Steine abrichten

Begonnen von Terzian, 04. Dezember 2009, 15:08:04

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Terzian

Ich habe heute (fast) alle meine Schärfsteine neu bzw. erstmalig abgerichtet. Ausschlaggebend war dieser Beitrag von Dagobert und vielmehr noch das persönliche Gespräch mit ihm darüber.

Zitat von: Dagobert am 25. November 2009, 13:45:38
Ich habe mich anfangs auch immer auf die Herstellerangaben verlassen,das der Stein gebrauchsfertig ist und nicht geplant werden muss.Aber Gute Resultate habe ich erst erzielen können,nachdem ich alle Steine wie von lesslemming beschrieben abgerichtet habe.Ich beginne mit 320 er Sandpapier und gehe über 400 / 600 / 800 / 1000 / 1200 / 1500 / 2000 er.Zwischen jeder Körnung,Unterlage und Stein gut abspülen und jedes Mal ein neues X mit Bleistift auf den Stein machen,um den Fortschritt bei jeder Körnung genau sehen zu können.Bei jeder Körnung gehe ich auch mal kurz über die Ränder,so das sie am Ende schön abgerundet sind.Ich will nicht behaupten,das die Steine "Wellaform" waren,aber alleine die Tatsache,das hinterher deutlich zu spüren war,das irgendwie die Messer viel besser von den Steinen gepackt wurden,war den Aufwand wehrt.Was mich dazu veranlasst hat,immer neue Steine abzurichten,mal abgesehen davon,das ich auch nach dem abrichten eine viel bessere "Rückmeldung" von dem Stein bekomme.Ein weiterer effekt,bei öfterem schärfen ist,das man irgendwann den Eindruck bekommt,das der Stein "Nachlässt".In diesem Fall muss man nicht sofort wieder mit Sandpapier abrichten,sondern es genügt meist,den Stein mit einem anderen Stein ähnlicher Körnung unter Fliesendem Wasser gegeneinander zu reiben.Was natürlich mit einem 1k-6k kombistein schwer fallen dürfte.
Ps.Bei vorhereinem 1k Stein braucht man natürlich nicht bis 2000 er Sandpapier zu arbeiten.


Also, genau so bin ich vorgegangen.
Es war kein einziger Stein plan (ausser der BM Schiefer aus dem MH). Selbst die Shapton GS nicht. Das waren aber keine durch Gebrauch verursachten Unregelmäßigkeiten, das war einfach so.  Klar, die Escher hatten Materialabtrag durch langen Gebrauch, die anderen sicherlich nicht.
Mich hat das schwer verwundert, bei mir kommt definitiv kein Stein mehr unters Messer, der nicht vorher neu abgerichtet wird.

Von den leichten französischen Landweinen ist mir Cognac am liebsten.

Marco

fenriswolf

Ich handhabe das genauso.

Frank83

Ja. Neuer Stein wird immer zuerst abgerichtet.

chris0701985

Guten morgen zusammen,

gibt es eigentlich eine möglichkeit zu erkennen, wann ein Stein abgerichtet werden muss? Ich meine jetzt optische Möglichkeiten. Ich dachte schonmal ein Lineal diagonal über den Stein zu legen, und dann gegen das Licht zu schauen. Aber ich denke mir die unebenheiten sind wahrscheinlich so fein, dass man diese damit nicht erkennt.

Wie macht ihr das ? Richtet ihr eure Steine nach "gefühl" ab? Oder sogar vor jedem Schleifvorgang?

christian

max

Vielleicht könnte man Dagoberts Anleitung mal Sticky machen.

Sockenbart

Also ich weiß nicht wie das mit den natürlich gewachsenen geht aber meine 2 Kombisteine
werden vor fast jeder Benutzung noch im trockenem Zustand kurz mit dem Schwingschleifer
angeschliffen und Ende Gelände. :-[
Manchmal lege ich dabei noch ein Lineal an, ich sehe den Vortschritt aber meist auch so am Staub
der sich in der noch auszugleichenden Mulde bildet.
Und falls jetzt wer die Körnung wissen möchte, es handelt sich meist um irgend ein 80er od. 100er.
Bis jetzt ging das wunderbar, kostet nichts und ich glaub auch nicht daß die Steine übermäßig verschleissen.
Meine Messer werden dabei haarscharf und machen wirklich Freude beim rasieren. :)

LG.Socki
Heute schon rasiert ? 

Tolpan

Zitat von: chris0701985 am 14. Januar 2010, 10:08:55

Wie macht ihr das ? Richtet ihr eure Steine nach "gefühl" ab? Oder sogar vor jedem Schleifvorgang?


Ein neuer Stein wird bei mir grundsätzlich abgerichtet.

Dann reicht auch folgendes:

Stein mit der zu benutzenden Seite auf die Küchenplatte drauflegen, in die Knie gehen und gucken, ob irgendwie Licht zwischen Platte und Stein durchscheint. (notfalls Taschenlampe dahinter)
Wenn ja, dann abrichten.

