Gut-Rasiert-Forum

Das Werkzeug => Das Messer => Messerpflege - Instandhaltung => Thema gestartet von: Senser am 05. Mai 2008, 01:44:31

Titel: eine Schärfanleitung
Beitrag von: Senser am 05. Mai 2008, 01:44:31
Ich beschreibe hier die Art und Weise, wie ich Messer schärfe, ohne Anspruch auf Allgemeingültigkeit. Ich weiß aber, dass diese Methode funktioniert und sie ist, reduziert auf das Wesentliche, sicherlich für jeden Anfänger geeignet.

Zunächst möchte ich ein paar Worte über die Ausrüstung schreiben.
Da sind als erstes die Schleifsteine als wichtigste Schärfwerkzeuge zu nennen.
auf dem folgenden Bild sehen wir Steine, die nicht ständig im Wasser liegen müssen.
Von links nach rechts:
Der Thüringer von Manufaktum, der dazugehörige Anreiber, ein ähnlicher Stein, den ich mal aus der Bucht gefischt habe, daneben mein bestes Stück (Stein), ein GBB von Dick (22X7 cm) und schließlich der Thüringer von MST.

(http://thumbs.picr.de/2040456.jpg) (http://show.picr.de/Bild-2040456.html)

Und so lagere ich die Steine, die möglichst immer im Wasser liegen sollten.

(http://thumbs.picr.de/2040457.jpg) (http://show.picr.de/Bild-2040457.html)

Links sehen wir einen 1000er Cerax von MST, in der Mitte einen 2000er Aoto von Dick (ein wahnsinns Stein) und rechts einen 8000er Naniwa.
Es ist darauf zu achten, dass diese Art der Aufbewahrung unter Lichtausschluss stattfindet, weil sich sonst Algen im Wasser bilden.
Wenn man diese Steine nicht ständig braucht, kann man sie natürlich auch trocken aufbewahren. Allerdings sollten sie mindestens 30 min vor Gebrauch in Wasser gelegt werden.

Grundsätzlich bin ich der festen Überzeugung, dass jemand, der nur seine wenigen Gebrauchsmesser instand halten möchte, mit einem 1000er/6000er Kombistein bestens bedient ist. Ich habe gute Erfahrungen mit dem King Stone von Dick gemacht. Wobei die 6000er Seite auch schnell an ihre Grenzen gerät. Sie ist ziemlich weich gebunden und man ,,gräbt" sich schnell ein, wenn man nicht aufpasst. Um aber mal auszuprobieren, ob einem der Umgang mit Schärfsteinen überhaupt liegt, ist der King erst mal die preiswerteste, brauchbare Lösung. Es geht noch billiger, aber man bedenke: ,,Es gibt nichts teureres als billiges Werkzeug".

Nachtrag: Heute, also 4,5 Jahre später würde ich auch noch eine andere Steinkombination empfehlen wollen. Leider ist Diese etwas teurer, so etwa 150,- €, dafür bekommt man aber schon richtiges High End in Sachen Schleifsteine und kann das Thema eigentlich als erledigt betrachten, sofern man nicht von dem "obeswohlnochbessergeht Virus" infiziert wird.
Es handelt sich dabei um die beiden Kombisteine von Naniwa aus der SS Serie 800/5000 und 3000/8000. Eine Bezugsquelle wäre: http://www.feinewerkzeuge.de/naniwa-stones.html
Etwas preiswerter und sicherlich auch völlig ausreichend wäre der 1000er King und der 3/8000er Naniwa


Als Unterlage für die Steine dient mir ein Stück Birke Multiplex, in welches ich auf der Unterseite vier Möbeltür Dämpfer angebracht habe, damit Feuchtigkeit, die evtl. unter die Platte  kriecht, wieder verdunsten kann. Multiplex ist wasserfest.
Auf diesem ,,Bock" liegt der Stein nun hoch genug, und ich laufe nicht Gefahr, beim Schärfen mit den Fingern irgendwo aufzusetzen oder gar hängen zu bleiben. Außerdem saugt sich der Stein förmlich auf der Holzplatte fest.

(http://thumbs.picr.de/2040476.jpg) (http://show.picr.de/Bild-2040476.html)


Bevor ich nun mit dem Schärfen beginne, klebe ich erst den Rücken der Klinge und, falls vorhanden, auch die Klingengravur, mit dünnem Klebeband ab. Ersteres, damit der Rücken nicht dünner wird, und sich der Schneidwinkel dadurch zu stark verändert, letzteres, damit die Klingengravur beim Abreiben des Schleiffschlamms keinen Schaden nimmt.
Erst klebe ich den Anfang der Rolle der Rolle auf meine Arbeitsfläche und rolle dann etwas mehr von dem Band, als die Klinge lang ist.

(http://thumbs.picr.de/2040536.jpg) (http://show.picr.de/Bild-2040536.html)

Ich setze die Klinge etwa am Erl mittig unter das Band , richte sie aus und klebe sie dann erst auf dem Rücken und von dort aus auf die Seiten fest.

(http://thumbs.picr.de/2040537.jpg) (http://show.picr.de/Bild-2040537.html)  

Jetzt schneide ich mit einer beliebigen, aber scharfen Klinge den Überstand ab.

(http://thumbs.picr.de/2040538.jpg) (http://show.picr.de/Bild-2040538.html) (http://thumbs.picr.de/2040540.jpg) (http://show.picr.de/Bild-2040540.html)

Erst jetzt beginnt die eigentliche Schärfarbeit.
Ich nehme den Stein aus dem Wasser, lege ihn auf das Holzbrett und erzeuge mit einem ,,Nagura", der ebenfalls in einem Wasserbehälter lagert, in kreisenden Bewegungen den so genannten Schleifschlamm. Diesen Vorgang wiederhole ich, sobald ich merke, dass der Stein nicht mehr ,,zieht".

(http://thumbs.picr.de/2040569.jpg) (http://show.picr.de/Bild-2040569.html)

Hier der 1000er Cerax und der Nagura

Ich halte es für äußerst wichtig, immer mit dem 1000er Stein zu beginnen. Egal, ob es sich um ein altes, gebrauchtes Messer aus der Bucht, oder aber um eines der Gebrauchsmesser, welches nur stumpf geworden ist, handelt.
Es geht in beiden Fällen darum, die Schneidfacette herzustellen, bzw. diese vom balligen in den geraden Zustand zurück zu versetzen.
Dazu muß Material abgetragen werden, und das geht eben nur mit dem 1000er. Man lasse sich aber jetzt nicht kirre machen, denn ein 1000er ist keine Schotterpiste. Viele Gebrauchsmesser und Stechbeitel bringt man schon mit diesem Stein auf eine Endschärfe, von der die meisten Leute nur träumen können.
Also noch mal: Auf dem 1000er wird das Messer geschärft. Alles, was steinmäßig folgt, ist die Kür, ist stupides Abarbeiten der Schärfroutine. Die Entscheidung über Erfolg oder Misserfolg, über 30 Minuten oder 3 Stunden Arbeit wird aber auf dem 1000er Stein getroffen.


Ich mache nun erst mal ca 10-20 Schübe pro Seite.

(http://thumbs.picr.de/2040674.jpg) (http://show.picr.de/Bild-2040674.html) (http://thumbs.picr.de/2040675.jpg) (http://show.picr.de/Bild-2040675.html) (http://thumbs.picr.de/2040676.jpg) (http://show.picr.de/Bild-2040676.html) (http://thumbs.picr.de/2040677.jpg) (http://show.picr.de/Bild-2040677.html) (http://thumbs.picr.de/2040678.jpg) (http://show.picr.de/Bild-2040678.html) (http://thumbs.picr.de/2040679.jpg) (http://show.picr.de/Bild-2040679.html) (http://thumbs.picr.de/2040680.jpg) (http://show.picr.de/Bild-2040680.html) (http://thumbs.picr.de/2040681.jpg) (http://show.picr.de/Bild-2040681.html) (http://thumbs.picr.de/2040682.jpg) (http://show.picr.de/Bild-2040682.html) (http://thumbs.picr.de/2040683.jpg) (http://show.picr.de/Bild-2040683.html)


Den Profis werden sich beim Anblick dieser Bilder wohl die Nackenhaare aufstellen. Ich benutze beide Hände, bzw. die Finger beider Hände. Wobei die Finger, die auf der Klinge aufliegen, in meinem Fall diejenigen der linken Hand, im Normalfall keinerlei Druck ausüben. Sie sind für mich nur  Kontrolle, Widerlager,... schwer zu beschreiben. Es ist wie beim Fahrradfahren. Mit den Händen am Lenker geht` s einfach sicherer, obwohl es ja auch freihändig funktioniert. Es mag jeder machen wie er will. Ich kann nur sagen, dass ich schon viele neue Messer von namhaften Herstellern zum ersten Schliff in meine Laienhände bekommen habe, und leider feststellen musste, dass es mit den Schärfkünsten eben dieser Profis nicht (mehr) weit her ist. Also lieber zweihändig zu einem rasurtauglichen Rasiermesser gelangt, als sich mit einem professionell einhändig dahin gewetzten Eisen die Lust an der Messerrasur zu verderben.
Besondere Aufmerksamkeit widme ich dem Kopf und dem Ende der Klinge(Bild 1,2,3 und 10) Je nach gewünschter Form, beginne ich mit mit der Schneide fast parallel zur Schleifrichtung, die Klinge etwas am Heft angehoben und drehe diese dann mehr oder weniger schnell in einer Vorwärts Bewegung soweit, bis die Schneide rechtwinklig zur Vorschub Richtung liegt. Gleichzeitig senke ich die Klinge auch ab, so dass die Schneide am Ende dieser Bewegung flach auf dem Stein aufliegt. Dadurch erziele ich einen fließenden Übergang von stumpfem Kopf in eine scharfe Schneide. Es entsteht eine je nach Ausführung mehr oder weniger starke Rundung am Messerkopf, bzw. Ende. Nur diese Rundung, oder das Fehlen derselben (bei Konturmessern) ist für das reduzierte oder erhöhte Verletzungsrisiko verantwortlich, und nicht wie gerne behauptet wird, nur die Kopfform. Ich kann an einen Geradkopf genauso gut eine sanfte Rundung in die Spitze schleifen wie in einen Rundkopf, spanischen oder Schorkopf.


Dieses ,,Eindrehen" in den Stein mache ich natürlich nicht bei jedem Schub. Das ist sehr stark abhängig vom Zustand der Klinge vor dem Schärfen. Große Vorsicht ist auch bei dem Anheben des Heftes am Anfang der Bewegung geboten. Die Klinge gräbt sich dabei gerne in den Stein, insbesondere bei den synthetischen, weich gebunden Steinen, allen voran der 6000er King.
Ansonsten  wird die Klinge einfach vor und zurück geschoben, wobei immer über den Rücken gewendet wird, und wie bereits erwähnt, keinerlei Druck auf die Schneide ausgeübt wird. Ich vermeide den allgemein empfohlenen Kreuzschliff. Dabei wird nämlich die Mitte der Klinge doppelt so oft über den Stein geschoben wie die beiden Enden, was zu einem Hohlschliff, aus der Seitenansicht betrachtet, führt. Bei einem entsprechend breiten Stein und einer geraden Klinge stellt sich dieses Problem erst gar nicht. Bei schmaleren Steinen muß ich eben darauf achten, die Schübe möglichst nebeneinander zu setzen, also mit so wenig Überlappung wie möglich.
Bereits die Spur in dem Schleifschlamm kann Aufschluß über den Zustand der Klinge geben. Wird der Schleifschlamm sauber ,,abgerakelt", so ist die Klinge gerade und auch ohne nennenswerte Scharten. Bleibt aber eine Schlammspur auf dem Stein zurück, so ist das meist ein Zeichen für eine im Längsweg krumme Klinge, ein bereits hohl verschliffenes Messer, oder eben mehr oder weniger große Scharten.

(http://thumbs.picr.de/2040724.jpg) (http://show.picr.de/Bild-2040724.html)
 
Ich nehme nun ein Werkzeug zur Hand, welches ich bisher noch nicht erwähnt habe. Eine Lupe!!!!!
Ich arbeite mit einem Fadenzähler mit 12-facher Vergrößerung, Kollegen halten eine Einschlaglupe mit 30-facher Vergrößerung für das einzig wahre, und da kann ich nur sagen, dass es bestimmt kein Nachteil ist, sich das Ergebnis seiner Arbeit so stark vergrößert anzuschauen wie möglich. Allerdings wächst das Frustpotenzial mit zunehmender Vergrößerung und damit auch das Verlangen nach immer feineren Steinen.
Wiederum andere Kollegen brauchen gar keine Lupe. Die hören was sie tun. Das möchte ich aber hier unkommentiert lassen.

Nach den ersten Schüben ist es sehr wichtig, die Schneide mit der Lupe zu begutachten, eine erste Bestandsaufnahme zu machen.
Bei normalen, also nicht antiken, rostigen, schartigen Klingen finde ich in der Regel folgenden Zustand vor.
a)   das Messer ist neu und wurde nur kurz auf dem Stein abgezogen.
dabei habe ich bisher immer festgestellt, dass die Hersteller nicht den Rücken als Bezugs- punkt für den Schneidenwinkel nehmen. Will heißen, dass der Rücken beim Schärfen leicht vom Stein angehoben wurde.


