Mühle R41

Begonnen von eTom, 16. Juni 2011, 14:13:00

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KäptnBlade

#555
Zitat von: feldgeist am 15. November 2011, 12:01:24
Interessanter Punkt! Hätte ich mir durch den R41 einen oder gar zwei Durchgänge sparen können, wäre er geblieben. Das sah auch anfangs so aus, doch mit anderen Hobeln kam ein anderes "Glätte-Niveau" bzw. -Verlangen.  ;)

Hmm, vielleicht habe ich da andere Erfahrungen gemacht.
Gerade der R41 erspart mir einen zweiten Durchgang. Mit ihm mache ich einen quer zur Wuchsrichtung und das reicht dann.
Ein zweiter DG ist dann wirklich nur noch nach Lust und Laune, aber nicht wirklich nötig.
Zeitlich bleibt sich das dann mit einer Rasur mit einem anderen Hobel gleich.

Allerdings beschränkt sich dieses auf die Verwendung mit Feather und KAI-Klingen.
Meine Angst, dass die Autokorrektur dieses Forums mal was Obszönes ausspuckt, wichst von Tag zu Tag!

Honka

Zitat von: feldgeist am 15. November 2011, 12:01:24
Interessanter Punkt! Hätte ich mir durch den R41 einen oder gar zwei Durchgänge sparen können,


ja, das kann Mann sich fast sparen, da er bereits im ersten Durchgang derartig viel mitnimmt. Er wäre somit fast als Alarmstartrasierer qualifiziert.

Aber von vorne:

Heute habe ich die erste Testrasur mit dem neuen 41er durchgeführt. Gleich beim ersten Zug wurde mir klar, daß dies hier kein Anfängergerät ist - der kann was und er tut es.

Trotzdem habe ich noch einen zweiten Durchgang (/g) gemacht, obwohl der erste (/m) schon jobtauglich gewesen wäre. Aber alleine schon dieser Rasur-Sound ist der Wahnsinn, und das, obwohl ich Futur oder den 45er Bakelit schon kenne - das ist nochmal eine ganz andere Liga.

Ok, er will schon mit Bedacht und Erfahrung geführt werden - liefert dafür aber ein Rasurgefühl und eine Glätte, die unbeschreiblich ist. Und ohne Druck - wie ja eigentlich einjeder DE geführt werden sollte - bei einer gilletteähnlichen Sanftheit.

Warum nur ähnlich? Weil das abrasieren der Haare - im Gegenstz zum z.B. Tech - tatsächlich spürbar ist, ohne daß dabei die Haut gereizt wird.


Die einzig zutreffende Metapher die mir zu dieser Rasur einfällt, ist die, als ich zum ersten Mal ein DTM Auto gefahren habe. Erster Eindruck: Ist ja auch nur ein Auto. Dann den Startknopf gedrückt und losgefahren. Hm, ist zwar ein Auto, geht aber ganz anders zur Sache - auch akustisch. Mit so einem Auto Nordschleife fahren ist halt doch ganz etwas anderes als mit einer Limousine auf der Autobahn.


Eine neue Erlebnisdimension einer vermeintlich bekannten Erfahrung, szs.


Um den Bogen zurück zu schlagen: Ich muss nicht unbedingt mit einem Rennwagen jeden Morgen die Semmeln holen fahren - aber hin und wieder ist es schon eine riesen Gaudi.

Und: Einem Anfänger würde ich den Zündschlüsel sicher nicht in die Finger geben - wobei natürlich auch jahrelange Fahrpraxis nicht zwingend dazu führen muss, ein guter Fahrer zu sein.


Und genauso verhält es sich mit dem neuen 41er: Wer morgens um halb drei zur Frühschicht fährt, freut sich auch eher über seinen Golf mit Standheizung, der ihn sicher und vor allem bequem ans Ziel bringt.

Wer aber nun nicht nur die quantitative, sondern auch qualitative Erfahrung mitbringt, in dessen Händen läuft dieser Rasierer zur rasurtechnischen Höchstform auf und beschert Rasurgenüsse unbekannten Ausmaßes.



