Giesen & Forsthoff - Zahnkamm

Begonnen von KäptnBlade, 26. April 2014, 15:18:00

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KäptnBlade

Aktuell werden zwei verschiedene Modelle dieses Herstellers in diesem Strang diskutiert.
Das ist nicht zweckmäßig.

Daher, besser spät als nie, hier eine Trennung.
Feuer frei.
Meine Angst, dass die Autokorrektur dieses Forums mal was Obszönes ausspuckt, wichst von Tag zu Tag!

Rockabillyhelge

Auch mit Bart immer gut rasiert :)

Old Boy

Ein aktiver Link auf den ursprünglichen Strang wäre dann aber hier im ersten Beitrag sicher praktisch und sinnvoll...  :)
Mit messerscharfen Grüßen
Old Boy

Und ich hatte doch tatsächlich gedacht, durch die "Hobelei" könne man Geld sparen. Hah!!! ... aber sie macht echt Spass!

speedy2014

Zu dem CC mit kurzem Griff habe ich mir heute den OC mit langem Griff bestellt.
Das sollte jetzt an Hobeln aber reichen.

Quasi ein Exit-Hobel.  :angel:

Lu-Ku

Gentlemen!
Ich geb zu, der G&F OC gefällt mir. Sehr gut sogar. Optisch, meine ich.
Und ihr macht mich noch ganz fertig mit euren Lobhudeleien. ;D
Und dann auch noch Helge... ;)

Aber wie muss ich mir den OC vorstellen?

Mein "Referenzkopf" ist die Merkur-Schaumkante.

Der Edwin Jagger-oder R89-Kopf ist mir zu sanft.
Der R41 in seiner letzten, mildesten Variante (ich hatte alle ;) )
macht Spaß, ist mir aber noch etwas zu bissig für jeden Tag.

Ideal wäre etwas zupackender, direkter als der z.B. 33er oder 34er Merkur,
ähnlich vielleicht eines Progress auf hoher Stufe,
aber ist der so, der G&F ZK?
Wo muss ich ihn einordnen?
Danke!

Das schönste aller Geheimnisse: ein Genie zu sein und es als einziger zu wissen. (Mark Twain)

Rockabillyhelge

Ich kopiere mal frech meine Eindrücke aus dem ersten Thread in den hier passenden:

Erste Erfahrung:
Soo, da der erste Eindruck häufig der relevanteste ist möchte ich eben einmal meinen ersten praktischen Eindruck zum
G&F schildern:

Bewusst habe ich mich nur mittelmäßig vorbereitet (nur heisses Wasser, ohne Dusche oder warmes Handtuch), als Seife kam
die D.R. Harris Arlington sowie als Klinge die Hema Klinge aus NL (beides Referenzprodukte) zum Einsatz.
Der Hobel liegt zwar schwer, aber sicherer in der Hand als der polierte Griff es vermuten lässt, das Winkelspiel ist sehr eng
gewählt, so dass zu steile oder flache Winkel (wie beim OT) weitestgehend ausgeschlossen werden können (was sich in
voller Form während der Rasur bestätigt hat). Der Hobel ging verhältnismäßig geräuschlos aber sehr souverän zu Werke,
leider war vom Klingenfeedback nicht sooo sehr etwas zu spüren (er gehört für einen Zahnkamm eher zu den indirekten
Hobel, nicht so krass wie ein Super Speed, aber ich würde ihn eher in Richtung 34c bezogen auf die spürbare Präsenz
auf der Haut einordnen).
Das Ergebnis kann sich wirklich sehr sehr gut sehen lassen, ohne Rötungen, beim mittelmäßiger Vorbereitung und einer
Klinge auf RP-Niveau, das zeugt meines Erachtens von einem gut gemachten Hobel.
Die Kopfbreite tat sich im Ausputzen unter den Nasenflügeln sehr positiv hervor, die richtige Anfasshöhe (eher am Knauf
oder eher zum Kopf hin) muss ich noch weiter ausloten.

Erster Vorab Fazit: Ein sehr gut durchdachter Hobel von hoher Qualität und (vorab) guten Rasureigenschaften, ein Hobel den
ich jetzt schon jemandem der einen schweren, stilvollen Hobel zur täglichen Arbeit (ohne Abenteuereffekt) wünscht und dem
das Preissegment passt, empfehlen.

Endergebnis:
Nach nun einigen Rasuren mit dem G&F wage ich mich ein ein persönliches Resümee.

Der G&F ist ein qualitativ hochwertiger Hobel, der mit dem etwas "preiswerten" Image der Marke Timor und G&F gehörig aufräumt
meines Erachtens, er spielt verarbeitungstechnisch und von seiner Leistungsfähigkeit her in der ersten Reihe des Hobeluniversums
mit und offenbart im Laufe der Nutzung eher weitere Vorteile denn Nachteile.
Das Design wirkte auf mich zuerst etwas gewagt, in Händen gehalten und in Nutzung wirkte es jedoch eher klassich und stilvoll,
ein paar Kleinigkeiten (Gussoberfläche auf der Unterseite der Unterplatte, gelaserter Schrifzug am Griff) könnten noch etwas gefälliger
gemacht werden, minderten aber die optischen Freuden welche ich hatte auch nicht wirklich.

