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Die Pflege => Rasiercremes und -seifen => Thema gestartet von: Onkel Hannes am 05. März 2015, 23:32:18

Titel: Rasiercreme und Wassermenge im praktischen Versuch: 5:1-Formel
Beitrag von: Onkel Hannes am 05. März 2015, 23:32:18
Offensichtlich hat man sich bisher relativ wenig mit der konkreten Bemessung der zur Schaumherstellung benötigten Wassermenge beschäftigt. Zumindest habe ich im Forum trotz längerer Suche kaum konkrete Angaben dazu gefunden.

Wie man weiß, bin ich ein großer Fan der großen Omega-Professional-Sauborsten: Omega 48, 49, 83, 98, Proraso usw. Bei diesen ist das Patentrezept zur Herstellung eines guten Schaumes einfach: den Pinsel gut vorwässern, dann zweimal locker aus dem Handgelenk ausschwenken (aber nicht feste schütteln), und im Pinsel verbleibt eine Menge an Wasser, die mit fast jeder Rasiercreme oder -seife bei weichem, mittlerem und hartem Wasser die Erzeugung eines recht guten Schaums ermöglicht, ohne daß man noch Wasser später hinzufügen müßte.
Mit kleineren Pinseln wie zum Beispiel dem 80056 oder dem 10275 funktioniert das fast genauso gut. Warum? Je kleiner der Borstenpinsel ist, umso weniger Wasser sollte er doch speichern können, und umso mehr sollte man im Verlauf des Rührens hinzugeben müssen.

Mit Dachsen habe ich mich nie so richtig anfreunden können, und daher auch kein passendes Rezept gefunden.

Nun haben in letzter Zeit Synthetikpinsel in Form von 2x 23mm Mühle Silvertip Fibre, seit kurzem ein Balea Professional, ein 21mm Mühle Black Fibre, und seit heute ein weiterer 21mm Black Fibre und ein 21mm Silvertip Fibre Reisepinsel meine geliebten Omega Borsten nahezu aus der Rotation verdrängt. Nicht daß letztere schlecht wären, aber momentan gefällt mir Handling und Feeling der synthetischen Pinsel besser.
Sie sind nach kräftigem Ausschütteln nahezu trocken, weil sie kein Wasser speichern (näheres dazu später), und aus diesem Grunde ist auch Vorwässern im wahrsten Sinne überflüssig, denn das Wasser läuft dann einfach zwischen den Fasern heraus, anstatt wie bei einem Naturhaarpinsel teilweise aufgesogen zu werden.

In der Konsequenz bedeutet das, daß diejenige Menge Wasser, die für guten Schaum notwendig ist, vollständig und unabhängig vom Pinsel der Rasiercreme oder -seife hinzugefügt werden muß. Das bedeutet aber auch, daß die Wassermenge damit einer objektiven Messung zugänglich gemacht werden kann.

Bis vor einigen wenigen Wochen habe ich aus Gewohnheit auch meine STF gewässert, dann etwas Wasser herauslaufen lassen, teilweise in den zum Schäumen verwendeten Edelstahl-Tiegel. Weiteres Wasser habe ich mit den Fingern unter dem Wasserhahn aufgenommen und tröpfchenweise nach Gefühl in den Tiegel befördert.
Erst mit Ankunft des Balea Professional habe ich begonnen, einfach mit trockenem Pinsel aufzuschäumen, und dabei kam die Idee auf, daß es eigentlich genauso funktionieren müßte, wenn man bereits vor dem Schäumen die korrekte Wassermenge abmißt und und in den Tiegel schüttet. Ein paar Versuche bestätigten das.

Und so habe ich nun einmal ein paar Messungen durchgeführt, nachdem ich durch Zufall eine Spritze in die Hand bekommen habe, deren Innendurchmesser bis auf ca. einen halben Millimeter dem Innendurchmesser des Auslasses einer Rasiercreme-Tube entspricht. So kann man anhand der Milliliter-Skala auf der Spritze das Volumen der in den Tiegel gepreßten Rasiercreme anhand der Länge des Strangs einigermaßen genau abschätzen.

Verwendet habe ich die italienische rote Palmolive-Rasiercreme, meine Referenz, die aber bis auf eine kleine Änderung in der Menge der Inhaltsstoffe im wesentlichen der deutschen Palmolive entspricht. Die kleine Änderung in der Rezeptur erkläre ich mir mit der Vermutung, daß die italienische Version in ihren Schaumeigenschaften so auf das im Mittel härtere italienische Wasser hin optimiert werden soll.
Die Gesamthärte des verwendeten Wassers hier in Nürnberg betrug laut Angaben des Versorgers bei der letzten veröffentlichten Analyse 2,18 mmol/l, und liegt damit im oberen mittleren Bereich.

Verwendet habe ich jeweils ca. 1ml der Palmolive, geschäumt mit einem 23mm STF, dem Balea Professional, einem 21mm Black Fibre und später einen Omega Proraso sowie einen 80056 zur Überprüfung meiner Theorie.

Die synthetischen Pinsel machten im wesentlichen keinen Unterschied, weder in der Menge, noch in der Qualität des resultierenden Schaumes, noch in der erforderlichen Zeit. Der 23mm STF-Knoten zeigt keinen Vorteil, weder im Vergleich zum 20mm Balea Professional oder dem 21mm Black Fibre, noch zum 21mm STF. Bei Verwendung von Rasierseife mag das im Hinblick auf den Materialabtrag anders aussehen.

Übereinstimmend stellte ich mit allen synthetischen Pinseln fest, daß die Palmolive-Rasiercreme eine Wassermenge von im Idealfall etwa 5:1 benötigt für einen optimalen, sahnigen, feinstporigen und dauerstabilen Schaum. Zwischen 4:1 und etwa 7:1 ist die Erzeugung eines für die Rasur gerade noch brauchbaren Schaums möglich.

Darunter (also weniger als 4ml Wasser auf 1ml RC) entsteht kaum Schaum, die RC verschwindet im Pinsel. Nachträgliche Korrektur des Verhältnisses durch Aufträufeln der fehlenden Wassermenge auf den Pinsel behebt das Problem.

Über etwa 6:1 wird der entstehende Schaum flüssiger und instabiler und ist ab etwa 7:1 für eine Rasur nur noch schlecht brauchbar. Ab etwa 9:1 wird die Schaumerzeugung schwierig, der Schaum wird immer grobporiger und erinnert schließlich eher an Badeschaum. Hinzufügen von Rasiercreme ist möglich, aber unpraktisch, da eine komplette Durchmischung des bereits vorhandenen wässrigen Schaums mit frischer RC recht mühselig und zeitaufwändig ist.

Rechnerisch müßte die 100ml-Tube Palmolive übrigens etwa 100 Rasuren ermöglichen. Ich habe das nie gezählt. Außerdem brauchte ich mit den großen Omega-Pinseln und meinem oben genannten Patentrezept mehr Rasiercreme für einen guten Schaum, allerdings blieb am Ende auch meist recht viel Schaum übrig. So verbietet sich ein direkter Vergleich, andererseits liegt eine Erforschung der Ursachen nahe.

Für meine verschiedenen Omega-Schweineborsten habe ich jahrelang etwa 1,5ml der Palmolive verwendet - also etwa eineinhalb Mal so viel wie mit den synthetischen Pinseln. Wurde der Strang länger, mußte ich auch bei den großen Omegas Wasser hinzufügen, wurde er deutlich kürzer, so war der Schaum wässrig, grobporig und schlecht herzustellen.
Wenn man nun unterstellt, daß der ideale Pinsel letztendlich nur Wasser und Rasiercreme feinstmöglich verquirlen soll und daher auf das Verhältnis zwischen Wasser- und Rasiercrememenge keinen Einfluß hat, dann wäre mein Mehrverbrauch an Rasiercreme nur so zu erklären, daß der Omega-Pinsel mehr Wasser enthält.

Zur Überprüfung dieser Theorie habe ich zwei verschieden große Omegas mit gereinigten, saugfähigen Fasern in verschiedenen Stadien gewogen und kam zu folgenden Ergebissen:












  trocken    naß, ausgeschwenkt  naß, kräftig ausgeschüttelt
Omega Proraso
66g
79g
71g
Omega 80056   
41g
52g
44g
Mühle Black Fibre   
53g
nicht ermittelt
53g

Diese Tabelle zeigt, daß der Mühle Black Fibre tatsächlich kein Wasser speichert. Der Omega hingegen nimmt hingegen beim Einweichen Wasser auf. Schwenke ich ihn danach, meinem Patentrezept folgend, zweimal locker aus dem Handgelenk aus, wiegt er 79g und hat somit rund 13g Wasser über sein Trockengewicht von 66g hinaus gespeichert. Durch mehrfaches kräftiges Ausschütteln kann man sein Gewicht auf 71g reduzieren, man hat also etwa 8g an "freiem" Wasser herausgeschüttelt, die ansonsten für die Schaumerzeugung zur Verfügung stehen würden. Weitere (71g - 66g =) 5g Wasser verbleiben in den Borsten aufgesogen und können nicht herausgeschüttelt werden.

Diese 8g bzw. Milliliter "freies" Wasser sind also etwa 3ml mehr, als ich vorher für die synthetischen Pinsel ermittelt hatte. Wenn ich ein Verhältnis von 5 Teilen Wasser auf 1 Teil Rasiercreme als "Konstante" unterstelle, dann benötige ich bei den 8ml an freiem Wasser des Omega etwa (8/5=) 1,6ml Rasiercreme, genau wie bereits in jahrelanger Nutzung des Pinsels in Erfahrung gebracht, und heute im Versuch nochmals bestätigt, mit einem 1,5ml "langem" Strang (man erinnere sich an die Skala der Spritze).

Überraschend die Ergebnisse der kleineren Omega Sauborste: Sie speichert im schmaleren und kürzeren Knoten nur (44g - 41g =) 3g Wasser statt der 5g des großen Bruders, hält aber nach dem leichten Ausschwenken mit (52g - 44g =) 8g genau so viel "freies" Wasser wie der deutlich wuchtigere Proraso! Und daher benötigt auch der kleinere Pinsel trotzdem seine rund 1,5ml Palmolive statt 1ml wie die synthetischen Pinsel - immerhin fast 1cm Rasiercreme-Strang mehr im Tiegel.