Ich sehe nun wie sich ein neuer Schneidenwinkel bildet. Das heißt, die Spitze bleibt zunächst noch vom Stein unberührt. Mit der Lupe ist das sehr gut zu sehen. Die Spitze selbst bleibt erst noch blank, während man dahinter deutlich die Riefen erkennt, die der 1000er Stein hinterlässt. Ich schleife jetzt so lange, bis ich nichts mehr von dem vorherigen Zustand erkennen kann, also eine homogene Schraffur über die gesamte Schneiden-Länge und Breite erreicht habe. Es kann vorkommen, dass diese neue Facette ungleich breit ist. Das liegt daran, dass manche Klingen mehr oder weniger krumm sind (über die Schneide gepeilt) Dabei kann man immer feststellen, dass eine Seite beispielsweise eine breitere Schneide aufweist, die gegenüberliegende dann eine entsprechend schmalere. Das ist nicht weiter tragisch, solange man immer darauf achtet, dass das neue Schleifbild sich auch wirklich bis in die Spitze fortsetzt.
                                                             
b) ein Messer hat bereits einen ersten Grundschliff hinter sich und ist nur nach langem Gebrauch stumpf geworden. Das Bild unter der Lupe stellt sich ähnlich dar. Die vom langen Ledern ballig gewordene Schneidfacette ist nach den ersten Schüben an der Spitze noch poliert und wie vorher beschrieben bildet sich von hinten nach vorne eine neue Schneide. Jetzt entfällt aber das notwendige Zurichten einer gegebenenfalls krummen Klinge, weil das ja schon früher passiert ist.

Und genau hier an diesem Punkt werden die meisten Fehler gemacht, auch von mir! Die Schneide ist noch nicht bis zur Spitze ausgebildet, oder es gibt vielleicht noch ganz kleine Scharten. Jetzt denkt man, dass der Rest sich bei den nächst feineren Steinen von selbst ergibt, und schon entscheidet man sich für völlig sinnlose weitere Aktionen. Der Abtrag, den die feineren Steine leisten ist nicht annähernd ausreichend, um die Gestaltung der Schneide zu gewährleisten.
Ich kann es nicht oft genug wiederholen. Die Klinge wird auf dem 1000er geschärft und auf allen folgenden Steinen verfeinert. Wenn man sich stur daran hält, ist die Folgearbeit auch recht schnell getan, denn hier geht es ja nur darum, die ,,Riefen", das ,,Relief" des 1000er, bzw. des vorhergehenden  Steins zu egalisieren, was erfahrungsgemäß recht schnell geht, umso schneller, je mehr Zwischenstufen in der Körnung zur Verfügung stehen.


Wichtig ist noch, falls man den Rücken abklebt, das Klebeband regelmäßig zu erneuern, was bei der Arbeit auf dem 1000er je nach Zustand der Klinge auch einige Male wiederholt werden kann. Auf jeden Fall aber bei dem Wechsel auf den nächst feineren Stein passieren muß.
Man kann ja mal probeweise mit einem  Messer von dem 1000er auf einen 6000er wechseln, ohne den Rücken abzukleben und durch die Lupe wird man erkennen, dass der feine Stein gar nicht die Spitze der Schneide berührt.
So arbeite ich mich bis zu meinem feinsten Stein durch, wobei wie gesagt, alles nach dem 1000er gar keine Arbeit mehr ist.
Jetzt geht es ans Ledern, und damit zu dem Thema, welches sich leider nicht so einfach erklären lässt wie die Handhabung der Steine. Da ist viel Gefühl mit im Spiel, reichlich Erfahrung etwas Voodoo und vielleicht auch etwas Glaube.
Hier muß jeder für sich und sein Messer den richtigen Weg finden und deshalb möchte ich mich zu diesem Thema auch möglichst kurz fassen.
Wenn bis zu diesem Punkt alles richtig gemacht wurde, so ist nun eine perfekte Schneidfacette entstanden, die einen Winkel von ca. 16-20° aufweist. Mit dieser Schneide kann man nun problemlos die Armhaare abmähen, aber für eine sanfte und gründliche  Rasur reicht es noch nicht aus.
Es gilt jetzt einen zweiten Schneidwinkel zu erstellen, und evtuell noch vorhandenen Grat zu entfernen.
Zunächst mache ich einige Züge auf dem Pastenriemen. Ich bevorzuge dabei einen ehemaligen Hängeriemen, den ich auf einen Holzkantel geklebt habe, und danach mit Lukas Chromoxid bestrichen habe. Bei manchen Klingen verwende ich aber auch einen mit Chromoxid bestrichenen Hängeriemen. Es gibt da bei mir keine feste Regel, sondern eher Tendenzen. Und zwar neige ich mehr zum Hängeriemen, je derber die Klinge wird.
Die Klinge wird jetzt übrigens nicht mehr geschoben, sondern ohne Druck mit dem Rücken voran gezogen.
Auf dem Pastenriemen sollte man nicht zu lange verweilen. Lieber nach zehn Zügen pro Seite auf den unbehandelten Lederriemen wechseln und danach mal einen Haartest durchführen.

(http://thumbs.picr.de/2040795.jpg) (http://show.picr.de/Bild-2040795.html)

Der selbst gemachte mit, Chromoxid behandelte Stoßriemen.

Zum Schluß wird auf einem unbehandelten Leder weiter geledert. Das können dann durchaus bis zu hundert Züge pro Seite sein.  Auch hier versuche ich bei vollhohlen Klingen zunächst mit dem möglichst starren Riemen, in diesem Fall einem sogenannten Wekstattriemen klar zu kommen.

(http://thumbs.picr.de/2040801.jpg) (http://show.picr.de/Bild-2040801.html)

Meist muß ich aber auch noch auf den Hängeriemen wechseln. Die besten Erfahrungen habe ich mit dem reinen Juchtenlederriemen XXL gemacht.

(http://thumbs.picr.de/2040798.jpg) (http://show.picr.de/Bild-2040798.html)

Über dieses Thema könnte man sicherlich noch viel ausführlicher schreiben, allerdings halte ich das nicht für besonders zielführend, weil gerade hier hauptsächlich die persönlichen Erfahrungen und Neigungen eine Rolle spielen.
Ich kann nur empfehlen, sich ein altes Eisen in der Bucht zu schießen und einfach loszulegen. Und bevor man am Anfang teure Lederriemen in Stücke schneidet, kann man erst mal mit einem alten Gürtel üben.

Viel Erfolg!


//edit hpstr: Auf Wunsch Sensers einen Nachtrag eingefügt und die Beiträge in einen einzelnen Beitrag zusammengeführt.
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: harrykoeln am 05. Mai 2008, 07:30:22
Senser = Sensersationell.
Dat hässte joot jemaat Jung. Ich mache das sehr ähnlich wie Du, das Equipment unterscheidet sich a wengerl - aber Du hast vollkommen Recht - es funktioniert und das ist die Hauptsache.
Zu den von Dir unkommentierten Pferdeflüst.... Nein - Klingenhorchern... Ich nehm auch lieber ne Lupe - weils funktioniert!
Aber Du scheinst ja die Fertigstellung riechen zu können... siehe Bild - achnee ... dat ist ne Lupe  ;D ;D ;D
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: günni am 05. Mai 2008, 08:15:28
Wieder mal eine Dokumentation von Senser, die ich als gelungen bezeichnen möchte.

Ich bin noch in der Einarbeitungsphase, in der ich mich versuche "schlau" zu machen, diese Anleitung kommt zur rechten Zeit.

Danke, Jürgen.

Gruß
Günni
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: günni am 05. Mai 2008, 08:24:25
Zitat von: Senser am 05. Mai 2008, 02:02:38
                                                                                   

Wie auch immer, diesen zweiten Schneidwinkel kann man nur mit der Lupe sehen, und zwar als ganz feine Linie, eine Art Korona an der Schneiden Spitze. Manch Leute können diesen zweiten Winkel auch hören.... Sorry ;-)



Tja, eine Frage (nicht das ich jetzt anfangen will alles mit den Ohren zu machen, auf gar keinen Fall), was will man denn da (angeblich) hören?
Die Frage ist Ernst gemeint, ich kann mir das nicht so ganz vorstellen  ???  :-\

Günni
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: Iltis am 05. Mai 2008, 08:45:14
Was hören betrifft - zumindest meine Meinung nach - auf die Steine höre ich nichts aufschlussreiches, da hilft mir nur mit eine Lupe begutachten (dazu ein Tip der mir Senser mir mal gegeben hat, wenn man z.B mit der 1000er Fertig ist, ist es hilfreich, ein kleinen Stück am Erlenbereich mit der nächste Stein fertigzuschleifen vor man die ganze Klingenlänge schleift, man hat dann ein Referenz wie es auszusehen hat wenn man ganz durch ist).
Auf dem Lederriemen meine ich aber zu hören ob es bis zum Haartest klappen wird oder nicht. Ein scharfes Messer klingt "kratzig" beim abziehen, ein Stumpfes dagegen nicht. Man kann das leicht nachprüfen wenn man ein Direktvergleich macht - wenn man ein scharfes und ein stumpfes Messer zu hand hat. Ich meine, die Unterschied ist unüberhörbar, allerdings auf ein Hängeriemen - was anderes habe ich nicht. Wenn ich nicht diese Kratzgeräusch beim ledern höre, weiss ich aus Erfahrung, ich kann mir den Arm abledern, aber richtig scharf wird das Messer nicht dabei.
Ganz nebenbei, du hast hier ein richtig tolle Anleitung hier reingesetzt, Senser.
Grüß
Iltis,
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: samonis am 05. Mai 2008, 09:19:54
Hallo,
genau sowas wollt ich schon immer haben. Ich kanns zwar grad nicht durchlesen, aber ich hoffe dass alle die Schärfen hier ihre Tips noch ergänzen, oder am Besten selbst einen Thread aufmachen und ihre Methode beschreiben. Änfängern wie mir macht es das viel leichter.

Vielen, vielen Dank Senser!!!
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: herzi am 05. Mai 2008, 09:29:57
Sehr schöne Anleitung Senser. Sehr aufschlußreich.
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: Senser am 05. Mai 2008, 09:42:27
@ Iltis
Du Hast natürlich Recht. Beim Ledern auf dem Hängeriemen hört man ein " Pfeifen". Dieser Ton ist ist je nach Klinge (hohl oder derb, breit oder schmal) unterschiedlich hoch. Hört man dieses Pfeifen nicht, passiert auch nichts. Allerdings heißt es noch lange nicht, dass wenn man es hört, das Messer auch wirklich scharf wird. Wenn man im Vorfeld Fehler gemacht hat, kann man diese mit dem Riemen am allerwenigsten korrigieren.
Gruß Senser
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: razilo am 05. Mai 2008, 09:44:37
KLASSE!  Find ich SUPER das DU dir so eine Arbeit gemacht hast.
Die Anleitung ist eine Bereicherung für jeden Interessierten!

Gruss razilo
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: Buddel am 05. Mai 2008, 09:48:17
Dickes Kompliment - super Anleitung. Hab gestern erst einen Schärfmarathon von 7 Messern hinter mir, bei dem ich vieles von deinen Tipps schon umsetzen konnte. Lupe ist jetzt da und zwei neue Wassersteine von Dick. Besonders den King Hyper 1000 finde ich ganz groß und deutlich besser, als meinen 1000/6000 Kombi. Aber wie du schon schriebst, für einen Anfänger, der ab und zu mal ein Messer schleift, reicht auch der.
Noch ein Tipp von mir, statt der Holzsockel kann man auch ein altes Mouspad als Unterlage für die Steine nehmen. Einfach in der Mitte zerschneiden und dann die eigentliche Oberfläche aneinanderkleben. Dann hat man oben und unten den rutschhämmenden Untergrund.

Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: Dullblade am 05. Mai 2008, 10:01:22
Am problematischsten beim Schleifen ist wohl das Thema Druck. Jeder schreibt uns sagt ganz ohne Druck, aber wirklich ganz ohne Druck geht es nicht. Interessant ist, dass Senser zumindest teilweise auf den Bildern erkennbar, den Finger direkt auf der Schneidkante, der FAcette aufsetzt. Ich mach das seit kurzem auch so. Damit kann ich schon ein wenig Druck auf die Schneide und zwar nur auf die Schneide ausüben und man spürt merklich wie der Stein arbeitet.  Ich drücke dabei wirklich auf und sogar vor die Schneide auf den Stein, ich drücke nicht im mittleren KLingenbereich, was die KLinge druchbiegen lässt, ohne Stein würde ich mir dabei die Finger aufschlitzen. Seit ich das mache, sind meine Schleifergebnisse besser geworden. Gibts noch welche, die das auch machen?

Auf jeden Fall Danke an Senser für die schöne Beschreibung!
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: fridolin am 05. Mai 2008, 10:07:56
Auch von mir einen ganz, ganz herzlichen Dank für diese ausführliche Anleitung.
Gewissermaßen das "Volle Programm" für´s Schärfen (oder fehlt dazu die Sache mit dem Seidentuch ???)

Super auch die Bilder. Alle Achtung.


Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: soapopera am 05. Mai 2008, 10:13:01
Als Rasiermesseranfänger denke ich noch gar nicht ans schleifen, aber falls ich einmal soweit kommen sollte, finde ich hier eine sehr gute Anleitung. Schön, dass du uns diese ins Forum gestellt hast, Senser.
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: moviemaniac am 05. Mai 2008, 13:28:15
Super, Senser - in den weitesten Teilen eine absolute Bestätigung meiner bisherigen Erfahrungen und Vorgehensweisen :)
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: moviemaniac am 05. Mai 2008, 13:29:58
Zitat von: Buddel am 05. Mai 2008, 09:48:17
Noch ein Tipp von mir, statt der Holzsockel kann man auch ein altes Mouspad als Unterlage für die Steine nehmen. Einfach in der Mitte zerschneiden und dann die eigentliche Oberfläche aneinanderkleben. Dann hat man oben und unten den rutschhämmenden Untergrund.

Da hab' ich auch einen Tipp - denn meine Mousepads sind aus Hartplastik ;)
Bademattenvorleger (so Schaumstoffdinger) im Baumarkt als Meterware kaufen. Für 10 Steine gibt's da schon um 3 € die richtige Länge an Matten.
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: Senser am 05. Mai 2008, 13:49:00
Zitat von: Dullblade am 05. Mai 2008, 10:01:22
Am problematischsten beim Schleifen ist wohl das Thema Druck. Jeder schreibt uns sagt ganz ohne Druck, aber wirklich ganz ohne Druck geht es nicht. Interessant ist, dass Senser zumindest teilweise auf den Bildern erkennbar, den Finger direkt auf der Schneidkante, der FAcette aufsetzt. Ich mach das seit kurzem auch so. Damit kann ich schon ein wenig Druck auf die Schneide und zwar nur auf die Schneide ausüben und man spürt merklich wie der Stein arbeitet.  Ich drücke dabei wirklich auf und sogar vor die Schneide auf den Stein, ich drücke nicht im mittleren KLingenbereich, was die KLinge druchbiegen lässt, ohne Stein würde ich mir dabei die Finger aufschlitzen. Seit ich das mache, sind meine Schleifergebnisse besser geworden. Gibts noch welche, die das auch machen?

