Gut-Rasiert-Forum

... geringer sind die Anprüche an die Seife.

Ich habe heute mit einem knallharten Pinsel für 2.50 und Kernseife einen erstklassigen Rasierschaum hinbekommen und mich damit rasiert.

Das geht.

Aber: Der mit demselben Pinsel und einer herkömmlichen Rasierseife erzeugte Schaum war vergleichsweise besser und sanfter, keine Frage.

Das kann ich so nicht unbedint bestätigen. Meine Sauborste ist sehr hart und der Schaum damit ist nicht unbedingt besser als mit meinem Graudachs.
Vielleicht liegt es auch daran daß mein Borstenpinsel nicht sehr gut ist. Er ist eher dünn und nicht sehr dicht gesteckt. Aber er funktioniert.

Es wurde hier schon öfter festgestellt, daß man mit einem Borstenpinsel aus Rasierseife leichter und besser Schaum erzeugen kann, als mit einem Silberspitz. Ich selber habe das auch schon bemerkt. Aber ein relativ steifer Dachs, wie der Cerrus, hat einen ähnlichen Effekt. Den nehme ich sehr gerne bei Seifen, die sich weigern ordentlich zu schäumen. Borste ist bei mir als Gesichtsaufschäumer eher schlecht. Die ist meist so störrisch, daß sie eher zum verstreichen des vorher schon erzeugten Schaumes taugt. Mit Gesichtsaufschäumen ist da nicht viel los.
Ciao

Ich glaube, wir vermischen hier etwas. Meine Theorie ist daher wie folgt:

Die Seife wird mit den Borsten (Dachshaare sind auch Borsten!) aufgenommen. Je härter die Borste, desto schneller und mehr Seife kann der Pinsel aufnehmen. Auch eine dichte Packung weicher Borsten kann gut Seife aufnehmen, da die Weichheit, durch das dichtere Bestücken quasi wieder eliminiert wird, eine feste Borste ist aber überlegen.
Der Schaum wird erzeugt, indem innerhalb des Pinsel durch die Bewegung, Luft in die Seife eingebracht wird. Sind die Borsten sehr dicht gesteckt, ist wenig Raum für Luft, der Schaum wird feinporig, bzw. es bildet sich weniger Schaum. Sind die Borsten lockerer, kann mehr Luft eingebracht werden.

Diese Theorie lässt sich an meinen Pinseln bestätigen.
Der kleine Thäter Graudachs hat feste Borsten, er nimmt hervorragend Seife auf. Da die Graudachsborsten per se steifer sind, ist es möglich den Pinsel nicht so dicht zu packen, wodurch mehr Luft in den Schaum eingebracht werden kann. Ergebnis: schneller super Schaum, Nachteil, kann beim Gesichtsaufschäumen pieksen.
Mein kleiner Thäter Silberspitz hat sehr dicht gesteckte weicher Borsten. Dadurch kann er noch gut Seife aufnehmen, der Schaum ist aber von einer völlig anderen Konsistenz, sehr fein. Durch das dicht gesteckte ist die Wassermenge eher schweirig zu dosieren. Dieser Pinsel ist ein Gesichtsschmeichler, der durch das dichte Stecken dennoch eine gute Massagewirkung hat.
Mein großer Silberspitz hat ebenfalls weiche Borsten, ist aber weniger dicht gesteckt als der Thäter. Feste Seifen werden detulich schlechter aufgenommen. Bei genügend Seifenmenge oder besser Creme, ist er ein Schaummonster. Im Scuttle produziert er selbstverständlcih mehr Schaum als der Thäter Graudachs, er braucht aber auch hier eher etwas länger als der kleine Thäter. Luft bringt er auf jeden Fall massig in den Schaum ein. Das Einschäumen des Gesichts gleicht dann eher einem Eintauchen in Schaum, er ist ebenfalls ein Gesichtsschmeichler. Massieren tut er allerdings weniger.

Zitat von: Dullblade am 09. Mai 2008, 11:57:10
Sind die Borsten lockerer, kann mehr Luft eingebracht werden.

Ich vergaß, dass locker nicht lose ist. Lockerer ist nur nicht sehr dicht! Es brauch schon eine gewisse Menge Borsten um Schaum zu erzeugen.