Mal sehen, was ich ihm in den kommenden Tagen noch entlocken kann - schließlich war dies nur mein erster Eindruck. Eins ist aber schon jetzt sicher: Er mag eher lange Züge - was bei einer Schaumkante fast garkeine Rolle spielt.

wernerscc

Ich konnte den neuen R41 in Originalausführung gegen den Strich gar nicht ohne Blutverlust zu verwenden. Es ist richtig, daß er mit und quer zum Strich schon sehr gründlich rasiert und das - bei richtiger Führung - ohne die Freisetzung des Lebenssaftes.
Trotzdem ist für mich die Gründlichkeit ohne den Durchgang gegen den Strich nicht auf dem hohen Niveau einer Rasur mit jedem x-beliebigen Hobel, bei dem der Durchgang gegen den Strich ohne Rotverfärbung möglich ist.

Die Ursache dafür ist längst bekannt und diskutiert, der un(mögliche)gewöhnliche Klingenradius des neuen R41.

Die Abhilfe ist auch längst bekannt; die Kopfplatte des alten R41 oder irgendeines Old Type artigen Hobels biegt die Klinge weiter zur Bodenplatte runter. Mit dieser Modifikation machte mir die Rasur mit dem R41 seit dem Juli wieder Freude und die gewünschte Endgründlichkeit wurde durch den jetzt möglichen Durchgang gegen den Strich sehr gut und auch tagtäglich ermöglicht. In der Tat benutze ich den modifizierten R41 seit dem nahezu ausschließlich; weder iKon, noch New Type noch 39c oder gar Progress finden seitdem den Eingang in die Rotation.

Trotzdem hat's mich irgendwann innerlich etwas genervt, die goldene Kopfplatte des FH '09 auf dem silbernen R41 zu sehen. Bei Ron's schwerem Griff, der irgendwann mal den original sehr schönen aber viel zu leichten Griff verdängt hatte, hat mir der Austausch hingegen nichts ausgemacht.

Meine Überlegungen, wie man die originale Kopfplatte veranlassen könnte, den Klingenradius so zu biegen, wie es die Kopfplatte des FH tut, fußten in folgender Lösung:

Ich hab mir ein Gewebeband hergenommen, hier das besonders stabile von Pattex, und zwei schmale, ca. 2 mm breite Streifen mit der Schere drauß geschnitten.


Die beiden Streifen habe ich links und rechts von unten an die Bodenplatte geklebt, so daß sie die Schaumkante gerade nicht berühren.


Im Endeffekt wird auf diese Art und Weise mit der originalen R41 Kopfplatte der Klingenradius so gebogen, wie bei der Verwendung einer Old Type artigen Kopfplatte. Von außen ist nichts von der Veränderung zu sehen.


Die Modifikation ist einfachst mit Bordmitteln durchzuführen und sollte jemanden irgendwann doch der "Blutdurst" packen (was ich kaum glauben mag), ist sie ohne Probleme wieder rückgängig zu machen.

Ich rasiere mich jetzt seit etwa zwei Wochen wieder mit der originalen Kopfplatte (incl. zweier unsichtbarer Klebesteifen) im R41ron mit, quer und gegen und bin glücklich.
Was lange währt wird endlich gut!

KäptnBlade

@wernerscc:
Spannende Lösung. Auch wenn ich normaler Weise nicht auf solche Modifikationen stehe, aber das ist irgendwie smart.
Auch wenn ich mir nicht vorstellen kann, dass das Tape bei Nässe all zu lange hält.

Liegt bei Dir die Klinge eigentlich auf den Zähnen auf?
Bei der alten Kopfplatte konnte man ja deswegen eine wellenförmige Verformung der Klinge erkennen.
Meine Angst, dass die Autokorrektur dieses Forums mal was Obszönes ausspuckt, wichst von Tag zu Tag!

wernerscc

Zitat von: KäptnBlade am 15. November 2011, 14:11:35
@wernerscc:
Spannende Lösung. Auch wenn ich normaler Weise nicht auf solche Modifikationen stehe, aber das ist irgendwie smart.
Auch wenn ich mir nicht vorstellen kann, dass das Tape bei Nässe all zu lange hält.

