UHU, UFO, Billigsäbel welche Qualität haben günstige NEUE Messer

Begonnen von alvaro, 03. Februar 2020, 21:14:29

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alvaro

Hallo liebe Freunde der klassischen Messerrasur

Vorab eine kleine Erklärung des Titels dieses Strangs.
UHU ist eine "witzig" gemeinte Abkürzung für "unter 100", und wird in der Regel im Bezug auf das Alter benutzt.
Benutzt wenn man das UFO Alter "verlassen" hat
UFO ist ein "regionaler hessischer" Begriff für "unner foffzich" (unter 50) und wird ebenfalls im Bezug auf das Alter benutzt.
Billigsäbel ist sicherlich selbsterklärend.

Warum das Ganze?
Ganz einfach.
Unser Freund @TimBuktu hat mich vor einiger Zeit gebeten etwas zum Schärfen von Gold Dollar Messer zu schreiben.
Die Bitte entstand aus meiner Vorliebe für Gold Dollar 66 Messer, welche ich für diverse Tests bevorzuge.

Nun ist es aber so, dass ich nicht nur das "legendäre" 66er (z.Z. 14 Stück) habe sondern auch einige andere Messer von Gold Dollar (GD) und anderen günstigen Herstellern z.B. das GD w59, 2 Messer von ZY oder Instrumente NRW, RENREN, "Meister Messer" USA......
Bei der "Besichtigung" dieser Bestände kam mir die Idee TimBuktus Bitte etwas auszuweiten.
Ich dachte mir "Mach doch einfach einen Strang für alle günstigen Messer daraus".
Eine weitere Überlegung dabei war die Idee Anfängern, die noch keine Orientierung auf dem Messermarkt haben, vor "Fehlkäufen" und Endtäuschungen zu schützen bzw aufzuzeigen was man bei diesen Messern wirklich erwarten kann.
Mal vorab: Das kann z.T recht ordentlich sein.

Ich habe das Ganze auch deshalb als "allgemeinen Strang" gehalten um anderen die Möglichkeit der "Mitarbeit" zu bieten.

Um eine Bessere Übersicht zu bieten werde ich in diesem Beitrag noch kein Messer vorstellen, sondern für jedes Messer einen neuen Bericht schreiben.

Viel Freude bei der Vorstellung eurer Messer, und hoffentlich auch an meinen Beiträgen.

alvaro

So fangen wir mal an: Meine "Einstiegsdroge" in das Billigsäbel Segment.

Mein erstes Messer in diesem Preissegment war ein "Gold Dollar 208".
Die Wahl fiel auf das 208 weil es mir besser gefallen hat wie das oft genannte 66er.
Der Preis liegt unter 10€



Auf den ersten Blick ein Gold Dollar mit der gleichen Klinge wie das 66er.
Die Klinge das 66er stand damals im Ruf aus einem akzeptablen Stahl zu sein, und eigentlich gut schärfbar zu sein.
Bei meinem 208 war das nicht der Fall!
(Ich möchte an dieser Stelle noch einmal sagen, dass es sich hier nur um meine Erfahrungen handelt. Wer andere Erfahrungen gemacht hat, einfach einen Beitrag schreiben)

Ich hatte echt Probleme das Teil scharf zu bekommen.
Ich war echt geschockt wie schlecht das Messer zu schärfen war.
Es fing damit an, dass offensichtlich bei keinem GD der Winkel der Facette stimmt.
Man muss sich darauf einstellen diesen Winkel erst einmal selbst anzuschleifen.
Im Neuzustand habe ich noch kein GD mit stimmigem Winkel gesehen.
Bei allen Messern war dieser Winkel zu groß.
Aber auch der Stahl lies sich nicht so bearbeiten wie erwartet.

Nun gut, ich habe das damals auf meine (mangelnde) Erfahrung geschoben, und habe das Messer später einem anderen Mitglied dieses Forums auch noch einmal zum Schärfen geschickt.
Was soll ich sagen?
Der hatte die gleichen Probleme, und musste ebenfalls Stundenlang an dem Messer arbeiten (obwohl da zumindest der Winkel schon stimmte) um es scharf zu bekommen.

