Gut-Rasiert-Forum

Das Werkzeug => Der Pinsel => Thema gestartet von: Platzger am 31. Oktober 2008, 16:38:03

Titel: Pinselinnenleben
Beitrag von: Platzger am 31. Oktober 2008, 16:38:03
Hoffe, es interessiert jemanden - ich habe hier mal das Innenleben eines aufgesägten Pinsels fotografiert:
(http://up.picr.de/1460940.jpg)
(http://up.picr.de/1460941.jpg)
Titel: Re: Pinselinnenleben
Beitrag von: kw am 31. Oktober 2008, 16:38:54
Welcher Pinsel wurde denn da obduziert? ;D
Titel: Re: Pinselinnenleben
Beitrag von: Platzger am 31. Oktober 2008, 16:51:59
ein Mühle musste dranglauben >D
Titel: Re: Pinselinnenleben
Beitrag von: Guilty am 31. Oktober 2008, 17:00:35
Andreas sind die Haare ins Plastik eingeklebt oder verschweißt?
Titel: Re: Pinselinnenleben
Beitrag von: Olivia am 31. Oktober 2008, 17:29:26
Sehr interessant!
Neigung der Haare und Krümmung des Kopfes sind also schon in der Zwinge angelegt.
Titel: Re: Pinselinnenleben
Beitrag von: Platzger am 31. Oktober 2008, 17:32:35
ZitatAndreas sind die Haare ins Plastik eingeklebt oder verschweißt?
ich würde sagen, eingegossen.
Titel: Re: Pinselinnenleben
Beitrag von: buzzer am 31. Oktober 2008, 19:44:54
Pinsel gekillt und seziert  :o


Mööööööörder!!!

Nema im Ernst: Prima Sache, das :)

Titel: Re: Pinselinnenleben
Beitrag von: olkin am 31. Oktober 2008, 21:08:19
Tsts...auf was für Sachen ihr immer kommt...trotzdem: Intessant!
Titel: Re: Pinselinnenleben
Beitrag von: Senser am 01. November 2008, 00:24:35
Wenn jetzt auch noch eine Erklärung dazu käme, wäre ich richtig begeistert. Außen Mantel, Innen Fassung, Haare, obere Leimschicht, untere Leimschicht, Ziersockel fehlt.....
????
Alles sehr interessant aber ebenso rätselhaft ohne entsprechende Erklärung.
Gruß Senser
Titel: Re: Pinselinnenleben
Beitrag von: Lord Vader am 01. November 2008, 15:34:19
da zersägt der junge aufopferungsvoll seinen 100 euro mühle-silberspitz, und dann meckern die leute auch noch. nee, nee, nee. aber senser hat ja recht, eine kurze beschreibung wäre sicherlich interessant!

finde idee ebenfalls gut, mal das innenleben zu zeigen. wirklich interessant.

lg

lord vader
Titel: Re: Pinselinnenleben
Beitrag von: Platzger am 02. November 2008, 12:01:33
danke Lord Vader :D Muss das aber berichtigen, habe das Modell von Mühle bekommen - ich selber hätte das nicht übers Herz gebracht ;) Ich verstehe nicht ganz, was für Erklärungen ihr noch wünscht, zeigt das Foto nicht alles?
Titel: Re: Pinselinnenleben
Beitrag von: So-ein-Bart am 02. November 2008, 13:16:07
Schon interessant, ich dachte eigentlich immer, die Pinselhaare wären irgendwie gebunden. Scheinbar werden sie aber nur auf diesen konischen Zapfen aufgeklebt.
Titel: Re: Pinselinnenleben
Beitrag von: kriklkrakl am 02. November 2008, 13:33:16
Die Füllmasse wird wahrscheinlich heiss verarbeitet, umschliesst die Pinselhaare,
und zieht sich beim Abkühlen wieder bissel zusammen, um die Borsten für immer festzuhalten - sehr raffiniert :O))



Eigentlich gehört der aufgesäbelte Silberspitz in die Austellung "Körperwelten" vom Gunther von Hagen;
war da nicht auch so ein plastinierter Mensch, vor dem Rasierspiegel mit Rasiermesser, dabei??  :-X
Titel: Re: Pinselinnenleben
Beitrag von: uwe9 am 02. November 2008, 14:35:51
... IMHO ist das Epoxidharz, Hitze wäre für die Haare sicher net so gut  o) ???
Titel: Re: Pinselinnenleben
Beitrag von: Senser am 02. November 2008, 14:57:12
Ich möchte nicht meckern, sondern finde solche Aufnahmen sehr spannend und interessant. Leider kann ich ohne weitere Erklärung aber nicht viel damit anfangen.
Also dann.
Rein schreinertechnisch zunächst mal die Frage: Wie hat der Betreffende den Pinsel zersägt, ohne dass im der ganze Kram um die Ohren geflogen ist?
Warum wurde mit zwei verschiedenen Harzen/Kleber/Leimen gearbeitet? Wir sehen an der Oberkante der Oberen Luftblase eine deutliche Trennlinie.
Wie kommt die Luftblase zustande?
Wozu arbeitet man mit einem separaten Einsatz. Den Konus hätte man auch in den Außenmantel drehen können. Falls aus Festigkeitsgründen danach wieder eine Vergrößerung des Hohlraums nötig wäre, so könnte man diesen trotzdem aus einem Teil drehen.
Sonst habe ich keine weiteren Fragen
Gruß Senser