Gut beobachtet und natürlich hast du auch recht. Trotzdem habe ich bewußt die Formulierung " ohne Druck " gewählt. Diese Anleitung soll einem Anfänger ein Leitfaden sein. Und zwar so lange, bis er ein Gefühl für diese Arbeit entwickelt hat. Wie soll ich es anders beschreiben? 10 Gramm Druck? das Gewicht der Finger? Keine Ahnung.
Ich denke, wenn ich schreibe " ohne Druck" bleibt immer noch genug davon übrig.
Ähnlich wie in dem Chefspruch: " Nicht geschimpft ist genug gelobt"  ;D ;D
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: Platzger am 05. Mai 2008, 13:57:31
Senser, DAS ist jetzt wirklich eine Klasseanleitung. Sowas ist für jeden Anfänger Gold wert :D
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: UbuRoy am 05. Mai 2008, 14:29:47
Zitat von: günni am 05. Mai 2008, 08:24:25
Zitat von: Senser am 05. Mai 2008, 02:02:38
                                                                                   

Wie auch immer, diesen zweiten Schneidwinkel kann man nur mit der Lupe sehen, und zwar als ganz feine Linie, eine Art Korona an der Schneiden Spitze. Manch Leute können diesen zweiten Winkel auch hören.... Sorry ;-)

Natürlich bringt es nix, mit dem Ohr an der Klinge zu horchen, obs scharf ist ;-)

Es ist eher ein fühlen, denn dazu tippst Du ganz sachte von oben auf die Schneidkante.
Es ergibt sich je nach Schärfegrat ein ganz charakteristisches Gefühl und Geräusch. Unmöglich zu beschreiben, aber nach langen und ausgiebigen Schärforgien kommst Du von allein dahinter. Man muss auch hier ein Gefühl dafür entwickeln.
Ich finde das erheblich einfacher, als mit der Lupe, denn schärfe kann man eher fühlen als sehen.

Aber wie der gute Senser schrieb: Ein jeder nach seiner Facon. Übrigens, was das Horchen angeht: Es ist auch möglich, anhand des Geräusches beim Abziehen auf dem Pastenriemen oder Lederriemen zu "erhören", ob das Messer soweit ist oder nicht...
Auch das lässt sich auf die beschriebene Art erfühlen.

Fühlt und hört es sich nicht richtig an, brauche ich den Haartest gar nicht erst versuchen. Im Gegenschluß klappt der Haartest zu über 90% einwandfrei, wenn ich meine zu hören oder zu fühlen, ob ich fertig mit dem schärfen bin oder nicht.

Funktioniert einwandfrei bei einigen hier, bei mir auch.

Ignoriert das also einfach oder nehmt es als Zusatz zu der ausführlichen Beschreibung vom Onkel Senser.

Hauptsache die Dinger werden scharf.
Wie auch immer...
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: Iltis am 05. Mai 2008, 14:36:36
Zitat von: Senser am 05. Mai 2008, 13:49:00
Ähnlich wie in dem Chefspruch: " Nicht geschimpft ist genug gelobt"  ;D ;D

In diesen Sinne ist diese Anleitung OK, wenn man sowas mag... ;D ;D ;D

Grüß

Iltis
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: Prince Denmark am 05. Mai 2008, 15:16:05
Tausend Dank, Senser! Solch mühsame und liebevolle Arbeiten sind die Grundpfeiler eines Forums. Chapeau! :)
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: Bengall Reynolds am 05. Mai 2008, 18:55:26

Sollte diese Anleitung nicht irgendwie fixiert werden?
So ganz ohne Kommentationsmöglichkeiten....
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: formaldehyd am 05. Mai 2008, 21:24:45
Da steckt Arbeit dahinter!! Auch von mir dickes Lob!! Ist wirklich schön illustriert und verständlich dokumentiert.
Wie schon gesagt wurde, jeder hat seine Technik, aber man kann immer was lernen.
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: Eugen Neter am 05. Mai 2008, 21:28:31
Jürgen, ich bin zwar nur gelegentlicher Messer-Anwender, aber Deine Anleitung ist wahrhaftig großartig - danke! :D
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: Senser am 05. Mai 2008, 22:24:42
Vielen Dank Mädels
Ich fühle mich schwerstens gebauchpinselt. Und zwar mit einem ganz dicken "Best badger silver tip haute montagne haste nicht gesehen"
Gruß Senser
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: kimeter am 05. Mai 2008, 22:38:35
Zitat von: Prince Denmark am 05. Mai 2008, 15:16:05
Tausend Dank, Senser! Solch mühsame und liebevolle Arbeiten sind die Grundpfeiler eines Forums. Chapeau! :)


Richtig! Solche Beiträge sind einfach klasse. Vielen Dank Senser!!!
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: JoeHonil am 06. Mai 2008, 00:54:11
Danke Dir für die Mühe, die Du Dir gemacht hast. Für Einsteiger wie mich, sind solche toll dokumentierten Informationen fast unbezahlbar.
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: Gustavo am 09. Juni 2008, 14:28:25
Danke, Senser,
so was habe ich immer gesucht. Klar, deutlich und übersichtlich. Wirklich Klasse!

Aber eine Frage (an alle) würde ich gerne gleich noch anschließen: Ich habe irgendwo gelesen, man bräuchte nicht zwingend mit einem Anreiber Schleifschlamm herstellen. Stimmt das?
Du hast ja beschrieben, dass Du als Anreiber einen Nagura verwendest. Gibt's denn da nur eine Sorte oder hast Du für jeden der Steine einen anderen Anreiber - also mit verschiedenen Körnungen?
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: Senser am 09. Juni 2008, 18:48:13
@Gustavo
Neulich schrieb Matjes, dass er mal gehört hätte, dass man auch mit Kreide anreiben könne. Hab ich natürlich ausprobiert. Das geht auch bei einem 1000er, 2000er und 4000er. Dann hört der Spass auf, weil die Korngröße der Kreide vermutlich genau in die Poren der feineren Stein passt, bzw. vielleicht sogar größer ist als die Poren. In diesem Fall käme die Schneide gar nicht mehr bis auf den Stein. Das Gefühl hatte ich jedenfalls, denn es tat sich schärftechnich überhaupt nichts mehr.
Es macht aber auch preislich keinen Sinn, denn der Nagura, den ich benutze ist nun schon fast 2 Jahre alt und immer noch kaum verschlissen. Das Kreidestück hat 1,40 € gekostet und verbraucht sich natürlich sehr schnell.
Die Thüringer Steine werden mit Anreibern ausgeliefert, die aus dem gleichen Material sind, wie der Hauptstein. Diese Anreiber sind abwärtskompatibel, was aber auch wieder keinen Sinn macht. Ich arbeite bis hoch zu 10.000er Körnung immer mit dem Nagura.
Und ich arbeite auch "immer" mit Schleifschlamm, denn ich möchte ja schließlich so effektiv wie möglich mit dem jeweiligen Stein arbeiten. Ohne Schleifschlamm ist zwar sanfter, macht aber in meinen Augen keinen Sinn, denn an der Körnung wird dadurch nichts verändert, nur an der Effizienz. Das liegt daran, dass sich die Poren immer mehr zusetzen, und das Schleifkorn schließlich nicht mehr hervorsteht und dadurch auch nicht mehr schleift, schneidet.
Der Nagura sorgt immer für offene Poren und damit für optimalen Biss.
Ich hoffe das hilft dir weiter
Gruß Senser
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: Gustavo am 10. Juni 2008, 11:44:25
Danke Senser,
jetzt habe ich es verstanden. Überhaupt habe ich von Deiner Schärfschule viel gelernt.
Viele Grüße,
Gustavo

Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: Dullblade am 10. Juni 2008, 11:50:42
Ich reibe an, spüle aber dann den Schlamm weg. Besonders beim Thüringer ergibt Schlamm ein anderes Schleifbild als ohne. Mit Schlamm satinierter, ohne Schlamm polierter. Ich schleife deshalb die letzen Züge auf dem Thüringer mit komplett freigeriebenen und abgespültem Stein.
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: samonis am 10. Juni 2008, 12:04:54
Danke für die Anleitung. War eine super Hilfestellung bei meinen ersten Schleiferfahrungen!
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: Dagobert am 15. Juni 2008, 03:24:49
Danke für diese Arbeit die unbezahlbar ist,ich finde es toll das sich jemand solche Arbeit macht,um anderen zu helfen.Ich finde Du hast einen Forums Orden verdient ,aber ich habe noch eine Frage,und zwar wann genau hörst Du auf dem 1000er auf,wonach richtet sich die Erkenntnis jetzt ist es genug ? ist es sehen,hören,fühlen,oder was ist es genau ?
   
Gruß Rolf
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: Senser am 15. Juni 2008, 17:23:16
Vielen Dank
Du brauchst vor allen Dingen eine Lupe!!! Nach wenigen Schüben auf dem 1000er schaust du dir die Schneide an und siehst jetzt, was der Stein gemacht hat. Das heißt, du siehst genau die frischen Schleifriefen. Du bleibst jetzt solange auf dem 1000er, bis du über die gesamte Schneiden-Länge und Breite ein einheitliches Bild hast.
Lese bitte nochmal Kapitel 4 und 5.
Gruß Senser
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: Dagobert am 15. Juni 2008, 18:05:00
Ich frage deshalb weil der eine sagt man müsse eine Weiße Linie sehen können,wiederum ein anderer sagt das man die Haare des Unter armes entfernen können muß.In Deiner Anleitung habe ich nichts in dieser Richtung gefunden,deshalb wollte ich noch mal nachfragen,ob Du auch so etwas in der Art als Richtlinie hast,oder ob Du da anders Verfährst.

Gruß Rolf
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: Iltis am 15. Juni 2008, 19:09:47
Ich mische mich Hier ein; meine Erfahrung nach macht der Test mit Haare auf der Unterarm rasieren macht sinn, da man ein gleichmäßigen aussehend Schleifbild erzielen kann ohne weit genug geschliffen zu haben, das man eine richtige Schneide gebildet hat. Ich prüfe regelmässig  ob man Haare abschaben kann oder nicht. Erst wenn das Messer über seine ganze Länge vernunftig so der Test besteht und der Schleifbild durch die Lupe regelmässig aussieht wechsele ich auf ein feineren Stein. Erfahrungsgemäß, wenn es nicht so ist, muss man die ganze Arbeit nochmal wiederholen. Der Nachteil, was nicht verschwiegen werden sollte, ist das man irgendwann keine Haare mehr am Unterarm hat, und für der Test wo anders ausweichen muss. Das kann schwer bzw. peinlich zu erklären sein!

Grüß

Iltis
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: Dagobert am 15. Juni 2008, 19:52:52
Neue Frage,was mache ich den wen ich ein schönes gleichmäßiges schleifbild habe,aber das Messer sich noch etwas schwer tut mit dem Haare entfernen.

Gruß Rolf
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: moviemaniac am 15. Juni 2008, 21:21:27
@Iltis: Das Problem kenne ich nur zu gut :D Aber ich habe ein anderes Problem: Meine Unterarmhaare sind so fein, die mag kein Messer nach dem 1000er entfernen, darum verschiebe ich diesen Test auf nach dem 4000er.

@Rolf: Chromoxid! 10x, dann 50 Leder. Wiederholen bis passt.
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: Platzger am 15. Juli 2008, 17:01:59
könnte man diesen in meinen Augen ungemein nützlichen Thread nicht oben festmachen? Würde sicher manchem helfen, wenn er nicht die ganzen Uebeschriften durchackern müsste.
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: Senser am 15. Juli 2008, 23:31:54
Dieser Vorschlag scheint irgendwie auf taube Ohren zu stoßen, denn er wurde schon mehrmals gemacht und nichts passiert. Ursprünglich hatte ich gedacht, diese Anleitung als FAQ zu positionieren, wenn sie denn gegebenenfalls verbessert, ergänzt oder optimiert worden wäre.
Schade, aber wer suchet, der findet  ;)
Gruß Senser
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: Barberix am 25. März 2009, 22:15:01
Hallo Zusammen
Sehr interessanter Threat! Leider kann ich keine Bilder sehen. Ist etwas am Hoster krumm?
Danke und Gruss Barberix
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: Eugen Neter am 25. März 2009, 22:20:24
Ja, die Bilder sind leider weg. Jürgen sollte sich vielleicht überlegen, ob er sie - falls er sie noch hat - über einen anderen Bilder-Hoster nochmal einstellt. Z. B. über picr.de (http://picr.de/?kick=723782.jpg&key=033a6f9d4cb521b8be34dca77810526c).
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: Senser am 25. März 2009, 22:44:45
Oh, verd...
Die Bilder hab ich schon noch, aber es sind viel mehr Bilder als die die ich hier verwendet hatte. Das wird etwas dauern, bis ich das wieder gekramt habe. Dann nehme ich aber auch Picr.de un lasse die Bilder als Thumbnails hochladen.
Und da fällt mir ein, dass ich den Beitrag ja gar nicht mehr bearbeiten kann. Ich frag mal Uwe.
Gruß Senser
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: Senser am 29. März 2009, 23:30:58
So, die Bilder sind wieder da
Gruß Senser
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: kimeter am 30. März 2009, 00:03:44
Vielen Dank, Senser  dh: dh: dh:
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: Barberix am 30. März 2009, 00:17:44
Zitat von: Senser am 29. März 2009, 23:30:58
So, die Bilder sind wieder da
Gruß Senser
Super, sehr gut gemacht. Vielen Dank Senser.
Vielleicht noch ein kleiner Tipp für Gelegenheitsschleifer: Gegen das Rutschten genügt als temporäre Steinunterlage auch ein feuchtes Tuch. Ich selber habe mit einem billigen Microfasertuch gute Erfahrungen gemacht. Dieses saugt sich im feuchten Zustand am Stein und an der Tischplatte schön fest.
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: max am 12. Oktober 2009, 01:15:05
Hallo zusammen,

ich habe nun (endlich) ein Messer und einen 1000/6000er King. Das messer wurde vorher noch nie geschärft und rasierte dementsprechend nicht. Ich habe ihn nun erst auf der 1000er Seite und dann auf der 6000er Seite abgezogen (wer hätt's gedacht), wie in der Anleitung von Senser. Dann ein paar Mal übers Leder. Leider rasiert es genauso wenig wie vorher. Leider habe ich keine Lupe um es mir genauer anzusehen. Kann es sein, dass das Abziehen mit dem Stein so OK war und es nur am fehlenden Pastenriemen oder falschem Abziehen übers Leder gelegen hat, oder war ich eher zu kurz auf dem Stein? Weil so wie ich gelesen habe müsste es nach dem Stein schon viel schärfer sein.

