Mühle R89 zu ungründlich?

Begonnen von TheGenuine, 26. April 2013, 08:57:36

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Reinhold M.

Zitat von: Herne am 26. Juli 2016, 18:19:28
Zitat von: Reinhold M. am 26. Juli 2016, 15:52:15
Ich gebe HSV Opa recht !
Standlinie macht den Hobel allgemein schlecht. Er redet nicht von seinem persönlichem empfinden.
Hä? Von was denn sonst?

Das frage ich mich auch

Zitat von: Standlinie am 26. Juli 2016, 12:06:07
Wer aus diesem [...] einen scharfen "Terrier" machen möchte, muss...

Ein Könner wird [...] mit dem normalen Mühle R89 auf Dauer also nicht glücklich werden.

Will man also bei diesem Hobel die bekannten nicht zufriedenstellenden Rasureigenschaften verbessern [...]


ect...

also wenn das nicht allgemein ist...!?

Rockabillyhelge

Ich denke das Thema sollte so langsam abgeschlossen sein (siehe Vorredner).
Auch mit Bart immer gut rasiert :)

Reinhold M.

Obwohl der R89 für viele ein ungründliches Ergebnis liefert, würde ich Ihn dennoch immer als Einsteigerhobel nominieren,
da man mit Ihm einfach nix falsch machen kann. Man müsste schon extrem fahrlässig arbeiten,
um damit ein Blutbad zu veranstalten. Es geht ja bei Einsteiger in erster Linie darum,
ein Gefühl für den Hobel im allgemeinen zu bekommen, egal wie gründlich die ersten Rasuren werden.

Ist man dann einmal "Könner", kann man immernoch entscheiden ob nun der Hobel zu einem passt oder nicht.

Herne

Um Helge's Bitte nachzukommen, verkneife ich mir jetzt einen Kommentar zu Deiner Antwort#45, obwohl mir dazu schon noch was auf der Zunge läge.

Und da mit dem kleinsten gemeinsamer Nenner 'geeigneter Einsteigerhobel' schon sowas wie Harmonie einkehrt, ist es mir fast schon arg, aber ich muß auch diesbezüglich etwas querschießen. Ich will es jetzt nicht breit treten, aber es sei mir folgende kleine Anekdote erlaubt (ihr wißt schon, ganz persönlich, imho-mäßig ... ;) ;D).

Da ich kein 'Frust-Umsteiger', sondern rasurtechnisch mit meinem Contour völlig zufrieden war, habe ich mich allein aus reiner Neugier ans Hobeln gewagt. Der Gillette Contour ist ja bekanntlich ein für Systemie-Verhältnisse recht direkter und zupackender Geselle und mein erster Hobel für 5 Pfund aus der englischen Drogerie hat mir trotz Anfänger eine ähnliche Rückmeldung sowie ein ordentliches Ergebnis geliefert. Performance und Anmutung (billigstes Blech + Plastik) waren für mich jedoch unbefriedigend, sodaß ich mir dann den schicken EJ Chatsworth zugelegt habe. Das ernüchterte Erwachen war jedoch 'Hä - hier geht ja gar nichts ... ???' und trotz nächtelangem Foren-Studium und allen möglichen Experimenten (Winkel, Klingen ...) hat sich daran nichts wesentliches geändert.
Da mir das mit dem Boots-Hobel nicht so gegangen war, wußte ich, es liegt wohl weniger daran, das mir das Hobeln grundsätzlich nicht liegt, sondern eher am Modell. Das war der Punkt, wieso ich dann hier aufgeschlagen habe, um nach Rat für eine Alternative zu fragen.

Fakt ist: Wäre der EJ mein Einstiegshobel gewesen, hätte ich höchstwahrscheinlich recht schnell wieder von der ganzen Sache mit der Hobelei abgelassen bzw. hätte sie nicht weiter verfolgt mit dem Gefühl 'das bringt's nicht für mich'!

Gut - man könnte jetzt sagen, mir wäre vieles von dem ganzen 'Zirkus' hier erspart geblieben, von den Investitionen ganz zu schweigen, aber soweit will ich dann doch nicht gehen! :-X ;D

titanus

Mühle 89/Jagger Kopf geht bei mir gar nicht und wurde deshalb wieder verkauft/getauscht.
Getuned wird bei mir an Hobeln nichts (i.d.R.) ,
und für eine gute Rasur reichen mir meine anderen Hobel.

Grüße

titanus
Es ist sinnlos, von den Göttern zu fordern, was man selber zu leisten vermag.

Epikur

rheinhesse

Da dieser Thread Neulingen helfen kann, möchte ich an dieser Stelle mein Statement von anderer Stelle hier wiedergeben:

Während ich mich vorher wochenlang mit dem R89 als Anfänger abgequält habe, hatte ich mit Merkur schon nach der ersten Rasur ein Aha-Erlebnis. Monate später ab und an wieder Mühle mit Klingen getestet, die ich anfangs nicht im Sortiment hatte und mir eine bessere Rückmeldung gaben und das Ergebnis war mit etwas Disziplin genau so gut. Der dicke schwere Kopf ist für mich auch ein No-Go für die Umstellungsphase - Damit kam ich genau so wenig klar, auch wenn viele etwas anderes für sich behaupten.
Ich würde deshalb nie behaupten dass er ungründlich rasiert, lediglich seine Anfänger-Qualitäten stelle ich in Frage. Wenn man aber erst einmal den Dreh raus hat, die richtige Klinge für den Hobel gefunden hat, kann man sich damit genau so gut rasieren wie mit (fast) jedem Hobel.
(Zitat Ende)

