Gut-Rasiert-Forum

Das Werkzeug => Das Messer => Messerpflege - Instandhaltung => Thema gestartet von: moviemaniac am 12. Mai 2008, 11:04:43

Titel: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: moviemaniac am 12. Mai 2008, 11:04:43
Hallo Leute,

um die fachliche Kompetenz im Forum zu erhöhen und um eine Datenbank über verschiedene Schärfsteine zu Infozwecken aufzubauen eröffne ich hiermit den "Infothread Schärfsteine".
In diesem Thread soll/darf jeder Schärfsteine vorstellen. Gedacht hatte ich mir das so, dass zu jedem Stein nach Möglichkeit ein Bild eingestellt wird und dazu Kommentare abgegeben werden - Einsatz des Steines, persönliche Einschätzung, wo zu kaufen, Preis (-region), Größen.

In diesem Thread soll es AUSSCHLIESSLICH um die Vorstellung der Steine gehen. Fachliche Anmerkungen und sachdienliche Kommentare zu vorgestellten Steinen sind erlaubt und erwünscht, jeglicher Smalltalk, Anfragen, Off-Topic etc. ist aber UNERWÜNSCHT und ich bitte die Moderation, solche Beiträge auch rigoros zu entfernen um das Thema klein, kompakt, übersichtlich und informativ zu halten.

Von meinen Steinen sind die Bilder schon gemacht, wahrscheinlich werde ich heute abend die ersten Steine vorstellen - wenn ihr wollt, könnt ihr aber auch schon loslegen.

Jegliche Diskussionen, sowie Smalltalk, Preisanfragen etc. pp. bitte im dazugehörigen Diskussionsthread (https://www.gut-rasiert.de/forum/index.php?topic=1527.new#new) posten!
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: moviemaniac am 12. Mai 2008, 12:39:21
Um die Dinge ins Rollen zu bringen, hier ein erster Stein:

Naniwa 1000

(http://up.picr.de/974775.jpg)

Der Naniwa 1000 (zugegeben: Es ist nicht der Keramikstein, sondern ein weicherer Einsteigerstein mit der Bezeichnung Naniwa Lobster MS-20) ist meiner Meinung nach ein exzellenter Schärfstein für gröbere Arbeiten. Er greift schnell an, packt gut zu und nützt sich meiner Meinung nach nicht so schnell ab wie der 1000er King. Dennoch muss er öfters abgerichtet werden. Der Stein kostet etwa 20-25€ inkl. Sockel, ist 195x53x20 mm groß, wodurch es sich mit ihm sehr gut arbeiten lässt. Sehr empfehlenswert also, auch fürs kleine Einsteiger-Budget.

Den Stein zu bekommen ist etwas schwierig, da er nirgendwo unter der Bezeichnung Naniwa verkauft wird (ein Fehler wohl des deutschen Importeurs). Ich habe meinen von www.messerhop.at (http://www.messershop.at/cgi-bin/lshop.cgi?action=showdetail&wkid=2303&ls=d&nc=1210588639-2462&rubnum=&artnum=20710&file=13&gesamt_zeilen=10Tsuche--stein)
Deutsche können ihn auch über einen Versender bei Amazon (http://www.amazon.de/Haller-Orginal-japanischer-Wasser-Abziehstein/sim/B000K766E2/2) bestellen
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: Iltis am 12. Mai 2008, 14:51:20
Hier der Klassiker unter Japanischer Kombisteine, ein 1000/6000, in diesen Fall die Marke "Sun Tiger", habe ich seinerzeits bei Ebay gekauft.Hat die Maße 150x50x25 mm. Es gibt diese Kombistein in verschiedenen Maßen, von verschiedenen Herstellern; mit der Sun Tiger bin ich auf jeden Fall zufrieden:
(http://www.bilderhosting.info/16668.jpg)

Grüß

Iltis
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: Iltis am 12. Mai 2008, 15:00:42
Hier 2 gelbe belgische Brocken (kurz GBB):
(http://www.bilderhosting.info/16675.jpg)
Als Anhaltspunkt zu die Masse, beide Steine sind um die 13 cm lang. Gekauft habe ich sie auf Krämermärkte. Ich benutze der GBB nach der feine Seite der Sun Tiger, obwohl, soweit ich es weiss, die Schleifpartikel in der GBB kaum oder gar nicht feiner sind als der 6000er, erfahrungsgemäß wird die Facette damit feiner poliert, ich ziehe erst mit Schleifschlamm ab, dann wasche ich der Stein und ziehe nochmal ohne ab. Damit habe ich die besten Ergebnisse erzielt.
Grüß
Iltis
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: Iltis am 12. Mai 2008, 15:13:16
Hier ein sogenannte "Thüringer" der Firma MST:
(http://www.bilderhosting.info/16674.jpg)
Maße 150x50x17 mm, mit kleine Anriebstein darauf, gekauft bei Ebay.
Thüringer Schleifsteine gibt es in verschiedenen Qualitäten, beliebt ist der Stein der früher von die Firma Manufaktum vertrieben wurde, der inzwischen schwer zu beschaffen ist. Ich benutze der MST wenn ich mit der GBB kein zufriedenstellende Schleifergebniss hinkriege, das heisst, wenn ich nach weiter Abziehen (Pasten und Lederriemen) der Haartest nicht klappt, oder die Rasur sch**sse ist, probiere ich es mit der MST, meist gehts dann. Ich benutze ihn, genau wie der GBB erst mit dann ohne Schleiffschlamm.

Grüß

Iltis
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: Iltis am 12. Mai 2008, 15:29:20
Hier ein Stein der meines Erachtens als Schleifstein nichts taugt:
(http://www.bilderhosting.info/16671.jpg)
Das ist ein sogenannte Arkansas hard schleifstein, auch für die Feinabschliff, soll man am besten mit Öl benutzen.Masse 145x43x20mm.  Ich habe es mit Öl, Wasser, und Kerosine (wurde Irgendwo in ein anderen Forum vorgeschlagen) probiert. Null Wirkung, Nix, auch lässt sich kein Schlamm anreiben, das Ding ist hart wie Glas und absolut nicht porös. Warum ich so ein Stein vorstelle? er hat schon seinen Nutzen: als Anriebstein finde ich ihn praktisch, auch als "Polierbank": manche hier polieren die Facette mit eine Mischung aus Kieselerde und Ballistol, ich benutze statt dessen Zahnpaste mit Wasser verdünnt. Wenn man die Seiten der Stein genau betrachtet, sieht man grüne Verfärbungen - das sind der Resultat ein Versuch Chromoxid als Poliermittel zu verwenden, kann ich davon nur abraten, man kriegt davon nur grüne Finger und ein grosses Frust.

Grüß

Iltis
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: moviemaniac am 12. Mai 2008, 17:14:54
Den 1000/6000-SunTiger wollte ich auch vorstellen. Aus meiner Sicht ist der Stein okay, aber wirklich empfehlen als Stein mit dem man sein Leben lang ausreicht kann ich ihn nicht. Für Einsteiger ist er meines Erachtens zu klein (meine ersten Schärfversuche wurden dadurch nur zusätzlich erschwert), die 1000er-Seite muss sehr häufig geplant werden, die 6000er Seite kann mich nicht unbedingt überzeugen - mein 4000er King (obwohl von der gleichen Firma) schärft feiner als dieser 6000er. Dennoch muss ich ihn in Schutz nehmen: Nur mit ihm (gefolgt von einem Thüringer) konnte ich erst kürzlich ein Wapi schärfen, auf allen anderen versuchten Kombinationen wurde der Grat zu labil. Als Stein, auf den man manchmal zurückgreifen kann, wenn alle Stricke reißen und um den Preis aber sicher okay.
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: moviemaniac am 12. Mai 2008, 19:18:23
Blauer Belgischer Brocken
(http://up.picr.de/975822.jpg)

Im Bild sind zwei Blaue Belgische Brocken zu sehen - einmal in 200x70 und einmal in 150x50. Der BBB ist einer meiner bevorzugten Steine, er trägt gut ab und poliert die Schneide. Für Sparfüchse auch schon als Endstein zu verwenden, hat der Stein eine Körnung von etwa 5000-6000 und enthält weniger Granate als der gelbe Brocken - nutzt sich dafür aber auch weniger schnell ab und arbeitet "sanfter".
Erhältlich sind die Steine in verschiedensten Formaten etwa bei www.belgischer-brocken.com
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: moviemaniac am 12. Mai 2008, 19:23:21
Gelber Belgischer Brocken
(http://up.picr.de/975825.jpg)

Iltis hat ihn auch schon vorgestellt, den traditionellen Gelben Belgischen Brocken, auch "Coticule" genannt. Durch seinen höheren Anteil an Granaten ist der Stein schneller als der blaue Kollege und er ist auch feiner, weshalb ich erst den blauen und danach den gelben verwende. Der gelbe ist als Finishing-Stein meiner Meinung nach aber etwas zu aggressiv, ihm sollte man noch einen Thüringer etwa zum Besänftigen der Schneide folgen lassen.

Im Bild: Großer Bankstein in 200x75 (erste Qualitätsstufe), kleiner Bankstein in 150x40, Aufreiber. Die Rückseiten der Steine sind aus unbrauchbarem Schiefer, der zur Stabilisierung dient.

Durch die gerinen Fördermengen und die kleinen Schichten sind besonders große Banksteine sehr selten und auch dementsprechend teuer (200x75: ab 200€) - lohnen tut sich so ein Stein meiner Meinung nach aber trotzdem, da es sich mit den großen einfach leichter und angenehmer arbeiten lässt. Außerdem hält so ein Stein mehrere Leben lang.
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: moviemaniac am 12. Mai 2008, 19:28:48
"Herbertz" - Thüringer
(http://up.picr.de/975823.jpg)

Im Bild ist ein Stein von "Müller" zu sehen, der von Herbertz vertrieben wird. Er ist in den Größen 150x50 180x50 und 200x50 zu haben und mit ~20 Euro für die große Variante sehr preisgünstig.
Er ist etwas heller (gräulicher) als der bekannte Manufaktum-Thüringer, meiner Meinung nach aber gleich gut. Die Korngröße ist in etwa bei 8000 anzusiedeln und er erzeugt - mit Schleifschlamm verwendet - eine mattierte und sehr sanfte Schneide, was ihn zu einem idealen Abschlussstein macht.
Sollte der Stein Einschlüsse aufweisen, davon nicht verunsichern lassen, das ist weiches Pyrit, das der Schneide keinen Schaden zufügt - die Einschlüsse sind rein kosmetischer Natur.

Erhältlich sind die Steine unter anderem bei www.toolshop.de unter dem Namen "Natürlicher Wasser-Abziehstein (http://www.toolshop.de/product_info.php?products_id=2057)"
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: moviemaniac am 12. Mai 2008, 19:32:01
Manufaktum-Thüringer
(http://up.picr.de/975824.jpg)

Im Bild zu sehen ist DER Manufaktum-Thüringer von "Müller", hinter dem alle wie wild her sind. Alle Eigenschaften des oben vorgestellten Herbertz-Thüringers treffen auch auf diesen Stein zu - in der Qualität und der Verarbeitung ist er vielleicht sogar einen Tick besser als der Müller, bei den Schärfeigenschaften sind sie aber gleich.
Der Stein ist, wenn überhaupt, dann nur mehr im Mitgliederhandel erhältlich, offiziell ist er auf alle Zeiten ausverkauft, da es sich noch um alte Restbestände handelte, die so aus dieser Gesteinsschicht nicht mehr gebrochen werden.
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: moviemaniac am 12. Mai 2008, 19:37:02
Herbertz "Rasiermesser-Abziehstein" Nr. 29 22 15
(http://up.picr.de/975826.jpg)

Ein sehr komischer Stein. Die raue (rotbraune) Seite ist ein Korundstein der Körnung 300, sehr gut geeignet für grobe Vorarbeiten, da er schnell und effektiv abträgt. Die weiße Seite ist laut Herbertz angeblich ein Naturstein. Man kann sie als Feinabzugsseite für Rasiermesser (nachher einen Thüringer folgen lassen) verwenden, ich persönlich nehme sie aber für meine Taschen- und Küchenmesser.
Ein Stein, der okay ist, aber eher in die Kategorie "Sachen die man nicht unbedingt haben muss" fällt.

Erhältlich ist der 15x5 cm große Stein zum Preis von ungefähr 25-30€, etwa bei toolshop.de (http://www.toolshop.de/product_info.php?products_id=2674) - bei Ebay ist er etwas günstiger.
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: moviemaniac am 12. Mai 2008, 19:43:21
King Super Deluxe 4000
(http://up.picr.de/975827.jpg)

Ein wahrlich toller Stein, den ich immer nach dem 1000er und vor dem BBB verwende. Er poliert schon sehr gut, trägt schnell ab, aber nutzt sich nur wenig ab, da man auch nicht viele Züge darauf vollzieht. Mit 21x7,3cm ist er von traumhaft guter Größe, da lässt sich entspannt und effektiv arbeiten. Ein wirklich exzellenter Stein zu einem guten Preis - www.dick.biz will dafür etwa 35 Euro haben
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: moviemaniac am 24. Mai 2008, 22:30:43
Narutaki Honyama

(http://up.picr.de/995304.jpg)

Dieser Stein soll nur stellvertretend stehen. Honyama bedeutet heutzutage so etwas wie "Abschlussstein" (finishing hone), Narutakis sind die zweithärtesten japanischen Natursteine. Jeder japanische Naturstein ist anders - mit viel, viel, viel stärkeren Abweichungen als bei den "bekannten" Natursteinen wie Thüringer, Belgische Brocken etc. pp.
Sie sind schwer zu bekommen, auf Grund der Abbaustituation und der immer geringer werdenden Vorkommen selten geworden und oftmals exorbitant teuer. Ich hatte Glück, ich bin an meinen sehr günstig gekommen, es hat ihn mir ein Australier verschafft, der ihn in einem Shop bei ihm in der Nähe gekauft hat. Dort wurden seit 8 Jahren keine solchen Steine mehr verkauft, weshalb diese zu Spottpreisen abverkauft wurden....

Anyway, mein Exemplar ist ein Prachtstück, ein extrem harter, sehr, sehr feiner Stein - deutlich feiner als der GBB und oder Thüringer.  Ich kann es schwer schätzen, vielleicht ein 12000er, vielleicht auch ein 15000er oder noch feiner. Gibt ja japanische Natursteine, die Körnungen von 40000-50000 erreichen.
So an die 100 oder auch mehr Schübe (ohne Slurry) benötigt da ein Messer schon drauf, der Stein belohnt dafür aber auch mit einer sehr feinen (in meinem Falle aber eher satinierten denn hochglanzpolierten - auch das kann von Stein zu Stein unterschiedlich sein) Facette.
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: harrykoeln am 11. Juli 2008, 17:05:02
1000/3000 Cerax Kombistein

(http://up.picr.de/1121466.jpg)

Mit ca 40 Euro vom PLV ein sehr guter Stein. Kann ich als absolute Kaufempfehlung aussprechen. Der Stein hat mir lange mit dem BBB alleine gute Dienste geleistet.
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: harrykoeln am 11. Juli 2008, 17:11:23
Die keramisch gebundenen Shaptons.

(http://up.picr.de/1121464.jpg)

Die hab ich mir in den Körnungen 500 und 2000 zugelegt. Eine Minute im Wasser reichen, die sind sehr dicht und nehmen daher kaum Wasser auf. Man hört es ihm bei Gebrauch nicht an, aber der 500er geht ordentlich zur Sache. Er hinterläßt dabei sehr schnell eine sauber definierte Geometrie, ein paar Schübe auf dem 2000er hintennach und dann kannst Du auf den Natursteinen aus Belgien oder den synthetischen Wassersteinen weiter machen.

Kosten: ca 40 der 500er, 70 der 2000er.

Fazit. Harte Steine, gute Wahl.
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: harrykoeln am 11. Juli 2008, 17:17:24
Die blaue belgische Fraktion

(http://up.picr.de/1121471.jpg)

Der rechte Stein ist der BBB mit den Maßen 200x80, der linke ist der CortCarb Kombistein.
Die Bewertung der Blauen ist Movies Thread zu entnehmen. Ich selbst nutze den BBB gerne nachdem GBB, da der gelbe aggresiver ist und schneller zur Sache geht, und der blaue bei ähnlicher Körnung schon eine feinere Facette hinterläßt.
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: harrykoeln am 11. Juli 2008, 17:19:55
6000 und 8000 King

(http://up.picr.de/1121469.jpg)

Einzelne Steine, ich mag sie einfach, solide, zuverlässige Arbeiter mit konstanten Ergebnissen. In letzter Zeit kommen sie seltener zum Einsatz, da die Natursteinfraktion stark zugelegt hat...
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: harrykoeln am 11. Juli 2008, 17:21:29
1000/3000er Naniwa Kombistein


(http://up.picr.de/1121468.jpg)

Für unter 20 Euro ein sensationeller Stein.
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: harrykoeln am 11. Juli 2008, 17:23:31
Die gelbe belgische Fraktion:

(http://up.picr.de/1121472.jpg)

Links ein Bankstein 250x60, rechts ein naturverwachsener mit je einer Seite GBB und BBB.

Kosten ihr Geld, sind aber einmalige Anschaffungen.
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: harrykoeln am 11. Juli 2008, 17:25:38
ein 12000er chinesischer Naturstein.

(http://up.picr.de/1121470.jpg)

Schon ein toller Finisher. Reicht "eigentlich". Unter 100 Euro.
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: harrykoeln am 11. Juli 2008, 17:27:10
Zwei Japaner und ein weisser, extrem harter Arkansas

(http://up.picr.de/1121474.jpg)

Tja, die Körnungen. Nix gewiss weiss man nicht....
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: harrykoeln am 11. Juli 2008, 17:28:45
Und natürlich die Thüringer...

(http://up.picr.de/1121465.jpg)

Links der Herbertz, rechts der Manufactum. Beide schöne Steine....
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: STIFFupperLIP am 05. März 2009, 17:22:18
Hier der 'berühmte' Japanische Naturstein Aoto von Dick  ;), er soll meinen 1200 King ersetzen.

(http://up.picr.de/1934172.jpg)
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: STIFFupperLIP am 05. März 2009, 17:23:48
Japanischer Schärfstein King, Körnung 1200

(http://up.picr.de/1934176.jpg)
207 x 66 x 34 mm
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: STIFFupperLIP am 05. März 2009, 17:25:46
Chinesischer Schärfstein, Körnung 600, wenn die Messer mal hart ran genommen werden müssen  8)

(http://up.picr.de/1934175.jpg)
200 x 50 x 25 mm
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: STIFFupperLIP am 05. März 2009, 17:28:40
Japanischer Abziehstein King, Körnung 6000

(http://up.picr.de/1934178.jpg)
185 x 62 x 19 mm
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: STIFFupperLIP am 05. März 2009, 17:32:24
Awaseto - Bruchstein, schöner Finisher, wird teilweise den 12000 Chinesen ersetzen.

(http://up.picr.de/1934174.jpg)
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: Behrendt am 05. März 2009, 18:46:33
Hallo Burkhard,
habe auch den Awasedo , finde aber das der Nakayama noch feiner poliert und insgesamt etwas weicher ist.
(http://up.picr.de/1934404.jpg)

Gruß Robert
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: UbuRoy am 26. März 2009, 08:47:07
Hier sind meine Steinchen, mal so auf die Schnelle. Die japanischen Stempel sind eher schlecht zu sehen bzw. längst ziemlich runtergescheuert, aber egal:

http://fotos.web.de/joerg_scheffler/Steine

Folgende Steine:
Ganz links, der graue ist mein bestes und feinstes Stück. Antiker Japanischer Naturstein weit jenseits der 12.000. Ungefähr wie Marmor. Laut Verkäufer soll er vor 250 Jahren abgebaut sein ;) . Heute jedenfalls sind die vorkommen erschöpft. Hatte seinen Preis...

Der kleine gelbe daneben ist ein gelber Belgischer Brocken. Extra-Extra Qualität in Übergröße und leider Überpreis (!) Schöner Abschlußstein für einige Messer. Benutze ich sehr gern.

Danaben ein antiker japanischer 6-8000er Naturstein. Ebenfalls wohl heutzutage nicht mehr gebrochen weil vorkommen erschöpt. Der dicke Gelbe. Hervorragend nach dem 1000er oder 6tausender Crown.

Dann, auf dem Holzbrett ein weiterer gelber japanischer Naturstein. Erzeugt sehr schönen feinen Schlamm. Sehr weich. Feinheit würde ich so auf 6-8tausend schätzen. Verwende ich eher selten.

Ganz recht ein ganz schlichter und recht grober 400 / 800 Wasserstein. Benötige ich um ordentlich was abzunehmen, wenn scharten oder Ausbrüche in Klingen sind. Geht dann erheblich schneller als auf dem Tausender. Ist aber mit Vorsicht zu geniessen.

Oben links ein einfacher 1000der Wasserstein aus Japan und der kleine rote daneben ist ein antiker originaler Crown Stein für Rasiermesser. ISt aber ein wenig zu grob als Abschluß. Ich schätze ihn so auf 6000.
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: lesslemming am 14. Juni 2009, 15:15:09
Eigentlich ein sehr schöner Faden hier; sollte man mal weiter führen. Die meißten Steine die ich zu beschreiben habe sind zwar bekannt, aber trotzdem:


Der Naniwa Superstone 8.000

(http://lesslemming.le.ohost.de/DSC00879.JPG)

Eindeutig zu erkennen an seiner quitschegelben Farbe und dem Lobster-Aufkleber von Naniwa.
Ich habe die 10mm Version.
Ein extrem sahniger Stein, fühlt sich butterweich an. Produziert superschnell einen wahnsinns Glanz.
Einer der besten Polierer. Ein toller Finisher in Kombination mit Chromoxid.
Bester Preis ca. 60-70€


Der Naniwa Superstone 10.000


(http://lesslemming.le.ohost.de/Messerforum/DSC00904.JPG)

Hier wirds Interessant. Ich habe die 20mm Version, die mich weniger gekostet hat als der 10mm 8k.
Ebenfalls ein erstklassiger Polierer. Fühlt sich ähnlich sahnig an, ist aber einen Tick härter als der 8k.
Der Haartest ist nach dem Stein schon auf ca 0,3-0,5cm durchführbar.
Eigentlich kein Pasten mehr nötig
Bester Preis ca 60€

Zu den Naniwa habe ich schon im Messerforum ein außführlicheres Review geschrieben:
http://www.messerforum.net/showthread.php?t=62250&highlight=naniwa+review

Ein Cerax 1000/6000 Kombistein

(http://lesslemming.le.ohost.de/Messerforum/DSC01094.JPG)

Man beachte, ich habe bewusst ein Mängelexemplar mit Riss von einem Freund gekauft,
dafür aber auch zu einem wirklich (lächerlich) guten Preis. Den Stein habe ich selbst geklebt, hält schon ein Jahr.
Ein guter Arbeitsstein! Die 1000er Seite verrichtet ihre Arbeit tadellos. Er ist der einzige 1000er, den ich besitze.
Er trägt schnell ab, hinterlässt die 1k typischen Zähne und Kratzer, produziert aber eine Schneide,
die am Unterarm die Haare an der Wurzel angetippt rasiert.
Die 6000er Seite kann sogar direkt nach dem 1000er verwendet werden.
Unter dem Mikroskop sieht man hier und da noch Kratzer in der Facette, aber im großen und ganzen
ist das Ergebnis "ok". 
Die 6k Seite ist ein Vollblut 6000er, ohne wenn und aber. Sie ist recht hart, aber nicht zu hart. Sie bietet taktiles Feedback und poliert sichtbar. Die Schneide reicht aus, um ein Haar in schneidender Bewegung zu kappen.
Kein Haartest, aber nicht schlecht. Mit diesem Stein kann man ein intaktes Messer in 30 Minuten rasurbereit machen.