So ist also der "Mehrverbrauch" der Omega-Pinsel gegenüber den kleineren synthetischen Pinseln zunächst einmal erklärt. Im Gegenzug habe ich dann noch mit den beiden Omegas eine 5ml Wasser zu 1ml Palmolive-Miscung aufgeschäumt, nachdem die Omegas eingeweicht, aber kräftig ausgeschüttelt waren. Das zur Schaumerzeugung nötige Wasser mußte also komplett zugeführt werden, wie bei Synthetikfasern auch.
1ml Palmolive wären für meine Ausschwenk-Technik zu wenig gewesen, am nur feuchten Omega hingegen mit nach der 5:1-Formel hinzugefügtem Wasser gab es perfekten Schaum für 3 Durchgänge, diesmal ohne allzu großen Überschuß. Allerdings mußten die Omegas per Hand sorgfältig ausgequetscht werden, sollte der Schaum nach einem dritten Durchgang noch zum nachputzen reichen.
Letztendlich verbrauchen also bei korrekter Mischung die großen Omegas nicht mehr Creme oder Seife als die kleinen Synthetikpinsel - und ich stelle nun einfach einmal die These auf, daß das wohl für alle Pinsel gilt.

--

Was hat das ganze für einen Sinn? Weiß ich auch nicht so genau. Aber irgendwelche neuen Gebiete muß man ja suchen, sonst ist zur Rasur irgendwann alles gesagt, und das wollen wir doch hoffentlich nicht.

Man könnte beispielsweise Versuche in folgende Richtungen anstellen:

- Prüfen der 5:1-Formel mit anderen Rasiercremes, bzw.
- Ermitteln des optimalen Verhältnisses für die jeweilige Rasiercreme
- evtl. unter Einbeziehung verschiedener Wasserhärten
- Übertragung der Versuche auf Rasierseife (Mengenbemessung schwierig)
- Vergleich verschiedener Pinsel bei optimal voreingestelltem RC/Wasserverhältnis
- Vergleich verschiedener Behältnisse unter ansonsten gleichen Bedingungen (bringt rauhe Oberfläche/eingeklebte Münze wirklich was)

Ich bin gespannt, ob es jemand aufgreifen, fortführen, selber prüfen, in ganz andere Richtungen ermitteln oder gar alles in Frage stellen mag.


Titel: Re: Rasiercreme und Wassermenge im praktischen Versuch: 5:1-Formel
Beitrag von: Barnie am 06. März 2015, 01:37:13
Ich finde es toll, daß Du Dir da so viele Gedanken machst. Aber ein paar Einwände habe ich doch ...

Wenn man die Sache streng "wissenschaftlich" betreibt, ist es sicher gut möglich, daß man reproduzierbare Ergebnisse bei der Schaumherstellung bekommt. Nun gut, man müßte sich dazu eine riesige Tabelle ins Bad hängen oder ein wasserfestes Touch-Display / Tablett mit einer entsprechenden Datenbank darin benutzen, wenn man alle erdenklichen Kombinationen der vorhanden(!!!) RS / RC mit allen möglichen, ebenfalls vorhandenen Pinseln erfassen will. Zudem brauchte man eine Spritze, um genau die benötigte Wassermenge zugeben zu können. Erschwerend kommt hinzu, daß mancher weniger Schaum braucht / will, weil er nur 2 Durchgänge macht, andere wieder 3 Durchgänge plus Ausputzen - wieder jemand möchte jedesmal einen Weihnachtsmann-Schaumbart haben wie unser Onkel Hannes auf seinem Avatar. Also zusätzlich zu den vorhandenen Daten noch jede Menge Umrechnungen.

Hmmmm ... wollen wir das? Wolllen wir uns streng "wissenschaftlich" Rasieren und als Folge davon - weil mit großer Sicherheit der Spaß und Genuß dabei auf der Strecke bleibt - wieder in unsere Vor-Forums-Rasier-Gewohnheiten zurückfallen? Einfach deswegen, weil diese "alte" Art, sich zu rasieren, zwar auch kein Spaß gemacht hat, aber zumindest deutlich einfacher zu praktizieren ist?

Oder wollen wir - hurra, es lebe die Intuition, der Spaß, die Unvollkommenheit - wie bei echter Handarbeit jedesmal eine Rasur, die auf ihre Art ein Unikum darstellt, sozusagen ein "Einzelstück"?

Zumal diese ganze Geschichte auch nur bei Rasiercremes aus der Tube fünktionieren dürfte - denn nur dort läßt sich eine genaue Menge entnehmen. Bei RC in Tiegeln müßte man einen Spatel zu Hilfe nehmen (aber ob das hinreichend genau ist?), bei RS sogar raspeln, um eine definierte Menge hinzubekommen.

Und dann das ausschütteln der Pinsel - sind wir nicht alle individuell, haben eine verschiedene Tagesform oder gar manchmal gute und nicht so gute Tage, die sich ja doch auf die verbleibende Wassermenge im Pinsel auswirken?

Onkel Hannes - Bitte nicht böse sein, aber ich kann mich mit damit nicht anfreunden; eher gehe ich auf einen Elekromäher zurück ...

Aber - genug "gemeckert" - es wäre jetzt von mir unfair, nich t meine Methode zu verraten.

Ich habe mich ja auch vor den Forumszeiten schon naß rasiert (manchmal auch elektrisch), je nachdem, auf was ich noch weniger Bock hatte. Und wenn naß, habe ich auch früher schon den guten alten Palmo-Stick verwendet (niemals Dosenschaum!). Und auch damals, zumindest in der Anfangszeit, ist mir der Schaum auch nicht immer so recht gelungen. Mit der "Übung" wurde es aber immer besser.
Und dann ist mir irgendwann mal beim Schaumschlagen das "Geräusch" aufgefallen. Nein, nicht bewußt, zumindest damals nicht. Wirklich bewußt aufgefallen ist es mir erst jetzt, als wir in dem Thread mit der Trumper Rose so heftig getestet haben und ich nie wußte, was ich anders mache, wieso bei mir der Schaum stabil wird. Eigentlich erst, nachdem Helge mit seinem zweiten Schaumversuch einen zwar schon besseren, aber immer noch nicht optimalen schaum hinbekommen hat. Es hat noch etwas Wasser und etwas rphren gefehlt ...

Aber gut, ich schweife ab. Trockenen Schaum - ich weiß nicht, wie ich es besser beschreiben soll - gibt ein schmatzendes, klebriges Geräusch. Wenn man Wasser zugibt, verschindet langsam das "klebrige" im Geräusch und das "Schmatzen" wird weicher, leiser. Wenn die Seife das Wasser "wegsäuft" (wie bei der Rose), verändert sich das Geräusch wieder zu "klebrig" hin. Ich gebe einfach so lange Wasser zu, bis das Geräusch (ohne das "Schmatzen" darin) beim aufrühren etwa konstant bleibt und ich optisch die gewünschte Schaumkonsistenz habe.

Hört sich verrückt an - ich weiß ...  ;D Habe auch lange gezögert, ob ich hier antworte oder nicht. Aber egal - probiert es einfach mal aus ...
Titel: Re: Rasiercreme und Wassermenge im praktischen Versuch: 5:1-Formel
Beitrag von: AndreasTV am 06. März 2015, 05:17:20
Guten Morgen :).
Sehr interessant, Hannes. Vielleicht etwas Akribisch - aber mal wirklich etwas Anderes dh:.
Da ich z. Zeit "Voll auf Seife" bin kann ich Da momentan leider Nichts beisteuern - außer das ich Deine Beobachtung (Aber auf Rasierseife übertragen) bezüglich kleinerer Sauborsten bestätigen kann; die kl. "80280"er ist mir z. Zeit sogar etwas Lieber als die "Proraso" Sau  :o).

Ich bin gespannt und harre der Dinge ...

MfG

Andreas
Titel: Re: Rasiercreme und Wassermenge im praktischen Versuch: 5:1-Formel
Beitrag von: duensch am 06. März 2015, 08:05:38
Moin,
na das ist harter Stoff am frühen Morgen  :o
Da hast Du ja wirklich eine aufwendige, wissenschaftliche Messreihe hinter Dir. Viele Dank für das Teilen  dh:
Wirklich Wissenschaftliches kann ich spontan nicht beisteuern.
Lediglich meine persönlichen Gewohnheiten bezogen auf die 3 unterschiedlichen Haartypen von Pinseln:
-Sauborste: Einweichen in warmen Wasser, mindestens 5 Minuten. Dann beim Entnehmen aus dem Wasser den Pinsel, mit den Haaren nach unten, mit einem kurzen sanften Ruck einen Teil des Wassers ausstoßen (nicht ausschütteln, es verbleibt genug Wasser im Pinsel, dass es wenige Momente danach raustropft) und dann direkt in den Mug mit einem ca. 1,5 - 2 cm langen Strang RC (nur bei RCs mit dicker Öffnung, z.b. Palmolice, bei RCs mit schmaler Öffnung, z.b. Phaemosan oder Don, deutlich längeren Strang ca. 4 - 5 cm. Dann kräftig rühren und schlagen für 1 - 2 Minuten. Fertig ist der Schaum. Zusätzliches Wasser wird selten zugegeben.
-Dachs: Einweichen in warmen Wasser, nicht zwingend so lange wie die Borste. Pinsel wird ein paar mal stark ausgeschlagen, danach ist fast kein freies Wasser mehr vorhanden (Pinsel tropft nicht). RC Menge gleich wie bei der Borste. Dann rühre und schlage ich einen Moment die trockene RC und gebe 2 - 3 mal eine Prise (drei Finger in Wasser eingetaucht und mit Schwung rein in den Mug) Wasser dazu.
-Synthetic: Einweichen nur wenige Sekunden, dann kräftig ausschlagen. RC wie beim Dachs trocken aufschlagen und auch 2 - 3 Prisen Wasser dazu. Jedoch bin ich beim künstlichen Haar deutlich zurückhaltender mit der Wassermenge, da hier mehr Gefahr besteht, dass der Schaum verwässert.
Aus dem Bauch heraus würde ich sagen, dass Deine Messungen gut zu meinen Erfahrungen passen und ich in gespannt, was für "messbare" Ergebnisse noch kommen.  dh:
Greetz
Titel: Re: Rasiercreme und Wassermenge im praktischen Versuch: 5:1-Formel
Beitrag von: Onkel Hannes am 06. März 2015, 10:17:15
Gar so wissenschaftlich, wie es klingt, habe ich es gar nicht betrieben. Keine Tabellen, keine elektronische Erfassung in zentral gespeicherten Datenbanken mit lokalen Terminals im Bad. Dazu bin ich viel zu faul und ungeduldig. Nur wenige Notizen auf Schmierzetteln habe ich mir gemacht. Ich habe versucht, ein paar Fotos zu machen, die sind aber alle aufgrund der Beleuchtungsbedingungen und meinem stark reflektierenden, polierten Tiegel nahezu unbrauchbar.
Manch anderer hat sich für Experimente deutlich mehr Arbeit gemacht und Logbücher und Tabellen geführt; ich erinnere zum Beispiel an Dreis legendäre Dauertests.

Natürlich muß das niemand machen, bloß um sich zu rasieren.

Mir ging es primär darum, aus Interesse einmal objektive Mengenwerte zu haben, wo sonst immer "Fingespitzen", "träufeln" oder "anstippen" genannt wird, zumal ja einer der Hauptbestandteile vor allem von Rasiercremes ohnehin bereits Wasser ist.

