Gut-Rasiert-Forum

Das Werkzeug => Der Hobel => DE Hobel => Thema gestartet von: El Topo am 19. Juni 2009, 16:56:46

Titel: Test: Weishi Gold Razor
Beitrag von: El Topo am 19. Juni 2009, 16:56:46
Heute mit der Post gekommen: ein goldfarbener Hobel der Marke "Weishi"
Hier ein kurzer Testbericht:

Preis: 18€ auf ebay über Verkäufer "ntguys", inkl. 15 Klingen (je 5x Derby, Lord, Dorco), Klappbox mit Spiegel und Reinigungspinsel

Konstruktion: Butterfly Hobel, recht leicht, goldfarben beschichtet, Griffstück ist geriffelt. bietet auch mit nassen Fingern guten Halt.
                   Die Klinge schaut nur wenig heraus, der Rasierer ist auf Sanftheit ausgelegt. Klingenspalt nur wenig geöffnet.

Verarbeitung: Obwohl "Mad In China" ist die Verarbeitung, m.E. in Ordnung. Mein Merkur wirkt aber schon wertiger, ksotet aber auch das Doppelte.
                   In geöffnetem Zustand schlackern die Flügel, wenn man den Rasierer öffnet. Kann aber nicht beurteilen, ob das bei anderen Butterflys auch so ist.
                   Mechanismus geht leicht zu bedienen, Flügel öffnen leichtgängig, gleichmäßig und geräuschlos

Rasur: Habe als Klinge eine frische Derby genommen. Der Rasierer ist angenehm zu halten. Man muss ihn, aufgrund von kleinem Seifenspalt und wenig herausstehender
         Klinge, etwas steiler halten, als die meisten anderen Sicherheitsasierer. Man merkt jedoch schnell, wann der richtige Winkel erreicht ist, der Weishi gibt auch
         ein gutes akustisces Feedback. Wie zu erwarten, geht der Chinese sehr sanft zu Werke, man hat fast den Eindruck, es sei keine Klinge eingespannt.
         Insgesamt habe ich drei Durchgänge gemacht (m/q/g). Danach war alles perfekt glatt, keine Nicks oder Cuts, keine gereizte Haut.
         Ich muss sagen, dass war eine meiner besten Hobelrasuren überhaupt. Der Weishi ist sehr gründlich und dabei außergewöhnlich sanft.
         Dazu sei angemerkt, habe ich ziemlich hartes Barthaar, dass leider an schwierigen Stellen quer wächst, und dazu empfindliche Haut. Für den Weishi kein Problem.

Preis/Leistung: Ausgezeichnet. 18€ Für einen Rasierer mit Box und 15 Klingen sind ein sehr fairer Preis.

Fazit: Nun gut, ich ich werd mich weiterhin vorwiegend mit dem Messer rasieren, aber der Weishi wird auf jeden Fall öfter zum Einsatz kommen.
         Obwohl das Teil kaum spürbar arbeitet, nimmt es ordentlich Stoppeln und ist sehr gründlich. Man muss halt nur darauf achten, ihn ziemlich steil zu führen.
         Insbesondere für Anfänger halte ich ihn für sehr empfehlenswert: Er ist günstig, schön, wertig, sanft und gründlich. Schneiden kann man sich damit nur sehr
         schwer, der Weishi verzeiht sogar relativ viel Druck. Von meiner Seite gibt es eine klare Kaufempfehlung.

Vergleich: Ich habe früher den Merkur 37c benutzt. Dieser ist sehr sehr gründlich. Der Weishi kann da m.M.n. locker mithalten, allerdings ist das Verltezungsrisiko
              beim Weishi erheblich geringer. Der Merkur wiegt einges mehr, kommt wuchtiger rüber, und ist wahrscheinlich in Sachen Material und Verarbeitung wertiger,
              kostet allerdings ziemlich genau das Doppelte. Welcher von beiden besser ist, kann ich jetzt so nicht sagen, sind beide klasse Teile. Allerdings spiele ich mit
              dem Gedanken, meine 37c demnächst in den MH zu setzen

Hier noch ein paar Fotos:

(http://up.picr.de/2443370.jpg)

(http://up.picr.de/2443371.jpg)

(http://up.picr.de/2443372.jpg)

(http://up.picr.de/2443373.jpg)
         
Titel: Re: Test: Weishi Gold Razor
Beitrag von: henning am 20. Juni 2009, 13:51:53
Ich habe bekanntermaßen schon länger den gleichen Hobel und habe ihn als zu sanft und zu ungründlich empfunden, weshalb ich ihn überhaupt nicht mehr verwende. Herzi und Erzengel, sowie eigentlich bisher alle anderen Anwender empfanden ihn nach Tests ebenfalls entsprechend oder zumindest ähnlich.
Du scheinst Glück zu haben und er paßt Dir gerade. Dann genieße ihn. Dem Rest Deiner Beschreibung kann ich nur beipflichten. Aber wegen der von mir so empfundenen Rasureigenschaften, kann ich ihn eher nicht empfehlen und lasse ihn deswegen auch bei Anfängertips außen vor. Dein Preis-/Leistungsverhältnis teile ich daher auch nicht, denn ein mir zu ungründlicher Hobel ist mir kein guter Hobel und daher empfinde ich das Verhältnis als eher schlecht. Wäre er ähnlich gründlich wie die Parker - Butterfly, wäre er ein sehr sehr guter Hobel, nicht nur für Anfänger. Und die Ähnlichkeit zu alten Gillette macht ihn ja auch nicht gerade hässlich.

