Welches Messer für Grobmotoriker?

Begonnen von Flons, 26. April 2016, 09:34:27

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david83

Ich hab auch mit ner shavette angefangen weil ich zum testen nicht soviel Geld ausgeben wollte. Nach einem Jahr Übung damit hab ich mich immer noch damit geschnitten wobei es immer nur kleine Schnitte waren.

Meine ersten beiden Messer hab ich hier im Mitgliederhandel gekauft. Ein vollhohles und ein derbes zwecks ausprobieren. Beide haben nen Rundkopf bzw das derbe ist nachträglich gerundet worden.

Mit denen geht's viel seltener ins Fleisch die Haut rein. Ich bin meinen shavetten klingen wohl nicht mit den Ecken zurecht gekommen.

Das mit dem theoretisch nicht so tief schneiden glaub ich jetzt einfach mal. Aber wenn das nen Problem darstellen sollte würde ich zu etwas nicht so scharfen raten. Nen *kopfeinzieh* Elektro Rasierer z.B. ????

Grosser

Er hat das fiese Wort benutzt! :D
Viele Grüße, Christoph

Flons

Moin,
nachdem ich mir nun ein Messer zugelegt habe, musste ich das (leider in etwas Hektik) heute morgen ausprobieren.
Schnell nach dem Duschen Nivea RC in einer Porzellanschale angerührt und rein ins Antlitz.
Dann mit dem Messer versucht, das Fell aus dem Gesicht zu schaben.
Es fühlte sich etwas "ziepig" an. Ich dachte, das Messer sei stumpf.
Als ich dann aber versucht habe, den Schaum vom Messer zu wischen, musste ich feststellen, das Messer ist scharf. Zumindest so scharf, dass das Fleisch am Finger nachgegeben hat.
Naja, so ein weisses Waschbecken mit roten Tupfern hat ja auch was für sich.
Ich denke oder vermute, die RC war einfach nicht ausreichend aufgeschlagen und das Messer glitt somit nicht gut genug.

Am WE werde ich es noch einmal in Ruhe probieren.
Also, falls man nächstes Woche nichts mehr von mir liest, was das Messer wohl scharf genug (für den Hals)...  >D
Gruß
Flons

Noodles

Toll das du den Umstieg auf die Messerrasur wagst :D

Zitat von: Flons am 28. April 2016, 08:18:37
Es fühlte sich etwas "ziepig" an. Ich dachte, das Messer sei stumpf.
Als ich dann aber versucht habe, den Schaum vom Messer zu wischen, musste ich feststellen, das Messer ist scharf. Zumindest so scharf, dass das Fleisch am Finger nachgegeben hat.

Wie schreib ich das am besten? Ein Messer mit dem man sich in die Finger schneidet muss nicht zwingend so scharf sein das man sich damit rasieren kann. Ein Messer mit dem man sich rasieren kann, ist immer so scharf das man sich problemlos in die Finger schneiden kann. Was ich damit sagen möchte, ist das man für das Fingerschneiden einen viel niedrigeren Schärfegrad braucht als für die Rasur. Wenn sich das Rasieren dann auch noch ziepig anfühlt, ist das ein Indiz dafür das es nicht scharf genug ist. Du hattest mir ja geschrieben das du das Messer im Laden gekauft hast - das ist leider keine Garantie für Rasurschärfe. Wenn sich die nächste Rasur immernoch ziepig anfühlt, solltest du ggf. darüber nachdenken das Messer bei einem Forumskollegen von der Schärfe auffrischen zu lassen. Das wäre jetzt so mein erster Gedanke dazu.
"Nicht den Tod sollte man fürchten, sondern dass man nie beginnen wird zu leben." Marc Aurel

"Mit dem Bart im Gesicht ist es wie mit dem Golfrasen: nur kontinuierliche Pflege und Schur bringen ihn zur Perfektion." Tonsus

wernerscc

Na ja ein Erbe frisch aus dem Laden, das ist doch nie und nimmer für die Rasur angenehm scharf. Da kann ich dem Flons auch für die zweite Rasur keine Hoffnungen machen.
Was lange währt wird endlich gut!

Flons

Hallo und vielen Dank für Deine Antwort.

Tja, das kann natürlich durchaus sein. Laut Verkäufer (ein renommiertes Geschäft in Braunschweig) seien die Messer alle rasurscharf, was ich natürlich als "DAU" erst einmal so glauben muss.
Wenn sich das Messer am Wochenende immer noch (trotz längerer Einweichzeit der aufgeschlagenen RC) als "ziepig" erweisen sollte, werde ich das Ding wohl (oder übel) zum (Nach-) Schärfen geben müssen.

