Gut-Rasiert-Forum

Das Werkzeug => Das Messer => Messerpflege - Instandhaltung => Thema gestartet von: redmatze am 23. August 2008, 03:08:15

Titel: Wostenholm mit Problem
Beitrag von: redmatze am 23. August 2008, 03:08:15
Hallo Zusammen,
habe heute ein Wostenholm, neueres Bj. von der Post bekommen. Mein Problem:
Auf der Klinge sind seltsame ,,Schlieren" ,nicht entfernbare Flecken. Habe so ziemlich alles ausprobiert( Poliermittelchen+Dremlerei) ,was mir zur Verfügung stand und bekomme den Schmotter nicht weg. Bevor ich die Gangart bei der Bearbeitung der Klinge verschärfe( habe noch 1500er,1200er,1000er, Nassschleifpapier zur Verfügung) möchte ich Euch mangels an Ehrfahrung um Rat fragen (da die Klinge ansonsten noch recht ordentlich ausschaut und ich mir auch unnötige Arbeit sparen will ) .
Zur Verdeutlichung ein Bild:
(http://up.picr.de/1235908.jpg)
Ich habe auch irgendwo im Forum schonmal was darüber gelesen, finde es aber nicht mehr  :-[
Vielen Dank!

Todesstoss fürs Heft: Bruch an der Niete
(http://up.picr.de/1235909.jpg)
Oder hat jemand ne Idee?
Titel: Re: Wostenholm mit Problem
Beitrag von: HEJO am 23. August 2008, 04:09:32
Falls du noch genügend Luft am hinteren Ende hast, Griff an der Bruchstelle kürzen, verrunden und neu bohren....
Titel: Re: Wostenholm mit Problem
Beitrag von: moviemaniac am 23. August 2008, 10:52:19
Also, wenn es sich nicht wegpolieren lässt, dann können es nur Einschlüsse im Stahl sein?!
Titel: Re: Wostenholm mit Problem
Beitrag von: Guilty am 23. August 2008, 11:01:39

Für mich sieht es eher so aus aus wollte mal jemand die Klinge mit einer scharfen Flüssigkeit reinigen die sich dann regelrecht ins Metall gefressen hat.Das weg zu bekommen scheint mir sehr schwierig zu sein da viel Material abgetragen werden müsste.Ich würde es einfach dabei belassen denn so dramatisch finde ich es nicht.
Stammen die feinen Kratzspuren von Deinen Polierversuchen?
Titel: Re: Wostenholm mit Problem
Beitrag von: moviemaniac am 23. August 2008, 11:12:07
Ganz genau. An einem vollhohlen Messer würde ich auch nicht zu viel herumschmirgeln. Rasieren muss es, dann ists gut ;D

Was das Heft angeht: Wenn du es nicht kürzen kannst, dann kannst du dir entweder ein Heft bauen lassen oder du schreibst mich mal an und ich suche dir ein passendes Heft heraus. Kann es dir auch einschalen, wenn du dich da nicht darüber traust.
Titel: Re: Wostenholm mit Problem
Beitrag von: UbuRoy am 23. August 2008, 11:32:55
Weiss nicht recht, wo das Problem liegt. Messer sieht doch gut aus. Hauptsache rasiert. Immerhin ist es hundert Jahre alt und dafür ziemlich gut drauf.
Titel: Re: Wostenholm mit Problem
Beitrag von: harrykoeln am 23. August 2008, 12:50:08
Ich kann mich da UbuRoy nur anschließen. Das in Würde gealtete Hündchen darf doch ruhig seine Geschichte erzählen.
Und:
so wie Du das schilderst weisst du gar nicht, was die Flecken verursacht (hat).
Also sehe ich nur zwei Möglichkeiten
a) erschöpfe Dich in Spekulation und schredder das mit dem Dremel weg - schön tief in den Stahl rein. Anschließend immer feiner werdend bis zur Politur. Geht gigantisch aufs Material, die für mich schlechterer Möglichkeit.
b) polier raus, was geht und erfreu Dich der Geschichte, die das Messer Dir erzählt. Das es wohlmöglich von einem Vorbesitzer ziemlich malträtiert wurde und es sich für die gute Behandlung bei Dir mit tollen Rasuren bedankt.
Ist das Heft aus Plastik kannst Du ihm noch ein neues Gewand spendieren - das Messer ists Wert.

