Zenith-Pinsel

Begonnen von owlman, 28. Oktober 2016, 18:50:09

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DailyDriver

Zitat von: El Hopaness Romtic am 13. Mai 2025, 18:23:19Du hast die Farbe des Textes im Beitrag fest auf Schwarz eingestellt
Kann ich das ändern? Dieses Problem war mir nicht bekannt...Sorry!
LIEBER HABEN OHNE ZU BRAUCHEN ALS GAR KEIN SPASs! 😎

El Hopaness Romtic

Zitat von: DailyDriver am 13. Mai 2025, 18:26:49Kann ich das ändern?
Du kannst es nicht (mehr) ändern. Sofern gewünscht, ändere ich das für dich.
Wanderer, es gibt keinen Weg, der Weg bahnt sich beim Gehen.

DailyDriver

Zitat von: El Hopaness Romtic am 13. Mai 2025, 18:33:33Sofern gewünscht, ändere ich das für dich.


Gerne, es soll ja jeder den Beitrag auch lesen können. 

Da muss ich bei meinem nächsten Beitrag erst einmal herausfinden,
wo ich da was anders einstellen muss...
LIEBER HABEN OHNE ZU BRAUCHEN ALS GAR KEIN SPASs! 😎

El Hopaness Romtic

#63
Ist geändert.

An den Farben des Fließtextes sollte man generell eigentlich nicht viel ändern, da das alles durch das jeweilige Layout des Themes automatisch eingestellt wird. Oder anderst ausgedrückt: weniger ist mehr. ;)

Nachtrag: manuelle Änderungen der Schriftfarben "übersteuern" die automatischen Schriftfarben des jeweiligen Layouts/Themes. Bei einem eher hellen Theme mag das nicht auffallen, bei einem dunklen Theme dann halt schon.
Wanderer, es gibt keinen Weg, der Weg bahnt sich beim Gehen.

Burlador

Danke für die Änderung! Jetzt konnte ich den schönen Bericht lesen. dh:

Was die gerügte Plastikverpackung angeht: Im Vergleich zum dünnen Karton der anderen Zenith m.E. ein Fortschritt. Ich habe ja schon mal auf die schwache Verpackung des spanischen Händlers hingewiesen. Eine stabile Hülle des Produzenten schützt den Pinsel vor Transportschäden. Das muss nicht Plastik sein, ein fester Karton wäre mir am liebsten.
"Er läuft ja wie ein offenes Rasiermesser durch die Welt..." (Büchner, Woyzeck)

DailyDriver

#65
Wenge-Knubbel aus Bella Italia
(Teil 1)

,,Seid fruchtbar und mehret euch ..." So, oder so ähnlich, würden es sich wahrscheinlich unbedarfte Leser vorstellen, wenn ich erzählen würde, dass sich meine Dachsfamilie erneut vergrößert hat. Doch wir sind hier unter Profis, Kennern und Könnern ... Da weiß natürlich ein jeder, was hier gemeint ist, und niemand wird mehr Zweifel haben, wenn ich im zweiten Ansatz vermelde: Mein Dachsrudel wird immer größer und ich möchte euch hier mein neuestes Familienmitglied vorstellen, den

