritten sein.

[Barbon]

Die klassische Nassrasur befriedigt natürlich den Megatrend "Nachhaltigkeit" damit entsprcht sie dem Zeitgeist. Nicht umsonst haben Hersteller wie Wilkinsson etablierte Produkte als "classic" mit neuer Verpackung herausgebracht oder Hobel anderer Hersteller als Eigenmarke herausgebracht.

Nach den Early Adopters kommen jetzt die Follower...ich denke das Maximum steht jetzt bevor.

[Sparschäler reloaded]

In der Abstimmung fehlt meines Erachtens der Punkt: "Der Höhepunkt ist überschritten." Ich denke, das ist sehr deutlich der Fall. Will sagen: Wir befinden uns schon mitten im Abschwung.

[DeSchulz]

In der Abstimmung fehlt meines Erachtens der Punkt: "Der Höhepunkt ist überschritten." Ich denke, das ist sehr deutlich der Fall. Will sagen: Wir befinden uns schon mitten im Abschwung.

Dieser Punkt ist eigentlich mit meiner ersten Auswahlmöglichkeit gemeinte. Umgangssprachlich: Der Gipfel wurde bereits erreicht und es geht Berg ab. Werde diesen Punkt aber nochmal abändern damit es nicht zu Missverständnissen kommt. Danke für den Hinweis 

[MRetro]

Ich glaube auch nicht, dass wir einen Hype in der Nassrasur hatten oder haben werden (Systemi sind hier jetzt mal ausgenommen).

Ich kenne in meinem Bekannten-/ Freundschaftskreis niemanden, der das Interesse für Hobel, WKRM oder Rasiermesser aufbringt. Trotz eines Bartbooms konnte ich keinen von denjenigen zusätzlich für mehr interessieren.

Das eine (der Bart) ist halt ein sichtbarer Modetrend, das andere (Nassrasur) ,,nur" ein Ergebnis - nämlich die glatte Rasur. Den Weg dahin scheint kaum jemanden zu interessieren. Oder es wird noch der nächste Trend bedient, nämlich lieber zum Barber zu gehen, statt selber das Messer/ WKRM zu zücken.

[EasyRider]

Man sollte nie vergessen, dass wir Foristen immer schon eine verschwindend kleine Minderheit waren, sind und auch bleiben werden. Bei den meisten da draußen ist das Thema Nassrasur nämlich überhaupt keins! Wenn sich einer in meiner Altersgruppe (20 bis 30) überhaupt noch rasiert, dann empfindet er das als notwendiges Übel und ganz sicher nicht als genussvolles Aufrechterhalten alter Traditionen. Gibt man sich als Messerer zu erkennen, wird man meist ganz schnell scheel angeschaut, um sodann als kauziger Nostalgiker oder überhaupt gleich als Spinner abgetan zu werden.

[Krischan71]

Einen Hype habe ich in den letzten Jahren nicht feststellen können. Und wir hier im Forum können nicht als Maßstab dienen, das sieht Easy Rider m.E. schon ganz richtig.

@Easy Rider: ich bin 48 und in deinem Alter war Rasieren für mich definitiv nur eine Pflichtübung; also auch Zustimmung. 

Vor dem Hintergrund der Nachhaltigkeit könnten sich noch ein paar weitere Kandidaten zur klassischen Nassrasur bekennen; viel Potential sehe ich da aber mittelfristig noch nicht. Für die meisten ist die Rasur wohl eher Last als Lust.

Einen meiner Brüder habe ich jüngst "bekehrt": er hatte seit einiger Zeit Rasurbrand und Pickel nach seinen Rasuren mit einem Mach3 oder Ähnlichem. Er hat nun meinen Merkur 24C und nach leichten Startproblemen ist er inzwischen begeistert.
Ist aber wohl eher die Ausnahme, denn ein anderer meiner hat zwar seinen Gesichtsparka abgelegt, aber er schwört auf die Elektrofräse. Und der dritte macht's mit einer Kombination aus nasser (zuerest) und elektrischer (danach) Rasur...

[godek]

Schwierig. Ich sehe in den Videokonferenzen jetzt auch die letzten Kollegen die sich vorher zumindest manchmal rasiert haben mit Bart.

mfg
godek

[aleister]

Man sollte nie vergessen, dass wir Foristen immer schon eine verschwindend kleine Minderheit waren, sind und auch bleiben werden. Bei den meisten da draußen ist das Thema Nassrasur nämlich überhaupt keins! Wenn sich einer in meiner Altersgruppe (20 bis 30) überhaupt noch rasiert, dann empfindet er das als notwendiges Übel und ganz sicher nicht als genussvolles Aufrechterhalten alter Traditionen. Gibt man sich als Messerer zu erkennen, wird man meist ganz schnell scheel angeschaut, um sodann als kauziger Nostalgiker oder überhaupt gleich als Spinner abgetan zu werden.

Gut getroffen!Rasur ist hier einfach überbewertet!

[alvaro]

Easy hat es schön auf den Punkt gebracht.
Ich erkenne zwar weiterhin den Trend zur klassischen Rasur (sonst würde es kein größer werdendes Angebot geben), aber verglichen zu Gesamtmarkt sprechen wir hier sicherlich noch nicht einmal von 1%.
Ich habe für Punkt 4 abgestimmt weil es aus unserer Sicht immer noch aufwärts geht.

[BenOnly]

Ich erlebe derzeit eher, dass Leute anfangen sich von ihren Rauschebärten zu trennen und deshalb zur Nassrasur wechseln. Vor allem viele Pfleger steigen gerade vom Vollbart auf einen geflegten Schnurri um

[Tim Buktu]

Ich vermute, dass sich auf Dauer am Interesse an der klassischen Nassrasur nicht sehr viel verändern wird. Dazu ist zu viel Interesse, Geduld und Muse nötig um die Rasur wirklich genießen zu können.

[TeaTime]

Ich wusste gar nicht, dass es einen Hype gegeben hat. Der ist denn wohl an mir vorüber gegangen. Hypes innerhalb der "Community" hingegen sind ja recht oft anzutreffen ...

[Onkel Hannes]

Ob klein, ob groß, das ist relativ. Ich habe schon das Empfinden, daß es einen kleinen Aufschwung in den letzten Jahren gegeben hat, zu dessen Verbreitung die weltweiten Rasurforen sicher etwas beigetragen haben. Ausgedrückt hat sich das dadurch, daß große Konzerne Nischenprodukte wiederbelebt haben wie z.B. Wilkinson die Rasierhobel, oder die inflationäre Zunahme von RS-Siedern oder Barbershops mit bärtigen Herren und Karohemd als Betreiber, obwohl letzteres mit der klassischen Naßrasur, dem klassischen Barbershop eher wenig zu tun hat, wenn man einmal vom ebenfalls in letzter Zeit öfter zu sehenden farbigen, rotierenden Barberpole absieht.

Ich habe allerdings den Eindruck, wie oben geschrieben und auch so mit meiner Stimme in der Umfrage zum Ausdruck gebracht, daß das ganze schon wieder abebbt und es sich eher einen Sturm im Schnapsglas denn im Wasserglas handelt. Wohl eben weil man Geduld braucht, um mehr als ein notwendiges Übel daraus zu machen, und weil nun eben jeder, der was auf sich hält, im Hipster-Style herumläuft. Also eher wie der bärtige Fake-"Barber" im Barbershop, und nicht wie der gebarberte Kunde.