Der Shapton Professional 2.000

(http://lesslemming.le.ohost.de/Messerforum/DSC00913.JPG)

Ein prima Stein für die Vorarbeit. Ist ein Messer noch gut in Stand ersetzt er für mich den 1000er und 3000er gleichzeitig. Meist gehe ich direkt nach ihm auf den BBB, einen 6000er oder den Shapton 5k.
Er hinterlässt eine leicht neblige, aber fein glänzende Oberfläche. Er trägt ähnlich ab wie ein 1000er,
hinterlässt aber eine Schneide so fein wie ein 3000er.
außführliches Review im MF
http://www.messerforum.net/showthread.php?t=62883&highlight=naniwa+review

Der Shapton Proefssional 5.000


(http://lesslemming.le.ohost.de/Messerforum/PICT0028.JPG)

Ein sehr schöner Stein. Extrem hart, recht glatt. Eignet sich für das Zwischenpolieren und sicher auch für das Finish mit Pasten. Ich mag den Stein auch bei meinen Kochmessern sehr gerne. Er hinterlässt eine minimal neblige Facette.
Außführliches Review im MF
http://www.messerforum.net/showthread.php?t=63241&highlight=naniwa+review

Der Shapton Glasstone 16.000

(http://lesslemming.le.ohost.de/Messerforum/Shapton1.JPG)

*haaaaalleluja*
Für mich ein anbetungswürdiger Stein :)
Extrem hart, extrem glatt. Er produziert eine 100% Kratzerfreie Facette, selbst unter 100x Vergrößerung und grellem Licht. Der Stein arbeitet bei geeigneter Vorarbeit flott, direkt nach dem BBB haben 40 Schübe ausgereicht
und das Messer war ohne Pasten zur Rasur bereit.
Ich bevorzuge die Verwendung mit Rasiercreme (aufgeschlagen, oder einfach ein Klecks auf den Stein),
da der Stein einen Lotuseffekt aufweist.
Bester Preis ca 100€

Franz Swaty

(http://lesslemming.le.ohost.de/Messerforum/DSC01092.JPG)

Ein antiker Franz Swaty, auch Barber Hone genannt. Angeblich seiner Zeit für Barbiere hergestellt.
Er ist äußerst klein und handlich. Angeblich sollte er bei den Barbieren in die Brusttasche passen,
des schnellen Zugriffs wegen. Gut erhaltene Exemplare mit Gebrauchsanweisung (in deutscher Sprache)
raten zu Gebrauch mit Rasierschaum. Ein etwas merkwürdiger Stein.
Richtig verwendet kriege ich damit einen super Haartest, direkt vom Stein hin.
Ähnlich demNaniwa 10k, Chinese 12k, oder Shapton 16k. Ich würde ihn dazwischen einordnen,
also in etwa bei guten 12.000.
Die Facette bekommt leichte Kratzer und ist nicht mehr so schön poliert. Aber die Schneide ist oft 1A.
Die Steine sind oft in miserablem Zustand und müssen mühselig abgerichtet werden.
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: lesslemming am 15. August 2009, 11:20:43
Sooo ein neues Steinchen  ;D

Da ich komplett auf die Naniwa Serie umsteigen möchte habe ich mir ein neues Steinchen gegönnt.
Und zwar einen Kombinationsstein.

(http://lesslemming.le.ohost.de/Messerforum/SS%205k%202k/DSC01145.JPG)
Die meisten von uns beginnen mit einem und tauschen ihn dann später gegen qualitativ hochwertigere Einzelsteine ein.
Das ist auch vollkommen richtig so.
Aber ich bin an einem Punkt angelangt wo  Platz und Zeit eine Rolle spielen.

Da kommen mir die neuen Naniwa Kombinationssteine genau richtig!
Seit kurzem gibt es die Superstones, die echten!, in 2x 10mm Versionen als Kombinationsstein.
Zuerst gesehen bei Feinewerkzeuge und rasurpur, dort gibt es den 800/5000 und den 3.000/8.000.
Alle beide sehr gute Kombinationen.
Da ich aber schon den 8.000 und 10.000 hatte,  und den 1.000 in der 20mm einzelversion haben will,
trafen die Kombinationen nicht meinen Geschmack.
Bei Edenwebshops gibt es nun andere Kombinationen:
220/1000
3.000/10.000
und 2.000/5.000
genau das was ich gesucht habe! Also habe ich mir den SS 2k/5k gekauft
und 3 Tage später kam er bei mir an. Preis: 59€ incl. Versand (frei ab 50€)

Der Stein kommt in der original Naniwa Verpackung

(http://lesslemming.le.ohost.de/Messerforum/SS%205k%202k/DSC01144.JPG)

jede Seite ist mit 10mm ausgestattet, nicht viel, aber vollkommen ausreichend für alltägliche Aufgaben,
denn die Naniwa SS müssen nicht allzu oft abgerichtet werden.

Die Steine kommen vollkommen ohne Lobster Logo, WAS FÜR EINE ERLEICHTERUNG!
Die ekelhaft klebenden Sticker haben das Schleifen auf dem Stein genauso wie das Abrichten schwer gemacht.

Wie jedes mal (!) wenn ich mir einen Naniwa SS gekauft habe
war der erste Befühlungstest verherend.
Die Steine sind sehr rauh abgerichtet, was die Funktion nicht beeinträchtigt,
aber mir einen Schrecken einjagt, da sich die 5k seite anfühlt wie ein 800er Stein :D

Also habe ich die Steine erstmal schön abgerichtet. Das geht gut und dauetr nicht lange,
die Steine waren sogar halbwegs Plan.

Der zweite Befingerungstest ist da schon viel angenehmer, alle Seiten fühlen sich so an wie sie sollen.

Der Schärftest folgte prompt.
Ein 6-7/8 extrem hohles Messerchen war der Kandidat.
Angefangen habe ich mit 40 Kreisen pro Seite auf dem 2.000er
und anschließend 20 Kreuzstriche.

Die Facette war... wow.
Sie war deutlich begradigt, der zweite Winkel von vorher war total verschwunden
aber das Schleifmuste war so ... ähm... smooth.
Vom Shapton 2.000 bin ich deutliche Schärfriefen gewohnt,
aber dieser Stein hat davon kaum was hinterlassen.
Die facette war schön gleichmäßig matt. Toll!

Danach 40 Kreise pro Seite auf dem 5.000er
und 20 Kreuzstriche und die Facette war schon wirklich schön und kratzerlos.

Danach 20 Kreuzzüge auf dem SS 10.000er (aus Zeitgründen habe ich mir den 8.000er geschenkt)
und die Facette ist 100% poliert und grade.
Absolut Topp. Ich hatte immer Mühe eine wirklich absolut kratzerfreie und gleichmäßige Facette zu bekommen
und diesmal habe ich mir noch nicht mal besondere Mühe gegeben.
Ich wünschte ich könnte die Facette besser einfangen:
(http://lesslemming.le.ohost.de/Messerforum/SS%205k%202k/DSC01146.JPG)

Weil die Naniwa eine so geringe riefentiefe hinterlassen sind sie predestiniert
für ein optimales Facettenfinish.
Das finde ich sehr toll!

Wenn der 1.000er noch folgt habe ich das komplette (soweit wie nötig) Naniwa Setup und bin sehr zufrieden damit
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: Behrendt am 17. August 2009, 19:39:43
Hallo,
hier wurden ja viele tolle Beiträge eingestellt. Ich persönlich bevorzuge Naturschleifsteine, da ich diese für
das jeweilige Messer aussuchen kann. Denn ich bin der Meinung das jeder Stahl einen anderen Stein
bevorzugt.
So hier meine Natursteine:

(http://up.picr.de/2757864.jpg)

1. ist ein Awasedo    9. Binsu                   16.Nagura
2.Shiro Toishi          10. Nakayama Muji     17. Yamaichi
3 Awasedo             11.Arkansas grob
4.Jizuya                 12. Arkansas fein
5. Rozsutec            13. GBB
6.ÖSI                    14. GBB
7.Aoto grob            15. BBB
8.Aoto fein

Wenn Ihr Fragen habt dann bitte gerne

Robert


Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: lesslemming am 18. August 2009, 10:37:36
sehr schönes Setup,
die Nr. 3 aus welchem Steinbruch ist denn der Awase?

Und kannst du einen Überblick geben, in welche Kategorie du welche Steine setzt:

1.- Die Grundarbeiter: ...

2.- Die Polierer: ...

3.- Die Finisher: ...
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: Behrendt am 19. August 2009, 10:42:04
Hallo lesslemming,

ich weis das du ein Fachmann für schleifen und Steine bist.
Ich kann dir leider nicht sagen aus welchem Steinbruch der Awasedo Nr. 3 kommt ich weis nur das er aus dem
Gebiet Kyoto stammt.

Zu deinen Fragen Grundarbeiter ganz klar Nr. 6,5,9,7und 11
                         Polierer 8,12,und 15
                         Finischer 13,14,10 und 17

zeig doch mal deine Natursteine.
Robert
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: lesslemming am 19. August 2009, 10:58:33
Hallo Behrendt,

Danke für die Antwort,
leider bin ich aber kein Fachmann  ;D

Mein Natursteinrepertoir ist kläglich, wird aber die Tage vielleicht aufgestockt.
Ein Naturjapaner muss noch her.

Ich habe einen Kiiro Suita 6k, einen BBB mit Anreiber, einen C12k, einen Minithüringer und den neuen Franken von ***. Die meisten davon sind hier schon bekannt oder im Falle des Suita benutze ich ihn nicht für RM

Hier ist ein kleiner Ausschnitt meiner Steinchen, einige synth. fehlen zwar,
aber die Naturburschen sind vertreten

(http://lesslemming.le.ohost.de/Messerforum/Frankonian/DSC01102.JPG)
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: Behrendt am 19. August 2009, 14:16:47
Hallo,

ist ja nicht schlecht ist der breite der Franke und wie arbeitet er sich denn so.

Ich will mir auch einen zulegen, kaufen oder nicht??

Robert
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: lesslemming am 19. August 2009, 18:00:32
Der Stein links neben dem Shapton Glasstone 16k in der schwarzen Packung und dem Japanischen Suita ist der Franke
Hier hab ich mal ein kleines "review" geschrieben:

http://forum.nassrasur.com/showtopic.php?threadid=12292&threadpage=3&time=1250697458

Sehr hart, sehr fein. Der feinste Stein den ich besitze, meiner bescheidenen Meinung nach.
Aber wie immer bei Natursteinen mit unbekannter Körnung:
Genaues weiß man nicht.
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: Behrendt am 27. August 2009, 15:56:28
Hallo lesslemming,

ich habe mir auch diesen Franken besorgt, ich kann Dir nur bepflichten. Das ist ein Stein der braucht nur
ein Messer das einmal vorgearbeitet wurde mit 2.000 oder 3.000 dann macht "Er" den Rest.
Sehr guter Tip von Dir.

Robert
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: lesslemming am 01. September 2009, 18:07:38
So, der letzte im Bunde der Naniwa Serie:

Ein Naniwa Superstone 1.000 ln-2210
Das Motto: Die Grundarbeit

(http://lesslemming.le.ohost.de/Messerforum/SS%205k%202k/PICT0060.JPG)

Der Stein reiht sich in die Serie ein, als ein perfekt arbeitender sehr schöner Stein.
Ich bin die "groben" der Naniwa Serie noch nicht gewohnt, habe ich doch Jahre nur mit den "feinen" der Serie gearbeitet.Der 1.000er fühlt sich sehr hart an, aber ist relativ gesehen weich. Weicher als die Shaptons beispielsweise.Er ist vor allem nicht so glashart/glatt wie die Shaptons, sondern lässt einen deutlich wahrnehmen was man da macht, material abtragen. Und das sieht man auch, sowohl als Abrieb auf dem Stein, als auch beim Abwischen der Klinge. Der nimmt ordentlich ab. Sicher hervorragend geeignet um die Facette aufzubauen.

(http://lesslemming.le.ohost.de/Messerforum/SS%205k%202k/PICT0064.JPG)

Die schärfriefen erscheinen etwas weniger tief als die eines Cerax 1k/6k kombisteins.
Der 2.000er entfernt seine Riefen sofort, der 5.000er wiederum dessen und 8 und 10k machen die sache dann perfekt. Eine wohl überlegte Serie, in der jeder Schritt den vorherigen verbessert.

Ich arbeite daran zu experimentieren wie das Anschlämmen der Steine die Ergebnisse beeinflusst.
Ich habe sowohl den 1.000er mit einem kleinen 1.000er Stein angerieben
und auch den 10.000er mit einem feinen Micromesh.
Letzteres hat mich aus den Socken gehauen!

(http://lesslemming.le.ohost.de/Messerforum/SS%205k%202k/PICT0066.JPG)

Kostenpunkt: ab 39€
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: Frank83 am 01. September 2009, 18:18:26
Könntest du bitte ein Foto vom umgedrehten Stein machen, also so das man den Sockel mal richtig sieht. Würde gerne sehen wie massiv der ist. Schade das es die nicht ohne Sockel gibt.
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: lesslemming am 01. September 2009, 19:39:16
klar, is halt einfachstes Plastik

(http://lesslemming.le.ohost.de/Messerforum/SS%205k%202k/DSC01184.JPG)

weder schön, noch kunstvoll. Ein ordentlicher Steinhalte ist definitiv besser,
aber trotzdem habe ich keine Probleme damit gehabt. Kein verrutschen, kein wackeln
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: Frank83 am 01. September 2009, 20:20:19
Dank dir. Zumindest siehts recht stabil aus.
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: Pepe am 02. September 2009, 09:53:27
Zitat von: Frank83 am 01. September 2009, 18:18:26
Könntest du bitte ein Foto vom umgedrehten Stein machen, also so das man den Sockel mal richtig sieht. Würde gerne sehen wie massiv der ist. Schade das es die nicht ohne Sockel gibt.

...hier bekommst Du die alle ohne Sockel  :)
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: Tortyfumi am 02. September 2009, 12:00:25
Link vergessen?
Ich glaub er meint hier:
http://www.feinewerkzeuge.de/naniwa-stones.html (http://www.feinewerkzeuge.de/naniwa-stones.html)
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: harrykoeln am 02. September 2009, 13:25:50
Ein einziger meiner Steine hat so einen Sockel.
In meinen Augen ist das unnötiger Ballast.
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: Pepe am 02. September 2009, 13:38:56
Zitat von: harrykoeln am 02. September 2009, 13:25:50
Ein einziger meiner Steine hat so einen Sockel.
In meinen Augen ist das unnötiger Ballast.

...die Sockel, auf denen die Steine festverklebt sind, finde ich auch so praktisch und notwendig wie einen Kropf. dr:
Ich habe mir aus einer stabilen Kunststoffmatte aus dem Baumarkt selber Sockel gebaut, auf denen die Steine lose aber rutschfest lagern (Guilty hat sie schon gesehen). Das hat den Vorteil, dass man die Steine von beiden Seiten und vor allem auch mal hochkant verwenden kann.
So eine rutschfeste Gummimatte aus dem Baumarkt (knapp 1 qm) kostet unter 10 Euro. Eigentlich legt man diese knapp 1 cm dicke Gummimatte unter die Waschmaschine/Trockner als Anti-Rutschmatte.
Ich habe jeweils 4 Stücke etwas größer als der Schärfstein ist zugeschnitten, übereinandergeklebt und fertig ist der rutschfeste und wasserabweisende Sockel.
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: harrykoeln am 02. September 2009, 14:05:20
Genau!
Bautenschutz-, Antirutschmatten... wie immer man sie heißen mögen. Aus Gummischredder gemacht läuft Wasser durch (für ne wasserdichte Unterlage sorgen), sie lassen sich mit nem Cutter prima zurecht schneiden, kosten nix und da rutscht auch nix mehr. Für unsere Zwecke, wie dafür gemacht.
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: Pepe am 09. September 2009, 12:46:18
...ich bin (fast) voll auf NANIWAs aus der Superstone-Serie fixiert.

Mittlerweile habe ich folgende Körnungen:
400er, 1000er, 3000er, 5000er, 8000er, 10000er

Die Naniwas gibt's hier: (da kann man auch die Bilder sehen und die Beschreibungen lesen)
http://www.feinewerkzeuge.de/naniwa-stones.html

und hier:
http://www.edenwebshops.de/de/ct/naniwa-super-stones-wassersteine.htm

...dann gibt es da noch einen
Müller Naturstein im Holzkasten,
Maße: 200 x 50 mm. Körnung ca. 10.000 bis 11.000.
Bilder und Beschreibung hier: http://www.mst-mueller.de/
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: lesslemming am 24. September 2009, 14:30:35
kleine neue (alte) Steinvorstellung:


Der gute alte
-Coticule-

Coticule, unter dem Namen ist der gelbe belgische Brocken weltweit bekannt
und hat schon vor gut hundert Jahren die Herzen besonders der amerikanischen Barbiere höher schlagen lassen.
Er war das Standartwerkzeug um Rasiermesser instand zu halten.

(http://lesslemming.le.ohost.de/Messerforum/Coticule/DSC01193.JPG)

Der Coticule hat mich schon immer gereizt, war mir aber zu teuer (vor allem in angemessenen größen).
Letztes Wochenende in Kelkheim konnte ich dem Stand von belgischer-brocken.com einen Besuch abstatten
und etwas plaudern. Mir wurde ein winziger Coti für 49€ angeboten ... *schluck*
Oder aber,  eher für Rasiermesser geeignet: ein grüner gelber belgischer Brocken  :o
Jawoll, meiner ist nicht gelb oder beige, er ist grün. Ich hoffe man erkennt es auf den Bildern.
Laut Verkäufer und amerikanischen Berichten etwas langsamer, aber auch etwas feiner als der beige oder gar rosa-rote.
Die Größe ist total angenehm, 180mm lang x 50mm breit, fast wie ein Chinese.
Ich konnte nicht anders als dieses Prachtstück mitzunehmen. Der Preis war angemessen und nicht mehr als ein Naniwa 8.000 in einschlägigen Versandhäusern kostet

(http://lesslemming.le.ohost.de/Messerforum/Coticule/DSC01194.JPG)

Genau wie sein jüngerer Bruder der BBB kommt er aus den Ardennen, ist aber durchaus seltener geworden,
daher auch im Preis gestiegen. Der Coticule war oft der einzige Stein im Hause des Rasiermesserbenutzer.
Er diente zum groben Schleifen genauso wie zum Feinabzug.

Ich empfehle jedem Coticule-Käufer das Anschaffen eines kleinen Anreibers für ein paar Euro.

Der Coticule hat sich tatsächlich als sehr nützlich erwiesen;
reibt man ihn an und erzeugt einen dicken Schlamm, trägt der Stein tatsächlich ab.
Damit lässt sich sicherlich die Facette neu aufbauen

Verdünnt man den Schlamm zu einer wässrigen, nur milchigen Konsistenz beginnt der Stein zu polieren
und nur mit Wasser benutzt poliert er dann schon sehr schön auf dem Niveau eines 8.000ers.

Ich habe den Versuch gemacht den Coticule als Finishstein, ohne Pasten zu verwenden.
Dazu habe ich mehrere, teilweise kaum rasurtaugliche Messer mit Schlamm resettet und mit immer verdünnterem Schlamm poliert.
Für den letzten Gang nur mit Wasser habe ich den Winkel noch einmal erhöht.
Die Facette sah ser schön aus und der Haartest war auf einem Level das OK war.
Besser als vom Naniwa 8k (= kein Haartest) aber nicht ganz so gut wie auf dem ss10k (= mittelmäßige-guter Haartest).
Daher würde ich meinen im Speziellen zwischen 8 und 10k ansiedeln.

Nach 30 Zügen Leinen und 70 Zügen Pferdeleder war der Haartest auf voller Länge und in vollem Umfang sanft und klanglos da.

Die Rasur war OK. Nicht weltbewegend aber definitiv nicht schlecht. (immerhin habe ich keine Pasten verwendet)
Zwei Messer habe ich zusätzlich noch auf einem Leder abgezogen, auf welches ich ein wenig vom Coticule Schleifschlamm gegeben habe.
Das halbhohle der beiden war sogar vollkommen sanft, sogar gegen den Strich.


Alles in allem ein sehr funktionelles Werkzeug, sollte ich einmal für einen Freund ein Messer instandbringen müssen,
werde ich lediglich diesen Stein mitnehmen, da ich alle Arbeiten darauf erledigen kann.
Der artverwandte BBB könnte vielleicht ähnliches vollbringen, trotzdem würde ich den GBB bevorzugen

Fazit: der GBB ist kein Ultrafinisher aber definitiv ein sehr guter Abschlussstein. Mit Pasten verwendet liefert er garantiert eine Rasur die sich mit jeder anderen messen kann!
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: Behrendt am 15. Oktober 2009, 16:04:34
Hallo,

ich möchte Euch mal einen Super Finischer Naturstein genannt der Franke zeigen, lesslemming hat ja schon eine genau
Beschreibung im Forum abgegeben, der er super poliert ist ja klar. Mein Problem beim Polierten war immer der Ansatz
auf dem Stein. Nun habe ich mir den Franken in der XXL Version besorgt. Genauer gesagt Länge 25 cm Breite 8cm Stärke 3 cm.
auf dem Bild habe ich Euch zum Vergleich mal einen 1000 King hingelegt.

Ich kann nur sagen in diesem Format arbeitet sich das Messer sehr genau.
(http://up.picr.de/3079897.jpg)

Bis bald
Robert
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: Geier0815 am 05. November 2009, 21:49:13
Ich habe bei dem Angebot von Behrendt nicht widerstehen können und mir den lange gewünschten Franken zugelegt, nochmals "Vielen Dank" an Behrendt für dieses mehr als faire Geschäft und das Warten.
Auch wenn lesslemming schon fast alles zu dem Stein geschrieben hat, möchte ich euch meinen Eindruck nicht vorenthalten. Dieser Stein ist hart, sehr hart. Ich denke wer den Chinesen 12k nicht mag, wird diesen Stein haßen! Mein erster Versuch ging an ein altes Bengall welches ich als das härteste Messer meiner sehr bescheidenen Sammlung einschätze. Nach dem MST brauchte es 70 bis 80 Züge auf dem Leder bis der Haartest möglich war, auf den vorherigen Steinen war kaum Abrieb zu sehen aber dafür besteht es den Haartest auch noch nach der Rasur in unveränderter Form.
Ok, also das Messer über den 1.000 Shapton und danach über den BBB jeweils mit einer Lage Tape. Nun der Irrsinn: zweite Lage Tape drauf und auf den Franken für 40 Schübe, beim MST normalerweise genug um den zweiten Winkel mit der Lupe zu sehen; nicht so beim Franken. Das Gefühl beim Schleifen war schon komplett anders: Hallo? Schieb ich das Messer über Glas oder Marmor? Der subjektive Eindruck war das der Stein ähnlich hart oder härter als der Chinese ist. Also nochmals 40 Schübe, immer noch nicht wirklich was zu sehen. Noch 40 Schübe und es war ein zweiter Winkel mehr zu erahnen als wirklich zu sehen. Haartest probiert und teilweise möglich aber sehr widerwillig. Also den MST für 20 Schübe zwischen um den zweiten Winkel aufzubauen. Danach an Haartest nicht mehr zu denken. 50 Schübe über den Franken und der Haartest war auf dem Niveau wie vor dem MST. 20 Züge übers Leder und siehe da: Haartest auf der gesamten Schneide möglich.
Die darauf folgende Testrasur zeigt mir eine neue Erfahrung auf: Dieses Messer kann nach dem Schärfen sanft sein! Nach dem MST brauchte ich sonst 5-7 Rasuren bis das Messer einrasiert war, jetzt fühlt es sich direkt nach dem Schärfen ähnlich an. Beeindruckend!

Der nächste Test ging an ein Dovo: 1.000er viel Abrieb, BBB viel Abrieb, Franke kaum Abrieb, MST viel Abrieb aber nach dem Franken Haartest gut, nach dem MST im Vergleich nicht mehr so gut. Wieder auf den Franken, geledert und eine sehr sanfte und gründliche Rasur. Das Messer fühlt sich nach dem Franken beim Rasieren an als wäre es schon einrasiert.

Mein bisheriges Fazit: Der Franke ist kein "Arbeiter" sondern "nur" ein Finisher, dies aber sehr gut. Ein Stein den man nicht zwingend braucht aber der gefällt wenn er da ist. Absolut kein Stein für Einsteiger die keinen Stein über 6.000er Niveau haben, also kein Ersatz für einen 8.000er oder 10.000er sondern eine Ergänzung um den letzten Kick an Schärfe aus einem Messer zu holen wenn man auf Pasten verzichten möchte.

Anbei noch meine Natursteinsammlung, nach subjektiver Feinheit geordnet. BBB, Chinese 12k, MST und Franke. Auch wenn auf dem Bild MST und Franke relativ ähnlich aussehen, unterscheiden sie sich erheblich. Der Franke hat einen leicht ins rötliche gehende Schimmer im Verhältnis zum MST und vor allen Dingen bildet er weißlichen Schlamm wenn er mit einer Diamantplatte angeschliffen wird, während der MST einen dunkel-grauen, bläulichen Schlamm bildet.

(http://www.geier0815.de/steine/natursteine_klein.jpg)
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: Paysbas am 15. November 2009, 13:43:04
Zitat von: lesslemming am 24. September 2009, 14:30:35
Alles in allem ein sehr funktionelles Werkzeug, sollte ich einmal für einen Freund ein Messer instandbringen müssen,
werde ich lediglich diesen Stein mitnehmen, da ich alle Arbeiten darauf erledigen kann.
Der artverwandte BBB könnte vielleicht ähnliches vollbringen, trotzdem würde ich den GBB bevorzugen

Fazit: der GBB ist kein Ultrafinisher aber definitiv ein sehr guter Abschlussstein. Mit Pasten verwendet liefert er garantiert eine Rasur die sich mit jeder anderen messen kann!