Die Flügel schlackern bei allen Gillette oder solchen Gillettekopien eigentlich immer, was nichts über die Qualität aussagt, sondern konstruktionsbedingt an den Preßblechteilen liegt, aus denen sie größtenteils bestehen. Manchmal quietscht und klappert es dabei auch vernehmlich.
Ciao
Titel: Re: Test: Weishi Gold Razor
Beitrag von: Erzengel am 20. Juni 2009, 14:37:27
Schön, dass er Dir liegt!

Ich stimme Dir auch grundsätzlich zu, vor allem, dass man den kleinen Asiaten etwas steiler halten muss.

Allerdings - Henning schrieb es schon - empfand ich ihn als etwas zu ungründlich.
Und das, obwohl mir schon ein Gillette Butterfly reicht, ich also eher ein "All-Razor-Face" bin ((c) Pepe).

Schön isser aber - auch wenn ich die Farbkombination der Box immer noch etwas gewagt finde...  ;D
Titel: Re: Test: Weishi Gold Razor
Beitrag von: henning am 20. Juni 2009, 14:42:06
Ich muß noch nachtragen, daß ein früher verwendeter glanzverchromter Weishi die gleichen mir unpassenden Eigenschaften hatte. Auch er war sehr hübsch und auch gut verarbeitet. Schade eigentlich.
Ha, bei den Etuis her bin ich von chinesischen hobeln noch ganz anderes gewohnt. Da ist das hier wirkliches Luxusgut.

Ciao
Titel: Re: Test: Weishi Gold Razor
Beitrag von: Erzengel am 20. Juni 2009, 15:07:18
Zitat von: henning am 20. Juni 2009, 14:42:06
[...]
Ha, bei den Etuis her bin ich von chinesischen hobeln noch ganz anderes gewohnt. Da ist das hier wirkliches Luxusgut.

Ciao

Ja, qualitativ ist das absolut im grünen Bereich. Ich fand nur das tiefe Blau in Kombination mit dem satten Grün und dem kräftigen Rot des Reinigungspinsel etwas ähh progressiv. Vor allem, wenn dann noch ein güldener Hobel drinliegt...  ;D
Titel: Re: Test: Weishi Gold Razor
Beitrag von: El Topo am 20. Juni 2009, 17:21:27
Nun gut, die Farbkombi ist jetzt nicht so der Bringer, da habt ihr Recht  ;D

Von dem Weishi war ich echt überrascht. Hab ihn mir vor dem Kauf genau angeschaut, und mich in den amerikanischen Foren schlau gemacht.
Es stimmt schon, der Hobel wird von vielen als zu sanft und ungründlich empfunden. Bevor ich aufs Messer umgestiegen bin habe ich den
Merkur 37c benutzt. Nicht ohne Grund. Habe recht hartes Barthaar, das an vielen Stellen quer wächst und in einem sehr flachen Winkel aus der Haut kommt.
Mit dem Gillette Reiserasierer aus dem NRF Shop war ich schnell unzufrieden, er war schlichtweg zu ungründlich für mich.
Umso erstaunter war ich vom Weishi. Er sieht ja ganz ähnlich zahm aus, arbeitet aber deutlich besser, zumindest bei mir.

Ist immer wieder erstaunlich, wie verschieden die einzelnen Hobel wirken können. Den sehr beliebten Progress hab ich schnell wieder verkauft,
der nicht allzu beliebte Weishi hingegen taugt mir ziemlich. Werd ihn mal öfter benutzen, und weiter berichten. Nur so kann man einen Hobel fair
beurteilen.
Titel: Re: Test: Weishi Gold Razor
Beitrag von: MattBorne am 30. Oktober 2009, 18:50:04
Schaue auch schon länger nach dem guten Weishi in Gold.
Wie lange hat es gedauert bis der Weishi bei dir ankam?
In der Bucht gibt es noch einen Anbieter aus Canada und der hat bei internationalen Versand ( 2-4) Wochen stehen, das ist schon recht lang.
Titel: Re: Test: Weishi Gold Razor
Beitrag von: hajoe am 30. Oktober 2009, 20:35:42
schau mal hier:
http://connaughtshaving.com/weishi.html
geht in < 1Woche

Aber lies mal genauer was hier alles steht... der ist wirklich supersanft =  fast "stumpf" (übertrieben ausgedrückt) würde nicht unbedingt dazu raten.. aber schön ist er schon  ;)
Titel: Re: Test: Weishi Gold Razor
Beitrag von: TeaTime am 30. Oktober 2009, 21:10:53
Weiß jemand, wie sich der Weishi zum Gillette Super Speed (dem normalen, wie der hier) verhält?