Wenn man sich das Bild des Messers ansieht sieht man aber auch noch etwas anderes, der Stabilisator des Messers (die Verdickung zwischen Erl und der eigentlichen Klinge) war beim Schärfen im Weg.
Bei jedem Hub über einen Stein drohte die Beschädigung des Steins weil eben dieser Stabilisator drohte "auf zusetzten".
Da mich das Messer schon da genervt hat, und ich das Messer auch eher als Testmesser gekauft habe, habe ich diesen Stabilisator einfach recht grob mit dem Dremel abgeschliffen.
Diese Verdickung stellt offensichtlich bei den meisten GD Messern ein Problem dar, hat sich aber bei neueren GD Messern gebessert.
Wer sich also so ein Messer kaufen möchte sollte entweder beim Schärfen sehr vorsichtig sein, oder sich auf diese Nachbearbeitung einstellen.

Meine Beurteilung des Messers: Wer in der Lage ist das Messer selbst zu bearbeiten bekommt für kleines Geld ein akzeptables Messer, aber es gibt besseres.
Ein Messer für "Bastler" da sich die Arbeit bei einem so günstigen Messer nicht wirklich lohnt.

Jetzt hoffe ich, ich habe nichts vergessen da das Ganze doch schon etwas her ist.
Falls mir dazu noch etwas einfällt werde ich berichten

godek

Ja, mein GD 208 hat sich beim allerersten Schärfversuch als direkt als würdiger Endgegner herausgestellt.

Da ist die Facette Murks und die Klinge letztlich wohl in mehreren Ebenen verdreht.

Auch mit viel Zeit und einer 325er DMT habe ich da nix hinbekommen. Vielleicht irgendwann mal wenn ich an einen dran komme den Rücken mit einem Bandschleifer begradigen. Der Stahl scheint aber sehr hart zu sein, prinzipiell taugt das schon.

Dagegen war dann das ZY 430 ein Klacks. Stabilisator weggedremelt, Facette gesetzt fertig.

Titan 7/8" kam mit sau hässlichen viel zu grossen Griffschalen, aber einer eigentlich brauchbaren Facette. Ich glaube inzwischen, wenn ich da mal genug Geduld für 100 Züge auf dem Riemen gehabt hätte wäre das ab Werk rasierbar gewesen.

Ein GD 66 habe ich auch, da hat allerdings Bartisto nachgeholfen.

Ich bin vermutlich ein Rasiermesserbanause, ich tue mich wenn die gut geledert sind schwer, Unterschiede zwischen meinen aktuell 5 rasierfertigen Messern zu spüren.

mfg
godek


alvaro

Machen wir mit meinem zweiten Messer im "Billigsäbel" Segment weiter, dem "legendären" GD 66.



(Die Nummer auf dem Messer wurde von mir mit Tipex aufgetragen um meine Testmesser unterscheiden zu können)

Die "Schmach" des 208 hat mir natürlich keine Ruhe gelassen.
Ich wollte unbedingt diesen GD Messern auf den Grund gehen, deshalb musste doch ein zweites GD her (heute ist es ein paar mehr), eben das 66er.
Diesmal das 66er weil es einen vergleichsweisen guten Ruf hatte.
Gesagt getan, bestellt.
Das Doofe daran war nur, ich hatte einem Anfänger Messer zum schärfen versprochen, und das GD 66 bot sich an (eigentlich ganz gemein).
Ich habe also unter anderem auch mein neues GD66 an diesen Anfänger geschickt.
Und was geschah?
Ich bekomme das Messer einwandfrei geschärft zurück.................ich war sprachlos, und das bedeutet was bei mir (fragt mal meine Frau ;D)
Es geht also doch, und das hat sich auch später bei den anderen 66er bestätigt.

