Kikuokan Tamahagane Tokyo

Begonnen von aleister, 12. November 2016, 04:16:30

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aleister

Hallo
Forum Suche zeigt nichts an dazu ! Hat jemand so ein Messer ? Kann jemand was dazu schreiben?Ich schaue mir die Messer schon  2 Jahre bei Ebay an.  



//mod Hannes: Titel Großschreibung entfernt

Rockabillyhelge

Kikuokan ist eine nicht seltene Marke und den westlichen japanischen Messer, mir aber in FB Form geläufiger.
Kann sein das es mal eine Tamhagane Version gab, gesehen habe ich sie bisher noch nicht, nachvollziehbar
Tamahagane kenne ich jetzt bei den westlichen Messer eigentlich auch nur Iwasaki, da die Daishi / Tamahagane Razor Co.
von den meisten (mich eingeschlossen) nur als Name gesehen wird und die Verwendung von Eisensand noch lange
kein Tamahagane macht.
Auch mit Bart immer gut rasiert :)

Dullblade

Zitat von: Rockabillyhelge am 13. November 2016, 19:51:00
Tamahagane kenne ich jetzt bei den westlichen Messer eigentlich auch nur Iwasaki, da die Daishi / Tamahagane Razor Co.
von den meisten (mich eingeschlossen) nur als Name gesehen wird und die Verwendung von Eisensand noch lange
kein Tamahagane macht.

Das ist halt Deine These. Nehmen wir nur mal an, es würde der gleiche Eisensand verwendet, wie für die "echten" alten handgeschmiedeten Tamahagane Stähle. Wäre es dann kein Tamahagane, nur weil es industriell geschmiedet wurde? Ist wie bei Brot vom Bäcker und Industriebrot, aber letztlich ist es Brot. Und es gibt sehr gute Bäckerbrote, die jedes Industriebrot übertreffen, es gibt aber auch schlechtere....
Zurück zum Tamahagane, es ist also eine Art Definitionsfrage was Tamahagane ist (unter der Prämisse, dass der Rohstoff der gleiche ist). Und bei aller Liebe zur Handarbeit, viele Industrieprozesse laufen gleichmäßiger und exakter ab, da es vom jeweiligen Schmied abhängt. Ist es ein schlechter Schmied ist auch das Ergebnis schlecht, vereinfacht ausgedrückt.  Damit gäbe es "echte" Tamahaganes (gemäß Deiner Definition) in verschiedenen Ausprägungen, mit Sicherheit auch Müll, und es gäbe einen vergleichbaren Industrie-Tamahagane, mit vielleicht schlechterer finaler Qualität als die besten "echten", aber mit vielleicht besserer Qualität als die echten "Schlechten...

Warum ich das so schreibe, weil ich ein Daishi "Made of Ironsand" besitze. Der STahl scheint sehr hart zu sein, da er schwer zu schärfen ist, wenn er aber scharf ist, hält er seine Schärfe sehr lange und zumindest ich, mag dieses Messer. (Zumal es eher derb geschliffen ist, das geht wie Butter durch meine Drahtborsten am Kinn). Selbst wenn es kein "echter" Tamahagane ist, ist es ein gutes Messer, welches ich in meiner bescheidenen Sammlung nicht missen möchte. Wenn ich mal wieder so ein "Fake-Tamahagane in 8/8 sehe, zu einem akzeptablen Preis, dann werde ich es mir holen. Das im Threadtitel erwähnte Kikuokan kenne ich aber nicht.

Bei Ebay gibts einen japanischen Verkäufer, Syn003 oder so ähnlich, der verkauft echt schöne Messer, u.a. auch Henkels in super Zustand, japanische Smileys und dann und wann auch mal ein Tamahagane, oft Daishis. Von dem hab ich auch meinen japanischen Riemen. Falls das hier keine Werbung ist, und nicht stört, kann ich dem seine Messerchen echt empfehlen, auch wenn sie nicht wirklich günstig sind. Aber die Beschreibungen treffen exakt den Zustand der angebotenen Messerchen...

Rockabillyhelge

Nur weil das Roheisen aus Eisensand erhüttet worden ist, macht der nachfolgende Stahl noch lange kein Tamahagane. Yasuki Stahl (auch in Gelb- und Blaupapier zu kriegen) wird / wurde schließlich auch aus heimischem Eisensand gewonnen und ist auch kein Tamhagane, der Prozess des Gärbens macht den Unterschied aus und auch den Preis.
Zweifelsohne wird das Messer nicht besser rasieren und das Brot nicht besser schmecken, es ist immer eine Frage des persönlichen Vorliebe ob man eher Richtung Handwerk oder Industrie geht, aber das ändert nichts daran das es halt einfach Werkstoffe gibt bei denen die Art der Verarbeitung entscheidend ist und nicht der Ausgangsstoff, so dass vom Ausgangsstoff nur schwerlich aufs Endprodukt zu schließen ist.
Aber am Ende des Tages zählt nur was ich oben bereits geschrieben habe, die jeweilige Vorliebe, wenn ein Messer gut rasiert es es gelinde gesagt scheißegal aus welchem Stahl, aus welchem Ofen auch immer es kommt, denn es rasiert gut, man mag es und ist zufrieden damit und so sollte es auch sein.
Tamahagane ist uns im Kopf als der Stoff der Katana, der hochgelobte Stahl aus dem Träume sind (ähnlich überbewertet wie Damast) am Ende rasiert das Messer trotzdem nicht besser dadurch und man sollte sich nicht blenden lassen, nicht umsonst haben die Japaner nach der Öffnung zum Westen massenweise Stahl importiert, nicht weil der so schlecht war sondern weil man mit seinen mittelalterlichen Methoden, schwer kontrollierbaren Qualitätsschwankungen nicht mehr weiterkam, Tamahagane ist Tradition und nicht mehr, die Effekte zeigen sich in der Regel weniger im Gesicht als in der Geldbörse und im Traditionsbewusstsein.

Auch mit Bart immer gut rasiert :)

Dullblade

Zitat von: Rockabillyhelge am 03. Dezember 2016, 10:34:29

Tamahagane ist uns im Kopf als der Stoff der Katana, der hochgelobte Stahl aus dem Träume sind (ähnlich überbewertet wie Damast) am Ende rasiert das Messer trotzdem nicht besser dadurch und man sollte sich nicht blenden lassen, nicht umsonst haben die Japaner nach der Öffnung zum Westen massenweise Stahl importiert, nicht weil der so schlecht war sondern weil man mit seinen mittelalterlichen Methoden, schwer kontrollierbaren Qualitätsschwankungen nicht mehr weiterkam, Tamahagane ist Tradition und nicht mehr, die Effekte zeigen sich in der Regel weniger im Gesicht als in der Geldbörse und im Traditionsbewusstsein.


DAs hast Du schon geschrieben! Dem ist nicht wirklich was hinzuzufügen :)