(http://img21.imageshack.us/img21/3416/03102009090z.jpg)

Sieht ja auf dem Bild vom Seifenspalt her für mich erst mal identisch aus?!
Titel: Re: Test: Weishi Gold Razor
Beitrag von: MattBorne am 30. Oktober 2009, 21:37:54
@ Hajoe habe gestern den Großteil damit verbracht abends ein wenig mehr über den weishi zu erfahren.
Stimmt,bei http://connaughtshaving.com/weishi.html hatte ich gestern auch ein wenig gestöbert,ist mir aber wieder entfallen.

Da ist es wieder das Für und Wieder.... ???
Titel: Re: Test: Weishi Gold Razor
Beitrag von: El Topo am 30. Oktober 2009, 23:11:04
Meiner aus der Bucht war etwa eine Woche unterwegs.
Der Versender ist absolut zuverlässig.
Titel: Re: Test: Weishi Gold Razor
Beitrag von: MattBorne am 30. Oktober 2009, 23:26:52
Na,dann werd ich es denke ich riskieren. Ne Woche kann ich gerade so verkraften ;)
Titel: Re: Test: Weishi Gold Razor
Beitrag von: mike am 31. Oktober 2009, 00:24:08
Zitat von: hajoe am 30. Oktober 2009, 20:35:42
schau mal hier:
http://connaughtshaving.com/weishi.html
geht in < 1Woche

Kann ich bestätigen. Letzte Woche am Montag einen 34c dort bestellt und genau eine Woche später geliefert  dh: Der Preis ist ebenso topp, gegenüber unseren deutschen Freunden locker 8-10 EUR gespart.

Kauf dir lieber einen 34c oder, wenn Du lange Griffe magst, den 23c. Mit diesen Hobeln bekommst Du supersanfte und gründliche Rasuren hin.

Bin von meinem neuen 34c ganz begeistert.
Titel: Re: Test: Weishi Gold Razor
Beitrag von: herzi am 02. November 2009, 08:55:03
@TeaTime: Der Super Speed auf Deinem Bild wird als 40er Super Speed gehandelt. Er gilt im Allgemeinen als etwas agressiver als die Späteren. Der Weihi dürfte somit etwas sanfter sein.
Titel: Re: Test: Weishi Gold Razor
Beitrag von: TeaTime am 02. November 2009, 08:56:51
Danke herzi!
Titel: Re: Test: Weishi Gold Razor
Beitrag von: Jericho am 03. November 2009, 00:28:01
Interessant, das wusste ich auch noch nicht das die frühen SuperSpeeds agressiver gelten.
Bei meinem '48er hab ich eher das Gefühle er ist sanfter als die späteren SuperSpeeds.
Verglichen hab ich ihn mit einem regular Tip 1955, einem black Handle 1968, einem blue Tip 1956 und einem Lady 1963.
Der 48er fühlt sich wie ein Tech an, der blue Tip ist deutlich sanfter und die anderen sind vom Gefühl her alle gleich, aber eben spürbar schärfer vom Gefühl her. Von der Gründlichkeit fällt lediglich der blue Tip schlechter aus.

PS: Man kann aber bei den gebrauchten Gillette nie ganz ausschließen, das sich im Lauf der Zeit der Klingenspalt mal geändert hat. Sei es durch rauhe Behandlung oder mechanische Alterung.
Titel: Re: Test: Weishi Gold Razor
Beitrag von: Der Moloch am 04. Mai 2010, 21:59:04
Mein Weishi kam heute an. Ich hab das Gefühl, der Kopf ist hinüber...

(http://www.abload.de/thumb/183n9.jpg) (http://www.abload.de/image.php?img=183n9.jpg) (http://www.abload.de/thumb/28331.jpg) (http://www.abload.de/image.php?img=28331.jpg) (http://www.abload.de/thumb/3a390.jpg) (http://www.abload.de/image.php?img=3a390.jpg)

Entschuldigt die schlechte Qualität.
Titel: Re: Test: Weishi Gold Razor
Beitrag von: Barth am 04. Mai 2010, 22:43:04
Ja so isser der Weishi , hatte nur kurz einen aber der erinnerte mich schlagartig dran warum ich meinen Superspeed damals weg gegeben hab .

Natürlich ist er deswegen kein schlechter Hobel nur weil er mir um Längen zu sanft ist - wenn jemand gut zurecht damit kommt umso besser .

Ist vielleicht auch als Anfängerhobel ganz gut .

Ich schätze mal das ist ein Rasurerlebniss wie mit dem Adjustable auf Stufe 1 .
Titel: Re: Test: Weishi Gold Razor
Beitrag von: lemming am 04. Mai 2010, 22:47:20
Zitat von: Der Moloch am 04. Mai 2010, 21:59:04
Mein Weishi kam heute an. Ich hab das Gefühl, der Kopf ist hinüber...