@ lesslemming,

schön nochmal die eigene Erfahrungen bestätigt zu sehen.
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: Tim_gs am 06. Dezember 2009, 23:25:30
Nachdem ich am Samstag Post bekommen habe, möchte ich hier auch mal was beitragen.

Ich habe mir einen 8.000er und einen 12.000er von Shapton bestellt und bin absolut zufrieden mit den Steinen.
Ich muß zugeben, das mich der Preis der Steine erst abschreckte aber da ich mit den Ergebnissen meiner Steine nicht wirklich zufrieden war dachte ich mir: Versuch macht kluch!

(http://www.gaming-psychos.de/tim/messer/Shapton01.JPG)

(http://www.gaming-psychos.de/tim/messer/Shapton02.JPG)

Leider etwas Unscharf (nicht das Messer).
Links ist der 8.000er zu sehen und rechts der 12.000er, das abgebildete Messer kommt gerade von den Steinen und der Haartest ist bereits gut möglich. Ich denke ich werde mal die Augen nach weiteren Steinen des Herstellers offen halten.
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: lesslemming am 07. Dezember 2009, 13:27:33
Der 12.000er oder gar 30.000er interessiert ja schon; kannst du etwas über das Finish sagen?
Macht der 12k eine hochglanzpolitur, oder eher etwas mattes kratziges?
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: Geier0815 am 07. Dezember 2009, 13:28:33
Und wie arbeitet es sich mit den Steinen? Wie verhalten sie sich im Gegensatz zu deinen (welchen?) bisherigen Steinen? Wie fühlen sich die Steine an? Auch beim Schärfen? Welche Steine sind es genau? Für mich sieht es nach Professional aus aber kann ich da sicher sein?
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: Lord Vader am 07. Dezember 2009, 13:46:18
ja, kannst du sicher sein, die glasstones sind alle weiß und dünn!
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: Tim_gs am 07. Dezember 2009, 20:14:22
Ja der 30.000er interessiert mich auch, nur wie mach ich der Regierung weiß, das ein so teurer Stein wirklich notwendig ist?

Ich habe einige meiner Messer darauf abgezogen um nur das Finish zu verbessern, meine Steine haben da immer eine sehr ungleichmäßige Oberfläche hinterlassen.

Ich hatte fürs Finish einen 8000er und einen 10000er, hersteller ist mir aber nicht mehr geläufig, vielleicht erkennt ja jemand die Steine anhand der Bilder.

Einmal der 8.000er
(http://www.gaming-psychos.de/tim/messer/unb8000.JPG)
bei 50 facher Vergröserung
(http://www.gaming-psychos.de/tim/messer/8000x50.jpg)

und der 10.000er
(http://www.gaming-psychos.de/tim/messer/unb10000.JPG)
bei 50 facher Vergröserung
(http://www.gaming-psychos.de/tim/messer/10000x50.jpg)

Die Steine haben nun lagerungsbedingt ein paar Kratzer, den 8.000er habe ich eigentlich sehr gerne verwendet aber er ist sehr tückisch obwohl er schnell und sauber arbeitet. Die tücke an dem Stein ist folgende: bis jetzt sind 3 Stellen an dem Stein herausgebrochen, es ist nicht tief aber es stört. die erste stelle die ausbrach war auf der Unterseite so ziemlich in der Mitte, die anderen beiden stellen zum Glück auf der anderen Seite weit ausen, so konnte ich die immer auslassen. Der Stein ist auch etwas hackelig, man merkt hin und wieder das die Klinge hängen blieb, leider sehr porös der Stein. Die Größe ist: 200*50*15mm.

Der 10.000er ist sehr glatt und langsam, er hinterlässt eine matte Oberfläche. Vielleicht ist er auch nur zu langsam und ich hätte mit ihm doch noch ein gutes Ergebnis erreichen können. Vielleicht teste ich ihn nochmal als Schritt zwischen den Shaptons. Die Größe ist: 150*50*22.

Die beiden Shaptons arbeiten recht gut, das Messer gleitet schön über den Stein und es hackt absolut nichts man merkt förmlich das sich das Messer immer mehr an den Stein ansaugt, für mich der Zeitpunkt zu überprüfen ob ich wirklich bis zur Spitze geschliffen habe und ob ich schon den nächsten Stein nehmen kann. der 12.000 hinterlässt eine schön polierte Facette, die Stellenweise durch eine kleine Linie gestört war aber das ist wohl eher auf meine mangelnde Geduld zurückzuführen gewesen. Man will ja unbedingt das Ergebnis sehen und spüren. Die nächsten werden dann mit mehr Geduld geschliffen. Falls das "Hone In" in Frankfurt mal stattfinden sollte, werde ich sie mit bringen. So kann sie dann ein erfahrener Schleifer unter Augenschein nehmen und wohl besser Berichten als ich.
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: kimeter am 09. Januar 2010, 22:06:15
Hallo zusammen,

einige (sehr interessante) Beiträge sind besser im Thread: Diskussion zum "Infothread: Schärfsteine" (https://www.gut-rasiert.de/forum/index.php/topic,1527.new.html#new) aufgehoben.

Hier im "Infothread: Schärfsteine" sollten vorrangig Schärfsteine vorgestellt werden! Daher werden einige Beiträge in den "Diskussionsthread" verschoben.

Vielen Dank für euer Verständnis.


kimeter (Mod-Team)



edit: Beiträge wurden verschoben.
Titel: Auf ein Neues!
Beitrag von: lesslemming am 20. Februar 2010, 16:58:56
So, Freunde. Es wurde mal wieder Zeit: Meine alten Steine sind mir langweilig geworden und ich habe umdisponiert.
Mit der Naniwa Superstone Serie war ich zwar sehr zufrieden, die Ergebnisse waren glänzend,
aber ich wollte eine Umdekoration. Mal wieder was Neues probieren.
Also habe ich mich an die Schlachtschiffe der Naniwa abrasive company gewagt.


Ich presentiere: Die Chosera - Serie [jap. Cho super Cera Keramik]

(http://lesslemming.le.ohost.de/Chosera/DSC01270.JPG)


Seit Ewigkeiten sind die Steine nun schon auf dem Markt und troztdem gibt es wenig Informationen zu ihnen,
im Gegensatz zu Shapton oder Naniw Superstone. Was sofort auffällt: Der Preis. Die Steine sind relativ hoch angesiedelt
und kosten deutlich mehr als die Superstone Serie.

Die Unterschiede zu shapton Pro, King und den Superstones ist ihre Bindung.
Die Shapton Pro sowie die Superstones bestehen aus Kunstharz (resin), in das Aluminiumoxid als Schleifkörper eingebunden wurde.
King-Stones (vornehmlich die 1.000er) sind häufig gesintert und gebacken.
Der Nachteil bei Sintersteinen ist ihre offenporige Erscheinung und das poröse (im Sinne von bröckelig) Gefüge,
welches zwar schnell Schleifpartikel freigibt, aber sich auch schnell ungleichmäßig abnutzt.

Den Kunstharzen können sehr verschiedene Eigenschaften vermittelt werden, sie sind eine gute Methode Partikel zu Binden.
Shapton verwendet einen sehr harten und abnutzungsresistenten Binder, während Naniwa (besonders in den hohen Körnungen) auf ein besonders
sahniges Schleifgefühl wert gelegt hat. Beide Steinsorten sind mit guten Abnutzungsresistenzen gesegnet.

Neben diesen Binde-Methoden gibt es aber noch eine (aus Sicht des Chemikers) elegantere Lösung,
als lediglich Aluminiumoxid in Kunstharz zu rühren.

Die Chosera sind angeblich (es gibt keine offiziellen Auskünfte) in Magnesit, also Magnesiumcarbonat, gebunden



Die Steine selbst sind richtig massiv. Schwere, dicke Teile. Die Fläche ist identisch mit den Superstones, aber die Dicke ist gewaltig.
Aufbrauchen werde ich die Steine sicher nicht.

Ich habe mir den 1.000er und den 5.000er gegönnt.
Einen 8.000er gibt es nicht, lediglich einen (unbezahlbaren) 10.000er

(http://lesslemming.le.ohost.de/Chosera/DSC01272.JPG)

Zu den Steinen gibt es immer einen Abrichtstein (fälschlich Nagura genannt). Dieser hat eine Körnung von ca. 400 und eignet sich unter normalen Bedingungen
nicht um einen Schleifschlamm damit zu erzeugen. Er ist aber groß und dick genug um die Steine damit relativ lang sehr plan zu halten. Prima Sache!

Ich habe beide gleich an zwei Messern ausprobiert, beide haben zuvor eine 300er Diamantstein-Behandlung bekommen,
sahen also verheerend aus.

(http://lesslemming.le.ohost.de/Chosera/DSC01265.JPG)

Der 1.000er ist suuuuper-sanft. Ich empfinde ihn als deutlich angenehmer, als den etwas ruppigen bzw. gummiartigen SS 1.000.
Der C-1k macht aber den Eindruck, als könne er deutlich zupacken, so wie es für den 1.000er gehört.
Die Kratzer des Diamantsteins waren schnell verschwunden. Zurück blieb ein deutliches, aber sehr homogenes Kratzmuster.

Eine wirklich tolle Angelegenheit die mir noch aufgefallen ist:
reibt man den C-1k mit seinem Nagura an, erzeugt also doch nen Schleifschlamm,
hat man ein Gemisch aus 1.000er und 400er Partikeln, die selbst massive Umformarbeiten schnell von der Hand gehen lassen.
Danach noch ein paar Züge auf dem 1.000er und fertig ist der Grundschliff.

Der Chosera 1.000 verbraucht relativ viel Wasser. Ein Mittelding zwischen den Spritz'n go Harzgebundenen und den
leg-mich-5-Minuten-ins-Wasser-Sintersteinen, alá Cerax und King.
Er muss nicht in Wasser eingelegt werden, es kann aber helfen. Ich tu es eigentlich nicht.
Ich bestreue ihn mit Wasser und gebe bei Bedarf etwas nach.
Funktioniert prima, also keine Beschwerden von jemanden der es hasst Steine einweichen zu müssen (mir).


Danach geht es direkt auf den 5.000er. Einen Zwischenstein habe ich mir geschenkt. Wollen doch mal sehen, ob die Steine schnell sind.
(zur Referenz habe ich auch mal einen Shapton 2.000 zwischengeschaltet).
Auch hier reicht Spritzen und ab und zu mal Wasser nachgeben

Die Kratzer des 1.000ers sind sehr schnell ersetzt worden. Auch der 5.000er ist ein supersahniger Stein.
In den unteren Körnungsbereichen waren mir die SS im Schleifgefühl doch nicht so wohl, wie in den oberen, wo sie ungeschlagen sind.
Die Chocera sind das exakte Pendant zu den SS im oberen Körnungsbereich. Schnell, sahnig und superangenehm.

Der 5.000er hinterlässst allerdings keine erwähnenswert gute Politur. Die Facette erscheint matt:
Unter dem Mikroskop lässt sich ein deutliches, sehr homogenes Kratzmuster erkennen.
D.h. die Kratzer sind zwar sehr breit (deutlich sichtbar) aber nicht sehr tief!
Wenige Züge auf einem 8.000er und die Politur ist lupenrein

Erklären lässt sich die schlechteren Poliereigenschaften der Chocera gegenüber der Superstones durch ihren deutlich höheren Partikelgehalt.
Dadurch tragen sie deutlich mehr ab, als dass sie die Oberfläche ebnen.
Die Chocera verkaufen sich als Schärfsteine, während die SS als Poliersteine anzusehen sind.
Daher habe ich für mich die perfekte Kombination gefunden; im schärfbereich (1k-6k) die Chocera und im Polierbereich die Superstones = glücklicher Lemming

Ein weiterer Umstand der mir ins Auge gefallen ist:
Die Superstone setzen sich sehr schnell zu. Wenige Züge reichen um eine dicke schwarze Schmierschicht auf dem Stein zu hinterlassen.
Davon ist bei den CHosera nichts zu sehen! Kein Zusetzen, keine Schlieren.

Supertolle Steine, etwas für die Profis, nichts was man haben muss.
Ich würde trotzdem nicht Rücktauschen wollen.
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: Behrendt am 21. Februar 2010, 11:35:34
Hallo,

hier eine Geschichte aus dem Leben. Ich habe einen älteren Herren mal von meinem Hobby "Messer, Steine,Rasiermesser usw."
erzählt. Er wohnt in meinem Ort und wie sich heraustellte war er Sprengmeister in einem nahegelegenen Steinbruch.

Er hat mir nun dieses Teil geschenkt
(http://up.picr.de/3828427.jpg)
und erzählt, das vor dem Krieg immer mal die Bader vorbeigeschaut haben und sich diesen Stein als Polierstein besorgten.
Es handelt sich geologisch um grünen Schiefer, landläufig auch Speckstein genannt, der in diesem Bruch über 100 Jahre abgebaut wurde.
Ich habe dieses Stein natürlich gleich mal ausprobiert und muß euch sagen der poliert wirklich gut. Er ist sehr weich was ich nicht verstehen kann, da sonst dér Schiefer ja als hart gilt.

Kennt einer von Euch diese Art von Stein und kann dazu was sagen.

Robert



Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: wernerscc am 08. März 2010, 01:41:11
@lesslemming,
vielen Dank für die fundierte Bescheibung der Choseras, die ich zwar schon längst erwartet hatte, aber unglücklicherweise bisher übersehen habe und gerade erst endeckt habe. Nun weiß ich was ich bei eden (http://www.edenwebshops.de/de/ct/naniwa-chosera-schleifsteine.htm) zu tun habe. ;).
Titel: Suehiroo 20.000
Beitrag von: lesslemming am 01. Juni 2010, 08:26:31
Ein neues kleines Review,
leider ohne Bilder. Allerdings sind Bilder vom Stein im Netz zu finden:
suehiro-toishi.com/gokumyo/gmseries.html
japan-messer.shop.de

Es handelt sich um eine eher neue, bzw. unbekannte Art von Steinen, eines eher "underdog"-Herstellers.
Der Name Suehiro ist in diesem Forum nicht oft gefallen, obwohl ich schon länger (auch im Messerforum)
von meinem Suehiro Gold 8.000 berichtet habe, den ich -zu meinem heutigen leidwesen- verkauft habe.
Schade, denn der hat sich im Nachhinein als Spitze erwiesen.

Suehiro hat nun eine neue Serie der gehobenen Klasse auf den japanischen Markt gebracht.

Ich konnte den Gokumyo 20.000 einige Tage lang und an einigen Klingen ausprobieren.


(http://www.niigata-honmono.jp/shops/GMN200.jpg)
Copyright: suehiro-toishi.com

Der Stein selbst ist in einem angenehmen, großen Format und hat eine standfeste Basis aus Hartgummi.
Die Basis, auch wenn ich Steine ohne Basis bevorzuge, ist deutlich praktischer als die von Naniwa.

Zuerst habe ich ein Rasiermesser bis zum Naniwa Superstone 10.000 aufpoliert.
Die Facette war unter 30x Vergrößerung frei von Kratzern und hochglanzpoliert.
Die Schneide war sehr fein, sodass man mit einer Paste ledern und sich rasieren könnte.

Der Haartest (ein Haar gegen die Wuchsrichtung gehalten und geschnitten) war auf ca 0,5cm möglich.

Es folgten einige wenige Schübe auf dem Gokumyo 20k. Der Stein hat ein sensationelles Feedback.
Er schleift sich angenehm sahnig und keineswegs glatt wie Glas. Schon nach kurzer Zeit gibts dunklen Abrieb,
was zeigt dass der Stein für seine Feinheit deutlich abträgt.

Nach ca. 40 Schüben habe ich die Facette erneut kontrolliert. Ohne Vergrößerung sah die Facette hell poliert aus,
allerdings hat sie an dunkler Brillianz (im Vergleich zu Superstone 10k) verloren.
Unter 10x Vergrößerung war ein deutliches, sehr gleichmäßiges und feines Kratzmuster erkennbar.
Obwohl ich sehr auf die Politur einer Facette achte, ist das Kratzmuster derart homogen und fein, dass es nicht stört.

Das feine Kratzmuster lässt sich sehr gut mit der Fähigkeit des Steines abzutragen vereinbaren;
der Suehiro 20k scheint mir einen sehr hohen Anteil an Schleifkörpern, bei gleichzeitig hoher Härte der Matrix zu haben.
Daher sind die Schleifpartikel gezwungen die Facette abzutragen, statt zu polieren.

Die Schneide fühlt sich nach dem Suehiro 20k sehr sehr fein an.
Eine Vergrößerung ergab keine Ausbrüche/Zähne. Der Haartest war auf einem höheren Niveau als auf dem Superstone 10.000 möglich:
ca. ab 1cm, eventuell sogar 1.5cm vom Haltepunkt entfernt sanft und klanglos, direkt vom Stein.
Ich bin mir sicher man hätte auf dem unbehandelten Leder abziehen können und eine hervorragende Rasur genießen.

Um zu sehen ob noch mehr möglich ist, habe ich den Winkel des Rasiermessers erhöht:
Ich habe eine weitere Lage Isoliertape auf den Rücken geklebt.

Nach nur weniger als 20 Schüben eine Überraschung: Der Suehiro 20k hat eine neue Facette aufgebaut!
Ich hatte damit gerechnet, dass ein winziger Teil der Facette poliert wird,
stattdessen hat der Suehiro eine komplett neue, klar definierte Schleiffläche (Mikrofase) erzeugt.
Das heißt der Stein trägt wirklich viel Material ab für seine Feinheit. 
Eventuell ist er sogar direkt nach einem 5.000er verwendbar, so schnell ist er.

Die Mikrofase hat beim Haartest keine nennenswerte Verbesserung erbracht.

Um den Vergleich nicht zu scheuen habe ich den Suehiro 20k gegen das beste Pferd in meinem Stall antreten lassen:
Den Nakayama Kiita mit Maruka Stempel und Nashiji. Nach wenigen Zügen fühlte sich die Schneide kaum besser an.
Natürlich begiebt man sich hier auf subjektives Gebiet, aber der Haartest war meiner Meinung nach einen klitzekleinen Funken besser als auf dem 20k. Der Haartest war immernoch auf 1-2cm möglich.
Einen eindeutigen Sieger in Sachen Feinheit gibt es nicht. Beide sind *sehr* fein!
Allerdings ist der Suehiro 20k deutlich schneller.

Für Kochmesser verhält es sich ähnlich; der Stein ist schnell genug um die größeren Facetten der Messer zu handeln.
Trotz seiner Feinheit ist er auch für große Klingen sehr angenehm zu verwenden, kein Festkleben, kein Stocken und keine Glasoberfläche.
Ein feines Gefühl. Die Schneide ist ultrafein. Der Druckschnitt ist natürlich hervorragend.


Fazit: Bisher hat noch kein Stein es geschafft die Politur des Naniwa Super 10.000 zu verbessern.
Lediglich der Franke von der berliner Seifensiederin hat die Politur erhalten.
Wer sich nicht daran stört eine hell polierte Facette mit homogenen und leichten Schleifmuster unter Vergdrößerung zu erzeugen
und sich direkt nach dem Stein rasieren will, oder den ultimativen Finisher sucht,
wird beim Suehiro 20k nicht enttäuscht und mit einem sehr angenehmen und schnellen Stein belohnt.
Der Suehiro 20k ist vom Verhalten am ehesten vergleichbar mit den Chosera, würde ich sagen.
Mir wurde gesagt das gemahlene Schleifkorn des 20.000 (Al2O3) hat eine Feinheit von ~0.5µm und ich denke das kommt hin.


Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: Dullblade am 01. Juni 2010, 08:32:03
Das erinnert mich irgendwie an meinen Spyderco Ultrafein. Lediglich bei härtesten Stählen (z.B. Kamisoris) ist dieser ungeeignet, da er zu aggressiv arbeitet. Der Haartest klappt zwar hervorragend, aber die Rasur ist grausam.Wäre interessant, wenn Du das Mal mit den Suehiro testen könntest. 
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: lesslemming am 01. Juni 2010, 08:41:02
Schon passiert: Die Rasur war prima, keinesfalls grausam  8)
Nackter Suehiro 20.000 mit Mikrofase, unbehandeltes Leinen und Leder und eine gute Seife.
Titel: Re: Suehiroo 20.000
Beitrag von: Piraten-Papa am 01. Juni 2010, 09:27:20
Schöner Bericht.  dh:

Zitat von: lesslemming am 01. Juni 2010, 08:26:31
Es handelt sich um eine eher neue, bzw. unbekannte Art von Steinen, eines eher "underdog"-Herstellers.

Als "underdog" würde ich Suehiro allerdings nicht bezeichnen, da die zweite Marke der Firma (Cerax) eigentlich recht bekannt ist.
http://www.feinewerkzeuge.de/suehiro-stones.html (http://www.feinewerkzeuge.de/suehiro-stones.html)
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: lesslemming am 01. Juni 2010, 12:16:34
Ich war mir nicht sicher ob Cerax wirklich zu Suehiro gehört, da ich keinerlei Info über Cerax gefunden habe,
auch keinen Verweis auf der Suehior Seite. Aber ich hatte da auch etwas in der Art in Erinnerung.
In dem Fall gehört Suehiro (unter dem Namen Cerax) natürlich zum standart Repertoire
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: Dullblade am 01. Juni 2010, 15:30:58
Zitat von: lesslemming am 01. Juni 2010, 08:41:02
Schon passiert: Die Rasur war prima, keinesfalls grausam  8)
Nackter Suehiro 20.000 mit Mikrofase, unbehandeltes Leinen und Leder und eine gute Seife.

Was für ein Messer (Stahl) war es denn? War es ein Kamisori? Härteste Stähle neigen meiner Meinung nach zu, auch mit Lupe und Mikroskop kaum erkennbaren, Microausbrüchen, die den Haartest bestehen lassen, aber die Rasur dennoch ruppig erscheinen lassen. So ein Verhalten habe ich bisher nur bei einem Dorko, bei meinem New Generation und eben bei meinen Kamisoris erlebt. Alle deren Stähle gelten als sehr hart, Rockwell 62 aufwärts. Ein Friodur im Gegensatz erreicht auf den Spydercos eine extreme gute Schärfe, die Stahlhärte liegt deutlich unter 60 Rockwell, ich habe mal was von 56-58 gelesen. Ähnliches dürfte pauschaliert für viele Edelstahlmesser gelten, ersteres für hochangereicherte Kohlenstoffstähle, nicht rostfrei.
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: lesslemming am 02. Juni 2010, 08:24:59
Brüchiger Stahl neigt zu Mikroausbrüchen. Diese können meiner Erfahrung nach aber recht gut durch Sorgfalt vermieden werden (abgesehen von einfach schlechtem Stahl).
Das verwendete Messer war ein Bijou De France Thiers Issard, sowie einige restaurierte Schätzchen.

Ich denke ich kann unterscheiden zwischen einem Haartest wie er nach dem DMT 600 (!) möglich ist (ausbrüche)
und einer guten Rasur  ;D


An die Mods:
Wenn noch weitere Fragen sind schlage ich einen extra diskussionsthread vor, damit hier alles etwas übersichtlich bleibt
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: Lord Vader am 02. Juni 2010, 09:58:46
tolle berichte lesslemming! vielen dank!
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: Barth am 02. Juni 2010, 12:18:48
Hier noch nicht genannt und vorgestellt Kunst Arkansas  :

(http://up.picr.de/4484906.jpg)

(http://s1.up.picr.de/4484907.jpg)


Die grobe ockerfarbene Seite wird so bei 300 liegen die feine schätzungsweise bei ca. 6000 - damit schweizer Messer auf Rasurschärfe zu bringen stellt kein Problem dar , nach der Wende war das mein erster ´´West- Abziehstein ´´ und ich verwende sie bis heute für alles mögliche hab bestimmt 5 Stück davon .

Bisher hab ich damit alles vom Taschenmesser , Hobel ,Stemmeisen , Küchenmesser , Bohrer scharf bekommen - bei Taschen und Küchenmesser ist dann auch nach diesem Stein schluss , weil reicht vollkommen aus.

Als die Sache mit den Rasiermessern dazu kam wurde das natürlich auch extra auf einen nagelneuen Probiert und hat bestens funktioniert .

Danach kommt dann für gewöhnlich noch ein Thüringer , ein GBB , oder einer der unbekannten Steine die man so rum liegen hat , und dann noch paarmal auf den Pastenriemen .

