Bevor es nun ernst wird und ihr das nachmacht, muss ich Euch dringend darauf hinweisen, dass hier mit gefährlichen, ätzenden Chemikalien hantiert wird. Also unbedigt große Vorsicht walten lassen und Schutzausrüstung verwenden.
Schutzbrille!!!
Schürze, besser Labormantel (lange Ärmel) !!!
Gummihandschuhe!!!Beim Anrühren der Lauge entstehen giftige, ätzende Dämpfe und hohe Temperaturen. Nicht darüber beugen oder gar einatmen!!!
Am besten unter der Dunstabzugshaube die ins freie bläst(voll aufdrehen!) oder im Freien anrühren!!!
Geeignete Gefäße zum anrühren der Lauge sind Plastik oder Glasbehälter, der sicher und fest stehen muss! Nicht in der Hand halten, das Gefäß wird durch die exotherme Reaktion ziemlich heiß!
Nun schütte ich das abgewogene Ätznatron in das vorbereitete Gefäß mit dem Wasser und rühere vorsichtig bis sich die Plätchen vollständig gelöst haben. Diesen Behälter stelle ich nun auf einen sicheren Platz und lasse den etwas auskühlen.
Während dessen wiege ich die Öle ein und bringe Diese leicht auf Temperatur (ca 40-50°). Das Lorbeeröl in ein separates Behältnis um erst die gesamte Olivenölmenge zu verseifen und somit die Überfettung fast ausschließlich durch das Lorbeeöl zu erhalten.
Die Töpfe in denen die Seife gesiedet wird sollten aus Edelstahl oder emailiert sein.
Bevor ich nun die Lauge beimenge stelle ich den Stabmixer und eine vorbereitete mit Packpapier oder Frischhaltefolie ausgelegte Form, in welche ich die Seife gieße bereit. Das kann jede belibiege Form, vom Holzkasten bis zur Kuchenform sein. Sichergestellt sollte nur sein, dass Erstens, ich die Seife da wieder rauskriege

und Zweitens, die ganze Seifenmasse darin platz findet. Am besten eigenen sich diese Silikon-Kuchen-Formen welche auch nicht mit Backpapier ausgelegt werden müssen.
Also die Lauge vorsichtig unter leichtem rühren mit einem Kunststoff-Kochlöffel, in das Olivenöl gießen. Das klare Öl trübt sofort ein, die Reaktion findet statt.
Nun nehme ich den Stabmixer und Rühre ein paar Minuten bis die Masse etwas ihre Konsistenz ändert, bevor ich das Lorbeeröl beimenge. Weiter mit dem Stabmixer bis der Seifenleim eine Pudding ähnliche Konsistenz annimmt. Das dauert ca 15 - 30 min.
Alles vorsichtig in die Form gießen, gut mit zB. mit einem Badetuch gut abdecken und isolieren, dass die Reaktion bei ca 80° weiter laufen kann. Die Seife gelt.
Nach 24h ist die Seife soweit ausgehärtet, dass sie aus der Form genommen werden kann und in handgerechte Stücke geschnitten wird. Sie braucht jetzt mindestens 4-6 Wochen um zu reifen, zu trocknen und die Restreaktion vollständig abzuschließen.
Ich lagere sie immer für mindestens ein halbes Jahr in einem trockenen luftigen Raum. So bekommt die grüne Seife auch außen die typische beige Farbe.
Danke an dieser Stelle nochmal für die Beschreibung.
In Punkto Sicherheit bin ich ein gebranntes Kind und egal wie oft ich mit früher beim Schutzgasschweißen Sonnbrand geholt habe, inzwischen haben sich etwas Vernunft und Verantwortung breitgemacht. Durch meine Katastrophenschutz-Arbeit und die dortige Kettensägen-Ausbildung habe ich ohnehin einen Helm mit Klarsicht-Visier, was für mich als Brillenträger tausendmal praktischer ist als diese Drüberstülp-Brillen und außerdem schützt es das ganze Gesicht. Was für mich ungewohnt ist, ist das Thema Lauge und die hat es ja wirklich in sich. Womit schützt man denn die Hände und den Oberkörper wirklich sinnvoll? Wenn mir ein Schluck Lauge auf den Labormantel schlotzt, klebt das ja evtl. noch schlimmer als direkt auf der Haut. Wäre (ernsthaft jetzt!) ein Regenmantel ein guter Schutz für Arme und Oberkörper?