Hallo zusammen,
ich hab vor Kurzem einen gebrauchten Lederriemen geschenkt bekommen.
Mein Nachbar hatte ihn bei seinem Onkel gefunden, der ihn weg geworfen hätte.
Der Riemen ist kein antiker oder sehr alter Riemen...eher neueren Datums.
Das Leder ist noch einwandfrei...jedoch hat er ein paar ganz feine, kleine und nicht tiefe Cuts.
Macht es was, wenn diese Cuts drin sind? Sind ganz feine Einschnitte, an denen das Material noch dran hängt.
Sprich wenn ich drüber fahre, klappt es den "Lappen" um und man zieht das Messer drüber.
Hat jemand ne Idee, wie ich das abstehende Material am besten schonend entfernen kann?
Oder kann man den Riemen vergessen mit den Cuts drin?
Gruß Fear
Da kann man was mit machen, aber ein paar Pics wären gut :)
Ja nachdem, wie viele Cuts es sind und welche Tiefe sie haben, könntest du den Riemen mit Schleifpapier abschleifen (planen).
Danach gründlich alle Reste des Schleifpapiers, die sich evtl. noch am Riemen befinden, entfernen.
Bilder sind hier schon ein must have..
Rausstehende, wie auch sich aufklappende und umlegende Lederteile
beeinträchtigen massiv deine Schneide.
Aber man muss nicht zwingend direkt ein neues Leder kaufen..
Meist sind Beschädigungen an den Punkten, wo gewendet wird.
Man kann dann entweder bis kurz vor diese Wendestellen ledern, oder
man versucht, die Stellen zu egalisieren.
Entweder du klebst eine dicke Falte mit Flexiblem Lederkleber und nimmst nur
wenig Kleber und nimmst den Überschuß so geschickt auf, das nichts zu sehen ist,
oder du nur ganz kurz diese Stelle anschleifen musst..die Stelle darf man mit geschlossenen Augen
mit den Fingerspitzen nicht ertasten können...
oder du schneidest kleine Falten ab oder schleifst sie an der Stelle weg oder kombinierst
das mit einem kompletten Abschleifen des Riemens.
Wenn du komplett abschleifst,, musst du vier Sachen beachten.
1. Nicht jedes Leder kann gleich tief abgeschliffen werden..mit Pech landest du bei einem Spaltleder bei einem seehr florig bis franseligen Riemen..
2. Das Leder sollte, wie die Steine, möglichst Plan geschliffen werden. Also Unterlage gerade und
einen gescheiten Schleifklotz her nehmen oder aus Holz z.B. basteln. Nur mit der Hand und Schleifpapier wird das nix richtiges.
3. Entstehende Kanten sollten egalisiert werden..Klotz schräg zur Kante ansetzen und nur leicht schräg über die Kanten.
4. ALLE Störpartikel, wie Lederstaub, Schleifstaub usw. MÜSSEN komplett aus dem Leder.
Staubsauger alleine reicht meist nicht annähernd. Microfaser oder BaumwollTuch her nehmen.
MfG
Grognar hat es treffend erklärt.
Anders wird's nicht zu lösen sein.
Hallo zusammen!
Sorry für die späte Reaktion...war das Wochenende nicht online.
Hier zwei Bilder von den betroffenen Stellen...
(http://media.nassrasur.com/data/media/4/b07ed165.jpg?12651)
(http://media.nassrasur.com/data/media/4/219181b3.jpg?12652)
Ich würde die Falten abschneiden oder seitlich weg schmirgeln.
Dann den ganzen Riemen abschleifen..wie oben beschrieben.
Wenn du den Flor wieder in diese recht glatte Oberfläche wandeln willst,
wird es allerdings anstrengend.
Was ist das für Leder..sieht aus, wie der Ersatzstreifen vom Kanoyama..
Hallo Grognar,
welche Körnung würdest du empfehlen fürs Abschmirgeln? Oder ist das relativ egal?
Welches Leder das ist, kann ich dir nicht sagen. Vermute normales Rindsleder.
Die Oberflächenbeschaffenheit sagt mir recht zu muss ich sagen. Wäre toll, dass wieder so hinzubekommen.
Denke aber nicht, dass es reicht das Leder mit dem Handballen zu bearbeiten...oder?!
Leider nein.
Ich kann dir jetzt nur sagen, wie ich es gemacht habe.
