Gebr. Rauh

Begonnen von Suedehead, 03. Februar 2010, 15:17:29

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Paula

Nun möchte ich hier auch meine beiden Messer von Rauh vorstellen.


Da haben wir einmal ein "Gebrüder Rauh" Nr. 200 im Hintergrund und ein "Rauh" Nr. 222 im Vordergrund.

Beide Messer sind ca. 9/16 breit, so ungefähr viertelhohl bis derb und beide Messer haben keine Serrierung des Erls (nötig).

(Das sind zum Teil noch alte Fotos. Das Ende des Gradkopfs ist mittlerweile etwas poliert)



Interessant sind diagonal verlaufenden Schliffspuren, die in der Hohlung am Rauh 200 zu erkennen sind.

(Ich habe etwas mit den Filtern gespielt, damit man es erkennt. In Wirklichkeit sehen sie nicht so schlimm aus)




Highlight des 222 ist natürlich die Schale mit dem Jugendstilblumenornament.

@MRetro Du hattest mich letztens danach gefragt, die Ranken sehen aus wie verdrillter Neusilberdraht und Blätter und Blüten wie Einlagen/Intarsien aus Perlmuttimitat. Es könnte sein, daß der Neusilberdraht erhitzt und dann in den Kunststoff der Schale "eingeschmolzen" wurde. Es sieht jedenfalls für meine Augen handwerklich sehr gut gemacht aus.


Interessant ist auch der nur noch teilweise sichtbare Schriftzug (Aeun Endres ?), der mir weniger wie eine Ätzung sondern eher wie eingeprägt ausschaut.

Ob die diagonalen Riefen am 200 und der zur Hälfte verschwundene Schriftzug am 222 auf einen Nachschliff deuten, weiß ich nicht. Es könnte aber sein. Nach meinen Recherchen müssten diese Messer Anfang des 20Jh. zwischen 1910 - 1920 hergestellt worden sein. Da wäre ein zwischenzeitlicher Nachschliff nicht ganz ungewöhnlich. Der Gradkopf ist aller Wahrscheinlichkeit nicht original. Das habe ich so in der Art im Internet bei den 222 Messern der Firma Rauh nicht gesehen.

Die beiden Rauh gehören mit zu meinen ersten Rasiermessern. Ich habe beide anfänglich ziemlich oft benutzt und ich benutze sie immer mal wieder ganz gerne, nicht nur weil sie gut rasieren, sondern auch einfach weil es Spaß macht und irgendwie doch etwas besonderes ist, einen Gegenstand mit einer so langen Historie in der Hand zu haben.

Quasi als Beweis für die Geschichte des Messer, ist auf den Schalen des 222 schon fast ein halbes Buch eingeritzt (aber nicht von mir).


MRetro

Sehr schöne Messer, Paula.  dh:
Danke auch für die Großaufnahmen der Blumenornamente. Sehen echt toll aus.

Tim Buktu

Sehr schön!
Beim Abreiben des Hefts meines 216ers (siehe oben) hat sich eine Schlaufe des Frotteehandtuchs an einem leicht abstehenden Teil der Einlage eingehakt. Da muss man echt vorsichtig sein, damit man nichts kaputt macht.
Tranquilo - In der Ruhe liegt die Kraft...

PS: Alles nur meine persönliche Meinung, die sich durchaus beeinflussen lässt und sich deshalb gelegentlich auch ändert!

Tammy_0105

@Paula, Deine beiden Messer gefallen mir richtig gut, besonders das 222 mit den schönen Schalen.
Es ist immer wieder schön, so alte Stücke, denen man ihre Geschichte ansieht, in so gutem Zustand zu sehen und zu lesen, daß sie immer noch zum Einsatz kommen  :) . Der Schriftzug ist vermutlich der Name des ersten Besitzers. Schade, daß man den Vornamen nicht richtig erkennen kann.