Schöne Grüße
Max

Und Danke für die tolle Anleitung!
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: redmatze am 12. Oktober 2009, 02:19:55
Hat Senser geschrieben, dass es auch ohne Pastenriemen geht ???, hab ich da was verpasst?

Mein Tip:

Die ganzen Kapitel von Sensers Anleitung nochmal durchlesen.

Pastenriemen & Lupe zu legen und üben.
gruß




Kann Ihm vielleicht noch jemand anders weiter helfen?
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: Kirk am 12. Oktober 2009, 08:22:45
Das wichtigste ist und das mußte ich am Wochenende wieder einmal bei einem alten Joseph Rodgers feststellen, solange am 1000er zu bleiben bis es wirklich ohne Druck am Unterarm die Haare abrasiert. Am 6000er mußt du dann gar nicht mehr so viel Zeit verbringen. Und es sollte damit auch ohne Pastenriemen (welcher natürlich trotzdem empfehlenswert ist um das letzte aus dem Messer herauszukitzeln) rasurtauglich werden.

Gutes Gelingen
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: redmatze am 12. Oktober 2009, 09:58:20
Sorry ,aber die Wahrscheinlichkeit, dass  er auf dem 6000er ,ohne Pastenriemen, ein rasutaugliches Messer hin bekommt, halte ich für sehr gering.
Meiner Meinung kommt er nicht um den Pastenriemen herum.
gruss
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: max am 12. Oktober 2009, 11:13:03
Na dann werde ich mir erstmal ne Lupe und Chromoxid zulegen müssen.

Auch wenn das nicht mehr hier rein gehört:
Kann mir jemand sagen, wo ich am besten Chromoxid herbekomme und ob ne billig-Lupe bei ebay für 3€ (mit angegebenen 30x die wohl eher 10x sind) reicht?
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: lesslemming am 12. Oktober 2009, 11:31:06
das gehört zwar wirklich nicht hier rein,
aber Chromoxid gibt es direkt von Kremer für unter 10€ mit Versand
es handelt sich um das PG 17 mit 0.3µm und runden Partikeln.
Alternaitv Lukas Acrylfarbe/Ölfarbe, einfach mal die Suchfunktion benutzen.
Wenn du mir ein Leder zuschickst kann ich es dir auch für einen kleinen Obolus behandeln.
Ich biete auch Eisenoxid (0.09µm) und 60.000 (0.5µ) Diamant an,
letzteres gibts bei mir schon vorgefertigt als Abziehblock mit Filz
Bei Interesse melde dich per PM  O0
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: redmatze am 12. Oktober 2009, 11:34:33
Willst Du den Riemen jetzt selbermachen?

Einfacher gehts im MH, einfach mal Dein Anliegen beschreiben, wahrscheinlich kann Dir dort geholfen werden.

Max, max , max, Du hättest es einfacher haben können ( rasurscharfes Messer plus Riemen mit Chrom, für einen fuffi).
Du magst es eher kompliziert ;)
gruss

Chromox gibts im Malerei Bedarf

zb.
http://kremer-pigmente.de/shopint/index.php?cat=0101&product=44200 (http://kremer-pigmente.de/shopint/index.php?cat=0101&product=44200)

Hersteller ist eigentlich egal, es kommt auf dás Pigment an (PG17 sollte draufstehen). Ich verwende Acryl.
Jetzt ist aber Schluß.

gruss

less.... war schneller
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: mrkay am 16. November 2009, 20:18:14
Klasse Anleitung !!! dh:
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: kraxl am 09. Juli 2010, 21:34:15
hab gerade ein bisschen die sufu gequält bin aber nicht wirklich fündig geworden.
überall steht wie man tollen abrieb erzeugt - aber wie krieg ich den abrieb am schonensten wieder von den steinen ???
und ich dachte mir bevor ich jetzt die drahtbürste auf den dremel spann frag ich lieber nochmal ..hab nämlich irgendwie das ungute gefühl
dass,wenn ich das mach wie ich mir das spontan vorstell, ich danach meine steine neu planen kann  ;D
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: jazzman am 09. Juli 2010, 21:47:46
lass bloss die Finger vom Dremel, den Abrieb  auf den Steinen entfernst du am besten mit einem  sogenannten  Nagura.
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: kraxl am 09. Juli 2010, 21:56:09
dacht ich mir irgendwie schon ...
nagura hab ich (noch) keinen. steht aber schon auf dem wunschzettel 8)
hmm muss ich wohl noch ein bisschen warten da mein hobbykonto für diesen monat schon leer ist  ;D

aber trotzdem schonmal danke !
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: Stoppelfeld am 09. Juli 2010, 23:03:53
Ich nutze dazu eine Diamant Feile die eigentlich für das saubere Abrichten der Kanten bei Ski und Snowboard gedacht ist. Nur als Idee falls so etwas in der Art aus einem anderen Hobby vorhanden ist.
War bei mir eine Notlösung, geht aber sehr gut und hat sich seit ca. einem Jahr sehr bewährt. Neu kaufen ist aber wesentlich teurer als ein Nagura Steinchen.
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: lesslemming am 10. Juli 2010, 16:47:39
Das ist eigentlich ganz einfach.

Den Abrieb von den Steinen entfernen verbinde ich mit leichtem Abrichten.
Dafür eignet sich ein großer DMT Coarse #325 sehr gut, ein DMT Fine 600 geht auch.


Ansonsten, ein sehr feines stück Micromesh von Dick (eventuell 8.000 oder 12.000) und den Stein leicht abreiben sollte reichen.
Eine DMT Schärfkarte in 325, 600 oder 1200 eignet sich auch zum reinigen und erzeugen eines Schleifschlamms. Kosten um die 10 Ocken.

Allerdings wird damit das Abrichten eher häufiger nötig, gleiches gilt für den Nagura.
Der Grund ist immer ungleichmäßiger Abtrag vom Stein.
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: Senser am 11. Juli 2010, 18:53:16
Zitat von: kraxl am 09. Juli 2010, 21:56:09
hmm muss ich wohl noch ein bisschen warten da mein hobbykonto für diesen monat schon leer ist  ;D

Die kosten doch wirklich nicht viel, Die synthetischen sogar fast nichts, und die funktionieren auch hervorragend.
Gruß Senser
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: Senser am 11. Juli 2010, 18:57:53
[quote author=lesslemming link=topic=1474.msg221850#msg221850 date=1278773259
...Allerdings wird damit das Abrichten eher häufiger nötig, gleiches gilt für den Nagura.
Der Grund ist immer ungleichmäßiger Abtrag vom Stein....
[/quote]

Dass timmt so nicht. Beim Abreiben mit dem Nagura kreise ich über den gesamten Stein und da gibt es keinen nennenswerten, partiellen Abrieb.
Außerdem, und das habe ich ja auch schon an anderer Stelle bemertkt, sollte man das Abrichten nicht überbewerten.
Gruß Senser
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: lesslemming am 12. Juli 2010, 10:31:44
stimmt, man sollte das Abrichten nicht überbewerten
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: strawinski am 19. Dezember 2010, 23:09:11
was ich noch ergänzen wollte ist folgendes......unter der lupe erkennt man nach dem 1000er stein die schleifriefen.
man muß auf dem 6000er solange schieben, bis die gesamte schneide komplett poliert ist. sonst gleitet es beim rasieren nich optimal.
dies ist mir zumindest aufgefallen.
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: Tim Buktu am 20. Dezember 2010, 17:52:17
Glaubst Du die Erkenntnis gilt nur für die Messer von Tagelöhnern oder auch für das von Mutter Theresa?
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: strawinski am 20. Dezember 2010, 18:55:47
eigentlich nicht
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: Kirk am 21. Dezember 2010, 08:40:03
Zitat von: Tim Buktu am 20. Dezember 2010, 17:52:17
Glaubst Du die Erkenntnis gilt nur für die Messer von Tagelöhnern oder auch für das von Mutter Theresa?

;D Der war gut!!!!! ;D
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: strawinski am 21. Dezember 2010, 08:42:20
wenn der weihnachtsmann klingelt, dann schnapp ich mir diesmal mein schärfstes messer ......... ;D
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: kuma am 24. Dezember 2010, 13:01:52
Hallo liebe Forengemeinde,
ich hab mal eine ganz banale Frage zum verwendeten  Material:
Was für Klebeband benutzt ihr zum abkleben?

Ich habe jetzt bei meinen ersten Versuchen einfach Tesafilm genommen.
Das ist aber nach ein paar Schüben durchgescheuert und der Stein hinterlässt somit unschöne Riefen auf dem Messerrücken (nennt man das Honewear?)
Dann habe ich es noch mit dickerem Gewebeklebeband versucht aber das Gefühl das die Facette damit nicht dünn genug wird und somit nicht scharf genug.
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: matjes am 24. Dezember 2010, 13:13:14

Tesa ist definitiv zu dünn und reißt schnell. Ich habe bei meinen paar erbärmlichen Schärfversuchen die bunten Abisolierbänder aus dem Baumarkt benutzt. Die sind etwas dicker und fester.
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: redmatze am 24. Dezember 2010, 13:15:48
sorry, wenn Ihr Euer Tesa zu schnell aufscheuert drückt ihr zu feste auf den Rücken.
Ich hab etliche Klebebänder durch und bin beim Scotch Klebeband hängengeblieben.
gruss
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: Dahonkie am 01. Oktober 2011, 19:07:32
Hey ihr netten Leute vom gut-rasiert Forum,

ich MUSS jetzt einfach mal ein riesen Lob und meinen großen Respekt bekunden. Das Forum im allgemeinen aber ganz besonders dieser Threat hier ist echt gigantisch.
Ich muss einfach berichten wie es mir heute bei und vor allem nach meinem ersten Messerschliff ging.

Dazu muss man wissen: Ich hab zuvor noch NIE irgendein Messer geschäft, ich bin Student im Geisteswissenschaftlichen bereich, habe also mit Handwerk (leider) GARNICHTS am Hut und rasiere mich seit ca. einem Jahr mit einem Dovo welches mir Terzian gleich zu Anfang mal in "Form" gebracht hat.

Jetzt, nach einem Jahr mit schwankender Nutzung des Messers (ich lasse meinen Bart einfach unheimlich gerne stehen) habe ich gemerkt, dass das rasieren wieder sehr der ersten Erfahrung mit dem Messer als es "right out of the box" war ähnelt und per PN mal nachgefragt ob das Messer schon stumpf sein könnte. Darauf hab ich die vielsagende Antwort bekommen: Könnte sein  ;)

Auf jeden Fall hab ich dann beschlossen doch mal zu versuchen mein Messer selbst zu schärfen. Ich hab mir sorgfältig die Anleitung hier durchgelesen und mir daraufhin eine Uhrmacherlupe (15x) und einen "King Stone" (http://www.amazon.de/King-Stone-Tiger-Kombinationsstein-1000/dp/B0026LUL6O/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1317488256&sr=8-1) besorgt.

Ehrlichgesagt hab ich mir erstmal eine Woche nicht so recht an die Materie getraut, ich wusste einfach nicht ob ich mir nicht eher noch was kaputt mach als Schärfe zu erzeugen aber heute an einem entspannten Samstag hab ich mich einfach mal ne Stunde hingesetzt und mich getraut. Ich hab wie angegeben keinen Druck auf die Klinge kommen lassen, sorgfältig mit dem 1000er begonnen dann ein wenig die 6000er Seite strapaziert, war dann ganz kurz auf meinem Puma Pastenriemen und dann ausführlich auf der Pastenfreien Seite des Lederriemens.

Das Ergebnis erschien mir vom Haartest auf den Armen nicht so übergeil aber als ich mich nach einem Bad rasiert hab kam der WOOOOOW Effekt. Das Messer ist jetzt schärfer und vor allem 10x sanfter als je zuvor. Ich habe das Gefühl ich muss damit nur in die nähe der Haare kommen und sie fallen schon ganz von alleine ab. Selbst im Bereich meines Kehlkopfes, wo die Haare echt kreuz und quer wachsen war alles ganz angenehm und Problem frei wo ich früher schon hier und da tränen in die Augen bekommen habe von dem Ziepen.

Also danke nochmal für die Hilfe, ich hätte nicht gedacht, dass es so schnell so einfach und so gut geht.

David
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: lesslemming am 02. Oktober 2011, 12:16:04
Hallo David,

also der King 1.000/6.000 ist ein braucbarer Anfängerstein. Auf dem habe ich das Schärfen auch gelernt.
Aber auch wenn ein Pastenriemen sehr effektiv ist, so ist der Sprung von King 6.000 auf behandeltes Leder sehr groß.
Wenn du jetzt bereits einen WOW-Effekt erlebt hast, dann genieße ihn und warte erstmal ab,
bis du dir einen qualitativ hochwertigen 8.000 als Abschlussstein kaufst und danach auf den behandelten Riemen gehst.