Ich bin sehr zufrieden mit den Steinen - auch wenn die scheinbar keiner kennt  ;) und das beste ist der Preis , mit nen 15 € ist man dabei und zum Glück gibts die sogar bei mir um die Ecke.
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: Adler1 am 02. Juni 2010, 16:37:07
Hallo Barth,
ich habe auch solche Kunst Arkansas. Die gelbe Seite mit 300 kommt hin, aber die weiße Seite ist zwar sehr glatt, aber die ist ca 1200 Grit (habe ich gelesen)
Hast du dich nicht zufällig verschrieben?
Edit: ich lasse mich natürlich auch eines Besseren belehren
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: Barth am 02. Juni 2010, 17:47:05
1200 wär mir jetzt von Gefühl her bissel grob - also wenn ich da mit den Fingern drüber fahr ist das richtig gut glatt , also mein GBB fühlt sich an wie ne glatte Fliese oder wie ne Glasscheibe - wie gesagt alles grob geschätzt , ich hab so mit den Steinen verglichen die ich so habe .Was genaues kann ich da nicht sagen .

Allerdings brauchts nach dem Stein dann auch net sehr viele Züge auf nen feineren ehe ich dann zum Pastenriemen übergehe .

Wo hast du das gelesen mit den 1200 ? Gibts da ne Seite ?
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: Adler1 am 03. Juni 2010, 13:34:04
Zitat von: Barth am 02. Juni 2010, 17:47:05

...Wo hast du das gelesen mit den 1200 ? Gibts da ne Seite ?..

Link aus Nachbarforum. Guck mal bitte den Kommentar von stahl999:
http://forum.nassrasur.com/showtopic.php?threadid=1046&highlight=super%20arkansas

Ich zitiere:
Zitat...ich bin mir nicht ganz sicher aber so wie du den Stein beschreibst klingt das nach dem selben stien wie auf LEO´s schärfseite. Nun ich habe von Lindner eine super  arkansas  gekauft und ich denke mal es ist fast der selbe Stein wie deiner. Als erstes diese Steine sind meistens keine NAtursteine sonder künstlich. der dunkle hat so ne Körnung von ca. 300 ist für dein Rasiermesser viel zu grob. Der weise hat so zwischen 800-1200 ist also zum schleifen gedacht aber nur als erster stein...


Hier ist eine nicht geprüfte Quelle, wo der Stein sogar als 600-800 bezeichnet wird:

http://www.woodworking.de/cgi-bin/forum/webbbs_config.pl/noframes/read/13464


Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: Barth am 03. Juni 2010, 17:49:21
Naja nach Jap. Tabelle , weiß grad nicht was in unseren einheiten bedeuted - kann gar net glauben das der so grob sein soll , wie gesagt Taschenmesser mach ich damit ohne Probs rasierscharf danach kommt dann nur noch Lederriemen ohne Paste, und die RM kommen danach nur noch auf GBB oder Thüringen aber auch net lang , komisch,komisch ich hatte eben auch den Müller schon mal angeschrieben aber da kam keine Antwort.

Ich mein die Spielerei mit den Namen Arkansas und Brocken ist schon bissel verdächtig bis anrüchig , aber es ist ein echt guter Stein ich bleib dabei.

Ich steh ja auf so Sachen die im Grunde billig aber doch extrem gutes Preis/Leistungsverhältnisse haben wie eben Arkostick , Palmolive , Hobelklingen aus dem www und der Stein fällt für mich ebenfalls in diese Kategorie - mehr Stein für´s Geld hab ich bis jetzt noch net endeckt .

Vielleicht könnten sich ja noch paar Leute dazu entschließen so einen Stein mal anzutesten - kost ja net viel - und wer mit den Rasiermessern net zurecht kommt - für die Küche geht er allemal , und wenn alle Stränge reißen nehm ich sie euch ab, aber nicht zuviele .


Übrigens : Ich kann beweisen das ich net mit dem Hersteller verwandt, verschwägert oder identisch bin  ;D !
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: Adler1 am 05. Juni 2010, 16:58:49
Hallo Barth! Das ist kein schlechter Stein. Für die Küchenmesser ist er sicher gut geeignet. Da ich so einen Stein habe, würde ich mich auch freuen, wenn er  wirklich feiner als 1200 wäre ;).
Übrigens guck mal bitte auf der ersten Seite von dem moviemaniac´s Beschreibung:
"Herbertz "Rasiermesser-Abziehstein" Nr. 29 22 15" Ich glaube es geht um einen ähnlichen Stein.
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: Barth am 05. Juni 2010, 21:32:51
Irgendwie will der Link nicht - das kann gut sein das den stein auch andere verkaufen - von Kirschen gibts auch ziemlich ähnliche Steine .
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: lesslemming am 05. Juni 2010, 22:44:56
Leute, ohne Murks jetzt muss ich mal stänkern. Das ist der Schärfstein-VORSTELLUNGS-Thread.
Wer will denn durch 12 Seiten Diskussion scrollen, ob der Arkansas 1200 oder 2500 ist?!
Macht doch einen Faden dazu auf

Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: Adler1 am 06. Juni 2010, 01:13:41
Lesslemming hat Recht. Ich habe auch schon darüber nachgedacht.

Ich bitte die Moderatoren, wenn es geht, unsere Diskussionsbeiträge in einen separaten Thread zu verschieben und bedanke mich schon mal im Voraus.
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: kimeter am 06. Juni 2010, 18:47:49
Hallo zusammen,

Zitat von: moviemaniac am 12. Mai 2008, 11:04:43
Jegliche Diskussionen, sowie Smalltalk, Preisanfragen etc. pp. bitte im dazugehörigen Diskussionsthread (https://www.gut-rasiert.de/forum/index.php?topic=1527.new#new) posten!

moviemaniac hat für Diskussionen usw. einen Thread eröffnet. Bitte beachten. Vielen Dank.


Zitat von: Adler1 am 06. Juni 2010, 01:13:41

Ich bitte die Moderatoren, wenn es geht, unsere Diskussionsbeiträge in einen separaten Thread zu verschieben und bedanke mich schon mal im Voraus.

Ja, einige Beiträge werden später in den Thread: Diskussion zum "Infothread: Schärfsteine" (https://www.gut-rasiert.de/forum/index.php/topic,1527.0.html) verschoben.


kimeter (Mod.-Team)
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: lesslemming am 23. Juli 2010, 17:43:09
Heare ye, heare ye
Neue Steine sind eingetroffen


;D


Shapton Glass Stone
High Carbon Variante

(aka. jp. Version, grey, extreme polish, new Glass Stones)



(http://lesslemming.le.ohost.de/Messerforum/Shapton%20Glass%20High%20Carbon/DSCF1513.JPG)
Abb.1 3 x Shapton Glass HC und 1x Shapton Pro 2.000



Eigentlich wollte ich mir einen neuen 8.000er leisten. Ich dachte mir von den Shapton Glass hört man eigentlich ganz gutes.
Eine kleine Recherche ergab dass es auf dem Sektor etwas "neues" gibt, und zwar die Shapton Glass High Carbon.
Bei dieser (nicht neuen) Variante der Glass Stones handelt es sich um für den japanischen Markt bestimmte Steine.
Shapton hat schon immer zwei Varianten ihrer Steine hergestellt, eine für Japan und eine für den Rest der Welt.
Da Shapton sich an Holzbearbeitungswerkzeug misst, hat sich shapton bei den Glasstones für eine Formulierung für Rostfreie Stähle (USA)
und eine für nicht rostfreie (high carbon) Stähle (Japan) entschieden. Zur Unterscheidung: die japanischen sind grau, nicht wie die klassischen weißen.

Anscheinend kam jemand auf den Trichter dass die grauen ein deutlich feineres Kratzmuster hinterlassen.
Daher manchmal der Name High Polish. Daher sind einige der jp. Version um die Welt gegangen,
nämlich der 4.000er, 6.000er und 8.000er.

(http://lesslemming.le.ohost.de/Messerforum/Shapton%20Glass%20High%20Carbon/DSCF1514.JPG)
Abb.2 alle grau ;)

Da mir ein Import aus den USA, die einzige Möglichkeit die neuen GS zu bekommen zu anstrengend war, habe ich mir einen GS 8k bei Dick bestellt.
Zu meinem großen Erstaunen erhielt ich aber keinen weißen Stein, sondern einen grauen  :o

Die Artikelnummer lügt nicht: 50803 ist die Bezeichnung für die neuen High Carbon Steine!

(http://lesslemming.le.ohost.de/Messerforum/Shapton%20Glass%20High%20Carbon/DSCF1515.JPG)
Abb.3 neue Artikelnummer


Da war ich natürlich positiv überrascht. Die Performance des Steines hat mich überzeugt, also habe ich gleich noch den 4k und 6k der Serie bestellt.
So wie es scheint, hat Dick selbst gar nicht gewusst dass ihre GS umgestellt wurden, was für ein kleines Durcheinander gesorgt hat.
Falls ihr auch die grauen haben wollt, solltet ihr das aber vorher mit Dick abklären!

Nun kann ich über das komplette GS HC Set berichten:

(http://lesslemming.le.ohost.de/Messerforum/Shapton%20Glass%20High%20Carbon/DSCF1519.JPG)
Abb.4 das ganze Set

Eines vorweg, die Steine tragen allesamt sehr wenig ab.
Alle Steine des Sets teilen sich ein sehr angenehmes Feedback. Sie sind keineswegs glasglatt, aber deutlich hart.
Dennoch fühlen sie sich ähnlicch angenehm an, wie die Naniwa Superstones, allerdings etwas härter und einen tacken weniger "Zug".
Wem die Naniwa zu Gummiartig waren, der wird die HC lieben.

Durchweg bin ich vom Feedback der drei Steine positiv überrascht.

(http://lesslemming.le.ohost.de/Messerforum/Shapton%20Glass%20High%20Carbon/DSCF1516.JPG)
Abb.5 Oberfläche Shapton HC 4.000

(http://lesslemming.le.ohost.de/Messerforum/Shapton%20Glass%20High%20Carbon/DSCF1517.JPG)
Abb.6 Oberfläche Shapton HC 4.000, klick zur Vergrößerung (http://lesslemming.le.ohost.de/Messerforum/Shapton%20Glass%20High%20Carbon/DSCF1517.JPG)

Alle drei Steine sind keine großartigen abträger, sondern sehr feine polierer. Selbst der 4.000er!
Das hat allerdings auch seine Nachteile; der 4.000er wird mit den Kratzern eines Chosera 1.000 oder Shapton Professional 2.000 nur mit Müh und Not fertig.
Es fehlt eindeutig ein Grundstein in der Serie. Das ist der einzige Mangel.
Ich denke ich werde mir zur Vorpolitur einen Naniwa Super 3.000 zulegen.

Der 4.000er der HC Serie arbeitet eher wie ein sehr feiner 6.000er anderer Serien.
Die Schneide wird sehr fein und die Politur schon richtig gut!
Hier ein paar Beispielbilder:

(http://lesslemming.le.ohost.de/Messerforum/Shapton%20Glass%20High%20Carbon/DSCF1521.JPG)
Abb.7 Facette nach Shapton HC 4.000 mit einem Hauch 1µm Diamantpaste

(http://lesslemming.le.ohost.de/Messerforum/Shapton%20Glass%20High%20Carbon/DSCF1524.JPG)
Abb.8 Facette nach Shapton HC 4.000 mit einem Hauch 1µm Diamantpaste, Haartest klappt tadellos

Nach dem HC 4.000 ist der HC 6.000 schnell im Eliminieren der sehr feinen und sehr gleichmäßigen Spuren des 4.000er.
Der 6.000er selbst hinterlässt schon einen sehr schönen Spiegel, auf dem Nievau eines mittelmäßigen 8.000er.
Unter dem Mikroskop sind nur sehr feine Linien erkennbar und nur ein Minimum an Zähnchen.

Der 8.000er der Serie gibt der Facette dann den Rest. Unter der Lupe erscheint die Politur perfekt.
Eine schöne dunkle, 3-D Effekt Politur.
Unter dem Mikroskop ist ein unheimlich feines Schleifmuster zu erkennen. So fein, dass man von einer tadellosen Politur sprechen kann.
Der Naniwa SS 10.000 bringt per Loupe kaum eine Verbesserung, nur unter dem Mikroskop sieht man den Unterschied.

Aber was das dollste ist; die Schneide ist unter dem Mikroskop absolut glatt.
Selbst der Naniwa Super 8.000 hinterlässt noch minimalste Zähnchen.
Beim HC 8k ist alles glatt.
Selbst ein zögerlicher Haartest kurz überm Haltepunkt ist möglich.

Nach etwas Paste ist die Rasur "as good as can be", so gut wie jede andere auch (d.h. sehr gut).

Die Shapton HC erfüllen womit sie beworben werden, sie erzeugen für ihre Körnung ein sehr feines und homogenes Kratzmuster.
Anscheinend dringen die Schleifpartikel einfach nicht tief in den Stahl ein.
Das bedeutet natürlich auch, dass sie nicht sonderlich schnell sind.
Auch wenn sie untereinander recht schnell sind, lassen sie sich nur schlecht mit anderen Steinen mixen.

Ich bin mit dem Setup soweit hoch zufrieden.
Neben dem Naniwa Superstone Set das erste Set, das mich durchweg überzeugt hat.
Alle Steine sind tadellos und 100% Rasiermessergeeignet.



Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: Piraten-Papa am 23. Juli 2010, 23:53:45
Wieder mal ein ganz toller Bericht dh:.

Zitat von: lesslemming am 23. Juli 2010, 17:43:09

Shapton hat schon immer zwei Varianten ihrer Steine hergestellt, eine für Japan und eine für den Rest der Welt.
Da Shapton sich an Holzbearbeitungswerkzeug misst, hat sich shapton bei den Glasstones für eine Formulierung für Rostfreie Stähle (USA)
und eine für nicht rostfreie (high carbon) Stähle (Japan) entschieden. Zur Unterscheidung: die japanischen sind grau, nicht wie die klassischen weißen.


Wo sind denn die Unterschiede zwischen den grauen und den weissen Steinen? Sind sie anders gebunden oder unterschiedlich hart oder...? Spezielle Steine für Kohlenstoff-Stahl kämen mir nämlich sehr entgegen, da ich außer Rasiermessern auch etliches an Werkzeugen aus nicht rostfreien Stählen im Keller liegen habe.
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: lesslemming am 24. Juli 2010, 11:12:05
Also der logischste Weg die Eigenschaften eines Steines zu verändert führt über den Weg der Bindung.
Durch sie wird ein Stein "schnell", "hart" oder "sanft".
Bei der Formulierung der Bindung hat sich Shapton wohl viel Mühe gegeben.

Theoretisch könnte man folgendes behaupten:
Die weißen Steine müssen, da sie für rostfreie Stähle gedacht sind, sehr hart und agressiv gebunden sein.
Der Grund liegt darin, dass der rostfreie Stahl eine Menge unliebsamer Carbide hat.
Die Körner der weißen Shapton sollen so gebunden sein, dass sie beim Zerfurchen des Stahls die Carbide mit zerschneiden/anritzen,
statt sie herauszureißen oä um zu gewährleisten dass der Stahl auch wirklich abgetragen wird.
Aber es gilt: Je Abtrag desto Kratz.

Bei der Formulierung der high carbon Steine musste man auf soetwas keine Rücksicht nehmen.
Daher konnte man dafür sorgen dass die Steine weniger Abtragen und deutlich mehr polieren.
Soweit die THEORIE. Denn diese Annahmen konnte ich leider nicht überprüfen,
abgesehen vom Shapton 16.000 hatte ich noch keinen Kontakt mit den klassischen Shapton Glass.

Dass die Formulierung für eine bestimmte Stahlsorte gedacht ist, heißt übrigens auf keinen Fall dass sie nicht auch für die andere Sorte funktioniert.
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: BlueDun am 09. August 2010, 15:39:14
Zitat von: lesslemming am 24. Juli 2010, 11:12:05

abgesehen vom Shapton 16.000 hatte ich noch keinen Kontakt mit den klassischen Shapton Glass.



... da Du den ja auch noch hast würde mich interessieren, ob Du vom 8000er der neuen Serie nachher auch mal auf den 16000er gengangen bist.

Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: lesslemming am 09. August 2010, 16:28:39
Nein, den 16.000er habe ich nicht mehr. Allerdings bekomme ich bald wieder einen.
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: eTom am 13. August 2010, 18:23:59
Hier mal meine Neuanschaffungen, die ich gerade an einem Wostenholm testete.
-Tsushima Nagura
-Nakayama Maruka- Polierstein über 8000

Das Wostenholm war vorher auf den Naniwas (1000, 3000)
Der Maruka bringt butterweichen Schlamm und ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden.

(http://up.picr.de/4974647.jpg)
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: BlueDun am 13. August 2010, 19:51:52
eTom, ich weiss nicht ob Du die untestehenden links schon kennst. Aber Du schreibst ja, dass Dein Japaner eine Neuanschaffung ist.
Die Infos haben mir mit meinem feinen Japaner sehr geholfen, nachdem ich selbst nach vielem selber probieren nicht so richtig damit klar gekommen bin .

Das wäre die Kurzfassung:
http://coticule.be/japanese-hones-a-traditional-approach.html

Und hier die Langversion:
http://www.coticule.be/the-cafeteria/topic/238.html

Gruss
BlueDun



Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: eTom am 13. August 2010, 20:32:42
Vielen Dank, schau ich mir gerne in Ruhe an!
Tom
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: Pepe am 20. August 2010, 11:35:46
Moin Moin  :)
hat jemand Erfahrungen mit dem Schärfstein "Binsu" von Dick ?

http://www.mehr-als-werkzeug.de/product/711518/Japanischer-Naturstein-Binsu/detail.jsf

Ist dieser Stein überhaupt (gut) geeignet, um Rasiermesser zu schärfen?
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: lesslemming am 20. September 2010, 19:43:31
Es steht ein neues Review an!


Für diese Bewertung habe ich mir etwas Zeit gelassen, da es sich nun um ein komplettes Set handelt. Genau genommen um zwei. Oder Drei?
Innerhalb dieses Sets befinden sich einige Steine die immer mal wieder im Gespräch sind aber eigentlich nie wirklich ausführlich beleuchtet wurden.

Das Hauptaugenmerk liegt auf der Glass-Stone Serie von Shapton.

Es gibt zwei verschiedene Arten der Glasstones, die grauen und die weißen.
Wie schon im vorigen Review erwähnt handelt es sich dabei um die japanischen (grau,HC) und die westlichen (weiß,HR).
Ob der Unterschied spürbar ist weiß ich nicht, aber da es nur drei graue (4k,6k,8k) gibt ist man eh gezwungen zu mixen.

Mein Set besteht mitlerweile aus:

(http://lesslemming.le.ohost.de/Messerforum/Shapton%20Glass%20High%20Carbon/PICT0016.JPG)

Die drei HC werde ich nicht mehr so ausführlich bearbeiten, da ich das ja schon getan habe.

Der GS HR 1.000

Der Shapton Glas 1.000 ist der erste Stein in meinem Set. Er ist relativ schnell, sehr angenehm zu benutzen.
Im Vergleich zum Naniwa Super 1.000 fällt auf dass das Kratzmuster einen Ticken gröber ist und er ein wenig langsamer arbeitet.
Der Chosera 1.000 hinterlässt ein deutlich ausgeprägteres Kratzmuster und ist nicht deutlich schneller.
Für das Setzen einer Facette reicht der Stein allemal. Muss ich kleine Nicks ausschleifen verwende ich meinen Coticule mit viel Schlamm.
Wie jeder 1.000er ist er unspektakulär und macht halt seine Arbeit.


4.000, 6.000 und 8.000 GS HC


Dann folgt der HC 4.000. Für diejenigen die sich fragen ob der Sprung möglich ist (wie erwähnt ist der HC 4k eher langsam):
Der Sprung ist möglich aber ich bleibe für gewöhnlich 40-50 Züge auf dem 4.000er, je nach Bedarf.
Wem der Sprung dennoch zu groß ist, es gibt noch einen 2.000er und einen 3.000er.

Nach dem 6.000er und dem 8.000er sollte sich schon ein guter bis sehr guter Spiegel eingestellt haben. Unter dem Mikroskop muss jetzt eine sehr feine Facette,
mit sehr grader Schneide zu sehen sein. Große Welligkeiten, oder Ausbrüche müssen jetzt verschwunden sein, denn nun folgen die besonderen Abschlusssteine der Serie.

Anmerkung zu den feineren Shaptons

Aber bevor ich näher auf deren Fähigkeiten eingehe, lasst mich etwas dazu sagen, was diese Steine unbedingt brauchen.
Es gab immerwieder Probleme mit Shaptons der höheren Körnung und dem Auftauchen von unverantwortbaren Kratzern und Ausbrüchen.
Ich habe mittlerweile die Lösung für dieses Problem gefunden, zumindest glaube ich das.

Der Schlüssel liegt im richtigen Abrichten. Shapton selbst hat als Randbemerkung auf der Webseite mal stehen gehabt:
Nicht mit Sandpapier abrichten. Partikel könnten in der Matrix hängen bleiben.

Seit neuestem richte ich meine Steine mit DMT Diamantsteinen ab, erst coarse (325) und ab 8.000 dann fine (600).
Als Anmerkung: beide sind spitzenklasse! Der 325er hinterlässt null kratzer und eine perfekte Schleiffläche, Empfehlenswert!
Seither habe ich keine Probleme mehr mit willkürlichen Kratzern bei den höheren Shaptons, im Gegenteil. Der Spiegel ist spitzenklasse.
Also Shaptons (auch die Professional) immer mit einem guten Diamantstein abrichten.

Der GS 16.000

Der so abgerichtete Shapton 16.000 ist ein sehr feiner Stein. Nach dem GS 8.000 (oder auch dem Naniwa SS 8.000) wird die Facette nicht weiter verkratzt,
im Gegenteil, die Politur gewinnt einen Ticken an Tiefe und 3D-Effekt. Eine tiefe und dunkle Politur wird erreicht. Der Haartest ist ohne weiteres möglich, sanft und klanglos.
Aber seid gewarnt, die high-end Shaptons sind sensibel. Die Schneide muss sehr gut vorbereitet sein, sonst kann man es vergessen.
Ich empfehle nicht mehr als 20 Züge (10 pro Seite) auf dem Shapton 16.000 zu verbringen. Außerdem sollte die Technik sitzen.
Das Messer muss ohne viel Druck, aber mit sicherer Hand geführt werden.
Die harten Shaptons sind extrem Druckempfindlich, das lässt sich ganz einfach unter dem Mikroskop nachvollziehen.
Ist der Druck zu hoch gibts Ausbrüche und das sehr schnell.

Also auf dem Shapton 16.000 wenig Druck, sanfte und konzentrierte und dafür wenige Schübe.
Belohnt wird man mit einer glatten, zahnlosen sehr schön polierten Facette, die den Haartest 1A besteht.
Besser als vom HC 8.000.

Die Rasur von diesem Stein weg ist ohne weiteres möglich.
Keine Pasten sind nötig. Der 16k hinterlässt eine sehr feine und gefühlsmäßig scharfe Rasierschärfe.
Eine feine Diamantpaste oä. zähmen diese Schärfe und ersetzen sie durch mehr sanftheit.
Ich persönlich allerdings finde diesen Hauch von Aggression in der Schneide gar nicht schlecht.
Versteht mich nicht falsch, ich spalte hier sprichtwörtliche Haare, wir sind weit entfernt von "unangenehm" oder "ziepend".
Der Shapton 16.000 ist ein echt toller Stein für den, der etwas besonderes in der höheren Klasse haben möchte.
Ich benutze die Steine übrigens nicht mehr mit Seife, nur noch mit Wasser.

(http://lesslemming.le.ohost.de/Messerforum/Shapton%20Glass%20High%20Carbon/PICT0017.JPG)

Ist das Messer nun auf dem 16.000er durch, folgt der letzte Stein im Set.
Jawohl, ich war so verrückt mir einen Shapton 30.000 zu kaufen.


Der GS 30.000

Der Shapton 30.000 verhält sich im Prinzip genau wie der 16.000. Beide sind extrem glatt und dicht,
geben aber noch genug Feedback beim Schärfen. Ich habe das mal als "honig"-Effekt beschrieben.
Es ist ein wenig so als würde man das Messer durch feinen Honig ziehen. Sehr angenehm.

Beim 30.000er muss man sich noch etwas mehr zurückhalten, als beim 16.000er.
Ich gehe hier in 10er Schritten voran. D.h 5 Züge pro Seite, Check: Lupe, Haartest Mikroskop.
Meist reichen 10-20 Züge völlig aus.
Der Haartest wird jetzt so gut wie es eben möglich ist und auch alle anderen Tests werden bestanden.
Die Politur bleibt sehr gut, unter dem Mikroskop sieht man keine Welligkeit auf der Schneide.