Trotzdem finde ich auch den Vergleich zwischen Synthetikpinseln, großen und kleinen Borsten sehr interessant. Letztendlich reduziert sich die Aufgabe eines Rasierpinsels doch auf zwei bis drei Faktoren:

- den Besitzer durch seinen Anschein erfreuen (und evtl. Nichtbesitzer in Rasurforen gamsig zu machen)
- möglichst effektiv und handgerecht Wasser und Luft unter eine feste oder pastenförmige Rasierseife bzw. -creme zu mischen
- das Ergebnis möglichst angenehm im Gesicht des noch immer erfreuten Besitzers zu verteilen

Ersteres kann hier vernachlässigt werden, letzteres ist Pinsel- und Technikfrage. Das Herstellen der Mischung müßte hingegen nach meiner These fast jeder Pinsel genausogut können, wenn ansonsten optimale Voraussetzungen vorliegen. Tut ein Pinsel das unter gegebenen optimalen Voraussetzungen nicht, so darf man wohl getrost von einem Qualitätsunterschied oder gar Untauglichkeit sprechen.

Natürlich handelt es sich nach wie vor um Schätzungen der Mengen, auch wenn Meßinstrumente wie Spritze und Briefwaage zu Hilfe genommen wurden. Die RC wurde nur anhand der Skala der Spritze geschätzt, 1,5cm Palmolive-"Wurst" entspricht rund 1ml auf meiner Spritze (die übrigens von einem Zahnbleaching-Gel stammt und etwas schlanker zu sein scheint als handelsübliche Injektionsspritzen). Und auch meine Briefwaage erhebt keinen Anspruch auf absolute Genauigkeit, nicht einmal der Meß- und Anzeigefehler ist mir bekannt.
Die Länge eines Strangs in cm hingegen kann man ganz gut frei schätzen. Man könnte also auch die RC-Menge anhand der einmal ermittelten Tubenöffnung und der Länge des Strangs ohne Milliliter-Skala dosieren, indem man nur einmal rechnerisch ermittelt, wie lang ein Strang von ca. 1ml Volumen eben sein muß (Merkhilfe: Volumen einer Pizza mit Radius z und Höhe a = pi * zz * a). ;)

Was ich noch vergessen habe und nachholen sollte, ist das Ermitteln der Menge eines Tee- und eines Eßlöffels, so daß man gegebenenfalls damit improvisieren kann, ohne von einer Tube mit bestimmten Durchmesser abhängig zu sein.
Vielleicht besorge ich mir auch einmal eine größere Spritze, 20-50ml, um so RC "blasenfrei" genau dosieren zu können, oder es zumindest zu versuchen. Natürlich würde ich das nicht gerade mit einer 10 Euro-Tube machen... die Billig-Produkte bieten sich für erste Versuche an.

Für Rasierseifen fällt mir im Moment keine wirklich praktikable Methode ein; raspeln oder spateln und ggf. abwiegen ist schon sehr viel Aufwand. Außerdem wird man dazu wohl eine Feinwaage benötigen, eine Briefwaage wird vermutlich zu grob sein.

An eventuellen praktischen Anwendungen außer einer Vereinheitlichungen der Bedingungen für z.B. Pinseltests kommt mir im Moment nur eine eventuelle Herstellung einer Fertiglösung aus RC und Wasser in den Sinn, um so beispielsweise mit einem Rasiermesser eine wasserfreie Rasur durchzuführen, auf Wander- oder Motorradtouren etwa, wo es nur begrenzte Wasservorräte gibt. Allerdings stellt sich dann die Frage, wie man hinterher den Pinsel reinigt.

1-2 Minuten habe ich übrigens nur sehr selten geschäumt, denn auch dazu bin ich viel zu faul. In der Regel erwarte ich mir von einer Pinsel-/RC/RS-Kombination die Herstellung eines nicht unbedingt schönen, aber zumindest gut rasurtauglichen Schaums in 30 bis höchstens 45 Sekunden. Schaffe ich das auf Dauer auch mit Übung nicht, dann haben die jeweiligen Probanden keine Zukunft bei mir, je nachdem, von was es im konkreten Fall gerade abhängt.

Titel: Re: Rasiercreme und Wassermenge im praktischen Versuch: 5:1-Formel
Beitrag von: titanus am 06. März 2015, 10:22:30
Also Onkel Hannes:
Das ist große Klasse!  dh:
Gute Überlegungen und gut umgesetzt.
Von mir eben überprüft mit Castle Forbes Limes und dem L'Occitane Plastik Dachs mit kaltem Wasser.
Genau abgemessen (Präzisionswaage), 1,5 g RC + 7,5g Wasser.
Top Schaum in der richtigen Menge.
Ich dachte erst, dass die Menge RC zu wenig sei für ausreichend Schaum.
Das war aber ein falscher Eindruck.
Dieses Rezept müßten wir nun in möglichst vielen RC/Pinsel Kombinationen testen.
Dann könnte es für Einsteiger genau das sein, was sie brauchen um an der Front sicher zu sein.

Deshalb:  dh: dh: dh:
Drei Stück für die gute Idee und Umsetzung.

Grüße

titanus

PS: dass die alten Hasen ihre eigenen Methoden haben ist ja klar.
Aber Messbares hat eben große Vorteile für Anfänger.
Titel: Re: Rasiercreme und Wassermenge im praktischen Versuch: 5:1-Formel
Beitrag von: Drill Instructor am 06. März 2015, 10:31:34
Sehr genial, vielen Dank für die praktischen Versuche!

So genau habe ich es nie betrieben, aber seit ich destilliertes Wasser für die erste Ladung Rasierschaum verwende habe ich eine genauso bocksimpel-pragmatische wie genaue Dosiermethode: Ich habe das destillierte Wasser in eine ehemalige Flüssigseife-Pumpflasche gefüllt. Wenn ich vier Pumpstöße Wasser auf die Seife kippe und dann mit dem komplett trockenen (!) SauPferDachs reingehe, wird es absolut perfektestens. Dadurch landet ca. 30sec nach dem Betreten des Badezimmers der perfekte Rasierschaum im Gesicht und weitere 30sec später landet die Klinge in selbigem.
Titel: Re: Rasiercreme und Wassermenge im praktischen Versuch: 5:1-Formel
Beitrag von: Heresy am 06. März 2015, 10:34:28
Tolle Arbeit, Onkel Hannes!

Ich sehe schon, dass wir uns auf Diskussionen über Qualitäten verschiedener Waagen unterhalten einstellen müssen.  ;D
Aber mal ernsthaft, wenn man weiß, wie lange eine RC-Wurst für welches Gewicht sein muss, dann reicht auch eine Einwegspritze mit Graduierung, um die richtige Wassermenge zuzugeben. Das ganze stelle ich mir aber arg unromantisch vor.

Prima Idee, Drill Instructor! dh:
Titel: Re: Rasiercreme und Wassermenge im praktischen Versuch: 5:1-Formel
Beitrag von: titanus am 06. März 2015, 10:36:50
Das genau Messen/Wägen braucht Mann ja nicht dauernd machen.
Es geht doch um das Einpegeln.
Titel: Re: Rasiercreme und Wassermenge im praktischen Versuch: 5:1-Formel
Beitrag von: Onkel Hannes am 06. März 2015, 11:11:46
Klar kann man das vereinfachen: RC-Volumen einmal berechnen, Länge dann schätzen. Wasser mit Teelöffel oder ähnlichem hinzugeben, oder Tiegel schräg halten und Wasserstand bei definierter Menge einmal ermitteln, später schätzen. Man könnte auch einen Tiegel entsprechend gravieren... (sowas wurde hier (https://www.gut-rasiert.de/forum/index.php/topic,18017.msg512246.html#msg512246) mal erwähnt!)

1 Teelöffel entspricht übrigens laut Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%BCchenma%C3%9Fe#Besteck) etwa 5ml.

Wasser mittels Pumpflasche in den Seifentiegel ist auch eine sehr gute Idee zur Dosierung. Wobei man da, wenn man es ganz genau nehmen wollte, zuallermindest noch die Oberfläche der Seife einbeziehen müßte, um das ganze zu "normen" bzw. für andere nachvollziehbar zu machen.

Aber wir sprachen ja grade von Vereinfachung... ;D

Ein weiterer Sinn dieser Versuche: ich habe erkannt, daß ich mit den Omega Sauborsten jahrelang RC verschwendet habe. 1,5ml, wo 1ml gereicht hätte. Bei der Palmolive nun sicher kein Beinbruch; was aber mit einer kaum wiederbeschaffbaren Kaloderma beispielsweise? Da wird man ganz bestimmt geneigt sein, möglichst viel herauszukitzeln. Und auch bei einer teuren englischen (siehe oben titanus) oder einer seltenen, aus Hintertschirgisistan via Vorderindien bestellten RC könnte sowas durchaus einen fühlbaren Unterschied ergeben, denn 50 oder 75 Rasuren aus einer 75ml-Tube sind ein Wort: rund 30% Unterschied; Schaum, der überflüssigerweise am Schluß weggekippt wird. Da leg ich mir gerne eine Spritze ins Bad. Für bescheuert hält uns unsere heimische Otto Normalverbraucherin doch so oder so.

Um in solchen Fällen möglichst sparsam die richtige Wassermenge zu ermitteln, wird man eine definierte Menge RC (beginnend mit 1ml) nehmen, und dann beim Aufschäumen mit der Spritze nur langsam Wasser hinzudosieren, bis man ein gutes Verhältnis gefunden hat.

Möglicherweise ist ja 5:1ml (oder 1,5ml, je nach Produkt und gewünschter Schaummenge) mit trockenem Synthetik- oder feuchtem, aber gut ausgeschütteltem Naturhaarpinsel (so daß er kein "freies" Wasser mehr absorbiert und so vielleicht die Schaumherstellung beeinträchtigt) ein guter Ausgangspunkt als Faustformel.
Das zu versuchen wäre eine Testreihe, die jeder ohne allzu großen Aufwand selbst machen kann.

Edit:
Für eine eigene künftige Versuchsreihe kommt mir die Weleda RC in den Sinn. Für Kurzreisen verwende ich zuweilen die kleine 10ml-Tube im Kulturbeutel, und nun kam ein synthetischer STF Reisepinsel dazu. Bei 10ml mitgeführter Menge kann eine Mengenoptimierung durchaus ein paar Tage Unterschied machen, wenn man nur eine winzige Tube mit 10 oder 30ml mitführt.
Eine weitere Variable bzw. Hürde könnte man hier durch das Aufschäumen in der hohlen Hand hinzufügen.


