Infothread: Schärfsteine

Begonnen von moviemaniac, 12. Mai 2008, 11:04:43

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stahl999

Hallo zusammen hier sind ein paar Bilder nach dem schleifen eines Zwilling rostfreiem Rasiermessers.[img][/img
Das mit den Bilder haut irgend wie nicht hin kann mir jemand helfen.

Zocker2104


Grognar

Steht unter C )  Bilder einfügen

www.gut-rasiert.de/forum/index.php/topic,18529.0.html

lesslemming

Zur Info: Das Review bezieht sich großteils auf Kochmesser. Für Rasiermesser kann ich diese beiden Steine nicht uneingeschränkt empfehlen.

Mein Steine-Sortiment hat sich seit geraumer Zeit nicht mehr geändert. Mit dem Hauptaugenmerk auf Rasiermesser, habe ich mich auf die komplette Shapton Glasstone Serie besonnen.
Die Glasstones von 500 bis 30.000 eignen sich für Rasiermesser hervorragend und haben meinen Durst nach neuen Steinen weitgehend gestillt.
Meine Kochmesser wollte ich aus vielerlei Gründen aber nicht auf den Glasstones schärfen. Daher habe ich weitgehend zusammengewürfelte Setups für meine KM verwendet.
Diese Überreste anderer kompletter Serien die ich mal in Gebrauch hatte, waren, um einige zu nennen: Naniwa Chosera 1.000, Shapton Pro 2.000, Shapton Pro 5.000,
diverse Naturjapaner, ein Suehiro Gold 8.000 und der Naniwa SS 8k und 10k, sowie der Sigma Select II 13k.

Um etwas mehr Einheit in meine Kochmesser-Steine zu bringen habe ich mich entschieden mein Setup zu erweitern und zwar mit dem Sigma Select II 3.000 und 6.000.
Ich zitiere mich mal selbst aus dem Beitrag, den ich zum Sigma Select II 13.000 bereits verfasst habe:

ZitatVitrifikation, im deutschsprachigen Raum Verglasung genannt, bezeichnet hier die Sinterung der Schleifsteinrohstoffe zu einem festen Schleifkörper.
Das Resultat ist eine Struktur aus festem, amorphem Glas mit definierten Eigenschaften, um das Schleifkorn zu binden. Der Sigma Select II wird als "vitrified bond" bezeichnet,
es handelt sich also um einen keramisch gebundenen Schleifstein. Bei dessen Herstellung werden pulverförmige Schärfkörper in einer Mischung mit weiteren bewährten Materialien
(Bindemittel wie Ton oder Feldspat, Füll- und Hilfsstoffe usw.) in einem Sinterprozess mit bis zu 1.000 °C gebrannt. Bei der Abkühlung bildet das Bindemittel eine Matrix aus Glas,
welche die Schärfkörper mit definierten Eigenschaften festhält. Steine einer solchen Machart bezeichnet man grundsätzlich als keramisch gebunden, das Bindemittel ist Ton oder Felspat.



Der Sigma Select II 3.000 kommt in einem Moosgrün daher und überragt mit seiner Dicke sogar noch den Chosera 1.000.
Auch weitere Vergleiche zum Chosera 1.000 kommen in den Sinn:
Der Stein fühlt sich unglaublich grob an.

Der Chosera 1.000 ist mein bisher liebster Stein für den Grundschliff. Sahnig, aber aggressiv ist er genau richtig für die harte Arbeit am unteren Ende.
Nun, der Sigma II 3k fühlt sich mindestens genauso grob an, wie der Chosera 1k. Und was soll ich sagen? Er trägt auch Material genau so schnell ab.