Je härter der Pinsel, desto größer der Spaß für beide? Oder war das jetzt anders gemeint? :D

Aber ich muss sagen, seit ich den thäter probiert habe, ist mir zB der Balea viel zu weich. Schade nur, dass ich morgen ohne thäter, quasi als Opfer, nach Vorarlberg fahren muss (darf)

Wie bei so vielen anderen Dingen auch, musste ich für mich feststellen, dass es meist ein Kompromiss ist der die Lösung mit sich bringt  o)

Pinsel aus Schweineborste sind mir in der Regel zu hart und fallen total aus dem Rahmen dessen was ich kaufen würde.
Spärlich bestückte Silberspitze finde ich viel zu schlabberig und meist einfach zu teuer für das was sie bieten.

Mittlerweile bin ich bei dicht bestückten Best Badger Pinseln (von hoher Qualität) angekommen und finde die einfach am besten.
Qualität hat natürlich oft einen hohen Preis.... aber wenn ich bedenke, was ich schon alles gekauft habe aber letztendlich gar nicht mehr benutze weil die Qualität mich nicht zufrieden stellt  :o
Nur noch mal am Rande (ich muss schließlich meiner vertraglichen Verpflichtung für die Firma nachkommen....  ;D ):
SIMPSON ist momentan und wahrscheinlich auf Ewig meine Hausmarke.


Auch wenn es hier und da schon Probleme mit deren Qualitätsmanagement gegeben hat (was verdammt ärgerlich ist bei deren Preisen!), so wurden doch im Nachhinein alle Kunden/Käufer zufrieden gestellt, oder?

Mal ehrlich: Gibt´s jemanden der nen Simpson hat und den Kauf bereut oder von der Qualität der Pinsel nicht überzeugt ist?


Und zu guter letzt...
Meine Empfehlung in Sachen "besonders guter Rasierpinsel":

Simpson Commodore X3 Best Badger für Leute die das Gesicht komplett rasieren
Simpson Commodore X2 Best Badger für Leute die einen konturierten Bart tragen
Simpson Colonel X2L (längere und schmalerer Griff) als Allrounder

hi,

den Edeka-Pinsel kaufte ich ursprünglich als Reinigungspinsel für Tastatur u.a. PC-Teile. Letzte Woche konnte ich jedoch nicht wiederstehen, den auch mal im Gesicht auszuprobieren.... das war der Beginn einer neuen Freundschaft ;)

Mit einen weniger aufgepilzten Pinsel lässt sich auf jeden Fall die Seife gut aus einem Schraubglas holen, der Schaum gut erzeugen und millimetergenau im Gesicht (Oberlippe) verteilen.

Zitat von: buzzer am 13. Mai 2008, 14:39:42Mit einen weniger aufgepilzten Pinsel lässt sich auf jeden Fall die Seife gut aus einem Schraubglas holen, der Schaum gut erzeugen und millimetergenau im Gesicht (Oberlippe) verteilen.

Das ist sehr wahr, Rolf! Mit meinem Mühle-Sauborsten-Pinsel klappt die punktgenaue Schaumverteilung über der Oberlippe ausgezeichnet... :D

Manchmal - denke ich - hinkt der Vergleich etwas.

Zumal, wenn ein uralt Dachs mit einer Borste verglichen wird, weil beim Dachs die Spitzen bereits stumpf sind.

Was sind das denn für Experimente? Mir läuft es kalt den Rücken runter.

... weicher der Keks ?

Äh nee, oder ?

Aber desto Schneller der Schaum / desto stabiler die Haut / desto undurchsichtiger der Badezimmerspiegel.

Zitat von: Honka am 14. Mai 2008, 10:15:09
Manchmal - denke ich - hinkt der Vergleich etwas.

Zumal, wenn ein uralt Dachs mit einer Borste verglichen wird, weil beim Dachs die Spitzen bereits stumpf sind.

Da hilft nur eines :

Geh zum Coiffeur Deines Vertrauens und lass mal die Spitzen schneiden ... :-)

Zitat von: buzzer am 08. Mai 2008, 23:04:53
... geringer sind die Anprüche an die Seife.