Wenn also Einige hier sich von Anfang an damit super rasieren, schön für sie. Mir erging es ähnlich wie Herne. Dazu kam immer wieder Rasurbrand aufgrund des schweren Kopfes (Umgewöhnung der Haut?). Holla die Waldfee.
Eigentlich hätte ich am liebsten den Hobel weggeworfen, hätte ich mit zunehmender Erfahrung nicht den Reiz gespürt, es erneut zu probieren. Aber was soll ich sagen? Wenn der Hobel für mich nur mit einer handvoll Klingen richtig funktioniert und ich mit anderen Hobeln entspannter arbeiten kann aufgegeben, hat der R89 für mich seinen Reiz verloren.
"Sollten wir uns daher in den Kopf setzen, unsere Rasierseife von Grund auf selber zu machen, müssten wir erst das Universum erfinden." (frei zitiert nach Carl Sagan, Astrophysiker)

Matthias R.L.

Zitat von: Matthias R.L. am 27. Juli 2016, 10:57:41... und werde morgen die Sache mit der zusätzlichen Klinge um den Winkel zu vergrössern auf jeden Fall ausprobieren.
Heute morgen also an meiner alten Klinge die Schneiden abgeschnitten und auf die neue Klinge draufgelegt.
Ein super gründliches Ergebnis, sogar noch etwas gründlicher als mit dem Fusion (der bzgl. Gründlichkeit - abgesehen von dem R41-Versuch - bisher für mich der Massstab war).
Allerdings scheint bei mir zumindest beim Hobeln so eine Gründlichkeit immer mit leichter Hautreizung und einigen Blutpunkten einherzugehen.
Als Klinge hatte ich heute morgen eine Sputnik in den R89 gelegt, die hatte ich aber auch ohne Tuning als eine der schärfsten notiert, tut sich meiner Erfahrung nach nicht viel gegenüber einer Feather.
Morgen werde ich dann noch mal die Sputnik ohne Tuning nehmen.
Also hinsichtlich Gründlichkeit hat das Tuning den R89-Kopf auf jeden Fall nach vorne katapultiert.
Gruss aus dem Hunsrück, Matthias

Holzmann

Ich sag es in diesem Faden auch noch mal:
Der r89  mit ASP ist für mich keinesfalls zu sanft und liefert bei mir sehr gute Rasurergebnisse.
Wenn meine Haut gereizt oder irritiert ist, verwende ich meinen c34 mit Feather, da er für mich sanfter ist.

Ich weiß, dass ich damit eine 180 Grad andere Erfahrung zur Hauptmeinung hier im GRF habe. Mein r89 ist aus 12/14 und der c34 ein Jahr jünger. Ich habe mich schon gefragt, ob ich evtl. zufällig eine besondere Serienstreuung habe ...  ;)

LG Peter

CaptainGreybeard

#53
Zitat von: KäptnBlade am 26. Juli 2016, 08:38:17
Der R89 ist mir am Liebsten mit einer Feather.
Er "entschärft" die Klinge und liefert sehr sanfte und gute Rasuren ab.
Einzig die Nachhaltigkeit will mich nicht so sehr überzeugen.

Da bin ich in allen Punkten bei Dir.
Der R89 bzw. der kopfgleiche EJ DE89L rasieren ganz hervorragend, sanft und gründlich mit Feather, aber auch mit ASP.
Die Nachhaltigkeit der Feather lässt angesichts des recht hohen Klingenpreises etwas zu wünschen übrig, jedenfalls im Vergleich zur ASP.
Aus einer ASP bekomme ich i. d. R. vier spiegelglatte (BBS) Rasuren in drei Durchgängen, aus einer Feather maximal sechs. Dabei ist die japanische Klinge etwa viermal so teuer wie die russische, aber in der Praxis weder gründlicher noch sanfter. Hier stimmt also das P/L-Verhältnis nicht so recht, jedenfalls nicht für mich.

Als Einsteiger-Hobel diente mir übrigens ein Merkur 23c, den ich mit zunehmender Routine als nicht gründlich genug empfand und mich daher von ihm trennte.  ;)
Ahoi von Captain Greybeard
Rhinelander - There can be only one!

Marverel

Dann muss ich doch auch mal eine Lanze für den R89 brechen ;)  Ein wunderbar sanfter Hobel, mit dem ich ähnlich gründliche Rasuren hinbekomme wie z.B. mit dem R41. Zwei Durchgänge reichen für ein wunderbar glattes Gesicht - die Ergebnisse unterscheiden sich im Grunde lediglich in der Nachhaltigkeit. 

Der R89 war auch mein Einstiegs-Hobel - und anfänglich empfand ich ihn auch als nicht sonderlich gründlich. Lag aber daran, dass meine Rasur zu der Zeit aus nur einem Durchgang mit dem Strich bestanden hat ... ich wusste es halt nicht besser, aber mit der Technik verbesserte sich dann auch das Rasurergebnis rapide.

Ich greife immer wieder gern auf den R89 zurück - meine Lieblingsklinge ist dabei die GSB (hab da mit einer Klinge auch schon 19 Rasuren geschafft). Aber auch Polsilver und ASP funktionieren prima. Vor einiger Zeit habe ich mir auch noch einen EJ Hobel zugelegt - im Grunde bräuchte man gar nichts anderes, aber ein bisschen Abwechslung macht halt doch Spaß.