Preisfragen sind stets sehr subjektiv, ich für mich würde die Einsteigerversion wie ich sie hier testen durfte für knapp 50€ jedoch als
angepasst im Preis bezeichnen, sicherlich ein Preis der eine Entscheidungsfindung beeinflußt, aber in meinen Augen gerechtfertigt da
es sich um einen sehr guten Hobel und zudem wohl den ersten einer hoffentlich fortschreitenden Gattung handelt.

Rasurtechnisch war ich sehr gespannt auf den Hobel und er bekommt von mit das Prädikat erstrebenswert, da ich mir so einen Hobel
wirklich zulegen muss, er vereint viele Eigenschaften der 34er Reihe, wobei diese lediglich als Anlehnung verstanden werden sollten, vom Kopf her ist er keine Kopie sondern eigenständig. Er ist gründlich, aber nicht aggressiv; fordert einen gut eingehaltenen Winkel wie man es eigentlich
von einem Anfängerhobel fordern müsste, agiert aber sehr sehr mild bis gar nicht mehr wenn man den Winkel nicht einhält, für mich ein Detail
was ich an Hobel sehr schätze, es gibt zuviele Hobel mit denen man sich nocht rasieren kann auch wenn der Winkel gar nicht mehr stimmt.
Er ist sehr leise, eine Nachjustierung der Rasierklinge war bei mir nicht nötig (HEMA, Astra, LORD), wäre aber dank der gut designten Seitenkanten möglich. Der Zahnkamm und die damit desöfteren verbundene, stärkere Gründlichkeit (wobei es weniger auf die Ausformung des Kamms/Kante als die Geometrie des Kopfes ankommt) kommt nicht sehr stark zum tragen, bei geschlossenen Augen könnte es durchaus hin und wieder auch eine gefühlte Schaumkante sein, da ich aber nicht mit längerem Bart rasiert habe kann ich über dir Wirkung des Zahnkammes nur bedingt Auskunft geben.

Für mich als Fazt: Toller Hobel, Kaufempfehlung für alle die schwere Hobel mögen und nicht die 100. 33/34c Kopie ihr eigenen nennen wollen sondern eine echte Neuerung wie den R41 (mit dem der G&F meiner Meinung nach aber nur in Punkto Gründlichkeit vergleichbar ist).
Auch mit Bart immer gut rasiert :)

Old Boy

Sehr informativ dein Bericht...  dh:

wesentlich leichter zu lesen wäre er aber, wenn die überflüssigen Zeilenumbrüche nicht vorhanden wären  8)
Mit messerscharfen Grüßen
Old Boy

Und ich hatte doch tatsächlich gedacht, durch die "Hobelei" könne man Geld sparen. Hah!!! ... aber sie macht echt Spass!

Vitali Sierend



Das passiert leider leicht, wenn mann nicht alles immer wieder mit der Vorschau abgleicht.


und Rockabillyhelges präzise Beobachtung vor dem Hintergrund seiner Erfahrung:

die läse ich auch im 1 wort 1 zeile Modus..

Billy UnTalent

Schöner Erfahrungsbericht dh: und der Timor rückt immer weiter in meinen Focus. Ich überlege schon ob es ein OC, CC oder einfach beide Grunfplatten werden sollen, was mich bislang nicht so in den Fingern gejuckt hat. Aber wenn wundert es bei mehreren Berichten mit Lobgesang...Auch wenn es etwas Themenfremd ist: Ikon OSS oder Timor OC? Für wenn würdet ihr euch entscheiden, wenn man den Preis mal außer Acht lässt. Diese Frage stelle ich mir momentan.

Pepe

...kann mir jemand sagen, ob es für den Hobel einen passenden Edelstahlständer gibt?!

Hobeler

Toller Bericht Helge.  dh:

Deckt sich mit meinen Erfahrungen. Ist schon ein Klasse-Hobel.
Liebe Grüße
Thorsten

***Schalke ist der geilste Club der Welt***

...Pura Vita...

Old Boy

Zitat von: Pepe am 30. April 2014, 11:57:47
...kann mir jemand sagen, ob es für den Hobel einen passenden Edelstahlständer gibt?!

Bekannt ist mir pers. keiner, aber die Frage ist ja noch, ob ein Edelstahl-Ständer wirklich so perfekt wäre denn der komplette Kopf des Hobels ist ja auch verchromt! Eine gewisse Spannung ist also "ab Werk" sowieso immer vorhanden!