Viel Spaß in der Welt der Messer :D
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: Il Barbiere AiA am 16. Juni 2012, 21:00:59
Nachdem ich mich auch im Messerschärfen üben wollte, und alles im Forum aufgesaugt habe was ich finden konnte, vorallem diese tolle Anleitung öfter durchgelesen und ausgedruckt habe, habe ich heute ein Messer scharf bekommen  :D
Es hat lange gedauert, einige Fehlerquellen habe ich suchen müssen, da es nicht von Anfang an klappte.
Gerade eben hat das Messer den Haartest auf gesammter länge bestanden. Morgen folgt die Rasur. Ich bin noch etwas skeptisch ob es so wird wie ich es mir vorstelle. Mal sehen...
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: redmatze am 16. Juni 2012, 22:25:46
Sauber dh:

Ein gutes Gefühl oder?

gruss redmatze
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: Il Barbiere AiA am 16. Juni 2012, 22:41:01
Zitat von: redmatze am 16. Juni 2012, 22:25:46
Sauber dh:

Ein gutes Gefühl oder?

gruss redmatze

Allerdings  :D
Aber ich bleibe noch etwas skeptisch ob die Rasur was wird.
Der gelungene Haartest verspricht zwar nur gutes, aber ich bin da "anspruchsvoll". Anfangs vielleicht zu anspruchsvoll  :-\

Am Anfang hatte ich das Problem, das nach dem 800er Stein noch nicht auf ganzer länge der Klinge die Armhaare abrasiert wurden, obwohl ich doch recht lange auf dem Stein war.
Als es dann klappte ging es weiter, bis hoch zum 8000er, Pastenriemen, ledern... Haartest fehlanzeige.
Nochmals Pastenriemen, ledern, wieder Haartest fehlanzeige.
Also nochmals zurück auf den 800er und weiter bis zum 8000er, Pastenriemen, ledern, Haartest nur solala. Wieder Pastenriemen, Ledern und da war er.... der gelungene Haartest. Was für ein Gefühl  :D
Ob es aber wirklich gut war, wird sich erst morgen zeigen...
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: Il Barbiere AiA am 17. Juni 2012, 13:13:02
Heute früh war der wichtigste Test an der Reihe: Die Rasur.
Ich muss zugeben, ich ging mit gemischten Gefühlen an die Sache ran, da ich nicht wusste was mich erwartete.
Aber ich wurde nicht enttäuscht. Eher im gegenteil. Die Rasur war sehr gründlich und reizfrei.
Sicherlich habe ich nicht alles aus dem Messer rausgeholt, aber ich denke, das kommt mit der Zeit und der Erfahrung.
Für den Anfang bin ich wirklich mehr als zufrieden.
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: Senser am 17. Juni 2012, 13:51:10
Hallo Il Barbiere
Glückwunsch zu deinem Erfolg. Und jetzt mal 3 Monate Erfahrung sammeln, dann weißt du wie scharf die Klinge wirklich ist, oder ob vermutete Unschärfe nur mangelhafte Klingenführung , schlechte Vorbereitung oder sonstwas ist.
Gruß Senser
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: Il Barbiere AiA am 17. Juni 2012, 14:43:51
Vielen Dank, Senser  :D

Ich bleibe auf jeden Fall dran. Es macht schon tierisch Spaß, vorallem nach dem ersten Erfolg. Heute ist schon das nächste Messer dran. Ich habe es vom Opa meiner Frau bekommen, also ein Messer mit "Bedeutung". Leider hat es Mikroausbrüche und winzige Scharten die man unter der Lupe sehr gut erkennt. Ich bearbeite es gerade auf dem 400er Stein und ich merke schon, das ich bei der flüßigen Bewegung immer sicherer werde. Hoffentlich bekomme ich es auch hin...
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: Senser am 17. Juni 2012, 17:28:54
Ich persöhnlich habe gar keinen 400er Stein mehr. Gerade für Mikroausbrüche und Scharten, die man eigentlich nur mit der Lupe sieht, reicht schon ein guter 1000er. Der 400er war mir einfach zu brutal und die Rückmeldung vom Stein eigentlich nichtssagend.
Wenn ich eine Klinge mit dem 1000er angehe, dann lerne ich Sie kennen. Ich bekomme ein Gefühl für den jeweiligen Stahl. Auch kann ich nun schon gut erkennen, ob die Klinge evtl. krumm ist und ich deshalb ander Tricks anwenden muß um eine ungleiche Facettenbildung zu vermeiden.
All das kriegst du bei einem 400er nicht mit, und wenn du dann erst mal eine Facette verschliffen hast, bleiben später grobe Riefen übrig.
Weiterhin viel Spass und Erfolg
Gruß Senser
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: ron am 17. Juni 2012, 22:52:51
Graruliere Il Barbiere zum ersten selbstgeschärften Messer! Ist schon ein außergewöhnliches Erlebnis sich damit zu rasieren.
Ich handhabe das auch so wie Senser. Der gröbste Stein ist der 1000er. Damit geht schon ordentlich was weiter. Durch den kontrollierteren Abtrag bekommt man auch ein besseres Gefühl für die Form der Klinge. Was bei lächelnden Klingen sehr wichtig ist um eine schöne Facette zu erzeugen.
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: guenther am 11. Juli 2012, 12:48:31
Wow! Die Beschreibung/Anleitung ist echt vom Allerfeinsten!! danke dafür!
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: Onkel Hannes am 29. Oktober 2012, 23:19:05
Auch von mir: dh:

Da ich (noch...) kein Messerrasierer bin, habe ich die Anleitung nur irgendwann mal überflogen, und sie nun gelesen, nachdem ich sie auf Sensers Wunsch hin editiert habe. Dann hab` ich sie gleich nochmal gelesen, dann einen Haufen Beiträge zu Anfängersteinen, dann ein virtueller Schaufensterbummel, und dann nochmal Sensers Anleitung ;D

Ein paar wenige Fragen blieben mir offen, zu einer wäre vielleicht wäre der Vollständigkeit halber ein Kommentar in der Anleitung angebracht:

Den King, zu dem wohl vermutlich aufgrund des günstigen Preises weiter viele Einsteiger greifen werden, aber auch manch andere Steine und Kombisteine gibt es offenbar in verschiedenen Größen. Ich kann nur vermuten, daß für einen Einsteiger/Gelegenheitsschleifer das maßgebliche Kriterium wohl die Breite ist. Vielleicht wäre eine Angabe zu den empfehlenswerten Mindestabmessungen hilfreich?

Hannes
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: RavenNevermore am 29. Oktober 2012, 23:27:53
Bin jetzt ja noch nicht so lange dabei aber dafür schon gleich in die vollen gegangen.
Am Anfang war ich froh das ich mir 70 mm breite Steine geholt hatte, da ich dadurch nicht aufpassen mußte das ich eventuell einen Bereich nicht erreiche. Mittlerweilen ist mir die breite egal.
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: Senser am 29. Oktober 2012, 23:58:23
Das mit der Steinbreite sollte man sich gut überlegen. Früher dachte ich auch immer, dass die Breite wichtig ist. Heute ist die Länge des Steins für mich viel wichtiger. Wenn man "moderne" Messer bevorzugt, also neue Messer und so ziemlich alles nach 1900, die ja eine gerade Klinge haben, so ist ein breiter Stein in Ordnung. Den muß man dann aber auch häufig planen, sonst nutzt die Breite gar nichts.
Ich selbst bevorzuge inzwischen auch schmale Steine, da ich mich gerne mit den alten "lächelnden" Klingen beschäftige, und da ist die Breite ohne jede Bedeutung.
Gruß Senser
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: Tobias am 04. Januar 2013, 14:28:12
Hallo liebe Messerfreunde,

bin jetzt seit ca. einem Jahr bei der Messerrasur - und zufrieden. Bevor ich nun ein neues Messer bestelle, wird es erstmal Zeit zu lernen, wie ich mein bisheriges wieder scharf bekomme. Ausgehend von Sensers schöner Anleitung wollte ich mir nun die Naniwa Super Stones kaufen. Hierzu habe ich eine Frage:

Macht die Kombination 800/5000 und 3000/8000 denn am meisten Sinn?

Da ich überall gelesen habe, dass 1000er Standart sind, habe ich überlegt, mir aus der Naniwa SuperStone-Serie den 1000er, sowie den 3000/8000 er zu kaufen. Damit hätte mein Messer drei Durchgänge (1000 - 3000 - 8000), anstatt 4 (800 - 3000 - 5000 - 8000). Oder hat eine 800er Körnung irgend einen Vorteil, außer dass sie vermutlich etwas "schneller" und "gröber" ist?

Kommen als Ergänzung die günstigen Nagura Kunststeine (z.B. diese hier (http://www.amazon.de/Reinigungsstein-Nagura-Kunststein-800-100072-23/dp/B0034YXXNK/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1357305813&sr=8-1)) in Frage? Wenn ich es richtig verstanden habe, sie ohnehin keine zwingende Voraussetzung, oder?

Gern würde ich die Sache günstig halten, trotzdem ist es wichtiger, dass es vernünftiges Werkzeug ist.

Freue mich auf Antworten.

Gruß
Tobias
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: Senser am 04. Januar 2013, 14:57:20
Hallo Tobias
Ich würde die Kombisteine nehmen. 800er oder 1000er ist sowieso egal. Wenn du aber Messer nur auffrischen willst, und die Facetten sind nicht beschädigt oder schartig, dann kannst du sofort mit dem 3000er beginnen. Dann auf den 5000er und schließlich den 8000er. Du hast bei der erstgenannten Kombination mehr Möglichkeiten und vor allem einen weniger groben Übergang zu den nächstfeineren Steinen.
Die synthetischen Naguras sind ok. kaufe dir aber gleich 4-5 Stück, denn die verschleißen recht schnell.
Gruß Senser
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: BlueDun am 04. Januar 2013, 14:57:24
Servus Tobias,

Zitat von: Tobias am 04. Januar 2013, 14:28:12
den 1000er, sowie den 3000/8000 er zu kaufen.

Finde ich persönlich für den Einstieg die bessere Lösung. Den 800er brauchst Du wirklich nur bei sehr groben Instandsetzungsarbeiten. Und dennoch ist der Sprung auf den 1000er nicht sooo gros, als dass Du auch mit dem 1000er nicht einiges an Stahl abgeraspelt bekommst. Die weiteren Sprünge auf 3000 und 8000 sind dann durchaus vertretbar. Machst Du halt ein paar Züge mehr auf dem 8000er. Wenn Du es wirklich wissen willst, kaufst Du Dir irgendwann noch nen 10'000er (ein absoluter super Stein für RM) oder nen 12'000er. Aber das ist wirklich Sahnegarnitur. Mit den 1k/3k/8k hast Du auf jeden Fall ein Setup, welches auch für anspruchsvolle Schärfaufgaben reicht. Denn merke: Die Schwachstelle beim Schärfen sitzt vor dem Stein...

Zitat von: Tobias am 04. Januar 2013, 14:28:12
Kommen als Ergänzung die günstigen Nagura Kunststeine (z.B. diese hier) in Frage? Wenn ich es richtig verstanden habe, sie ohnehin keine zwingende Voraussetzung, oder?
Ich komme bei den Kunststeinen gänzlich ohne Naguras aus.

Gruss
BlueDun

EDIT: (im anschluss an Sensers post): Zwei Antworten, zwei Meinungen. Aber lass Dich nicht verrückt machen. Ich habe recht, aber Senser hat mindesten genau so recht  ;D. Viele Wege führen  nach Rom und mit den Naniwas (egal welche Kombi nun) hast Du ausgezeichnete Werkzeuge, um Deinen Weg zu finden.
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: Tobias am 04. Januar 2013, 18:41:26
Danke für eure schnellen Antworten.

Wenn ich ohnehin gut mit einem 3000er Stein anfangen kann, stellt sich mir also die Frage, ob der Sprung von 3000 - 8000 direkt funktioniert, oder ob mein Messer einen Zwischenstop auf dem 5000er Stein lieber hätte. Wie ihr geschrieben habt, vermutlich geht beides.

Habe mir gerade nochmal Martin Nienbergs Video-Tutorial angesehen. Er z.B. fängt mit einem belgischen Brocken an (laut seinem Shop 6 - 8k) und wechselt dann zum 10k Stein. Vielleicht werde ich zunächst also weder 1000 noch 800 brauchen... zumindest zunächst. Also bleibt meine Frage, ob ich den 5k-Schliff benötige...

Mir ist klar, dass es dabei vermutlich nicht nur den einen perfekten Weg gibt, sondern wie ihr schon geschrieben habt, mehrere Wege zum Ziel führen. Ich wäge nur ab und denke hier laut. Weitere Anregungen eurerseits würden mich freuen.

Ansonsten lasse ich in nächster Zeit mal von mir hören, wie ich mich entschieden habe und wie sich das Ergebnis nutzen lässt.

Gruß
Tobias
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: perteges am 04. Januar 2013, 19:59:00
Zitat von: Senser am 05. Mai 2008, 01:44:31

Ich halte es für äußerst wichtig, immer mit dem 1000er Stein zu beginnen. Egal, ob es sich um ein altes, gebrauchtes Messer aus der Bucht, oder aber um eines der Gebrauchsmesser, welches nur stumpf geworden ist, handelt.
Es geht in beiden Fällen darum, die Schneidfacette herzustellen, bzw. diese vom balligen in den geraden Zustand zurück zu versetzen.
Dazu muß Material abgetragen werden, und das geht eben nur mit dem 1000er. Man lasse sich aber jetzt nicht kirre machen, denn ein 1000er ist keine Schotterpiste. Viele Gebrauchsmesser und Stechbeitel bringt man schon mit diesem Stein auf eine Endschärfe, von der die meisten Leute nur träumen können.
Also noch mal: Auf dem 1000er wird das Messer geschärft. Alles, was steinmäßig folgt, ist die Kür, ist stupides Abarbeiten der Schärfroutine. Die Entscheidung über Erfolg oder Misserfolg, über 30 Minuten oder 3 Stunden Arbeit wird aber auf dem 1000er Stein getroffen.
                                 
