GIBBS Rasoir de Securite

Begonnen von lotse, 19. Februar 2012, 14:07:32

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Peter123

Hat dieser Gibbs zwei unterschiedlich aggressive Seiten? Deux angles de coupe deutet ja daraufhin. Der kantige Kopf scheint zudem den Winkel relativ präzise vorzugeben.
"40 Jahre brauchst Du, um an der richtigen Stelle das richtige zu sagen, fast das ganze Leben, um an den richtigen Stellen zu schweigen." – frei nach dem alten Phrasendrescher Churchill.

Rockabillyhelge

Jap, mehrere Modelle von Gibbs, u.a. das von Hennig gezeigte haben zwei unterschiedlich aggressive Seiten +/- .
Auch mit Bart immer gut rasiert :)

Standlinie

Die mit dem "+" gemarkte Seite ist für den ersten Rasurdurchgang; die Bartstoppeln sind hier noch am längsten und da soll die Klinge richtig zupacken und wegräumen. Den letzten Rasurdurchgang rasierst Du mit der sanften Seite; sie ist mit dem "-" gemarkt.
Der Hobel rasiert sehr gründlich, ohne dabei aggressiv zu wirken. Während der Rasur selbst weißt Du immer, wo die Klinge arbeitet. Wer diesen Hobel besitzt und sich damit rasiert, braucht keinen R 41. Und zu guter Letzt, der Hobel rasiert mit jeder DE-Klinge; er ist nicht klingenwählerisch. Auch läßt die Verarbeitung aus meiner Sicht keine Wünsche offen. Nur schade, dass man diesen französischen Zweiteiler nur noch gebraucht auf Flohmärkten oder Onlineauktionen erwerben kann. Die Preise dafür dürften zukünftig auch steigen.
Die Nachhaltigkeit einer gründlichen Nassrasur zeigt sich 24 Stunden später an nur gering und gleichmäßig nachgewachsenen Bartstoppeln.

mikri

Kann einer von euch Pro's sagen, wie das Modell bezeichnet wird, das zwar Réglable ist, jedoch nicht auseinandergenommen werden kann?
Mein GIBBS trägt auf der Unterseite der Grundplatte keine Nummer.
Vielleicht tut mir jemand den Gefallen und klärt mich via PN auf, wie, bzw. mit welchem Werkzeug er die Knipserei durchführt - ich war zu doof oder hatte das falsche Werkzeug. Allenfalls noch, womit ihr GIBBS NOS Klingen auf Schärfe bringt. Bin sehr gespannt, danke euch.
LG mikri
Mit Verarzten dauert's länger

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Rockabillyhelge

Also die Knipserei hab ich nicht drauf, aber der Siemens Rasierklingenschärfer ist durchaus in der Lage (ein Allegro müsste es aber auch schaffen) eine Gibbs Mince wieder scharf zu kriegen, ein herkömmlicher DE-Klingen Abzieher dürfte bei einer gut erhaltenen NOS Klinge aber auch ausreichen.
Auch mit Bart immer gut rasiert :)

Standlinie

Zitat von: mikri am 09. Mai 2013, 21:11:16
Kann einer von euch Pro's sagen, wie das Modell bezeichnet wird, das zwar Réglable ist, jedoch nicht auseinandergenommen werden kann?
Mein GIBBS trägt auf der Unterseite der Grundplatte keine Nummer.
Vielleicht tut mir jemand den Gefallen und klärt mich via PN auf, wie, bzw. mit welchem Werkzeug er die Knipserei durchführt - ich war zu doof oder hatte das falsche Werkzeug. Allenfalls noch, womit ihr GIBBS NOS Klingen auf Schärfe bringt. Bin sehr gespannt, danke euch.
LG mikri