Liegt bei Dir die Klinge eigentlich auf den Zähnen auf?
Bei der alten Kopfplatte konnte man ja deswegen eine wellenförmige Verformung der Klinge erkennen.
Das Tape von Pattex hält imho den Bedingungen im Hobelkopf sehr gut stand. Nicht umsonst wird genau dieses zum Abkleben des Messerrückens beim Schärfen auf den Wassersteinen empfohlen. Weiter ist es ratsam, die Innenseite der Kopfplatte vor der Klebeaktion kurz mit etwas Spiritus abzureiben. Das Tape wird dann sicher dauerhafter kleben.

Die Klinge wird bis an die Kopfplatte runtergebogen, aber im Gegensatz zur Verwendung einer Kopfplatte aus dem Old Type (FH 2009) werden dabei keine wellenförmigen Verformungen der Klinge sichtbar. Das war sowieso nur ein optisches Phänomen und tat der Rasur imho überhaupt keinen Abbruch.
Was lange währt wird endlich gut!

KäptnBlade

Zitat von: wernerscc am 15. November 2011, 14:52:00
Das Tape von Pattex hält imho den Bedingungen im Hobelkopf sehr gut stand. Nicht umsonst wird genau dieses zum Abkleben des Messerrückens beim Schärfen auf den Wassersteinen empfohlen. Weiter ist es ratsam, die Innenseite der Kopfplatte vor der Klebeaktion kurz mit etwas Spiritus abzureiben. Das Tape wird dann sicher dauerhafter kleben.

Die Klinge wird bis an die Kopfplatte runtergebogen, aber im Gegensatz zur Verwendung einer Kopfplatte aus dem Old Type (FH 2009) werden dabei keine wellenförmigen Verformungen der Klinge sichtbar. Das war sowieso nur ein optisches Phänomen und tat der Rasur imho überhaupt keinen Abbruch.

Klar, beim Schärfen nehm ich das Band auch.
Aber das Schärfen dauert ja nicht wochenlang.
Die Frage zielte eher darauf ab, wie es sich über längere Zeit verhält - ob es zum Beispiel an den Rändern ausfranst und man dann ständig nachklebt.
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kretzsche

Könnte man nicht auch 2-3 Klingen beschneiden und auf die normale Klinge oben auflegen, quasi wie beim WC nur anders rum? So wäre die Biegung sogar verstellbar.

Elbe

Das habe ich gerade nachgebaut. Bin ja mal gespannt, wie das morgen wird.

In_Je_Ner

#563
Ich habe auch schon mal daran gedacht, was genau mich an dem Hobel stört? Warum empfinde ich es so ruppig?
Habe festgestellt dass es an drei Sachen liegen könnte
1. Die leicht flatternde Klinge (daher der Sound)
2. Die Wölbung
3. Die Länge der Zinken

ich denke wenn Mühle noch ein Hobel entwerfen wurde, bei dem die Konstruktion eher in Richtung Sanftheit geht (z.B Gillette OC New Type), dann wurden alle die mit jetzigen Modell nicht klar kommen sich eins kaufen und den inneren Frieden für ene kurze Zeit wieder erlangen ;D

Die Verarbeitung und die Optik gafallen mir sehr gut dh:, wenn der nur einwenig sanfter wäre!
Was ich auch nicht verstehe, warum sollte man unbedingt das alte Modell abstellen? Es hatte sicherlich viele Anhänger!
Willkommen in meiner Herstellerecke

nessuno

Die hatte der Käfer auch.

Cordy

Zitat von: nessuno am 15. November 2011, 19:56:25
Die hatte der Käfer auch.

Und deshalb ist er, zumindest der Form nach, auch wieder da! ;D
http://beetle.de/
Zur Information und Unterhaltung: Videosammlung * Abkürzungsverzeichnis und Glossar

In_Je_Ner

Willkommen in meiner Herstellerecke

nessuno

Aua...nen New Beetle mit nem Käfer zu vergleichen.

Saubaer

... ist schon übel.
Wo wir sind ist vorn. Wenn wir hinten sind, ist hinten vorn! (unbekannt)

feldgeist

Also Cordy!  :o
Da so viele von der Optik des neuen R41 schwärmen, er ist wohl wie A-K (Ass König)!  8)