extrem vollhohle Messer

Begonnen von Kirk, 14. Oktober 2009, 12:46:33

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Kirk

Hallo zusammen!

Ich habe drei wirklich extrem dünn ausgeschliffene vollhohle Messer, altes Revisor 5/8, 14er Filarmonica u. ein Friedr. Herder Abr. 6/8 105er Erlprägung. Mit diesen Messern will mir einfach um die Problemzonen Kinn u. Hals (sehr widerspenstiges Barthaar in diesen Zonen) keine wirklich gründliche Rasur gelingen. Alle sind sehr scharf u. bestehen locker den Haartest. Falsches schärfen schließe ich auch aus, da das Fili sogar nach 2,5 Durchgängen den Haartest noch 2 cm vom Haltepunkt schafft. Mit meinen restlichen 27 Messern (hauptsächlich vollhohle aber mit mehr Stand) bekomme ich zufriedenstellende Rasuren.

Bitte um Tips von den Profis was ich noch versuchen könnte. Es würde mir das Herz brechen die 3 zu veräussern, da sie allesamt einen derart geilen Rasursound haben.

UbuRoy

Scheinen einfach für Deinen Bart nicht geeignet zu sein?

Genau darum gab es ja so viele unterschiedliche Arten des Hohlschliffs.

Schade, aber wenn's Dir als geübtem Rasierer (mit 27 Messern bist Du das vermutlich?) nicht gelingt, dann liegt es definitiv wohl am Schliff.

So ein Problem habe ich bislang bei mir nicht festgestellt, obwohl es stimmt, gerade am und direkt unterm Kinn rasieren derbere Messer bei mir auch angenehmer. Die vollhohlen sind da oft schmerzhafter und ungründlicher, selbst wenn sie sehr scharf sind.

Phobos

vllt. hakt ein extrem dünnes messer bei einem dickeren haar einfach ein und biegt sich mehr durch?
kann ich mir irgendwie durchaus vorstellen, auch wenns mir bei meinem fili noch nicht aufgefallen ist - hab aber allerdings auch keinen vernünftigen vergleich mit einem derben.

Kirk


UbuRoy

Erfahrungsgemäß ist es aber relativ normal, wenn die Rasur unterm Kinn mit extrem vollhohlen Messern ein wenig ungründlicher und leicht schmerzhafter ist, als mit Halbhohlen oder Wedges. Das geht mir mit allen meinen sehr dünn ausgeschliffenen Messern so.

Je dünner der Hohlschliff, desto unangenehmer die Rasur gegen den Strich direkt unter der Kinnspitze.

Obwohl die Messer durch die Bank sehr scharf sind. Halbhohle sind hier die Beste Wahl, wie ich finde.

Warum das letztlich so ist, weiß ist nicht und es gilt auch nicht für alle hohlgeschliffenen Rasiermesser, aber bei vielen Messern ist das bei mir so wie bei Dir. Oft auch ungründlicher direkt unterm Kinn, das heißt ich muß sehr sorgfältig und mehrfach rasieren um dort Babyar....h glatt zu werden. Häufig ist das nicht sehr angenehm mit diesen Messern und mit etwas Blut verbunden.
Das alles gilt aber nur für GEGEN den Strich. Mit dem Strich ist meist schmerz- und problemlos.
Ist halt so...

Aber wie gesagt auch nicht immer. Laß mal länger einweichen und nimm feuchteren Schaum an den Problemstellen und probier weiter eh Du die schönen Messer vertickst.

Damit klappts bei mir erheblich angenehmer. Ansonsten gilt auch hier die jeweilige Tagesform ;-)


herzi

Das wird am Stand der Klinge liegen.
Gruß,
Stefan

UbuRoy

Zitat von: herzi am 15. Oktober 2009, 13:45:29
Das wird am Stand der Klinge liegen.
Nee, jedenfalls nicht bei meinen Klingen.
Hab schon viel rumexperimentiert. Es tritt definitiv nur bei sehr dünn ausgeschliffenen Messern auf, aber auch wieder nicht bei allen. Liegt teils auch am Stahl.
Selbst wenn ich die Stelle ganz am Anfang rasiere ist es oft so.
Die Messer sind optimal geschärft und halten auch die Schärfe die ganze Rasur durch. Trotzdem ist es unangenehm und zwar ausschließlich bei bestimmten vollhohlen Messern.

Liegt bei mir sicher auch einfach an den sehr drahtigen Haaren, die auch noch kreuz und quer an der Stelle wachsen.


Phobos

jup, ich glaub ubu bringt's hier ziemlich auf den Punkt.
Da schwächelt sogar mein ansonsten heißgeliebtes Nr14.

Kirk

Danke Euch, das bestätigt meine eigene Meinung! Diese drei sind wirklich auf "Papierdicke" ausgeschliffen. Mit einem 13er Fili (ist höchstwahrscheinlich mein bestes Messer) gelingen Traumrasuren und auch mit einem 14er von Edaco wird es gründlicher als mit dem 14er Fili. Aber scheinbar geben hier schon ein paar my mehr an "Dicke" den Ausschlag. Hatte gehofft irgendwer hat vielleicht den Wundertip - muß mich aber wohl damit abfinden so wie es ist.

