H. Herdicks Kuriositätenkabinett

Begonnen von herzi, 15. September 2009, 15:41:59

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herzi

Bei TSD sah ich gestern denselben Hobel wie den Namenlosen. Dort wurde er Shave King genannt.
Gruß,
Stefan

H. Herdick

Zitat von: herzi am 23. September 2009, 08:18:16
Bei TSD sah ich gestern denselben Hobel wie den Namenlosen. Dort wurde er Shave King genannt.

Ich habe die TSD mal durchgestöbert und dies gefunden:

http://www.theshaveden.com/forum/showthread.php?t=11172&highlight=Shave+King

Allerdings habe ich mit diesem Hobel die gleiche Erfahrung gemacht wie Herr Tim Buktu. Bin mal sehr gespannt, wie es weiter geht. Bei TSD gibt es schon nachfrage nach diesem Hobel, weil er ein guter Rasierer sein sollte (bei TSD in mehrere Threads geschrieben).
Schönen Gruss,
Hermann

--------O rijkdom van het onvoltooide.--------

herzi

Ich hab ihn auch im Thread "Zahnkamm den man haben muß" gesehen.
Gruß,
Stefan

H. Herdick

Heute bekam ich von meinem Privat-Händler einfach nur so ein Zettelchen zugesand, was ich euch nicht vorenthalten möchte. Es ist auch einen Fragenbogen drin aufgenommen, weil die Firma Lutz gerne wissen wollte, welcher Klinge am Besten rasiert. Der Bogen sollte mann ausfüllen und zurück senden. Auch sollte man angeben, ob die Frau oder Verlobte zufrieden mit der Rasur ist. Eingeschlossen sind 3 verschiedene Klingen von Lutz.



Hier rechts die 3 verschiedene Klingen.



Dieses Teil habe ich vergrössert, weil es um den Klingenspender von Lutz handelt. Er liegt im Augenblick vor mir, aber ich bin mir noch nicht kündig geworden, obwohl in dem Spender Klingen enthalten sind.

Übersetzung mit Fehler:

1 - Nummerierter Papierstreifen
2 - Trockeneinrichtung
3 - Tagesverbleib
4 - Benutzte Klingen

VORTEILE:
Der Mann ist vorbild rasiert und die Frau des Hauses hat ihre ruhe und frieden, weil die Klingen gut aufgehoben sind und die Kinder und Handtücher keinen Gefahr laufen.



Hier sieht man das der Griff in länge einstellbar ist, wie auch Herr Tim Buktu rausgefunden hat. Vielleicht hat er auch recht, das irgendein Stück noch fehlt. Vielleicht kann der nächster Tester das rausfinden. Ich hatte der vermutung, das der Hobel speziell für Menschen konstruiert ist, die nicht in der Lage sind vernünftig zu hobeln. Jetzt denke ich, es ist ein Hobel wie alle andere auch, für jeden Mann gedacht, aber dann doch ein 'safety-safety razor'.  ;D


Schönen Gruss,
Hermann

--------O rijkdom van het onvoltooide.--------

herzi

Gestern kam das Set an. Probiert hab ich noch keinen, aber den Lutz habe ich schon "untersucht". Ich denke nicht, daß ein Teil fehlt. Zwischen Oberteil und Griff ist eine Metallmutter. Diese kann auch auf der Feder verdreht werden. Somit kann der Griff auf der Feder in jeder Stellung gekontert und befestigt werden wie wenn man zwei Muttern auf einem Gewinde gegendreht. Dadurch wird die Biegsamkeit der Feder erhöht oder vermindert. Ich denke aber, daß die Biegsamkeit der Feder zu gering ist um einen merkbaren Effekt zu haben. Mal sehen was ein Test ergibt.
Gruß,
Stefan

Tim Buktu

Hallo herzi, wie sieht's aus? Läuft der Test schon? Oder muss ich die "rasur dest Tages" durchsuchen? Bin grade etwas zeitreduziert hier unterwegs und deshalb dort leider nicht auf dem Laufenden.
Tranquilo - In der Ruhe liegt die Kraft...

PS: Alles nur meine persönliche Meinung, die sich durchaus beeinflussen lässt und sich deshalb gelegentlich auch ändert!

herzi

Läuft, aber langsam.

Getestet habe ich schon den King of Shaves mit einer Derby.
Der King of Shaves ist für mich sowas wie der Rasierer für den Zen Gärtner.
Hat man es erstmal mit höchster Konzentration geschafft absolut parallele Linien (durch die Rillen in der Deckplatte) in den Schaum zu ziehen, dann ist es einem auch voller Verzückung egal, daß die eigentliche Rasur nix war.
Oder einfach gesagt, ich kanns mit dem King oh Shaves auch nicht.
Gruß,
Stefan

Tim Buktu

Tranquilo - In der Ruhe liegt die Kraft...

