Hallo zusammen,
angeregt durch diesen tollen thread möchte ich mich ebenfalls in das Abenteuer "Belgier" stürzen. Mich fasziniert einfach die unglaubliche Vielfalt, die diese Steine bieten. Ich bin sehr gespannt, ob ich als absoluter Schärfnoob damit zurecht komme.
Vorweg: ja, ich habe gelesen, daß man als Anfänger erstmal mit Kunststeinen am besten bedient ist. Ich werde erstmal mit einigen runtergerockten Gebrauchsmessern aus einem Frisörnachlass anfangen (wobei das, wie ich gerade merke, seine eigenen Schwierigkeiten mitbringt) und zum Setzen der Facette werde ich einen solchen auch nehmen (den allseits beliebten, grünen 1000er von Naniwa). Aber im Anschluss werde ich es nach Wastls Methode auf dem Belgier probieren. Ich rechne durchaus mit einer längeren Lehrzeit... .
Hier erstmal meine nagelneuen Steine.
Ich hatte zunächst den Plan, es erstmal mit einem günstigen neuen Stein zu versuchen. Ich habe dazu bei Remos in Österreich geschaut. Dort gibt es Brocken der Größen 9 und 10 in der einfacheren Qualität (extra fein) bereits für unter 60,- €. Nun besteht die Gefahr, daß man irgendein langes, schmales Exemplar erhält. Also dachte ich mir, ich frage mal höflich nach und beschreibe, was ich damit vorhabe. Eine wirklich außergewönlich freundliche Dame dort in Vorarlberg hat sich der Sache angenommen und vorgestern konnte ich folgendes auspacken:
Brocken Gr. 10 nass

Brocken Gr. 10 trocken

Der Stein - ich lehne mich mal gaaanz weit aus dem Fenster und tippe nach den Beschreibungen hier und anderswo auf einen La Grise - ist relativ weich und bildet unmittelbar slurry und davon auch recht viel. Polieren ist nur unter fließendem Wasser möglich. Der dazugekaufte Anreiber wäre nicht nötig gewesen. V.a. mit slurry scheint der Stein ganz gut zur Sache zu gehen, der Schlamm färbte sich recht schnell grau.
Als ich die Bestellung schon aufgegeben hatte, ergab sich zufällig, daß ein dt. Händler einen Bankstein in dem schönen Format 13x7cm zu verkaufen hatte. Der war natürlich kostspieliger, lag aber immer noch in meinem Budget. Da er sehr gut aussah (der Stein, nicht der Händler

) und genau dem entsprach was ich suchte, habe ich diesen ebenfalls gekauft.
Die Diamantschleifplatte zum Planen wird also erstmal bis auf Weiteres zurückgestellt und es geht weiter auf Nassschleifpapier. Ist ja kein unmöglicher Zustand. Der Stein, der heute kam, bestätigt mich in meiner Entscheidung:
Bankstein 13x7cm, nass

Bankstein 13x7cm, trocken

Der Stein ist (zumindest im Vergleich zum Brocken) sehr hart, auch 40+ Schübe/Züge mit einem Testmesser ergaben nicht das kleinste Bisschen Schlamm. Auch Metallabrieb gab es wenig (was mir ohne slurry erstmal völlig normal vorkommt), bei genauem Hinsehen konnte man aber einen hauchdünnen, grauschwarzen Schleier im Wasser erkennen - aber wie gesagt nix vom Stein.
Was ich merkwürdig finde ist, daß sich dieser Stein (im Gegensatz zum Brocken oben) auch nach dem Planen (120er, 400er, 600er Papier) leicht rauh anfühlt.
Ich würde mich freuen, wenn Ihr mir zu beiden Steinen noch mehr sagen könntet.
Auch habe ich noch eine weiter Frage: beide Anreiber sehen wieder anders aus. Dabei ist der Anreiber zu dem Bankstein scheinbar aus weicherem Material, als der zu dem Brocken. Spielt das eigentlich irgendeine Rolle? Ich will darauf hinaus, daß ich ja gerade am Anfang, wenn ich vom 1000er komme und slurry haben will, v.a. auf dem harten Stein eigentlich eher im Schlamm des Anreibers arbeiten dürfte, als in dem des eigentlichen Steins. Oder denke ich hier zu sehr aus Richtung des 600er Kunst-Naguras auf meinem 1000er Naniwa (dessen Schlamm ich nach dem Reinigen des 1000ers (darum geht es in diesem Falle ja) tunlichst wieder abwasche.
Ich bin sehr gespannt auf die ersten Versuche mit den beiden.