Titel: Re: Rasiercreme und Wassermenge im praktischen Versuch: 5:1-Formel
Beitrag von: shavior am 06. März 2015, 12:13:49
Ohne alles gelesen zu haben: Man sollte auch die Variante des Aufschlagens beachten.
Es gibt 2:
1) Von vorneherein viel Wasser im Pinsel (Hannes Borstenmethode), sprich: man bildet beim Aufnehmen schon viel Schaum und Sauerei
2) Relativ trockenen Pinsel nehmen, eher eine pastenartige Konsistenz aufnehmen und dann beim Schäumen im Mug/Gesicht Wasser hinzufügen und den eigentlichen Schaum bilden (Hannes Synthiemethode, ich nutz die bei allen Pinseln, auch Borsten)

Michael Freedberg erklärt das hier (https://www.youtube.com/watch?v=_4zESTQWDuw) ganz gut. Das Ergebnis, sprich das Verhältnis Wasser+Rasiercreme/seife sollte aber bei beiden Methoden das gleiche sein.
Titel: Re: Rasiercreme und Wassermenge im praktischen Versuch: 5:1-Formel
Beitrag von: Onkel Hannes am 06. März 2015, 12:20:03
Noch eine Idee: einen trockenen, Wasser absorbierenden Naturhaarpinsel verwendend, von dem man im gereinigten Zustand die absorbierte Wassermenge kennt, könnte man möglicherweise einen vermuteten Imprägnierungseffekt durch silikonhaltige RCs nachweisbar machen.

These: Wird ein Naturhaarpinsel durch die Verwendung einer silikonhaltigen RC "imprägniert", so daß er weniger Wasser aufnimmt als zuvor, so müßte die notwendige Wassermenge zur Erzeugung optimalen Schaums mit der Zeit abnehmen, weil durch geringere Absorption des Pinsels mehr "freies" Wasser für die Schaumerzeugung verbleibt.
Titel: Re: Rasiercreme und Wassermenge im praktischen Versuch: 5:1-Formel
Beitrag von: titanus am 06. März 2015, 12:33:11
Zitat von: shavior am 06. März 2015, 12:13:49
Ohne alles gelesen zu haben: Man sollte auch die Variante des Aufschlagens beachten.
Es gibt 2:
1) Von vorneherein viel Wasser im Pinsel (Hannes Borstenmethode), sprich: man bildet beim Aufnehmen schon viel Schaum und Sauerei
2) Relativ trockenen Pinsel nehmen, eher eine pastenartige Konsistenz aufnehmen und dann beim Schäumen im Mug/Gesicht Wasser hinzufügen und den eigentlichen Schaum bilden (Hannes Synthiemethode, ich nutz die bei allen Pinseln, auch Borsten)

Michael Freedberg erklärt das hier (https://www.youtube.com/watch?v=_4zESTQWDuw) ganz gut. Das Ergebnis, sprich das Verhältnis Wasser+Rasiercreme/seife sollte aber bei beiden Methoden das gleiche sein.
Sorry, aber vielleicht ist es doch besser ein wenig zu lesen.
Die Variante: "klekse die abgewogene RC in das abgewogene Wasser und schlage Schaum" wird ja beschrieben.

Wie willst du denn bei den von dir vorgestellen Methoden die genaue Menge rausbekommen?
Es geht hier ja gerade nicht um nach Gusto hinzugefügtes Wasser.

Grüße

titanus
Titel: Re: Rasiercreme und Wassermenge im praktischen Versuch: 5:1-Formel
Beitrag von: AndreasTV am 06. März 2015, 15:42:14
Zitat von: Onkel Hannes am 06. März 2015, 11:11:46
Klar kann man das vereinfachen: RC-Volumen einmal berechnen, Länge dann schätzen. Wasser mit Teelöffel oder ähnlichem hinzugeben, ...
1 Teelöffel entspricht übrigens laut Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%BCchenma%C3%9Fe#Besteck) etwa 5ml.

Da fängt schon ein "Problem" an: Am gebräuchlisten in heutigen Haushalten sind eher die flacheren Kaffeelöffel - Die haben keine 5 ml

...

Aber wir sprachen ja grade von Vereinfachung... ;D

Ein weiterer Sinn dieser Versuche: ich habe erkannt, daß ich mit den Omega Sauborsten jahrelang RC verschwendet habe. 1,5ml, wo 1ml gereicht hätte. ...
Die Öffnung einer "Palmolive RC" hat 0,9 cm Durchmesser - Da brauchts für knapp 1 ml schon eher 1,2 cm an Würstechendenn
...50 oder 75 Rasuren aus einer 75ml-Tube sind ein Wort: rund 30% Unterschied; ...
Da hats Dich jetzt "Erwischt" - Es sind nämlich sogar 50 %, nicht nur 25, auch wenn insgesamt 2/3 der ursprünglichen Anzahl entstehen  :o :angel:
...

Edit:
...
Eine weitere Variable bzw. Hürde könnte man hier durch das Aufschäumen in der hohlen Hand hinzufügen.

Das wäre keine "Hürde" sondern Was für "Uns" mit großen Händen :D

MfG

Andreas
Titel: Re: Rasiercreme und Wassermenge im praktischen Versuch: 5:1-Formel
Beitrag von: AndreasTV am 06. März 2015, 16:22:54
Zitat von: AndreasTV am 06. März 2015, 15:42:14
...


...50 oder 75 Rasuren aus einer 75ml-Tube sind ein Wort: rund 30% Unterschied; ...
Da hats Dich jetzt "Erwischt" - Es sind nämlich sogar 50 %, nicht nur 25, ... :o :angel:
...

Edit: Der letzte Teil dieses Satzes war natürlich Kappes  o) von mir.


[/quote]
Titel: Re: Rasiercreme und Wassermenge im praktischen Versuch: 5:1-Formel
Beitrag von: Onkel Hannes am 06. März 2015, 16:24:26
Zitat von: AndreasTV am 06. März 2015, 15:42:14
Da fängt schon ein "Problem" an: Am gebräuchlisten in heutigen Haushalten sind eher die flacheren Kaffeelöffel - Die haben keine 5 ml

Wenn man keinen Teelöffel hat, kann man keinen als Maß verwenden, richtig. Wenn man dann mit einer Spritze die Löffel auslitert, kann man auch gleich die Spritze verwenden.

ZitatDie Öffnung einer "Palmolive RC" hat 0,9 cm Durchmesser - Da brauchts für knapp 1 ml schon eher 1,2 cm an Würstechendenn

Kann ich jetzt ehrlich gesagt nicht nachvollziehen, was Du da gerechnet hast. Ich hab 0,93 gemessen (Differenz ist aber vernachlässigbar), 1,5cm Strang ergibt dann rund 1ml. 1,2cm nur rund 0,8ml.

Zitat
Zitat...50 oder 75 Rasuren aus einer 75ml-Tube sind ein Wort: rund 30% Unterschied; ...
Da hats Dich jetzt "Erwischt" - Es sind nämlich sogar 50 %, nicht nur 25, auch wenn insgesamt 2/3 der ursprünglichen Anzahl entstehen  :o :angel:

Wenn ich von 75 möglichen Rasuren nur 50 erziele, hab ich ein Drittel verloren. Wenn ich statt 50 plötzlich 75 machen kann, hab ich die Hälfte mehr rausgeholt.

Lassen wir es bitte drauf beruhen.
Titel: Re: Rasiercreme und Wassermenge im praktischen Versuch: 5:1-Formel
Beitrag von: AndreasTV am 06. März 2015, 16:35:52
Bin ich schon wieder "Schlimm"  :-[ :angel: - wollte ich gar-nicht.

Das mit der "Palmolive" stimmt - bei Der ist´s nicht so wirklich Wichtig aufgrund des kl. Betrages.

Ich werde vielleicht morgen Früh mal "Spritzen" ;) - habe ja genug in gängigen Größen Hier  :angel:.
Aufgrund des Fehlens eines Systhtik - Rasierpinsels muss ich aber "Vollsaugen" lassen und dann "leichte Zentrifuge" spielen beim Ausschlenkern ...

MfG

Andreas
Titel: Re: Rasiercreme und Wassermenge im praktischen Versuch: 5:1-Formel
Beitrag von: titanus am 06. März 2015, 16:52:20
Ich habe mal ein paar Löffel gemessen (Feinwaage).
Wasser mit dem Kaffeelöffel aus einem Glas in das Messgefäß geschüttet.
die ersten drei Löffel waren:
3 x den Löffel voll gemacht = 8,4g
                                          = 9,3g
                                          = 7,475g
Heureka!

dachte ich

Die nächsten Messungen mit diesem Löffel ergaben dann:
(immer drei Löffel voll; aber nicht wie im Labor, sondern wie bei mir "normal" eingegossen)

                                           = 6,9g
                                           = 8,4g
                                           = 9,14g

Also diese Standardabweichung unter "Normal"bedingungen ist entschieden zu hoch!

Zur Info

titanus
 
Titel: Re: Rasiercreme und Wassermenge im praktischen Versuch: 5:1-Formel
Beitrag von: AndreasTV am 06. März 2015, 16:58:15
 :o
Also beginnt der "Run" auf die Apotheken wegen der Spritzen  ;D.

Wenn Wir Es auf die Spitze treiben würden könnte man ja auch noch die 1 ml - RC - Menge in Gramm umrechnen / wiegen  o) :-X; jetzt haut mich der Hannes gleich - ich "höre" ihn schon mit Riesenschritten auf mich Zu rennen = Ich bin weg ...

Ach ja: Irgendwie erinnert mich das Vorgehen - nur nicht So präzisiert - an die Faustformel im "Vollen Programm" Wo 3 cm RC nebst ca. 3 Teelöffel Wasser als quasi "Grundlage" zur Schaumerstellung angeboten werden (?).

MfG

Andreas
Titel: Re: Rasiercreme und Wassermenge im praktischen Versuch: 5:1-Formel
Beitrag von: sig11 am 06. März 2015, 17:25:35
Ich les das "erst" jetzt. Wow das ist mal ne echt super Messung! Danke fuer die Muehe!

Ich hab fuer andere Zwecke Messbecher im ml-Bereich von entweder fluessigen Medikamenten, Zahnspuelungen oder aehnlichem zweckentfremdet.

Titel: Re: Rasiercreme und Wassermenge im praktischen Versuch: 5:1-Formel
Beitrag von: AndreasTV am 07. März 2015, 05:12:35
Guten Morgen :).
So - vorhin mal wieder "Gespielt" ...
Meien "Balea" - Dachs 5 Minuten in warmen Waser eingeweicht damit er sich vollsaugen kann - dann ordentlich Ausgeschlagen damit sich möglichst wenig Restwasser zwischen den Haaren befindet.
In einer kl. Przellanschale zuvor schon ca. einen 1 cm - Strang "Palmolibe 'Rinfrescante al Mentolo'" eingebracht und dann 5 ml hand-warmes Wasser dazu ...