(http://lesslemming.le.ohost.de/Messerforum/Shapton%20Glass%20High%20Carbon/PICT0018.JPG)

Die Rasur ist...  8)
Ich habe mich dabei erwischt zu grinsen.

Mein Messer ist ein Wacker Jahresmesser 2008, weißer Knochen, Vollhohl.
Das Messer nimmt die Schärfe des 30k sehr gut an und hält diese auch.
Das Messer habe ich NICHT geledert. Direkt vom Stein ging es ins Gesicht.
Die Rasur hat nichts vermissen lassen, sie war sanft (sanfter als vom 16k), aber extrem gründlich.
Eine exzellente Kombination aus brutaler (bildlich gesprochen) Schärfe und lieblicher Sanftheit.

Aber lasst euch eines gesagt sein, dieser Stein ist kompliziert. Ein Anfänger wird nicht damit glücklich.
Klappt es mit dem Schärfen noch nicht so recht ist dieser extrem teure Stein sicher nicht die Lösung.

Ich sehe die Frage schon aufblitzen: Wie siehts im Vergleich zum Nakayama aus?
Beide sind ja in etwa in der selben Preisklasse, nämlich: Glück haben, oder unbezahlbar.

Der Nakayama ist ein ganz anderes Tier. Der Shapton 30.000 ist wegen seiner synthetischen Natur deutlich homogener.
Das spiegelt sich wörtlich in der Politur wieder. Der 30.000 zerstört eine perfekte Politur nicht.
Der Nakayama schon. Für perfekt polierende Nakayama (von denen habe ich nur gehört) zahlt man horrende Summen.
Der Nakayama ist eben ein Naturstein, was aber auch wieder seinen Charme ausmacht!

Ich würde nie auf die Idee kommen den Nakayama vor, oder nach dem Shapton 30.000 zu verwenden.
Das wäre einfach sinnlos. Es ist definitiv ein entweder, oder. Beide sind gleichauf mit den besten Finisheigenschaften.

Ich kann das Shapton Glasstone Set in seiner Gänze nun mit dem Naniwa Superstone Set von 1.000 bis 10.000 und dem Shapton Professional Set von 2.000 bis 12.000 vergleichen.
Das erste was auffällt ist dass das Naniwa System das deutlich einfachere und unkompliziertere ist!
1.000, 3.000, 5.000, 8.000 und 10.000er des Systems sind durchweg simpel und erfolgsorientiert.
Es gibt immernoch keinen besseren Polierer als den Naniwa Super 8.000 in sachen Geschwindigkeit und Spiegel.
Der SS 10.000er, 16.000er, bzw. der 30.000er und auch der Pro 12.000 (dazu später mehr) setzen dem Spiegel dann die Krone auf.
Aber wenn es mal nicht so ganz 100% klappen will mit der Politur auf den Shaptons, schalte ich immer noch den Naniwa Super 8.000 zur Politur dazwischen.
Ich denke seit nunmehr konstant 2 Jahren ist der Naniwa Super 8.000 mein lieblingsstein.

Die Shapton Glasstones sind deutlich sensibler als die Naniwa Serie, sie sind schwieriger zu bedienen. Das mag für viele abschreckend wirken,
aber mir gefällts. Um ehrlich zu sein finde ich sind die Shapton GS die Apple unter den Steinen.
Sehr teuer und eigentlich zu kompliziert, aber man wird süchtig. Sie sind stylisch. Ich finde die Aufmachung und Art der Präsentation
(einheitliche weiße Keramik, auf Glas geklebt mit unverwaschbarer Körnungsangabe in Mesh und Micron, die Verpackung etc.)
deutlich ansprechender als die quitschebunten Naniwa. Dennoch würde ich nicht zögern die Naniwa Superstone zu empfehlen.
Ein Zurück gibt es für mich aber wahrscheinlich nicht mehr.

Etwas das nicht ganz so trivial ist: Wer mit Shapton Glasstones arbeiten möchte braucht einen Steinhalter!
Eine Box eines Shapton Pros eignet sich genauso, wie einer der einfachen Steinhalter für ~20€.
Wegen ihrer 10mm Dicke, davon 5mm Stein, sind sie sehr handlich und leicht und lassen sich auch in der Hand halten.
Auf Dauer keine Lösung, aber für das Finish auf den feineren Steinen epmfehlenswert.
BTW. ich wage zu bezweifeln das ich jemals einen Glasstone abnutzen werde.

Die Shapton Professional sind zwar ebenfalls zickig was das Abrichten angeht (oh man, der 12.000 auf Sandpapier ergiebt hässliche Facetten),
aber etwas einfacher in der Anwendungen. Der 12.000er verträgt zur Not auch mehr als 20 Schübe, auch wenn 20 Züge nach dem 8.000er definitiv reichen.
Der 2.000er trägt ordentlich Material ab und ist ein echt angenehmer Stein

Alle drei Sets: Naniwa Super, Shapton Glass und Shapton Professional funktioneren sehr gut auf ihre art und weise.

Fazit:

Das Shapton GS Set ist schnell (als Set), zuverlässig und die Ergebnisse konstant gut.
Vom 8.000er mit Paste ist eine makellose Rasur zu erwarten, vom 16.000 ohne Paste eine sehr gute, scharfe Rasur und vom 30.000 eine Rasur so gut wie es eben möglich ist.
Es ist also auf keinen Fall nötig einen Stein über 8.000 zu kaufen. Die Ergebnisse mit dem 16k und 30k (ohne Paste) werden anders, aber nicht besser!


Ich entschuldige mich noch für die Qualität der Bilder, es ist schon dunkel und die Kamera ist schlecht.
Da dieses Review im Prinzip nur für das Set gelten sollte, werde ich vielleicht noch Einzelreviews zum 16.000 und 30.000 schreiben.
Diesmal mit schöneren Bildern. Wenn jemand Fragen hat, oder direkte Vergleiche will kann er mir gerne eine PM schicken.

Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: Sicknote am 20. September 2010, 20:10:31
Mal wieder ein hervoragendes review! Werd mir die Steine trotzdem nicht kaufen. :) ich bin mit meinem setup sehr zufrieden.
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: m11 am 21. September 2010, 10:58:08
Klasse Review!  dh:
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: jazzman am 21. September 2010, 11:21:09
lesslemming,

deine Reviews sind wie immer sachlich, nüchtern und faktenorientert aufgebaut. Als wäre es eine Versuchsanordnung im Labor.
Im Bereich der Schärfsteine herrscht so viel Aberglauben und Halbwissen, da sind deine Reviews wie eine Leuchtboje in der Dunkelheit. Ein wahrer Orientierungspunkt

Danke!

Gruss
jazzman
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: Senser am 22. September 2010, 17:32:13
Dem kann ich nur zustimmen.
Gruß Senser
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: strawinski am 22. Dezember 2011, 13:21:30
ich habe günstig einen stein gekauft, ein naturstein ist. ich vermute ein arkansas...was meint ihr

(http://www.xn--vermgensschadenhaftpflicht-fvc.biz/messer/stein/arkansas/1.JPG)

(http://www.xn--vermgensschadenhaftpflicht-fvc.biz/messer/stein/arkansas/2.JPG)

(http://www.xn--vermgensschadenhaftpflicht-fvc.biz/messer/stein/arkansas/3.JPG)
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: BastlWastl am 22. Dezember 2011, 14:49:37
@Strawinski: Abrichten dann weißt du es sicher(weil sich die Diamantplatte auflöst ;D), aber ich denke auf jeden Fall Arkansas (transluent).

mfg.Wastl.
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: strawinski am 24. Dezember 2011, 17:19:47
hab den blöden Arkansas nem Bekannten geschickt. Der steht drauf und hat mir nen alten Escher dafür geschickt...Ist ja auch was...Obwohl ich bestimmt den Besitzern der Arkansas Steine unrecht tu, weil diese Steine irgendwie überholt sind...abe wenn man sich mal richtig erkläären lässt wie diese Arkansas funktionieren also wie man sie zum laufen kriegt,, dann wird man schon schlauer warum manche drauf stehen....
Titel: Ein Hybrid-Review: Rasiermesser oder Kochmesser? You decide.
Beitrag von: lesslemming am 21. Februar 2012, 16:06:24
Heute möchte ich einen Stein vorstellen, der es nicht sonderlich weit gebracht hat, wenn man seinen Bekanntheitsgrad als Bezugspunkt wählt. Zu Unrecht, wie ich finde.

(http://lesslemming.le.ohost.de/Messerforum/Suehiro%208k%20Gold/DSC00836.JPG)

Es handelt sich um den Suehiro 8.000 in goldenem Umkarton,
daher manchmal als Suehiro 8k Gold bezeichnet.

Der Stein kommt daher in sehr luxuriösen Ausmaßen und ganz in weiß.
Sein strahlendes Weiß erhält er wohl durch seine besondere Bindung. Dieser Stein ist nicht wie vergleichbare Steine der Naniwa Superstone Serie, oder der Shapton Professionals, in einem Epoxid gebunden,
er zeichnet sich aus durch eine Magnesia-Bindung. Was genau das heißt entzieht sich meiner Kenntnis; daher lasse ich diese Tatsache unkommentiert.
Um Verwechslungen auszuschließen verweise ich direkt auf den Laden, wo ich meinen Stein her habe.
Man beachte die Beschriftung auf dem Stein, die bei mir schon verschwunden ist:
Link (http://"http://www.scharferladen.de/shop/8000-profi-schleifstein-p-1205.html?osCsid=9a540d6c9b264cbdde968b53815c4209")

Der Suehiro 8.000 muss natürlich, wie jeder fabrikneue Stein, zunächst einmal abgerichtet werden. Dabei kann der geübte Schärfer schon einen ersten Eindruck von der Härte des Steines erhaschen.
Achtung: Die Härte des Steines nicht mit der Härte des Schärfkornes verwechseln.
Spricht man von einem harten Stein, ist damit seine Bindung gemeint.
D.h.: kann ich in den Stein hineinschneiden, oder nicht.

Der Suehiro 8.000 mit seiner Matrix aus Magnesium-Keramik lässt sich zu Beginn sehr gut abrichten, da er nahezu plan aus der Box kommt.
Dennoch merkt man hier schon, dass es sich um einen Stein der harten Sorte handelt.
Ich habe für das Abrichten des Steines meine DMT 325 und 600 verwendet, aber Nassschleifpapier wäre sicherlich auch gegangen.
Zu Beginn meiner Beobachtungsreihe habe ich einem Rasiermesser einen komplett neuen Schliff verpasst.
Dafür habe ich die Facette auf einem 5µm lapping film Modul gesetzt und anschließend mit meinem bewehrten Shapton 5.000 ein homogenes Kratzmuster erzeugt.
(Das Kratzmuster des Grundschliffs und 5.000ers verlief in eine andere Richtung als die des später verwendeten Suehiro!)
Unter der Lupe (10x) und dem Mikroskop (40x und 120x) konnte ich die Ausprägung der Kratzer, sowie den Zustand der Schneidkante sehr genau beobachten.

Der Suehiro 8.000 fühlt sich aufgrund seiner Bindung extrem sanft an, mit einem milden Gefühl von Abtrag. In kürzester Zeit hat sich das Kratzmuster verändert, was ich auch unter dem Mikroskop beobachten konnte.
In 20-30 Doppelzügen (Hin+Zurück) waren die Spuren des 5k verschwunden und ersetzt durch ein sehr homogenes und mildes Kratzbild.
Ohne Vergrößerung erscheint die Facette nahezu kratzerfrei. Gegen das Licht gehalten, oder unter Vergrößerung offenbart die Facette allerdings ein hauchfeines, sehr paralleles Kratzbild.
Die Schneidkante sah unter 120-facher Vergrößerung sehr gut aus. Auch der Rasurtest am Unterarm war sehr vielversprechend. Ein zögerlicher Haartest kam ebenfalls.
Im Vergleich zum Naniwa SS 8.000 fehlt es dem Suehiro 8.000 deutlich an der Fähigkeit zu polieren. Wo der Naniwa 8.000 eine wörtlich lupenreine Politur hinterlässt, produziert der Suehiro 8.000 ein feines Kratzmuster.
Der Grund hierfür wird sein, dass der Suehiro 8k kein reiner Polierstein ist, sondern ein richtiges Arbeitstier.
Was ich beim Rasiermesser als milden Abtrag gespürt habe, kommt bei der Verwendung mit Kochmessern, seiner eigentlichen Stärke, erst richtig zur Geltung.

Hier "scheint" der Suehiro, wo der Naniwa SS 8k Probleme hat.
Zwar produziert der Naniwa SS 8k auch bei größeren Facetten eine super Politur, allerdings neigt er zu starkem Zusetzen und viel schlimmer,
seine weiche Natur macht ihn Anfällig für Schnitte in den Stein.

(http://lesslemming.le.ohost.de/Messerforum/Suehiro%208k%20Gold/DSC00839.JPG)

Der Suehiro 8k ist gespickt mit feinen Schärfpartikeln, die den Stahl richtig abtragen. Der Stein nimmt nochmal richtig Material ab und ist damit in der Lage größere Werkzeuge wirklich schnell sehr scharf zu bekommen.

(http://lesslemming.le.ohost.de/Messerforum/Suehiro%208k%20Gold/DSC00844.JPG)

Die Politur die der Suehiro 8.000 auf Kochmessern hinterlässt ist mit dem bloßen Auge absolut akzeptabel. Selbst für mich. Im richtigen Winkel betrachtet, hat man einen makellosen Spiegel. Im falschen Licht betrachtet,
sieht man allerdings noch feine weiße Linien. Dies scheint die Natur der Schärfsteine zu sein:
Gewinnt man das eine, verliert man das andere. Beim Suehiro 8.000 gewinnt man einen harten Stein der richtig was abträgt, verliert aber die perfekte Politur.
Trotzdem: Hut ab.

Da der Suehiro 8.000 nun mal ein solches Arbeitstier ist, bilden sich auf dem Stein sehr schnell schwarze Schlieren, abgetragene Späne vom Stahl.
Diese stören den Vorgang des Schärfens aber nicht weiter und verursachen nach meinen Beobachtungen auch keine Probleme.
Nach dem Schärfen reinige ich den Stein mit dem beiliegenden Reinigungsstein. Dieser kleine rote Stein ist keinesfalls
als Anreiber zum Erzeugen von Schlamm gedacht, da er aus groben Tonpartikeln besteht. Der Reiniger hat vielmehr
die Funktion die Oberfläche des Steines zu reinigen, sie von Spänen zu befreien und frische Schärfpartikel für den nächsten Schärfgang freizulegen.
Diese Aufgabe erfüllt er übrigens ganz hervorragend und hinterlässt dabei die Oberfläche des Steines in einem tip-top Zustand

Fazit:

Der Suehiro 8.000 ist ein hervorragender Abschlussstein für die Küche.
Seine 8.000er Politur ist für das bloße Auge ein guter Kompromiss.
Die Schärfe ist genial, glatt und Rasiermesser-fein (wörtlich).
Seine Geschwindigkeit und Abriebsresistenz machen ihn auch für Profis attraktiv.
Wer bei Rasiermessern mehr Wert legt auf Geschwindigkeit, als auf die Qualität der Politur ist hier ebenfalls gut beraten.
Allerdings muss der Stein vor dem Benutzen gut 5-10 Minuten gewässert werden, da er sonst doch arg durstig ist.

Es lässt sich zusammenfassen: Der Suehiro 8k ist der Naniwa Chosera 8.000, den es nie gegeben hat. Schnell, effektiv, in your face, aber gut.

Ein Wort der Warnung muss dennoch sein: Die Magnesia gebundenen Steine kommen mit den klimatischen Bedingungen in unseren Breitengraden nur schwer zurecht.
Manche dieser Steine neigen daher zur Bildung von Rissen. Allerdings erfolg dies weniger auf der Schleifffläche, als an der Seite.
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: Geier0815 am 21. Februar 2012, 22:34:25
Klingt soweit ja erst einmal gut, wie eigentlich alle deine Steinbewertungen...
Kommen wir aber mal zu den Fragen für Leute wie mich oder nur für mich: Wie muß dieser Stein gewässert werden? Wie ist seine Schnelligkeit im Abtrag zu bewerten? Vergleich zu einem nicht existenten Chosera oder zu einem Akatsuki wären interessant. Wie sieht es mit dem Verschleiß aus? Geht er schneller als ein Shapton oder gar ein SS runter? Muß bei diesem Stein auch erst einmal die oberste Schicht abgeschliffen werden damit er gut wird?

Sorry wenn ich so doof frage aber gerade im 8.000er Segment gibt es viele Steine die Du wohl schon hattest und die Du wie kein zweiter einordnen kannst. Und 8.000 ist gerade auch das Segment wo die meisten hier mit Steinen aufhören, deshalb wäre eine realistische Einschätzung deinerseits zu den bekannten Steinen mehr als wichtig. By the way: Der Link ist defekt. http://www.scharferladen.de/shop/8000-profi-schleifstein-p-1205.html?osCsid=9a540d6c9b264cbdde968b53815c4209 (http://www.scharferladen.de/shop/8000-profi-schleifstein-p-1205.html?osCsid=9a540d6c9b264cbdde968b53815c4209) dürfte richtig sein...
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: lesslemming am 22. Februar 2012, 11:30:50
Danke für die Richtisgstellung mit dem Link, Geier!


Ich befürchte dass ich dich da enttäuschen muss. Ich versuche dennoch die Fragen zu beantworten, so wie du sie gestellt hast


Ich lasse Wasser in mein Spülbecken laufen, bis der Stein von Wasser bedeckt ist und stelle ihn hinein. Eine Faustregel für die Dauer ist: So lange er blasen macht, oder 5-10 Minuten.
Wie ich im Fazit angemerkt habe sollte der Stein vor dem Schärfen ins Wasser, da er nicht wie die Naniwa, oder Shaptons ein "spritz'n'go" ist, sondern ein durstiger Stein.


Eine Fangfrage! Woher soll ich das so genau wissen?  8)
Ich mache es so, dass ich den Stein beim ersten Benutzen mit einer Situation konfrontiere, die mir mit anderen Steinen sehr bekannt ist.
In diesem Fall habe ich die Facette auf den Shapton 5k hochpoliert. Damit war ein eindeutiges Kratzmuster auszumachen.
Das Messer wurde nun in einem anderen Winkel über den Suehiro geschoben, um deutlich zu erkennen wer welche Kratzer produziert und ob noch Reste vom Grundschliff da waren.
Der Suehiro hat das Kratzmuster des Shapton 5.000 sehr schnell und effizient mit seinem eigenen ersetzt.

Weiterhin habe ich ein Kochmesser ebenfalls auf dem Shapton 5.000 vorgeschärft. Die Abtragsleistung des Suehiro hat sich sehr schnell im Schärfwasser und auf der Oberfläche des Steines gezeigt.
In nullkommanix war alles voll von schwarzem Span. Darüber hinaus hat der Suehiro auch bei einer größeren Facette sein eigenes Kratzmuster schnell etabliert und einen verbleibenden Grat vom Shapton 5.000
(bei so großen Werkzeugen kein Grund zur Sorge!) sehr schnell entfernt.


Das kann ich beim besten Willen nicht einschätzen. Ich nutze seit drei Jahren einen Naniwa SS 8.000 in der 10mm Version und habe immer noch mindestens 8mm vor mir.
Der Suehiro kommt mit locker 23mm daher. Ich denke nicht dass ich mir jemals Gedanken darüber machen muss diesen Stein aufzubrauchen. Um die Kurve zu kriegen;
ich denke ich werde den Suehiro 8k nicht ganz so oft abrichten müssen, wie den Naniwa SS 8k, den ich auch nicht übermäßig oft abrichten muss.


Wie kommst du denn darauf? Ich habe eine solche Behauptung mal in den USA gelesen im Zusammenhang mit dem Chosera 5k und 10k. Vorweg: Quatsch!
Ich hatte mich beschwert, dass mein Chosera 5.000 keine so gute Politur hinterlässt, wie ich es gewohnt war. In den USA sah man das anders. Offenbar gibt es hier
eine große Diskrepanz der Definition von einer guten Politur. Man meinte zu mir, insbesondere der Chosera 10.000 funktioniere erst wenn man die oberen 2-3mm abträgt.
Eine clevere Strategie! Ein "Kunde" beschwert sich und bekommt zu hören: Verwenden sie den Stein 3-4 Jahre, dann werden sie ihn mögen.
Ja, ne. Is klar!

Um diesen Mythos zu entlarven habe ich meinen Chosera 10.000 in zwei Hälften geschnitten! Ich habe einen Steinmetz beauftragt den Stein der Länge nach in zwei Steine zu trennen.
Nun lag vor mir das süße, süße Innere des Chosera 10.000. Und was soll ich sagen? Da war kein Unterschied. Nicht unter dem Mikroskop, nicht unter der Lupe.
Die Politur ist nicht vorhanden gewesen. Dieser Umstand hat mich übrigens nur geärgert, weil man in den USA der Meinung ist die Politur sei der der Superstones überlegen
und wegen des unglaublichen Preises des Chosera 10.000. Ich unterlag wohl dem Irrglauben die Chosera mit den Superstones vergleichen zu können.
Nur zur Info, den Chosera 1.000 schätze ich immer noch sehr. Btw.: Das normale Abrichten vor der ersten Benutzung ist dahingegen natürlich kein Humbug!



Nun, da es keinen Chosera 8.000 gibt wäre ein Vergleich irgendwie blöd. Der Akatsuki 8.000 war nur für kurze Zeit in meinem Besitz, zu kurz um ihn mir wieder voll ins Gedächtnis zu rufen.
Der Akatsuki 8k war mMn genau wie die Chosera sehr schnell und agressiv und die Schneide hatte mir nicht ganz so gefallen. Die Politur war nach meinem Gedächtnis schlechter als die des Suehiro.
Bleibt noch ein nicht erwähnter 8.000er der mir geläufig ist: Der Shapton Glasstone 8.000 (grau).
Nun hier hat man zwei völlig verschiedene Steine. Der Shapton GS 8k ist viel, viel langsamer. Hier findet sich kein tiefschwarzer Abtrag auf dem Stein.
Die Politur auf dem Shapton GS 8k (grey) ist einen Tacken besser als die des Suehiro, aber immer noch nicht so perfekt wie die des Naniwa SS 8.000.

Wegen der mangelnden Geschwindigkeit und der deutlich dünneren Schicht sehe ich hier den Suehiro 8.000 für Kochmesser im Vorteil.
Wegen seiner sanften Art und der tollen Schärfe ist der Shapton 8k für Rasiermesser aber dennoch interessant.

Zusammengefasst: Man wird mich nicht sagen hören dass der eine, oder andere Stein per sé besser ist. Alle von mir getesteten funktionieren wunderbar.
Allerdings lassen sich folgende Beobachtungen machen. Der Naniwa Superstone Serie ist definitiv und unangefochten diejenige, welche die beste Politur erzeugt.
Aber wer offen ist für Experimente, der wird sicher auch fernab der Superstones glücklich werden
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: lesslemming am 03. März 2012, 10:46:43
Heute möchte ich einen neuen Stein vorstellen, der es frisch bis in unsere Breitengrade geschafft hat.
Es handelt sich um den Sigma Select II 13.000 des japanischen Herstellers Sigma.
Die Sigma Steine werden vertrieben als solche, deren Bindung durch Vitrifikation zustande kommt.

Vitrifikation, im deutschsprachigen Raum Verglasung genannt, bezeichnet hier die Sinterung der Schleifsteinrohstoffe zu einem festen Schleifkörper.
Das Resultat ist eine Struktur aus festem, amorphem Glas mit definierten Eigenschaften, um das Schleifkorn zu binden. Der Sigma Select II wird als "vitrified bond" bezeichnet,
es handelt sich also um einen keramisch gebundenen Schleifstein. Bei dessen Herstellung werden pulverförmige Schärfkörper in einer Mischung mit weiteren bewährten Materialien
(Bindemittel wie Ton oder Feldspat, Füll- und Hilfsstoffe usw.) in einem Sinterprozess mit bis zu 1.000 °C gebrannt. Bei der Abkühlung bildet das Bindemittel eine Matrix aus Glas,
welche die Schärfkörper mit definierten Eigenschaften festhält.  Steine einer solchen Machart bezeichnet man grundsätzlich als keramisch gebunden, das Bindemittel ist Ton oder Felspat.

(http://lesslemming.le.ohost.de/Messerforum/Sigma%20Select%20II%2013.000/Sigma%2013k%202.JPG) (http://lesslemming.le.ohost.de/Messerforum/Sigma%20Select%20II%2013.000/Sigma%2013k%202.JPG)


Das offensichtlichste Merkmal des Sigma Select II 13.000 ist seine Birnenhaut. Er sieht fast aus wie ein seltener Nashiji-Nakayama. Die Birnenhaut ist natürlich auf die Optik beschränkt,
und hat keinen Einfluss auf das Schärfen, oder das Feedback des Steines. Der Stein fühlt sich relativ leicht an, ist aber nicht besonders porös. Das bedeutet der Stein muss nicht gewässert werden
und kann einfach vor dem Schärfen mit Wasser bespritzt werden. Er ist nicht durstig. Direkt aus der Box war der Stein schön plan und auch die Oberfläche sah verhältnismäßig sauber aus.