Zenith 205WEN BB



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Bereits als ich den kleinen Knubbel im Netz entdeckte, war es um mich geschehen, quasi schockverliebt mit dem ersten Augenkontakt. Zumal ich ja erst kürzlich ein Rasiermesser mit neuen Schalen aus Wenge bedacht hatte, kam mir hier das Material des Griffes gerade recht und würde mit Sicherheit einer etwaigen (durchaus fotogenen) Pärchenbildung zusprechen. Als mich der kleine Italiener erreichte und ich ihn endlich in Händen halten konnte, war ich im ersten Moment allerdings etwas zwiegespalten ... Einerseits war bzw. ist da ein makellos verarbeiteter Griff mit einem wunderbaren, schon fast holzig-warmen Handling, andererseits aber auch ein wirklich sehr, sehr dunkel (gebeizter?!) Griff, dem dadurch die, bei Wenge-Holz typischen kontrastreichen hell-dunkel-Bereiche fast völlig abgehen. Vielleicht habe ich ja auch nur ein wirklich sehr dunkles Exemplar bekommen, sei's drum, das Handling beeinflußt es ja nicht. Wie bei allen Zenith-Pinseln mit Holzgriff, die ich mein Eigen nennen darf, ist auch dieser absolut fehlerfrei und bereits beim ,,Trockentraining" ein wahrer Handschmeichler. Wie er sich unter Feuchtraummilieu verhält ... Bitte ein wenig Geduld, dazu später mehr. Wie schon bei meinen anderen Modellen von Zenith mit Holzgriff haben die Pinselkünstler aus Palermo auch bei diesem Holzgesellen, wem auch immer sein Dank, auf eine (für mich) unpassende und/oder übertriebene Darstellung des Herkunftsnachweises und der Namensgebung verzichtet und auf dem Griff nur einen eher unauffälligen, dunkel eingelegten, gelaserten (?) Hinweis auf die Firma Zenith hinterlassen. Wie schon angesprochen, empfindet man beim Anfassen und ,,Probesitzen" in der Hand sofort eine gewisse Wärme des Holzes, die samtig bearbeitete, eher gewachste als lackierte Oberfläche lässt m. E. nirgends auch nur einen kleinen Anlass oder Grund zu meckern, keine Unebenheiten, Schleifspuren, kleine Macken, Rückstände von der Bearbeitung oder gar Absplitterungen sind da für mich erkenn und erfüllbar. Eine Bearbeitung auf hohem, quasi Zenith-typischen Niveau.
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Es gibt hier aber auch wieder einen kleinen Dämpfer in meiner Naturwerkstoffeuphorie ... Auf allen Bildern, die ich im Netz zu dem Pinsel fand, ist er mit einem Metallring am Fuß des Besatzes ausgestattet. Dies fiel mir auch erst auf, nachdem sich die erste Euphorie nach dem Auspacken ein wenig gelegt hatte, wahrscheinlich aber auch ein wenig von den Modellen aus dem Hause Zenith beeinflusst, welche ich ja erst kürzlich vorgestellt habe. Der Besatz aus Best Badger-Dachshaar ist vom Gefühl her relativ offen gebunden, und ich vermute somit, dass auch Backbone und Spreizverhalten sich im mittleren Bereich einordnen lassen, so zumindest mein erster Eindruck im Trockenzustand. Die beschnibbelten Spitzen fühlen sich hier leider auch etwas pieksig an, das ist aber meiner bescheidenen Meinung nach noch kein Grund, hier eine mindere oder gar eine schlechte Qualität des Besatzes zu vermuten, aber auch hier gibt es dazu etwas später mehr. Die Frisur ist akkurat gearbeitet, da haben die italienischen Figaros sehr gut frisiert, da steht kein Haar heraus, auch einen Verlust einzelner Haare kann ich nicht feststellen. Auf die Frage hin, die den Synthie-Liebhaber oder Dachsdeumpteur gleichermaßen interessiert ... ,,Na, riecht er denn nun, der Naturgeselle, oder nicht ...?" kann ich bereits ohne Wasserkontakt vermelden: Ja, ein dezenter Stallgeruch ist vernehmbar, aber eher sehr zurückhaltend.


