Le Coq / LeCoq , Frankreich

Begonnen von Rockabillyhelge, 14. März 2014, 19:19:47

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Rockabillyhelge

Also ich hatte echt nicht erwartete das dieser, zugebener etwas seltenere aber sehr renomierte französische Hersteller
hier noch gar keinen Thread hat  :o

Egal, hier ist er, auch wenn ich leider über die Geschichte von LeCoq wenig sagen kann, aber vielleicht weis ja der ein oder
andere noch etwas dazu zu sagen und hat vielleicht sogar ein paar Pics parat  :)

Leider nicht meines, aber ich möchte euch gerne dieses schöne, etwa 13/16" große, Hohl geschliffene LeCoq 900 vorstellen,
die Schalen sind aus einem Komposit von 2 verschiedenen Holzsorten (shame on me, ich hab vergessen welche) sowie einem
Sekundenkleber Finish, der Keil ist aus poliertem Messing, ich bin mir sicher der ein oder andere wird sofort erkannt haben wer
dieses Heft, das meines Erachtens hervorragend mit dem Messer koaliert  :)









Auch mit Bart immer gut rasiert :)

kpi1402

Der Gockel !
Passt schön zu dem feinen Messer !

Gruss Konrad
#Einige ganz Neue, einige ganz Alte Rasiermesser
#Tradere OC, Feather AS DS 2, Pils 118 NL

baknip


Ja, der Mann macht(e) unglaublich schöne Hefte. Das hier gefällt mir besonders gut. Holz, Klingenform, Heftgröße und Gesamtproportionen harmonieren für mein Auge hervorragend miteinander. Viele Rasiermesser hat LeCoq wohl nicht gemacht - mir ist der Hersteller eher von den interessant anmutenden Rasierhobeln ein Begriff.



Freies Ausspucken verboten

Standlinie

6/8 Le Coq, No. 1005

Mit den Jahren habe ich eine ganze Reihe französischer Rasiermesser sammeln können. Von diesen zählt die Marke ,,Le Coq" zu meinen Lieblingsmessern. Dies beruht auf keinem Zufall – denn an Zufälle glaube ich nicht – sondern ist das Ergebnis von vielen schönen Urlaubserlebnissen.

Fast alle Menschen fahren in ihrer freien Zeit auch schon einmal in den Urlaub. Die einen lieben die Berge, andere die Wälder und Natur. Wiederum andere zieht es einfach ans Meer oder an sonstige Gewässer. Meine Frau, unser Hund und ich haben sehr viele und schöne Urlaube an der belgischen Küste in einem verträumten Küstenörtchen verbracht. Dieser Ort trägt den Namen ,,De Haan" oder auf deutsch ,,Der Hahn". Es ist Belgiens schönstes Küstenstädtchen, denn hier stehen keine Hochhäuser an der Strandpromenade, am Strand oder in der unmittelbaren Nähe. Die Bausubstanz erinnert irgendwie an die 30er Jahre des letzten Jahrhunderts, die Zeit scheint hier irgendwie stehen geblieben zu sein, es herrscht Gemütlichkeit und Ruhe. Das Klima ist ganzjährig mild, die Strände sind sauber und werden regelmäßig gepflegt. Es wird viel Fahrrad gefahren, Kinder und Hunde sind erwünscht. Die Flamen sind Urlaubern gegenüber sehr freundlich eingestellt, solange sie nicht französisch sprechen! und auch mit der Verständigung gibt es keine Probleme, man kann sich gut auf deutsch verständigen.

