Zusammenhang zw. erfolgreicher Hobelrasur und persönlicher Rasurvorgeschichte

Begonnen von Tobifem, 27. Februar 2011, 12:54:39

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infabo

Von Beginn an nass rasiert, eine Rasur mit dem Carrera E-Rasierer von Lidl probiert, dem lieben Geld nachgeweint (30,- oder so) und dieser verstaubt langsam in den Untiefen des Badezimmerschrankes ;) Vll sollte ich ihn loswerden...

fridolin


Antwort b.)



Mein Vater war/ist Trockenrasierer. Folgerichtig schenkte er mir damals, als der Bartwuchs einsetzte einen Brummi. Das hat funktioniert und wurde mangels schlechter Erfahrungen nie von mir in Frage gestellt. Immer wenn so ein Maschinchen langsam den Geist aufgab wurde es von einem anderen Modell ersetzt. Schön war es, als die ersten Akku-Rasierer auf den Markt kamen. Kabellos rasieren und gleichzeitig Kaffe trinken, oder sonstwie durchs Haus stromern ...

Bis mein letzter Mäher von einer Sekunde auf die andere einen Riß im Scherblatt hatte (*autsch*) und nicht mehr zu gebrauchen war. Ersatz war so schnell nicht zu bekommen (damals eben noch kein Trend zum Zweit-Rasierer  :D  ). Also schnell zu Penny und eine Tüte Doppelklingen-Einwegrasierer und DS gekauft.

Ich habe mich seitdem nicht ein einziges Mal wieder trocken rasiert.








... und Dank des Internet sind weder die Dose noch die Tüte alle geworden!!!!!!!!!!!!!!!!

Warum zu Fuss gehen, wenn man vier gesunde Reifen hat?

Alaun

Selbst wenn man wie ich, das Rasieren vom Vater und Großvater gelernt hat, bleibt noch genügend Spielraum, für eigene Fehler und für Experimente. Internet sei Dank - die Versuchung ist ja so groß!

Burlador

Ich behaupte mal, es gibt keinen Zusammenhang.  ;D

Bei mir war das nämlich so:

Als Teenager bekam ich einen Philips Trockenrasierer ("normales" Gerät, also nicht mit den rotierenden Scherköpfen). Der hatte beim anfänglichen Flaum wenig zu tun. Auf der Maturareise (Abitur-) war ich laut Fotos offensichtlich erstmals mit Schnurrbart unterwegs. Später folgten weitere Bartphasen, bis gelegentlich auch zum Vollbart. Freilich musste weiterhin (aus-)rasiert werden. Schon in meinen Zwanzigern fand ich Nassrasur eigentlich stilvoller, aber die Ergebnisse waren nicht so, dass ich ein echter Nassrasierer wurde:  Ich verwendete Wegwerfrasierer ("Bic"), verschiedene Systemies von Wilkinson und Gilette (Contour Plus), entweder mit Dosenschaum oder oder mit dem grünen Wilkinson Stick. In dieser Zeit kauft ich auch zwei Bostenpinsel. Das wirklich Peinliche war aber, was ich damit machte: Ich pinselte damit auf dem Stick herum und dann im Gesicht. (Nicht den Stick ins Gesicht...) Oft waren die Ergebnisse blutig und die Nassrasurutensilien wurden wieder verbannt. Es folgte die reumütige Rückkehr zum Elektrorasierer. Mittlerweile ein schicker Braun mit Kartusche, der sogar die Reinigung selbst übernahm. Das Rasieren war problemlos, schnell...aber halt stillos.  :-\

Nur im Urlaub, wo ich kein schweres Elektroequipment mitnehmen wollte, war wieder die Zeit und Muße für Nassrasur. In Brasilien kaufte ich einen Billig-Kunsstoff-Pinsel und die kühlende Bozzano RC. Wieder ohne Knowhow: irgendwie der Versuch, im Gesicht Schaum zu erzeugen. Die Kühlwirkung war bei den vielen blutenden Stellen aber gar nicht angenehm.

Die Wende kam erst, seit ich vor knapp einem Jahr dieses Forum kennen lernte. Erster Hobel, EJ 89, erste richtige Rasierseife (Haslinger Honig) sowie der geraspelte Wilkinson-Stick-Rest. Erster Silberspitz. UND: erstmals eine Keramikschale. In kürzester Zeit verliefen meine "neuen" Nassrasuren problemlos und lustvoll. Nach ein paar Monaten folgte der Futur: noch mehr Behagen und Gründlichkeit. Hard- und Softeware wurden schlagartig mehr, sogar Opas Messer kam schon zu Kurzeinsätzen.

Fazit: als früherer Elektrorasierer mit dürftigen Systemie-Eskapaden fiel mir der Umstieg auf das richtige Hobeln leicht. Was Know-How aus einem Forum so bewirken kann... :)
"Er läuft ja wie ein offenes Rasiermesser durch die Welt..." (Büchner, Woyzeck)