Der Badespaß und erster Seifenkontakt

Wie bei all meinen Neuzugängen folgt auch hier natürlich das, was folgen muss ... der erste Badespaß. Nach einem gründlichen, ca. 30-minütigen Wässern in handwarmem Wasser folgen mehrere Durchgänge des Auswaschens und Einwirkens mit Babyshampoo. Auffällig war, dass sich das Wasser vom Einweichen doch recht deutlich verfärbt hatte, zwar nicht so stark wie bei manch Gesellen vom Gelben Fluss, aber immerhin war es doch bräunlich verfärbt. Auch der Stallgeruch hat sich etwas deutlicher bemerkbar gemacht, wich aber nach den üblichen ,,Standzeiten" mit geschäumtem Haupthaar recht schnell. Diesmal ließ ich den kleinen Schäumling nach dem Badespaß auch ausnahmsweise mal gute 24 h Zeit, zu trocknen und um sich neu zu ordnen. Der Besatz hat sich da schön gleichmäßig und, wie ich finde, schön gleichmäßig entwickelt.
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Was folgt, sind nun erste Kontakte mit Rasierseife und Rasiercreme. Hier reichte das Testfeld von der Hartseife über feste Rasiercreme bis hin zur Tubenkost. Vor dem ersten Aufschäumen ging es aber erst einmal für gute 20 min ins handwarme Wasserbad, und dabei fiel mir dann auch auf, dass der Pinsel nicht allzu viel Feuchtigkeit bzw. Wasser aufnimmt. Als ersten Probanden kam die ToOBS Sandelholz (Hartseife!) zum Einsatz und der Besatz nahm bei kreisenden Bewegungen recht einfach entsprechend Seife auf. In der Rasierschale zeigte sich dann aber, wie bereits vermutet, dass da doch im Wasserhaushalt nachgesteuert werden muss, und zwar doch schon recht deutlich. Als ich aber den richtigen Punkt erreicht hatte, schäumte der Dachs die Seife recht einfach zu einem schönen, cremigen Schaum auf. Dieses Schäumverhalten setzte sich auch bei den Mittel- bis weichen Rasiercremes fort. Es galt immer, ein wenig Wasser nachzusteuern, dann jedoch machte der kleine Schäumling einen guten Job.



Der Erstkontakt ...

... natürlich übermannte mich meine Neugier und der Pinsel durfte dann das erste Mal ins Gesicht. Meine Vermutungen in Sachen ,,Backbone" bewahrheiteten sich auf ganzer Linie, ich verorte selbiges im mittleren Bereich, also kein ,,Waschlappen", aber auch keine Bürste im widerständlichen Sinne. Der Besatz hat ein sehr angenehmes Spreizverhalten, drückt dabei aber nicht bis zum Griff durch. Den sog. ,,Klebepunkt" sehe ich bei gut 1cm, wobei ich hier gerne auf die wahren Pinselkenner unter uns verweisen möchte, da fehlt es mir immer noch ein wenig an den Beurteilungsfähigkeiten. Was ich aber durchaus beurteilen kann, ist die Tatsache, dass ein Besatz mit Best Badger (BB) nicht an die Qualität eines Silberspitz herankommt, zumindest in diesem Falle im Vergleich mit entsprechenden Verwandten aus dem Hause Zenith. Wie bereits weiter oben schon im Trockenzustand erkennbar, sind auch jetzt, nach Badespaß und einigen Aufschäumungen, die Spitzen etwas härter. Ich möchte hier nicht unbedingt von pieksig oder gar stachelig sprechen, dennoch ist für mich hier klar ein Qualitätsunterschied zu bemerken. Dennoch wird sich der Besatz aber mit Sicherheit nach seiner Einarbeitungszeit um ein Vielfaches angenehmer und kuscheliger zeigen.

Versand

Auf Reisen geht der kleine Italiener aus Palermo in einem Maßanzug aus einfacher Pappe inkl. kurzgehaltenen Reisepapieren. Kunststoff oder Plastik sucht man hier vergebens. Das bezieht sich natürlich nur auf die Verpackung seitens des Herstellers. Was der Versender in seinem Ermessen da noch dazupackt, ist individuell und nicht vorhersehbar.