Im Zentrum von De Haan gibt es einen Bahnhof für die Tram, eine Küstenstraßenbahn, die entlang der Küste durch die Dünen in Richtung Holland oder Frankreich fährt. Es ist schon ein Erlebnis, mit dieser Straßenbahn zu fahren, denn wegen des im Sand verlegten Gleisbettes ist die Fahrt nicht so ruhig, wie wir es von der Eisenbahn her kennen. Die Bahn wackelt und ächzt während der Fahrt, aber das passt alles dazu und trägt zur Gemütlichkeit bei. Während der Fahrt sieht man viel Natur und an vielen Stellen auch das Meer. Das nachfolgende Bild zeigt den Bahnhof von De Haan. Das Gebäude trägt neben der flämischen Stationsbezeichnung ,,De Haan aan Zee" (De Haan an der See) auch die französische Bezeichnung ,,Coq sur Mer". Und in alten Zeitungen steht ,,De Haan" gleichbedeutend mit ,,Le Coq".



Mit den Begriffen ,,De Haan" oder ,,Le Coq" verbinde ich also sehr viele angenehme Erinnerungen, so dass der Name ,,Le Coq" für mich eine besondere Bedeutung erhalten hat. Beim Stöbern in der französischen Bucht springen mir die unter diesem Markennamen angebotenen schönen Rasiermesser und Rasierhobel regelrecht ins Auge. Und so fiel es mir dann auch nicht schwer, mich mit Rasurgerätschaften von Le Coq einzudecken.

Das Rasiermesser, das ich hier vorstellen möchte, ist mein so genanntes Urlaubs-Rasiermesser, ein Le Coq, No. 1005. Dieses Messer und ein gleichnamiger Hobel begleiten mich immer nach De Haan, wenn ich hier einen Urlaub oder auch nur ein verlängertes Wochenende verbringe. Auf diese Weise ist daraus für mich eine Urlaubstradition mit vertrauten Gegenständen entstanden, die – wie ich finde – mit zu einem erholsamen Urlaub beitragen.

Hier möchte ich der Vollständigkeit halber noch einige technische Daten zu meinem Urlaubsrasiermesser nennen.

Hersteller:                 Le Coq
Herkunft:                  Frankreich
Herstelljahr:               mir nicht näher bekannt, ich gehe einmal von den 60er Jahren aus
Modell:                      No. 1005
Klingengröße:             6/8
Klingenform:               halbhohl
Kopfform:                  Rundkopf
Heftschalen:               Kunststoff, elfenbeinfarben
Gesamtgewicht:          51 gr.
Zustand:                   gut
Erwerbsmöglichkeit:     Onlinebörsen, Trödelmärkte und Mitgliederhandel
Verfügbarkeit:             selten
Rasureigenschaften:     ein führiges Rasiermesser, das sehr gut in der Hand liegt
                                es rasiert sanft und sehr gründlich

Die nachfolgenden Bilder zeigen das Rasiermesser Le Coq No 1005.







Die Nachhaltigkeit einer gründlichen Nassrasur zeigt sich 24 Stunden später an nur gering und gleichmäßig nachgewachsenen Bartstoppeln.

lucpl

Ha, De Haan, oder Le Coq sur Mer! Da lebten meine Großeltern, da war ich im Sommer immer im Urlaub....
Dieses Le Coq ist es aber wohl nicht, das für das "Le Coq" auf dem Rasiermesser steht. (Aber das wusstest Du schon...)
Das Messer: sehr schön!

Die meisten Belgischen Messer haben übrigens, wenn überhaupt, nur die französische Ortsbezeichnung reingeprägt bekommen, selbst wenn die Städte in Flandern liegen. (Bruges für Brugge, Gand für Gent, Anvers für Antwerpen, Bruxelles - na ja, ist zweisprachig, Malines für Mechelen, Louvain für Leuven....) Das war "damals" so. Namur, Gembloux, Tournai, Liège liegen in Wallonien; da gab es auch Messer, genauso gut.

Was mir auffällt: offenbar gab es relativ viele 7/8- oder 8/8-Messer in Belgien. Wäre auch stets interessiert ...

Und das Jugendstil-Tramhäuschen in De Haan / Le Coq ist einzigartig  :) , wie übrigens das ganze Jugendstil-Villenviertel dort...