Das Gefühl habe ich auch, kannst Du evtl. reklamieren? Ich würde auf keinen Fall versuchen das selbst zu richten. Da freut man sich auf etwas Neues und dann das... echt Mist.
Titel: Re: Test: Weishi Gold Razor
Beitrag von: Der Moloch am 05. Mai 2010, 10:42:23
Der Ersatz ist jetzt auf dem Weg zur mir (ntguys ist wirklich zu loben). Habe mich heute morgen aber trotzdem mal mit meinem verbogenen Weishi rasiert  :o

Bestellt habe ich ihn mir gerade deshalb, weil er von vielen als zu ungründlich und zu sanft empfunden wird. Da habe ich mir gedacht, dass er bei meiner empfindlichen Haut durchaus ein geeigneter Testkandidat wäre, um mal wieder gegen den Strich zu gehen. Meine Vermutung hat sich bestätigt. Ich hatte eine hervorragende Rasur, die um einiges gründlicher war als mit 38c, 37c, Progress. Dass Leute mit stärkerer Haut den Weishi nicht mögen, kann ich nachvollziehen. Ein gründlicherer Hobel kann bei mir aber seinen Vorteil nicht ausspielen, wenn ich mich damit nur mit der Wuchsrichtung und maximal einer Mischung aus mit und quer rasieren kann, während der Weishi quer und sogar gegen die Wuchsrichtung zulässt.

Ob dies auch mehrere Tage hintereinander möglich ist, muss ich noch testen. Meine Haut neigt nämlich auch gerne dazu, am Vortag eine exzellente Rasur zu ermöglichen, nur um am darauf folgenden Tag den Eindruck entstehen zu lassen, ich hätte mich zum ersten mal mit einem Hobel rasiert und direkt zu viel gewollt.
Titel: Re: Test: Weishi Gold Razor
Beitrag von: lemming am 05. Mai 2010, 17:59:25
Ist es denn notwendig Dich täglich zu rasieren? Ich habe dunkles Haar und auch Kundenverkehr aber es reicht wenn ich mich jeden zweiten Tag rasiere.
Dann hast Du bzw. Deine Haut einen Tag Zeit zu regenerieren.
Titel: Re: Test: Weishi Gold Razor
Beitrag von: Horst-Michael am 05. Mai 2010, 18:10:48
So kann man seine Bestände aber auch nur halb so schnell abbbauen, lemming.  Oder doppelt so langsam?
Titel: Re: Test: Weishi Gold Razor
Beitrag von: lemming am 06. Mai 2010, 07:59:53
Was nützt es wenn man nach einer Woche wie eine Pellkartoffel aussieht? Ich bin mit meinen Rasuren zufrieden, trotzdem wäre es eine Tortur wenn ich mich täglich rasieren würde.
Titel: Re: Test: Weishi Gold Razor
Beitrag von: Der Moloch am 09. November 2010, 09:34:36
In einem anderen Thread schon angekündigt, wollte ich hier noch bildlich darstellen, was mit dem Weishi passiert, wenn man ihm ein Bad in Waschmittel gönnt. Die Oberfläche scheint mit irgend einem mir unbekannten Material versiegelt zu sein, welches sich nach dem Bad wie Frischhaltefolie vom Hobel abgelöst hat.

(http://www.abload.de/thumb/061020101687rle.jpg) (http://www.abload.de/image.php?img=061020101687rle.jpg) (http://www.abload.de/thumb/061020101715ops.jpg) (http://www.abload.de/image.php?img=061020101715ops.jpg) (http://www.abload.de/thumb/06102010174ts3j.jpg) (http://www.abload.de/image.php?img=06102010174ts3j.jpg) (http://www.abload.de/thumb/061020101751sut.jpg) (http://www.abload.de/image.php?img=061020101751sut.jpg) (http://www.abload.de/thumb/06102010176rqkt.jpg) (http://www.abload.de/image.php?img=06102010176rqkt.jpg)
Titel: Re: Test: Weishi Gold Razor
Beitrag von: oldtimer70 am 09. November 2010, 11:54:27

Das könnte eine Beschichtung mit Zaponlack sein. Wurde Jahrzehnte in der Industrie zum Beschichten von polierten Messingoberflächen eingesetzt. Der Lacküberzug war weitestgehend wisch- und stoßfest, aber aggressive Reinigungsmittel lösten ihn an, bzw. auf.

oldtimer70
Titel: Re: Test: Weishi Gold Razor
Beitrag von: mrkay am 09. November 2010, 13:04:52
Das "Geschwür" (entschuldigt den Ausdruck)  würd ich sofort zurücksenden. :o
Titel: Re: Test: Weishi Gold Razor
Beitrag von: Der Moloch am 09. November 2010, 13:07:31
Ich hatte etwas Vollwaschmittelpulver in einem Becher aufgelöst und den Hobel da rein gelegt.
Titel: Re: Test: Weishi Gold Razor
Beitrag von: Standlinie am 09. November 2010, 22:15:05
Habe sowohl den Weishi in mattverchromter Ausführung als auch seinen Gillettepedant. Die Rasurergebnisse ähneln sich, da sie ja beide über dieselbe Konstruktion verfügen und als sanftere Hobel bekannt sind.
Soll dieses sanftere Rasurverhalten gegen einen gründlicheren Biß verändert werden, muß da ein wenig Feintuning angewendet werden. Dazu habe ich mir eine alte Rasierklinge zurechtgeschnitten und unter die normale Klinge gelegt. Hierdurch verändert sich der Klingenspalt und die Rasur wird dann sofort gründlicher. Wie das im einzelnen geht hatte ich vor längerer Zeit am Beispiel eines Gillette-Parat beschrieben. Da müßtet Ihr mal suchen. Fotos dazu liegen vor.