Der Sigma 3k ist unheimlich aggressiv, insbesondere für seine vermeintliche Feinheit. Im Vergleich zu Shapton Pro 2k, Naniwa SS 3k und Shapton GS 3k,
ist der Sigma 3k ein echter Stahlfresser. Allerdings wird die Schneidkante verhältnismäßig gröber, als man es von einem 3k gewohnt ist.
Von all den eben genannten Steinen erzeugt der Sigma 3k die gröbste. Ich würde den Stein als relativ hart beschreiben. Es ist nahezu unmöglich in ihn hineinzuschneiden.
Jedoch zeigt er null Tendenz dazu, sich zuzusetzen, sondern setzt ständig neues Schleifkorn frei. Er erzeugt aber auch keine Schärfpaste (von alleine).
Ich würde ihn also beschreiben, wie einen Stein so hart wie ein Chosera.
Für Rasiermesser würde ich sogar sagen, ist dieser Stein wegen seiner Aggressivität nicht zu empfehlen.

Die Politur ist sehr homogen und vergleichbar mit Chosera 1k und Shapton Pro 2k. Gleichmäßige und parallele Kratzspuren,
die aber nicht sehr tief in den Stahl ragen und im rechten Lichteinfall einen hauch von Spiegel/Glanz aufweisen.

Der Sigma Select II 6.000 ist farblich passend zum 13.000er aus der gleichen Serie.
Dieser fühlt sich deutlich sanfter in der Hand an. Er macht auch einen weicheren Eindruck.
Das Messer auf dem Stein zeigt, dass auch der 6k ein echter Stahlfresser ist. Allerdings deutlich sanfter und seiner Körnung eher angemessen.
Das Schärfgefühl ist ähnlich einem 4.000er oder dem Chosera 5.000. Die Abtragsleistung ist enorm und spürbar.
Hier würde ich von einer Mischung sprechen aus: weichem Naniwa Superstone (aber gerade hart genug um nicht hineinschneiden zu können) und hart/aggressivem Chosera.
Der Stein verwendet sich sehr angenehm und die Geschwindigkeit ist berauschend.

Das Kratzmuster wird sehr schnell sehr viel feiner, mit einem deutlich erkennbaren Ansatz von Politur.
Natürlich ist in dem Körnungsbereich 6.000 noch kein Spiegel zu erwarten, aber im Vergleich zu anderen 6k ist die Politur wirklich nicht schlecht.
Die Schärfe ist enorm agressiv. Die Schneidkante ist dabei aber nicht unerwartet Grob, sondern lediglich "gemein".
Das Messer schneidet durch Gemüse. Sehr gut!


(von oben nach unten: 3k, 6k, 13k)

Zusammengefasst würde ich sagen:

Der 3.000er ist unerwartet grob. Aber dafür sehr schnell und effektiv.
Der 6.000er macht wieder wett, was der 3.000er an Aggressivität mitbringt. Er schafft es sowohl die Kratzer
als auch die Schneide zu ebnen und das in rasender Geschwindigkeit. Zusammen sind beide also sehr empfehlenswert für die Küche.

Für denjenigen, dem es nicht schnell und einfach genug gehen kann, aber hohe Ansprüche an die Schneide in der Küche hat kann ich empfehlen:


  • DMT Diamantstein #600 (fine) für den Grundschliff der Messer die es nötig haben
  • Sigma Select II 3.000 für die Vorpolitur (ich behaupte den Sprung schafft der Stein locker!)
  • Sgima Select II 6.000 für die Politur/Finish
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lesslemming

Es leeeeebt!

Und wieder wird ein totgeglaubter Thread auferstehen. Ich fand den Inforthread immer sehr nützlich, da er wie eine Datenbank für Steine fungiert.
Also werde ich hier mal meine Erfahrungen mit den Spyderco Benchstones teilen.

Die Schärfsteine von Spyderco sind ziemlich interessant. Die Steine arbeiten laut dem Hersteller anders als herkömmliche Steine, sie haben keine Schärfkörper die in eine Resinmatrix gebunden sind wie es z.B. bei Naniwa Superstone der Fall ist. Stattdessen sind die Steine einfach nur sehr harte Körper mit einer definierten Oberfläche. Es ist diese Oberfläche und ihre Rauhigkeit, die das Schärfverhalten bestimmt. Dies gilt insbesondere für die -laut Hersteller "geschlossenen"- Steine Fine und Ultrafine, wohingegen der Medium oder Medium Fine eine offenporige Oberfläche hat.