Der Aussage kann ich zustimmen, Rolf. Mein RasurPur Silberspitz ist sehr dicht gepackt, zudem ist der Besatz sehr kurz gehalten. Damit lassen sich "harte" Seifen ausgezeichnet aufschlagen. Mit den "weicheren" Silberspitzen auch, dauert aber etwas länger bis der Schaum fertig ist.

Sobald mein neuer Schweineborsten Pinsel da ist, habe ich auch den Vergleich mit einem "hochwertigen" Schweineborsten Rasierpinsel.

Zitat von: buzzer am 08. Mai 2008, 23:04:53
... geringer sind die Anprüche an die Seife.

Seh ich genauso, zumindest wenn ich meine beiden Billig-Pinsel (Bock Silberspitz - Balea Dachs) vergleiche. Daher benutze ich den Bock fast nur noch für RCs und den Balea für RSs.

Ich denke...

... eine harte Schweineborste " packt erstmal mehr Seife, aber ein Dachshaar ist feiner und es kann mehr Luft in den Schaum geschlagen werden. Wer eine Gesichtsmassage sucht; nehme sich doch lieber eine entsprechende Bürste....

hi Armin,

wenn ich die Wahl hätte, schwere Entscheidung. ZZ neige ich eher zur Sauborste ;)

Rolf

Zitat von: buzzer am 13. November 2008, 17:31:48
neige ich eher zur Sauborste ;)
Rolf

Sauborste kannste ruhig nehmen, wir haben sowieso ne Wildschweinplage in D  ;D
(- weil die Jäger nix mehr treffen??)

Zitat von: kriklkrakl am 13. November 2008, 17:58:30
(- weil die Jäger nix mehr treffen??)

Wildschweine sind die großen Profiteure des Klimawandels. Aber das ist jetzt sehr off topic.

Soeben getestet. Ich sagte zu meiner Frau: Augen zu.

Dann hielt ich ihr abwechselnd einen Schweineborstenpinsel und einen Dachshaarpinsel an die Wange.

Welcher piekst mehr!?

Die Antwort war eindeutig: Der Dachs piekst deutlich mehr als die Sau.

Rolf

... lauter die Frau.

Zitat von: Tennessee am 17. November 2008, 11:38:45
... lauter die Frau.

Schrei  O0

..echte Dachsfreunde kennen den Kniff: ein Standarddachspinsel kommt mit nämlich allen RS zurecht :O))

Der Trick ist einfach, den Pinsel NICHT wie Hinz und Kunz am Griff anzufassen bei der Seifenentnahme:

sondern weiter vorn, so dass nur 1/3 bis 2/3 der Borsten vorne rausschaun!
Je weniger vorne rausschaut, desto "härter" ist der RP, und desto mehr RS kann er aufnehmen.


Damit hat man gleich mehrere Probs auf einmal gelöst:  8)

- "Dosierung" von weichen/ mittelfesten/ harten RS mit demselben Dachs wird sehr einfach
- man kann RS schneller aufbrauchen  ;D
&  es geht bissel schneller mit dem Aufschäumen,
man muss nur noch mehr Wasser als sonst mit aufschlagen

gute Idee,

das wird selbstverständlich sofort bei der nächsten Rasur ausprobiert ;)

Rolf

.. ich bin erst heut morgen drauf gekommen, des hat auch prima funktioniert mit dem Tabak-Seifenstick!

Sehr zur Nachahmung empfohlen, als kleines "schankedön" ans Forum  ;)

@kriklkrakl,
das klingt bestechend einleuchtend. Ich werde das umgehend mit dem 20er Böckchen auf der Mitchells Woolfat RS testen.

Hmm, mit einem Stick mag das gehen, aber in den Tiegel komm ich nicht mehr rein ;)

Stimmt, so funzt das Seife-entnehmen natürlich nur in flachen Tiegeln & mit Sticks!

was ihr so für probleme mit der seifenaufnahme habt, bei mir geht das immer total unkompliziert! bei harten seifen kreise ich halt nur ein paar sekunden länger drauf, dann passt das schon.

Zitat von: Lord Vader am 17. November 2008, 20:07:36
was ihr so für probleme mit der seifenaufnahme habt, bei mir geht das immer total unkompliziert! bei harten seifen kreise ich halt nur ein paar sekunden länger drauf, dann passt das schon.