Standlinie

6/8 Le Coq, No. 1006

Hier möchte ich ein weiteres französisches Rasiermesser der Marke ,,Le Coq" vorstellen. Dieses 6/8 Rasiermesser ist mit einem Zierrücken ausgestattet. Der Messerkopf weist eine leichte Schorkopfform auf. In die Klinge ist der Name Le Coq eingeätzt. Zwischen den beiden Worten ist der Kopf eines Hahnes – das typische Le-Coq-Emblem – eingelassen. Die originalen Heftschalen bestehen aus Zelluloid. Aus meiner Sicht wären hier elfenbeinfarbene Kunststoffschalen die bessere Wahl gewesen, denn sie hätten die Besonderheit dieses Klingenkörpers viel besser unterstrichen.

Die technischen Daten zu diesem Rasiermesser lauten.

Hersteller:                 Le Coq
Herkunft:                  Frankreich
Herstelljahr:               mir nicht näher bekannt, ich gehe einmal von den 60er Jahren aus
Modell:                      No. 1006
Klingengröße:             6/8
Klingenform:               halbhohl mit Zierrücken
Kopfform:                  Rundkopf /Schorkopf
Heftschalen:               Zelluloid
Gesamtgewicht:          50 gr.
Zustand:                   gut
Erwerbsmöglichkeit:     Onlinebörsen, Trödelmärkte und Mitgliederhandel
Verfügbarkeit:             sehr selten
Rasureigenschaften:     ein führiges Rasiermesser, das sehr gut in der Hand liegt
                                es rasiert ebenfalls sanft und sehr gründlich

Die nachfolgenden Bilder zeigen das Rasiermesser Le Coq No. 1006.











Die Nachhaltigkeit einer gründlichen Nassrasur zeigt sich 24 Stunden später an nur gering und gleichmäßig nachgewachsenen Bartstoppeln.

efsk

Diese beide Hünchen sinds schon gut aussehender Messer. Ist bekant wo aus Frankreich die herkommen?
Dieser Zugfahrt muss ich auch mal machen :-)
Verzeih mir mein Deutsch. Ich bin ein Holländer.
lG - Richard

mikri

Ich lese sehr gerne solch schöne Bericht. Vielen Dank Standlinie.
Ich denke, dein Bericht hat mir betreffend Urlaub den Horizont erweitert  :angel:

Die Messer sind wunderbar und sobald ich einmal eines finde, das keine
beschädigte Klinge aufweist, greife ich auch zu.

LG mikri
Mit Verarzten dauert's länger

http://nassrasieren.blog

Standlinie

#8
6/8 Le Coq, Acier Suedois

Hier möchte ich ein weiteres Rasiermesser aus meiner Sammlung vorstellen. Die Aufmachung dieses 6/8 Rasiermessers ist im Vergleich zu den bereits vorgestellten Le-Coq–Rasiermessern einfacher. Die Klinge ist um fast einen Zentimeter länger geworden, allerdings wurde keine Modellnummer mehr auf der rechten Seite des Erls eingeschlagen. In die Klinge wurde anstelle des ursprünglichen Messernamens Le Coq auch eine andere Bezeichnung eingeätzt, ,,Acier Suedois", oder übersetzt Schwedenstahl. Die Ätzung ist bei diesem Messer auch weniger tief eingelassen. Der Erl ist an seiner Ober- und Unterseite seriert. Der Messerkopf weist bei diesem Messer eine leichte Schorkopfform auf. Die Heftschalen bestehen aus schwarzem Kunststoff.
Die Schlichtheit dieses Le-Coq–Rasiermessers lässt die Vermutung zu, dass es in einer jüngeren Epoche hergestellt wurde, möglicherweise in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts.
Die Klinge benötigte beim Abzug auf den Steinen auch wesentlich mehr Zeit, was für einen härteren Stahl spricht. Der Begriff Schwedenstahl hatte darauf bereits hingewiesen.










Die Nachhaltigkeit einer gründlichen Nassrasur zeigt sich 24 Stunden später an nur gering und gleichmäßig nachgewachsenen Bartstoppeln.