Ich habe den G&F deshalb kurzerhand "kopfüber" in mein MÜHLE  RHM SR SETgesteckt...
http://www.muehle-shaving.com/shop/accessoires/halter/1/halter_fuer_muehle_rasierhobel_und_pinsel/6/25/RHM_SR_SET

Passt ohne zu wackeln und mir gefällt's trotz der kleinen Farbspannung zwischen Griff und dem übrigen Ensemble  :)
Mit messerscharfen Grüßen
Old Boy

Und ich hatte doch tatsächlich gedacht, durch die "Hobelei" könne man Geld sparen. Hah!!! ... aber sie macht echt Spass!

speedy2014

Nachdem ich meinen Zahnkamm heute trotz des unfähigen UPS-Boten, der sich nicht an Vorgaben hält, bekommen habe, heute abend die erste Rasur ever mit einem Zahnkamm.

Insgesamt "anstrengender", als mit dem CC. Ich war zumindest recht vorsichtig.
Das Blutbad blieb aus. Auch keine Blutpunkte, die ich mit dem CC manchmal hinbekomme, wenn ich übertreibe.

Die Gründlichkeit erscheint mir nicht besser, als mit dem CC.
Der lange Stiel gefällt mir etwas besser.

maranatha21

#13
So, mein Zahnkamm war jetzt auch im Einsatz. Zwei mal.

Der erste Eindruck ist sehr positiv für mich. Die Gemeinsamkeit mit der geschlossenen Variante hat er in der für mich als identisch empfundenen Sanftheit im Rasurverhalten. Ich kann da bei mir zwischen diesen beiden Köpfen keinen Unterschied ausmachen. Beide verhalten sich ausgesprochen gutmütig, unkompliziert und nahezu jeden Fehler verzeihend. Die recht schmale Winkeltolerenz weisen sie für mich beide auf, wenn man diesen allerdings gefunden hat und einhält, liefern sie auch eine gute Rückmeldung an spürbarem Abtrag und Geräuschkulisse. Nicht vordergründig und lautstark wie das ein z.B. Fatip macht, aber doch auch nicht zurückhaltend. Sehr angenehm.

Das Ergebnis in Sachen Gründlichkeit kann das gleiche sein. Ist es bei mir auch, allerdings weist der Weg dahin einen kleinen Unterschied auf. Der OC liefert bei mir mit den Zügen mit und quer zum Strich eindeutig das bessere Ergebnis. Es ist wirklich spürbar mehr weggeräumt nach den sog. ersten zwei Durchgängen, sodass im Durchgang gegen den Strich dann auch relativ schnell das Wunschergebnis erzielt werden kann. Der CC dagegen will bei mir in den ersten beiden Durchgängen nicht so richtig ran an den Speck. Es fühlt sich an, als ob er nicht könnte. Dass dem nicht so ist, zeigt er dann, wenn es gegen die Wuchsrichtung geht. Da schafft er dann das, was ich ihm in den ersten beiden Durchgängen gar nicht mehr zugetraut hatte. Und das bekommt er hin mit einer feineren Dosierbarkeit als der offene Kamm. Ich kann mich vorsichtiger oder langsamer an das herantasten, was ich meiner Haut noch zumuten kann. Insgesamt benötigt das bei mir dann mit dem CC noch ca. 5 min. mehr Zeiteinsatz. Es ist einfach das etwas gemächlichere, spätere Ankommen. Ruhiger, gelassener und ohne die Befürchtung haben zu müssen, plötzlich übers Ziel hinausgeschossen zu sein, was natürlich trotzdem möglich ist. Der OC kommt zügiger an, dafür aber muss ich feinfühliger darauf achten, wann die besagte Grenze erreicht ist.

Beide sind wirklich gelungene Köpfe, die mittlerweile eine ernsthafte Konkurrenz darstellen zu meinem geliebten Fatip, der dagegen doch eher der Sportler ist und im direkten Vergleich die Herausforderung darstellt, wenn es darum geht, eine Rasur mit mehr Kick zu erleben.

Aber es macht richtig Spaß mit beiden. Die Klingenwahl ist dann natürlich auch ein Faktor, der die beiden Köpfe in andere Richtungen ausschlagen lassen kann. In beiden ist bei mir momentan meine Referenzklinge GSB drin. Insofern ist es auch ein Vergleich mit gleichen Vorausgaben, der da gerade läuft. Vor kurzem war aber auch schon mal eine Feather im CC drin. Mit dieser Bestückung geht der Geschlossene dann auch noch etwas zupackender an seine Arbeit. Die Feather stand ihm aber nicht schlecht.
Mit ein bisschen Austesten sind da sicherlich einige Wege ergründbar, die offene oder geschlossene Kante zu seinem Favoriten werden zu lassen.

Preistechnisch geht das ganze ja noch. Die CC Variante hatte ich mir als kurze rein Edelstahlgriffvariante gekauft. Für 24,-€ kam jetzt bei Giesen+Forsthoff noch der gesamte Kopf in offener Version dazu. In Gebrauch ist er mit dem Ikon Edelstahlgriff, der diesem Kopf ebenfalls seht gut steht.

Mal sehen, wie sich das so weiter entwickelt. :D

maranatha21

Die ganze Geschichte jetzt noch als Edelstahlkopf, und der Hobel könnte zu einem perfekten Hobel werden! ;D