Technische Daten (Herstellerangaben)

Gesamthöhe: 110mm
Griffhöhe: 55mm (hier ergab eine eigene Messung tats. 53mm)
Besatz: 55mm
Ringmaß: 24mm
Gewicht (trocken): 51g



Bezugsquelle und Preis

Wie doch schon recht häufig, konnte ich den kleinen Kameraden auch diesmal in keinem der mir bekannten Bezugsquellen aus Deutschland noch bei den üblichen Verdächtigen finden. Die Bestellung und absolut problemlose Lieferung erfolgten in Polen, bei  DZIK & BORSUK für umgerechnet 38,– € + 8,– € Versand via DPD (inkl.Tracking). Es empfiehlt sich, vor der Bestellung via Mail den Versand zu klären. Bei mir ergaben sich daraus o.a. Versandkosten und eine Änderung in der Bezahlart, ich habe dann den Gesamtpreis auf ein vom Verkäufer genanntes Konto in Polen überwiesen...der gesamte Vorgang war aber absolut Streßfrei und Problemlos!


Gruß
Gregor


Kurzer Ausblick zum Schluss ... Es gibt da einen Verwandten aus der Borsten-Familie ... Abwarten! ;D
LIEBER HABEN OHNE ZU BRAUCHEN ALS GAR KEIN SPASs! 😎

MRetro

@DailyDriver

Als ich Wengeholz gelesen und dein Foto dazu gesehen habe, dachte ich zuerst auch bei Wengeholz mehr Kontrast erwarten zu können. Aber dennoch finde ich die sehr zurückhaltende, dunkle Farbe äußerst passend zum Badgerhaar und er gefiel mir auf dem 2. Blick immer besser. Den Metallring würde ich gar nicht vermissen. Auch die beiden anderen Angebote mit Borste und Synthetikhaar fallen da optisch weit zurück.

DailyDriver

Zitat von: MRetro am 07. Juni 2025, 20:06:18Aber dennoch finde ich die sehr zurückhaltende, dunkle Farbe äußerst passend zum Badgerhaar und er gefiel mir auf dem 2. Blick immer besser.
Ich sehe das natürlich (genauso) sportlich...und vergleiche das mal mit einer
gewissen Erwartungshaltung, die ein 8-jähriger zu Weihnachten hat, wenn
er statt eines erwarteten iPhone 24 ,,nur" ein Vormonatsmodell bekommt... ;D

Gruß
Gregor
LIEBER HABEN OHNE ZU BRAUCHEN ALS GAR KEIN SPASs! 😎

Onkel Hannes

Sehr schöner Pinsel. Ich überlege, ob ich nicht einen zu meiner Acca Kappa Schale brauche.
Hungrig vom schlafen und müde vom essen.

Tim Buktu

Das würde sicher gut passen. Bin auch schon am hirnen.
Tranquilo - In der Ruhe liegt die Kraft...

PS: Alles nur meine persönliche Meinung, die sich durchaus beeinflussen lässt und sich deshalb gelegentlich auch ändert!

DailyDriver

#70
Wenge-Knubbel aus Bella Italia
(Teil 2)

Kürzlich habe ich ja bereits in diesem Thread einen Cousin der heutigen Borste vorgestellt, den Zenith 205WEN BB, und dort stand unter dem Titel der Vorstellung ein ,,Teil 1", folglich sollte dann ja auch ein ,,Teil 2" folgen und hier ist er nun, der

Zenith 205WEN SE
(Pure Bristle Bleached)




Wie auch sein Verwandter besitzt die Borste einen Griff aus Wenge, und dieser Griff ist zu 100 % identisch mit dem Griff des Dachses. Daher habe ich, man möge es mir bitte nachsehen, ausnahmsweise in dieser Vorstellung gleiche Textpassagen in beiden Vorstellungen verwendet, aber natürlich nur zu Details, die wirklich übereinstimmen.