Ich war wohl etwas zu Fleißig beim Verquirlen  o) - denn nach 45 Sekunden war mir der entstanden Schaum schon etwas zu "Luftig" = Cremig, dabei aber doch etwas "Substanzlos" = Zwischen den Fingerspitzen leicht verrieben war Da nicht der ansonsten gewohnte "Widerstand".

Egal - Ab auf die Haut damit und locker 2 Minuten Lang "ausgestrichen" (Massieren konnte man Das nicht wirklich nennen mit dem Schlabberdachs) und dann rasiert.
Eine objektiven Unterschied die Rasurqualität betreffend konnte ich nicht feststellen - dennoch glich der Schaum auf der Haut eher einer wirklich billigen Dosenplörre  :angel:.; Da bin ich von Dosenschaum eigentlich Mehr gewohnt.

Egal - entscheiden ist ja Was "Hinten raus" kommt ;).

Vielleicht mache ich Das Morgen mal mit einer Sauborste - denke aber das ich wohl eher bei meiner gewohnten Routine bleibe = Direktem Aufschäumen im Gesicht mit Rasierseife.

MfG

Andreas
Titel: Re: Rasiercreme und Wassermenge im praktischen Versuch: 5:1-Formel
Beitrag von: Onkel Hannes am 07. März 2015, 10:21:31
Es liegt wohl nicht am Gesichtsschäumen, Andreas, und auch nicht am zu fleißigen verquirlen.

Bei Deinem Vorgehen mit 1cm Strang (= ca. 0,65ml bei Palmolive Tube) und 5ml Wasser hast Du ein Verhältnis von nahezu 8:1, und hast meine obige These für Palmolive eigentlich eher bestätigt denn widerlegt. Aber die Palmolive sind meiner Meinung nach sehr tolerant, was die Wassermenge betrifft. Immerhin hast Du trotzdem noch rasurtauglichen Schaum erhalten. So wie Du ihn beschreibst, hätte ich ihn vermutlich schon als untauglich bezeichnet.

Verwende etwa 1,5cm (= ca. 1ml bei Palmolive Tube) und 5ml Wasser und Du wirst perfekten Schaum haben, also ca. 5:1, wie oben beschrieben, ob Du nun 45 Sekunden oder 2:45 Minuten verquirlst. Schaum wieder schlechter rühren geht (in normalen Maßstäben zumindest) nicht.

Titel: Re: Rasiercreme und Wassermenge im praktischen Versuch: 5:1-Formel
Beitrag von: AndreasTV am 07. März 2015, 14:28:31
Mahlzeit, Hannes / Gemeinde :).
Siehst Du, Hannes - Da bin ich "Opfer" meiner eigenen Rechnungen & Vergleiche geworden, oder Anders ausgedrückt: Selbst Schuld mit / bei meiner großen Klappe  o) :-[ :angel:.

Stimmt, mit einem Hobel hätte selbst ich mich nicht mit diesem Möchte-gern - Schäumchen rasiert - mit dem "Gesichts - Vibrator" war´s aber dennoch möglich ...

Mal schauen - Morgen nehme ich lieber wieder die "Cella" - RS her, eine weitere Runde "Schaumschlagen nach Zahlen" (:D) folgt dann am Montag wieder  8); vermutlich werde ich dann auch das quasi abgemessene Wasser mit dem Pinsel aus einem Schüsselchen aufnehmen beim in der Hand aufschlagen - So wie ich Es ja eigentlich auch immer bei Rasircreme gehandhabt habe, die Wassermenge aber Intuitiv bemessen habe soweit erforderlich.

Bin trotzdem gespannt auf weitere Berichte Hier ;).

MfG

Andreas
Titel: Re: Rasiercreme und Wassermenge im praktischen Versuch: 5:1-Formel
Beitrag von: titanus am 07. März 2015, 14:37:53
Zweiter Versuch bei mir mit
Alvarez Gomez nach Vorschrift:
1,5 g RC + 7,5g kaltes Wasser
Aufgeschäumt mit dem Plastik Dachs von L'Occitane.
Ergebnis:
Wieder super Schaum, diesmal in ausreichender Menge für 3 Durchgänge.
Die CF hat jedoch mehr Schaum produziert.

Grüße

titanus

Gestern noch Versuche mit RS gemacht.
Leider löst sich die Seife nach 1 bzw. 2 Stunden nicht auf.
Trotz erheblicher Reststückchen hatte ich bei de SdM Sandelholz ausreichend sehr guten Schaum,
bei der Golddachs nach 2 Stunden nicht.
Trotzdem: blödsinniger Versuch von mir.
Titel: Re: Rasiercreme und Wassermenge im praktischen Versuch: 5:1-Formel
Beitrag von: MirTre am 07. März 2015, 15:02:01
Männers, vergesst nicht die Dichte der Rasiercreme mit einzuberechnen, wenn sie frisch aus der Tube kommt. 
Zum einen kann diese bei der Menthol Palmolive völlig anders sein als bei der Classic und zum anderen dürft
ihr nicht den Druck vergessen, den ihr mit euren Händen auf die Tube ausübt. Dieser sorgt nicht einfach nur dafür,
dass das Zeugs aus der Tube rauskommt. Nein, er bestimmt auch maßgeblich die Dichte der Rasiercreme, was
wiederum unmittelbaren Einfluss auf das ideale RC-Wasser-Verhältnis hat.
Des Weiteren kommt natürlich auch der Druck in Spiel, der gerade bei grobmotorisch veranlagten Zeitgenossen
auf die Tube wirkt, wenn diese noch verschlossen ist. Wird die RC in der Tube eher nach vorne gepresst, ist die
Dichte entsprechend höher, als wenn die RC sehr gleichmäßig in der Tube verteilt ist.
Seht ihr schon wohin das führt? Dadurch ist bei jeder neuen Rasur, dass Ergebnis von vornherein verfälscht, da
immer wieder neuer Druck auf die Tube ausgeübt wird, der zum einen nie gleich stark ist, und der zum anderen
das Rasiercreme-Luft-Verhältnis innerhalb der Tube verändert! Und somit war der gesamte Aufwand im Grunde
völlig sinnbefreit ;D

Titel: Re: Rasiercreme und Wassermenge im praktischen Versuch: 5:1-Formel
Beitrag von: Drill Instructor am 07. März 2015, 15:03:53
Wobei die Alvarez Gomez eher eine Weichseife ist, die CF ebenso.
Titel: Re: Rasiercreme und Wassermenge im praktischen Versuch: 5:1-Formel
Beitrag von: titanus am 07. März 2015, 15:55:28
Zitat von: Drill Instructor am 07. März 2015, 15:03:53
Wobei die Alvarez Gomez eher eine Weichseife ist, die CF ebenso.
Sehe ich nicht so.
Titel: Re: Rasiercreme und Wassermenge im praktischen Versuch: 5:1-Formel
Beitrag von: AndreasTV am 07. März 2015, 15:57:53
Zitat von: MirTre am 07. März 2015, 15:02:01
...

Stimme Dir in eigentlich allen angeführten Punkten zu dh: - aber die Langeweile "muss" doch bekämpft werden im heimischem Bad ;).
In einigen Fällen könnte man ja "Mitteln" Was die Dichte bzw. das Gewicht oder das Gewicht betrifft - auf einigen RCs steht doch auf der Umverpackung teilweise einmal die enthaltende Menge in "ml" und "Gramm" ...

MfG

Andreas
Titel: Re: Rasiercreme und Wassermenge im praktischen Versuch: 5:1-Formel
Beitrag von: titanus am 07. März 2015, 15:59:28
Zitat von: MirTre am 07. März 2015, 15:02:01
Männers, vergesst nicht die Dichte der Rasiercreme mit einzuberechnen, wenn sie frisch aus der Tube kommt. 
Zum einen kann diese bei der Menthol Palmolive völlig anders sein als bei der Classic und zum anderen dürft
ihr nicht den Druck vergessen, den ihr mit euren Händen auf die Tube ausübt. Dieser sorgt nicht einfach nur dafür,
dass das Zeugs aus der Tube rauskommt. Nein, er bestimmt auch maßgeblich die Dichte der Rasiercreme, was
wiederum unmittelbaren Einfluss auf das ideale RC-Wasser-Verhältnis hat.
Des Weiteren kommt natürlich auch der Druck in Spiel, der gerade bei grobmotorisch veranlagten Zeitgenossen
auf die Tube wirkt, wenn diese noch verschlossen ist. Wird die RC in der Tube eher nach vorne gepresst, ist die
Dichte entsprechend höher, als wenn die RC sehr gleichmäßig in der Tube verteilt ist.
Seht ihr schon wohin das führt? Dadurch ist bei jeder neuen Rasur, dass Ergebnis von vornherein verfälscht, da
immer wieder neuer Druck auf die Tube ausgeübt wird, der zum einen nie gleich stark ist, und der zum anderen
das Rasiercreme-Luft-Verhältnis innerhalb der Tube verändert! Und somit war der gesamte Aufwand im Grunde
völlig sinnbefreit ;D



Ich stimme nicht zu.


Du hast aber gesehen, dass ich "g" geschrieben habe?
Da ist die Dichte egal.

Es geht doch erst mal darum, ob dieses Verhältnis für RC ein universaler Bringer ist.
Dazu sollte Mann etwas genauer arbeiten.

Wenn dem Zuzustimmen ist, muß jeder (der will!) für sich selbst eine praxistaugliche Methode finden,
die dieses Verhältnis schnell herstellt.

Titel: Re: Rasiercreme und Wassermenge im praktischen Versuch: 5:1-Formel
Beitrag von: Drill Instructor am 07. März 2015, 16:06:24
Zitat von: titanus am 07. März 2015, 15:55:28
Sehe ich nicht so.

Öhm, was denn dann? Würdest Du sagen, dass 1g AGB/CF genausoviel Wasser braucht wie 1g Palmolive/Speick?
Titel: Re: Rasiercreme und Wassermenge im praktischen Versuch: 5:1-Formel
Beitrag von: titanus am 07. März 2015, 16:32:37
Was meinst du?
Palmo-Stick oder RC?

Wenn du RCs meinst, könntest du den Test ja machen.
Am besten mit einem Synthie.
Titel: Re: Rasiercreme und Wassermenge im praktischen Versuch: 5:1-Formel
Beitrag von: Drill Instructor am 07. März 2015, 16:45:40
AGB ist leer, hatte aber eine um Welten andere Konsistenz als die Palmo RC die ebenfalls leer ist.
Titel: Re: Rasiercreme und Wassermenge im praktischen Versuch: 5:1-Formel
Beitrag von: MirTre am 07. März 2015, 17:47:32
Zitat von: titanus am 07. März 2015, 15:59:28
Du hast aber gesehen, dass ich "g" geschrieben habe?
Da ist die Dichte egal.