Hier noch etwas zum Nachdenken und Grübeln. Die chinesische Bevölkerung erreicht so ungefähr 1,3 Milliarden Menschen. Bei gleichem Geschlechterverhältnis gibt es dann rund 650.000.000 männliche Wesen, die sich erst noch rasieren werden oder bereits regelmäßig rasieren oder nicht mehr regelmäßig rasieren. Nehmen wir einmal an, dass von dieser Zahl etwa 150.000.000 noch nicht im rasurfähigem Alter sind und weitere 250.000.000 so alt geworden sind, dass sie sich nicht mehr regelmäßig oder gar nicht mehr rasieren müssen. Dann verbleiben immerhin noch 250.000.000 Chinesen, die die regelmäßige Rasur für sich anwenden. Für dieses Potential muß die chinesische Industrie geeignete Rasierer bereitstellen, die von der Bevölkerung bezahlt werden können und auch zumindest halbwegs befriedigende Rasurergebnisse liefern. Und sie tut es, indem sie wie in allen anderen technischen Bereichen auch, bewährte Dinge kopiert. Das geschieht bei Autos, Lokomotiven, Bergbauausrüstungen, Geschirr und auch bei den Nassrasierern. Da diese Rasierer ja keine Hightech-Produkte sind, kann bei einer 100 %-Kopie auch nicht viel falsch gemacht werden. Und dann kommt da eben ein Weishi-TTO-Hobel raus. Es lebe die Wiedergeburt der alten Gilletterasierer. Freuen wir uns doch darüber, dass wir damit nicht eben einen gebrauchten Gillettehobel kaufen/ersteigern müssen, wenn wir einen haben wollen.

Ich wünsche allen viel Freude mit ihrem Weishi.
Titel: Re: Test: Weishi Gold Razor
Beitrag von: Piraten-Papa am 10. November 2010, 00:11:48
Also gut, ich hol' das Ding demnächst wieder mal raus o). Die Hoffnung (auf eine gründliche Rasur) stirbt ja bekanntlich zuletzt. ;D
Titel: Re: Test: Weishi Gold Razor
Beitrag von: Anton am 24. Mai 2011, 21:42:56
Auch ich besitze einen "echten Weishi" für 12 Euro!
Die Verarbeitung ist tadellos ohne sichtbare Maßdifferenzen.
Die matte Verchromung ist ebenfalls bei meinem Exemplar sehr glatt und edel!

Die Rasiereigeschaften sind stark klingenabhängig - wie übrigens auch bei
meinem Gillette G-2000!
Personnaklingen sind fast nicht zu spüren und erfordern mindestens
3 Rasurgänge. Derby- und auch Astra-Klingen sind im Gillette- oder Weishihobel
sehr gründlich. Scheinbar sind diese Klingen für flache Anstellwinkel optimiert.
Verwende ich hingegen Derbyklingen im Merkur- oder Parkerhobel, habe ich
sehr gereizte Haut und auch Rasurbrand.

Feather-Klingen sind im Weishihobel sensationell gründlich und sanft - bei
einer Standzeit von 2 Wochen und mehr! Im Merkur ist mir die Feather zum rasieren
zu scharf und eher zum skalpieren geeignet!

Allein um eine Feather ohne Angst zu genießen hat sich die Anschaffung des
Weishihobels gelohnt!  :D








Titel: Re: Test: Weishi Gold Razor
Beitrag von: MelrosePlant am 13. März 2013, 21:19:43
Hallihallo,
habe den Weishi vor wenigen Tagen als 'NOSTALGIE-RASIERHOBEL' in der Elektrobucht ersteigert: einen Butterfly wollte ich immer schon haben und als 'Softie' war er angedacht, den Mühle R41 im zweiten Durchgang zu ergänzen.
Das war zumindest die Idee...
Tatsächlich finde ich den Weishi unpraktisch und schwierig: leider gibt die Klinge hier kaum Rückmeldung und der Schaum wird wegen des geringen Spalts oft einfach weggeschoben, ohne dass die Klinge einsetzt.
Wenn ich dann stärker aufdrücke (als 'natürliche' Reaktion, wenns nicht klappt), dann kann es durchaus blutig werden- tatsächlich erst nach dem Durchgang mit dem R41!
Da nehm ich doch lieber den Futur bei einer kleinen Stufe für die Feinarbeit...
Zu meiner Rasur: Ich rasiere mich alle 2 oder 3 Tage (weil ich es so mag und darf); im R41 stecken die blauen Personnas und im Weishi ist aktuell eine Astra drin.
Titel: Re: Test: Weishi Gold Razor
Beitrag von: Monty am 13. Januar 2016, 21:11:05
also ich hab gerade einen WEISHI in pearl black (9306-c) von AliExpress für 8,67€ bekommen - Verarbeitung top, alles gerade, keine überstehenden Kanten, Verchromung auch ordentlich. der Rasurtest folgt später... Gewicht übrigens 67 g ohne Klinge. Anbei mal zwei Eindrücke (anklicken zum Vergrößern):

(http://fs5.directupload.net/images/160113/temp/yfenbhuu.jpg) (http://www.directupload.net/file/d/4232/yfenbhuu_jpg.htm)