Titel: Re: Wostenholm mit Problem
Beitrag von: redmatze am 23. August 2008, 13:34:12
Zuerst vielen Dank für Eure Meinungen! :)
So wie ich es sehe, ist da leider keine Platz mehr :
(http://up.picr.de/1236594.jpg)
Guilty :
die Kratzspuren sind  nicht von mir (Polierfilz benutzt).

Autor: UbuRoy 
Weiss nicht recht, wo das Problem liegt. Messer sieht doch gut aus. Hauptsache rasiert. Immerhin ist es hundert Jahre alt und dafür ziemlich gut drauf.

Ups, dass das gute Stück ca. 100 Jahre auf dem Buckel haben soll, hätte ich nicht gedacht. Hab mich da von dem Zustand der Klinge ( und dem Kunststoffheft) täuschen lassen und leider bin ich noch nicht so versiert im Schätzen (zum Glück gibts hier Leute mit Erfahrung) :
(http://up.picr.de/1236593.jpg)
Ich glaube ich hab da ein Schäpperle gemacht: 2,75 USD

Autor: harrykoeln
so wie Du das schilderst weisst du gar nicht, was die Flecken verursacht (hat).
Jo, ich hab keine Ahnung was das ist!
Möglichkeit b) ist in meinem Fall der richtige Weg.`Jetzt mache ich das gute Stück rasurfertig und Vielen Dank an Euch!
... hab mal wieder was gelernt`,
Gruß redmatze

Achso, moviemaniac :
Vielleicht komme ich auf Dein Angebot zurück!

Schönes Wochenende noch!
Titel: Re: Wostenholm mit Problem
Beitrag von: UbuRoy am 23. August 2008, 19:53:39
Ich würde das Alter des Messer sogar noch ein wenig nach oben erhöhen. Sieht mir locker nach ca. 1870 oder 1880 aus.
Und wie gesagt, ist eine wirklich schöne Klonge und die Pipe Razor von Wostenholm sind grandios gut.
Titel: Re: Wostenholm mit Problem
Beitrag von: Prince Denmark am 23. August 2008, 21:58:25
Zitat von: redmatze am 23. August 2008, 13:34:12
Ich glaube ich hab da ein Schäpperle gemacht: 2,75 USD

Ist das Komma Dir da reingerutscht?

Falls nicht: Herzlichen Glückwunsch!
Titel: Re: Wostenholm mit Problem
Beitrag von: redmatze am 23. August 2008, 22:53:21
Prince Denmark :`

2,75+10,95 USD für Lieferung. Kann es selber kaum glauben!
Dafür war die letzte Lieferung Schrott... für`s x-fache Geld!
Freu mich wie ein Kleinkind :)
Danke nochmals für die Statements.
redmatze
Titel: Re: Wostenholm mit Problem
Beitrag von: Iltis am 24. August 2008, 10:00:50
Hallo Redmatze,
Ja, du solst dich freuen, das ist wirklich ein Snäppchen! Uburoys datierung halte ich auch für richtig. Wenn der Heft nicht Kunststoff wäre, könnte es auch älter sein. Es sieht so aus als ob der Keil aus Blei ist - stimmt das? das ist in meine Erfahrung selten bei Kunststoffschalen. Meine Meinung nach wäre es schade die alten Schalen unnötig abzureissen - sie sind auch ein Teil das Original, und haben, wie Harry sagt, ihre "Geschichte" zu erzählen. Ich würde erst versuchen der Bruchstelle zu kleben, mit Sekundenkleber. Wenn du erstmal zwischen Erl und sSchale etwas Öl eintriefelst, ist dann kein Gefahr, alles zusammenzukleben.
Allgemein zu Wostenholm: Hier wurde dein Messer geschmiedet: http://www.sheffieldforum.co.uk/showthread.php?t=163165&highlight=Wostenholme (http://www.sheffieldforum.co.uk/showthread.php?t=163165&highlight=Wostenholme) Es gab zwei Markenzeichen von Wostenholm, IXL und die Tonpfeife. IXL wurde erst 1826 benutzt, ich habe keine Datierung für die "Pipe Razors" (weiss jemand was?), meine Meinung nach, müsste es ab ca. 1850 sein; ich weiss auch nicht ob beide Marken nacheinander liefen, oder ob es eine Period der Überschneidung gab. Es gibt auch Wostenholms ohne Markenzeichen, ich habe z.B. eins mit der Goldätzung "Conquerer" (Eroberer). Die ganz frühen Wostenholms nennen sich Wostenholme.
Grüß
Iltis
Titel: Re: Wostenholm mit Problem
Beitrag von: redmatze am 24. August 2008, 19:40:59
Hallo,
Iltis:
ja, da is ein Blei keil dran! Versuche es mal wie Du vorgeschlagen hast.