Da hast du natürlich absolut recht. Ich habe mich hier auch auf die Linealrasierer bezogen, deine
Berechnungen und Ergebnisse habe ich außen vor gelassen.
Im Grunde wollte ich nur meine persönliche Ansicht zu dem ganzen Gerechne darlegen ;D
Aber ihr könnt das ruhig machen, ich finds total interessant, nur ist es mir persönlich dann
doch zu blöd, mich mit Feinwaage und Pipette zu rasieren.
Ich bin gerade aus dem Alter raus, wo man im Bad das Maßband auspackt ;D ;D
Ihr kommt scheinbar wieder rein ;D

Titel: Re: Rasiercreme und Wassermenge im praktischen Versuch: 5:1-Formel
Beitrag von: titanus am 07. März 2015, 18:00:30
Ich versuche es noch mal.

a)   Es geht darum, ob die Formel 5:1 bei allen RCs stimmt.
Deshalb müssen die Komponenten gut gemessen sein.

Und warum das Ganze?
b)     Weil man dann jedem Anfänger ein Rezept an die Hand geben kann,
mit dem er Schaum in der richtigen Menge und Konsistenz erzeugen könnte.

Wenn er das ein, zwei Mal gemacht hat, wird er wissen, wie der Schaum bei freier Entfaltung der Persönlichkeit
aussehen müßte.
"Schlotziger" Schaum  ist ja etwas was es im deutschen Sprachraum nicht gibt.

c)    Und wenn weiters der eine oder andere Probant nach obigem Schema eine Schnellmessmethode entwickeln würde,
wäre dagegen m. E. auch nichts einzuwenden.

Es wäre also für die Diskussion sinnvoll, wenn du konkretisieren würdest,
welchen dieser unterschiedlichen Ansätze infantil findest.

Ich habe nachträglich die unterschiedlichen Ansätze jetzt mal a) - c) bezeichnet.

Grüße

titanus
Titel: Re: Rasiercreme und Wassermenge im praktischen Versuch: 5:1-Formel
Beitrag von: makingthingssharp am 07. März 2015, 18:30:10
Zitat von: MirTre am 07. März 2015, 17:47:32
.....
Ich bin gerade aus dem Alter raus, wo man im Bad das Maßband auspackt ;D ;D
Ihr kommt scheinbar wieder rein ;D


Hehe.  dh: 8) :angel:
Titel: Re: Rasiercreme und Wassermenge im praktischen Versuch: 5:1-Formel
Beitrag von: Onkel Hannes am 07. März 2015, 19:05:46
Zitat von: Drill Instructor am 07. März 2015, 16:06:24
Öhm, was denn dann? Würdest Du sagen, dass 1g AGB/CF genausoviel Wasser braucht wie 1g Palmolive/Speick?

Das wäre herauszufinden. Unter anderem dazu gibt es diesen Strang.

Über die Frage, ob man besser nach Volumen oder nach Gewicht geht, hab ich mir auch -wenn auch nur kurz- ebenfalls Gedanken gemacht. Meine Meinung: egal, was man halt mit den vorhandenen Möglichkeiten besser messen oder schätzen kann. Wasser hat den Vorteil, daß es uns beides gleichzeitig erlaubt. Wie man sieht, alles bestens durchdacht.

Wer keine Lust hat, Maßband oder Spritze oder gar Waage heranzuziehen, der lasse halt alles stecken und rasiere sich ohne, was ja blendend funktioniert hat und weiter wird. [hint]Allerdings wird derjenige dann in diesem Strang hier auch nur wenig zum Thema beitragen können.[/hint]
Titel: Re: Rasiercreme und Wassermenge im praktischen Versuch: 5:1-Formel
Beitrag von: MirTre am 07. März 2015, 19:17:00
Zitat von: titanus am 07. März 2015, 18:00:30
a)   Es geht darum, ob die Formel 5:1 bei allen RCs stimmt.
Deshalb müssen die Komponenten gut gemessen sein.
Auch ohne diese Tests bin ich mir ziemlich sicher, dass das Verhältnis nicht bei allen RCs so stimmen wird.
Ok, möglicherweise gibt es einen Grenzwert, bei dem mit den meisten RCs ein halbwegs brauchbarer Schaum
erzeugt werden kann. Aber für einen wirklich guten Schaum mit allen RCs wirst du keine göttliche Formel finden,
da die RCs in ihrer Konsistenz und Aufschäumbereitschaft eindeutig variieren.

Und wenn du doch eine Formel finden solltest....
Zitat
b)     Weil man dann jedem Anfänger ein Rezept an die Hand geben kann,
mit dem er Schaum in der richtigen Menge und Konsistenz erzeugen könnte.
... ist diese für einen Anfänger bereits der erste Grund beim Dosenschaum zu bleiben!
Warum? Weils viel umständlicher ist, als den Pinsel in die Hand zu nehmen und einfach los
zu schäumen..

ZitatWenn er das ein, zwei Mal gemacht hat, wird er wissen, wie der Schaum bei freier Entfaltung der Persönlichkeit
aussehen müßte.
Wie lange wird es für einen Anfänger wohl dauern, wenn er sich ohne Rezept seinen Schaum schlägt? Ich denke mit den meisten
RCs hat man das nach ein, zwei Mal raus... Und die RCs bei denen das nicht so leicht funktioniert, werden auch genau die sein,
die aus deiner Formel rausfallen...

Versteh mich bitte nicht falsch, ich will eure Testreihe nicht schlecht machen. Theoretisch ist das alles total interessant und solche
Versuchsreihen können sicher auch viel Spaß machen, aber für einen Anfänger ist es ziemlich sicher der falsche Weg ;)


ZitatUnd wenn weiters der eine oder andere Probant nach obigem Schema eine Schnellmessmethode entwickeln würde,
wäre dagegen m. E. auch nichts einzuwenden.
Da hast du sicher auch recht. Ich denke an einen automatischen RC-Wasserspender, bei dem du per Touchscreen die entsprechende
Rasiercreme auswählst, die bevorzugte Schaumkonsistenz und selbstverständlich die Wasserhärte deines Leitungswassers (die haben
wir bisher ja fleißig ignoriert), und so das perfekte Verhältnis direkt in den Mug serviert bekommst ;D

ZitatEs wäre also für die Diskussion sinnvoll, wenn du konkretisieren würdest, welchen dieser unterschiedlichen Ansätze infantil findest.
Ist Oben genanntes für dich ausreichend?


Nachtrag:
Ähnlich, wie Onkel Hannes bei der Threaderöffnung sagte, sehe ich den Sinn des ganzen eher hier:
Zitat...irgendwelche neuen Gebiete muß man ja suchen, sonst ist zur Rasur irgendwann alles gesagt, und das wollen wir doch hoffentlich nicht.
Und aus diesem Aspekt heraus finde ich eure Denkansätze auch völlig in Ordnung und spannend, aber einen wirklich tieferen Sinn kann ich darin bisher noch nicht erkennen.



Titel: Re: Rasiercreme und Wassermenge im praktischen Versuch: 5:1-Formel
Beitrag von: Onkel Hannes am 07. März 2015, 19:26:48
Genau genommen brauchen wir eigentlich auch kein Forum.
Titel: Re: Rasiercreme und Wassermenge im praktischen Versuch: 5:1-Formel
Beitrag von: titanus am 07. März 2015, 19:30:43
Ja. Das reicht.

Du kennst ja schon das ergebnis der Tests- ohne sie gemacht zu haben!
Alle Achtung!

Dir steht eine glanzvolle Karriere ins Haus.
Als Hellseher.

In dem Sinn von Onkel Hannes (... etwas Sinnvolles für diesen Strang beitragen),
solltest du jetzt einfach mal aufhören, diesen Strang vollzuspammen.

An Alle:
Lesekompetenz ist auch wirklich etwas Feines.
Und wenn Mann die hat, kann Mann sogar den Eingangspost, der zugegeben recht lang ist, lesen und
vielleicht auch verstehen.
Muß echt schwer sein.
Titel: Re: Rasiercreme und Wassermenge im praktischen Versuch: 5:1-Formel
Beitrag von: MirTre am 07. März 2015, 19:47:54
Zitat
Du kennst ja schon das ergebnis der Tests- ohne sie gemacht zu haben!
Alle Achtung!
Wie bereits gesagt, bestehen einfach Faktoren, die darauf hindeuten, dass es vermutlich keine immerpassende Formel gibt.

ZitatIn dem Sinn von Onkel Hannes (... etwas Sinnvolles für diesen Strang beitragen),
solltest du jetzt einfach mal aufhören, diesen Strang vollzuspammen.
Ich finde, dass meine Kommentare, wenn sie auch teilweise sehr scherzhaft gemeint waren, durchaus sachliche Inhalte haben,
die es zu bedenken gibt.
Ich bitte auch um Entschuldigung, ich wollte wirklich niemanden direkt angreifen (manch anderer hier wie es scheint schon..).

Und da ich tatsächlich lesen kann, möchte ich auch darauf hinweisen, dass der Threadersteller laut seinem Anfangspost
auch darauf vorbereitet war, dass die Theorien hier eventuell in Frage gestellt werden könnten.
Sollte dies jedoch nur eine Höflichkeitsfloskel gewesen sein, tut es mir leid, dass ich diese als Aufforderung aufgefasst habe, meine Bedenken öffentlich zu äußern.

Nachtrag: Um euch nun einen Gefallen zu tun, halte ich mich von jetzt an raus aus dem Thread ;)
Titel: Re: Rasiercreme und Wassermenge im praktischen Versuch: 5:1-Formel
Beitrag von: titanus am 08. März 2015, 15:19:13
mein lieber MirTre,

hast du keine Waage im Haus? Oder keine Rasiercreme? Keinen Synthie?
Dann ist das wirklich schade.
Wenn du aber alles im Haus hast, kannst du in wenigen Minuten experimentell den Unsinn von Onkel Hannes Formel beweisen.
Also: Butter bei die Fische.

Ich habe meine heutige Rasur mit einer C&E Limes RC nach der Formel gemacht.
Ergebnis war sehr viel guter Schaum, der aber nicht so lange hielt, wie der von den letzten beiden Versuchen.
Möglicherweise ist in der C&E mehr Wasser enthalten.
Oder ich habe einen Meßfehler gemacht.

Grüße

titanus
Titel: Re: Rasiercreme und Wassermenge im praktischen Versuch: 5:1-Formel
Beitrag von: Onkel Hannes am 08. März 2015, 15:55:32
Naja, 5:1-Formel hab ich das halt mal etwas reißerisch als Aufmacher genannt. Ich will mitnichten behaupten, daß das für alle RCs gelte, sondern es eher einmal als Ausgangspunkt sehen. Vielleicht finden wir ja den heiligen Gral bei 6:1, für jede individuell, oder auch gar nicht.

