Erfahrung mit dem Polierbock von Ipo-Tools

Begonnen von crazor, 07. Oktober 2012, 21:45:17

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Onkel Hannes

Ähm...

Zitat von: Adler1 am 10. Oktober 2012, 15:50:48
Ich würde sagen: So verdoppelst du die "Geschwindigkeit".
Es muss grössere Scheibe darauf, dann wird es langsamer.

Ich meine natürlich nicht die Geschwindigkeit, sondern Drehzahl "Umdrehungen pro Minute" (erste Formel in deinem Link)

Die Drehzahl bleibt gleich, unabhängig vom Durchmesser der Scheibe... Sicher meintest Du das richtige und schriebst das falsche.
Hungrig vom schlafen und müde vom essen.

Adler1

#16
Du hast Recht. Jetzt bin ich mir aber auch unsicher!  ;D

Edit:
Sorry! Ich glaube ich war zu voreilig mit meiner Aussage! Ich nehme alles zurück!

_____      ,  ,       _____
Gruß, ^^(°v°)^^ Adler1

Senser

Die Drehzahl bleibt bei geringerem Durchmesser natürlich gleich. Aber die Schnittgeschwindigkeit, die Geschwindigkeit auf dem Außen Durchmesser ist natürlich je nach D variabel, je kleiner der D, je geringer die Schnittgeschwindigkeit (Flugkreis), also die Strecke, die pro Umdrehung an am messpunkt (dem Werkstück) vorbeiläuft.
Gruß Senser

Kamari101

Hallo
Einfache Ständerbohrmaschinen haben in der Regel 2 Keilriemenscheiben.
(Mit mehreren Abstufungen)
Eine auf dem Motor und eine auf der Bohrspindel.

Motorscheibe kleiner > ergibt kleinere Spindeldrehzahl.

Spindelscheibe größer > ergibt auch kleinere Spindeldrehzahl.

Liebe Grüße Heinz
Liebe Grüße Heinz

strawinski

Ich kann nur einen Tip dazu beisteuern. Bei Rasiermessern ist es nicht immer so, das die Größe der Polierscheibe ausschlaggebend ist. Ich habe auch die Polierscheiben für Bohrmaschinen gekauft und probiert. Aus Baumwolle und aus Stoff. Ergebnis. Scheiße. Warum? Weil sich in den Polierscheiben die Polierpaste so dermaßen festsetz und danach schmiert, das man nicht die Chanche auf ein schönes Messer danach hat. Man hat ne Mischung aus alter und mit Schmutz behafteter Paste und dann die neue Paste.
Außerdem reicht aus meiner Sicht die Geschwindigkeit der Bohrmaschine nicht aus.
Ich nehm einen Proxxon und dazu die kleinen Filzscheiben. Für die Kanten habe ich die Filze zum Waffenreinigen aus dem Jagdladen. Damit komme ich pro Messer auf einen Filzpreis von 30 cent oder weniger. Die Geschwindigkeit ist hervorragend und regelbar. Am besten ist die Polierpaste blau von Polierboock. Ich will ja ein Rasiermesser polieren und keine schweißnäthe schmirgeln. Ach so, mit den Baumwollscheiben poliere ich nur noch die Griffe der Messer mit entsprechender Polierpaste. Damit erziele ich beste Ergebnisse
Das Licht kam in die Finsternis. Doch die Finsternis begriff es nicht.

der inkredibile HÖLK

Hi,
je nach dem benutze ich den Dremel (Original, Kopien aus dem Supermarkt sind aber ebenfalls gut, hatte ich vorher) oder ich spanne meine Bohrmaschiene ein. Mit den beiden Sachen ist man meiner Erfahrung nach optimal ausgestattet und der Polierbock kann gespart werden, zugunsten eines Bandschleifers ;-)
Beste Grüße,
HÖLK

harrykoeln

Das hier
http://www.metall-polish.de/catalog_z/polierbock-bg250-900w-230v-p-1892.html
ist der Poliermotor meines Vertrauens.

Der ist richtig groß. Die Breite von Wellenende zu Wellenende sind gute 70cm! Mit den Auflaufspindeln etwa 85-90 cm. Das Teil hat Gummifüße und ist so dermassen schwer, das der auf den Dingern sicher steht und so gar nicht fest montiert werden muss. Die auf der Seite angepriesene Laufruhe kann ich nur bestätigen. Der läuft absolut rund, ohne Schlag, sogar ein leichte Unwucht der Polierscheiben schluckt er locker. Mit den entsprechenden Auflaufdornen ist das einfach nur ein für mich saugutes Teil, das ich wärmstens empfehlen kann.
Mann glaubt es kaum, aber das Arbeitsgeräusch bei meinem Exemplar ist moderat und liegt um ein Vielfaches unter dem, einer Bohrmaschine. Normale Unterhaltungen sind möglich, auch ohne das Dein Gegenüber sich angeschrien vorkommt.
Einziger Nachteil - nicht regelbare Drehzahl.
"The two most common things in the universe are hydrogen and stupidity.
There is more stupidity around than hydrogen, and it has a longer shelf life."
Frank Zappa (1940-1993)

kinkjc

Zitat von: Kamari101 am 10. Oktober 2012, 18:28:49
Hallo
Einfache Ständerbohrmaschinen haben in der Regel 2 Keilriemenscheiben.
(Mit mehreren Abstufungen)
Eine auf dem Motor und eine auf der Bohrspindel.