PS: Alles nur meine persönliche Meinung, die sich durchaus beeinflussen lässt und sich deshalb gelegentlich auch ändert!

herzi

Heute war der Dixi dran. Die Handhabung ist schon sehr unorthodox. Beim Klingenwechsel muß man schon gehörig drücken, dafür, daß man auch Respekt vor der Klinge haben soll. Allerdings ist die Scheu erst überwunden braucht man nur mit dem Daumen gegen die Schaumkante drücken und es klappt einfach und gut.
Die Rasur verlief unspektakulär und gründlich. Die Handhabung ist aber da auch ungewohnt, da der Griff nunmal eckig ist. Aber alles kein Problem.

Insgesamt ein guter Hobel.

Jetzt ist noch der Lutz dran. Den Tempo teste ich nicht, da ich ihn schon kenne. Er ermöglicht bei mir eine Rasur auf Gilletteniveau und das bei einem sehr komischen Winkel in der Griffhaltung. Irgendwie muß der Griff fast rechtwinklig zur Haut gehalten werden. Dann gehts.
Gruß,
Stefan

Tim Buktu

Hatte Markusdergraf die Hobel jetzt eigentlich auch zum Test?
Tranquilo - In der Ruhe liegt die Kraft...

PS: Alles nur meine persönliche Meinung, die sich durchaus beeinflussen lässt und sich deshalb gelegentlich auch ändert!

Markusdergraf

Zitat von: Tim Buktu am 12. Dezember 2009, 20:30:05
Hatte Markusdergraf die Hobel jetzt eigentlich auch zum Test?
Nein.Aber lass mal gut sein.Ich habe durch den Henning Hobeltest festgestellt,welche Hobel bei mir taugen.

henning

Zitat von: Tim Buktu am 20. September 2009, 14:31:41
Heute war also die erste Kuriositätentestrasur. Im Einsatz hatte ich den Tempo bestückt mit einer roten Personna. Zur Verdeutlichung der Besonderheiten des Hobels habe ich noch 3 Bilder angefügt:

Der Kopf des Tempo wird zur Seite geklappt. Erst dann lässt sich die Klappe/Halterung nach hinten legen und kann mit der Klinge (normale DE) bestückt werden. Rasiert wird aber nur mit einer Seite der Klinge, die andere liegt geschützt im hinteren Teil des Hobelkopfes.


Nachdem die Klappe wieder zu und der Kopf nach oben ausgerichtet ist wird deutlich, dass sich die Klinge nicht exakt ausrichten lässt.


Es ist auch möglich den Kopf zur Seite geneigt einzurasten. Beide Seiten sind möglich. Eine recht einfache und unkomplizierte aber gut funktionierende Konstruktion.


Nach anfänglicher mittiger Ausrichtung habe ich den Kopf zur Seite geneigt und mich im "Schrägschnuttmodus" rasiert. Ich meine keine große Veränderung gespürt zu haben. Nachdem dies aber der erste Einsatz des Hobels ist, kann man dieses Urteil getrost auch anzweifeln. An der Unterseite des Kinns ist es dann passiert. Etwas unkonzentriert bei der Sache und im Schrägschnitthobeln kein erfahrener Mensch habe ich den Hobel etwas seitlich gezogen. Sollte man nicht tun! Ich lebe noch und geblutet hat es auch nicht lange, aber Vorsicht ist geboten. Ansonsten lässt es sch damit sehr sicher rasieren.

Insgesamt ist der Hobel zwar ein interessantes Gerät, aber haptisch überzeugt er mich nicht. Für die Größe ist er zu leicht. Gefallen hat mir, dass er unter der Nase gut rasiert, was die Größe des Kopfes zuerst nicht vermuten lässt. Da er aber keilförmig zuläuft klappt das sehr gut. Er ist kein Ausbund an Gründlichkeit und Sänfte. Er rasiert nicht ungründlich, es geht aber besser.

Der Tempo ist ein schöner Hobel für die Sammlung. Ich hätte gerne so ein Gerät, aber es macht mich nicht an, ihn regelmäßig zu verwenden. Morgen ist der Lutz dran.
Zitat von: herzi am 19. Oktober 2009, 08:53:31
...Den Tempo teste ich nicht, da ich ihn schon kenne. Er ermöglicht bei mir eine Rasur auf Gilletteniveau und das bei einem sehr komischen Winkel in der Griffhaltung. Irgendwie muß der Griff fast rechtwinklig zur Haut gehalten werden. Dann gehts.