Beim abrichten sollte ich vielleicht (wenn ich dann mal ein Rasiermesser bearbeiten will) mehr Sorgfalt walten lassen. Bis jetzt hat (für meine japanischen Küchenmesser bzw. mein Tritz) immer ein 600er Nassschleifpapier auf Glasplatte gereicht.

Gruß, Peter 
- Macs sind für die, die nicht wissen wollen, warum Ihr Rechner funzt.
- Linux ist für die, die wissen wollen, warum er funzt.
- DOS ist für die, die wissen wollen, warum er nicht funzt und
- Windows ist für die, die nicht wissen wollen, warum er nicht funzt.

abc123

Zitat von: Tolpan am 14. Januar 2010, 12:54:58
Beim abrichten sollte ich vielleicht (wenn ich dann mal ein Rasiermesser bearbeiten will) mehr Sorgfalt walten lassen. Bis jetzt hat (für meine japanischen Küchenmesser bzw. mein Tritz) immer ein 600er Nassschleifpapier auf Glasplatte gereicht.

Das genügt vollkommen.

Iltis

Zum beurteilen, ob ein Stein abgerichtet werden muss, malt man ein Gittermuster auf der Schleiffläche mit einem Bleistift, und schleift die Fläche auf eine Glasplatte o. ähnliches an. Ist der Stein "ausgehohlt", sieht man, das die Enden der Stein angeschliffen werden, wärend die Mitte erhält sein Gittermuster, dann muss man weiterplanen.
Gruß
Iltis
de gustibus, aut bene aut nihil

Senser

Wenn man Messer mit lächelnder Klinge bevorzugt, also die alten Wedges, aber auch alte hohl geschliffene Sheffield Klingen, dann ist ein ausgearbeiteter Stein, also einer, der eine Art Mulde aufweist, sogar besser als ein absolut planer Stein.
Bei Letzterem liegt die Schneide ja nur an einem einzigen Punkt auf, während man beim hohlen Stein schon mehr Auflage - und damit Schleiffläche hat.
Gruß Senser

Iltis

@Senser: Wenn man wie die alte Barbiere "alles mit ein Stein macht", würde ich dir zustimmen. Wenn man aber mit verschiedenen Steine schärft, wäre es vorausgesetzt, das alle Steine die gleiche Ausholung haben, sonst bearbeitet man nicht die ganze Facette, und in ungünstigen Fall wird die Schneide nicht mal auf der Stein legen. Ich denke, der Sinn von Steine plan halten ist um reproduzierbar gleiche Bedingungen bei jeden Stein zu garantieren.
Gruß
Iltis
de gustibus, aut bene aut nihil

Barth

Also Steine aneinander reiben find ich nicht gut , was soll das bringen ?

Am Ende sind beide krumm - daraus folgt : Man sollte etwas nehmen was immer grade ist , Diamantplatten   oder besagte Glasscheibe mit Schleifpapier , so weiß man immer das die Fläche auf der man abrichtet immer garantiert plan ist - bei 2 Steinen kann man sich da nie sicher sein , schon wenn die Steine verschieden hart sind fangen die Probleme an , und dann die Mengen von Abrieb bei 2 Steinen - reine Schleifsteinverschwendung .

Das muss nicht sein. . . zumal gute Steine nicht billig sind !
Was wohl passieren würde wenn man vorm Candyman stünde und 5 x  hintereinander -''Spiegel''- sagen würde . . .

max

Zitat von: Barth am 08. April 2010, 17:54:06
Also Steine aneinander reiben find ich nicht gut , was soll das bringen ?

Am Ende sind beide krumm - daraus folgt : Man sollte etwas nehmen was immer grade ist[...]
Das stimmt nicht. Wenn du zwei nicht-plane Eben aneinanderreibst, werden beide plan. Seitdem ich meinen 1000er/6000er King mit der Rückseite meines 12000er Chinesen anreibe, sind alle drei Seiten viel ebener als mit meinen anfänglichen Versuchen mit Schleifpapier. Wenn man die Steine sowieso anreiben will, reibt man sie kurz aneinander und es entsteht Schleifschlamm und gleichzeitig ist der Stein abgerichtet. Natürlich sollte man nicht versuchen mit ganz weichen Steinen einen harten abzurichten, aber umgekehrt gehts sehr gut!

Barth

Wie und dann haste Schleifschlamm mit verschiedene Körnungen ???
Was wohl passieren würde wenn man vorm Candyman stünde und 5 x  hintereinander -''Spiegel''- sagen würde . . .

Geier0815

Wenn Du nur zwei Steine verwendest, passen sie sich aneinander an, werden aber nicht beide plan. Anders ist es bei 3 Steinen wenn man sie wechselweise aneinander reibt. http://www.woodworking.de/schaerfprojekt/schaerf2.html im Kapitel 9.1 ist das Prinzip gut erklärt (3-Klinker-Methode).