....
Ich kann es nicht oft genug wiederholen. Die Klinge wird auf dem 1000er geschärft und auf allen folgenden Steinen verfeinert. Wenn man sich stur daran hält, ist die Folgearbeit auch recht schnell getan, denn hier geht es ja nur darum, die ,,Riefen", das ,,Relief" des 1000er, bzw. des vorhergehenden  Steins zu egalisieren, was erfahrungsgemäß recht schnell geht, umso schneller, je mehr Zwischenstufen in der Körnung zur Verfügung stehen.




Ich bin gegen die Schärfgurus hier wohl nur ein "Stümper", aber ich habe mich seit ich meine Messer selber schärfe sehr strikt an Senser's Anleitung gehalten.
Natürlich habe ich es auch probiert, ein "geht ja fast noch" Messer mit einem "höheren" Stein (direkt den Naniwa 3000er ) zu schärfen - aber ich  war  mit dem Ergebnissen nicht zufrieden und bin doch wieder zurück und hab mit dem Startsteinen ( bei mir ein 500 und danach 2000  er Shapton Glasstone) wieder angefangen. Anders krieg ich es nicht hin- warum auch immer.  Wenige Züge auf den Shaptons reichen und ich kann bequem mit dem blauen Beliger
weitermachen.

Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: Zocker2104 am 04. Januar 2013, 22:23:51

Wenn ich ohnehin gut mit einem 3000er Stein anfangen kann, stellt sich mir also die Frage, ob der Sprung von 3000 - 8000 direkt funktioniert, oder ob mein Messer einen Zwischenstop auf dem 5000er Stein lieber hätte. Wie ihr geschrieben habt, vermutlich geht beides.


Also ich behaupte, dass es funktioniert, jedoch habe ich dies nie getestet. Für mich ist das schärfen eines Rm genauso eine befriedigung wie die rasur mit diesem für mich ist es nicht wichtig wie schnell ich das messer scharf bekomme, sondern dass es vernünftig ist. Zu deiner Theorie will ich sagen, dass es der 8000 bzw. feiner der teuerste Stein in deinem Setup ist, welchen du durch die großen sprünge stärker beanspruchst und somit schneller verschleißt.

ich habe bereits einen naniwa 800 verbraucht worauf ich mir den chosera 400 (auf anraten von Bartisto) gekauft habe. Dieser Stein hält locker und leicht ein komplettes Rasiermesserleben...

daniel
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: Senser am 05. Januar 2013, 15:48:21
Also ich möchte Pertegens Recht geben. Die Faustregel , mit dem 1000er zu beginnen gilt eigentlich immer noch. Ob nun 800er oder 1000er ist Wurst.
Ich selbst beginne schon mal mit meinem 2000er AOTO, aber nur, wenn ich mit einem meiner eigenen Messer nicht mehr ganz zufrieden bin, und das ist lange, bevor da eine neue Facette aufgebaut werden müßte.
Manchmal muß ich dann aber trotzdem runter auf den 1000er, weil ich anders abkleben muß und mir die Facette mit dem Aoto nun doch versaut habe.
Ich schrieb ja schon in meiner Anleitung zu diesem Thema, dass auch ich genau an dieser Stelle immer wieder den selben Fehler mache. Deshalb bleinbe ich bei meiner Empfehlung: 800, 3000, 5000, 8000
Das sind als Kombisteine 2 Stück, stellen ein top Setup dar und sind bezahlbar.
Gruß Senser
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: Bavaria am 20. Januar 2013, 20:25:52
Hallo Senser,

besten Dank auch von mir für Deine ausführliche Anleitung  dh:

Eine Frage noch:
Wenn ein Messer nach 1-2jährigem Gebrauch langsam anfängt stumpf bzw. ballig zu werden, muss ich dann zum Auffrischen der Schärfe wieder auf 800 (bzw. 1000) zurückfallen, oder kann ich mit einem feineren Stein beginnen?
Besten Dank im voraus.
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: wernerscc am 20. Januar 2013, 20:45:18
Zitat von: Senser am 05. Mai 2008, 01:44:31
.......

Ich halte es für äußerst wichtig, immer mit dem 1000er Stein zu beginnen. Egal, ob es sich um ein altes, gebrauchtes Messer aus der Bucht, oder aber um eines der Gebrauchsmesser, welches nur stumpf geworden ist, handelt.
Es geht in beiden Fällen darum, die Schneidfacette herzustellen, bzw. diese vom balligen in den geraden Zustand zurück zu versetzen.
Dazu muß Material abgetragen werden, und das geht eben nur mit dem 1000er. Man lasse sich aber jetzt nicht kirre machen, denn ein 1000er ist keine Schotterpiste. Viele Gebrauchsmesser und Stechbeitel bringt man schon mit diesem Stein auf eine Endschärfe, von der die meisten Leute nur träumen können.
Also noch mal: Auf dem 1000er wird das Messer geschärft. Alles, was steinmäßig folgt, ist die Kür, ist stupides Abarbeiten der Schärfroutine. Die Entscheidung über Erfolg oder Misserfolg, über 30 Minuten oder 3 Stunden Arbeit wird aber auf dem 1000er Stein getroffen.
........

Und genau hier an diesem Punkt werden die meisten Fehler gemacht, auch von mir! Die Schneide ist noch nicht bis zur Spitze ausgebildet, oder es gibt vielleicht noch ganz kleine Scharten. Jetzt denkt man, dass der Rest sich bei den nächst feineren Steinen von selbst ergibt, und schon entscheidet man sich für völlig sinnlose weitere Aktionen. Der Abtrag, den die feineren Steine leisten ist nicht annähernd ausreichend, um die Gestaltung der Schneide zu gewährleisten.
Ich kann es nicht oft genug wiederholen. Die Klinge wird auf dem 1000er geschärft und auf allen folgenden Steinen verfeinert.............
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: Bavaria am 20. Januar 2013, 21:03:26
oh, danke, Werner.
Das muss ich überlesen haben  :angel: 8)
Aber es kann nicht schaden, diesen wichtigen Punkt nochmal zu wiederholen  ;)
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: wernerscc am 20. Januar 2013, 21:08:50
Zitat von: Bavaria am 20. Januar 2013, 21:03:26
.....
Aber es kann nicht schaden, diesen wichtigen Punkt nochmal zu wiederholen  ;)
Hast vollkommen Recht, Bavaria.
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: Rigeback am 23. Januar 2013, 19:37:29
Da hat es aber lange die Schärfe gehalten 1 -2 Jahre ! Oder hast das nicht oft benutzt in der Zeit . Ja ,also mit einem 1000er solltest schon beginnen die Grundschärfe wieder zu machen , so das die Haare vom Unterarm fliegen in etwa . Der Rest mit den immer feiner werdenden Steinen ist ja nur noch das verfeinern der Facette . Danach schön ledern und Du kannst wieder loslegen damit . ;) Man kann das so aus der Ferne schlecht beurteilen ,weil man das Messer ja nicht selbst sieht und in der Hand hat ,ob es auch nur mit einem GBB,Chromoxyd und Lederriemen aufgefrischt werden könnte . Wenn es total stumpf ist musste eh mit dem 1000er erst da ran,sonst wird das nichts .
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: LophoTom am 23. Januar 2013, 21:08:15

Zunächst mal der Disclaimer: Ich fange gerade an mit Rasiermesser schärfen und habe wirklich keine Erfahrung.

Dennoch möchte ich etwas Salz in die Suppe bringen und mal auf diesen Link hinweisen:

http://straightrazorplace.com/srpwiki/index.php/Lynn_Abrams_On_Honing (http://straightrazorplace.com/srpwiki/index.php/Lynn_Abrams_On_Honing)

Lynn Abrams hat wohl schon ueber 10000 Rasiermesser geschäft und eine deutlich andere Vorgehensweise als die hier vorgeschlagene, siehe auch YT:

http://www.youtube.com/watch?v=yR4DctzQ2kY (http://www.youtube.com/watch?v=yR4DctzQ2kY)

Meine Interpretation: Es fuehren viele Wege nach Rom. Der Crack sieht wohl, ob die Facette noch soweit gut gesetzt ist und faengt ggf. auch mal auf einem feineren Stein an. Der sieht vielleicht auch, ob mit Tape gearbeitet wurde oder nicht etc. Wenn das dann nichts wird hat man Zeit verloren, kann dann aber einfach nochmal auf den groeberen Stein gehen. Ziel: möglichst wenig Material abtragen um den Originalzustand des Messers zu erhalten.  Lustig finde ich in dem Zusammenhang, dass dieser Lynn Abrams wohl durch 8 Steine des Typs Norton 4k/8k 'gegangen' ist bevor er sich mal einen 1000er geholt hat, sofern ich das richtig verstanden habe " At this time I was doing full edge restoration and wedges all off the Norton stone, before I discovered how useful the Norton 220 and 1K were." Also wohl mit Geduld auch auf dem 4k die Facette gesetzt. Ich kann mir gut vorstellen, dass ein Senser auch nichts von der kreisenden Bewegung hält, die Herr Abrams da verwendet. Meine Erwartung wäre da, dass es doch eher zu Ausbrüchen führt als immer nur Schieben im gleichen Winkel. Die ganze Pyramiden-Geschichte ist mir ebenfalls sehr rätselhaft...

P.S.: Das Video find ich ganz gut, da etwas auf den Test mit dem Daumen-Pad eingegangen wird, was ich so gut noch sonst nirgends gesehen habe.
P.P.S.: Schade, dass ich noch keinen Weg nach Rom gefunden habe, bin immernoch am kämpfen ;)
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: Rigeback am 23. Januar 2013, 23:13:51
Deswegen schrieb ich ja das es immer aus der Ferne schwer zubeurteilen ist ,wie er vorgehen soll !
Neue Facette setzen ist ja auch wieder was anderes,das braucht man schon was gröberes als den 1000er ,wenn man dabei nicht Stunden auf dem 1000er verbringen mõchte . Ich mache das mit der 120er Coarse Diamantplatte ,wenn es nõtig ist eine neue zu setzen.
Wieso meinst das kreisend Schleifbewegungen zu Ausbrüchen führen,. Ich arbeite auch so mit geraden Schüben,45 Grad , X- Schüben ,kreisenden oder in Partition wenn bei ungleichmãßiger Facette nõtig ist. Deswegen kleben wir ja den Rücken ab,damit da kein verschliff entsteht,nur wenn es schon vorher vergurkt wurde muss man eben sehen wie man sich da hilft um wieder eine gleichmãßige und gute Facette zu setzen.
Jeder macht es so wie er meint. Was hier die meisten schreiben zum Schãrfen sind nur Hilfestellung dazu. Machen muss er der jenige es selbst und da findet jedet nachher seine eigene Methode zu . Keiner macht es nach der "Bilderbuchmethode " und der einzig wahren Schãrfmethode ,die gibt es wohl auch nicht. ;)
LG.
Dieter
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: Senser am 23. Januar 2013, 23:16:24
Es spricht eigentlich nichts dagegen, das Messer über den Stein zu kreiseln, ausser, dass man einen asymetrischen Schliff an dem Messer erzeugt. Der gute Herr Abrams zeigt es sogar in seinem Video. Wenn er das Messer auf sich zu kreiselt, entsteht der schwarze Abrieb auf der dem Erl zugewandten Seite, wenn er von sich weg kreiselt , auf der dem Kopf zugewandten Seite.
Wozu denn überhaupt kreiseln? Natürlich um schneller zu einem Ergebnis zu gelangen. Denn beim Kreiseln schneiden die Schleifpartikel in jede Richtung, so dass die zu schleifende Oberfläche reduziert wird.
Schwer verständlich?
Man falte ein Blatt Papier zu einer Zieharmonika, und stelle sich vor, dass dieses Berg und Tal Relief die Oberfläche der Facette ist, nachdem Sie über den Stein geschoben wurde. Schiebt man immer in die gleiche Richtung, so ist die Auflagefläche immer gleich groß. Schiebt man quer zum Relief ist die Fläche wesentlich reduzierter, weil man ja zunächst nur die Spitzen des Reliefs zu kappen hat. Bei einer kreiselnden Bewegung schiebt man in alle Richtungen mit einem ähnlichen Effekt.
Schiebt man nur parallel zur Schneide, so wie es fälchlicher Weise in der Tischlerei gelehrt wird, hat man zwar blitzschnell eine gute Schärfe erzeugt, die jedoch keine Standzeit aufweist, weil die Schneide sofort abbricht, denn das Reilief läuft ja nun so, dass das Material hinter der Schneide nochmal dünner wird. Das ist bei einem Rasiermesser um so kritischer, weil die Wate, also das Material hinter der Schneide meist nur 3/100 tel dick ist und von dort aus die Facette geschliffen wird.
Will sagen, wenn man ein Messer mit Scharten und reichlich Verschliff neu aufbauen möchte, kann man mit kreiselnden Bewegungen eben diese Zeit des Aufbauens verkürzen. Man kann sich, wenn man diese Technik nicht 100% ig beherrscht, damit ein Messer auch erst richtig ruinieren.
Nach meiner Meinung sollte man sich erst mal die einfachste und sicherste Technik aneignen, darüber das Material kennen lernen, ein Gefühl für die Rückmeldung der Steine entwickeln, und über diese Praxis meine Anleitung erst mal richtig verstehen. Danach hat man ein gutes Rüstzeug um andere Wege oder Umwege nach Rom zu testen oder auch selbst zu entwickeln.
Geht man Heute nach der Methode X, Morgen nach der Y Methode, verschwendet man sinnlos Zeit, weil man sich mit Y schon beschäftigt, obwohl man X noch gar nicht verstanden hat und somit gar nicht beurteilen kann, was an Y vielleicht besser ist.
Gruß Senser
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: Meleghir am 13. Juli 2013, 20:17:32
Herzlichen Dank für diese tolle Anleitung, Senser!  dh:

Sehe ich das richtig, dass man beim Schleifen auf dem Stein das Messer nicht abzieht (d.h. von der scharfen Seite wegzieht), sondern schiebt (d.h. die scharfe Seite der Klinge vorne in Schubrichtung hat - als wollte man was von dem Stein abschneiden)?
Ich kann das schwer beschreiben, was ich meine, ich hoffe, Ihr versteht mich. ;-)
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: Rigeback am 13. Juli 2013, 20:53:53
Ja richtig ,als wollte man vom Stein mit der Klinge etwas abtragen/ hobeln .
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: Meleghir am 16. Juli 2013, 08:57:08
Wäre das falsch, wenn man es andersherum macht, also zieht? Und wenn ja, warum?
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: Piraten-Papa am 16. Juli 2013, 09:16:00
Wenn das Messer über die Steine gezogen wird, bildet sich ehrer ein Schleifgrat/Bart/Burr oder wie das Ding auch sonst noch genannt wird. Dieser Grat ist auf den unteren Steinen unerwünscht und wird normalerweise entfernt; etwas indem das Messer ein mal leicht durch ein Stück Hirnholz gezogen wird.
Allerdings habe ich auch schon gelesen, daß manchmal -insbesondere bei rostfreien Messern- auf den Abschlußsteinen ein paar Züge in Richtung Rücken gemacht werden, um den (gewollten) Schneidgrat zu erzeugen.
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: Meleghir am 17. Juli 2013, 11:06:15
Entschuldigung, das verstehe ich nicht. Der Grat ist doch das, was ein Messer erst richtig scharf macht, oder? Sozusagen das Finish. Das wäre doch eigentlich gut?!
Und wo ist der Grat unerwünscht?