Motorscheibe kleiner > ergibt kleinere Spindeldrehzahl.

Spindelscheibe größer > ergibt auch kleinere Spindeldrehzahl.

Liebe Grüße Heinz

Ich habe mich noch nicht vorgestellt und gebe trotzdem mal meinen Senf zu den verschiedenen hier vorgstellten Themen wie Motorregelung und Drehzahl/Geschwindigkeit ab.

Thema Motorregelung:
Drehzahlregelung geht normalerweise über die Regelung des umlaufenden Magnetfeldes. In einem Mehrphasenmotor geht das am effizientesten.
Das Prinzip ist also eigentlich eine Frequenzregelung - es erhält das Drehmomemt.

Dimmer regeln aber die Spannung und sind normalerweise nur für Lampen sinnvoll -für den Motor geht das zwar im ersten Ansatz auch, aber der Nachteil ist, dass Drehmoment geht total in die Knie und Du kannst den Motor fast mit der Hand anhalten, wenn Du ihn über einen Dimmer auf geringe Drehzahl regelst. (Für die Modelleisenbahn egal, aber für Werkzeugmaschienen Mist).

Kleiner Ausflug in die Welt der Dimmer: Ganz simpel ist das ein kleiner Trafo der über einen Schleifer auf der Wicklung verschiedene Spannungen abgreift. Besser sind Thyristor Schaltungen, die einen Phasenanschnitt der Sinuskurve machen, aber im Endeffekt wieder nur eine damit regelbare Spannung erzeugen - keine sich ändernde Frequenz der umlaufenden Phasen - die bleibt bei dem, was bei uns aus der Dose kommt bei 50 Hertz.

Nun zu den Drehzahlen und Geschwindigkeiten:

Was Heinz oben wiedergibt, ist im Endeffekt ein Getriebe und das wandelt Geschwindigkeit, Drehzal und Drehmoment.  Wenn ich aber verschieden große Scheiben auf einen Schleifbock spanne, dann bewege ich mich sozusagen virtuell auf einer Scheibe auf dem Raduis auf und ab. Ich muß mir nun z.B. zwei Punkte auf diesem Radius vorstellen. Der Punkt mit dem kleinen Radius und der Punkt mit dem großen Radius, machen genau so viele Umdrehungen pro Minute, ansonsten würden sie ihre Lage auf der Scheibe verändern und die Scheibe würde auseinanderfliegen.
Was aber unterschiedlich ist, bei beiden Punkten, ist der Weg den sie zurücklegen. Großer Radius, großer Weg - kleiner Radius, kleiner Weg. Damit aber beide Punkte wieder die Bedingung, "gleiche Anzahl Umdrehungen", erfüllen, weil sonst Scheibe kaputt, muss der Punkt mit dem großen Radius eine höhere Geschwindigkeit haben (muss einen weiteren Weg zurücklegen), als der Punkt mit dem kleinen Radius (muss einen kleineren Weg zurücklegen).

Also ist die Aussage mit der kleineren Geschwindigkeit auf der kleineren Scheibe und größere Geschwindigkeit auf der größeren Scheibe, richtig. Das Drehmoment verhält sich dazu aber grundsätzlich umgekehrt.

Und nun könnt Ihr mich abwatschen, weil Grula Mechanik und Antriebstechnik is scho eine Weile her.

Bavaria

Hallo kinkjc,

besten Dank für Deine ausführlichen Informationen. Das sind doch mal handfeste, fundierte Aussagen (auch wenn ich mangels Fachkenntis nicht alles verstanden habe).

Inzwischen konnte ich diesen Dimmer/Drehzahlsteller

http://www.voelkner.de/products/15339/Drehzahlsteller-Ns-4033.html

mal ausleihen und an diesem Polierbock ausprobieren:



Ergebnis: Er funktioniert lt. technischen Daten mit Phasenanschnittsteuerung. Zitat: "Mit Leistungsnachschubregelung. Die angeschlossenen Verbraucher haben auch bei niedriger Drehzahl ein hohes Drehmoment und die eingestellte Drehzahl bleibt selbst unter Belastung nahezu konstant."

Allerdings funktioniert er tatsächlich nur mit der geregelten Steckdose. In der ungeregelten läuft er in allen Stellungen des Drehknopfes mit Maximaldrehzal.

Ich scheue noch die hohe Ausgabe dafür. Kannst Du vielleicht einen günstigeren Drehzahlregler empfehlen? Welche Stichwörter könnte manin Ebay eingeben?

Besten Dank im voraus.