Der braune Medium Fine zieht in der Tat Wasser, d.h. er besitzt Poren. Tendentiell nutzt sich dieser Stein auch ab und kann ab und zu mal abgerichtet werden. Der Medium arbeitet direkt aus der Box wie ein circa 800er Wasserstein und besitzt die Fähigkeit an ein Rasiermesser oder Taschenmesser eine saubere Facette zu setzen. Das Schliffbild ist gleichmäßig und die Schneide auserordentlich aggressiv. Der Medium ist als eigenständiger Stein wegen seiner Offenporigkeit gesondert von den anderen Geschwistern zu betrachten. Der Medium nutzt sich laut berichten ab (auch wenn eher langsam) und lässt sich durch Bearbeiten der Oberfläche nicht maßgeblich beeinflussen.



Die Spyderco Fine und Ultrafine sind meiner Meinung nach in ihrer Zusammensetzung identisch. Das kann ich natürlich nicht belegen.
Betrachten wir aber was wir wissen: Die Steine sind nichts als harte Objekte mit einer definierten Oberfläche. Je feiner die Oberfläche, desto feiner der Schliff.
Die beiden Steine Fine und Ultrafine kommen mit einer (leider) wenig definierten Oberfläche. Die Steine sind anfangs sehr rauh und das Schliffbild mäßig.
Berücksichtigen wir aber was wir bereits wissen, fällt uns auf das wir die Oberfläche und somit die Performance beeinflussen können.
Die Amerikaner raten daher die Spydercos vor Beginn einmalig gründlich abzurichten. Dazu werden DMTs empfohlen, die diese Tortur nicht besonders gerne mitmachen.



Da es mir aber nicht auf hundertrpozentig ebene Oberflächen ankommt, sondern nur auf das Verfeinern der Oberfläche habe ich mir diesen Schritt geschenkt.
Stattdessen habe ich mir ein 1.500er Nassschleifpapier aus dem Baumarkt/Autofachhandel besorgt. Ein 800er tut's sicherlich auch. Ein Fetzen dieses Papiers für ein paar Minuten über die Steine gerieben verfeinert die Oberfläche maßgeblich. Beide Steine arbeiten viel Sanfter und zuverlässiger.
Der Spyderco UF hat dann von mir noch eine Verfeinerung mit Micromesh 4.000, 8.000 und 12.000 erhalten (Micromesh ist ein Schleifleinen, es geht natürlich auch jedes andere sehr feine Schleifpapier). Das Ganze hat 20 Minuten gedauert und der UF ist absolut glatt.



Zur Performance:

Der Medium greift wie ein 800er.
Der Fine greift ohne Bearbeitung der Oberfläche wie ein 1.000er, nach der Bearbeitung wie ein 6.000er
Der UF greift ohne Bearbeitung wie ein 2.000er, nach der Bearbeitung wie ein 10-30.000er

Zur Rasur:

Ein Messer auf diesen drei Steinen von stumpf aber unbeschädigt auf Rasurschärfe zu bringen dauert knapp 30 Minuten.
Die Politur der Facette ist nicht ganz optimal, aber sehr homogen. Einen Spiegel wie mit Shapton oder Naniwa konnte ich bislang auf RM nicht erreichen.
Der Haartest ist eine echte Ansage. Der UF erzeugt eine Feather-ähnliche Rasurschärfe und das bestätigt auch das Rasurergebnis.
Die Steine sind also durchaus geeignet für RM; Prädikat quick 'n simple

Taschenmesser oder Kochmesser:

Ich habe mich für die schmale Vriante der Steine mit knapp 50mm Breite entschieden. Sind ja so schon teuer genug. Für Kochmesser ist mir das ein bisschen zu schmal; für Taschenmesser (Fixed oder Folder) ist die Größe allerdings optimal. Auch hier schafft es der Medium Fine in angemessener Zeit eine schöne und gleichmäßige Facette aufzubauen. Ganz stumpf oder beschädigt sollte das Messer nicht sein, aber zum gelegentlichen Nachschärfen ist der Medium durchaus geeignet. Die Steine Fine und Ultrafine greifen dann sehr schön ineinander und hinterlassen optisch sehr gute Ergebnisse. Grade der geglättete Ultrafine hinterlässt einen guten Spiegel.