Wenn ich Dich richtig verstanden habe, Mikri, meintest Du einen Reglable, der wohl aussieht wie der Gibbs-Reglable, tatsächlich aber kein Gibbs ist! Dieser dem Gibbs im Aussehen und von den Abmessungen her ähnliche Reglable ist ein britischer Personna. Man kann ihn nicht wie den Gibbs auseinanderschrauben. Der Hobel war für das Einlegen von ganz normalen DE-Klingen vorgesehen.
Die Nachhaltigkeit einer gründlichen Nassrasur zeigt sich 24 Stunden später an nur gering und gleichmäßig nachgewachsenen Bartstoppeln.

mikri

Danke Helge, ich werds versuchen
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mikri



Hier mein GIBBS Réglable mais pas possible ;D aus der frz. Bucht.
Nachdem geoshave mit verschiedenen Tricks die Regulierung auch nicht fertig gebracht hatte, wollte ich
mich nicht geschlagen geben. Ich konnte den am rechten Bildrand liegenden Sperrring abziehen, indem ich
die Pressriefe abgeschliffen habe. Das ermöglichte mir, den Regelring abzuschrauben. Da der Rasierer
aber immer noch nicht funktionieren mochte, entfernte ich den "Klebstoff" oder besser den Schmodder
der Jahrzehnte, in dem ich ihn mit einem Messer zwischen Mittel- und Grundplatte auskratzte.
Da ich vermutete, dass ähnlicher Schmodder auch vertikal eine Regulierung verhinterte, kam der kleine
Hammer zum Tragen. Den Schraubstock öffnete ich soweit, dass die Mittelplatte gerade dazwischen passte.
Die Backen des Schraubstocks klebte ich mit Malerband ab, um die Grundplatte und die Schaumkante
zu schützen. dann verkehrt einlegen, einige leichte Schläge aufgebracht und pling, fiel die Mittelplatte in
meine darunter gehaltene Hand. Kein Schaden nirgends von dieser Aktion.

Was zum Vorschein kam, sieht man auf dem Bild ;D
Nun muss eine Feder gefunden werden, die passt, gereinigt sieht der Kerl nämlich schon richtig gut aus.
Danach muss dier Sperrring wieder fest aufgebracht werden und dann bin ich gespannt, ob sich damit rasieren
lässt. Wenn ich ihn nicht wieder zusammenkriege, kann ich ja mit ihm auf voreingestellter Position fixe rasieren ;D

Nun möchte ich doch darum bitten nicht schadenfreudig zu lachen ;D das ist echt einer meiner einzigen Reinfälle
und die nette Französin hat mir angeboten, mir einen neuen zu schicken, sobald sie einen hat ;)
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henning

#23
Zitat von: Standlinie am 09. Mai 2013, 21:40:43
Zitat von: mikri am 09. Mai 2013, 21:11:16
Kann einer von euch Pro's sagen, wie das Modell bezeichnet wird, das zwar Réglable ist, jedoch nicht auseinandergenommen werden kann?
Mein GIBBS trägt auf der Unterseite der Grundplatte keine Nummer.
Vielleicht tut mir jemand den Gefallen und klärt mich via PN auf, wie, bzw. mit welchem Werkzeug er die Knipserei durchführt - ich war zu doof oder hatte das falsche Werkzeug. Allenfalls noch, womit ihr GIBBS NOS Klingen auf Schärfe bringt. Bin sehr gespannt, danke euch.
LG mikri

Wenn ich Dich richtig verstanden habe, Mikri, meintest Du einen Reglable, der wohl aussieht wie der Gibbs-Reglable, tatsächlich aber kein Gibbs ist! Dieser dem Gibbs im Aussehen und von den Abmessungen her ähnliche Reglable ist ein britischer Personna. Man kann ihn nicht wie den Gibbs auseinanderschrauben. Der Hobel war für das Einlegen von ganz normalen DE-Klingen vorgesehen.