(http://fs5.directupload.net/images/160113/temp/ntwdhjib.jpg) (http://www.directupload.net/file/d/4232/ntwdhjib_jpg.htm)
Titel: Re: Test: Weishi Gold Razor
Beitrag von: Betriebsarzt13 am 13. Januar 2016, 22:33:33
Zitat von: Monty am 13. Januar 2016, 21:11:05
also ich hab gerade einen WEISHI in pearl black (9306-c) von AliExpress
Sieht interessant aus!
Wie ist denn die Grifflänge und Breite?
Hast Du einen Parker TTO zum Vergleich?
Titel: Re: Test: Weishi Gold Razor
Beitrag von: Monty am 14. Januar 2016, 09:49:25
Gesamtlänge sind ca. 9 cm, der Griff bis zum Kopf 8cm - gibt es auch noch als long handle mit ca. 11 cm gesamt. Sieht sehr wie ein SuperSpeed-Klon aus, Griffdurchmesser liegt zwischen 1 cm (oben) bis 1,3 cm unten am Drehgriff, rutschen tut auf Grund der groben Oberfläche nix.
Der Kopf ist groß wie üblich, bei eingespannter Klinge ragen an den Schmalseiten ein paar mm raus.

Einen Parker hab ich leider nicht da...
Titel: Re: Test: Weishi Gold Razor
Beitrag von: Betriebsarzt13 am 14. Januar 2016, 10:01:45
Das klingt doch gut! Bin mal gespannt auf Deinen ersten Test!
Titel: Re: Test: Weishi Gold Razor
Beitrag von: Noodles am 14. Januar 2016, 10:12:31
Allem Anschein nach ist er Baugleich mit dem Jaggen David B30 den ich mir vor kurzem gekauft habe und jetzt im MH wieder veräußere. Ein Test hab ich hier: https://www.gut-rasiert.de/forum/index.php/topic,30808.0.html
Titel: Re: Test: Weishi Gold Razor
Beitrag von: nero am 14. Januar 2016, 21:46:24
Wäre jemand mal so nett und erklärt mir durch welches Detail ich einen Weishi vom Timor Butterlfy unterscheiden kann, wenn ich nicht gerade den Schriftzug "Timor" an der Unterseite sehen kann?
Oder in welchem Verhältnis stehen die überhaupt zueinander?

Danke.
Titel: Re: Test: Weishi Gold Razor
Beitrag von: Betriebsarzt13 am 14. Januar 2016, 23:50:18
Kann man en Gros in China kaufen die Dinger, kosten dann so 2,-USD pro Stück ab 100.
Schönen Namen ausgedacht, eingraviert, eigene Verpackung drumrum, EKx5=VK.
Titel: Re: Test: Weishi Gold Razor
Beitrag von: Monty am 15. Januar 2016, 09:01:01
Also gestern abend erster Versuch mit dem Teil und einer neuen Rapira SuperStainless zusammen mit Florena RC und hjm Dachs.

und ich kann nur sagen - ziemlich perfekt! Die Klinge ist ja nett scharf und dann der "sanfte" Rasierer - es flutschte super, man hörte auch, dass was "abging". Auch unter der Nase für quer - kein Problem mit den überstehenden Kanten. Einen dritten Durchgang brauchte es nicht, nur bissel am Hals ausputzen.  Nachher gabs noch grünes Tüff - alles gut.

Wie Anton weiter oben schon schrieb - ne gute Wahl für scharfe Klingen, die in anderen Hobeln zu heftig kommen.

Allerdings werd ich den gleichen als Long Handle mal noch versuchen, ranzubekommen, die längeren Griffe liegen mir besser. Aber der kleine Chinese darf bleiben, auf Reisen passt er super in das bereits vorhandene Kästchen - und wenn er weg kommen sollte, ist eine Wiederbeschaffung nicht das Problem für den Geldbeutel.
Titel: Re: Test: Weishi Gold Razor
Beitrag von: Sinner1972 am 15. Januar 2016, 14:32:28
Mein Weishi genießt seinen "Ruhestand". Ist mir zu ungründlich. Ich habs mit ein paar gängigen Klingensorten versucht - von Derby bis Feather. Aber selbst mit den richtig scharfen Klingen wie Sputnik, Gillette 7oC SharpEdge oder Feather ist mir die Rasur leider nicht sauber genug.

cucu
Sinner
Titel: Re: Test: Weishi Gold Razor
Beitrag von: nero am 16. Januar 2016, 14:28:58
Zitat von: Betriebsarzt13 am 14. Januar 2016, 23:50:18
Kann man en Gros in China kaufen die Dinger, kosten dann so 2,-USD pro Stück ab 100.
Schönen Namen ausgedacht, eingraviert, eigene Verpackung drumrum, EKx5=VK.


Ich hatte es befürchtet.
So richtig habe ich mich mit dem Timor Butterfly nie auseinandergesetzt, obwohl ich ihn optisch ansprechend finde und mir TTOs sowieso gefallen.
Und ich dachte da wäre wirklich Solinger Handwerkskunst im Spiel  o)
Titel: Re: Test: Weishi Gold Razor
Beitrag von: mich am 30. März 2016, 14:18:19
Ich habe vor einigen Tagen einen Weishi 9306-H bekommen. Es handelt sich um die Version mit Kopf aus Kupferlegierung in Chromfinish, also derselbe Rasierer wie der 9306-F, aber in Blister-Verpackung mit einer einzelnen Klinge und ohne weiteres Zubehör. Bezahlt habe ich bei AliExpress rund 7 Euro.