,Wie bei allen Zenith-Pinseln mit Holzgriff, die ich mein Eigen nennen darf, ist auch dieser absolut fehlerfrei und bereits beim ,,Trockentraining" ein wahrer Handschmeichler. Wie er sich unter Feuchtraummilieu verhält ... Bitte ein wenig Geduld, dazu später mehr. Wie schon bei meinen anderen Modellen von Zenith mit Holzgriff haben die Pinselkünstler aus Palermo auch bei diesem Holzgesellen, wem auch immer sein Dank, auf eine (für mich) unpassende und/oder übertriebene Darstellung des Herkunftsnachweises und der Namensgebung verzichtet und auf dem Griff nur einen eher unauffälligen, dunkel eingelegten, gelaserten (?) Hinweis auf die Firma Zenith hinterlassen. Wie schon angesprochen, empfindet man beim Anfassen und ,,Probesitzen" in der Hand sofort eine gewisse Wärme des Holzes, die samtig bearbeitete, eher gewachste als lackierte Oberfläche lässt m. E. nirgends auch nur einen kleinen Anlass oder Grund zu meckern, keine Unebenheiten, Schleifspuren, kleine Macken, Rückstände von der Bearbeitung oder gar Absplitterungen sind da für mich erkenn und erfüllbar. Eine Bearbeitung auf hohem, quasi Zenith-typischen Niveau.'

 

Der Besatz ist ein ,,Pure Bristle Bleached", also reine, Borste, und zwar für den Kenner schon in der Modellbezeichnung, auch ohne einen Blick auf den Pinsel zu werfen, ein gebleichter Vertreter seines Standes. Das Haupthaar ist recht fest gebunden und ein unbedarfter Laie würde beim Erstkontakt mit Sicherheit einen Vergleich mit einer ,,Wurzelbürste" als recht zutreffend empfinden, aber auch ich hatte bei ersten ,,Trockenübungen" mit dem blondierten Schäumling ähnliche Gedanken, allerdings darf ich mittlerweile auf einen bescheidenen Erfahrungsschatz in Sachen ,,Zenith-Borsten" zurückgreifen und ich schätze nicht nur, dass der Besatz sich unter Arbeitsbedingungen durchaus angenehmer zeigen wird, sondern ich weiß es mittlerweile. Dazu aber später an anderer Stelle mehr.  Wie bei den anderen gebleichten Borsten aus dem Hause Zenith, welche ich mein Eigen nennen darf, ist auch dieser Besatz sehr gleichmäßig frisiert, d. h., beschnitten, und das blonde Haupthaar zeigt eine sehr gleichmäßige, fehlerfreie Form. Auffällig und gleichzeitig ein wenig ärgerlich empfand ich den Umstand, dass es da doch bereits so einige Borsten gab, die sich verselbstständigten. Ansonsten gab es an der Verarbeitung des Besatzes, genau wie beim Griff, nix zu mäkeln. Ach ja, fast vergessen ... Denn fast zu vergessen ist die Duftmarke vom Schweinchen wirklich, thypisch bei gebleichten Borsten von Zenith (zumindest bei meinen) ist hier nahezu nix zu erschnuppern.


Der Badespaß und erster Seifenkontakt

Meinen eigenen Grundsätzlichkeiten treu bleibend, folgt das, was nu' folgen muss, der Badespaß. Nach einem ausgiebigen Wasserbad in handwarmem Wasser konnte ich bereits jetzt feststellen, dass dieses Schweinchen mal so richtig Durst hat. Gewässert hatte ich den Pinsel stehend in einer Tasse, wobei das Wasser bis knapp 5mm unterhalb des oberen Griffrandes reichte. Nach gut 20 min waren da gut 5–6mm an Abstand dazugekommen. Vor dem Babyshampoo kam ein leichtes Ausschlagen des Pinsels und bereits jetzt zeigte sich ein deutlich weicherer und angenehmerer Besatz. Aufgeschäumt habe ich dreimal mit jeweils ca. 20 min ,,Standzeit", d. h., der Schäumling durfte mit schamponiertem Haupthaar ein kleines Päuschen machen. Beim letzten Durchgang habe ich dann die Shampoonierung gänzlich in der Handfläche gemacht und, wie bereits angesprochen, war da schon ein deutlich angenehmerer Besatz zu spüren, als es die Trockenübungen vermuten ließen. Allerdings wurde jetzt auch eins deutlich: Der Lütte hat wohl ein recht ausgeprägtes Rückgrat...Schäumen wir mal...



