Die Gillette Super-Speed/Rocket Familie

Begonnen von Rockabillyhelge, 19. August 2011, 22:37:53

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prinzle

Jawoll, sorry.
Zurück zu dem oben erwähnten Gillette Blue Lady.
Ist der gleichwertig, in Qualität und Geometrie zu den "normalen" Rockets?
Gehört der zu der Rocket-Familie?
Ich würde den gerne meiner Frau schenken, weil sie keine Lust mehr auf den Plastikmüll im Bad hat.

MudShark

Soweit ich weiß ist der Gillette Lady Rasierer ein ganz normaler TTO mit langem Griff, gab's in blau, pink und champagner mit neckischen Sternchen drauf.
Meine Frau benutzt allerdings einen ganz normalen Rocket HD500 und ist ganz froh damit, u.a. wegen des kinderleichten Klingenwechsels!
"Wenn man bedenkt, dass wir alle verrückt sind, ist das Leben erklärt."
Mark Twain

DDP

Mein Gillette Super Speed Black Handle aus meinem Geburtsjahr ist ganz einfach nur eins: Ein super Butterfly  ;)

Er rasiert gründlich und sanft. Den Vergleich zum Adjustable gewinnt er locker. Und das Beste: Meine Top 4 Rasierklingen (ASP, Personna Lab Blue, Gillette Bleue Extra, Rotbart Extra Dünn) funktionieren tadellos.

Ein klein wenig Nostalgie ist bei jeder Rasur mit dabei. Schade, dass Gillette diesen tollen Hobel nicht mehr produziert. Ein schönes Stück Geschichte.

geoshave


Schade überhaupt, dass Gillette keine DE-Hobel mehr produziert!
Eine Gelegenheit, den Mund zu halten, sollte man niemals ungenutzt vorübergehen lassen. In diesem Zusammenhang: Ist verbale Inkontinenz heilbar?

Rockabillyhelge

Schade für uns, gut für Gillette. So teuer werden die Butterflys damals in der Herstellung schon nicht gewesen sein, die Plastikhalter mit Metallapplikationen sind heute sicherlich noch preiswerter, die Klingenblöcke dagegen teurer und auch nicht länger haltbar als die damaligen DE´s, so wird Geld gemacht.
Ich möchte vermuten das alleine der Metallwert eines 50er Jahre SuperSpeed den Wert eines heutigen Klingenhalters inkl. Herstellungskosten ziemlich übersteigen dürfte.
Auch mit Bart immer gut rasiert :)

maranatha21

Zitat von: DDP am 23. Juli 2016, 16:56:55
Mein Gillette Super Speed Black Handle aus meinem Geburtsjahr ist ganz einfach nur eins: Ein super Butterfly  ;)

Meine Rede!  dh:

alvaro

Zitat von: Rockabillyhelge am 24. Juli 2016, 17:08:02
Schade für uns, gut für Gillette. So teuer werden die Butterflys damals in der Herstellung schon nicht gewesen sein, die Plastikhalter mit Metallapplikationen sind heute sicherlich noch preiswerter, die Klingenblöcke dagegen teurer und auch nicht länger haltbar als die damaligen DE´s, so wird Geld gemacht.
Ich möchte vermuten das alleine der Metallwert eines 50er Jahre SuperSpeed den Wert eines heutigen Klingenhalters inkl. Herstellungskosten ziemlich übersteigen dürfte.

Aber trotzdem verwunderlich wenn man überlegt was ein billiger Butterfly (trotz der vielen Teile) kostet und was Gillette für einen verlangen könnte.
Ich vermute, dass eine Neuauflage der alten Butterfly (bei dem Ruf den diese genießen) durchaus für über 100€ seine Käufer finden würde.

Sapone da Barba

#217
Wenn ich das Geschäftsmodell von jeher von Gillette deuten möchte komme ich zu dem Schluß, daß man dort ein Rasurgerät entwickelt hatte und die Klingen, die man ja immer nachkaufen muß, durch ein Patent weltweit schützte. Als erstes gab es den Oldtype mit den 3-Loch-Klingen. Als das Patent dann ausgelaufen war gab es einen Gillette NEW, in dem die Klinge passte, welche in etwa die Vorläuferklinge der heute gängigen Klinge war. Danach gab es dann die der heutigen Form entsprechenden Klingen und die TTO's von Gillette.