Der Rasierer ist gut verarbeitet und macht einen wertigen Eindruck - den Preis sieht man ihm definitiv nicht an. Die erste Rasur war dennoch ernüchternd: Sehr sanft, aber viel zu unsauber. Das kann natürlich daran liegen, dass es mein erster TTO ist, und ich mit dem zu Dreiteilern doch sehr unterschiedlichen Winkel nicht so richtig klarkomme - vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich die beigelegte Dorco-Klinge verwendet habe. Ich werde es demnächst mal mit ASP oder Feather versuchen, vielleicht ist dem optisch durchaus ansprechenden Teil ja doch eine gründliche Rasur zu entlocken.

Edit: Übrigens bin ich bei der Auswahl meines Weishi-Modells über folgende Liste gestolpert: http://badgerandblade.com/vb/showthread.php/431906-WEISHI-9306-MODELS (http://badgerandblade.com/vb/showthread.php/431906-WEISHI-9306-MODELS) - fand ich sehr hilfreich.
Titel: Re: Test: Weishi Gold Razor
Beitrag von: mich am 12. August 2016, 17:29:08
Zitat von: mich am 30. März 2016, 14:18:19
Die erste Rasur war dennoch ernüchternd: Sehr sanft, aber viel zu unsauber. Das kann natürlich daran liegen, dass es mein erster TTO ist, und ich mit dem zu Dreiteilern doch sehr unterschiedlichen Winkel nicht so richtig klarkomme - vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich die beigelegte Dorco-Klinge verwendet habe. Ich werde es demnächst mal mit ASP oder Feather versuchen, vielleicht ist dem optisch durchaus ansprechenden Teil ja doch eine gründliche Rasur zu entlocken.
Mit ein bisschen Gewöhnung an den anderen Winkel und einer ASP bekomme ich tatsächlich saubere Rasuren mit dem Weishi hin. Mein Lieblingshobel wird er trotzdem nicht, dafür ist er mir zu sanft - aber er darf jetzt ab und an mal in die Rotation.
Titel: Re: Test: Weishi Gold Razor
Beitrag von: Stubenfliege am 19. Oktober 2016, 16:01:38
Nun hab ich meinen Weishi lange genug in Benutzung um mir als Hobelanfänger eine Wertung zuzutrauen.

Für günstig auf Amazon bekommen, auch wenn die Preise seit der Ersterwähnung im Forum leicht angestiegen sind... immer noch etwas günstiger als vergleichbare Parker.
Mein Modell ist ein "CL", wobei das C für "Pearl Black" oder auch oft gelesen für "Gunmetal" steht, das "L" für die Version mit langem Griff. Allem Anschein nach, sind die Hobelköpfe immer gleich, sprich die Typbezeichnung dürfte keinen Einfluss auf das Rasurergebnis haben.

Bevor ich die Wertung abgebe, die Vorgeschichte:
Ich stand im örtlichen DM und wollte nur einen WC kaufen, da ich in Vergangenheit schon zwei geschrottet habe. Ich wollte den Systemie aussondern und ein Backup haben, sollte auch der dritte WC das Zeitliche segnen. Die Filiale hatte aber keinen WC mehr im Angebot, nur noch Klingen. Vor Ort suchte ich am Handy Hobelangebote auf Amazon.
Sucht man nach günstigen Hobeln auf dieser Platform wird man zwangsläufig über Weishi stolpern. Optisch hat er mich angesprochen, Preis war in Ordnung und sollte er nichts taugen hätte ich immerhin nur 17€ verschwendet, ausserdem versprach er schonmal ein besseres haptisches Erlebnis als der WC rein von den Produktabbildungen.
Durch weitere Internetleserei kam ich auf dieses Forum und "Drüben", stolperte über die ASP-Klingen, die sich anhören wie eine meiner Lieblingsbands  o)
Gut bewertet und ebenfalls günstig zu haben.

Also kam wenige Tage später der Weishi CL (also Gunmetal - langer Griff) mit 100 ASP zu mir... letzteres stellte sich als Segen herraus.

Erster Eindruck war Klasse! Schön verpackt in einer wertig aussehenden Pappschachtel, Zettel an einer Schnur, angenehmes Gewicht und gutes Gefühl in der Hand. Der Griff tut was er soll: er bleibt auch bei seifig-nassen Fingern dort wo er hin gehört. Zudem sagt mir persönlich das Design mehr zu als viele der anderen Hobel die Anfängern empfohlen werden, aber das ist subjektiv.

Einziges Manko: ein kleiner Beschichtungsfehler auf einer der Klappen. Aber so klein und unscheinbar, dass er mir erst später aufgefallen ist. Ich kann damit leben, denn diese Partie ist nach einem Gebrauch sowieso mit Seifenkalk überdeckt und ich reinige den Hobel nur zum Klingenwechsel. Wenn ich nicht nach der Stelle suche, fällt sie auch nicht auf.