Lieber Lord,

das ganze Leben ist ein einziger Kompromiss ;)

Rolf

Zitat von: buzzer am 17. November 2008, 20:19:22

Zitat von: Lord Vader am 17. November 2008, 20:07:36
was ihr so für probleme mit der seifenaufnahme habt, bei mir geht das immer total unkompliziert! bei harten seifen kreise ich halt nur ein paar sekunden länger drauf, dann passt das schon.

Ja, aber ein fauler ...

Lieber Lord,

das ganze Leben ist ein einziger Kompromiss ;)

Rolf

Zitat von: wernerscc am 17. November 2008, 19:16:18
@kriklkrakl,
das klingt bestechend einleuchtend. Ich werde das umgehend mit dem 20er Böckchen auf der Mitchells Woolfat RS testen.

Hatte mir ehrlich gesagt mehr davon versprochen. Hab die Woolfat RS ganz ordentlich aber nicht bis oben gefüllt in einer I...-Edelstahldose und kam mit dem Pinsel am Schopf gefaßt doch nicht richtig gut an die Seife ran.
Werd weiter am Stiel anfassen und 'ne halbe Minute länger kreisen. Dann klappt es auch mit der Woolfat RS allerbestens.

Mach die Seife einfach ein bißchen nass vorher, dass sie ein bißchen aufweicht. Wenn Du dann mit dem Pinsel Seife aufnimmst geht das wunderbar....

Zitat von: Gesichtsschnitzer am 19. November 2008, 12:15:26
Mach die Seife einfach ein bißchen nass vorher, dass sie ein bißchen aufweicht.
Wenn Du dann mit dem Pinsel Seife aufnimmst geht das wunderbar....

so war das auch gedacht:  ;)
die Seife wird  zuerst klassisch nassgemacht/aufgerührt, etwa 10 sekunden lang.

dann kommt der Bürst-Griff für verstärkte Seifenaufnahme, etwa so:

so wie auf dem 2. Bild mache ich das immer mit einem NN-Dachs, der etwas schlabbrig ist. Funktioniert tadellos o)

..die Barbiere damals mit ihren Klar-Kabinett-RS u.ä. werden auch so gearbeitet haben,
wenn sie eher Feierabend haben wollten  ;D

Beim ersten Bild siehts aus als wolltest Du ihn erwürgen ;) ;D

Zitat von: herzi am 19. November 2008, 16:17:53
Beim ersten Bild siehts aus als wolltest Du ihn erwürgen ;) ;D

den Victoria-Dachs hatte ich erst in heissem Wasser ertränkt, anschliessend erwürgt -
damit er vor der Kamera keine Faxen macht!^^  8)

Komm ja nicht auf die Idee ihn zu vierteilen ;)

Zitat von: herzi am 19. November 2008, 16:17:53
Beim ersten Bild siehts aus als wolltest Du ihn erwürgen ;) ;D

Guck dir mal die Sendung "Bauer sucht Frau" an, da sieht man auch öfters diesen Handgriff vom Bild Nr. 1:
sobald der Bauer zu Messer, Gabel & Löffel greift zwecks Futteraufnahme  ;D ;D ;D

Zitat von: kriklkrakl am 19. November 2008, 14:14:22
so war das auch gedacht:  ;)
die Seife wird  zuerst klassisch nassgemacht/aufgerührt, etwa 10 sekunden lang.

Ich weiß jetzt nicht ob wir aneinader vorbeischreiben  ;D
Ich meinte ich mach Wasser und lasse das sozusagen kurz wirken. Ich mach das z.B. immer, bevor ich mir das heiße Handtuch ins Gesicht halte. Wenn ich dann danach Aufschäume nimmt der Pinsel die Seife leichter oder mehr auf, da sie schon etwas aufgewicht ist. So zumindest meine Theorie und in der Praxis tut das auch...  ;D

... des geht dann sowieso fix bei dir,
genauso wenn die Restnässe der Seife per Tiegeldeckel fixiert wird u.ä. Methoden.


Das mit dem Bürst-Griff  gilt vor allem als Alternative zum Sauborsten-Kauf,
die Seifenaufnahme von Sticks und Probs mit "sehr harten" RS