Konservieren mit Reis, geht das?

Begonnen von alvaro, 20. August 2019, 19:43:42

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

ElDirko

#30
Zitat von: alvaro am 07. September 2019, 12:11:31
@ElDirko

Nach deiner Ansicht dürfte es dann also auch nicht schaden wenn man die Messer in einem Kunststoffschuber lagert?
Wäre ja "nur" Umgebungsfeuchtigkeit.


Exakt so lagere ich mehre Messer aus sehr rostanfälligem Karbonstahl mit gestrahlten Oberflächen, also so ziemlich das anfälligste was man so haben kann.  
Den einzigen Rostbefall den ich in über fünfzehn Jahren ausmachen konnte (leicht oberflächlicher Rost der mit Leichtlauföl einfach entfernbar wahr) trat in Form von Fingerabdrücken auf, weil ich die wohl mal nicht anständig abgewischt hatte.

Daher meine Einschätzung das Peinlichte Sauberkeit von Schweiß in Mitteleuropa um zig Größenordnungen wichtiger ist als eine Reduktion der Luftfeuchte, mie hier m.E. schlicht und ergreifend kein Problem ist.

Ansonsten habe ich Dich schon verstanden, aber Reis wird halt bei offener Lagerung genau EINMAL sehr kurz die Feuchte reduzieren und anschließend ist er halt so feucht wie er es bei entsprechender Umgebungsfeuchte ist und hat keine weiteren Auswirkungen. Daher auch der Verweis auf Erfahrungen von Leuten die versuchen Räume mit chemischen Luftentfeuchtern zu trockenen, worauf du entgegen allem anderen von mir nicht eingegangen bist.

... und wenn Du das alles nicht glaubst kauf halt ein Hygrometer und miss es selber nach.

alvaro

@ElDirko

Interessant deine Erfahrungen mit den Kunststoffschubern.

Sauberkeit von Schweiß ist schon klar, alleine auch wegen des Salzes im Schweiß.

Es ist ja keine offene Lagerung da die Messer ja in einer Kiste sind, und der Luftaustausch sicherlich eher gering ist.
Bei Räumen, um auf diese ein zu gehen, sehe ich es auch komplett anders.
Bei Räumen erfolgt durch die Nutzung (Tür auf, Tür zu, Lüftung durch Fenster etc) ein ganz anderer Luftaustausch.

Die Kiste stellt also eher ein geschlossenes System da, während ein genutzter Raum ein offenes System ist.

Die Sache mit dem Hygrometer überlege ich mir einmal (ich will ja immer was zu spielen haben). ;D

Ich danke dir auf alle Fälle für die interessanten Beiträge dh:

ElDirko

Unter folgender wissenschaftlicher Arbeit wird besser erklärt weshalb keine dauerhafte Trocknung durch Reis möglich ist.

http://440ejournals.uni-hohenheim.de/index.php/LTF/article/viewFile/8579/8511

Ich zitiere mal:
"Für die Belüftung des Getreides mit atmosphärischer Luft hat das Feuchtigkeitsgleichgewicht von Luft und Getreide eine besondere Bedeutung. Kornwassergehalt und Luftfeuchtigkeit streben immer einem bestimmten Wert, dem hygroskopischen Gleichgewicht, zu. Ist dieses Gleichgewicht erreicht, kann unter gleichbleibenden Luftbedingungen keine weitere Trocknung oder Anfeuchtung des Korns mehr stattfinden."

Onkel Hannes

Ich denke mal, das ist in anderen Worten das, was ich oben vermutet habe.

Alvaro, wenn Du ein Hygrometer für solche Versuche brauchst, die gibts via ebay für 1 Euro inkl. Versand aus China. Natürlich nur ein Schätzeisen, auf den absoluten Wert sollte man nicht allzu viel geben; aber um Tendenzen bzw. Änderungen zu erkennen, reichen die voll aus.
Hungrig vom schlafen und müde vom essen.

alvaro

Zitat von: alvaro am 04. September 2019, 22:15:37
........ im Idealfall in einem Behältnis welches "Feuchtigkeitsregulierend" wirkt.
Mir geht es in erster Linie um die Verstärkung dieses Effektes.

.......


Sorry, ich habe das Gefühl, dass ihr nicht gelesen habt was ich hier geschrieben habe.

Aber DANKE das ihr mir noch einmal versucht zu erklären, dass man mit einem Beutel Reis die Luft der Welt nicht trocknen kann.
Und DANKE, dass ihr mir bestätigt (siehe ElDirko Stichwort hygroskopische Gleichgewicht) das mein Gedanke richtig ist.

Falls es diesbezüglich noch einmal eine Unklarheit geben sollte bitte oben lesen.

Und am Rande noch einmal einen Kommentar zum Thema "Kein Rost bei normaler Raumluft", und keine Gefahr durch Rost.
Ich würde das nicht in der Nähe einer Meeresküste, oder auch z.B. in Osthessen (Nähe Heringen/Werra) machen.
Warum?
Weil in beiden Fällen sehr viel Salz in der Luft ist, an der Küste oft auch noch mit viel Wasser.
Hier werden z.B. extra Stähle im Bereich Befestigungstechnik eingesetzt da die normalen "Edelstähle" rosten würden.

Wer jetzt fragt warum Osthessen darf sich diesbezüglich einmal mit der Salzförderung in der Region beschäftigen.
Insbesondere mit der Frage warum dort nach wenigen Jahren die Verkehrsschilder ausgetauscht werden (die Rohre sind in der Regel verzinkt und würden normalerweise "ewig" halten.)
Übrigens die Antwort lautet: Es ist zuviel Salz in der Luft. Bedingt durch die Lagerung der Abraumsalze im Freien (es sind wunderbare weiße Berge, siehe Google Maps da sind sie sehr gut zu sehen).