Jetzt komme ich aber von System und WC... wie wohl die meisten Hobelanfänger. System verzeiht Aufdrücken problemlos, der WC auch in großzügigen Maßen... der Weishi, so sanft er ist, aber im Vergleich zu den Beiden kaum.
Vor dem Problem stehen sicher viele andere Anfänger auch, nur war es für mich mit dem Weishi besonders schlimm. In Foren liest man nur "unmöglich sich damit zu schneiden", "Supersanft" und "ungründlich" entsprechend sorglos ging ich ans Werk: Anfängerfehler -> mehr Drücken!
Die ersten Zwei Aussagen habe ich an mir selbst wiederlegt. Ordentlicher Rasurbrand, mehrere Cuts aber, immerhin da hatten die vielen gelesenen Meinungen recht: es blieb immer ungründlich.

Die Wilkinsonklingen die ich noch übrig hatte (ich kannte zu meinen WC-Zeiten keine Anderen) erwiesen sich aber von Anfang an als Untauglich in diesem Hobel, mit den ASP ging es deutlich besser. Vortschritte erzielte ich aus einer dummen Idee herraus: mich mal an einer Shavette versuchen (Jaguar ORCA, hat hier eh einen eigenen Thread wegen dem ich mich für diese entschieden habe). Durch den Tipp "nur mit der (Shavette-)Klinge den Schaum wegwischen, statt sich über Stoppel gedanken zu machen" erlebte ich an der Shavette wie gründlich eine Rasur ohne Druck sein kann... und ich versuchte das beim Weishi.
Da erkannte ich auch, was man immer wieder auf YT-Videos oder in Foren mitbekommt: der Hobel braucht einen anderen Winkel als andere Hobel... in meinem Fall der WC. Jetzt spürte ich die eingelegte Klinge auf der Haut, damit auch den richtigen Winkel.
Mit diesem neuen 'nicht-Druck' und entdecktem Winkel wurde die nächste Rasur doch tatsächlich gründlich, schonend, angenehm und ein Grund den Chinesenhobel nicht weiter zu verteufeln.

Bisher habe ich nur die Wilkinsonklingen, ASP und Feather in dem Hobel getestet, Personnas liegen bereit und kommen bald dran. Was ich aber bisher sagen kann: mit einer scharfen Klinge (über Niveau ASP) werden die Rasuren in zwei Durchgängen durchaus gründlich und bleiben schonend und sanft, der sanfte Weishi zähmt die sonst so umstrittene Feather regelrecht, im WC ist das für mich immer noch eine ganz andere Klinge.
Einzelne unsaubere Stellen die mir bleiben schiebe ich auf meine mangelhafte Technik, denn die habe ich auch mit allen Klingenversuchen nach 3 Durchgängen mit Ausputzen, wenn ich unter Zeitdruck oder vor erstem Kaffee rasiere. Der Rest des Gesichts ist Babyarschglatt und hält bis in den späten Nachmittag an.


Fazit: der Weishi ist ein Hobel auf den man sich einstellen muss, besonders wenn man System oder aggressivere Hobel gewohnt ist. Hat man das geschafft, hat man einen guten Alltagshobel, der gut in der Hand liegt. Optik ist meiner Meinung nach toll, verarbeitungstechnisch gibt es an Meinem nur die Beschichtung zu erwähnen. Mechanik und Hobelkopf sind sauber verarbeitet und auch nach intensiver Suche kann ich keine Mängel daran feststellen.


Fazit Anfängerhobel: NEIN! Er verleitet zu den typischen Anfängerfehlern und hat keine hohe Klingentolleranz, er will eine superscharfe Klinge um gute bis sehr gute Ergebnisse zu erzielen. Besonders zum Aufdrücken verleitet der Chinese... und das ist wohl der Anfängerfehler schlechthin. Er verzeiht auch keinen schlechten Seifenschaum, gute Gleiteigenschaften müssen gegeben sein. Entweder großzügig Wasser, lieber zu viel, oder silikonhaltige Cremes, dann erst erlebt man seine Höchstleistung.
Einsteiger die bisher aber noch keinen Systemrasierer in Hand hatten, das 'Drücken' also noch nicht routiniert haben, die könnten im Weishi durchaus einen guten Erstrasierer für günstiges Geld finden. Aber das dürfte eine Minderheit sein.


Persönliche Nachbetrachtung: Ich habe oft mit ihm gehadert als Einsteiger... und nun will ich ihn nicht mehr missen! Meine Rasuren damit sind gründlicher als zu Zeiten mit dem Fusion, aber der Weg dort hin war nicht der Einfachste. Beim Auspacken hab ich ihn geliebt, bei den Rasuren gehasst... und nun, nachdem ich Erfahrungen gesammelt habe, tief ins Herz geschlossen.


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Edit: Da ich nicht der Erste bin, der einen anderen Weishi als den "Gold" beschreibt, wäre ich stark dafür den Threadtitel anzupassen. Die Hobelköpfe und Griffgestaltung sind bei allen Ausführungen identisch. Nur die Farbgebung und Grifflängen unterscheiden sich. "Weishi Razor" oder "Weishi Razor - alle Ausführungen"  ???
Titel: Re: Test: Weishi Gold Razor
Beitrag von: Basti1982 am 23. Januar 2019, 17:20:27
ich hab mir mal den silbernen gekauft gehabt, für 9 Euro. Ist mir zu ungründlich, und macht Blutpunkte. Bleib beim R41.