hab da was über Wostenholm gefunden:
http://www.hungrybrowser.com/phaedrus/m0402F04.htm#4 (http://www.hungrybrowser.com/phaedrus/m0402F04.htm#4)
Ganz unten im Text!
Melde mich mal ob es geklappt hat.
Gruß
redmatze
Titel: Re: Wostenholm mit Problem
Beitrag von: UbuRoy am 24. August 2008, 20:21:33
@Iltis: Ich glaube, die Schalen sind gepresstes Hartgummi. Also Zeit vor Celluloid und weit vor Bakelit. Der Bleikeil dazu sieht gut nach 1870 aus oder durchaus minus 10 Jahre vielleicht.
Die Pressgummischalen erkennt man immer am charakteristischen Geruch, besonders wenn man vorher mal heisses Wasser drüber giesst. Ausserdem sind sie sehr sehr spröde und zerbröseln beim Nachnieten oder entfernen sehr oft an den Nietstellen.
Ganz anders als Celluloid.
Titel: Re: Wostenholm mit Problem
Beitrag von: Iltis am 24. August 2008, 21:46:36
@ Uburoy: Ich nehme an, mit "gepresstes Hartgummi" meinst du Guttapercha - ich habe keine Messer mit Schalen aus dieses Material, also keine Erfahrung damit, nur ein Frameback mit Vulkanisierte Gummischalen auf Eisenbleche, der ich etwa um der Zeit von 1. Weltkrieg einordnen wurde. Schalen aus Guttapercha könnten so alt wie ca. 1850 sein (Wikipedia), aber richtige Anhaltspunkte habe ich dafür nicht.
Grüß
Iltis
Titel: Re: Wostenholm mit Problem
Beitrag von: redmatze am 24. August 2008, 22:08:04
Hallo,
leider kann ich Euch da nicht richtig weiterhelfen, hab zwar 5 verschiedene Schwarze Kunstoffhefte vor mir liegen, aber so richtigen Unterschied... na ja, das Wosti ist am schwärzesten/am dunklesten und vom Tasten am weichesten ( unter Vorbehalt, kann es mir auch einbilden!).
1851 Gummi/HartGummi
1870 Celluloid
1897 Galalith
1907 Phenolharz,Bakelit
jetzt check ich langsam wie Ihr das mit dem Éinschätzen des Alters macht ;`

Hab da was beim Surfen in einem Russischen Forum was gefunden ( ich hoffe es ist kein alter Hut für Euch):
http://www.britva.ru/forum/viewtopic.php?f=4&t=402 (http://www.britva.ru/forum/viewtopic.php?f=4&t=402)

da müsst Ihr Euch mal durchklicken- da findet man Auszüge aus einem Kataloge von 19??, unter anderen gibts was von W&B
Titel: Re: Wostenholm mit Problem
Beitrag von: redmatze am 25. August 2008, 00:42:45
Nochmal ich,
der Katalog müsste von 1917 sein.
Auf dem Bild, ganz unten rechts, verkaufen die auch Hefte/Handles. Material: Rubber (meinen die Hartgummi ?)
(http://up.picr.de/1241635.jpg)
Demnach wurde ja Rubber auch noch 1917 verwendet.
Warum auch nicht?
Titel: Re: Wostenholm mit Problem
Beitrag von: Olivia am 25. August 2008, 01:24:03
Das russische Forum hat ja hervorragendes Bildmaterial. Danke!
Titel: Re: Wostenholm mit Problem
Beitrag von: UbuRoy am 26. August 2008, 08:50:26
Die Rubber Hefte kannst du recht leicht identifizieren. Einmal am Geruch und eine andere möglichkeit: tauch ein Ende der Schalen in nahezu kochendes Wasser. Bei schwarzen Schalen verfärbt sich das ganze dann in weiss-grau. Sieht aus, als würde die Schale mit einem Belag überzogen. Der Belag lässt sich mit etwas Mühe wegrubbeln und dabei entstehen kleine Gummi Krümel.
Diesen Belag bekommt man durch polieren wieder weg. Würde ich aber nicht zu intensiv tun.
Gutta-percha ist meines Wissens nicht wirklich Gummi auf Kautschukbasis sondern wird aus einem anderen Baum igewonnen. Es ist bei Raumtemperatur eine Ecke Härter als richtiges Gummi. Bei Erwärumung über 50° oder so müßte es weicher und formbarer werden. Allerdings bezweifle ich das bei über 100 Jahren alten Heften, denn die sind grantiert massivst ausgehärtet.