Ich hatte hier 400er Naschschleifpapier aus dem Karosseriebau
herum liegen und das habe ich genommen.
Du kannst ja mit einem 800 oder noch Feiner abschließen...Selbstversuch quasi.
Ich kann dir nicht sagen, welche feinere Körnung Sinn macht.
Pass mit den Kanten auf..wenn du abschrägen musst, nur gerade so, daß es passt.., wie oben beschrieben.
Also nicht zuviel Material abnehmen.
Ich drücke die Daumen!
So...hab den Riemen nun mit 360er und noch mit 600er Schmirgelpapier bearbeitet.
Quer und längs...
Sieht wieder aus wie neu!
Nun noch mitm Handballen "anreiben" dann sollte die alte Oberflächenbeschaffenheit wieder da sein.
Danke für die Hilfe und Tipps!
Super das es geklappt hat dh:
Nur etwas Fett nicht vergessen, kann er nach dem Schmirgeln sicher vetragen.
Das Fett hätte ich eben über den Handballen aufgetragen.
Etwas Körperfett dürfte da ja schon reichen.
Falls nicht...welches Fett eignet sich da?
Kann ja schlecht mit Butter daher kommen! ;D
Hehe, also Butter habe ich noch nicht versucht, glaube ich kommt im langen Leben eines Riemen aber irgendwann ekelig o)
Ich hab da ein Sattelfett für, gabs mal bei Dictum, recht große Dose und sehr fein, man braucht nicht viel davon.
Puhhhh...
Mal schauen ob ich hier in der Gegend nen Sattler auftreib.
Ne ganze Dose krig ich im Leben ja ned leer!
Das habe ich mir auch gedacht und so wird es bei meiner Büchse wahrscheinlich auch kommen, bei einem Autopolsterer solltest du aber schon fündig werden.
Danke!
Werd mal schauen wo ich sowas auftreiben kann.
Ansonsten müsste doch auch normales, farbloses Lederfett funktionieren, welches man auch bspw. für Schuhe nimmt.
Alternativ gibt es von Brooks auch kleinste Dosen Sattelfett für Fahrradsattel.
Dieses ist noch feiner und dünner als das für Schuhe.
Zieht daher wahrscheinlich schneller ein.
Was spricht gegen Kamelienöl?
Das hatte mir Helge mal empfohlen.
titanus
Kamelienöl hab ich zu Hause. Damit hatte ich mir meinen ersten Riemen komplett versaut! ;D
Bei dem Riemen hab ich gestern nun mal nur mit dem Handballen kräftig auf der Oberfläche gerieben.
Die Oberfläche wurde dadurch annähernd wieder so wie sie war.
Werd das mal noch weiter testen...wenns nix wird, hol ich mir so n Sattlerfett oder versuchs nochmal mit Kamelienöl.
Wollte halt schauen, dass die Oberfläche wieder einheitlich aussieht.
Wenn du noch Stellen von der alten Oberfläche hast, ist entweder der Klotz schief oder das Leder.
Oder meinst du nur die Stellen, die dein Handfett abbekommen haben?????
Also die Veredelung der Lederoberflächen ist ein weitreichendes Thema.
Kein Sattler hier gibt dir Infos..die halten Dicht.
Den ersten Riemen habe ich mit Ballistol von der Rückseite Nachts durchziehen lassen
und ihn mit der Hand ne ganze Stunde mit der Hand abgerieben.
Ergebnis war eine feinflorige Oberfläche, die mit der Zeit immer glatter wurde.
Gleiches mit Kamelienòl..so wie es in beiden Rasurforen schon beschrieben wurde.
Ein Nachteil konnte ich über 2 Jahre weniger werdend feststellen..vor dem Rücken der Messer sammelte
sich immer so eine Linie bräunlicher Schlick..ich tippe auf gelöste Lederreste und Gerbstoffe.
Einen Nachteil für die Schärfe konnte ich allerdings nicht fest stellen.
Hatte den Riemen irgendwann mit Lederseife und Bürste ausgewaschen und dann mit Lederfett bearbeitet.
Da war der Abzug wie auf einer Eisbahn. Gefiel mir nicht und dann habe ich ihn wieder ausgewaschen, leicht gewaxt und gebügelt auf Stufe 1. Dann mit einer Glasflasche geglast. Dicke Glasflasche fixieren und das Leder drum und hin und her gib ihm..irgendwann fühlte sich das Leder leicht Richtung Thüringer an.