Ich bezeichne das 66er als "Legende" weil man dieses Messer sehr häufig findet.
Zum einen als Angebot im Netz für z.T. unter 5€, aber auch als "getuntes" Messer.
Mit "getuntes" Messer meine ich zum einen wirklich scharfe Messer die vom Verkäufer auf echte Rasurschärfe gebracht wurden (oft für ca. 30 - 35€ im Netz), oder sogar als "Komplettumbau" mit neuen Schalen oder mit in der Form umgearbeiteter Klinge.

Wer als Anfänger ein solches Messer bekommt kann es beruhigt kaufen.

Obwohl der Stahl des Messers in der Regel als "GUT" bezeichnet wird hat das Messer ein anderes Problem: Die Verarbeitung der Klinge.
Wie auch das 208 stört beim 66er oft der Stabilisator.
Aber es gibt auch Fälle von krummen Klingen, und sicherlich ist mehr als nur ein Messer, aus diesem Grund,direkt in den Müll gewandert.
Ich habe, bis jetzt, 16 neue 66er geschärft, und bei allen diesen Messern Glück gehabt.
Die Klingen waren gerade, zumindest wenn man der Länge nach über die Klinge schaut.
Aber die Klinge hat noch ein anderes  Problem.
Der Verlauf der Facette ist oft im vorderen und hinteren Bereich ansteigend.
Man kann schon fast von einer lächelnden Klinge sprechen wenn der Verlauf in der Mitte nicht gerade wäre.
Dieses Ansteigen der Facette ist im eigentlichen Sinne kein Problem, man muss sich nur beim Schärfen darauf einstellen, und ggf. leicht "drehende Bewegungen beim Schärfen machen.
Wie bei bisher allen GD Messern stimmt auch bei den 66er der Winkel der Facette nicht.
Es stellt aber kein Problem da eine neue Facette zu setzen, und das Messer zu schärfen (wie gesagt der Stahl ist in Ordnung).

Ich habe meine 66er unter anderem für meine Blindtests mit verschiedenen Testern genutzt.
Grund war eben der günstige Preis, die leichte Verfügbarkeit, die gute Schärfbarkeit und der Stahl.
Bei diesen Tests würden die Messer zum Teil als "fast ideal geschärft" bezeichnet.
Man muss bei diesem "fast" wissen, dass diese Messer im Test nicht auf Optimum geschärft wurden.
Sie sollten einen Vergleich unter gleichen Bedingungen liefern.
Die Beurteilung der Tester zeigt aber welches Potenzial diese Messer haben.
Einer meiner Tester meinte einmal "Hätte ich das gewusst, dass ich für unter 50€ einen Wochensatz bekomme hätte ich viel Geld gespart".
Gut was die Funktion betrifft hat er Recht, aber wirklich schön sind diese Messer nicht unbedingt.
Die Verarbeitung ist akzeptabel, bewegt sich aber am unteren Ende der akzeptablen Möglichkeiten.
Die Schalen sind einfachster Machart, aber alle Klingen saßen mittig.

Ich glaube als nächstes werde ich dann einmal ein UHU Messer vorstellen, z.B. ein Klaas.

Tim Buktu

Schön, dass und wie Du Deine Erfahrungen mit den Messern hier beschreibst!  dh:
Tranquilo - In der Ruhe liegt die Kraft...

PS: Alles nur meine persönliche Meinung, die sich durchaus beeinflussen lässt und sich deshalb gelegentlich auch ändert!

alvaro


Paula

Zitat von: alvaro am 05. Februar 2020, 07:31:47
Gerne, soll ja auch ein bisschen unterhalten.
Und das gelingt Dir auch prima. Ich fühle mich jedenfalls bestens unterhalten und erwarte gespannt die folgenden Rezensionen. Ich würde ja gerne was beisteuern, aber ich habe meine Messer außer einem neuen ÜHU alle als UFO gebraucht entweder über ebay, vom Flohmarkt und eines aus dem MH gekauft.


