So da ich mich ja nunmehr ausschließlich mit Küchenmessern befasse, die paar RM`s die ich noch zum schärfen bekomme, sind ja nicht der Rede wert, und meine Eigenen ca. 2undzwölfzig leider alle scharf sind und ich diese auch bis an mein Lebensende vermutlich nicht mehr nachschärfen muss.... Mal ein kleiner Tip für Euch.
Also ich gehe mal davon aus das ganz viele von euch einen BBB ihr eigen nennen?
Jetzt ist es damit selbst für mich schwer ein passables Finish zu erzeugen (ohne Pasten hinterher), aber der Stein hat einen unschlagbaren Vorteil!
Und zwar verhällt es sich so!
Die schärfenden Granate (Rhobokaeder), sind ja nach diversen Tests zwischen 5 und 25my groß (das entspricht ganz grob etwa einer Synthetik Körnung von etwa 600 bis 3000 (JIS))
Hört sich ja recht grob an, und wir wissen ja alle auch das ein Belgier (sei es nun GBB oder BBB) je weniger Schleifschlamm eingesetzt wird immer feiner werden.
Und das währe das Ziel, mit dem BBB ein perfektes Prefinish (in dem Fall nur mit Wasser, also penibelst darauf achten das sich kein Schleifschlamm löst und falls doch diesen sofort (analog zum GBB Finish ) abzuwaschen).....
Dann nämlich ist der BBB Ultrafein, unter dem Microscop sieht man noch massig dicke Kratzer (die aber nicht tief sind sondern breit!).
Das bedeutet, bis zu 25my großen Granate ragen ja nur zu einem bruchteil aus der Steinmatrix, und sind nahzu rund, was wiederum zur Folge hat das nur etwa 1-2my aus dem Stein ragen und diese dann richtig dicke Riefen hinterlassen (Vgl. 1000-3000 JIS) allerdings sind diese Riefen mit einem feinen Finisher in Nullkommanix wegpoliert weil sie eben nicht so tief sind....
Probiert es mal aus!
Bei interesse mach ich mal Microscop Aufnahmen, und es ist tatsächlich so, wenn wir den BBB in eine Progression anstelle eines z.B. 8k nach einem 5k Stein einbauen hat man erheblich weniger Arbeit auf einem 10k Stein.
Grüße wastl.
Hallo wastl,
Habe heute erst Dein Thema zum BBB gelesen und fand es super interessant. Jetzt noch der BBB, mich würden die Schliffbilder sehr interessieren.
Wäre demnach eine Schleifreihenfolge nur mit den beiden Belgiern denkbar?
Gruß Tim
Zitat von: Bad_Rockk am 25. September 2017, 20:15:27
Hallo wastl,
Habe heute erst Dein Thema zum BBB gelesen und fand es super interessant. Jetzt noch der BBB, mich würden die Schliffbilder sehr interessieren.
Wäre demnach eine Schleifreihenfolge nur mit den beiden Belgiern denkbar?
Gruß Tim
Eine Schärfreihenfolge mit bbb und gbb macht weniger Sinn, der GBB kann vieles besser und schneller, aber die Schärfriefen (durch die kleineren Granate sind tiefer!)...
Grüße wastl.
Hi,
mich würden die Bilder auch interessieren, besunders im direkten Vergleich mit Bildern vom GBB ebenfalls nur mit wasser.
Gruß Manni
Ich habe letztens 4 Messer eher aus Versehen so wie von BastlWastl beschreiben geschärft. Zumindest annähernd. Die Messer musste nicht von Grund auf neu geschärft werden. Ich habe mich an meine ersten erfolgreichen Schärfaktionen erinnert und es einfach so gemacht wie damals:
Zuerst mit dem Anreiber etwas Slurry erzeugt und die Messer dann ca. 40x jede Seite über den Stein geschoben. Womöglich war es bei einem der Messer etwas mehr und bei einem etwas weniger. Nach dieser Prozedur hab ich die Messer nochmal ungefähr dieselbe Anzahl Schübe sanft über den schön abgewaschenen Stein geschoben.
Abtei Kieselerde (Maracuja-Geschmack :)) mit chin. Kamelienöl angerührt und die Messer nochmals 30 - 40x über die mit der Mischung eingeriebene matte Glasplatte geschoben.
20 Züge auf dem Chromoxid Lederriemen.
100 Züge auf einem von InJeNers XXL Juchtenriemen.
Alle 4 Messer rasieren mich wieder so sanft und gründlich wie ich das mag. Es waren 2 Solinger Karbonstahlklingen, 1 7/8 Friodur und ein 7/8 Wade & Butcher. Das ich das W&B nochmals nacharbeiten musste will ich nicht verschweigen. Die Klinge lächelt etwas fies. Da hatte ich wohl schon beim Durchgang mit dem BBB etwas geschlampt.
Ich frage mich jetzt natürlich: Hätte es das Gedöns mit Maracuja-Kieselerde und Chromox-Riemen womöglich gar nicht gebraucht?
Muss ich wohl beim nächsten Mal austesten.