Titel: Re: Pinselinnenleben
Beitrag von: kriklkrakl am 02. November 2008, 15:11:02
Eigentlich sind das alles Betriebsgeheimnisse:

damit nicht auch noch die Silberspitze für schmales Geld in Fernost kopiert werden..
Titel: Re: Pinselinnenleben
Beitrag von: Gesichtsschnitzer am 02. November 2008, 15:29:05
Platzger wird da wahrscheinlich wie Du vor dem Problem stehen, dass er ausschließlich Pinselkonsument ist, nicht Hersteller. Also können wir nur Vermutungen aufstellen, außer jemand aus den entsprechenden Firmen meldet sich zu Wort...
Titel: Re: Pinselinnenleben
Beitrag von: Alfred am 02. November 2008, 17:34:14
Auch wenn man bei den Herstellern immer wieder Bilder sieht, wie Pinsel gebunden werden. Irgendwie kann ich mir das aber längst nicht mir vorstellen - ich habe irgendwie das Gefühl, dass die Pinsel schon halbfertig geliefert werden.
Weiß da jemand mehr?
Titel: Re: Pinselinnenleben
Beitrag von: Olivia am 02. November 2008, 17:52:40
Pinselmacher waren mal im Fernsehen. Dort wurde Rohware angeliefert (z.B. eine Fuhre Rinderohren) Haar sortiert, eingelagert, alte Lagerbestände verwaltet und selber gebunden.
Kann nicht beschwören ob das bei Mühle war, denke aber schon.
Titel: Re: Pinselinnenleben
Beitrag von: Platzger am 02. November 2008, 19:41:39
senser, ich weiss es leider nicht, werde aber nächste Woche mal Mühle anfragen, wie das genau damit bestellt ist.
Titel: Re: Pinselinnenleben
Beitrag von: Senser am 03. November 2008, 10:09:13
na gut, dann eben den Vermutungsmodus einschalten:
Die Haare werden zunächst so eben in den inneren konischen Ring eingeführt. Dann wird des Harz von hinten angegeben. Da die Haare noch vergleichsweise locker eingefasst sind, kann  das Harz ein Stück weit in das Haarbüchel eindringen. Dann werden die Haare weiter in den Konus reingedrückt, wodurch sich die Haare am Ende weiter verdichten und das Harz auch in den letzten Hohlraum gepresst wird.
Ein weiterer Vorteil wäre, dass die Haarteile unabhängig von den Griffen gefertigt werden können und dann je nach Bedarf konfektioniert werden. Vielleicht werden die Haarteile schon direkt in China gefertigt, was eigentlich naheliegt, da die Haare sowieso von dort kommen, und die Chinesen wenig daran interessiert sind,Rohmaterialen zu verkaufen.
Gruß Senser
Titel: Re: Pinselinnenleben
Beitrag von: pseudonym am 03. November 2008, 11:40:16
Pinsel-Innenleben oder Pinselinnen-Leben?

MfG, K. Lauerin  ;D
Titel: Re: Pinselinnenleben
Beitrag von: Alfred am 03. November 2008, 21:13:00
@ Senser
Genau das ist längst auch meine Vermutung
Titel: Re: Pinselinnenleben
Beitrag von: jennes am 03. November 2008, 21:29:57
Zumindest stellt MÜHLE alle Rasierpinselköpfe noch selber her und das Haar wird nicht in China aufbereitet. Das Silberspitz-Dachshaar wird übrigens auch nicht künstlich gebleicht, da dies das Haar spröde macht. Rinderohren oder Felle werden aber nicht verarbeitet. Die Manufaktur kann übrigens nach Anmeldung besucht werden, das ist vielleicht besser, als irgendwelche Mutmaßungen.
Titel: Re: Pinselinnenleben
Beitrag von: Alfred am 04. November 2008, 04:06:52
Wie lange braucht man eigentlich für so einen Pinsel? Mir ist schon klar, dass es da Unterschiede gibt, aber so von-bis?
Titel: Re: Pinselinnenleben
Beitrag von: James am 19. November 2008, 19:33:36
Nach 5 Monaten Gebrauch gab mein Cerrus Dachshaarpinsel auf und brach entzwei.

(http://www.bilderhosting.info/121715.jpg)

Schön zu sehen, wie die Haare im Plasteguss pappen:

(http://www.bilderhosting.info/121717.jpg)
Titel: Re: Pinselinnenleben
Beitrag von: Lord Vader am 19. November 2008, 21:26:01
sollen die aber öfters machen, kannste wohl problemlos wieder kleben!
Titel: Re: Pinselinnenleben
Beitrag von: Baas vant Spill am 19. November 2008, 22:00:44
Ahhh, diese Fotos beruhigen mich. Der Cerrus ist mein Reisepinsel. Nach den Berichten hier dacht ich schon, dass ich eines morgens dastehe und sich statt der Stoppeln im Gesicht die Pinselhaare verflüchtigen.

Das sieht aber echt stabil verklebt aus. Im Fall der Fälle wird dann kurz angefasst und weitergeschäumt - und zuhause entweder geklebt oder getauscht.