Chinesischer 12.000er aus der Bucht

Begonnen von AlterFreund, 03. September 2008, 02:26:34

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max

Gibt es Fotos vom vergrößerten Schleifbild des Chinesen? Da ich keine Verleiche habe frage ich mich immer, ob ich schon "fertig" bin oder (wie es mir beim 1000/6000er King passiert ist) noch viel viel mehr Züge machen muss.

Senser

Was glaubst du denn, was du auf einem Foto zu sehen bekommst?
Mir scheint, dass du da die Grundsätze der Schäreftechnik noch nicht ganz verinnerlicht hast.
Gruß Senser

max

Ich lese überall, dass der Chinese eine homogen matte Oberfläche hinterlässt, auf der keinerlei Kratzer zu sehen sind. Wenn ich mir allerdings das Schleifbild mit der 15x Lupe ansehe, sind da immer kleine Kratzer zu sehen, die scheinbar vom Chinesen stammen. Ich will nur wissen, ob das normal ist, oder ob selbst unter der 15x Vergrößerung keine Kratzer sichtbar sein dürften. Ich habe in einem anderen Forum gelesen, dass jemand Einschlüsse in diesem Stein hat, die eben diese Kratzer hervorrufen könnten, und möchte ausschließen, dass dies auch bei mir der Fall ist.

Geier0815

Der erste Hinweis/Tip den ich dir geben kann, ist den Stein nicht anzureiben. http://www.tzknives.com/razorbevels.html zeigt dir sehr deutlich den Unterschied. Allerdings kann man Einschlüße nie ganz ausschließen von daher können deine Ergebnisse abweichen. Ich möchte aber ehrlich nicht wissen wie lange der Typ auf dem Chinesen war um dieses Ergebnis zu erzielen.

Iltis

Zitat von: Geier0815 am 23. Juni 2010, 22:28:31
...Ich möchte aber ehrlich nicht wissen wie lange der Typ auf dem Chinesen war um dieses Ergebnis zu erzielen...

Er schreibt dazu: "The initial edge was a horizontal, along the edge, scratch pattern developed with a Norton 8000 grit hone.
Ten strokes were used on each side of the blade.
Only the weight of the blade was used for pressure."

Ich weiss nicht, ob ich das glauben soll - der Stein ist, meine Erfahrung nach, sehr langsam. Die Bilder, aber, sprchen für sich - mit der Chinese lässt sich eine sehr saubere Facette polieren.

Gruß

Iltis
de gustibus, aut bene aut nihil

lesslemming

Wie kannst du ausschließen dass die Kratzer nicht vom Chinesen stammen, oder Überbleibsel des vorhergegangenen Steines sind?

Ich mache es so:

Auf dem 6.000er, oder 8.000er (eher 8.000!) schärfe ich mit der Klinge im 90° Winkel zum Stein.
Dadurch werden alle Kratzer ebenfalls Senkrecht zur Schneide verlaufen.
Das überprüfe ich unter der Lupe.
Um zu testen ob der anschließende Polierstein Kratzer erzeugt, oder die alten Kratzer nur nicht entfernt
winkle ich die Klinge jetzt leicht an, sodass die Kratzer in einem leichten Winkel verlaufen würden.

Sind die nun sichtbaren Kratzer immernoch senkrecht, stammen sie vom letzten Stein.
Sind sie leicht angewinkelt, hat der Chinese diese Kratzer verursacht.
Im letzteren Falle empfehle ich ein ordentliches Abrichten mit sehr groben Papier um durchaus 1-2mm Material zu entfernen.
Danach die Oberfläche nochmal verfeinern.

Der Chinese ist nicht der Schnellste, das stimmt wohl.
Aber wenn man sich die Bilder des Herrn Zowoda ansieht,
so ist die Facette vom Norton 8k nicht grade schlimm zerfurcht,
sodass der C12k auch gar nicht so viel Arbeit vor sich hatte.
Ob 10 Schübe reichen weiß ich allerdings nicht.
Ich bin immer so in die 50 gegangen wenn ich mit dem Chinesen gearbeitet habe.


Und nur als Randbemerkung, den Sprung King 6k auf C12k ist mMn Quark. No Chance.
..:: Wer mit beiden Beinen fest auf dem Boden steht ::..
..:: bekommt nie eine frische Unterhose ::..

max

Zitat von: lesslemming am 24. Juni 2010, 07:57:59
Wie kannst du ausschließen dass die Kratzer nicht vom Chinesen stammen, oder Überbleibsel des vorhergegangenen Steines sind?

Das habe ich getestet mit dem Ergebnis, dass sie vom Chinesen kommen. Ich werde wirklich mal 1-2mm des Steins abtragen und sehen, obs besser geht.

Zitat von: lesslemming am 24. Juni 2010, 07:57:59
Und nur als Randbemerkung, den Sprung King 6k auf C12k ist mMn Quark. No Chance.
Mit Schlamm trägt meiner schon ganz ordentlich ab. Der Schlamm färbt sich nach 50 Zügen schon deutlich ins dunkle.

redmatze

ZitatMit Schlamm trägt meiner schon ganz ordentlich ab. Der Schlamm färbt sich nach 50 Zügen schon deutlich ins dunkle.

Maxsch net verstehen?

Ich halte 6K auf C12K auch für unmöglich oder man hat abartig viel Zeit.
Der Mund des Menschen, ist oft gefährlicher
als der Rachen eines Tigers.

max

Ja Zeit braucht man allemal. Mit 200 Zügen kommt man da nicht aus.

