Die Einseifzeit / Einweichzeit

Begonnen von geoshave, 24. November 2014, 10:52:43

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geoshave

Die Innenseite des Umschlags einer kürzlich verwendeten Helvetia-Klinge enthält einen interessanten Aufdruck, den ich euch nicht vorenthalten möchte:



Der Hinweis, die Einseifzeit zu messen, und nicht nur zu schätzen, ist wohl etwas praxisfremd. Wer tut sowas schon mit der Stoppuhr in der Hand!

Eine Gelegenheit, den Mund zu halten, sollte man niemals ungenutzt vorübergehen lassen. In diesem Zusammenhang: Ist verbale Inkontinenz heilbar?

UbuRoy

??? War das jetzt ein Zitat oder Dein Kommentar zu dem Hinweis? Wenn letzteres: Wie lautet der Hinweis?

herzi

Zitat von: geoshave am 24. November 2014, 10:52:43
Der Hinweis, die Einseifzeit zu messen, und nicht nur zu schätzen, ist wohl etwas praxisfremd. Wer tut sowas schon mit der Stoppuhr in der Hand!

Frag Putzi. ;D
Gruß,
Stefan

Tartuffe

#3
Zitat von: UbuRoy am 24. November 2014, 10:59:25
??? War das jetzt ein Zitat oder Dein Kommentar zu dem Hinweis? Wenn letzteres: Wie lautet der Hinweis?

Verstehe ich nicht. Der Hinweis steht doch zweisprachig jeweils unter den Tabellen. Ob man es jetzt "Hinweis" oder "Bitte" nennt, ist doch wumpe. Auf jeden Fall nett.

Was mich hingegen wundert: Gab es unter Helvetia-Kunden denn nur Männer mit dichtem oder grauem Bart? Und was machten Männer mit dichtem grauen Bart? Oder Männer ohne Uhr?
Der Dachs - Ihr starker Partner, wenn's ums Schäumen geht!

Cliffwalker

Ich verstehe nicht ganz, warum hier ausgerechnet zwischen dichtem und grauem Barthaar unterschieden wird? Und warum weicht ein dichter Bart schneller ein?  ???

KäptnBlade

Sehr schön zu sehen, dass die englischsprachigen Nutzer mit reinem Text (Einseifen, drei gemessene Minuten warten...) auskommen.
[Pauschalierung]
Der pingelige Deutsche und der gemeine Franzose brauchen hingegen eine Tabelle mit unterschiedlichen Zeiten für unterschiedliche Bärte.
[/Pauschalierung]
Meine Angst, dass die Autokorrektur dieses Forums mal was Obszönes ausspuckt, wichst von Tag zu Tag!

sig11

Zitat von: geoshave am 24. November 2014, 10:52:43
Wer tut sowas schon mit der Stoppuhr in der Hand!

Ich hab zumindest ne Uhr im Bad. Vom Waschbecken auch direkt zu sehen  8) Da schau ich durchaus drauf, wenn ich mich - äh - meinen Bart einweiche.  ;D
... viele Grüße,
Andreas

Zur Bewertung meiner Aussagen:
Hobel seit Nov. 2014 - RC und Systemie seit Sept. 2014 - Systemie und Dosenware seit Anfang 90er - Elektrisch Anfang 80er bis Mitte 90er

Rockabillyhelge

Ein tolles Kuriosum aus der Rasurgeschichte, Vielen Dank fürs Zeigen  :D :D dh: dh:

Ich muss ja sagen das ich es da eher wie die Dachdecker halte und weder auf Uhrzeit noch auf die genauen Umgebungsvaraiblen achte und damit
eigentlich sehr gut zurecht komme, so merkwürdig es klingt habe ich für mich rausgefunden das zuviel Einweichzeit (z.B. bei mir durch vorangegangenes Duschen wie ich es bis vor kurzem immer gemacht habe) sich kontraproduktiv auswirkt da die Haare zwar weich, aber zudem die Haut aufquillt.
Auch mit Bart immer gut rasiert :)

Standlinie

#8
Ich möchte mich an dieser Stelle einmal outen und gestehen, dass ich als Ingenieur zu der Kategorie Menschen zähle, die regelmäßig vieles messen, um so zu reproduzierbaren Ergebnissen zu kommen. Bei meiner täglichen Rasur kontrolliere ich deshalb die für mich korrekte Schaumeinwirkungszeit immer mit einer Stoppuhr oder einem Chronographen. Das Zeitmessen liegt mir sozusagen im Blut. Dass dieses Zeitmessen sinnvoll ist, belegen meine Rasierklingenstandzeitentests, die einen Vergleich der getesteten Rasierklingen untereinander zulassen. Außerdem muss ich meine Stoppeln aufgrund ihrer kupferdrahtähnlichen Beschaffenheit 3 Minuten lang einweichen lassen, da die Rasur sonst viel unangenehmer ausfällt. Bei einem Zwei- oder Dreitagesbart weiche ich sogar 3,5 bis 4 Minuten ein. Ich komme mit diesen Zeitangaben sehr gut zurecht.