Wie auch bei der Verwandtschaft ließ ich dem kleinen Italiener nach dem Badespaß eine Pause bis zum nächsten Tage. Die hat er dann auch genutzt, um sich ein wenig ,,bereitzumachen". Zum Probeschäumen kamen sowohl feste Rasierseife und etwas festere Rasiercreme als auch weiche Rasiercreme (aus der Tube) zum Einsatz. Den Anfang machte nach einem 20-minütigen Wässern und leichtem Ausschlagen die ToOBS Sandelholz Hartseife, und dabei zeigte sich, dass der kleine Kamerad irgendwie keinen großen Appetit hatte. Trotz gut aufgenommener Feuchtigkeit wollte er die Hartseife nicht gut aufnehmen, irgendwie machte es den Eindruck, als hätten die Borsten eine Antihaftbeschichtung und ich dachte sofort an das Leid, welches da u. a. einem Mitforisten aus dem Nachbaruniversum mit seinem ,,ex blöde Sau"-Pinsel vor dem Umtopfen widerfahren war, der Borstenbesatz wollte und wollte nichts, aber auch gar nix aufschäumen. In der Endkonsequenz wurde der Borstenbesatz gegen einen neuen Dachsbesatz ausgetauscht, seitdem wird der Pinsel halt so genannt. Mit etwas Bedenken und Skepsis habe ich dann den Borstenspitzen noch etwas Wasser spendiert und siehe da, es wurde deutlich besser ... Na, wem auch immer sei Dank. Dann ging es in der Seifenschale weiter und da zeigte der Pinsel dann aber recht schnell, was er kann ... schäumen ... und das dann richtig gut und fix. Na bitte, die leichte Schnappatmung beruhigte sich dann auch, als ich den schönen, lockeren Schaum betrachtete. Nach gut 15 min ,,Standzeit" mit genug Schaum im Haar ging es nach dem gründlichen Auswaschen gleich mit den Schäumungen weiter. Hierbei machten dann aber die weicheren Kandidaten aus dem Seifen-Hochregal überhaupt keine Probleme mehr. Alles in allem möchte ich dem Pinsel aber ein gutes, zügiges Schäumverhalten bescheinigen, auch bei der Hartseife ging es dann ggü. der ersten ,,Runde" am Ende doch merklich besser. Was nicht besser wurde, war leider ein wiederholt festgestellter Haarausfall, keinesfalls gleich büschelweise, aber wiederum so gut 3–4 Haare hat er schon gelassen, ich hoffe mal, dass es dabei dann auch bleiben wird.




Der Erstkontakt ...

Nun darf das Schweinchen endlich auch mal ins Gesicht, und ich muss sagen: Der Besatz hat sehr angenehm weiche Spitzen, da piekst rein gar nichts, weder bei der ,,Anstreicher"-Methode noch bei kreisendem Seifenauftrag. Allerdings hat er aber auch wie vermutet ein gehöriges Rückgrat, welches sich ja auch bereits ganz zu Anfang bereits ankündigte. Einerseits ist dies natürlich dem recht fest gebundenen Besatz und einem recht hohen Klebepunkt, ich schätze ihn so auf gut 1,3cm, zuzuschreiben, andererseits wird sich das ,,Gesamtpaket Borstenpinsel" mit absoluter Sicherheit noch in Richtung ,,sehr angenehm" verschieben. Angenehm ist auch das Verhalten mit dem Schaum, der Pinsel nimmt das Ergebnis seiner Schäumerei im Mittel gut auf und gibt ihn aber auch bereitwillig und gerne wieder her. Auch das kleine, anfänglich aufgetauchte Problemchen mit der Seifenaufnahme bei der Hartseife wird sich garantiert verbessern, was zu beobachten bleibt, ist allerdings das Wassermanagement, was ich persönlich aber als völlig normal ansehe ... So hat halt jeder Rasierpinsel seine persönliche Note.