Ich werd mir wohl nen 8k zum Geburtstag wünschen  ;)

Tim Buktu

Zitat von: lesslemming am 24. Juni 2010, 07:57:59
Wie kannst du ausschließen dass die Kratzer nicht vom Chinesen stammen, oder Überbleibsel des vorhergegangenen Steines sind?
...

Das werde ich mir merken. Auf die einfachsten Lösungen kommt man manchmal nicht! Danke!
Tranquilo - In der Ruhe liegt die Kraft...

PS: Alles nur meine persönliche Meinung, die sich durchaus beeinflussen lässt und sich deshalb gelegentlich auch ändert!

superbruno

habe den stein auch ist ne super kombie mit meinen nanivas super stone

800,3000,5000,8000 dann der chinese habe es auch noch nie ohne paste versucht vom stein aus zu ledern



gruss superbruno


max

Ich habe gestern Abend (um mich vorm Lernen zu drücken) nochmal den Schritt vom 6k ganz ohne Druck und viel Sorgfalt auf den 12ker versucht. Das geht schon, braucht nur wirklich lange. Nur leider kann ich auf dem 12ker Schrubben wie ich will, es bleiben kleine kleine Schleifspuren (unter der Lupe). Diese Kratzer überdecken die komplette Facette. Wenn ich sie geeignet ins Licht halte, sieht man das Schleifbild wirklich deutlich. Und das kommt definitiv vom Chinesen. Habe mehrmals abgerichter und alle vier Seiten benutzt - immer das gleiche Ergebnis. Nach den Mikroskop-Bildern scheint das nicht normal zu sein, wenn ich die Größenverhältnisse richtig einschätze.

Kann mir mal jemand explizit sagen, ob man diese Schleifspuren unter der Lupe sehen können sollte?

Lord Vader

je nachdem, was du für eine vergrößerung hernimmst, wirst du immer kratzer sehen. werde beim nächsten schärfen mal darauf achten, wie die chinesischen kratzer bei mir aussehen.

max

Zitat von: Lord Vader am 05. Juli 2010, 22:06:05
je nachdem, was du für eine vergrößerung hernimmst, wirst du immer kratzer sehen. werde beim nächsten schärfen mal darauf achten, wie die chinesischen kratzer bei mir aussehen.

Danke, das würde mich freuen  :)
Also meine Lupe ist weniger als 15x.

Senser

Aufgrund des neuen 6.000er Chinesichen Steins, der an entsprechender Stelle beschrieben wird, bin ich wieder neugierig auf diesen 12.000er geworden. Ich wollte vor allem mein damaliges Urteil über diesen Stein nochmal überprüfen.
Freundlicherweise hat Kimeter mir seinen 12.000er (vom polnischen Händler) zur Verfügung gestellt, und zeitgleich hatte ich mir einen zweiten Stein in USA bei Woodcraft bestellt.
Zunächst stellte ich fest, dass beide Steine ausser Ihrer Herkunft nichts miteinander zu tun haben. Der aus Polen glieferte Stein ist anthrazit-grünlich, bei schrägem Lichteinfall seidig glänzend. Der USA Stein ist relativ hell grau, wesentlich heller als der 6000er Chinese und auch bei schrägem Lichteinfall stumpfmatt. Ein Anreiber ist nicht dabei.
Beim Schärfen bestätigte sich meine Meinung, dass der Stein niemals eine 12.000er Körnung aufweist. Nur bei besonders gutem Willen bescheinige ich diesem Stein eine etwas feinere Körnung als seinem 6.000er Bruder. Neben diesem Stein sieht der "12.000er" aber schon angesichts des Preises und der Größe einfach nur blass aus, und bezüglich der Schärfeigenschaften kann er auch nicht punkten.
Mit dem 12.000er aus Polen habe ich mich relativ intensiv beschäftigt.  Zunächst habe ich versucht eine 10.000er Naniwa SS Facette mit diesem Stein nochmal zu toppen. Das ist mir nicht gelungen, im Gegenteil, die polierte Facette war nun mit einzelnen Kratzern versehen, was aber bei Natursteinen ziemlich normal ist, denn das heißt nur, dass sich im Gefüge ab und zu etwas gröbere Schleifpartikel befinden. Aber auch die Haartestschärfe ließ sich nicht verbessern. Ich hatte sogar das Gefühl, dass das Ergebnis schlechter wurde.
Dann habe ich versucht, ein Messer mit diesem Stein zu finishen, welches ich zuvor bis auf einem ca. 8000er Japanischen Naturstein hochgeschliffen hatte. Das war sehr sehr hartes Brot denn die Scheifwirkung dieses Steins ist nicht besonders stark und ich gebe zu, dass ich nach gefühlten 30 Minuten kein überzeugendes Ergebnis erzielen konnte, und ich hatte dann auch keine Lust mehr, mich weiter mit diesem Stein zu beschäftigen.
Ich weiß, ich bin durch den 10.000er Naniwa extrem vorbelastet, aber was soll ich denn machen? Meine Zeit ist begrenzt, und ich sehe keinen Grund Diese mit sinnlosem Klingenschieben auf Natursteinen zu verbringen. Nicht dass ich was gegen Natursteine hätte, ich verwende Sie ausschließlich zwischen dem 1.000er und dem 10.000er. Aber ich hatte bisher noch keinen Stein in Händen, der auch nur annähernd im Ergebnis meinem Naniwa gleichkommt, insbesondere bezüglich der Schnelligkeit der makellosen Oberfläche und letztlich auch der Schärfe. Wie bereits an anderer Stelle gesagt, kann man vielleicht mit Meditation und viel Geld noch etwas mehr erreichen, aber dazu fehlt mir die Bereitschaft.
Nochmals Dank an Kimeter und Gruß
Senser