Übrigens gibt es da auch noch gepreßtes Horn. Sieht ein wenig wie ein zwischending aus zwischen "Hartgummi" und Bakelit. Beim dranrumkratzen fasert es allerdings aus und es ist wärmeunempfindlich.
Titel: Re: Wostenholm mit Problem
Beitrag von: redmatze am 26. August 2008, 10:24:52
... dann macht das gute Heft heute Abend einen Tauchgang.
Melde mich wieder.
redmatze
Titel: Re: Wostenholm mit Problem
Beitrag von: UbuRoy am 26. August 2008, 14:27:25
Zitat von: redmatze am 26. August 2008, 10:24:52
... dann macht das gute Heft heute Abend einen Tauchgang.
Melde mich wieder.
redmatze
Na dann viel Spass. Klappt übrigens nicht 100%tig bei allen "Gummi"Schalen, aber doch oft. Ich habe z.B. ein Wade&Butcher, dessen Beschalung sich bei hoher Wassertemperatur auflöst und heftigst färbt...
Keine Ahnung, woraus das z.B. ist. ist poroes und trocken/hart. Irgend eine komische Mischung vielleicht...

Also: Nicht zu lange reinhalten und vor allem nur eine Ecke ;-)
Dran riechen reicht eigentlich auch aus. Wenn Du den Geruch einmal in der Nase hattest, brauchst keine anderen Maßnahmen mehr.
Titel: Re: Wostenholm mit Problem
Beitrag von: redmatze am 26. August 2008, 15:41:44
Hallo Uburoy,

habe nun Wasser zum kochen gebracht und mal reingehoben (längsten 1min.- oder hätte ich länger reinhalten sollen?). Farblich hat hat sich nix getan, keine Verformung und vom Geruch na ja irgendwie wie Plastik .
Habe aber 1500er Nassschleifpapier genommen und mal Spuren von den Heften hinterlassen.
(http://up.picr.de/1247017.jpg)
Farblich identisch sind die 2 rechts aussen ( Wostenholm+Ern). So ein richtiges khaki-Braun-Grün
Iisch abba nix weis was `soll bedeuten?
Titel: Re: Wostenholm mit Problem
Beitrag von: Olivia am 26. August 2008, 18:34:29
Eventuell Bakelit.
So sieht der zumindest aus wenn man ihn anschleift.

(Mußte grade so lachen... diese Abriebtests hab ich das letzte mal bei meinem Bruder seinen Mineralien gesehen)
Titel: Re: Wostenholm mit Problem
Beitrag von: redmatze am 26. August 2008, 18:53:11
(Mußte grade so lachen... diese Abriebtests hab ich das letzte mal bei meinem Bruder seinen Mineralien gesehen)