Der einzige verstellbare Personna, den ich je hatte, hieß nicht Regable. Es war der Personna Precicion aus England. Er war dem Gibbs Regable sehr ähnlich, aber doch irgendwie anders und etwas wertiger und feiner verarbeitet. Außeinandernehmbar war er allerdings sehr wohl. Interessant wäre zu erfahren wer von wem abkupferte, in Lizenz fertigte oder zulieferte:

ZitatHeute möchte ich Euch etwas ganz besonderes bieten. Einen Personna Precicion aus England. Er kam in einer Bakelit Box, deren einzige Markierung ein großes Personna-Logo ist: http://www.bilder-hochladen.net/files/vwt-1p-jpg.html.
Der untere, beige Teil der Box ist aus einem anderen Kunststoff und an mehreren Stellen angeschlagen. Anbei noch ein leeres Klingenpäckchen:
www.bilder-hochladen.net/files/vwt-1q-jpg.html .
Es handelt sich um einen verstellbaren Hobel, ganz aus Messing mit Kunststoffgriff. Die Verstellung erfolgt stufenlos mittels Rändelrad unter dem Kopf. Die Skala reicht von 1 - 6,5, wobei die 3 durch ein N ersetzt wurde, was wohl eine Normalstellung bedeuten soll:
www.bilder-hochladen.net/files/vwt-1r-jpg.html .
Der Kopf ist ein ganz normaler, wobei, weil in England alles etwas anders ist, die Noppen zur Klingenfixierung am Unterteil sind, nicht wie üblich am Oberteil:www.bilder-hochladen.net/files/vwt-1s-jpg.html .
Der Hobel läßt sich zum Säubern fast gänzlich auseinandernehmen. Lediglich das Griffstück bleibt zweiteilig:
www.bilder-hochladen.net/files/vwt-1t-jpg.html .
Auf der Kopfunterseite stehen PERSONNA Precicion und Made in Britain. Ansonsten gibt es keine Markierung: www.bilder-hochladen.net/files/vwt-1u-jpg.html .
Der Hobel ist sehr präzise aus massivem Messing gefertigt. Es kann sein, daß er einmal vergoldet war, da ich Spuren davon zu sehen glaube. Es passen die üblichen Langloch oder auch Dreiloch-Klingen. Eine Rasur mit dem schönen Teil war sehr angenehm, weil sanft und gründlich, wobei ich Derby-Klingen benutzte. Etwas störend war für mich der relativ kurze Griff von 73mm. Das Alter des Hobels dürfte schwierig zu bestimmen sein, weshalb ich wieder um Hilfe bitte.
Ciao

mikri

Hi Henning
Auf so einen Personna Precision spekuliere ich auch schon länger ;) Ich kenne einen, der einen hat, aber ich vermute gänzlich, dass er sich davon nicht wird tennen mögen, gell geoshave ;D

Mein GIBBS ist jedoch ein veritabler GIBBS, steht so auf der Unterseite der Grundplatte, nur eben ohne Modellnummer.
Aber wer von wem abgekupfert hat wäre interessant herauszufinden ;D

LG mikri
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Tim Buktu

Also ich hab mich heute nochmals dran gemacht, neue Klingen zu schnitzen. Am Besten hat es nicht mit der Nagelknipse oder der Knippex, sondern mit einem stabilen Cutter funktioniert.

Den Ausschnitt Pi mal Daumen an den Klingen angezeichnet, dann die Klinge auf ein Vesperbrett gelegt. Mit einer neuen Klinge den angezeichneten Bereich ausgeschnitten.
Die Klinge biegt sich zwar etwas in der Mitte durch, ist aber nicht tragisch - nach dem Einlegen in den Rasierer wir die wieder gerichtet. Etwas lästig sind die kleinen Metallschnipsel die entstehen. Entweder man achtet darauf wohin sie fliegen oder stecken bleiben, oder man hat sie später in der Fußsohle oder im Butterbrot.  :P
Aber wirklich halb so wild. Für die Arbeit brauchts echt keine besondere Begabung. Mit der Zange war es schwieriger.
Tranquilo - In der Ruhe liegt die Kraft...

