Wie wichtig ist ein abgerichteter Stein beim Schärfen?

Begonnen von alvaro, 06. Januar 2018, 13:31:52

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Mr. Helix

Obwohl hier ja schon (fast) alles gesagt ist, hier noch meine Erfahrung, die aus einem unfreiwilligem Experiment stammen:

Über ein Jahr war ich der Meinung, dass meine Steine dank regelmäßigem Abrichten in einem guten Zustand sind. Geschärft habe ich wie ein Wilder, weil ich einfach kein rasurtaugliches Finish hinbekommen habe. Also war mein Schluss, dass es an meinen Steinen und Schleiffähigkeiten liegen muss. Scharf wurden die Messer zwar, Haartests waren wahnsinnig gut und die Facette top poliert. Nach einer halben bis dreiviertel Rasur war aber jeweils Schluss mit der Messerrasur, weil es unerträglich gerupft hat. Die Verzweiflung war schon fast so groß, dass ich mit dem Gedanken gespielt habe die Messerrasur und die Steine aufzugeben.

Durch einen Zufall (eher wegen meiner Unordnung  ;D ) hatte ich im Herbst mein Planheits-Prüf-Lineal nicht gefunden und deswegen ein anderes verwendet. Da war die Verwunderung groß, als ich feststellte, dass ja doch ein Lichtspalt zwischen dem neuen Lineal und dem Stein erkennbar ist  :o . Dann habe ich den ganzen Abrichtvorgang "nachgemessen" und festgestellt, dass die Granitplatte nicht 100%ig eben aber noch tolerabel ABER das Schleifpapier zum Abrichten ungleichmäßig abenutzt war. Im Endeffekt waren die Steine alle leicht ballig (Schleifpapierkörner am Rand waren noch weniger abgenutzt als in der Mitte).

Kurz und knapp: Entweder hatte sich früher ein Mini-Grat gebildet, als die Schneide bergauf gegen den Stein gefahren ist, oder die Schneidenspitze hatte ich nie wirklich erreicht. Mittlerweile habe ich das Problem im Griff und das Schärfen ist ein Kinderspiel im Vergleich zu vorher. Jede 1,5e Schärfaktion ist nun ein Erfolg  :).

Also: Ja, penibel abgerichteter Stein ist wichtig!

Viele Grüße
Uli