(http://lesslemming.le.ohost.de/Messerforum/Sigma%20Select%20II%2013.000/Sigma%2013k%201.JPG)  (http://lesslemming.le.ohost.de/Messerforum/Sigma%20Select%20II%2013.000/Sigma%2013k%201.JPG)

Aus Gewohnheit wurde er trotzdem mal abgerichtet. Mit dem DMT 325 und 600 zum Abschluss hat sich das als sehr einfache Aufgabe herausgestellt. Das Abrichten ging schnell. Später wird sich herausstellen,
dass der Stein ein Mittelding in Sachen Härte ist; deutlich härter als Naniwa, aber nicht so hart wie Shapton. Die Bedeutung des Begriffes hart setze ich hier gleich mit der Gefahr in den Stein hinein zu schneiden,
nicht der tatsächlichen Härte eines Steines nach einer Prüfmethode. In die Naniwa kann man sehr leicht hinein schneiden, sie fühlen sich auch weich an. Die Shaptons fühlen sich für manchen hart wie Glas an
und bieten wenig Feedback. Der Sigma 13.000 ist nicht glashart, aber es besteht auch keine erhöhte Gefahr in den Stein zu schneiden.


Zu Beginn meines Erfahrungsberichtes möchte ich den Stein wegen seiner enormen Feinheit von 13.000 (welchen Standard Sigma verwendet weiß ich leider nicht) an Rasiermesser testen. Die Messer waren perfekt poliert,
entweder auf Industrie-Standard Lapping Film von 3M bis zur perfekten Politur mit dem 1µm Diamant-Film, oder kamen vom Naniwa Superstone 10.000, welcher ebenfalls eine perfekte Politur geliefert hat.
Der Grundschliff erfolgte in einem Bestimmten Winkel, sodass die Kratzspuren alle in die gleiche Richtung verliefen. Nach der Politur im Endschritt waren unter dem Mikroskop keine nennenswerten
Kratzspuren bei 40-120-facher Vergrößerung zu erkennen.

(http://lesslemming.le.ohost.de/Messerforum/Sigma%20Select%20II%2013.000/1%C2%B5m%201.jpg) (http://lesslemming.le.ohost.de/Messerforum/Sigma%20Select%20II%2013.000/1%C2%B5m%201.jpg)

Die Abfolge der verwendeten 3M Filme für dieses Messer war:
5µm SiC, 3µm Al2O3, 1µm Al2O3, und 1µm Diamant.

(http://lesslemming.le.ohost.de/Messerforum/Sigma%20Select%20II%2013.000/1%C2%B5m%202.jpg) (http://lesslemming.le.ohost.de/Messerforum/Sigma%20Select%20II%2013.000/1%C2%B5m%202.jpg)


Weitere Bilder derselben Politur in einem anderen Winkel und mit anderem Lichteinfall erbrachten immer wieder das gleiche hervorragende Ergebnis.
Bei einer Vergrößerung von circa 40x waren keine Kratzer erkennbar.


(http://lesslemming.le.ohost.de/Messerforum/Sigma%20Select%20II%2013.000/1%C2%B5m%20120x.jpg) (http://lesslemming.le.ohost.de/Messerforum/Sigma%20Select%20II%2013.000/1%C2%B5m%20120x.jpg)


Die Vergrößerung von circa 120x zeigte ebenfalls einen sehr homogenen Spiegel. Auf dem Bild sind ein paar Schlieren vom Tuch zu erkennen, jedoch keine Kratzer. Die Schneide erscheint sehr unregelmäßig auf dem Foto. Dieser Eindruck täuscht! Der Lichteinfall erzeugt eine Art Halo, eine Lichterscheinung an der Schneidkante. Die verwendete Kamera war nicht in der Lage diesen abzubilden und hat stattdessen dieses Lichtgewirr aufgezeichnet.
Man wird mir vertrauen müssen dass die Schneide sehr glatt war. Mit diesen Ausgangsbedingungen bin ich mit demselben Messer, in diesem Fall einem antiken, sehr hohlen 7/8 aus Italien,
welches mir mit seinen Eigenschaften auf den Steinen und bei der Rasur genau bekannt ist, auf den Sigma Select II 13.000.

Der Stein zeigt bei den kleinen Messern mit ihrer kurzen Facette einen sehr simplen Charakter. Der Stein ist weder übermäßig sanft, noch fühlt er sich hart, oder besonders aggressiv an. Dennoch macht sich hin und wieder ein Gefühl von Körnigkeit bemerkbar, obwohl der Stein perfekt abgerichtet ist. Mit den Fingern lassen sich keine Körnchen o.ä. ertasten, das Schärfwasser ist sauber und der Stein nicht zugesetzt. Schon nach wenigen Schüben zeigte sich auf der Facette ein deutliches Kratzmuster in der neuen Schärfrichtung. Unter der Lupe mit 10-facher Vergrößerung präsentiert sich mal eine sehr schöne Politur und mal ein helles Kratzmuster mit feinen weißen Linien, je nach Winkel des Lichteinfalls. Das Mikroskop hat ein eindeutiges Kratzmuster gezeigt, mit unregelmäßig tiefen Kratzspuren.

(http://lesslemming.le.ohost.de/Messerforum/Sigma%20Select%20II%2013.000/13.000%201.jpg)  (http://lesslemming.le.ohost.de/Messerforum/Sigma%20Select%20II%2013.000/13.000%201.jpg)

Hier bitte ich zu beachten dass der Fokus, soweit möglich, auf der Facette liegt und nicht auf der Schneide. Daher sieht diese hier furchtbar aus. Auf späteren Fotos der gleichen Schneide sieht man dass sie gar nicht so schlecht ist.

(http://lesslemming.le.ohost.de/Messerforum/Sigma%20Select%20II%2013.000/13.000%202.jpg) (http://lesslemming.le.ohost.de/Messerforum/Sigma%20Select%20II%2013.000/13.000%202.jpg)

Weitere Bilder derselben Politur mit unterschiedlichen Lichteinfällen

(http://lesslemming.le.ohost.de/Messerforum/Sigma%20Select%20II%2013.000/13.000%203.jpg)  (http://lesslemming.le.ohost.de/Messerforum/Sigma%20Select%20II%2013.000/13.000%203.jpg)

Unter 120-facher Vergrößerung sah es manchmal so aus, als würde jeder tiefere Kratzer zu einem Microausbruch führen. Die Kamera konnte diesen Umstand leider nicht einfangen. Um sicher zu gehen, dass der Stein auch 100%igen Kontakt mit der Schneide hat, habe ich die Anzahl der Lagen Isoliertape von 1 auf 2 erhöht und eine kleine Mikrofase angelegt.

(http://lesslemming.le.ohost.de/Messerforum/Sigma%20Select%20II%2013.000/13.000%20120x.jpg)  (http://lesslemming.le.ohost.de/Messerforum/Sigma%20Select%20II%2013.000/13.000%20120x.jpg)


Diese Bilder mit 120x Vergrößerung sind so aufgenommen, dass man nicht direkt auf die Facette schaut. Das Messer ist in einem Winkel von 30-45° nach oben, zur Kamera hin geneigt um eine bessere Sicht auf die Schneide zu bekommen. Auch wenn die Schneidkante rein optisch einen Rückschritt vom perfekten 1µm Diamant Modul gemacht hat, scheint alles noch im Rahmen zu sein. Erfahrungsgemäß ist eine Vergrößerung von 120-fach selbst für Rasiermesser sehr viel. Manch ein Messer das hier nicht so gut erscheint, rasiert dennoch tadellos. Der Haartest klappte auf 0.5-1cm tadellos, ohne Pling und ohne tanzen. Eventuell einen Tacken aggressiv.

(http://lesslemming.le.ohost.de/Messerforum/Sigma%20Select%20II%2013.000/13.000%20120x%202.jpg)  (http://lesslemming.le.ohost.de/Messerforum/Sigma%20Select%20II%2013.000/13.000%20120x%202.jpg)


Hier zum Vergleich ein anderes Messer vom Shapton Glasstone 16.000. Auch hier ist die Vergrößerung ca. 120x.
Das Verwendete Messer war jetzt ein 5/8 mit einer deutlich kleineren Facette. Daher die unterschiedlichen Größenverhältnisse.

(http://lesslemming.le.ohost.de/Messerforum/Sigma%20Select%20II%2013.000/IMAG0139.jpg) (http://lesslemming.le.ohost.de/Messerforum/Sigma%20Select%20II%2013.000/IMAG0139.jpg)

Das Kratzmuster ist homogener und weniger Tief. Dafür erzeugte der Shapton 16.000 im Test vereinzelt sichtbare Kratzer. Mit dem nackten Auge ist die Politur des Shapton 16.000 überlegen,
aber auch hier zeigen sich unter der Lupe helle Kratzer. Die Schneide sah bei beiden Messern vergleichbar gut aus. Natürlich werden hier Birnen mit Äpfel verglichen, daher diesen Vergleich
mit dem Shapton 16k nicht auf die Waagschale legen. Der Hintergrund ist, dass mich die Schärfleistung, sowie der Haartest und die Politur, nicht jedoch das Feedback, an den Shapton 16k erinnert hat.

Nach einem kurzen Ledern auf Tony Millers ,,smooth cotton" (unbehandeltes Baumwoll-Leinen) sowie dem Tony Miller Notovan Pferdeleder ging es zur Proberasur mit dem Messer vom Sigma 13k.
Die Rasur stellte sich auch ohne das Abziehen auf einem feinen Pastenriemen als unproblematisch heraus. Die Rasur verlief so, wie es der Haartest bereits versprochen hat:
ein wenig aggressiv aber gründlich. Gleiches gilt für Rasuren vom Shapton Glasstone 16.000, sowie dem Shapton Professional 12.000.
Bei solch feinen Abschlusssteinen ist die Rasur auch ohne das Pasten möglich.



Neben den feinen Rasiermessern gibt es noch ein zweites Anwendungsgebiet für diesen Stein- die Kochmesser. Zuvor habe ich das Testexemplar bis auf den Suehiro 8.000.
Die Facette erschien in manchem Winkel perfekt, bei ungünstigem Lichteinfall sah man deutlich feine weiße Linien. Das Feedback des Sigma bei Kochmessern ist hervorragend.
Der Stein fühlt sich keineswegs dicht und glatt an, so wie es beispielsweise beim Shapton Pro 12k und Shapton GS 16k der Fall ist. Er fühlt sich aber auch nicht so weich an, wie ein Naniwa Superstone 10k.
Auch das körnige Gefühl wie bei den Rasiermessern bleibt völlig aus. Der Stein erscheint hier sehr sanft aber deutlich im Abtrag. Schon nach wenigen Schüben erschien mein rostfreies Santoku mit einer
hervorragenden Facette ausgestattet! Eine Untersuchung unter der 10x Lupe und verschiedenen Lichteinfällen war sehr viel versprechend. Nur im richtigen Winkel mit starkem Lichteinfall war ein hauchfeines
Kratzmuster zu erkennen. Deutlich feiner als dies des Suehiro 8.000. Dem nackten Auge präsentiert sich ein ganz sagenhafter Spiegel, dunkel und tief wie flüssiges Quecksilber.
Im Vergleich zum Naniwa Superstone 8.000 und 10.000 gar nicht so übel.

(http://lesslemming.le.ohost.de/Messerforum/Sigma%20Select%20II%2013.000/Justinus%201.JPG) (http://lesslemming.le.ohost.de/Messerforum/Sigma%20Select%20II%2013.000/Justinus%201.JPG)

Bild: Justinus Samurai, günstiges Testexemplar mit rostfreiem Stahl. Die Politur ist im rechten Licht dunkel und perfekt, nur mit extrem viel Mühe lassen sich mit dem bloßen Auge Kratzer erkennen.


Die Superstones hinterlassen für Gewöhnlich den perfekten Spiegel, ohne jede Spur von Kratzer. Allerdings verzichten einige Schärfer auf den Gebrauch der Superstones bei größeren Werkzeugen,
wegen der Gefahr des Zusetztens und der deutlichen Weichheit der Steine. Der Sigma Select II 13.000 hat mit diesen ,,Problemen" weitaus weniger zu kämpfen.
Der Sigma erweckt den Eindruck er sei kein einfacher Polierer, sondern ein Stein mit Abtragsleistung, der einfach nur besonders fein abträgt. Das entstammt natürlich meiner subjektiven Einschätzung.

Ein zweites Testobjekt war ein Tosa Hocho Bunkaboocho mit 3 Lagen und Aogami als Schneidlage. Zuvor war es auf dem 1µm lapping film zufrieden stellend poliert. Ich habe die Facette vor geraumer Zeit etwas vergrößert,
aber die stark polierende Wirkung der Lapping Filme hat den Übergang der weichen Außenlagen zur Schneidlage unsichtbar gemacht. Als ich das Messer über den Sigma 13.000 geschoben habe, bekam ich schnell die Politur,
wie sie oben bereits erwähnt war. Allerdings wurden die weichen Außenlagen deutlich wolkiger, während die Schneidlage einen sehr guten Glanz bekommen hat.
Die Abtragsleistung an diesem harten Stahl erschien mir deutlich geringer, aber immer noch völlig ausreichend für das Finish. Beide Messer haben wie üblich noch eine Mikrofase bekommen und wurden getestet.

(http://lesslemming.le.ohost.de/Messerforum/Sigma%20Select%20II%2013.000/Bunka1.JPG) (http://lesslemming.le.ohost.de/Messerforum/Sigma%20Select%20II%2013.000/Bunka1.JPG)

Bild: Tosa Bunkaboocho, dreilagig mit Aogami Schneidlage. Ebenfalls eine ganz hervorragende Politur.

(http://lesslemming.le.ohost.de/Messerforum/Sigma%20Select%20II%2013.000/Bunka2.JPG) (http://lesslemming.le.ohost.de/Messerforum/Sigma%20Select%20II%2013.000/Bunka2.JPG)

Bild: Gleiches Messer, anderer Winkel

(http://lesslemming.le.ohost.de/Messerforum/Sigma%20Select%20II%2013.000/Bunka3.JPG) (http://lesslemming.le.ohost.de/Messerforum/Sigma%20Select%20II%2013.000/Bunka3.JPG)


Die Schneide war in beiden Fällen extrem glatt und rattenscharf. Die Armhaare sind in alle Richtungen auch oberhalb der Haut geflogen. Sogar ein Haartest war problemlos Möglich.
Zeitungspapier wurde im Druckschnitt sehr sauber und sehr geräuscharm geschnitten. Diese glatte Schneide ist freilich nicht Jedermanns Sache,
aber wer sich für einen Stein im Bereich 13.000 entscheidet, der weiß das natürlich.

Der Sigma Select II 13.000 ist ein vergleichsweise mittelharter bis harter Abschlussstein, der bei den getesteten Rasiermessern ein ungewöhnliches Feedback gezeigt hat, jedoch zu akzeptablen Resultaten geführt hat.
Der Haartest ist vom Stein weg möglich und die Rasur auch, jedoch würde eine solche Schneide noch von einem Pastenriemen profitieren. Die Körnungsangabe 13.000 erfolgt leider ohne Verweis auf ein entsprechendes System
und ist nicht ohne weiteres mit derer von Shapton und Naniwa zu vergleichen, da jeder dieser Hersteller ein anderes Korngrößensystem verwendet. Die Politur ist für Rasiermesser nicht perfekt.
Die Politur ist aber erfahrungsgemäß kein Garant für eine gute Rasur, und umgekehrt. Für Kochmesser und Werkzeuge eignet sich der Sigma 13k ganz hervorragend, da er nicht zu weich ist und die
Abtragsleistung auch bei härteren Stählen noch gut zu sein scheint. Die erzeugbare Politur ist für Kochmesser auf einem sehr hohen Niveau. Für das nackte Auge und auch für die 10x Lupe
(mehr Werkzeug zur Begutachtung der Schneide eines Kochmessers ist ohnehin sinnlos) erscheint die Facette tadellos


Ich hoffe dieser Erfahrungsbericht hat euch gefallen. Vergesst beim Lesen nicht, dass es sich um einen Erfahrungs-Bericht handelt.
Ich habe hier wiedergegeben was ich mit meinen Möglichkeiten feststellen konnte. Das heißt nicht dass jemand anderes nicht zu einem anderen Ergebnis kommt  8)
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: medler am 03. März 2012, 12:10:40
 :o :o Ich bin immer wieder begeistert von Deinen Berichten dh: dh: dh: dh: dh:
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: wernerscc am 03. März 2012, 12:53:15
Hab gerade erst den Bericht zum Suehiro Gold gelesen. Vielen Dank dafür.

Ich hab den Suehiro Gold schon sehr lange und sträflich vernachlässigt, weil mir Gefühl und Erfahrung für das Schärfen fehlten.
So wie du ihn beschreibst, lesslemming, könnte er doch perfekt zwischen Chosera 5000 und Naniwa SS 10000 passen?

Nochmal eine Frage für Dummels: Sollte ich den Suehiro zum Abrichten auch 5-10 Minuten vorher wässern, oder reicht da das nasse wasserfeste Schleifpapier?
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: lesslemming am 03. März 2012, 15:43:11
Der suehiro könnte durchaus zwischen deine beiden Steine passen, Werner!
Und natürlich muss der suehiro auch zum Abrichten gewässert werden.
Hintergrund ist, dass er das Wasser sonst weg saugt
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: wernerscc am 05. März 2012, 00:28:35
Der Hintergrund meiner Frage zum Abrichten des Suehiro ist der, daß es mir in der Vergangenheit nicht gelungen war, dem Stein auf wasserfestem Schleifpapier eine gute, saubere Oberfläche zu verschaffen. Es kam immer wieder üblerweise zum Aufreißen von kraterähnlichen Ausbrüchen, von Rillen und Riefen. Wahrscheinlich hab ich die immer wieder mit den beim Abrichten massiv freigesetzten Schleifpartikeln aus der Steinoberfläche rausgeschliffen, weil ich das Schleifpapier nicht häufig genug sauber gewaschen habe. Bei den Naniwas ist mir so etwas allerdings noch nie passiert. Dürfte vermutlich auch an der Bindung des Suehiros liegen.

Jedenfalls hab ich den Suehiro gestern mal mit einem billigen Diamantschleifblock vom Aldi, erst mit der 300er und dann mit der 600er Seite erfolgreich abgerichtet. Zwischendurch häufig Stein und Schleifblock frei gewaschen und dann war eine schöne glatte Krater- und Riefen-freie Oberfläche in wenigen Minuten geschaffen. Jetzt freu ich mich schon auf die nächste Schärfung. Hab so einige Kandidaten, die dringend der Schärfung auf den Steinen bedürfen.
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: stahl999 am 19. März 2012, 21:19:48
Hallo Zusammen
ich möchfe mal von meinem neuen Stein berichten. Es ist der Kombistein 1000/ 6000 von Imanish Besten. Eigentlich war derfür Kochmesser gedacht.  Hat aber eine so gute Pervomens das ich den 6000 jetzt auch für Rasiermesser verwende.  Der Abtrag ist richtig schnell und die Politur kommt schon sehr nahe an den ss10k ran.  Bei den inox reicht mir der als schluss Stein vor dem Leder mit Dia Paste.  Bei den guten c-Stahl Messer mit einer deutlichern besseren Härte nehmen ichdoch noch ganz gern den Natur Japaner bevor es dann aufs Leder geht.
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: strawinski am 19. März 2012, 21:48:27
dazu kann ich folgendes mitteilen. Der Imanish 1000 ist für uns Rasiermesserschleifer eigentlich der beste. Er ist besser als der Naniwa 800. Der Schleifschlamm ist ungeheuer cremig und der Abtrag schneller als beim Naniwa. Ich mußte mich dahingehend auch belehren lassen. Es ist das gleiche speil wie beim Cerax 8000. er gibt eine ungeheuer gute Kante- wesentlich besser als der Naniwa 8000....Man lernt eben dazu.
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: Zocker2104 am 19. März 2012, 23:01:28
Wieso beurteil ihr subjektive dinge mit besser oder schlechter?

Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: strawinski am 20. März 2012, 06:03:21
das hab ich jetzt nicht verstanden.
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: perteges am 20. März 2012, 08:06:18
Zitat von: strawinski am 20. März 2012, 06:03:21
das hab ich jetzt nicht verstanden.

Apfel ist besser als Birne....


Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: Zocker2104 am 20. März 2012, 08:08:19
ein Beispiel

wenn die körnung eines Stein (natürlicher Japaner) nicht gemessen werden kann, wie kann dieser dann besser sein als andere steine?

er kann härter sein ja aber wieso ist er der beste sein? für den der ihn mag ja andere hassen ihn...

es gibt meiner Meinung keine allgemeingültige Aussage dies ist der beste Stein denn es kommt darauf an was dessen benutzer mag!

Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: strawinski am 20. März 2012, 08:26:27
naja, man kann es schon messen. man müßte Referenzsteine haben von Körnung 1000 bis 10000. Dann die Schleifbilder aufnehmen und danach anderes Steine mit der gleichen Körnung ablichten. Sagt natürlich nichts darüber aus, wie man mit dem Stein klarkommt. es gibt ne Menge Leute, die lieber 8 Stunden auf nem 6000er Arkansas rumschleifen anstatt nen 6er Naniwa oder anderes zu nehmen....
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: Zocker2104 am 20. März 2012, 08:30:19
Nein es ist nicht möglich einen Natürlichen Stein exakt in seiner Körnung zu bestimmen!

1. ist er nie über die komplette Schleiffläche homogen
2. kannst du nicht in das innere des Steines schauen
3. sind auch Beobachtungen under dem Mikroskop keine Daten die man Zählen, Wiegen, Messen kann

nichtmal mit einem Raster Elektronen Mikroskop würde es gehen außer man scant den kompletten Stein auf seiner Oberfläche und sucht das größte korn heraus was aber dann beim nächsten schärfen eh wegfällt dann darfst man das nach jeder benutzung so machen!

es gibt keinen besseren oder schlechteren Stein es gibt welche die für dich besser sind
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: lesslemming am 20. März 2012, 17:42:00
Zocker hat vollkommen recht!

Es gibt drei Arten von Steinen:

Schleche/ungeeignete
Steine die mir gefallen
Steine die mir nicht gefallen

Nahezu alle gängigen Steine von Shapton, über Naniwa, Imanashi, Suehiro etc. pp. funktionieren.
Alle haben ihre Eigenarten und ihre Nachteile, aber alle funktionieren und haben ihre Daseinsberechtigung.
Das Schärfen eines Rasiermessers ist keine Raketenwissenschaft. Wer ein Messer nicht auf einem Stein scharf bekommt,
von dem viele Überzeugt sind, dann liegt es wahrscheinlich nicht am Stein. Es gibt genug Schärfer die Stein und Bein schwören werden,
man bekomme ein Messer auf dem Stein XY nicht scharf, wohingegen andere dies absolut zuverlässig können.

Strawinski, wir können nicht messen ob ein Stein besser oder schlechter ist als ein anderer.
Dein vergleichendes "Messsystem" gibt Anhaltspunkte. Vor allem was die Qualität der Politur angeht.
Aber was du garantiert nicht messen kannst ist Schärfe und Sanftheit und persönliche Präferenz. Diese Begriffe sind nämlich noch nicht einmal klar definiert.
Du kannst lediglich messen, wie gut du mit einem Stein zurecht kommst. Lass dir gesagt sein, dass es mehrere Methoden und Steinarten gibt,
mit denen ich nicht zuverlässig zurecht komme. Das heißt nicht, dass diese Methoden/Steine schlecht sind, das heißt nur dass sie nichts für mich sind.