alvaro

Neeee, @Paula das gilded ned :(

Ich dachte nur an neue Messer.
Es ist klar, dass man in den genannten Preisklassen in der Bucht, oder auf Flohmärkten, deutlich bessere Messer findet.
Ein gutes altes Solinger Messer für, sagen wir mal 30€ und gut geschärft, ist zumindest besser wie alle mir bekannten "Billigsäbel".

alvaro

Ärgerlich, jetzt wollte ich eigentlich ein "Klaas" zeigen, und jetzt habe ich kein Bild von dem Messer.
Was machen wir da?
Verschieben, was sonst!
Deshalb meine Herren, aus Schusseligkeit eines einzelnen Herren ;), doch wieder ein "Billigsäbel"

"We proudly present RENREN", zumindest müsste es sich um ein RENREN handeln. ???
Klar identifizieren lässt sich das Messer nicht, da es nicht gemarkt ist.
Die Schachtel des Messers ist aber identisch zu den mir bekannten RENREN Messern.
Ich gehe deswegen davon aus, dass es sich um ein RENREN handelt.



Ich habe auf ein bestelltes ZY Messer gewartet.
Das Messer wollte und wollte nicht kommen, und mir war langweilig.
Was macht man da am besten?
Richtig, das nächste Messer bestellen.
Meine Steine wollten ja auch etwas zu tun haben, ;) man hat ja Verantwortung für die Teile.

Warum dieses Messer?
Weil es ebenfalls, mit etwa 6€, eines der Billigsten auf dem Markt ist.
Ich war ja gerade am testen von "Billigsäbeln", passt also.
Das Messer kam sehr schnell, und das erste was mir auffiel war das sehr hohe Gewicht.
Wen wundert es wenn man das Messer sieht.
Der Korpus, ja ich muss Korpus sagen nicht Schalen, ist aus Stahl, das bringt Gewicht.
Dieser Korpus hat auf beiden Seiten zwei Holzeinlagen.
Sieht schick aus, bringt nichts.
Wer sich ein Messer nur wegen der Optik kauft wird hier sein blaues Wunder erleben.
Ja der Begriff "blaues Wunder" passt.
Nicht im ursprünglichen Sinne, aber im Sinne des Sprichworts.
Dieses blaue Wunder ist in diesem Fall die Klinge.

Die Klinge sitzt zwar sauber in der Mitte des Korpus, aber der Schliff der Klinge ist das derbste was ich je gesehen habe.
Die Klinge ist fast ein perfektes "V", da ist fast nichts "hohl", noch nicht einmal so wie bei anderen derben Messern.
Was macht man also wenn man da nicht die ganze Klinge bearbeiten will?
Richtig, durch Abkleben den Winkel erhöhen.
Logischerweise je mehr Lagen desto schmaler die Facette.
Warum nicht mal testen dachte ich mir
Also 5 Lagen Tape drauf, und los gehts.
Schon nach wenigen Zügen zeigt sich, dass dieses Verfahren bei dieser Klinge nicht fiel bringt.
Der Nachteil ist einfach die Tatsache, dass der Rand des Klebebandes sofort vom Stein erfasst wird, und sich sehr schnell löst.
Trotzdem habe ich die Sache erst einmal durchgezogen um einfach schneller einen Erfolg zu sehen (schmalere Facette)
Guter Witz: ERFOLG.
Vergesst es.
Man bekommt zwar eine Facette, die aber eigentlich vom Winkel her deutlich zu groß ist (logisch)
Aber es gibt noch ein zweites Problem bei dem Messer.
Es baut sich ein Grat an der Schneide aus.
Nicht so, dass man diesen deutlich sieht.
Nein so, dass man ein scheinbar scharfes Messer hat (HHT), dieses aber mit der Schärfe (Testrasur) sofort einbricht.
Lange Rede kurzer Sinn, ich habe am Ende das Messer normal mit einer/zwei Lagen Klebeband durch geschärft.
Dabei habe ich zwischen den Steinen das Messer immer wieder mit sehr vielen Zügen auf einem "Sicherheitsgurt" "geledert".
Dadurch wurde der Aufbau des Grates deutlich verringert, bzw die Entfernung des selben deutlich erleichtert.
Am Ende hatte ich dann ein scharfes Messer mit einer in Schlangenlinien verlaufenden Facette (unterschiedliche Dicke der Klinge) und der "zierlichen" Breite von 5mm.
Ja richtig gelesen: 5mm
Versteht ihr jetzt was ich mit derb meinte?
Eine solche Facette habe ich bis jetzt bei keinem Messer gehabt.
Die ganze Bearbeitung des Messers war sehr Zeit intensiv und vom Stahl her schwierig.
Alles in allem eines der am schwierigsten zu schärfenden Messern.
Das lag in erster Linie natürlich auch an der Breite der Facette, es musste ja jede Menge Material weg.