Die generelle Pastenriemen-Frage will ich hier natürlich nicht stellen und beantwortet bekommen! ;)
Es liegt am Maracuja Geschmack, da bin ich mir sicher ;D ;D ;D ;D ;D ;D
Die Schärferei mach mir eigentlich immer der Geschmack eines naturtrüben Blank Pilseners aus einer kleinen Brauerei hier in der Nähe angenehmer. Inwiefern es die Ergebnisse beeinflusst muss ich erst noch in langen Testreihen herausfinden. :angel:
Au fein darf ich bei der Testreihe mitmachen? ;D ;D ;D ;D
Falls wir mal wieder was miteinander zu verschicken haben, sende ich Dir eine Flasche mit! Du darfst mich auch gern dran erinnern, bin manchmal etwas vergesslich. :angel:
Kenn ich liegt am Alter (zumindest bei mir ;D ;D ;D ;D ;D)
Nochmal zurück zum BBB. Mich hat echt mal wieder ersteunt, wie gut die Messer geworden sind. Was hab ich schon mit Steinen rumgemacht und mich geärgert.
Mir ist auch nicht ganz klar ob nicht sogar weniger Züge gereicht hätten, aber womöglich kann man dieses Setup echt noch zeitlich optimieren und vereinfachen.
Nicht dass ich mir einbilde hier auf den Stein des Schärfweise BastlWastl gestoßen zu sein. Aber mein Ergebnis bei zumindest 4 sehr unterschiedlichen Klingen, hat mich doch sehr erfreut und facht zum Glück mal wieder meine Schärfmotivation an.
Vielleicht erfindet Ihr ja einen Bierstein anstatt Wasserstein (Bier ist auch bloß Wasser mit Geschmack...).
Ich möchte aus gegebenem Anlass diesen etwas in Vergessenheit geratenen Thread mal wieder aus der Versenkung holen. Der Grund dafür ist einfach. Ob nun GBB oder BBB - aus Gründen der Verfügbarkeit hatte ich mich für einen BBB entschieden. Ich bin da eher Purist und der Gedanke mit nur einem Stein einfach durch Zugabe von Wasser (oder Bier, obwohl ich das noch nicht ausprobiert habe) das ganze Spektrum zwischen Schleifen und Politur abzudecken ist einer, der mir gut gefällt. Wie das bei Natursteinen wohl so ist sind die alle verschieden und man sollte sich ein wenig Zeit nehmen um ihn/sie kennen zu lernen. Da ich nur einen mein Eigen nennen ist auch hier der Aufwand überschaubar.
Nachdem ich alle meine vier Messer, die ich abwechselnd benutze, flach und ohne den Rücken abgeklebt zu haben auf eine Schärfe gebracht hatte, um meine Arme (oder meine Rücken, aber ich komme da alleine nicht so gut dran) haarlos zu machen, klebt ich den Rücken mit Isolierband (schwarz, ganz wichtig 8) ) und ging ca. 20 mal auf jeder Seite über den BBB, der nun nur noch nass war, aber kein Slurry mehr hatte. Danach mit jedem Messer 30 mal über die Rückseite meines Abziehriemens (Leinen?) und dann noch 20 mal übers unbehandelte Leder.
Das war vor ca. einem dreiviertel Jahr und als das eine oder andere Messer jetzt nicht mehr so scharf war, wie ich mir das gewünscht hätte, nahm ich alle vier, klebte den Rücken mit Isolierband (schwarz, immer noch wichtig ;) ) ab, benetzte den BBB und ging mit jedem Messer 20 mal sanft über den Stein, danach wie oben beschrieben Leinen und Leder. Das ganze hat keine 15 Minuten gedauert und die Messer sind wieder so scharf dass ich mit Haare aus dem Gesicht streichele. Ganz so, wie ich es mal.
Da ich kein Auflichtmikroskop zur Verfügung habe, ist es zwar möglich, dass man auf diese Weise noch Schleifspuren an der Phase sehen kann, aber das ficht mich nicht an, weil ich die Rasur auch so genießen kann. Mit wenig Aufwand bin ich in der Lage meine Messer schön scharf zu halten und das mit nur einem Stein. Das soll nicht heißen, dass ich es verwerflich finde, wenn man eine Steinsammlung sein Eigen nennen darf, mit dem man sich auch eine schicke kleine Hütte bauen könnte. Das muß nun schon jeder für sich selbst entscheiden. Aber in Zeiten allgemeiner Rohstoffverknappung und Lieferengpässen habe ich einfach Freude daran mit relativ wenig Aufwand für mich befriedigende Ergebnisse produzieren zu können.
Entspannte Grüße
Styleoutlaw
Deine Vorgehensweise ist mir sehr sympathisch. Ich gehe schon mal schwarzes Klebeband suchen...
;)
Wobei die Farbe des Klebebandes sicherlich der wichtigste Faktor ist ;D ;D ;D
Zitat von: alvaro am 04. Januar 2023, 12:43:54Wobei die Farbe des Klebebandes sicherlich der wichtigste Faktor ist ;D ;D ;D
Definitiv!
Kann ich bestätigen. Mit gelbem Isolierband wird das Messer sehr bissig.
8)
Also das mit den Farben ist schon ein bischen esoterisch. Aber wenn es hilft...
Zitat von: harrahalmes am 04. Januar 2023, 19:25:44Kann ich bestätigen. Mit gelbem Isolierband wird das Messer sehr bissig.
8)
Weil die Biene sticht?
Ja nee ;D
Ich hab nur gelbes Isolierband, die von mir abgeklebt geschärften Messer waren bissig. Ergo: gelbes Isolierband ist dran schuld. ;)
Nimm mal grünes, macht eine sanfte natürliche Schärfe