Hinweis:

Die Steine neigen dazu einen feinen Bart auf der Schneide zu erzeugen. Das sorgt für extrem scharfe Schneiden, ähnlich der Feather. Nicht jedem gefällt diese Art von Schärfe. Aber grade bei Taschenmesser ist eine solche skalpellartige Schärfe sehr interessant. Ich persönlich finde das ein Messer auch bei der Rasur richtig scharf sein darf. Die Spyderco sind anders als klassische Wassersteine, aber sie haben ihre Daseinsberechtigung.
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Dullblade

Kennt jemand die drei?

http://www.ebay.de/itm/LARGE-8-X3-WELSH-SLATE-TRI-SHARPENING-STONE-SET-3-HONES-RAZOR-KNIFE-CHISEL-/171288468596?pt=UK_Collectables_Barber_Shop_Collectables_LE&hash=item27e1969c74

Ich habe sie gestern erhalten und aber nur kurz Gelegenheit gehabt sie zu testen. Der 8k fühlt sich beim schleifen weich an, produziert auch rasch viel slurry, die beiden anderen sind deutlich härter. Den 8k würde ich mit einem schwarzen Thüringer vergleichen wollen, ähnlich MST, die anderen beiden gehen in Richtung eines Ohzuku. Haartest war auch kein Thema. Hervorragend ist auf jeden Fall die Größe und der jeweils passende Anreiber.
Werde demnächst mal ein Messer komplett durchschleifen und berichten, sie scheinen auf jeden Fall Ihr Geld Wert zu sein, im Zweifel brauch es nur noch etwas gröberes für den Grundschliff...

Sicknote

Klingen interessant. Vielleicht gönne ich mir die mal.

Hellas

Zitat von: Dullblade am 23. Januar 2015, 15:08:24
Kennt jemand die drei?

http://www.ebay.de/itm/LARGE-8-X3-WELSH-SLATE-TRI-SHARPENING-STONE-SET-3-HONES-RAZOR-KNIFE-CHISEL-/171288468596?pt=UK_Collectables_Barber_Shop_Collectables_LE&hash=item27e1969c74

Ich habe sie gestern erhalten und aber nur kurz Gelegenheit gehabt sie zu testen. Der 8k fühlt sich beim schleifen weich an, produziert auch rasch viel slurry, die beiden anderen sind deutlich härter. Den 8k würde ich mit einem schwarzen Thüringer vergleichen wollen, ähnlich MST, die anderen beiden gehen in Richtung eines Ohzuku. Haartest war auch kein Thema. Hervorragend ist auf jeden Fall die Größe und der jeweils passende Anreiber.
Werde demnächst mal ein Messer komplett durchschleifen und berichten, sie scheinen auf jeden Fall Ihr Geld Wert zu sein, im Zweifel brauch es nur noch etwas gröberes für den Grundschliff...

Glückwunsch, hervorragendes Trio. ;D Ich habe nur die drei, einen BBB und zum setzen der Facette einen Cerax 1000/3000, bislang jedes meiner Messer damit scharf und sanft bekommen und mehr Steine brauch ich auch nicht (auch wenn mich noch ein GBE reizen würde, wenn ich mal einen guten Bankstein zu vernünftigem Preis finde)