Wir stochern hier im Dunkel weil es das einzige ist, was wir zur Verfügung haben.
Dementsprechend sind sämtliche Aussagen (damit natürlich auch meine!) immer mit Vorsicht und im richtigen Kontext zu verstehen  :)
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: strawinski am 20. März 2012, 17:45:36
Damit haste wohl recht, mein lieber...
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: stahl999 am 20. März 2012, 22:06:03
Hallo zusammen,
es gibt im web auf der Seite von leevally.com/en/newsletter/woodworking/4/5/articel1-3  einen steinvergleich wo auch die Steinkörnung in einer Tabell wird der Besten im vergleich zum Norten und im vergleich zum Sigma Select steht. Dabei fällt auf das der Besten im schnitt die feinere Steinkörnung als seine Konkurenz hat.
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: lesslemming am 21. März 2012, 17:31:40
Hallo Stahl,

der Link funktioniert leider nicht. Das Problem bei Korngrößentabellen:
Die Korngröße eines des verwendeten Schleifkorns gibt keine Auskunft darüber wie ein Stein wirklich performt.
Hast du vielleicht noch ein paar mehr Infortmationen zu dem Bester 1k/6k Kombinationsstein?
Ich muss gestehen den habe ich noch nicht probiert. Vielleicht kannst du ein paar Bilder machen und mehr ins Detail gehen?
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: Grognar am 21. März 2012, 20:10:48
Ja echt, ich will auch noch mehr Infos..hier heiß machen auf "Bester", habt Ihr vllt. ein Satz Bilder vom Schleifbild nach dem 6000???
Ich habe noch keine NSS und finde Alternativen sehr interessant..

Finden konnte ich den kombistein nur im Ausland oder bei feineWerkzeuge. Ist der so Neu oder noch einfach unbekannt.?
Kriegt man ein Friodur damit so sanft, wie es jetzt noch ist..(sanft heißt für mich, ich streichel mit dem RM die Haut und die Haare sind auch weg)?
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: stahl999 am 21. März 2012, 21:38:59
Hallo,
hier habe ich noch mal den Link Table of Stones and their Particle Sizes in Microns (µ)
http://www.leevalley.com/US/newsletters/Woodworking/5/4/article1-4.htm (http://www.leevalley.com/US/newsletters/Woodworking/5/4/article1-4.htm)

Mit den Bilder kann erst in ein zwei wochen helfen da mein Microskop hin ist.

Was soll ich zu den Steinen Sagen? Ich habe den 2000 und den 1000/6000 gekauft. Sind gerade meine lieblingsteine. Haben ein mittelharte Bindung und sind sehr gut im Abtrag. Zwar ist der 2000 nicht ganz so schnell wider der Shapton Glasston aber das Finish und das Gefühl beim Schleifen sind beim Besten Besser.
Was man allerdings wissen sollte ist das die Oberfläch vom stein sich relativ schnell zusätzt. Es ist gut wenn mann vor gebrauch mit einem Nagura oder 1000er Schleifpapier ganz leicht und ganz kurz drüber geht. Der Steinverschleiß dürfte dem Sigam Select (habe nur den 220er) nahe kommen. Bei haufigen gebrauch muß also ab und zu abgerichtet werden.
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: Grognar am 23. März 2012, 08:51:00
Dank an Stahl, hört sich gut an. Ich hoffe, daß klappt dann noch mit den Bildern.
Meinst du, man benötigt dann noch zwingend einen 10k Stein, oder ist das eher eine Schönheitskur.?
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: stahl999 am 29. März 2012, 22:29:43
Hallo zusammen hier sind ein paar Bilder nach dem schleifen eines Zwilling rostfreiem Rasiermessers.[img][/img
Das mit den Bilder haut irgend wie nicht hin kann mir jemand helfen.
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: Zocker2104 am 29. März 2012, 22:31:51
wo?
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: Grognar am 30. März 2012, 05:46:03
Steht unter C )  Bilder einfügen

www.gut-rasiert.de/forum/index.php/topic,18529.0.html
Titel: [Review] Sigma Select II 3.000 & 6.000
Beitrag von: lesslemming am 23. Februar 2013, 11:08:55
Zur Info: Das Review bezieht sich großteils auf Kochmesser. Für Rasiermesser kann ich diese beiden Steine nicht uneingeschränkt empfehlen.

Mein Steine-Sortiment hat sich seit geraumer Zeit nicht mehr geändert. Mit dem Hauptaugenmerk auf Rasiermesser, habe ich mich auf die komplette Shapton Glasstone Serie besonnen.
Die Glasstones von 500 bis 30.000 eignen sich für Rasiermesser hervorragend und haben meinen Durst nach neuen Steinen weitgehend gestillt.
Meine Kochmesser wollte ich aus vielerlei Gründen aber nicht auf den Glasstones schärfen. Daher habe ich weitgehend zusammengewürfelte Setups für meine KM verwendet.
Diese Überreste anderer kompletter Serien die ich mal in Gebrauch hatte, waren, um einige zu nennen: Naniwa Chosera 1.000, Shapton Pro 2.000, Shapton Pro 5.000,
diverse Naturjapaner, ein Suehiro Gold 8.000 und der Naniwa SS 8k und 10k, sowie der Sigma Select II 13k.

Um etwas mehr Einheit in meine Kochmesser-Steine zu bringen habe ich mich entschieden mein Setup zu erweitern und zwar mit dem Sigma Select II 3.000 und 6.000.
Ich zitiere mich mal selbst aus dem Beitrag, den ich zum Sigma Select II 13.000 bereits verfasst habe:

ZitatVitrifikation, im deutschsprachigen Raum Verglasung genannt, bezeichnet hier die Sinterung der Schleifsteinrohstoffe zu einem festen Schleifkörper.
Das Resultat ist eine Struktur aus festem, amorphem Glas mit definierten Eigenschaften, um das Schleifkorn zu binden. Der Sigma Select II wird als "vitrified bond" bezeichnet,
es handelt sich also um einen keramisch gebundenen Schleifstein. Bei dessen Herstellung werden pulverförmige Schärfkörper in einer Mischung mit weiteren bewährten Materialien
(Bindemittel wie Ton oder Feldspat, Füll- und Hilfsstoffe usw.) in einem Sinterprozess mit bis zu 1.000 °C gebrannt. Bei der Abkühlung bildet das Bindemittel eine Matrix aus Glas,
welche die Schärfkörper mit definierten Eigenschaften festhält. Steine einer solchen Machart bezeichnet man grundsätzlich als keramisch gebunden, das Bindemittel ist Ton oder Felspat.

(http://lesslemming2.le.ohost.de/M%C3%BCll/IMG_0045.jpg)

Der Sigma Select II 3.000 kommt in einem Moosgrün daher und überragt mit seiner Dicke sogar noch den Chosera 1.000.
Auch weitere Vergleiche zum Chosera 1.000 kommen in den Sinn:
Der Stein fühlt sich unglaublich grob an.

Der Chosera 1.000 ist mein bisher liebster Stein für den Grundschliff. Sahnig, aber aggressiv ist er genau richtig für die harte Arbeit am unteren Ende.
Nun, der Sigma II 3k fühlt sich mindestens genauso grob an, wie der Chosera 1k. Und was soll ich sagen? Er trägt auch Material genau so schnell ab.

Der Sigma 3k ist unheimlich aggressiv, insbesondere für seine vermeintliche Feinheit. Im Vergleich zu Shapton Pro 2k, Naniwa SS 3k und Shapton GS 3k,
ist der Sigma 3k ein echter Stahlfresser. Allerdings wird die Schneidkante verhältnismäßig gröber, als man es von einem 3k gewohnt ist.
Von all den eben genannten Steinen erzeugt der Sigma 3k die gröbste. Ich würde den Stein als relativ hart beschreiben. Es ist nahezu unmöglich in ihn hineinzuschneiden.
Jedoch zeigt er null Tendenz dazu, sich zuzusetzen, sondern setzt ständig neues Schleifkorn frei. Er erzeugt aber auch keine Schärfpaste (von alleine).
Ich würde ihn also beschreiben, wie einen Stein so hart wie ein Chosera.
Für Rasiermesser würde ich sogar sagen, ist dieser Stein wegen seiner Aggressivität nicht zu empfehlen.

Die Politur ist sehr homogen und vergleichbar mit Chosera 1k und Shapton Pro 2k. Gleichmäßige und parallele Kratzspuren,
die aber nicht sehr tief in den Stahl ragen und im rechten Lichteinfall einen hauch von Spiegel/Glanz aufweisen.

Der Sigma Select II 6.000 ist farblich passend zum 13.000er aus der gleichen Serie.
Dieser fühlt sich deutlich sanfter in der Hand an. Er macht auch einen weicheren Eindruck.
Das Messer auf dem Stein zeigt, dass auch der 6k ein echter Stahlfresser ist. Allerdings deutlich sanfter und seiner Körnung eher angemessen.
Das Schärfgefühl ist ähnlich einem 4.000er oder dem Chosera 5.000. Die Abtragsleistung ist enorm und spürbar.
Hier würde ich von einer Mischung sprechen aus: weichem Naniwa Superstone (aber gerade hart genug um nicht hineinschneiden zu können) und hart/aggressivem Chosera.
Der Stein verwendet sich sehr angenehm und die Geschwindigkeit ist berauschend.

Das Kratzmuster wird sehr schnell sehr viel feiner, mit einem deutlich erkennbaren Ansatz von Politur.
Natürlich ist in dem Körnungsbereich 6.000 noch kein Spiegel zu erwarten, aber im Vergleich zu anderen 6k ist die Politur wirklich nicht schlecht.
Die Schärfe ist enorm agressiv. Die Schneidkante ist dabei aber nicht unerwartet Grob, sondern lediglich "gemein".
Das Messer schneidet durch Gemüse. Sehr gut!

(http://lesslemming2.le.ohost.de/M%C3%BCll/IMG_0051.jpg)
(von oben nach unten: 3k, 6k, 13k)

Zusammengefasst würde ich sagen:

Der 3.000er ist unerwartet grob. Aber dafür sehr schnell und effektiv.
Der 6.000er macht wieder wett, was der 3.000er an Aggressivität mitbringt. Er schafft es sowohl die Kratzer
als auch die Schneide zu ebnen und das in rasender Geschwindigkeit. Zusammen sind beide also sehr empfehlenswert für die Küche.

Für denjenigen, dem es nicht schnell und einfach genug gehen kann, aber hohe Ansprüche an die Schneide in der Küche hat kann ich empfehlen:

Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: lesslemming am 11. Januar 2015, 12:15:09
Es leeeeebt!

Und wieder wird ein totgeglaubter Thread auferstehen. Ich fand den Inforthread immer sehr nützlich, da er wie eine Datenbank für Steine fungiert.
Also werde ich hier mal meine Erfahrungen mit den Spyderco Benchstones teilen.

Die Schärfsteine von Spyderco sind ziemlich interessant. Die Steine arbeiten laut dem Hersteller anders als herkömmliche Steine, sie haben keine Schärfkörper die in eine Resinmatrix gebunden sind wie es z.B. bei Naniwa Superstone der Fall ist. Stattdessen sind die Steine einfach nur sehr harte Körper mit einer definierten Oberfläche. Es ist diese Oberfläche und ihre Rauhigkeit, die das Schärfverhalten bestimmt. Dies gilt insbesondere für die -laut Hersteller "geschlossenen"- Steine Fine und Ultrafine, wohingegen der Medium oder Medium Fine eine offenporige Oberfläche hat.

(http://home.arcor.de/lesslemming//Sell/_DSC1549.JPG)

Der braune Medium Fine zieht in der Tat Wasser, d.h. er besitzt Poren. Tendentiell nutzt sich dieser Stein auch ab und kann ab und zu mal abgerichtet werden. Der Medium arbeitet direkt aus der Box wie ein circa 800er Wasserstein und besitzt die Fähigkeit an ein Rasiermesser oder Taschenmesser eine saubere Facette zu setzen. Das Schliffbild ist gleichmäßig und die Schneide auserordentlich aggressiv. Der Medium ist als eigenständiger Stein wegen seiner Offenporigkeit gesondert von den anderen Geschwistern zu betrachten. Der Medium nutzt sich laut berichten ab (auch wenn eher langsam) und lässt sich durch Bearbeiten der Oberfläche nicht maßgeblich beeinflussen.

(http://home.arcor.de/lesslemming//Sell/_DSC1550.JPG)

Die Spyderco Fine und Ultrafine sind meiner Meinung nach in ihrer Zusammensetzung identisch. Das kann ich natürlich nicht belegen.
Betrachten wir aber was wir wissen: Die Steine sind nichts als harte Objekte mit einer definierten Oberfläche. Je feiner die Oberfläche, desto feiner der Schliff.
Die beiden Steine Fine und Ultrafine kommen mit einer (leider) wenig definierten Oberfläche. Die Steine sind anfangs sehr rauh und das Schliffbild mäßig.
Berücksichtigen wir aber was wir bereits wissen, fällt uns auf das wir die Oberfläche und somit die Performance beeinflussen können.
Die Amerikaner raten daher die Spydercos vor Beginn einmalig gründlich abzurichten. Dazu werden DMTs empfohlen, die diese Tortur nicht besonders gerne mitmachen.

(http://home.arcor.de/lesslemming//Sell/_DSC1554.JPG)

Da es mir aber nicht auf hundertrpozentig ebene Oberflächen ankommt, sondern nur auf das Verfeinern der Oberfläche habe ich mir diesen Schritt geschenkt.
Stattdessen habe ich mir ein 1.500er Nassschleifpapier aus dem Baumarkt/Autofachhandel besorgt. Ein 800er tut's sicherlich auch. Ein Fetzen dieses Papiers für ein paar Minuten über die Steine gerieben verfeinert die Oberfläche maßgeblich. Beide Steine arbeiten viel Sanfter und zuverlässiger.
Der Spyderco UF hat dann von mir noch eine Verfeinerung mit Micromesh 4.000, 8.000 und 12.000 erhalten (Micromesh ist ein Schleifleinen, es geht natürlich auch jedes andere sehr feine Schleifpapier). Das Ganze hat 20 Minuten gedauert und der UF ist absolut glatt.

(http://home.arcor.de/lesslemming//Sell/_DSC1555.JPG)

Zur Performance:

Der Medium greift wie ein 800er.
Der Fine greift ohne Bearbeitung der Oberfläche wie ein 1.000er, nach der Bearbeitung wie ein 6.000er
Der UF greift ohne Bearbeitung wie ein 2.000er, nach der Bearbeitung wie ein 10-30.000er

Zur Rasur:

Ein Messer auf diesen drei Steinen von stumpf aber unbeschädigt auf Rasurschärfe zu bringen dauert knapp 30 Minuten.
Die Politur der Facette ist nicht ganz optimal, aber sehr homogen. Einen Spiegel wie mit Shapton oder Naniwa konnte ich bislang auf RM nicht erreichen.
Der Haartest ist eine echte Ansage. Der UF erzeugt eine Feather-ähnliche Rasurschärfe und das bestätigt auch das Rasurergebnis.
Die Steine sind also durchaus geeignet für RM; Prädikat quick 'n simple

Taschenmesser oder Kochmesser:

Ich habe mich für die schmale Vriante der Steine mit knapp 50mm Breite entschieden. Sind ja so schon teuer genug. Für Kochmesser ist mir das ein bisschen zu schmal; für Taschenmesser (Fixed oder Folder) ist die Größe allerdings optimal. Auch hier schafft es der Medium Fine in angemessener Zeit eine schöne und gleichmäßige Facette aufzubauen. Ganz stumpf oder beschädigt sollte das Messer nicht sein, aber zum gelegentlichen Nachschärfen ist der Medium durchaus geeignet. Die Steine Fine und Ultrafine greifen dann sehr schön ineinander und hinterlassen optisch sehr gute Ergebnisse. Grade der geglättete Ultrafine hinterlässt einen guten Spiegel.

Hinweis:

Die Steine neigen dazu einen feinen Bart auf der Schneide zu erzeugen. Das sorgt für extrem scharfe Schneiden, ähnlich der Feather. Nicht jedem gefällt diese Art von Schärfe. Aber grade bei Taschenmesser ist eine solche skalpellartige Schärfe sehr interessant. Ich persönlich finde das ein Messer auch bei der Rasur richtig scharf sein darf. Die Spyderco sind anders als klassische Wassersteine, aber sie haben ihre Daseinsberechtigung.
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: Dullblade am 23. Januar 2015, 15:08:24
Kennt jemand die drei?

http://www.ebay.de/itm/LARGE-8-X3-WELSH-SLATE-TRI-SHARPENING-STONE-SET-3-HONES-RAZOR-KNIFE-CHISEL-/171288468596?pt=UK_Collectables_Barber_Shop_Collectables_LE&hash=item27e1969c74

Ich habe sie gestern erhalten und aber nur kurz Gelegenheit gehabt sie zu testen. Der 8k fühlt sich beim schleifen weich an, produziert auch rasch viel slurry, die beiden anderen sind deutlich härter. Den 8k würde ich mit einem schwarzen Thüringer vergleichen wollen, ähnlich MST, die anderen beiden gehen in Richtung eines Ohzuku. Haartest war auch kein Thema. Hervorragend ist auf jeden Fall die Größe und der jeweils passende Anreiber.
Werde demnächst mal ein Messer komplett durchschleifen und berichten, sie scheinen auf jeden Fall Ihr Geld Wert zu sein, im Zweifel brauch es nur noch etwas gröberes für den Grundschliff...
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: Sicknote am 23. Januar 2015, 19:50:41
Klingen interessant. Vielleicht gönne ich mir die mal.
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: Hellas am 23. Januar 2015, 21:27:12
Zitat von: Dullblade am 23. Januar 2015, 15:08:24
Kennt jemand die drei?

http://www.ebay.de/itm/LARGE-8-X3-WELSH-SLATE-TRI-SHARPENING-STONE-SET-3-HONES-RAZOR-KNIFE-CHISEL-/171288468596?pt=UK_Collectables_Barber_Shop_Collectables_LE&hash=item27e1969c74

Ich habe sie gestern erhalten und aber nur kurz Gelegenheit gehabt sie zu testen. Der 8k fühlt sich beim schleifen weich an, produziert auch rasch viel slurry, die beiden anderen sind deutlich härter. Den 8k würde ich mit einem schwarzen Thüringer vergleichen wollen, ähnlich MST, die anderen beiden gehen in Richtung eines Ohzuku. Haartest war auch kein Thema. Hervorragend ist auf jeden Fall die Größe und der jeweils passende Anreiber.
Werde demnächst mal ein Messer komplett durchschleifen und berichten, sie scheinen auf jeden Fall Ihr Geld Wert zu sein, im Zweifel brauch es nur noch etwas gröberes für den Grundschliff...

Glückwunsch, hervorragendes Trio. ;D Ich habe nur die drei, einen BBB und zum setzen der Facette einen Cerax 1000/3000, bislang jedes meiner Messer damit scharf und sanft bekommen und mehr Steine brauch ich auch nicht (auch wenn mich noch ein GBE reizen würde, wenn ich mal einen guten Bankstein zu vernünftigem Preis finde)
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: Dullblade am 02. Februar 2015, 08:51:42
So, am Wochenende mal mein 8/8 Friodur mit Rundrücken und Gradkopf komplett neu geschliffen. Zuerst auf einen 1.000er, dann direkt auf den walisischen 8k. Angerieben, bildet sich rasch viel Slurry, der Steinn gibt ein weiches Gefühl zurück. Dann auf den 12k, den Dragons tongue. Wenig Slurry, fühlt sich relativ hart an, danach gings auf den 15k. Letzterer bildet wieder mehr Slurry und ist etwas weicher. Nachdem der durch war, habe ich nochmal abgeklebt und mit dem 18k gefinished. Danach kurz auf Chromoxid, dann geledert.
Am Abend gleich mal ausgetest, das Ergebnis war sehr zufriedenstellend, ebenso die Rasur heute früh. Ob der 15k tatsächlich 15k hat sei einmal dahingestellt. Optisch glänzt sowohl die Facette als auch die Auflagefläche am Rücken hochglanz. Mit der Lupe sind zwar noch Spuren zu erkennen, aber ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Am angenehmsten ist die Größe, die gesamte Klinge passt auf den Stein, man kann fast ohne Versatz arbeiten, was eine sehr schöne Facette ergibt. Der Versand ist zwar teuer, dennoch Kaufempfehlung. dh:
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: Hellas am 02. Februar 2015, 20:23:09
Dullblade, kann es sein, dass du bei der Reihenfolge die Steine vertauscht hast.  ;) Der Dragons Tongue ist meines Wissens der "Gröbste" von den dreien, dann kommt der purple Lyyn und dann der unbenannte 15k (ok, ob der wirklich 15k hat, glaubt man oder nicht, was mir aber egal ist, da es jedenfallst ein toller finnischer ist), nach dem ich ohne Cromoxid nur noch ordentlich ledere..

Und dein Sprung von 1000er auf (wohl den Purple Lyyn) ca. 10-12 k scheint dann ja wohl die Theorie zu widerlegen, dass man nicht so große Sprünge von mehr als 3-4 k machen soll...aber wenn es funktioniert und offenbar ScheinT der Slury da eine ganz gewaltige Rolle bei den Sprüngen zu spielen..Ich hätte sicher noch meinen Blauen Brocken dazwischengeschoben, aber ich beherrsche auch nicht die Unicot Methode, mit der man wohl mehr als eine GBB für ein ordentliches Schärfen eh nicht braucht (ein ordentlicher GBB Bankstein fehlt mir dann noch in meiner Sammlung) o)

Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: Dullblade am 05. Februar 2015, 14:15:58
Zitat von: Hellas am 02. Februar 2015, 20:23:09
Dullblade, kann es sein, dass du bei der Reihenfolge die Steine vertauscht hast.  ;) Der Dragons Tongue ist meines Wissens der "Gröbste" von den dreien, dann kommt der purple Lyyn und dann der unbenannte 15k (ok, ob der wirklich 15k hat, glaubt man oder nicht, was mir aber egal ist, da es jedenfallst ein toller finnischer ist), nach dem ich ohne Cromoxid nur noch ordentlich ledere..

Ja kann sein, ich dachte der Purple farbene ist der Dragons tongue... ich habe sie aber gleich nach dem Auspacken an der Seite beschriftet, die Reihenfolge war schwarz, purple, schwarz... :) auf jeden Fall ist das Trio gut, am schönsten finde ich die Größe. Ich hab jetzt ja schon vieles ausprobiert, vom 1000er King (den nutze ich immer noch) über 6 und 8000er synthetisch, einen schwarzen Thüringer, die 3 Spydercos, 2-3 Japaner, samt die verschiedenen Nagura und jetzt die 3. Zuletzt nutze ich immer einen Nakayama mit den verschiedenen Naguras, aber mir gefällt die Größe so gut, die nächsten Messer kommen auf die Waliser...

Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: BastlWastl am 08. Februar 2015, 14:49:09
Ich bin immer wieder über diesen Stein gestolpert, beim suchen nach Schnäppchen in der Bucht, nun habe ich endlich zugeschlagen.

https://www.kirschen-shop.de/3705004_Natur-Vulkan-Abziehstein-90x40-mm_p3640324.html (https://www.kirschen-shop.de/3705004_Natur-Vulkan-Abziehstein-90x40-mm_p3640324.html)

Der Stein war im Auslieferungszustand, recht rudimentär abgerichtet, die Oberflächen wirkten sehr grob. Das erste Testbeschleifen war mehr als ernüchternd!
Er wirkte ziemlich kratzig, kaum Metallabrieb zu sehen, rundum ich war nicht zufrieden......

Dann habe ich den Stein mittels DMT abgerichtet, die Oberfläche wurde viel feiner, sowohl die Schieferrückseite (vom Shop mit ca. 4000 angegeben), als auch die NaturVulkan schicht (laut shop 7000).

Während des abrichtens habe ich dann wie gewohnt ein kleines Herder drübergezogen (noch mit dem Schleifschlamm von der DMT 125`er), und die ersten Eindrücke haben sich bestätigt, der Schlamm verfärbte sich sehr sehr verhalten, sehr langsam der Stein, auch mit Schlamm, aber die erzeugte Schneide war nicht schlecht. Die Vulkangesteinsschicht ist sehr sehr hart, dagegen der Schiefer wirklich sehr weich.

(http://up.picr.de/20929482hm.jpg)

(http://up.picr.de/20929485ln.jpg)

(http://up.picr.de/20929487od.jpg)

(http://up.picr.de/20929488pb.jpg)


Im zuge verschiedener Schleifsteintests habe ich ein Rasiermesser, das mittels Nakayama Maruka auf Endschärfe gebracht wurde, wie vom Verkäufer empfohlen mit Öl als Gleitmittel über den Stein geschoben..............

So sah die Facette nach der Behandlung aus:

Im Prinzip ist dieser Stein wenn er fein abgerichtet ist, vergleichbar mit anderen Ölsteinen (Arkansas/LaLune), und spielt eigentlich in der gleichen Feinheitsklasse! (Weit über 10000).
(http://up.picr.de/20929677db.jpg)
Der HHT vom Maruka wurde nicht übertroffen, aber 1 zu 1 beibehalten (da das ja daran liegen könnte das der Stein so langsam ist (ist er ja auch.....) habe ich noch folgenden Versuch gestartet:

Messer mit neuer Facette versehen, (Chosera 1000), Slurry mit DMT angerieben, mit Wasser natürlich, eine Verdünnungsprozedur wie mit einem Belgier durchgeführt, und anschließend nur mit Öl nochmal ca. 100 Schübe gemacht. Sieht sehr unspektakulär aus, rasiert aber super!:

(http://up.picr.de/20929680ph.jpg)

Fazit: Für 23,95€ (11,5cm*6,5cm) ein Toller Abschlußstein der sich vor keinem Thüringer und Arkansas verstecken braucht!
Er schleift natürlich langsamer wie der langsamste Belgier, aber das Ergebniss ist erheblich feiner!
Ein Top Stein wenn es z.B. darum geht einer Kunststeinschneide über 10k die bissigkeit zu nehmen, ohne auf die Schärfe verzichten zu wollen, also ein Top Cromox Ersatz!