Standlinie

6/8 Le Coq, Frameback

Sucht man in der französischen Bucht gezielt nach Rasiermessern der Marke ,,Le Coq", werden dort unter diesem Namen am häufigsten Frameback–Rasiermesser angeboten. Der Zustand dieser Rasiermesser differiert allerdings stark. Einem bekannten Werbespruch getreu ,,alles ist drin" sehen diese Framebacks entsprechend oft auch aus. Die Zustände reichen von ,,gut erhalten" bis ,,schon ziemlich abgenutzt", es ist eben alles drin. Hat man aber ein wenig Geduld, kann man irgendwann für sich bestimmt auch ein geeignetes Messer finden.

Die folgenden Bilder zeigen einen typischen Vertreter dieser Frameback–Rasiermesser von Le Coq. Die jetzigen Heftschalen aus schwarzem Kunststoff gehörten ursprünglich nicht zu diesem Messer; sie sind nachträglich montiert worden. Originale Heftschalen werden der Zeit entsprechend aus Horn oder Holz gefertigt worden sein.












Technische Daten zu diesem Frameback–Rasiermesser

Hersteller:                 Le Coq
Herkunft:                  Frankreich
Herstelljahr:              vermutlich Anfang des letzten Jahrhunderts
Modellbezeichnung:        keine
Klingengröße:            allgemein 6/8, in Kopfnähe 13/16, zum Erl hin abnehmend, die Messerklinge ist in den Rücken des Messers (Klingenhalter) eingepresst
Serierung:                 nur an der  Unterseite des Erls
Heftschalen:             Kunststoff, schwarz; die Heftschalen scheinen nachträglich angebracht worden zu sein
Gesamtgewicht:           45 gr.
Zustand:                  noch unrestaurierter Zustand
Erwerbsmöglichkeit:        Onlinebörsen, Trödelmärkte und Mitgliederhandel
Verfügbarkeit:            Exponate werden gelegentlich angeboten
Rasureigenschaften:       aufgrund des unrestaurierten Zustandes liegen mir hierzu noch keine Erfahrungen vor
Die Nachhaltigkeit einer gründlichen Nassrasur zeigt sich 24 Stunden später an nur gering und gleichmäßig nachgewachsenen Bartstoppeln.

Rockabillyhelge

Ein sehr schönes Frameback, kein High & Shine aber die Rasur, ja die wird sicher ein Genuß, das sind wirkliche Abräumer für Drahtborsten  :D dh:
Auch mit Bart immer gut rasiert :)

efsk

Verzeih mir mein Deutsch. Ich bin ein Holländer.
lG - Richard

Rockabillyhelge

Nach etwas Recherche konnte ich den Besitzer des Namens Le Coq identifizieren, ein Herr Jean Louis Gastal aus Paris, ob dieser Hersteller oder Vetrieber war bleibt unklar.
Die in Thiers von Ceuzon registrierte Marke Le Coq ist es aber nicht, da Le Coq dort durch Gaulois (der gallische Hahn) ergänzt wurde.
Auch mit Bart immer gut rasiert :)

Standlinie

Das restaurierungsbedürftige Framebackmesser von Le Coq habe ich inzwischen etwas aufgearbeitet und auf meinen Steinen abgezogen. Der Stahl war ziemlich hart; aber wenn die Facette einmal steht, ist man aus dem gröbsten raus. Mit jedem Steinwechsel wuchs die Freude auf die bevorstehende erste Rasur. Das Messer ist jetzt rasurscharf, liegt bei der Rasur ausgewogen in meiner Hand und es rasiert sauber und gründlich.
Das gute Handling liegt an dem recht breiten Erl. Dieses Framebackmesser kann ich jederzeit weiterempfehlen. In der Anschaffung war es günstig, der Aufwand für die Wiederbelebung hielt sich in Grenzen und das Rasurresultat hat mich auf der ganzen Linie überzeugt.
Die Nachhaltigkeit einer gründlichen Nassrasur zeigt sich 24 Stunden später an nur gering und gleichmäßig nachgewachsenen Bartstoppeln.