Stoßriemen / Spannriemen selbst gebaut

Begonnen von buzzer, 07. Juni 2010, 20:44:11

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EasyRider

Zitat von: Paula am 09. Januar 2020, 20:51:56
Mit dem Riemen habe ich es nicht geschafft, das Messer wieder auf die Ausgangsschärfe zu bringen b.z.w diese zu halten. Der Unterschied wurde ganz extrem deutlich, als ich nach den 2 Wochen einen Hängeriemen benutzte. Das Leder selbst ist aber OK, weil ich daraus auch noch einen Hängeriemen gebaut hatte, mit dem es keine Probleme gibt. Deshalb vermute ich doch, daß es zu dick und zu steif ist.
Zu dickes und/oder zu steifes Leder behandle ich mit Ochsenklauenöl. Das wirkt Wunder!
Mein Stoßriemen aus Bisonleder war so ein dicker, steifer Bock, der fast gar keine Abzugwirkung entfaltete. Nachdem ich ihn mit Ochsenklauenöl behandelt hatte, war er plötzlich fast so gut wie mein Latigo-Stoßriemen von Ezra Arthur, der nicht der Schlechtesten einer ist...

https://www.patin-a.de/fiebing-s-prime-neatsfoot-oil-compound-klauenoel

Nicht zu sparsam verwenden!


alvaro

Ochsenklauenöl?
Was es nicht alles gibt.

Wäre das auch was für "normale" Lederriemen?

Schöne einfache Lösung @harrahalmes

EasyRider

Zitat von: alvaro am 28. Februar 2020, 18:34:20
Ochsenklauenöl?
Was es nicht alles gibt.

Wäre das auch was für "normale" Lederriemen?

Ja! Ist für alle Arten von Glattleder bestens geeignet.
Da kannst nachlesen, wie es richtig angewendet wird:
https://www.patin-a.de/fiebing-s-100-pure-neatsfoot-oil

alvaro


Paula

@alvaro Gleich 946ml oder? ;)

Es steht nicht explitit da, aber ich vermute fast, es wird auf die Narbenseite appliziert, oder?

Das Rindsleder meines Stoßriemens habe ich von der Rückseite mit Ballistol behandelt.

F: Warum Ballistol???
A: Ganz einfach, weil es da ist und ich es für alles mögliche nehmen kann. :)

alvaro

@Paula

Nein so hart bin ich jetzt auch nicht drauf  ;D ;D, ich habe das kleine Gebinde genommen

EasyRider

Zitat von: Paula am 28. Februar 2020, 21:14:16

Es steht nicht explitit da, aber ich vermute fast, es wird auf die Narbenseite appliziert, oder?


Ja!

Paula

Super, danke für den Tipp! Ich glaube, ich werde mir das Zeug echt bestellen. Etwas, das ich recht schnell in meiner doch noch recht kurzen Forenzeit gelernt habe: "Kauf' Dir nicht so viel Zeug, von dem Du eigentlich kaum was verbrauchst und das dann nur noch irgendwo rumsteht!"

Könnte ich das Klauenöl z.b auch für den Betrieb von Ölsteinen verwenden? Ich meine, wenn ich für den Riemen nur alle Jahre mal ein paar ml benötige, muss der Rest ja irgendwie weg.

EasyRider

Zitat von: Paula am 29. Februar 2020, 09:02:41
Könnte ich das Klauenöl z.b auch für den Betrieb von Ölsteinen verwenden? 

Selbstverständlich! Ich betreibe meinen Translucent Arkansas ausschließlich mit Klauenöl und hab dabei die Erfahrung gemacht, dass es wesentlich besser wirkt als die ungleich teureren Spezialöle. Besser deshalb, weil sich damit die Anzahl der erforderlichen Schübe doch deutlich reduzieren lässt. Bei diesen bekannt langsamen Ölsteinen ein nicht unwesentlicher Faktor.

Paula

Überzeugt, ich habe es bestellt! Auch die +/- 200ml zunächst.  dh:
Außerdem noch woanders jeweils 10x Vierkant- und D-Ringe, weil mir Hängeriemen besser gefallen als Stoßriemen, auch wenn ich damit hier im eigentlich falschen Thread wäre.


Paula

Mal ne' Frage in die Runde.

Ich habe noch Leder aus dem ich mir einen schwarzgepasteten Stoßriemen basteln möchte. Sollte ich bei einem Pastenstoßriemen auch eine Lage Filz zwischen Leder und Holz verwenden?
Gefühlt, würde ich sagen "Ja", weil mein Leder nicht so dick ist, aber ich meine auf Fotos und auf Flohmärkten schon öfter Pastenriemen (so wie hier im Post #29) gesehen zu haben, bei denen das Leder direkt auf das Holz aufgeklebt war.

alvaro

Soweit ich weiß sollen Stoßriemen für Rasiermesser gepolstert sein.
Bei Stoßriemen für Küchenmesser und Co. brauch man das nicht.
So zumindest das was ich nachgelesen habe.
Interessanterweise gibt es  aber z.B. von Böker Stoßriemen die ungepolstert sind.
Ich habe meine auf alle Fälle gepolstert, sicher ist sicher.

EasyRider

Zitat von: Paula am 14. März 2020, 10:27:34
Mal ne' Frage in die Runde.

Ich habe noch Leder aus dem ich mir einen schwarzgepasteten Stoßriemen basteln möchte. Sollte ich bei einem Pastenstoßriemen auch eine Lage Filz zwischen Leder und Holz verwenden?

Unbedingt! Ich habe bei all meinen Stoßriemen sogar eine zweilagige Filzpolsterung angebracht. Hängt natürlich immer auch von der Art des Leders ab. Sehr weiches Leder wie Yak, Lamm oder Ziege soll auf gar keinen Fall direkt auf Holz aufgezogen werden. Bei dickem Rinds- oder Büffelleder kann man das hingegen machen. Besser ist aber auch hier eine Polsterung.

Paula

Super, dann habe ich alles da, um loszulegen.
Nur Zeit könnte ich etwas mehr gebrauchen:).

Paula

Kommt Zeit, kommt Riemen. Aus einem Reststück des Schneidbretts, das schon für den Rindslederstoßriemen herhalten musste und etwas Yakleder habe ich einen Stoßriemen Größe S, mit 60x200mm Abzugsfläche fast schon reisetauglich, gemacht.



Als Unterlage kam wieder die 6mm Bastelfilzmatte zum Einsatz. Diese wurde zuerst mit Pattex aufgeklebt und am nächsten Tag kam das Leder drauf. Auf die Polsternägel habe ich dieses mal verzichtet. Das Yakleder und das Bastelfilz habe ich mit dem Pattex bestrichen, leicht antrocknen lassen. Dann das Yakleder straff drüber gespannt und für mehrere Stunden fest zusammengedrückt.


Alles was überstand, wurde mit einer Rasierklinge sauber abgeschnitten.

Ob ich wirklich die schwarze Paste drauf' mache (siehe oben), habe ich noch nicht endgültig entschieden. Zuerst will ich den Riemen für den täglichen Abzug testen.