Aber das macht man ja nur einmal, und wenn der Winkel stimmt frischt man ja in der Regel nur noch auf.
Wenn das Messer aber scharf ist wie rasiert es?
Als ich nach einigen Abenden der Arbeit das Messer endlich scharf hatte, wurde natürlich auch rasiert.
(Das Messer liebt Riemen, zum Schluss musste deutlich mehr wie bei anderen Messern geledert werden)
Das Messer rasiert im scharfen Zustand überraschend gut, man muss aber derbe Messer lieben.
Es liefert eine ordentlich gründliche Rasur, und auch das Hautgefühl war akzeptabel.
Zur Standzeit kann ich hier nichts sagen (dafür habe ich zu viele Messer in der Rotation).

Würde ich das Messer empfehlen: Eindeutig NEIN.
Das Messer macht zwar optisch was her, aber das was es liefert ist echt grauenvoll.
Wenn die Arbeit bei einem GD 66 noch im akzeptablen Rahmen liegt, bei diesem Messer ist das nicht mehr der Fall.
Ich gehe dabei davon aus das Messer "klassisch" auf Steinen zu schärfen.
Wenn man z.B. maschinell an das Messer heran geht könnte das aber anders aussehen.

So jetzt hoffe ich Morgen zum Klaas kommen zu können.

Paula

Zitat von: alvaro am 05. Februar 2020, 19:58:53
Neeee, @Paula das gilded ned :(

Ich dachte nur an neue Messer.   ...
Ja, Ja, ich bin ja schon ruhig :)
Ich frage mich nur, für wen den "eigentlich" Messer wie dieses RenRen hergestellt werden ???.
Die können das doch schließlich nicht nur für westliche "Schärfenthusiasten" oder als Schmuckstück für die Vitrine herstellen.

alvaro

Zitat von: Paula am 06. Februar 2020, 09:14:56
Ich frage mich nur, für wen den "eigentlich" Messer wie dieses RenRen hergestellt werden ???.
Die können das doch schließlich nicht nur für westliche "Schärfenthusiasten" oder als Schmuckstück für die Vitrine herstellen.

DIE Frage stelle ich mir auch.
Wie ich schon schrieb sind selbst die GD 66 besser.
(Ich wiederhole gerne noch einmal, dass sich meine Aussagen nur auf meine Erfahrungen mit meinen Messern beziehen)

Das ist auch ein Grund weshalb ich das hier mache.
Ein potenzieller Anfänger hat ja keine Ahnung wie er sich orientieren soll.
Wenn er dann (hoffentlich) zu diesem Forum kommt soll er wenigstens eine kleine Info darüber bekommen was ihn erwartet.

Der Anfang mit einem Rasiermesser ist selbst mit einem guten Messer schon schwierig, da komplett anders wie andere Verfahren.
Wenn man dann aber auch noch ein ungeeignetes Messer bekommt ist die Rückkehr zum Systemie oder E -Fräse schon vor programmiert.
Da aber der Preis ein wichtiger Faktor für viele ist (wer gibt schon mal locker 200€ zum testen aus?), ist die Gefahr hoch schon an solchen Messern zu scheitern.

alvaro

Okay, dann wollen wir mal das versprochene "UHU" Messer vorstellen.