Viele Grüße aus München
Rainer

kinkjc

Du hast den Betrieb ja ausprobiert. Hatte der Polierbock bei geringer Drehzal wirklich noch genügend MUMM??
Ich kann mir im Moment nicht vorstellen, wie sie mit der "Nachschubregelung" arbeiten, außer dass sie mit der Stromaufnahme arbeiten, darüber indirekt feststellen wenn die Drehzahl sinkt, weil Du zu fest gegen die Scheibe drückst und die Spannung deshalb erhöhen. Damit steigt wieder Dein Drehmoment am Motor und die Drehzahl bleibt konstant.

Wenn das gut funktioniert (hast Du die max. Leistungsaufnahme in Watt Deiner Regelung, mit dem Schleifbock verglichen? Sonst fliegt Dir die Regelung um die Ohren.) und die Drehzahl auch unter Last weitgehend konstant bleibt, dann nimm das Ding!!

Alle anderen Dimmer sind keine gebräuchlichen Drehzahlregler, weil immer das Drehmoment in die Knie geht. Wenn Du mit Plantinen, Bestückung und Löten Erfahrungen hast, kannst Du bei Conrad oder so, versuchen einen Bausatz aufzutreiben, der genau so funktioniert, wie das Teil was Du jetzt ausprobiert hast.
Als Alterntive bleibt sonst nur ein anderer Motor mit mehreren Phasen, z.B. 3 Phasen aus einer alten Drehbank, Fräse oder sonst was. Könnte auch günstig gehen  und dann nach einer echten Drehzahlregelung suchen.

Möglichkeit wäre vielleicht auch den Motor aus einer Waschmaschiene zu nehmen, weil die manchmal auch mehrere Phasen (gemeint sind die Anzahl der unabhängigen Wicklungen) haben und über elektronische Spielchen aus der 220 V Einphasen Steckdose, für den Motor mehrere Phasen machen.

Also ich versuche mal zusammen zu fassen und mein Resümé abzugeben:

Wenn es Dir nur um Rasiermesserpolieren geht, dann nimm wie vorgeschlagen eine Bohrmaschiene mit Regelung, wenn die schon im Haus ist. Ich glaube das funktioniert sehr gut.

Wenn Du richtig Leistung an der Scheibe brauchst, große Werkstücke mit richtig Druck polieren willst, dann nimm einen Mehrphasenmotor mit anständiger Drehzahlregelung (Frequenzregelung).

Eine Nummer kleiner, nimm die Regelung die Du getestet hast (wenn das wirklich gut funktioniert) und Deinen Schleifbock.

Bavaria

Zitat von: kinkjc am 07. November 2012, 09:01:57hast Du die max. Leistungsaufnahme in Watt Deiner Regelung, mit dem Schleifbock verglichen? Sonst fliegt Dir die Regelung um die Ohren.) und die Drehzahl auch unter Last weitgehend konstant bleibt, dann nimm das Ding!!

Hallo,
besten Dank nochmal für Deine ausführlichen Erläuterungen!
Also: Mein Polierbock hat eine Motorleistung von 400 Watt, und auf dem Regler steht Pmax 2000 Watt. Müsste also gehen. Dennoch finde ich den Preis happig, so dass ich wohl mit der Bohrmaschine vorlieb nehme und den Polierbock halt ungeregelt benutze (ich verwende ihn eigentlich mehr zum Polieren meiner Pfeifen  ;D ).
Viele Grüße aus München
Rainer

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Poliermotor und komplettes Zubehõr wie Pasten,Schwabbelscheiben etc. bekommt man auch günstig bei www.zujeddeloh.de
Um einen 230 oder 400 Volt Motor vernünftig zu regeln,benõtigt man einen Frequenzumrichter. Alles andere wie Dimmer zerstõrt mit der Zeit den Motor. Die gibt es auch oft gebraucht in der Bucht zu kaufen. Anschluss des FU sollte man vom Fachmann machen lassen,das ist nicht so leicht mit den Einstellung des jeweiligen Motors.
Einfachen Doppelschleifer für 30 Euro kann man auch dafür nehmen und dort diese Zapfen auf die Welledrehen,wo die Schwabbel drauf kommen. Schneller wechsel der Scheiben dadurch und kosten nicht viel bei zujeddeloh ( 2St. 25,00€ )

kinkjc

Aber bitte immer nur Mehrphasenmotoren für die Frequenzregelung, sonst ist das nonsens. Viele Motoren für 220 - 230 V haben eine Motorwicklung, also eine Phase und für die ist ein FU nicht zielführend.

Man muß sich einen FU so vorstellen, dass er einen gebräuchlichen 3 Phasen 380 V (unser Drehstromnetz hat nun mal 3 Phasen und unser 220 V Netz ist eine dieser Phasen, gegen den Nullleiter gemessen)Motor, diese 3 Phasen/Wicklungen der Reihe nach schnler oder langsamer einschaltet. Das verändert die Drehzahl, bei konstanter Spannung.



Rigeback

Gibt wuch Fu,s für 230 Volt Motoren ,die kosten natürlich je nach kw Leistung auch gute 250 - 500 €