Es gibt doch sicher auch verschiedene Techniken, oder? Ich habe schon gesehen, dass man das Messer abzieht, dass man gegen die Schneide schiebt, oder auch dass man kreisende Bewegungen oder immer hin und her macht (also einmal gegen und einmal mit der Schneide). Ist darunter eine "richtige" bzw. auch eine "falsche" Technik?
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: BastlWastl am 17. Juli 2013, 18:25:42
Der "heilige Grad" ist eigentlich nicht erwünscht. Die Rostfreien Messer die meines Wissens aus dem gleichen Stahl gefertigt werden wie die berühmten Solinger Küchenmesser (1.4116 zu finden im Stahlschlüssel ;D) bei denen es ja meist genügt die sich ständig "umlegende" Schneide (wegen mangelnder Härte legt sich die Schneidenspitze um) mit einem Wetzstahl wieder aufzurichten.

Bei den härterem Silberstahl kommt dies allerdings nur beim Schärfvorgang vor und wird durch konsequentes schieben (in richtung Schneide des Messers) reduziert um anschließend mit Cromox oder Eisenoxid oder Leinen (oder Korken oder Holz........) eliminiert. Die Schneide eines korrekt gehärteten Rasiermessers wird sich nicht wesentlich umlegen.

------Daher langt es ein Rasiermesser zu ledern. (der minimal umgelegte Grad wird dadurch ähnlich wie bei Küchenmesser und Wetzstahl wieder aufgerichtet.

mfg.Wastl.
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: Senser am 19. Juli 2013, 14:29:58
Hallo Meleghir
Wenn Du das Messer beim Schärfen ziehen würdest, also Rücken voran in Zugrichtung, würde, wie bereits erwähnt die Gratbildung forciert, beim Schieben, also Schneide in Schubrichtung, bricht dieser Grat eigentlich immer kurz nach der Enstehung ab. Das ist auch gut so, denn der Grat ist zwar extrem scharf, hat aber leider keinerlei Standzeit.
Das Thema Grat ist eigentlich auch schon bis zum Abwinken behandelt, allerdings noch immer nicht schlüssig und final erklärt.
Such mal nach dem Thread: "Der heilige Grat" Das ist schon mal eine Stelle, wo Du dich (des)informieren könntest.

Gruß Senser

Ergänzung:
Guckst Du hier     https://www.gut-rasiert.de/forum/index.php/topic,113.0.html
und hier             https://www.gut-rasiert.de/forum/index.php/topic,1578.0.html
und hier             https://www.gut-rasiert.de/forum/index.php/topic,21075.0.html

und an mindestens gfühlten weiteren 100 Stellen.
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: Meleghir am 18. August 2013, 21:11:28
haha - danke! :-)
Ich glaube, ich habe schon verstanden, was der Grat ist - und danke Euch für Eure Erklärungen!  dh:
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: bristolian am 14. Januar 2014, 16:58:23
Hallo

ich habe eine etwas "peinliche" Frage:
ich habe gestern erstmals ein abgeklebtes Messer über meine Steine gezogen. Dabei löste sich das Klebeband langsam auf, und nun habe ich wohl Überreste dieses Klebebands auf dem (oder im?) Stein  :-[
Wie bekomme ich die wieder herunter (ich habe es nicht rechtzeitig gemerkt).
Bei dem Stein handelt es sich um diese Wassersteine:
http://www.amazon.de/Schleifstein-bestehend-Kombi-Finishing-K%C3%B6rnung/dp/B005WS40OC/ref=sr_1_11?s=kitchen&ie=UTF8&qid=1389715048&sr=1-11&keywords=wassersteine (http://www.amazon.de/Schleifstein-bestehend-Kombi-Finishing-K%C3%B6rnung/dp/B005WS40OC/ref=sr_1_11?s=kitchen&ie=UTF8&qid=1389715048&sr=1-11&keywords=wassersteine)

Gruß
Leon
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: BlueDun am 14. Januar 2014, 18:02:54

Einfach abrichten (https://www.gut-rasiert.de/forum/index.php/topic,10462.0.html)

Gruss
BlueDun
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: bristolian am 16. Januar 2014, 16:31:47
Danke, BlueDun  ;D !
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: Senser am 17. Januar 2014, 14:47:44
Diese Steine kenne ich zwar nicht, aber ich gehe davon aus, dass diese sich auch nicht anders verhalten, als meine. Das Klebeband löst sich immer beim Schärfen auf. Wenn man aber die Wassersteine gemäß ihrer Bezeichnung mit ausreichend Wasser verwendet, dann bleiben da niemals Rückstände, die nicht mit dem normalen Anreiber wieder verschwinden. Andernfalls müßte ich ja nach jedem Klebeband den Stein neu abrichten.
Gruß Senser
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: bristolian am 17. Januar 2014, 17:39:52
Hallo Senser

vielen Dank, das hat super funktioniert. Und hat auch gleich meine noch ungestellte Frage beantwortet, ob es bei Euch nie dazu kommt dass das Band abgerieben wird  ;)
Ich habe aber gleich noch eine Frage:
ich habe von einem Bekannten ein GD 66 bekommen, aber was ich damit auch (schärfen-technisch) anstelle, es wird nicht scharf. Ich habe zwar nicht auf die Uhr gesehen und auch die Durchgänge nicht exakt gezählt aber ich habe heute deutlich mehr als 1/2 Stunde zuerst vergeblich auf einem BBB nach der Unicot Methode, und dann noch einmal auf den Wassersteinen versucht das Messer rasurfertig zu bekommen. Bei anderen Messern ist mir das schon erfolgreich gelungen, obwohl ich mich sicherlich immer noch als purer Anfänger und Neuling in Sachen Messerschärfen bezeichne. Ich weiß auch dass es immer schwierig ist aus der Ferne und im Nachhinein evtl. Fehler zu sehen, aber vielleicht hast Du (habt Ihr) ja noch Tipps für mich. Bin ich einfach nur zu ungeduldig, und habe zu früh meine Versuche eingestellt?
Gruß
Leon
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: Senser am 18. Januar 2014, 12:46:58
Hi Leon,
GD 66 = Gold Dollar? Da gibt es hier ausführliche Abhandlungen drüber. Allerdings von einer speziefischen Schärfmethode habe ich noch nichts gelesen. Vielleicht mußt du erst einmal mit dem 1000er eine ordentliche Facette setzen. Erst wenn du sicher bist, dass diese konsequent über die gesamte Länge ausgeführt ist, kannst du mit dem BBB o.ä. weitermachen. Alles andere ist Zeitverschwendung.
Und immer mit der Lupe die Auswirkungen deines Tuns beobachten und dann entsprechende Rückschlüsse ziehen, bzw. hier konkrete Fragen stellen.
Gruß Senser
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: bristolian am 18. Januar 2014, 13:29:38
Ja, Gold Dollar.
Danke, dann versuch´ ich´s noch mal!

Gruß
Leon
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: Grosser am 18. Januar 2014, 21:41:47
Hallo Leon,
ich habe auch gerade ein GD geschärft - wie schon erwähnt zuerst auf einem 600er Stein eine Facette gesetzt, dann bestimmt eine halbe Stunde auf einem GBB verbracht, bis das Messer auf ganzer Länge Haare rasiert hat.
Dann noch mindestens eine Dreiviertel-Stunde nach der Unicot-Methode und schließlich auf Koraats Schiefer gefinisht. Den HHT bestehe ich nach der Prozedur auf ganzer Länge!
Die China-Messer sind schon etwas härter als meine anderen Messer - wichtig ist, dass man lange genug auf den einzelnen Steinen bzw bei den einzelnen Schritten der Unicot-Methode bleibt.
Nach meinen Erfahrungen hilft es, die Anzahl der empfohlenen Schübe zu verdoppeln! Allerdings ist mein Stein (GBB) in den Dimensionen auch ein Bisschen kleiner!
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: Senbei am 16. März 2015, 13:43:12
Hallo Senser,

wenn ich das in Deiner Anleitung richtig verstehe, machst Du zumindest am Anfang auf dem groben Stein erstmal nur auf einer Seite 20-25 Schübe, wechselst dann auf die andere für die gleiche Schubzahl und machst anschließend noch ein paar einzelne Schübe, bei denen Du die Klinge wendest. Warum sollten die Seiten am Anfang nacheinander geschärft werden und warum nicht von Beginn an wenden?
Wenn Du nun anschließend auf den nächst feineren Stein wechselst, machst Du es da wieder genauso oder machst Du da gleich ,,Wendeschübe"?

Danke und viele Grüße

Fabian
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: Senser am 26. März 2015, 13:52:59
Ich wende immer bei jedem Schub, auch bei dem 1000er. Weiß nicht wo Du das Gegenteil gelesen hast.

Gruß Senser
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: Senbei am 26. März 2015, 14:18:59
"Ich mache nun erst mal ca 10-20 Schübe pro Seite" habe ich dann wohl falsch verstanden, weil ich es aus anderen Anleitungen so kenne.
Den Grund habe ich mittlerweile auch herausgefunden: es geht darum, den Bart überall auszubilden, mit dem kontrolliert wird, dass die Seite "fertig" ist.

Viele Grüße

Fabian
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: BastlWastl am 26. März 2015, 16:45:32
Für Anfänger/Einsteiger ist es sicher besser sich streng an Sensers Anleitung zu halten, also gleich mit Wechselschüben zu beginnen! Das hält den Grad klein, und man schärft sicher beide Seiten gleichmäßig.

Ich habe das früher auch so gemacht. Wobei mann mit Halben Zügen (halfstrokes, also erstmal eine Seite dann die andere) natürlich besser wahrnimmt wann sich der Grad aufbaut und mann die Facette durchgeschliffen hat. Ist einfach Geschmackssache.

Wobei mann sich da nicht auf eine bestimmte Schubanzahl festlegen sollte, sondern eben solange auf einer Seite bleibt bis man durch ist, nachdem man die andere Seite schon behandelt hat mit (je nach Zustand des Messers) 10-30 Schüben etwa.

Wichtig ist hierbei aber auch dass der entstandene Grad dann langsam wieder entfernt wird, mit einer abnehmenden Anzahl an Schüben pro Seite. (etwa 20/20, 10/10, 5/5, 3/3, 1/1....)

Um nochmal darauf hinzuweisen, als Einsteiger sollte unbedingt mit einem gröberen Stein begonnen werden (1000`er), sonst kann das echt frustrierend sein wenn man vergeblich versucht mit den Feineren Körnungen etwas zu erreichen. Die Erfahrung eventuell einen Nachschliff mit einem feineren Stein zu beginnen kommt, aber da muss man dann doch schon einige Messer geschärft haben.

Grüße Wastl.

Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: Grosser am 26. März 2015, 17:48:03
Zitat von: BastlWastl am 26. März 2015, 16:45:32
Um nochmal darauf hinzuweisen, als Einsteiger sollte unbedingt mit einem gröberen Stein begonnen werden (1000`er), sonst kann das echt frustrierend sein wenn man vergeblich versucht mit den Feineren Körnungen etwas zu erreichen. Die Erfahrung eventuell einen Nachschliff mit einem feineren Stein zu beginnen kommt, aber da muss man dann doch schon einige Messer geschärft haben.

Grüße Wastl.



Wenn Messer aus der Bucht (mit eventuellen Ausbrüchen, etc) oder die berühmten Gold-Dollars geschärft werden sollen, würde ich sogar zu einem noch gröberen Stein als dem 1000er raten.
Mein Chosera #1000 geht zwar schnell zur Sache - allerdings mir nicht schnell genug. Ich werde bald einen 220er Superstone mit in meine Steinesammlung aufnehmen.
Aber das ist wohl Geschmackssache, wie "tief" man anfängt. Wie du schon sinngemäß schriebst: Auch mit nem 3000er Stein bekommt man irgendwann (!) eine Facette aufgebaut.  ;D
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: gilgen am 27. März 2015, 10:28:29
Hallo!
Mein letztes GD habe ich mit Diamant 600 etwa eine halbe Stunde in Form gebracht.
Die Geometrie war absolut unmöglich. Danach 3000er NSS und alter Thüringer.
Normaler Weise hätte man die Klinge entsorgen sollen,aber mich hatte der Ehrgeiz
gepackt. Das GD rasiert jedenfalls trotz der verkorksten Geometrie ordentlich.

Clemens
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: titanus am 27. März 2015, 17:40:28
Ich frage mich immer, ob Mann sich das wirklich antun muß.