Durch meine Rasierklingenstandzeitentests habe ich nachweisen können (der abschließende Bericht steht allerdings noch aus), dass sich die Standzeit einer Rasierklinge durch eine perfekte Rasurvorbereitung beeinflussen läßt. Der Schaum muss dazu optimal aufgeschlagen werden. Er darf keine wässerige Konsistenz annehmen. Auch die Schaumeinwirkungszeit spielt eine nicht unerhebliche Rolle! Viele Nassrasuranhänger machen es ohnehin unbewußt richtig. Sie haben einen guten Schaum, verteilen ihn sorgfältig im Gesicht und ziehen ihr Rasiermesser dann auf dem Riemen ab oder setzen eine Rasierklinge in ihren Hobel ein. Faßt man den Zeitraum zwischen dem Schaumauftrag und der anschließenden Rasur zusammen, kommen dafür gut und gerne 3 Minuten heraus. Allerdings ohne zusätzliche Zeitmessung. Jeder sollte deshalb so verfahren, wie es für ihn am besten ist.  
Die Nachhaltigkeit einer gründlichen Nassrasur zeigt sich 24 Stunden später an nur gering und gleichmäßig nachgewachsenen Bartstoppeln.

geoshave


Es wird offenbar Zeit für eine diesbzügliche Dissertation! Nur die entsprechende Fakultät müsste noch gefunden werden.
Eine Gelegenheit, den Mund zu halten, sollte man niemals ungenutzt vorübergehen lassen. In diesem Zusammenhang: Ist verbale Inkontinenz heilbar?

tintin1

Zwar keine Dissertation, aber eine der wenigen Studien, in denen zumindest mal versucht wurde es objektiv zu betrachten.

http://journal.scconline.org/pdf/cc1976/cc027n12/p00579-p00592.pdf

Die Ergebnisse dürften hier nicht allen gefallen ...

Heresy

Sehr interessant! Danke für den Link, tintin!

Die Studie von Hollander und Casselman aus den 30ern habe ich trotz intensiver Suche nach dem ersten Lesen nie wieder gefunden.
Diese hat zum gleichen Ergebnis geführt, dass weder Temperatur oberhalb Raumtempeatur noch die Anwesenheit von Seife das Einweichen verbessern.
Wie man damit umgeht, wenn man jahrelang die eine oder andere Seife ob ihrer herausragenden Einweichwirkung lobt, muss jeder für sich entscheiden.

Selbst verlängere ich mein Einweichen des Barthaars durch die vorgängige Gesichtswäsche und anschließendem Einmassieren eines Preshaves (hauptsächlich Kiss My Face brushless Rasiercreme) um die Zeit, die mir fehlt um beim Gesichtsschäumen mangels Lust auf 3 Minuten zu kommen. 3 Minuten Pinseln oder 1 Minute Pinseln und 2 Minuten aus dem nicht vorhandenen Fenster gaffen ist nicht meins. Da ich nur hobele und die Klinge im Hobel bleibt, habe ich auch keine Füllarbeiten zu verrichten. Also ist mein Ablauf: Gesichtswäsche (30s) / Pershave einmassieren (30s) / Pinsel mit Seife laden (30s)/ Gesichtsschäumen (1-1,5min), was mich auf knappe 3 Minuten nasse Stoppeln bringt, bevor ich die Klinge ansetzte.
Gruss, Rainer

Onkel Hannes

Zitat von: geoshave am 24. November 2014, 10:52:43
Der Hinweis, die Einseifzeit zu messen, und nicht nur zu schätzen, ist wohl etwas praxisfremd. Wer tut sowas schon mit der Stoppuhr in der Hand!

Womit wir wieder bei Tennessees berühmter Liedlänge im Radio wären ;)

Zitat von: Tennessee am 01. März 2010, 13:22:24
Sobald alles zu Rasierende mit Schaum bedeckt ist, beachte man eine Einwirkzeit von ca. 3 min. (in etwa eine Liedlänge im Radio).
Hungrig vom schlafen und müde vom essen.

Tartuffe

Wer also auf Nummer Sicher gehen will, der benötigt im Bad eine Uhr und ein Radio. Oder als Sythese: einen Radiowecker (mit Sekundenanzeige). ;D
Der Dachs - Ihr starker Partner, wenn's ums Schäumen geht!

Heresy

Oder muss auf 180 zählen können.  ;D
Gruss, Rainer