Die Schieferseite ist ansich auch intressant, aber aus der bin ich noch nicht so recht schlau geworden.

Klare Kaufempfehlung für Leute die nach einem 8 oder 10000`er Kunststein noch eine Steigerung brauchen, oder das Rasurerlebniss sanfter haben wollen, und Öl nicht scheuen!

Grüße Wastl.



Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: Rockabillyhelge am 08. Februar 2015, 15:53:20
Boah, was ist das denn für ein Ding? Der erinnert ja optisch schwer an einen Belgier, kann das nicht eigentlich ein sehr feiner Belgier sein?
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: BastlWastl am 08. Februar 2015, 16:26:00
Zitat von: Rockabillyhelge am 08. Februar 2015, 15:53:20
Boah, was ist das denn für ein Ding? Der erinnert ja optisch schwer an einen Belgier, kann das nicht eigentlich ein sehr feiner Belgier sein?

Optisch ja, ansonsten überhaupt nicht. Der Stein ist zwar von der Härte ähnlich wie sehr harte Belgier, aber im Verhalten eher wie eine Glasscheibe. Ich dachte früher auch immer das wird ein Belgier sein, aber weder die Schieferschicht, noch der eigentliche Stein sind den Belgiern ähnlich die ich habe (und das sind ja ein paar ;D).
Sicher ist es handelt sich um einen Naturstein, auf Anfragen beim Hersteller/bzw. Vertrieb haben bis jetzt noch keine Antwort erhalten.

Ist auf jedenfall erstaunlich fein und einen Versuch Wert, allerdings nur fein mit Öl. Mit Wasser betrieben lande ich bei einem Ergebniss das zwar für Küchenmesser eine ordentliche Schärfe zaubert, aber für Rasiermesser nicht wirklich taugt.

Grüße Wastl.

Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: doorsch am 08. Februar 2015, 20:26:06
So habe das kleines Format geordert, will auch mal mit dem Teil spielen ;-) ging mir wie Dir hatte das letzte Jahr immer mal wieder überlegt zu bestellen hab es aber nie getan.....

Danke für den tollen Bericht Wastl!!
Titel: [Review] Chosera Set
Beitrag von: lesslemming am 04. Juni 2015, 12:20:28
Hallo liebe Forumsgemeinde,

heute stelle ich ein Set vor, dass ich schon länger immer mal wieder in Gebrauch hatte. Es handelt sich um das Chosera Set von Naniwa.
Zunächst: Naniwa hat seiner Steineserie ein neues Image und damit auch einen neuen Namen verpasst. Die Naniwa Superstones heißen jetzt Naniwa Speciality Stones und die Naniwa Chosera Stones heißen jetzt Naniwa Professional stones. Alles in Allem kann ich mit Fug und Recht behaupten die Steine sind weitgehend identisch, abgesehen von der Abmessung (Professional ist etwas weniger dick) und der Verpackung. Ich verwende beide Namen, Chosera und Professional, hier austauschbar.


(http://home.arcor.de/lesslemming//Sell/Chosera/Chosera%202.jpg)

Ich beginne mit dem Chosera 1.000, dem Hulk.
Der dicke Grüne ist für das Setzen einer Facette an einem Rasiermesser vorzüglich geeignet. Der Stein ist relativ hart, hat aber ein sehr angenehmes Feedback. Das Gefühl ist insbesondere für einen 1.000er sahnig aber bestimmt. Die Facette wird schnell gesetzt und ein sehr homogenes Kratzmuster an einer schön definierten Klingengeometrie wird erzeugt. Der Chosera 1k ist seit Jahren mein Lieblingsstein wenn es um den Grundschliff geht. Auch an großen Klingen wie Werkzeugen oder Kochmesser tut dieser Stein wahre Wunder. Nicht ohne Grund gehört dieser Stein zu den meistempfohlenen bei den amerikanischen Kollegen.

(http://home.arcor.de/lesslemming//Sell/Chosera/Chosera%201.jpg)

Nach dem 1.000er hat man die Wahl; springt man direkt auf den Chosera 5.000 oder setzt man den Chosera 3.000 dazwischen. Beides ist problemlos möglich, aber der Chosera 3.000 ist ein so angenehmer Stein dass ich ihn immer wieder gerne raushole. Der Chosera 3k ist enorm schnell für seine Feinheit. Ob Rasiermesser oder Kochmesser, für das Nachschärfen einer unbeschädigten aber abgenutzten Schneide reicht der völlig aus! Unsagbar feines Schleifgefühlt und blitzschneller Abtrag machen den Stein zu meinem geheimen Favouriten der Serie. Die Politur ist an dieser Stelle schon nicht schlecht, ein feines und ebenmäßiges Kratzmuster. Für Kochmesser kann man hier schon aufhören.

(http://home.arcor.de/lesslemming//Sell/Chosera/Chosera%203.jpg)

Der Chosera 5.000 ist ein bisschen härter als der Chosera 3.000, hat jedoch ein ähnlich angehmes Schärfgefühl. Hier wird die Geometrie der Klinge richtig ausgefeilt dank des feinen aber deutlichen Abtrags des Steines. Ein feines, weißes Kratzmuster wird erzeugt, das auf größeren Klingen wie Kochmesser einer Politur mit dem bloßen Auge recht nahe kommt. Die Feinheit ist nicht von schlechten Eltern.

Anschließend folgt der Chosera 10.000, der heilige Gral der Serie (angeblich). Der Chosera 10k ist deutlich härter als der Superstone 10k und bietet auch für Kochmesser eine geeignete Resistenz gegenüber dem Einschneiden. Der Stein ist recht hart, jedoch nicht glasartig sondern bietet ein feines Gefühl von einem Polierstein. Auch dieser Stein arbeitet rasend schnell und trägt echt Material ab. Auf einem Kochmesser lässt sich hier fürs bloße Auge eine sehr ordentliche Politur erzeugen mit der man voll und ganz zufrieden sein kann. Bei Rasiermessern zeigen sich unter dem Mikroskop noch vereinzelt Kratzer. Der Haartest kommt wie man es von einem 10k erwarten würde und die Rasur ist unproblemtisch und angenehm mit einer leichten Aggressivität so wie man sie direkt vom Stein mit dem 10k gerne hat. Die Klinge ist auf diesem Niveau einfach "schnittig".


(http://home.arcor.de/lesslemming//Sell/Chosera/Chosera%204.jpg)

Alles in Allem zieht sich durch die Chosera Serie das Prädikat: Schnell. In Windeseile ist mit 3-4 Steinen alles von Grundschliff bis Finish erledigt. Egal ob Kochmesser oder Rasiermesser, die Steine sind Splash 'n Go, super schnell, machen keinen Dreck und funktionieren sehr berechnbar. Dem Käufer sollte jedoch klar sein, dass die Steine wegen ihrer Geschwindigkeit und dem hohen Abtrag zur Aggressivität neigen, d.h. weniger ist hier mehr.
Ich bin mir noch unschlüssig ob ich das Set behalten werde, da ich ein volles Set Shapton Glassstones und Professional stones für meiner Rasiermesser habe.
Vielleicht verkaufe ich das Set wieder, auch wenn ich damit Verlust mache. Zur Info, ich hatte bereits drei mal das Chosera Set gekauft und wieder verkauft, bin aber immer wieder darauf zurückgekommen.
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: BastlWastl am 10. Juni 2015, 22:47:50
Danke Lesslemming für dieses Review!

Ich bin ein großer Fan der Chosera/Pro Steine von Naniwa.

Wie auch schon an anderer Stelle erwähnt ist der Chosera/PRo 5000 etwas durstiger, also nicht unbedingt Splash and Go, aber dennoch muss er nicht unbedingt eingeweicht werden. Bei Rasiermessern schwöre ich auf Chosera 1000 danach Natursteine, bei Küchenmessern dagegen bin ich vom 5000`er absolut als Abschlussstein/Touch Up Stein mehr als begeistert.

Meiner Meinung nach sind die Steine auch viel besser als die Shapton Glassstones, vorallem noch abriebsresistenter.

Will sagen ich schließe mich deiner Meinung zu 100% an, wobei ich dein faible für die Shaptons nicht nachvollziehen kann, aber jedem das seine, gut sind die ohen Frage, aber mit den Choseras nicht auf einer Stufe.

Grüße Wastl.
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: doorsch am 11. Juni 2015, 21:34:36
Danke für dem Test Leslemming!!!
Titel: Re: Suehiroo 20.000
Beitrag von: BastlWastl am 21. Juni 2015, 14:39:20
Zitat von: lesslemming am 01. Juni 2010, 08:26:31
Ein neues kleines Review,
leider ohne Bilder. Allerdings sind Bilder vom Stein im Netz zu finden:
suehiro-toishi.com/gokumyo/gmseries.html
japan-messer.shop.de

Es handelt sich um eine eher neue, bzw. unbekannte Art von Steinen, eines eher "underdog"-Herstellers.
Der Name Suehiro ist in diesem Forum nicht oft gefallen, obwohl ich schon länger (auch im Messerforum)
von meinem Suehiro Gold 8.000 berichtet habe, den ich -zu meinem heutigen leidwesen- verkauft habe.
Schade, denn der hat sich im Nachhinein als Spitze erwiesen.

Suehiro hat nun eine neue Serie der gehobenen Klasse auf den japanischen Markt gebracht.

Ich konnte den Gokumyo 20.000 einige Tage lang und an einigen Klingen ausprobieren.


(http://www.niigata-honmono.jp/shops/GMN200.jpg)
Copyright: suehiro-toishi.com

Der Stein selbst ist in einem angenehmen, großen Format und hat eine standfeste Basis aus Hartgummi.
Die Basis, auch wenn ich Steine ohne Basis bevorzuge, ist deutlich praktischer als die von Naniwa.

Zuerst habe ich ein Rasiermesser bis zum Naniwa Superstone 10.000 aufpoliert.
Die Facette war unter 30x Vergrößerung frei von Kratzern und hochglanzpoliert.
Die Schneide war sehr fein, sodass man mit einer Paste ledern und sich rasieren könnte.

Der Haartest (ein Haar gegen die Wuchsrichtung gehalten und geschnitten) war auf ca 0,5cm möglich.

Es folgten einige wenige Schübe auf dem Gokumyo 20k. Der Stein hat ein sensationelles Feedback.
Er schleift sich angenehm sahnig und keineswegs glatt wie Glas. Schon nach kurzer Zeit gibts dunklen Abrieb,
was zeigt dass der Stein für seine Feinheit deutlich abträgt.

Nach ca. 40 Schüben habe ich die Facette erneut kontrolliert. Ohne Vergrößerung sah die Facette hell poliert aus,
allerdings hat sie an dunkler Brillianz (im Vergleich zu Superstone 10k) verloren.
Unter 10x Vergrößerung war ein deutliches, sehr gleichmäßiges und feines Kratzmuster erkennbar.
Obwohl ich sehr auf die Politur einer Facette achte, ist das Kratzmuster derart homogen und fein, dass es nicht stört.

Das feine Kratzmuster lässt sich sehr gut mit der Fähigkeit des Steines abzutragen vereinbaren;
der Suehiro 20k scheint mir einen sehr hohen Anteil an Schleifkörpern, bei gleichzeitig hoher Härte der Matrix zu haben.
Daher sind die Schleifpartikel gezwungen die Facette abzutragen, statt zu polieren.

Die Schneide fühlt sich nach dem Suehiro 20k sehr sehr fein an.
Eine Vergrößerung ergab keine Ausbrüche/Zähne. Der Haartest war auf einem höheren Niveau als auf dem Superstone 10.000 möglich:
ca. ab 1cm, eventuell sogar 1.5cm vom Haltepunkt entfernt sanft und klanglos, direkt vom Stein.
Ich bin mir sicher man hätte auf dem unbehandelten Leder abziehen können und eine hervorragende Rasur genießen.

Um zu sehen ob noch mehr möglich ist, habe ich den Winkel des Rasiermessers erhöht:
Ich habe eine weitere Lage Isoliertape auf den Rücken geklebt.

Nach nur weniger als 20 Schüben eine Überraschung: Der Suehiro 20k hat eine neue Facette aufgebaut!
Ich hatte damit gerechnet, dass ein winziger Teil der Facette poliert wird,
stattdessen hat der Suehiro eine komplett neue, klar definierte Schleiffläche (Mikrofase) erzeugt.
Das heißt der Stein trägt wirklich viel Material ab für seine Feinheit.  
Eventuell ist er sogar direkt nach einem 5.000er verwendbar, so schnell ist er.

Die Mikrofase hat beim Haartest keine nennenswerte Verbesserung erbracht.

Um den Vergleich nicht zu scheuen habe ich den Suehiro 20k gegen das beste Pferd in meinem Stall antreten lassen:
Den Nakayama Kiita mit Maruka Stempel und Nashiji. Nach wenigen Zügen fühlte sich die Schneide kaum besser an.
Natürlich begiebt man sich hier auf subjektives Gebiet, aber der Haartest war meiner Meinung nach einen klitzekleinen Funken besser als auf dem 20k. Der Haartest war immernoch auf 1-2cm möglich.
Einen eindeutigen Sieger in Sachen Feinheit gibt es nicht. Beide sind *sehr* fein!
Allerdings ist der Suehiro 20k deutlich schneller.

Für Kochmesser verhält es sich ähnlich; der Stein ist schnell genug um die größeren Facetten der Messer zu handeln.
Trotz seiner Feinheit ist er auch für große Klingen sehr angenehm zu verwenden, kein Festkleben, kein Stocken und keine Glasoberfläche.
Ein feines Gefühl. Die Schneide ist ultrafein. Der Druckschnitt ist natürlich hervorragend.


Fazit: Bisher hat noch kein Stein es geschafft die Politur des Naniwa Super 10.000 zu verbessern.
Lediglich der Franke von der berliner Seifensiederin hat die Politur erhalten.
Wer sich nicht daran stört eine hell polierte Facette mit homogenen und leichten Schleifmuster unter Vergdrößerung zu erzeugen
und sich direkt nach dem Stein rasieren will, oder den ultimativen Finisher sucht,
wird beim Suehiro 20k nicht enttäuscht und mit einem sehr angenehmen und schnellen Stein belohnt.
Der Suehiro 20k ist vom Verhalten am ehesten vergleichbar mit den Chosera, würde ich sagen.
Mir wurde gesagt das gemahlene Schleifkorn des 20.000 (Al2O3) hat eine Feinheit von ~0.5µm und ich denke das kommt hin.




Nachdem ich dank Orange nochmals die Gelegenheit hatte eine Suehiro Gokumyo 20000 zu testen hier noch ein kleines Review:

Im Vergleich zum einzigen Stein in dieser Körnungsregion (Shapton  Glassstone 30k) ist der Gokumyo um mindestens zwei Stufen besser, schneller und härter gebunden. Das Schleifbild ist ebenso etwas besser, und auf 0,5my Lappingfilm Niveau.

Die Rasur von diesem Stein ist nichts für mich, aber viel besser als von Shapton und Lapping Film, zumindest für mein Empfinden. Der Preis ist zugegebener Maßen heftig, aber immer noch günstiger als Shapton, wobei da gerade die Glasstones ja schon sehr happig sind, vorallem wenn mann die Größe vergleicht!.

Für mich persönlich muss ich gestehen währe der Stein die erste Alternative zu Natursteinen, weil die Schneiden mit viel Liebe und Leder zu besänftigen sind, auch kann mann mit verschiedenen Nagura die doch etwas harsche Rasur zähmen (versucht habe ich dass mit Nakayama, Ohira, Okudo Tomo Nagura), und bin zu tollen Ergebnissen gekommen!

Der Abtrag ist den Shaptons ebenbürtig, aber wie gesagt noch feiner, und die resultierende Rasur etwas besser als mit Naniwa Chosera 10000.

Auch bei Küchenmessern macht er eine sehr gute Schneide, halt nur bei extremen Spezialisten (Yanagiba, Deba etc.) aber dennoch nicht zu verachten.

Fazit: Falls ich mir nochmal einen Kunststein zulegen sollte, währe es mit sicherheit dieser!

Noch ein kleiner Vergleich:

(http://up.picr.de/22307516me.jpg)
Finish nach Gokumyo 20000

(http://up.picr.de/22307517hk.jpg)
Nakayama

(http://up.picr.de/22307519yg.jpg)
Shapton 30000 Glass



Grüße Wastl.

Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: jollo74 am 24. Juni 2015, 09:17:04
Hi Wastl,

danke für Deine Einschätzung hinsichtlich des Gokumyos 20K. Dieser Stein gilt ja gerade in US-Amerikanischen Foren als das Nonplusultra unter den Kunstfinishern, wenn nicht sogar aller Finisher.

Ich habe mir ihn vor einiger Zeit auch gegönnt (als Weihnachtsgeschenk an mich selbst ;) ) und schon einige Rasier- und Küchenmesser damit geschärft. Ich musste feststellen, dass der Stein meine sehr hohen (zu hohen :-\ ?) Erwartungen nicht erfüllt hat. Die Politur ist nicht besonders stark ausgeprägt, die Facette zeigt vielmehr ein feines aber deutlich sichtbares Riefenmuster. Das können der Naniwa SS 10K oder der Kitayama besser. Ja, er ist unheimlich schnell, vor allem für einen so feinen Stein. Er ist sogar so schnell, dass man sehr aufpassen muss, das Messer nicht zu "überschärfen". Bei einem guten Vor-Finish reichen sehr wenige Schübe (5-10) oft schon aus. Und bei den meisten Rasiermessern, die ich auf dem 20K abgezogen habe, war der Haartest phänomenal, die Rasur aber aggressiv und nicht sehr angenehm. Das Feedback beim Schleifen ist minimal - es fühlt sich so an, als würde man die Klinge über eine Glasplatte schieben.

Für Kochmesser ist der Stein dafür aber gut geeignet: schneller Abtrag und eine aggressive Schärfe sind hier ja von Vorteil.

Für Rasiermesser bleibt für mich der Naniwa 12K SuperStone ganz klar der beste Kunst-Finisher, den ich bislang verwendet habe.

Aber ich stehe ja auch auf Naturstein-Finisher und darauf, mich beim Schärfen langsam an die für mich optimale sanfte und gründliche Schärfe heranzutasten und bin daher auch mit 10K Naniwa SS und Lappingfilmen nie so richtig warm geworden.

Wer aber schnell die ultimative Schärfe ohne viel Schnickschnack erzielen will, wird vielleicht vom Gokumyo 20K begeistert sein  8).

LG
Jörg
Titel: Re: [Review] Chosera Set
Beitrag von: Senser am 14. Juli 2015, 18:32:35
Zitat von: lesslemming am 04. Juni 2015, 12:20:28
Hallo liebe Forumsgemeinde,

heute stelle ich ein Set vor, dass ich schon länger immer mal wieder in Gebrauch hatte. Es handelt sich um das Chosera Set von Naniwa.
Zunächst: Naniwa hat seiner Steineserie ein neues Image und damit auch einen neuen Namen verpasst. Die Naniwa Superstones heißen jetzt Naniwa Speciality Stones und die Naniwa Chosera Stones heißen jetzt Naniwa Professional stones. Alles in Allem kann ich mit Fug und Recht behaupten die Steine sind weitgehend identisch, abgesehen von der Abmessung (Professional ist etwas weniger dick) und der Verpackung. Ich verwende beide Namen, Chosera und Professional, hier austauschbar.


.....

"völlig spassfrei"!!!!! ;)
zunächst mal: jedes Wort in diesem Review stimmt.
Inzwischen bin ich der neue Besitzer dieses Sets, ja, ich bin doch schwach geworden, und habe die Steine zunächst mal so im Vorbeigehen an einem Kochmesser von einem befreundeten Koch getestet, welches mir nie zu meiner Zufriedeneheit gelungen ist. Ein Japanisches Edelstahl Damast Voodoo Messer, welches sicherlich sehr teuer war, von meinen einfachen 3 lagigen Kohlenstoffklingen in Bezug Schärfe aber immer um Längen geschlagen wurde.
Ich war erstaunt, wie diese Steine "zubeissen", und ohne viel Mühe brachte ich das Messer in einen Zustand, wo ich mich fragte, ob ich die Aushändigung überhaupt verantworten könnte. Selbst der 10.000er lässt immer noch nach wenigen Schüben reichlich Stahl im Kielwasser der Klinge zurück.
Sehr angenehemes Feedback bei allen drei Steinen.
Gestern dann der Test mit einem Rasiermesser. Es war ein Heljestrand 5/8 vollhohl, gebraucht, mit minimalen Scharten.
Abgeklebt und gleich mit dem 3.000er eine neue Facette gesetzt, was ich sonst beim Zustand der Klinge mit einem 1.000er, höchstens aber mit einem anderen synthetischen 2.000er ausgeführt hätte. Die Facette war aber schneller gestzt, als wenn ich gewohnt gearbeitet hätte.  :o Dann neu abgeklebt, und nach wenigen Schüben auf dem 5.000er, dann der Wechsel auf den 10.000er und fertig. Jawohl, ratz fatz fertig.
Ob diese Steine das Richtige für Rasiermesser sind, muss jeder für sich entscheiden.
Das Eisen, welches beim Schärfen abgetragen wird ist wiklich schon der Rede wert, verkürzt also die Lebensdauer eines Rasiermessers nennswert. Zumindest scheint es so, ist aber vermutlich Quatsch.
Wer das Schärfen eines Rasiermessers celebrieren möchte, was ich durchaus nachvollziehen kann, dem rate ich von diesen Steinen ab, denn in wenigen Minuten ist die Sache erledigt. Wer aber Messer professionell oder semiproffessionell schärft, der erlangt mit diesem Setup in kürzester Zeit hervorragende Ergebnisse, die dem Arbeiten mit den bewährten und zu Recht hervorragend beleumundeten SS Steinen in Sachen Schnelligkeit und Unkompliziertheit nochmal richtig einen draufsetzen.

Gruß Senser
 
Titel: Re: Infothread: Schärfsteine
Beitrag von: doorsch am 03. August 2015, 03:55:19
Griechischer Schiefer:
Ein erwähnenswertes Stückchen Stein ;-) ich habe gerade im letzten Jahr einiges an neuen Natursteinen testen können (Apache Strata USA, Haida Gwaii Hone, Bayrischer-Franke, Kuro Slate) dazu kamen einige Schieferarten aus verschiedenen Ländern und die üblichen Selbstversuche mit Porto Schiefer, Brasillien Schiefer und was es sonst so auf dem Markt gibt.

Von einem guten Bekannten wurde mir dieser Stein hier angeboten, ein besonders Dunkler fast schon schwarzer Schiefer der aber aufgrund seiner hohen Quartzanteile die man optisch sehr gut erkennen kann eher dunkelblau wirkt.
(https://farm1.staticflickr.com/544/18652969033_513379cd02_c_d.jpg)
(https://farm1.staticflickr.com/268/18651022694_7f8c73fa80_c_d.jpg)

Der Stein ist für einen Schiefer sehr hart was seinen Eigenschaften zum schärfen sicherlich zu Gute kommt.
Im Rahmein meiner Schärfreihenfolge habe ich ihn nach einem 8K Stein eingesetzt. Slurry wurde mit einer DMT angerieben.
(https://farm1.staticflickr.com/548/18652955573_aa109aafdc_c_d.jpg)

Dies ist einer der wenigen Steine (neben einigen Barber Hones und Jnats) bei dem mir direkt nach den letzten Zügen unter klarem Wasser ein HHT 4 direkt von Stein gelungen ist. Nach dem Abziehen auf dem Juchten Riemen war ein durchgängig sehr guter Haartest auf der kompletten Facettenlänge machbar...

Auch wenn ich mich wie viele andere hier schwer tue eine Körnungsangabe zu diesem Stein zuzuordnen so möchte ich doch aufgrund meiner Erfahrung mit vielen anderen feinen Steinen aktuell davon ausgehen das wir uns eindeutig über dem 12k Bereich bewegen.

Das Ergebniss lässt sich wohl noch ein wenig verbessern wenn mit Öl oder Glycerin Wasser Gemisch gearbeitet wird. Ein wirklich toller Stein und sicherlich einer der weiterhin in meiner Sammlung verbleiben wird...