Mit halbhohlen habe ich am Kinnbereich ebenfalls die besten Ergebnisse - aber ich bin halt Rasursoundfanatiker und da geben die vollhohlen eindeutig mehr her (unschlagbar ein 8/8+ W&B und ein 6/8 Schulze Selbstfahrer - Wahnsinnssound)!

LG Kirk

Iltis

Zitat von: Kirk am 16. Oktober 2009, 08:57:42
...unschlagbar ein 8/8+ W&B...

Ein Vollhohles Wade and Butcher?!?

Klingt sehr interessant, hast du fotos?
Gruß
Iltis
de gustibus, aut bene aut nihil

Kirk

Ja und wie vollhohl!!! Werde am Wochenende Fotos machen und bei W&B einstellen.

El Topo

@kirk:

Ich habe da Ähnliches wie du beobachtet. Eigentlich stehe ich total auf dünn geschliffene Messer, aber heut hat mich mein Filarmonca übelst ins Kinn gebissen. Da ich sehr harte Barthaare habe, wende ich folgende Taktik bei ultra-hohlen Messern an:

- Klinges sehr flach ansetzen
- nur ganz kurze Züge machen (halben bis 1,5cm an schwierigen Stellen)

Hätte ich das Messer heute aus Unachtsamkeit nicht wie sonst etwas flacher angesetzt, hätte es sich nicht Haar verhakt und mich geschnitten.
Vollhohl ist im Umgang schwieriger, rasiert aber für meinen Geschmack auch sanfter und agenehmer. Langsam fange ich aber auch an, derbere Schliffe zu mögen.
Schöne Grüße aus dem Maulwurfshügel!


UbuRoy

Zitat von: Kirk am 16. Oktober 2009, 09:26:06
Ja und wie vollhohl!!! Werde am Wochenende Fotos machen und bei W&B einstellen.
So selten waren die gar nicht. Habe auch eins. Mit sehr ungewöhnlichen Schalen. War mein erstes W&B:

http://personal.joerg-scheffler.info/html/alte_rasiermesser_81.html

Paysbas

Zitat von: UbuRoy am 15. Oktober 2009, 13:27:34
Erfahrungsgemäß ist es aber relativ normal, wenn die Rasur unterm Kinn mit extrem vollhohlen Messern ein wenig ungründlicher und leicht schmerzhafter ist, als mit Halbhohlen oder Wedges. Das geht mir mit allen meinen sehr dünn ausgeschliffenen Messern so.

Je dünner der Hohlschliff, desto unangenehmer die Rasur gegen den Strich direkt unter der Kinnspitze.

Obwohl die Messer durch die Bank sehr scharf sind. Halbhohle sind hier die Beste Wahl, wie ich finde.

Schon deshalb frage ich mich warum immer vollhohle Rasiermesser empfohlen werden, ich habe genau die gleiche Erfahrungen gemacht wie Du. Meine vollhohle Messer (Nadet und Friodur) sind sicherlich genauso scharf wie die andere Messer.

Zitat von: UbuRoy am 15. Oktober 2009, 13:27:34
Warum das letztlich so ist, weiß ist nicht und es gilt auch nicht für alle hohlgeschliffenen Rasiermesser, aber bei vielen Messern ist das bei mir so wie bei Dir. Oft auch ungründlicher direkt unterm Kinn, das heißt ich muß sehr sorgfältig und mehrfach rasieren um dort Babyar....h glatt zu werden. Häufig ist das nicht sehr angenehm mit diesen Messern und mit etwas Blut verbunden.
Das alles gilt aber nur für GEGEN den Strich. Mit dem Strich ist meist schmerz- und problemlos.
Ist halt so...

Aber wie gesagt auch nicht immer. Laß mal länger einweichen und nimm feuchteren Schaum an den Problemstellen und probier weiter eh Du die schönen Messer vertickst.

Damit klappts bei mir erheblich angenehmer. Ansonsten gilt auch hier die jeweilige Tagesform ;-)



So mit dem dem mehr verdünnten Schaum und länger einwirken funktioniert auch bei mir dann am Besten. Jedoch auch die Morgenmotorik.
Herzliche Grüße aus Oberschwaben, 
Paysbas

Kirk

Danke El Topo!

Hatte gestern mit dem Edaco 7/8 (14er Klinge) dank deines Tips mit den extrem kurzen Zügen rund ums Kinn eine superglatte u. sanfte Rasur und das alles nur mit und quer zum Strich. Dieses Messer war zwar nicht ganz so ungründlich ums Kinn wie die 3 genannten aber auch nicht 100%ig sauber - bis auf gestern :D!

Das es oft an solchen Kleinigkeiten liegen kann!

Werde jetzt in den nächsten Tagen die 3 Aspiranten auch mit dieser Methode testen und dann berichten.

Die Fotos vom vollhohlen W&B versuche ich dieses Wochenende nachzuholen - bin einfach nicht dazugekommen!

LG Kirk