Dullblade

So, am Wochenende mal mein 8/8 Friodur mit Rundrücken und Gradkopf komplett neu geschliffen. Zuerst auf einen 1.000er, dann direkt auf den walisischen 8k. Angerieben, bildet sich rasch viel Slurry, der Steinn gibt ein weiches Gefühl zurück. Dann auf den 12k, den Dragons tongue. Wenig Slurry, fühlt sich relativ hart an, danach gings auf den 15k. Letzterer bildet wieder mehr Slurry und ist etwas weicher. Nachdem der durch war, habe ich nochmal abgeklebt und mit dem 18k gefinished. Danach kurz auf Chromoxid, dann geledert.
Am Abend gleich mal ausgetest, das Ergebnis war sehr zufriedenstellend, ebenso die Rasur heute früh. Ob der 15k tatsächlich 15k hat sei einmal dahingestellt. Optisch glänzt sowohl die Facette als auch die Auflagefläche am Rücken hochglanz. Mit der Lupe sind zwar noch Spuren zu erkennen, aber ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Am angenehmsten ist die Größe, die gesamte Klinge passt auf den Stein, man kann fast ohne Versatz arbeiten, was eine sehr schöne Facette ergibt. Der Versand ist zwar teuer, dennoch Kaufempfehlung. dh:

Hellas

Dullblade, kann es sein, dass du bei der Reihenfolge die Steine vertauscht hast.  ;) Der Dragons Tongue ist meines Wissens der "Gröbste" von den dreien, dann kommt der purple Lyyn und dann der unbenannte 15k (ok, ob der wirklich 15k hat, glaubt man oder nicht, was mir aber egal ist, da es jedenfallst ein toller finnischer ist), nach dem ich ohne Cromoxid nur noch ordentlich ledere..

Und dein Sprung von 1000er auf (wohl den Purple Lyyn) ca. 10-12 k scheint dann ja wohl die Theorie zu widerlegen, dass man nicht so große Sprünge von mehr als 3-4 k machen soll...aber wenn es funktioniert und offenbar ScheinT der Slury da eine ganz gewaltige Rolle bei den Sprüngen zu spielen..Ich hätte sicher noch meinen Blauen Brocken dazwischengeschoben, aber ich beherrsche auch nicht die Unicot Methode, mit der man wohl mehr als eine GBB für ein ordentliches Schärfen eh nicht braucht (ein ordentlicher GBB Bankstein fehlt mir dann noch in meiner Sammlung) o)


Dullblade

Zitat von: Hellas am 02. Februar 2015, 20:23:09
Dullblade, kann es sein, dass du bei der Reihenfolge die Steine vertauscht hast.  ;) Der Dragons Tongue ist meines Wissens der "Gröbste" von den dreien, dann kommt der purple Lyyn und dann der unbenannte 15k (ok, ob der wirklich 15k hat, glaubt man oder nicht, was mir aber egal ist, da es jedenfallst ein toller finnischer ist), nach dem ich ohne Cromoxid nur noch ordentlich ledere..

Ja kann sein, ich dachte der Purple farbene ist der Dragons tongue... ich habe sie aber gleich nach dem Auspacken an der Seite beschriftet, die Reihenfolge war schwarz, purple, schwarz... :) auf jeden Fall ist das Trio gut, am schönsten finde ich die Größe. Ich hab jetzt ja schon vieles ausprobiert, vom 1000er King (den nutze ich immer noch) über 6 und 8000er synthetisch, einen schwarzen Thüringer, die 3 Spydercos, 2-3 Japaner, samt die verschiedenen Nagura und jetzt die 3. Zuletzt nutze ich immer einen Nakayama mit den verschiedenen Naguras, aber mir gefällt die Größe so gut, die nächsten Messer kommen auf die Waliser...


BastlWastl

Ich bin immer wieder über diesen Stein gestolpert, beim suchen nach Schnäppchen in der Bucht, nun habe ich endlich zugeschlagen.

https://www.kirschen-shop.de/3705004_Natur-Vulkan-Abziehstein-90x40-mm_p3640324.html

Der Stein war im Auslieferungszustand, recht rudimentär abgerichtet, die Oberflächen wirkten sehr grob. Das erste Testbeschleifen war mehr als ernüchternd!
Er wirkte ziemlich kratzig, kaum Metallabrieb zu sehen, rundum ich war nicht zufrieden......

Dann habe ich den Stein mittels DMT abgerichtet, die Oberfläche wurde viel feiner, sowohl die Schieferrückseite (vom Shop mit ca. 4000 angegeben), als auch die NaturVulkan schicht (laut shop 7000).