Also den Tempo mag ich sehr und finde ihn ziemlich gründlich und direkt. Die Rasuren damit empfand ich als sehr einfach. Und daß man erstmal nur eine Klingenseite benutzt, halte ich für einen Vorteil und kommt den Rasurenzählern unter uns ja extrem entgegen. Bei meinem läßt sich die Klinge gut ausrichten. Schwachstelle scheint mir eher der Übergang von Kunststoff zu Metall, am oberen Griffende. Leider hatte ich da immer das Gefühl der Griff bricht gleich ab, weshalb ich ihn nicht so gerne verwenden möchte. Es wäre ja doch sehr schwierig wieder an einen zu kommen. Wahrscheinlich ist es nur ein Gefühl, aber ich will es nicht darauf ankommen lassen.

Ciao

Phobos

So, ich hab die Kuriositäten auch erst mal ausgiebig testen können!
Bilder werd ich keine einstellen, erstens hab ich leider keine Kamera zur Verfügung, zweitens gibts ja eh schon genug.

Fazit:
Der (Noname?)Zahnkammhobel ist weder besonders sanft noch aggressiv, nicht gründlich, nicht ungründlich. Kurz, einfach Durchschnittlich.  ^-^ Sorry, was andres fällt mir dazu nicht ein. Mein 25c (auch Zahnkamm) ist mir deutlich lieber, da sanfter UND gründlicher, aber der ist immerhin auch mein erster und bis dato sanftester Hobel.

Der Lutz:
Ich finde das Prinzip des gefederten Kopfes intressant, allerdings ist die Feder viel zu steif um überhaupt etwas zu bewirken. Der Hobel ist mir leider zu leicht, ausserdem waren die Rasuren überraschend unsanft. Einmal ist es mir auch passiert, dass sich der Kopf mitten unter der Rasur verdreht hat, wohl weil ich versucht hatte, ihn nur so wenig wie möglich auf das Gewinde aufzuschrauben (um mehr von der Federung zu haben). Gründlich war er leider auch nur durchschnittlich, gemeinsam mit der fehlenden Sanftheit macht das den Lutz zu einem Hobel, der mir nicht wirklich so gefällt.

Der Tempo:
Für mich mal was ganz anderes, etwas vergleichbares hatte ich noch nie im Gesicht. Auffällig ist vor allem, dass der Tempo einen ganz anderen Winkel erfordert als die Merkur. Ich muss den Griff fast parallel zur Haut übers Gesicht ziehen, was an manchen Stellen durchaus Probleme bereitet.
Hat man das mal heraussen, liefert er erstaunlich sanfte und vor allem gründliche Rasuren ab. Rasiert habe ich eigentlich fast ausschließlich mit schräggestelltem Kopf, was durchaus auch ein Plus an Gründlichkeit brachte.
Eines muss ich allerdings in aller Deutlichkeit sagen: Auch wenn der Tempo bei mir hervorragend funktioniert hat, als Einsteigerhobel würde ich ihn UNTER KEINEN UMSTÄNDEN empfehlen. Zum einen aufgrund der gewöhnungsbedürftigen Griffführung, zum anderen, weil er durchaus launisch sein kann. Es kommt mir so vor, als würde er die Eigenschaften der Klingen verstärken. Die Personna war zu beginn noch sanfter als gewohnt, die heutige Rasur mit bereits verbrauchter Klinge wurde dafür zum Blutbad.
Zusätzlich gefällt mir das Design des Tempos sowas von gar nicht, was auch ihn für mich leider eher uninteressant macht. Werd ich doch bei 25c und 37c bleiben.

Der Dixi: Tut mir leid, aber dazu kann ich nichts sagen, ich hab mich nicht drüber getraut. Die Konstruktion erscheint mir dermaßen filigran und ich hab einfach Angst, dass er mir während der Rasur auseinander fällt. Und dazu ist mir mein Gesicht zu schade, noch eine Narbe kann ich nicht brauchen. Als geborener Grobmotoriker bin ich nicht für so etwas geeignet. Auch wenn's vermutlich nur Einbildung ist, ich könnte nicht entspannt an die Rasur gehen, da lass ich's lieber gleich!


Auf jeden Fall vielen herzlichen Dank dass ihr mir ermöglicht habt, auch mal über den Tellerrand (Merkur) zu blicken, es war durchaus interessant!
Wer ist denn jetzt als Nächster an der Reihe?

Phobos

Hallo, will denn keiner mehr Testen?

Die Hobel sind wirklich interessant!

gonzofant

"Was es alles gibt, das ich nicht brauche."
(Aristoteles)