Das Geschäft lief für Gillette immer solange so gut, wie eben nur Gillette die unter Patentschutz stehenden Klingen herstellen durfte, sobald das Patent auslief, durften die Klingen dann von anderen Herstellern nachgebaut und auf den Markt gebracht werden und die Erträge schrumpften durch die Konkurrenz.

Seitdem der Hobel abgelöst wurde von den Systemies, ist das Geschäftsmodell aber immernoch ziemlich das Gleiche: Griff auf den Markt mit den dazugehörigen Klingen. Alles patentiert. Läuft das Patent eines Klingentyps aus, gibt es schon Nachfolgemodelle, die wiederum nur mit patentierten Klingen benutzt werden dürfen, die eben nur von Gillette hergestellt werden. Klingen von älteren Modellen verschwinden dann so nach und nach vom Markt, ebenso die dazugehörigen Griffe.

Ich vermute, daß man bei Gillette keine Hobel mehr auflegt, weil man mit den Klingen kein Geld mehr machen kann und das Geschäftsmodell nicht mehr aufgehen würde.

Zum Super Speed: Der ist m.M.n. genial, jeder sollte ihn in der Sammlung haben.


Rockabillyhelge

Genauso sehe ich das auch, u.a. deswegen hat man z.T. regelrechte Markenkriege geführt, so z.B. zur Zeit des Goodwill, der seinerseits nur eine Reaktion auf einen aus dem Hause Valet Autostrop stammenden Hobel mit neuer DE-Aufnahme war (Probak https://www.gut-rasiert.de/forum/index.php/topic,28371.0.html). In diesem Falle gings dann so aus das beide
Konzerne verschmolzen und die Gillette-Langloch mit der Probak Klinge zu unserem heutigen Design verschmolzen wurde.
Zuviel Klingenspazialisierung kann aber auch schief gehen wie man bei den englischen Barrel-Hole Blades (Wardonia) oder leider auch bei Gibbs sowie Ille-de-France sehen kann.
Auch mit Bart immer gut rasiert :)

alvaro

Zitat von: Sapone da Barba am 26. Juli 2016, 21:48:33
.....

Ich vermute, daß man bei Gillette keine Hobel mehr auflegt, weil man mit den Klingen kein Geld mehr machen kann ......



Kein Geld glaube ich nicht.
Gillette stellt ja weiter Klingen her und Hobel würden sich mit dem Namen auch gut verkaufen.
Aber das Ganze bringt Gillette zu wenig.
Anders sieht es bei Wilkinson aus .
Der Kleinere muss sich immer eine Nische suchen.
Wenn man aber einmal hochrechnet wie viele Hobel Wilkinson in Deutschland verkauft ist es aus meiner Sicht enorm.
Edeka gibt 11.381 Verkaufsstellen in Deutschland an REWE hat sicherlich genau so viele wenn man andere Supermärkte dazurechnet die den WC führen und noch die Drogeriemärkte dazurechnet kommt man sicherlich auf min. 40.000 Verkaufsstellen.
Wem bekannt ist wie die Verkaufszahlen von Artikeln beobachtet werden, und bei zu geringen Verkaufszahlen Artikel sofort aus dem Sortiment genommen werden, muss von mindestens 400.000 neuen WC Hobel pro Jahr ausgehen.
Dementsprechend ist der Absatz von Klingen etc.

Sapone da Barba

#220
Warum einen Hobel produzieren, wenn die Kunden dann doch nur noch Klingen von Personna, Feather etc. kaufen? Das schmältert die Gewinne. Erinnern wir uns: die Rotbart Extra Dünn und die Gillette Super Silver wurden vor Jahren schlecht geredet und sind heute nicht mehr in Produktion. Die Personna etc. wurde aber gekauft in 100er Packs.