Vielleicht ist ja die von mir verwendete Palmolive sogar vollkommen ungeeignet, um damit solche Faustformeln erstellen zu wollen, denn gerade sie ist ja sehr tolerant im Hinblick auf die Wassermenge. Irgendeinen halbwegs rasurtauglichen Schaum gibts doch damit fast immer, solange es nur halbwegs mit rechten Dingen zugeht.

@MirTre: Klar hab ich "eingeladen", das ganze in Frage zu stellen, gemeint war aber eher durch produktive "Mitarbeit". Wenn man alles aufs wesentliche reduziert, dann brauchen wir wie gesagt gar kein Forum, um uns trotzdem zu rasieren, und wenn es bloß mit Dosenschaum ist - wie mindestens eine Milliarde Männer weltweit beweist. Das kann ich sogar anwaltlich bestätigen, ärztlich (https://www.gut-rasiert.de/forum/index.php/topic,20652.msg443587.html#msg443587) haben wir es auch schon bestätigt bekommen. Wat nu?1


1Das ist eine rhetorische Frage.
Titel: Re: Rasiercreme und Wassermenge im praktischen Versuch: 5:1-Formel
Beitrag von: AndreasTV am 08. März 2015, 18:18:54
Guten Abend :).
In den vergangenen zwei Tagen habe ich auch mal mit der Saubande herum-probiert.
Dabei bin ich - wie weiter Oben schon von mir angesprochen - wieder auf die mir bei RCs am vertrautesten Variante des Aufschäumens in der hohlen Hand gewechselt und habe das Wasser zur Zugabe aus einem kl. Schüsselchen mit den Pinselspitzen aufgenommen.

So scheint Es zu klappen ;) - zumindest Was die RCs von "Palmolive", "Wilkinson" (Wusste gar-nicht mehr das ich Die noch hatte  o)), "Florena" & "Nautik" betrifft.
Für mich Persönlich reduziere ich die vorgeschlagene Menge des Wassers aber eher auf 4 ml  :P - oder ich darf nicht so Rigoros "rühren"  O0.

Ob Es erwähnenswert ist das ich Hier eher hartes Wasser habe / nutze weiß ich nicht wirklich zu beurteilen - wohl aber das Versuche in der Vergangenheit mit destilliertem Wasser immer zu einem erkennbarem Mehr an qualitativen (für mich ;)) Rasierschaum geführt haben; Egal Ob nun mit RS oder RC aufgeschäumt wurde).

Mein derzeitiges Fazit:
Ich bin & bleibe wohl einfach zu Blöd um RC / RS in einer separaten Schüssel aufzuschlagen  :-[ - aber Da ich mir Schlimmeres vorstellen ...

MfG

Andreas
Titel: Re: Rasiercreme und Wassermenge im praktischen Versuch: 5:1-Formel
Beitrag von: nero am 08. März 2015, 21:10:53
Ich habe die 5:1 Methode nun auch mal mit mehreren RC´s und Pinseln ausprobiert und kann kurz und knapp sagen, dass dieses Mischungsverhältnis eine gute Referenz für rasurtauglichen Schaum darstellt.
Dabei sollten sofern Naturborstenpinsel im Einsatz sind, diese ausreichend vorgewässert und ordentlich ausgeschlagen werden, da sie sonst das knapp bemessene Wasser aus dem Schaum aufsaugen.
Lediglich bei der roten Proraso RC wurde der Schaum relativ dünn und bei der Speick RC etwas dick, so dass ich Onkel Hannes mit der Range von 4:1 - 6:1 durchaus zustimmen kann.

MirTre´s Ansicht kann ich allerdings auch verstehen.
Der musische Aspekt der Nassrasur mit RS/RC ist ja u.a. auch, dass man so schön individualisieren und alles aus dem Gefühl heraus betreiben kann.
Ich bin der Meinung, dass man dabei auch bleiben sollte und jeder auch dort hinkommt; aber für absolute Newbies, die noch nie Rasiercreme in der Hand hatten und unbedingt Unterstützung beim Schaumschlagen benötigen, ist die 5:1 Methode ausgezeichnet!  dh:
Titel: Re: Rasiercreme und Wassermenge im praktischen Versuch: 5:1-Formel
Beitrag von: MirTre am 08. März 2015, 21:58:39
Zitat von: nero am 08. März 2015, 21:10:53
Ich bin der Meinung, dass man dabei auch bleiben sollte und jeder auch dort hinkommt; aber für absolute Newbies, die noch nie Rasiercreme in der Hand hatten und unbedingt Unterstützung beim Schaumschlagen benötigen, ist die 5:1 Methode ausgezeichnet!  dh:

Entschuldigt bitte, dass ich mich nochmal einklinke. Ich war bis vor etwas weniger als anderthalb Jahren auch noch absoluter Neuling,
und hatte nach ein, zwei Versuchen raus, wie ich einen brauchbaren Schaum hinbekomme. Gut, vielleicht ist die Palmolive RC aber auch wirklich
übermäßig tolerant was die Wassermenge betrifft.
Aber grundsätzlich habt ihr natürlich recht. Eine Faustregel für RCs würde es dem Neuling eventuell schon leichter machen, jedoch sehe ich das
Problem einfach beim abmessen. Denn (so gut wie) kein Neuling wird Lust haben, mit Spritze, Lineal, Waage, etc. rum zu hantieren. Vorher wird
er vermutlich doch wieder zur Dose greifen. Wenn man aber eine Möglichkeit finden sollte, das ganze im perfekten Verhältnis schnell und unkompliziert
korrekt zu dosieren, ist der Gedankengang natürlich nicht verkehrt. Aber ich kann mir dafür ehrlichgesagt nicht wirklich eine Lösung vorstellen, bin aber
gespannt, ob ihr eine findet.
Anders als Nero denke ich, dass dieses Experimentieren und die sehr wissenschaftliche Herangehensweise eher etwas für die Erfahrenen Nassrasierer ist, und letzlich doch eher eine Spielerei ist um die Welt der Nassrasur noch tiefgehender zu ergründen, was natürlich keinen Falls verkehrt ist.

@Titanus: Ich habe auch nie behauptet, dass die Theorie von Onkel Hannes unsinn ist. Ich glaube durchaus dass es theoretisch machbar ist, eine Wasser-RC-Verhältnis für eine bestimmte RC auszurechnen unter Einbezug der wichtigsten Faktoren. An eine Faustregel für perfekten Schaum mit allen bzw. den meisten RCs glaube ich jedoch nicht. Wenn dann denke ich, reicht diese dann nur für einen halbwegs brauchbaren Schaum, den man wiederum aber auch ohne die Berechnung hinbekommt.

So, das wars erstmal. Ich werde den Threadverlauf weiterhin verfolgen, da ich es schon sehr spannend finde, auch wenn das zuletzt vielleicht etwas anders bei euch ankam.
Titel: Re: Rasiercreme und Wassermenge im praktischen Versuch: 5:1-Formel
Beitrag von: titanus am 08. März 2015, 22:13:40
Mach gerne weiter (konstruktiv) mit!

Der Aufwand für diesen Versuch ist wirklich nicht groß.
Ich nehme meine Feinwaage (die sollte Mann eh immer haben  ;D),
und ein kleines Plastikgefäß zum abwiegen.
Dann kommt aus einem kleinen Gefäß mit Ausgießer 7,5 g Wasser hinein; einfach gießen.
Das wird in das Schälchen zum Schaum schlagen geschüttet.
Danach in das kleine Plastikgefäß die RC. Das ist etwas schwieriger abzumessen.
Aus dem Tigel geht es leichter.
Auch in das Schaumgefäß und  ---> Los!
Das geht innerhalb sehr kurzer Zeit < 1/2 Minute, wenn Mann die Gerätschaften einmal bestimmt hat.
Kein großer Aufwand, finde ich.

Grüße

titanus
Titel: Re: Rasiercreme und Wassermenge im praktischen Versuch: 5:1-Formel
Beitrag von: Onkel Hannes am 09. März 2015, 00:04:10
Der Anfänger ist nur ein Aspekt, der mir z.B. gar nicht primär in den Sinn kam. Wenn man einem Anfänger sagt, schau her, mit x:1 schaffst Du mit dieser Deiner RC tollen Schaum, und wenn nicht, dann iegt es an was anderem, ist das als Notnagel sicher hilfreich. Wobei es nur wenig Leute geben dürfte, die mit den gängigen Einsteiger-RCs Schwierigkeiten haben. Das wäre für Seifen sicherlich interessanter, die göttliche Zicke zum Beispiel.

Mir ging es neben Befriedigung einer Neugier eher darum, vergleichbare Bedingungen zu schaffen, um z.B. eine Sauborste und einen Synthie zu vergleichen bzw. herauszufinden, warum mein Synthie effizienter ist als eine große Omega-Borste (das ist er in Wirklichkeit ja gar nicht, wie wir gesehen haben). Das ist für mich im Moment eine viel interessantere Erkenntnis als eine nur vermutete 5:1-Faustformel - welche es ja ohnehin noch zu überprüfen gilt.

Ich weiß im Moment selbst nicht, womit ich mich konkret weiter beschäftigen werde. Bei irgendeiner weiteren RC die Grenzen ausloten? 5:1 bei möglichst vielen RCs erstmal ausprobieren? Ein Dauertest einer RC unter nun definierten Bedingungen, mit unterschiedlichen Pinseln? Keine Ahnung, Möglichkeiten gibt es viele. Vielleicht rasier ich mich auch einfach.

Interessieren würde es mich allerdings tatsächlich, das habe ich nicht nur so hingeschrieben, ob ein rauhes Gefäß im Vergleich zu einem glatten, oder die auf den Boden geklebte Münze wirklich Vorteile bein Aufschäumen bringt. Das wird ja oft als Insider-Tipp empfohlen. Ehrlich gesagt glaube ich persönlich nicht so recht daran. Da werde ich mich vielleicht bei Gelegenheit mal dranmachen, das ganze näher zu untersuchen. Und um da eine konkrete Aussage treffen zu können, ist eine definierte Menge an Zutaten meines Erachtens sehr wichtig. Ist eine Variante tatsächlich besser, dann muß unter sonst gleichen Bedingungen entweder mehr oder besserer Schaum entstehen, oder weniger Zeitaufwand anfallen, sonst bringts ja eigentlich nichts.

Wenn es nicht gerade um Pinselvergleiche geht, werde ich den Balea Professional Synthetik künftig als meinen Referenzpinsel verwenden. Erstens, weil er m.E. uneingeschränkt empfohlen werden kann, jedem ganz einfach für wenig Geld zugänglich ist, weil er kein Wasser saugt, Einweichen als Vorbereitungshandlung wegfällt, und weil er auch keine Silikon-Daueranwendung krumm nehmen dürfte.