Ein Klaas





Bis vor kurzem hatte ich diese Marke nicht bewusst im Kopf, um nicht zu sagen ich wusste nicht, dass es sie (noch) gibt.
Ich hatte aber schon von Klaas gelesen, und das was ich dort gelesen hatte war positiv.
Der Zufall wollte es, dass ich eines Tages im Januar durch eine hessische Kleinstadt bummelte.
Dort gab es noch einen, der heutzutage seltenen, Schneidwaren Fachhändler.
Da kam ich natürlich nicht am Schaufenster vorbei.
Der Händler führte einige Merkur Hobel, diverse Riemen, Seife, Mug und hatte tatsächlich 2 Rasiermesser da.
Es waren Messer von Klaas.
Ein 5/8" Messer für etwa 160€ mit schönen blauen Schalen und Vergoldung an der Klinge, und das Messer welches ihr oben seht (bitte entschuldigt die Bildqualität).
Das Messer ist schlichter gehalten, hat aber ansonsten die gleiche Klinge.
Der Preis lag bei etwa 80€, also ein, auch für Anfänger, akzeptabler Preis.
Im Gegensatz zu anderen Messern namhafter Hersteller war dieses Messer wirklich Rasurscharf
Man muss sogar sagen, dass es richtig gut geschärft war.
Deutlich teurere Messer waren da schon erheblich schlechter (ich will jetzt aber keine Namen nennen), und mussten vor der ersten Benutzung auf die Steine.
Ich konnte dieses Messer ohne weitere Bearbeitung, und ich meine damit noch nicht einmal ledern, nutzen.
Die Rasur war sehr angenehm, und gründlich.
Ich würde mir wünschen ALLE neuen Messer wären wie dieses Messer.
Das Messer ist absolut empfehlenswert.
Durch die Abmessung 5/8", und Rundkopf gerade für Anfänger bestens geeignet.
Vom Preis-Leistungsverhältnis sicherlich eines meiner besten neuen Messer.
Ich kenne in dieser Preisklasse eigentlich nur Messer von ERBE die eine ebenso gute Leistung abliefern, aber das ist eines der kommenden Kapitel.

Barbon

Zitat von: alvaro am 05. Februar 2020, 21:24:27

"We proudly present RENREN", zumindest müsste es sich um ein RENREN handeln. ???
Klar identifizieren lässt sich das Messer nicht, da es nicht gemarkt ist.
Die Schachtel des Messers ist aber identisch zu den mir bekannten RENREN Messern.
Ich gehe deswegen davon aus, dass es sich um ein RENREN handelt.


Ich habe von einem wohlmeinenden Verwandten aus den USA ein mit "Kriegar" markiertes Messer dieser Bauform geschenkt bekommen. Es kam stumpf an, da ich beim Schärfen erst Kreisklasse bin habe ich es sofort im Schubfach verschwinden lassen. Danke für den Bericht! Jetzt weiß ich was mich erwartet und habe eigentlich keine Lust drauf, aber wer weiß?
Danke für den Thread ich warte schon auf das ZY430, da schleiche ich schon seit Herbst darum herum  ;)

alvaro

Mein lieber Barbon kennst du den Spruch : Dann sach doch was. ;D ;D ;D

Frag doch mal an ob ein Mitglied dieses Forums mal nach dem Messer schaut. ;)
Ich könnte mir vorstellen, dass da einer was machen würde. ;)
Aber zu deiner Beruhigung: Wenn dein ZY so ist wie meine zwei sind, sei ohne Sorge.
(Will ja nicht zuviel verraten.)


Barbon

Danke für den Hinweis!
Ich hatte mich halt in den englischsprachigen Foren dazu kundig gemacht und mir eingestanden, das ich mich erstmal an ,,gutmütigeren" Kandidaten versuchen sollte, was ich auch mit Erfolg getan habe.
Jetzt habe ich zwei ZY bestellt um mal verschiedene Nachbehandlungen zu vergleichen, so wie Du das im Nachbarforum getan hast.

Ich warte mit Spannung auf die Fortsetzung!