Dann doch lieber ein unter Patentschutz liegendes Rasursystem anbieten, von dem man der alleinige Anbieter der Klingen ist.

Ich würde jedenfalls keinen Super Speed mehr auflegen sondern in die Entwicklung 10-blättriger Super-Rasierer mit Flutschestreifen investieren. Die darf dann wenigstens in den nächsten 20 Jahren keiner nachbauen und ich kann die Klinge für EUR 2,30 pro Stück an den Mann bringen...

Oder vielleicht doch die Gillette Super Silver wieder auflegen oder die Rotbart extra dünn, wo die Klinge dann 0,80 EUR kostet??? Sicher nicht.

Ich hoffe, Du verstehst meinen Ironiemodus dabei.

;D ;D

blexa

Vielleicht kann mir ja einer der Super Speed Experten hier weiterhelfen.
Ich habe die Möglichkeit einen Gillette Ranger Tech 1941 aus unserem örtlichen Trödelladen zu kaufen, nun kenne ich diesen Hobel nicht, besitzt er nicht den gleichen Kopf wie der US Aristocrat oder dem vom Super Speed ?
Mir geht es natürlich auch um die Rasureigenschaften, ist er so sanft wie ein super speed oder eher ein bisschen zupackender wie ein englischer Aristocrat?
Für eine kleine Info wäre ich Euch sehr dankbar dh:

Sapone da Barba

Mit dem Aristocrat kann ich nicht vergleichen, aber Ranger Tech vs. Super Speed:

Der Ranger Tech ist leicht aggressiver und rasiert dafür einen ticken gründlicher.

Allerdings sollte man wissen, daß die ganz frühen Super Speed noch den Kopf des Ranger Tech zum Teil besaßen und deshalb auch schon mal berichtet wird, daß Super Speed / Ranger Tech gleich rasieren.

Hier eine kleine Lektüre dazu,viel Spaß beim Lesen:

http://theshaveden.com/forums/threads/super-speed-evolution-a-bunch-of-useless-info-you-probably-dont-need-to-know.8468/

Meiner Meinung nach sollte man bei einem Ranger Tech zuschlagen, selbst wenn man schon einen Super Speed besitzt, da es unterschiedliche Rasierer mit unterschiedlichen Rasureigenschaften sind. Man sieht es nur nicht auf den ersten Blick.

blexa

@Sapone da Barba,   vielen Dank für die Info,hört sich sehr interessant an dh: ... dann werde ich mir diesen Vorreiter der Super Speed Familie mal zulegen, ist ja auch ein Schnapp im super Zustand für nicht einmal 30,- Euro.

Hellas

So, nachdem die Freunde der Super Speeds/Rockets hier in letzter Zeit zugenommen zu haben scheinen, hab ich mir auch diesen zugelegt: 





Eigentlich ein sehr gut erhaltener und hübsch anzusehender Rocket (Parat) Brit. Pat. 694093, der recht massive 62g auf die Wage bringt - ABER....irgendwie ist der nicht für meinen Bart. Ich würde ihn so gerne mögen (ist ein hübsches Kerlchen), aber er rasiert mich aggressiver als ein Slim/Fatboy auf Stufe 4, aber bei weitem nicht so gründlich..es spring leider kein Behalten-Will-Funke über.

Ich hab mal den Seifenspalt und den Klingenüberstand mit dem eines Gillette Slim verglichen...Der Rocket entspricht in etwa einem Slim auf Stufe 5, dabei schaut die Klinge allerdings noch einen Hauch mehr über die Kopfplatte raus, als beim Slimboy. Das erklärt schon mal, weshalb sich der Rocket etwas aggresiver anfühlt (meine Lieblingseinstellung bei den Adjustables ist zwischen 3 und 4, je nach Klinge und Laune - 5 war mir immer zu viel), weshalb ich aber die Rasuren mit dem Slim auf Stufen 3-4 als Gründlicher empfinde....hm...keine Ahnung.

Schade eigentlich, aber wir werden wohl keine Freunde und so wird er mich wohl bald wieder verlassen müssen.