Apropos Silikon. Dieser Test, wie schon beschrieben, würde mich auch brennend interessieren: einen sauberen Natur-Pinsel bewußt durch Daueranwendung einer silikonhaltigen RC zu imprägnieren versuchen, und die Beeinflussung der Saugfähigkeit und eventuelle Auswirkungen aufs Mischungsverhältnis untersuchen. Dafür bin ich aber glaub ich zu faul und zu inkonsequent. Hier wäre sicher eine Feinwaage von Vorteil.

Alles Sachen, die einen Anfänger vermutlich zunächst eher wenig interessieren dürften.
Titel: Re: Rasiercreme und Wassermenge im praktischen V
Beitrag von: KäptnBlade am 09. März 2015, 09:29:44
Zitat von: titanusMach gerne weiter (konstruktiv) mit!
...

Mit Deiner Gnade darf er?
Du bist so gütig.

Meine frühere Klassenlehrerin hat mal ins Kassenbuch geschrieben: "KäptnBlade" leidet an Hybris.

Mit anderen Worten: Deine aktuelle Art der Konversation wirkt auf mich etwas befremdlich. Nicht nur in diesem Strang! Ich weiß, Du kannst auch anders. Bitte...
Titel: Re: Rasiercreme und Wassermenge im praktischen Versuch: 5:1-Formel
Beitrag von: titanus am 09. März 2015, 14:38:51
Noch ein kleiner Versuch mit Proraso blau RC.
Wieder 1,5g + 7,5g Wasser.
Ergebnis:
Massig Schaum guter Qualität.

Nach den 4 Versuchen bleibt mir zu sagen, dass der Schaum für mich ruhig etwas schlotziger
ausfallen könnte.
Ich habe lieber etwas sahnigeren Schaum und würde dazu tendieren, eher 2g RC auf 7,5mml Wasser zu nehmen.

Grüße

titanus
Titel: Re: Rasiercreme und Wassermenge im praktischen Versuch: 5:1-Formel
Beitrag von: Onkel Hannes am 16. März 2015, 09:31:46
So universell, wie ich anfangs dachte, ist 5:1 wohl doch nicht. Nach ausführlichen tests mit Palmolive, aber nur jeweils einem Versuch mit Gillette und Aloe Vera RC hab ich mich vielleicht ein bißchen weit aus dem fenster gelehnt mit meiner These.

Weder bei Nivea RC, noch bei Weleda und IC Rhabarber hat das hingegen gut geklappt. Ein Verhältnis habe ich jeweils noch nicht ermittelt, weil ich im Moment aus taktischen Gründen einen 3TB benötige ;)

Vermutlich wird man also das Verhältnis für jede RC individuell ermitteln müssen. Wenn man das will.


OT:
Frage an einen Ingenieur nach Kreiszahl pi.
Antwort: 3.14159265358979323846264338327950288blablabla...
"Ist ja schon gut. Warum können Sie das auf so viele Nachkommastellen auswendig?"
"Na, wenn wir alles pi mal Daumen machen, dann müssen wir doch wenigstens pi genau wissen."
Titel: Re: Rasiercreme und Wassermenge im praktischen Versuch: 5:1-Formel
Beitrag von: Onkel Hannes am 01. Mai 2015, 18:26:31
Zitat von: Onkel Hannes am 16. März 2015, 09:31:46Vermutlich wird man also das Verhältnis für jede RC individuell ermitteln müssen. Wenn man das will.

Mehrere Wochen Versuche mit diversen RCs bestätigen das. Ein universelles Verhältnis zu finden, dürfte schwierig werden. 5:1, meine urprüngliche Ausgangsthese, funktioniert, aber mehr schlecht als recht. Für Palmolive optimal, führt es bei manch anderer RC zu trockenem, bei wieder anderen zu wässerigem Schaum.

Das wird also wohl nix, zumal man natürlich mit nur wenig Erfahrung auch ohne Hilfsmittel guten Schaum hinbekommt.

Einen Sinn könnte das ganze wie gesagt wohl eher in Fällen machen, in denen man beispielsweise Pinsel im Aufschäumverhalten unter vergleichbaren Bedingungen untersuchen will. Falls ich mal wieder neue Pinsel kaufe, werden sich diese den vorhandenen Pinseln wie im Ausgangsbeitrag beschrieben stellen müssen.
Titel: Re: Rasiercreme und Wassermenge im praktischen Versuch: 5:1-Formel
Beitrag von: AndreasTV am 01. Mai 2015, 20:15:56
Hallo :).
Macht doch Nichts  8) - Hauptsache hat Spaß gebracht ;); kann ja nicht immer Alles klappen.

MfG

Andreas
Titel: Re: Rasiercreme und Wassermenge im praktischen Versuch: 5:1-Formel
Beitrag von: AndreasTV am 08. März 2016, 06:02:13
... bis man diesen Thread mal wieder-findet ... o).

Moin Moin :).
Habe mal mit dem "Omega 'S - Brush Pro'" so ein bisserl rum-probiert die letzten Wochen ...
Mit der "Proraso" RS & RC gibt Es Da inzwischen ein reproduzierbares Ergebnis dh: - auch mit der "Palmolive" RC haut Das hin.
Wenn ich den Synthetikpinsel Trocken lasse und in ein Schüsselchen 0,8 Gramm der RS oder einen 2 cm - Strang der RC plus ca. 5 6 ml warmes Wasser gebe und dann "den Quirl anschmeiße" ergibt Das Hier immer einen sehr brauchbaren Schaum Welcher für 3 Durchgänge reichen würde dh:.

Da die Fasern des synthetischen Rasierpinsels ja kein Wasser Direkt in sich aufnehmen und die Wassermenge So - bis auf eine wohl zu vernachlässigende "Menge" durch Verdunstung  :angel: - während des Prozedere des Aufschäumens Gleich bleibt  hat Das zumindest in meinen "Fällen" ein wie schon Geschrieben reproduzierbares Ergebnis.

MfG

Andreas
Titel: Re: Rasiercreme und Wassermenge im praktischen Versuch: 5:1-Formel
Beitrag von: Onkel Hannes am 21. August 2022, 17:43:40
Ich muß das Thema aus der Versenkung holen. Irgendwie hat mir dieser Test hier, super Schaum aus 0,4g ToOBS RC mit 5,5ml Wasser (https://www.gut-rasiert.de/forum/index.php/topic,3931.msg700027.html#msg700027), keine Ruhe gelassen.

Das ist ein Verhältnis von fast 1:14 Teilen, damit wäre -meinen ersten Erkenntnissen aus diesem Thread hier zufolge- mit meiner Referenz-RC, der exzellent schäumenden Palmolive, schon lange keine vernünftige Rasur mehr möglich.

Sollte die ToOBS soviel mehr konzentriert oder sonst irgendwie erheblich besser sein? Dem muß ich auf den Grund gehen. Ich stelle das Experiment mit der Palmolive nach.

(https://up.picr.de/44217762lk.jpg)
0,4g Palmolive.

(https://up.picr.de/44217763bm.jpg)
Rund 5,5g (ml) Wasser dazu.

(https://up.picr.de/44217764av.jpg)
Ergebnis nach etwa 60s intensivem Aufschäumen.

Dieser Schaum ist weniger und dünner als der von der ToOBS nach gleichem Verfahren erzeugte, wenn auch durchaus rasurgeeignet. Er ist aber anspruchsvoller herzustellen.

Erkenntnissse:

Mit entsprechendem Aufwand kann man also auch die Palmolive noch weit sparsamer verwenden als ich dachte - wenn man das denn möchte. Allerdings ist das Schäumen anspruchsvoll und benötigt Geduld, einen guten Pinsel und auch etwas Übung. Keine Spur mehr von der spielerischen Leichtigkeit, mit der die Palmolive im Verhältnis 5:1 fast von selbst schäumt.

Die ToOBS liefert unter vergleichbaren Voraussetzungen ein zwar nicht um Welten, aber zumindest merklich besseres Ergebnis bei gleichzeitig weniger mechanischem Aufwand. Vermutlich erkauft man sich also mit seinem Geld ein besseres oder höher konzentriertes Produkt mit vielleicht besseren Schaumbildnern. Sicherlich gibt es auch bei Tensiden und anderen Inhaltsstoffen Preis- und Qualitätsunterschiede.
Titel: Re: Rasiercreme und Wassermenge im praktischen Versuch: 5:1-Formel
Beitrag von: Onkel Hannes am 21. August 2022, 17:49:12
Eine weitere mögliche Erklärung wäre, daß die Palmolive gewichtsmäßig einen höheren Wasseranteil und deswegen einen geringeren Wirkstoffanteil hat als die ToOBS. Und vielleicht auch haben muß, denn sie ist als Tubenprodukt zum ausdrücken ja auch deutlich weicher als die ToOBS.
Titel: Re: Rasiercreme und Wassermenge im praktischen Versuch: 5:1-Formel
Beitrag von: Standlinie am 21. August 2022, 18:30:13
Als Gesichtsaufschäumer schmiere ich mir zwei gleichlange Rasiercremewürstchen ins Gesicht, wobei die Würstchenlänge der Länge der Rasiercremes in Deinem Tiegel entspricht. Sparen? Wozu? Guten Schaum will ich produzieren.
Teste mal die Hinzugabe von kaltem Wasser gegenüber warmem Wasser. Gibt es da Unterschiede?
Titel: Re: Rasiercreme und Wassermenge im praktischen Versuch: 5:1-Formel
Beitrag von: Onkel Hannes am 21. August 2022, 18:44:38
Ich konnte bisher niemals Unterschiede in der Qualität des Schaums bei unterschiedlicher Wassertemperatur feststellen. Wohl aber beim Wohlfühlfaktor, warmen Schaum finde ich einfach angenehmer.

Bei diesem Experiment ging es mir nicht ums sparen, sondern eher um Qualitätsunterschiede stark unterschiedlich bepreister Produkte. Grund für das "magere Gemisch" war die Stipptechnik in der ToOBS-Dose, nicht eine Sparabsicht.

Fakt ist, die ToOBS schafft in dieser Konstellation quantitativ und qualitativ besseren Schaum als die gleiche Gewichtsmenge an Palmolive. Zum deutlich höheren Preis der ToOBS bekommt man also wohl tatsächlich auch einen objektiven Mehrwert, nicht nur Duft und Exklusivität.

Titel: Re: Rasiercreme und Wassermenge im praktischen Versuch: 5:1-Formel
Beitrag von: Tim Buktu am 22. August 2022, 07:21:25
Offtopic aber Antwort auf Standlinies Frage:
Mir geht es beim Aufschäumen mit kaltem Wasser ähnlich wie Hannes. In der Schaumqualität und beim Rasieren bemerke ich keinen Unterschied. Ich bilde mir nur ein dass sich Die RC oder RS mit warmem Wasser etwas schneller aufschäumen lässt. Und es ist etwas komfortabler mit warmem Wasser aufzuschäumen. Die Kaltwasserschäumerei betreibe ich seit ca. 3 Monaten ohne Unterbrechung.