???

dr:

titanus
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: Norsad am 30. April 2016, 04:59:45
Moin,

doofe Frage vielleicht, aber braucht man die 2 Kombisteine 800/5000 und 3000/8000 oder würde der 800er Kombistein schon genügen, wenn man noch nie "professionell" geschliffen hat?
Titel: Re:
Beitrag von: Sparschäler reloaded am 30. April 2016, 10:07:25
Nee, der 800 ist nicht fein genug. Der ist für's Grobe. Dennoch ist das der Stein für den wichtigsten Schritt: Damit setzt Du die Facette, die du dann mit immer feiner werdenden Körnungen polierst, bis die Schneide rasurbereit ist. Die Antwort auf Deine Frage nach den Kombisteinen lautet: Ja, Du brauchst alle.
Titel: Re:
Beitrag von: Grosser am 30. April 2016, 13:57:06
...und darüber hinaus noch einen Abschluss-Stein. Alter Thüringer, Japaner, Naniwa 10k oder oder oder
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: hansgruber2 am 06. Juli 2016, 20:44:38
Ist, ausgehend von Sensers Empfehlung der 800/5000 + 3000/8000 Kombination, ein so feiner Stein wirklich notwendig oder eher Teil des "obeswohlnochbessergeht Virus"?

Nebenbei: Vielen Dank für die ausführliche Anleitung Senser! Die wird mir sicherlich noch gute Dienste leisten!
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: Senser am 09. Juli 2016, 12:17:22
Hallo,
schau mal hier rein:   https://www.gut-rasiert.de/forum/index.php/topic,31754.0.html

Gruß Senser
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: lubob am 30. Oktober 2016, 18:13:23
Vielen Dank an Senser und all die anderen hier mit ihren bodenständigen Beschreibungen. Ich habe vorgestern zum ersten Mal ein Rasiermesser geschärft und dank Euch ging das auf Anhieb völlig problemlos von statten.

Um anderen Mut zu machen, hier ein kleiner Erfahrungsbericht:

Meine bisherige Schärferfahrungen umfassten ausschließlich Küchenmesser mit einem 5€-Ikea-Schärfgerät und einem Wetzstahl. Als Einsteiger in die Rasiermesserschärferei kam bei mir nach dem Lesen vor allem der entsprechenden Beiträge im Nachbarforum ungefähr folgendes an: Es handelt sich beim Schärfen von Rasiermessern um eine Geheimwissenschaft, die jahrelange Übung braucht und ohne Mikroskop und ohne magische Steine und Sprays wird das nie etwas...

Nachdem ich dann hier auf die Beschreibung von Senser und die nachfolgenden Beiträge gestoßen bin, sah das schon ganz anders aus.

Zwei Sachen sind bei mir hängen geblieben:

- Sensers Aussage, dass die Hauptarbeit auf dem 1000er gemacht wird und der Rest nur polieren ist.
- Diverse Kommentare von Leuten, die schrieben, dass "viele Wege nach Rom" führen.

Und so ging es aus:

Ich habe mir mein GD66 genommen, dass ziemlich stumpf war. Es hatte kleine Scharten von vielleicht 0.05 mm im mittleren Teil der Klinge und war so stumpf, dass ich damit nicht mal mit kratzen / schaben Haare am Unterarm weg bekommen habe.

Nach dem lesen der ganzen Diskussionen darüber, ob es sinnvoll ist, den Rücken abzukleben oder nicht und ob das die Steine verklebt oder nicht, dachte ich, ich versuche es einfach mal. Also wurde der Rücken mit normalem Isolierband abgeklebt und ab ging es auf den 1000er Naniwa SS.

Bei meinen ersten Versuchen mit Klinge über den Stein ziehen hatte ich das Gefühl, dass das gar nichts bringt. Dann habe ich es mit schieben versucht, aber das war auch nicht so das wahre. Dann habe ich angefangen, ein paar Minuten lang zu experimentieren. Einhändig, zweihändig, ganz gerade, in leichten Bögen ...

So  ganz genau kann ich auch nicht sagen, was mein Kriterium war. Ich würde es am ehesten als "suchen, was sich gut anfühlt" beschreiben.

Wie dem auch sei, nach etwa 10, 15 Minuten hatte ich meine Technik gefunden: Einfach auf gerade Weg vor und zurück. Die Finger hatte ich sanft aber bestimmt auf der Schneide, eher in Richtung Kopf, um über den Druck dem Gewicht des Griffs entgegen zu wirken.

Auf dem Stein bildeten sich dann gleichmässige Schleifspuren (das konnte ich auch sehr gut durch den Druck der Finger beeinflussen), auf der Facette bildeten sich schöne gerade Schleiflinien und mithilfe der Lupe (20x von Eschbach) konnte ich leicht sehen, wie die Mikro-Scharten kleiner wurden.

Um es mir einfacher zu machen, habe ich in kleiner werdenden Intervallen geschärft. Also eine Seite 20 mal, dann die andere 20 mal. Dann 10/10, 5/5, 3/3, 2/2, 1/1.

Wegen der Mikroscharten habe ich am noch ein paar mal die letzten kleinen Sequenzen wiederholt und dann war gut. Als die Mikroscharten schließich ganz verschwunden waren, war auch der Haartest über die gesamte Klingenbreite bereits problemlos möglich.

Danach ging es ans polieren. 5000, 8000, 10000, bis keine Riefen mehr zu sehn waren und die Facette schön glänzte. Da habe ich dann gemerkt, dass man eigentlich nicht mal eine Lupe braucht Wenn man in sehr gutem Licht (Schreibtischlampe) die Facette hin- und her dreht, sieht man die vom 1000er verursachten Riefen bzw. deren weniger-werden beim Polieren auch mit bloßem Auge. Ich würde die Lupe aber trotzdem empfehlen, sie gibt einem doch erheblich mehr Sicherheit.

Das Klebeband am Rücken hat sich übrigens nicht nur nicht aufgelöst, sondern hat überhaupt keine nennenswerten Beschädigung erfahren. Was mich nach ein paar Minuten aber auch nicht mehr gewundert hat. Schließlich übt man auf dem Rücken ja keinen Druck aus, da liegt ja fast nur das Eigengewicht des Messers auf.

Danach habe ich das GD noch mal ca. 50 mal je Seite auf dem Stoffgurt abgezogen und dann noch mal genau so viel dem Leder. Jetzt hat das Messer die Haare auf meinem Unterarm über die gesamte Klingenbreite in der Luft abgeschnitten. Und dann erst die Rasur ... genial!

Mag sein, dass man mit jahrelanger Erfahrung noch ganz andere Schärfen hin bekommt, aber ich kann nur sagen: Für mich war das so schon mal ein sehr zufriedenstellendes Ergebnis.

Vielen Dank nochmal für eure praxisorientierten Hinweise, die mir die Zuversicht gegeben haben, dass man auch als Normal-Mensch einfach mal anfangen kann.

Der einzige Tip, den ich als Anfänger anderen Anfängern vielleicht geben könnte, ist: Vergesst die Uhr. Ich habe für mich gleich zu Anfang gemerkt, dass es ein Fehler wäre, schnell fertig werden zu wollen. Aufmerksam sein und sich auf Material und Werkzeug einzulassen und dem Bewegungsablauf nachzuspüren, scheint mir der Schlüssel zu sein.

Scharf wird das Messer dann von ganz alleine.
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: alvaro am 30. Oktober 2016, 19:12:12
Schöner Bericht.
Ich habe vergleichbare Erfahrungen gemacht.
Man muss ohne Angst (aber am besten nicht mit dem besten Messer :D) an die Sache ran gehen.
Die Sache mit der Uhr stimmt zu 100% einfach die Zeit vergessen
Erst einmal üben und den richtigen Weg für sich selbst suchen.
Ich war sehr überrascht wie schnell es einem gelingen kann ein annehmbares Ergebnis zu erzielen.
Ich hatte das Glücke meine Messer von einem erfahrenen Mitglied des Forums testen zu lassen.
Das hat mir zusätzliche Sicherheit gegeben.
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: Senser am 31. Oktober 2016, 15:35:47
Zitat von: lubob am 30. Oktober 2016, 18:13:23

.... Aufmerksam sein und sich auf Material und Werkzeug einzulassen und dem Bewegungsablauf nachzuspüren, scheint mir der Schlüssel zu sein.

Scharf wird das Messer dann von ganz alleine.

Find ich super. Da hat jemand sehr aufmeksam gelesen und gleich erfasst worauf es ankommt.

Zitat von: lubob am 30. Oktober 2016, 18:13:23
.... im Nachbarforum ungefähr folgendes an: Es handelt sich beim Schärfen von Rasiermessern um eine Geheimwissenschaft, die jahrelange Übung braucht und ohne Mikroskop und ohne magische Steine und Sprays wird das nie etwas...


Schreiben die das wirklich? Was für ein Blödsinn. Sowas können nur Leute behaupten, die Ihre Finger zuvor nur zum Nasebohren benutzt haben.  ;D
Gruß Senser
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: Afonis69 am 28. Oktober 2017, 10:00:20
Hallo
Verstehe ich das richtig, dass es nicht weiter schlimm ist wenn das Messer einen krummen ( 1mm )Rücken hat? Ich war bisher der Meinung, dass der Rücken auf der gesammten Schneide zur Führung gebraucht wird... :o
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: Senser am 28. Oktober 2017, 12:15:24
Da hast Du bestimmt etwas falsch verstanden. Wenn der Rücken krumm ist, also auf der einen Seite nur an Kopf und Erlseite aufliegt, auf der anderen Seite folglich nur in der Mitte, dann musst Du ganz anders vorgehen, weil sich, wenn Du die gesamte Klingenlänge als Auflage benutzt, die Facette sehr ungleichmäßig ausbilden würde.
Dann mußt Du die Steine hochkant stellen, damit Du eine möglichst schmale Auflagefläche hast.
Aber das ist eigentlich schon was für erfahrene Schärfer und würde einem Einsteiger nur Frust bereiten.
Gruß
Senser
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: Afonis69 am 28. Oktober 2017, 19:44:40
Folglich lasse ich den Rücken unbehandelt?
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: Rockabillyhelge am 28. Oktober 2017, 19:51:27
Jup
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: Afonis69 am 29. Oktober 2017, 09:33:21
Wenn ich beim Schleifen an der Kopfseite den Rücken leicht anhebe, habe  ich nichts was mir zur Führung dienen könnte?
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: Elias am 29. Oktober 2017, 10:19:37
Doch...deine aufliegenden Finger. Aber ist, wie oben schon erwähnt, eigentlich für die ersten Erfahrungen mit dem Schärfen...sagen wir mal...sehr ambitioniert.
Gruss
Elias
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: Senser am 29. Oktober 2017, 11:58:44
nochmal zum Mitschreiben:
Rücken verzogen, also im langen Weg krumm.
Resultat: beim Auflegen des Rückens und der Schneide auf eine plane Fläche liegen der Rücken und die Schneide auf einer Seite entweder mit den Enden oder nur mittig auf dem Stein. Keine kontrillierte Schneide zu erzeugen.
Steine, deren Kanten sauber gefast sind, hochkant stellen - Auflageflaäche ist so gering, daß der Verzug der Klinge keine Rolle mehr stpielt. Schärfen wie gewohnt, nur entsprechend mehr Schübe, weil ja die Schleiffläche kleiner ist.
Ist das denn so schwer zu verstehen?
Gruß
Senser
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: Riddick am 12. Januar 2018, 12:55:26
Zitat von: lubob am 30. Oktober 2016, 18:13:23
Vielen Dank an Senser und all die anderen hier mit ihren bodenständigen Beschreibungen. Ich habe vorgestern zum ersten Mal ein Rasiermesser geschärft und dank Euch ging das auf Anhieb völlig problemlos von statten.

Um anderen Mut zu machen, hier ein kleiner Erfahrungsbericht:
....
Zwei Sachen sind bei mir hängen geblieben:

- Sensers Aussage, dass die Hauptarbeit auf dem 1000er gemacht wird und der Rest nur polieren ist.
- Diverse Kommentare von Leuten, die schrieben, dass "viele Wege nach Rom" führen.
... Nach dem lesen der ganzen Diskussionen darüber, ob es sinnvoll ist, den Rücken abzukleben oder nicht und ob das die Steine verklebt oder nicht, dachte ich, ich versuche es einfach mal. Also wurde der Rücken mit normalem Isolierband abgeklebt und ab ging es auf den 1000er Naniwa SS....
Mag sein, dass man mit jahrelanger Erfahrung noch ganz andere Schärfen hin bekommt, aber ich kann nur sagen: Für mich war das so schon mal ein sehr zufriedenstellendes Ergebnis.

Vielen Dank nochmal für eure praxisorientierten Hinweise, die mir die Zuversicht gegeben haben, dass man auch als Normal-Mensch einfach mal anfangen kann.

Der einzige Tip, den ich als Anfänger anderen Anfängern vielleicht geben könnte, ist: Vergesst die Uhr. Ich habe für mich gleich zu Anfang gemerkt, dass es ein Fehler wäre, schnell fertig werden zu wollen. Aufmerksam sein und sich auf Material und Werkzeug einzulassen und dem Bewegungsablauf nachzuspüren, scheint mir der Schlüssel zu sein.

Scharf wird das Messer dann von ganz alleine.

Ich habe mir zu Weihnachten auch ne Schärfausrüstung (Naniwa-Kombi-Set NRF-Shop) gekauft und so ziemlich die gleichen Erfahrungen wie lubob gemacht. Mann sollte sich erst etwas einlesen, fragen und letztlich einfach üben, üben, üben :)... Ist wie bei der Messerrasur halt auch, man(n) muss üben und sich auch Zeit lassen... Vieles benötigt einfach Zeit/Übung... :D
Also nochmal vielen Dank an alle Schärfer die hier Ihre Erfahrungen + Ratschläge mit einbringen: Es wird gelesen und gestestet/versucht umzusetzen  ;D dh:



 
Titel: Re: eine Schärfanleitung
Beitrag von: Falko am 16. August 2020, 04:33:21
Hallo, hab hier gerade ein interessanten Bericht zum Thema  gefunden.
https://www.klaus-henkel.de/cut-messer.html

Falko