Versand

Im Gegensatz zu seinem Cousin aus der Familie Dachs kommt diese Borste ,,nur" in einer einfachen, durchsichtigen Plastikverpackung. Warum hier der Hersteller nicht auch auf eine Papp- bzw. Papierschachtel zurückgreift, hat sich mir noch nicht wirklich erschlossen, wahrscheinlich wird da wie so oft das liebe Geld vor dem Umweltschutz stehen. Auch auf einen Beipackzettel mit Einzelheiten/Details und Pflegetipps wurde verzichtet, lediglich ein kleiner Aufkleber auf der Transportbox mit der Modellbezeichnung gibt Auskunft über Name und Dienstgrad.



Technische Daten (Herstellerangaben) und Versand

Gesamthöhe: ca. 110mm
Griffhöhe: 53mm
Besatz: 48mm (gemessen hat mein Exemplar aber gute 55mm (mittig))
Ringmaß: 24mm
Gewicht (trocken): 60g



Bezugsquelle und Preis

Erstanden habe ich den kleinen Schäumling für den Spottpreis von 8,35 € bei meinem Haus- und Hoflieferanten in Sachen Zenith-Pinsel, bei YOURSHAVING in Spanien. Doch hier wie immer der kleine Hinweis für die Sparfüchse unter uns, bitte Obacht: Die Portokosten von Spanien nach Deutschland sind deutlich höher als EU-Standard, also bitte vorher prüfen.



Gruß
Gregor
LIEBER HABEN OHNE ZU BRAUCHEN ALS GAR KEIN SPASs! 😎

Onkel Hannes

Fagg. Dem Wenge Synthie konnte ich nicht ausweichen. Dabei wollte ich doch nix mehr kaufen.
Hungrig vom schlafen und müde vom essen.

MRetro

Zitat von: MRetro am 07. Juni 2025, 20:06:18... Auch die beiden anderen Angebote mit Borste und Synthetikhaar fallen da optisch weit zurück.

🫣 😉

Onkel Hannes

#73
;D

Man darf gespannt sein. Ich werde ziemlich sicher nicht so schöne Fotos hinbekommen wie @DailyDriver, aber ich kann ja mal versuchen, ihn zu zeigen.

Für mich sieht der Synthetik-Knoten zumindest auf den Bildern des Shops gut aus, auf einen Metallring lege ich keinen Wert, und dunkle Beize mit kaum sichtbarer Maserung und wenig Kontrast kommt mir durchaus gelegen, weil der Griff idealerweise optisch einigermaßen zur Acca Kappa-Wengeholzschale passen soll. Ich bin also zuversichtlich.

Edit, Nachtrag: Sollte es sich allerdings um einen Knoten wie den des Isana-Synthetikpinsels handeln, dann werde ich ihm Gewalt antun.
Hungrig vom schlafen und müde vom essen.

DailyDriver

Zitat von: Onkel Hannes am 11. Juni 2025, 11:47:18so schöne Fotos hinbekommen wie @DailyDriver
Vielen Dank...ist aber alles kein Hexenwerk... ;)


Ich habe mal nach dieser vielgenannten Schale von Acca-Kappa geschaut und diese hier gefunden:


Falls es selbige ist, sollte das mit dem Wenge-Griff meiner bescheidenen Meinung nach sehr gut passen.

Gruß
Gregor 
LIEBER HABEN OHNE ZU BRAUCHEN ALS GAR KEIN SPASs! 😎