Das kann man aber tatsächlich über Jahre nachbilden..ich wollte es auch nicht glauben.
Wirklich vor jedem Ledern Fett von der Stirn nehmen und eh das Leder immer vorab warm reiben.
Durch den Stahlrücken hast du einen ähnlichen Effekt, wie bei dem Glasen. Dauert halt nur ewig länger.
:D
Nene...die Stelle, an denen die beiden Cuts waren ist komplett abgeschliffen. Den Rest des Riemens hab ich belassen wie er ist.
Sprich ich hab nicht den kompletten Riemen abgeschliffen.
Das was ich an Material weggenommen hab, is nicht mal ein Zehntel Millimeter...
Hab aber den alten und "neuen" Bereich ohne Absatz geschliffen. Sprich ein fließender Übergang...
So ist auf dem "neuen" Bereich natürlich die Oberfläche anders als beim alten.
Bin dann n paar mal mit dem Handrücken drüber gefahren, und es glich sich langsam wieder an.
Daher dachte ich, dass ich das noch n paar mal mache, dann müssts wieder passen.
Genau das Problem hatte ich auch bei meinem ersten Riemen, den ich mit Kamelienöl behandelt hab.
Es bildete sich beim Ledern ein schmieriger Abrieb. Das hat mich nicht gefallen...
Lederseife? Gibt's sowas? Damit krigt man das Öl wieder raus aus dem Riemen?
Wenn sich das angleicht, passt es. Da kannst du wirklich Kòrperfett von der Stirn nehmen..paar Tage immer wieder drüber, da sollte das gut sein.
Ja..Lederseife. Du kannst nicht jede Seife nehmen. Das Leder wird sonst brüchig spröde.
Lederseife oder Dr Bronners klappt auch. Oder eine Lederpflegeserie z.B. aus der Fliegerjackenecke,
wie Lexol z.B.
Das ist eine Mordsarbeit..du brauchst auch eine Fingernagelbürste und viel warm Wasser im nassen Lappen zum immer wieder auswaschen und wieder zu von vorne einzuseifen und zu putzen..
Was da alles raus kommt.. :D
Im Netz wird empfohlen, das Leder auf eine glatte Oberfläche auf Spannung fest zu nageln und so zu trocknen.
Ich habe meinen Riemen im gut ausgespülten Zustand mit Lederconditioner eingerieben und ihn mit 2kg Gewicht die Nacht über zum trocknen gehängt. Da ist nichts verzogen. Der Riemen ist genäht und genietet mit Bügel und die Stellen waren trocken. Dann folgte weiteres Abrubbeln und die Bügeleisen Glasflaschen Aktion.
Man kriegt auch Wasserflecken raus, wenn sie nicht zu lange das Leder ausgehärtet haben.
Habs gestern nochmals gemacht mit Körperfett...sieht gut aus.
2-3 Tage noch, dann passt wieder alles.
Von Lederseife hab ich echt noch nichts gehört.
Aber denke die Mordsarbeit lohnt sich fast nicht bei nem 08/15 Herold-Riemen.
Wasserflecken sind auch 2-3 drauf...aber die stören nicht.
Ob dir der Riemen die Arbeit wert ist, musst du selber wissen.
Mir ist für eine gute Schärfe keine Mühe zu groß. Das Leder kostete 5 Eur.
Wenn du die Wasserflecken mittig hast und die ausgehärtet sind,
kannst du den Riemen auch knicken. Da wird die Mühe in der Tat zuviel sein.
Hab den Threadtitel mal geändert, damit auch in Zukunft, wenn der Thread nicht mehr so aktuell ist, ein passender Searchtag im Titel ist :)
Ist ja nicht so, dass ich keine anderen Riemen hab.
Hab den gleichen Herold-Riemen nochmals. Einer war mal Pastenriemen angedacht.
Da ich aber eh vom Thema Pasten weg bin, isses egal.
Mal schauen, ob ich mir mal die Arbeit mache...
Das Wasser hab ich sofort abgewischt vom Riemen. Da hat nix ausgehärtet.
Man sieht halt nur die Flecken...konnte bisher aber keinen Einfluss auf die Schärfe feststellen.