War eine spontane Idee. Ich kann das schwarze Kunststoffzeugs noch nicht unterscheiden :-[.
Wenn ich jetzt weiss was für Material, was für welche Spuren hinterlässt, könnte ich das ja in Zukunft herausbekommen was für Zeugs das ist.
Dachte ich mir so.
Titel: Re: Wostenholm mit Problem
Beitrag von: Olivia am 26. August 2008, 19:19:47
klar, ist eine recht probate Bestimmungsmethode. Warum sollte man die nicht auch für Rasiermesserhefte anwenden.
Falls es wirklich Bakelit ist, dürfte das Kleben nicht so ohne Weiteres funktionieren. Ein Zweikomponentenkleber wie Stabilit Express funktioniert vielleicht, aber besser wohl eher ein Freund der Zahntechniker ist. Irgendwie hat das Material Tücken.
Titel: Re: Wostenholm mit Problem
Beitrag von: redmatze am 26. August 2008, 23:21:07
Das mit dem Kleben wird schwierig werden:
1. Bekomme ich das abgebrochene Stück nicht auf Stoß mit dem restlichen Heft zuammengedrückt (halber mm Luft bleibt) und zweitens  müsste die Klinge, die im momentanen Zustand zu leicht läuft (Fallbeil)  noch ein paar Schlägchen auf die Niete vertragen und ich glaub nicht dass das hebt. Ich schau mal wann ich Zeit habe es zu probieren ( werde 2-Komponenten Kleber(Bindulin)) verwenden.
Wenn alles nicht Pfundst, dann wäre einer der Heftbaumeister hier gefragt.
redmatze
Titel: Re: Wostenholm mit Problem
Beitrag von: UbuRoy am 27. August 2008, 09:26:13
In diesem Fall macht es vielleicht Sinn, entweder das ganze Heft (also beide Seiten) zu kürzen und zu runden und ein neues Nietloch zu setzen. Natürlich nur vorausgesetzt, diese (oder eine ggf. kürzere andere Klinge) passt noch längenmäßig rein.
Falls die Chance nicht besteht, habe ich mich schn mehrmals beholfen, ein sehr dünnes (Messing-)Blech als Halter mit zu vernieten.

Falls Dir das zuviel Aufwand ist, schmeiss die Schalen auf den Müll und nimm andere, entweder neu gefertigte aus Holz oder von einem anderen Messer dessen Klinge schrottreif ist.

Was den Reibtest der Schalen angeht, war das eine clevere Idee. Bin ich selbst noch nicht drauf gekommen.
Wenn sich keine der Schalen im heissen Wasser verfärbt hat, das bestehen sie vermutlich nicht aus Guttapercha, sondern eben Celluloid, Ebonit, Ivorine, gepreßtes Horn, oder anderen Spielarten von Ebonith (da gibt es jede Menge Variationen). Vielleicht ist ja auch Bein oder Elfenbein oder mal Schildpatt mit im Spiel  (auch wenn die echten wertvollen Naturmaterialien Bakelit würde ich eher nicht vermuten, denn das findet sich sehr selten bei Rasiermessern (vor allem bei Messer VOR 1906 ;-)

Was Dein Bild angeht: Ist leider nur ein kleiner Bereich zu erkennen, aber anhand der Schalen-Formen und Nieten würde ich folgendes Vermuten (wobei das natürlich ziemlich weit aus dem Fenster gelehnt ist...):


- Die beiden linken schwarzen Schalen Solingen und Trestonie sind mit ziemlicher Sicherheit Celluloid.
- Friodur ist sicherlich Celluloid oder Bein (das kannst Du leichter festellen, Knochen ist Hitzeunempfindlich). Bein ist eher 
  unwahrscheinlich für ein Friodur.
- Das Noname ist Ivorine
- Das Ern scheint auch Celluloid zu sein.
- Bei den beiden Wade und Butcher wäre gepreßtes Horn oder Gutta-Percha meine Vermutung.
- Beim Wostenholm und Dalgren würde ich sagen Ebonith. *** hat zwar recht, der Reibtest sieht nach Bakelit aus, aber Ebonith hinterlässt ebenfalls solche Spuren. Bakelit gibt es erst seit 1906 glaube ich. Wenn in den beiden Messern Bleikeile vorhanden sind, ist es mit großer Sicherheit älter.

Hilfreich bei der Bestimmung kann eine glühende Nadel sein, die du kurz in die Innenseite einer Schale drückst.
Bei Celluloid steigt meist sofort ein sehr beissender stechender Rauch auf. Bei Knochen siehst Du (ausser vielleicht einem scharzen Punkt) rein gar nichts. Ebenso bei Schildpatt, Perlmutt und Elfenbein.
Horn riecht ebenfalls dabei sehr charakteristisch ;-)

Titel: Re: Wostenholm mit Problem
Beitrag von: redmatze am 27. August 2008, 19:53:36
@UbuRoy :
herzlichen Dank für Deine Einschätzung und Tips!
Das Heft kleben hat leider nicht funktioniert.
Jetzt fahre ich erstmal in Urlaub und dann schau mer mal.
Grüße redmatze