Zeigt her Eure Hobel

Begonnen von henning, 23. September 2007, 19:34:40

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Harzer

#825
@henning
Ein echt witziges Teil, dieser Figaro. Was diese Rollen bewirken sollen,kann ich mir auch nicht recht erklären. Die Klinge wird dadurch wohl nicht in irgendeine Bewegung versetzt. da sie ja im Kopf fest eingespannt ist, wovon ich mal ausgehe. Drehen sich die Rollen nur, oder machen sie auch eine Seitwärtsbewegung? Auf jeden Fall wieder ein sehr interessantes Fundstück.

Heute bekam ich übrigens einen Hobel aus der Ukraine, den ich nach einem Hinweis eines gewissen Herrn H. B. (ebenfalls Hobelsammler) erwerben konnte.  ;)

Es handelt sich um einen Butterfly-Hobel aus (nach Angaben des Verkäufers) russischer Produktion aus den ca 70er bis 80er Jahren. Dieser Hobel stellt eine nahezu perfekte Kopie eines Gillette-Butterfly dar. Besonders der Kopf ist kaum von einem Gillette zu unterscheiden.




Der Butterflymechanismus wird mittels des Metallknopfes am Ende des schwarzen Kunststoffgriffes betätigt.




Zum Vergleich habe ich den Hobel mal zusammen mit einem Gillette Knack fotografiert, der dem russischen Hobel wohl am nächsten kommt.




Leider weist der Hobel keinerlei Markierung auf und eine Verpackung ist auch nicht vorhanden, so dass ich nicht mit letzter Sicherheit sagen kann, ob er wirklich aus russischer Herstellung stammt. Bleibt noch zu erwähnen, dass der Hobel in einem unbenutzten, tadellosen Zustand ist und er gleich morgen zeigen kann, was er drauf hat.

henning

Hallo Rolf
Da hast Du ihn ja relativ schnell bekommen. Auf meinen russischen Adjustable aus Bulgarien, warte ich noch immer. Der Butterfly sieht ja gut aus und scheint recht gut verarbeitet. Das die Flügel nicht immer ganz schließen hat man auch bei manchen Gillette. Er erinnert mich, bis auf den Kopf, noch eher an den Schick Krona mit silberfarbenem Drehknopf. Mein Krona hat einen schwarzen Drehknopf und ist leider verliehen, sonst hätte ich zeigen können was ich meine. Viel Spaß damit,der Tip kam gerne, bevor ihn irgendeiner kauft und er nie hier im Forum landet.
Beim Figaro bleibt die Klinge wo sie ist und wandert nicht hin und her wie beim King Oscillator. Ich glaube wirklich, daß die Schneide schwingen soll, indem man Vibration auf die Klinge überträgt. Aber ich denke wir werden es nie erfahren.
Ciao

herzi

Vielleicht sollen die Rollen auch die Haut vorspannen. wie es uns mit den Lamellen seit dem Sensor erklärt wird.
Gruß,
Stefan

Harzer

Das mit dem Vorspannen der Haut macht auch wenig Sinn. Wenn man den Hobel in der üblichen Weise über die Haut zieht, kommt erst die Klinge und schneidet das Barthaar und danach kommt erst die Rolle.  Vielleicht werden mit den Rollen auch die noch stehengebliebenen Stoppeln einfach plattgewalzt.  ;D

henning

Harzer hat recht. Die Lamellen beim System sind ja vor den Klingen. Da die Rollen eindeutig und vernehmbar klappern, gehe ich von einem gewollten Vibrationseffekt aus, der ja auch beim Stahly gewollt ist, wenn auch wesentlich feiner. Zum Vorspannen müßten sie auch in die andere Richtung drehen, oder gedämpft rollen. Sie sind aber sehr leichtgängig und drehen sich so beim ziehen mit. Was immer man damit auch bezwecken wollte, der Hobel funktioniert sehr gut. Das hätte ich bei seinem bescheidenen Auftreten gar nicht angenommen. Herzi, ich werde ihn Dir einmal zusenden und wenn es nur ist um die Tauglichkeit festzustellen.
Ciao

henning

So, heute kam dann der Ronson. Die Schachtel ist nicht sehr gut erhalten und die Klingenbox fehlt, wie ich vorher wußte, aber wenigstens nicht defekt. Im Unterschied zu Rolfs Ronson, der aus den USA kommt, stammt meiner aus Kanada.
Der Hobel selbst hat ein paar kleinere Macken, sieht für sein Alter aber sehr gut aus und strahlt massive Wertigkeit aus. Leider braucht er tatsächlich Spezialklingen, so daß ich ihn nicht probieren kann, aber er dürfte sehr kopflastig gewesen sein.
Der Kopf ist sehr kompliziert ausgeführt. Unnötig kompliziert, möchte ich sagen. Er hat eine eingebaute Rolle zum Abziehen der Schneide, wie ich vermute. Der wunderschöne Griff, läßt sich unten zum Kopf hin eindrücken, wodurch sich das Kopf-Innenteil nch oben abhebt und so verdrehen läßt. So soll die Klingenseite gewechselt werden und man kann sich mit der einen Seite rasieren oder die andere abziehen. Das Griffteil, welches man so eindrücken kann, läßt sich auch komplett abschrauben. Wohl zum schmieren oder säubern. Das Abziehen ist ein zusätzlicher Arbeitsgang und erfolgt nicht irgendwie automatisch, wie der gewaltige Kopf zuerst vermuten läßt. Die Kopfseiten sind von oben mit 1 und 2 gemarkt und nach dem Umdrehen auf der anderen Seite mit 3 und 4, so daß man sich kaum vertun kann und immer wissen sollte, welche Seite nun abgezogen/benutzt wurde.
Insgesamt halte ich den Ronson für einen sehr sammelnswerten Hobel, auch wenn man ihn natürlich nie benutzen kann. Oder ich müßte mal schauen, ob ich Klingen hinbasteln kann.




