Während des abrichtens habe ich dann wie gewohnt ein kleines Herder drübergezogen (noch mit dem Schleifschlamm von der DMT 125`er), und die ersten Eindrücke haben sich bestätigt, der Schlamm verfärbte sich sehr sehr verhalten, sehr langsam der Stein, auch mit Schlamm, aber die erzeugte Schneide war nicht schlecht. Die Vulkangesteinsschicht ist sehr sehr hart, dagegen der Schiefer wirklich sehr weich.










Im zuge verschiedener Schleifsteintests habe ich ein Rasiermesser, das mittels Nakayama Maruka auf Endschärfe gebracht wurde, wie vom Verkäufer empfohlen mit Öl als Gleitmittel über den Stein geschoben..............

So sah die Facette nach der Behandlung aus:

Im Prinzip ist dieser Stein wenn er fein abgerichtet ist, vergleichbar mit anderen Ölsteinen (Arkansas/LaLune), und spielt eigentlich in der gleichen Feinheitsklasse! (Weit über 10000).

Der HHT vom Maruka wurde nicht übertroffen, aber 1 zu 1 beibehalten (da das ja daran liegen könnte das der Stein so langsam ist (ist er ja auch.....) habe ich noch folgenden Versuch gestartet:

Messer mit neuer Facette versehen, (Chosera 1000), Slurry mit DMT angerieben, mit Wasser natürlich, eine Verdünnungsprozedur wie mit einem Belgier durchgeführt, und anschließend nur mit Öl nochmal ca. 100 Schübe gemacht. Sieht sehr unspektakulär aus, rasiert aber super!:



Fazit: Für 23,95€ (11,5cm*6,5cm) ein Toller Abschlußstein der sich vor keinem Thüringer und Arkansas verstecken braucht!
Er schleift natürlich langsamer wie der langsamste Belgier, aber das Ergebniss ist erheblich feiner!
Ein Top Stein wenn es z.B. darum geht einer Kunststeinschneide über 10k die bissigkeit zu nehmen, ohne auf die Schärfe verzichten zu wollen, also ein Top Cromox Ersatz!

Die Schieferseite ist ansich auch intressant, aber aus der bin ich noch nicht so recht schlau geworden.

Klare Kaufempfehlung für Leute die nach einem 8 oder 10000`er Kunststein noch eine Steigerung brauchen, oder das Rasurerlebniss sanfter haben wollen, und Öl nicht scheuen!

Grüße Wastl.




Rockabillyhelge

Boah, was ist das denn für ein Ding? Der erinnert ja optisch schwer an einen Belgier, kann das nicht eigentlich ein sehr feiner Belgier sein?
Auch mit Bart immer gut rasiert :)

BastlWastl

Zitat von: Rockabillyhelge am 08. Februar 2015, 15:53:20
Boah, was ist das denn für ein Ding? Der erinnert ja optisch schwer an einen Belgier, kann das nicht eigentlich ein sehr feiner Belgier sein?

Optisch ja, ansonsten überhaupt nicht. Der Stein ist zwar von der Härte ähnlich wie sehr harte Belgier, aber im Verhalten eher wie eine Glasscheibe. Ich dachte früher auch immer das wird ein Belgier sein, aber weder die Schieferschicht, noch der eigentliche Stein sind den Belgiern ähnlich die ich habe (und das sind ja ein paar ;D).
Sicher ist es handelt sich um einen Naturstein, auf Anfragen beim Hersteller/bzw. Vertrieb haben bis jetzt noch keine Antwort erhalten.

Ist auf jedenfall erstaunlich fein und einen Versuch Wert, allerdings nur fein mit Öl. Mit Wasser betrieben lande ich bei einem Ergebniss das zwar für Küchenmesser eine ordentliche Schärfe zaubert, aber für Rasiermesser nicht wirklich taugt.

Grüße Wastl.


doorsch

So habe das kleines Format geordert, will auch mal mit dem Teil spielen ;-) ging mir wie Dir hatte das letzte Jahr immer mal wieder überlegt zu bestellen hab es aber nie getan.....

Danke für den tollen Bericht Wastl!!