PS: Alles nur meine persönliche Meinung, die sich durchaus beeinflussen lässt und sich deshalb gelegentlich auch ändert!

Rockabillyhelge

Ich hab mich gefragt ob das auch mit einer Lochzange fuktionieren könnte die kleinen Aussparungen einzuknipsen, hat das schon jemand versucht?
Auch mit Bart immer gut rasiert :)

KäptnBlade

Meine Angst, dass die Autokorrektur dieses Forums mal was Obszönes ausspuckt, wichst von Tag zu Tag!

mikri

Helge du Fuchs, das versuch ich ;)
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Standlinie

Zitat von: mikri am 10. Mai 2013, 11:57:26
Hi Henning
Auf so einen Personna Precision spekuliere ich auch schon länger ;) Ich kenne einen, der einen hat, aber ich vermute gänzlich, dass er sich davon nicht wird tennen mögen, gell geoshave ;D

Mein GIBBS ist jedoch ein veritabler GIBBS, steht so auf der Unterseite der Grundplatte, nur eben ohne Modellnummer.
Aber wer von wem abgekupfert hat wäre interessant herauszufinden ;D

LG mikri

Ich habe einen Zeitungsausschnitt vom 10. September 1938, in der für den Gibbs-Reglable und seine herausragenden Rasurfähigkeiten geworben wird: "GIBBS a encore pense a moi!" Auf diesem Papierbogen sieht der Gibbs genauso aus, wie er hier als Modell No. 15 im Forum auf Bildern zu sehen ist. Mir ist aus dieser Zeitepoche kein englischer verstellbarer Hobel  bekannt. In England wurden in dieser Zeit überwiegend dreiteilige Hobel für DE-Klingen (z.B. Myatt, Wardonia, 7 O`Clock, Gillette, u.a.) und die zum damaligen Zeitpunkt nach wie vor gängigen SE-Hobel (z.B. Ever Ready, Valvet) verwendet. Diese Hobel waren an der Unterseite alle mit "Made in England" gekennzeichnet. Gillette Adjustables kamen erst Ende der 50er Jahre dazu.

Zu guter Letzt taucht dann erst ein verstellbarer Hobel von Personna auf, der Personna-Precision. Auf seiner Unterseite ist allerdings nicht mehr "Made in England" eingestanzt, sondern davon abweichend "Made in Britain". Dieses "Made in Britain" könnte den entscheidenden Hinweis dafür liefern, dass der Hobel erst zu einem späteren Zeitpunkt  hergestellt wurde, vermutlich in den 60er Jahren, vielleicht auch noch später. Vom ehemaligen großenglische Reich "England" blieb nach der Loslösung der Kolonien nur noch die englische Insel - also Groß Britannien - übrig.

Hier noch einige technische Daten zu den Hobeln:

                             Gewicht             Abmessungen
Gibbs-Reglable           71 gr.               81x44x25 mm
Personna-Precision     71 gr.               81x44x25 mm

Ganz nebenbei wurde ein dem Gibbs-Reglable ähnlicher verstellbarer Hobel auch in Spanien produziert. Es war der Palmera No. 7 Ajustable, der dem französischen Gibbs No.15 bis auf einige wenige Abweichungen vom Aufbau her entsprach. Auch bei diesem spanischen Hobel war das Rasierklingenspiel verstellbar, so, wie wir es vom Gibbs her kennen. Es konnten allerdings ganz normale DE-Klingen eingelegt werden. Dies wurde durch die Hobelkopfplatte möglich, die neben dem zentralen Gewindestift zwei seitliche Zentrierstifte aufwies. Die Kopfplatte sah also so aus, wie wir es von heutigen Hobeln her kennen. Der Palmera No. 7 wog 90 gr..
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