henning

#831
























Der Hobel war übrigens, wie man auf den Fotos vielleicht sehen kann, falsch zusammengebaut. Die untere Kopfplatte, mit den Markierungen 3 + 4 war falsch herum aufgeschraubt, so daß sich ein viel zu großer Spalt ergab und man dieses Kopfteil kippen konnte, was erstmal Verwirrung bei mir hervorrief.
Ciao

Honka

Starkes Teil, henning. Glückwunsch.

Eugen Neter

Naja, Henning, was soll man dazu noch sagen außer - Klasse! Ich hoffe, die Rasureigenschaften sind so gut, wie der Hobel aussieht...

henning

Außerdem kam heute aus Österreich ein wunderschöner Henckels Rapide an. In einer tollen Blechdose und ganz komplett, wo bei ich mir nicht sicher bin, ob es nicht zwei Klingen sein müßten, also eine im Halter und eine im Hobel.  Wie auch immer, ist es ein ganz tolles Stück und ich muß wieder über die so gute Verarbeitung des Solinger Henckels Zwillingswerke staunen. Auch nach so vielen Jahren, nämlich über 100, sehen die Rapide immer supergut aus. Auch dieser ist versilbert, wie ein anderer Rapide und ein Wotan auch. Einer meiner Rapide hat ja einen vernickelten und eckigen Griff, weshalb ich ihn auf später datiere. Wieder gibt es leichte Unterschiede, so daß bisher keiner der drei Rapide dem anderen gleicht. Der Hauptunterschied ist auch hier wieder der Griff, der bei diesem Modell sehr dick ausfällt und schön griffig geriffelt ist. Ansonsten gleicht er natürlich weitestgehend den anderen Rapide.
Kurz nachdem ich online überwiesen hatte, erreichte mich eine Email vom Verkäüfer, der mir Versandrabatt anbot, weil wir schon miteinander zu tun hatten. Das das nun zu spät war, legte der nette Mensch mir einen Gillette Tech Reiserasierer und ein Päckchen hohlgeschliffene Klingen bei. So etwas widerfährt einam ja auch nicht alle Tage. Die Bewertung fiel natürlich entsprechend aus.





















Markusdergraf

Es ist immer wieder faszinierend,mit was für Meister- und Schmuckstücken sich unsere Vor-Vorfahren so rasiert haben.Da können die heutigen 2-,3- und noch mehr Klinger nicht mithalten.Ausnahmen sind diese mit den Edelgriffen alla Edwin Jagger und Co,bei denen mich aber eigentlich auch nur die Griffe faszinieren.

henning

Ja, da hast Du wirklich recht. Bei den Jagger, Joris und Mühle gibt es leider immer nur den guten aber dann auch mit der Zeit langweiligen Merkur 23 - Kopf. Wirkliche Innovationen kamen zuletzt nur als Merkur Futur und Vision daher. Leider im Design der 90'er und daher für viele zu modern. Man muß dabei allerdings auch verstehen, daß die zwei großen, also Gillette und Wilkinson, ihren Systemen natürlich nicht das Wasser abgraben dürfen, indem sie schöne Double Edge Hobel produzieren.
Ciao

Harzer

@henning
Das ist schon ein tolles Stück, dieser Ronson, oder? Wenn ich mir Deine Bilder so ansehe, kann ich doch einige kleine Unterschiede zu meinem Ronson feststellen. So ist z.B. bei meinem Ronson die Abziehrolle anders und auch die Markierungen an den verschiedenen Kopfseiten sind unterschiedlich. Vom Aufbau und der Funktionsweise sind aber beide identisch. Jetzt wo Du Deinen gezeigt hast, kann ich meinen ja auch noch mal genauer vorstellen.
Das mit den Klingen ist wirklich schade. Ich habe es zwar noch nicht versucht, aber ich denke, wenn man bei einer normalen Klinge diese seitlichen Kerben anbringt, ähnlich wie beim Gibbs, könnte es funktionieren. Bei meinem Hobel war leider keine Originalklinge dabei.

henning

Hallo Rolf, auf die Unterschiede bin ich auch gespannt. Evtl. weil meiner kanadischer Fertigung entstammt, oder einfach weil der eine älter oder jünger ist als er andere. Mit den Klingen, das geht eigentlich gar nicht. Wenn man schnippelt, fällt links und rechts das Fleisch weg und man hat die zwei Hälften. Habe es gemacht und es war das erste und letzte mal, das ist mir zuviel Aufwand.



Ich werde mich also mit einer derby im Ronson rasieren. repräsentativ ist das aber nicht, denn eigentlich müßte ja so eine starre Originalklinge rein.
Ciao

herzi

Ich habe noch alte starre Klingen Henning. Wenn Du die vorher abziehst dann könnten sie vielleicht auch wieder richtig schneiden.
Gruß,
Stefan