Macht es beim Schleifen denn eigentlich einen Unterschied, ob ich ein "rasurfertiges" Messer aus dem Laden nachschleifen muss oder ein tatsächlich stumpfes? Ich meine, wieviel Aufwand ist das? Stunden? Minuten?
Gruß
Flons

Matthias R.L.

Vielleicht klingt die Frage jetzt blöd: aber du schreibst was von RC zu Schaum schlagen und Messer in 's Gesicht.
Du hast aber nichts von ledern geschrieben.
Ich hoffe du hast das als Selbstverständlichkeit nur nicht erwähnt und nicht wirklich vergessen  ???
Gruss aus dem Hunsrück, Matthias

Flons

Oh, das habe ich natürlich vergessen.... zu schreiben  ;D

Einen Riemen aus Rindsleder habe ich mir natürlich auch zugelegt und am Abend vor der Rasur das Messer 3-4x damit abgezogen.
Also Messer ausgepackt
Riemen ausgepackt (den aus Leder  ;D )
Messer abgezogen und wieder in den Schuber gepackt

Nächsten Tag (morgens) dann die erste Rasur probiert...
Gruß
Flons

Noodles

#23
Zitat von: Flons am 28. April 2016, 13:28:13
Macht es beim Schleifen denn eigentlich einen Unterschied, ob ich ein "rasurfertiges" Messer aus dem Laden nachschleifen muss oder ein tatsächlich stumpfes? Ich meine, wieviel Aufwand ist das? Stunden? Minuten?

Vom Zeitaufwand macht es einen unterschied. Bei einem Stumpfen Messer fängst du mit niedrigeren Steinen an und "formst" die Schneide. Wenn ein Messer bereits eine Grundschärfe hat, kann man ggf. mit feineren Steinen einsteigen oder sogar nur einen Finisher nutzen. Das ist aber Einzelfallabhängig. Es spielt natürlich auch eine Rolle aus was für einem Material die Klinge ist, da sich bestimmte Stahlsorten leichter schärfen lassen als andere.

Ich habe es leider schon oft gelesen, gehört und auch selbst erlebt das neue Messer als Rasurscharf verkauft wurden und sie es nicht waren. Ok, man konnte sich mit denen rasieren, aber es war kein Genuss. Selbst mein nagelneues Austmesser musste ich nochmal selbst etwas nachschärfen. Wenn man selbst die Steine zu Hause hat ist das in der Regel kein Thema. Ärgerlich ist es nur für jemanden wie dich, der eben keine Steine zu Hause hat und sich erst jemanden suchen muss.

3-4x abziehen reicht in der Regel nicht aus. Ich ledere 20-25x pro Seite direkt vor jeder Rasur. Wenn du abends Lederst und erst morgens rasierst ist das ledern sinnfrei gewesen. Das Ledern erfolgt immer direkt vor der Rasur. Diesbezüglich gibt es viele Threads. Besonders empfehlenswert ist das Abenteuer Nassrasur. Dort ist nochmal alles beschrieben. Kleiner Auszug:

7. Die Rasur mit dem Rasiermesser
Bevor die eigentliche Rasur mit dem Rasiermesser ausgeführt wird, wird das Messer zuerst noch auf dem Lederriemen abgezogen.
"Nicht den Tod sollte man fürchten, sondern dass man nie beginnen wird zu leben." Marc Aurel

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Flons

Oha, vielen Dank.

Das heißt, eventuell ist das Messer gar nicht (zu) stumpf und der Fehler liegt mal wieder beim Bediener?
Man, ich komme mir vor wie der letzte Honk!
Macht es Sinn, es heute Abend direkt noch einmal zu probieren?
Gruß
Flons

Noodles

Das kannst nur du entscheiden. Ich hatte jedoch gelesen - falls ich mich täusche, korrigier mich - das du dich heute morgen erst mir dem Messer rasiert hast. Ich würde daher ggf. bis morgen warten. Allen Eifer und Enthusiasmus in Ehren, sollte man doch der Haut genügend Regenerationszeit geben, gerade wenn die vorige Rasur ziepte und unsanft war.

Nochmal die Reihenfolge:
PreShave - 2-3 min einwirken lassen
Schaum - 2-3 Minuten einwirken lassen
Ledern - während der Schaumeinwirkzeit ca 20x pro Seite

Jetzt kannst du mit der Rasur starten  ;D Und nutz nach Möglichkeit wirklich ein PreShave. Das WD20.30 hier aus dem Forum ist sehr gut. Das anmischen z.b. im Marmeladenglas dauert keine 10min. Dann noch abkühlen lassen und du hast innerhalb von 1-2 Stunden ein Super Preshave.
"Nicht den Tod sollte man fürchten, sondern dass man nie beginnen wird zu leben." Marc Aurel

"Mit dem Bart im Gesicht ist es wie mit dem Golfrasen: nur kontinuierliche Pflege und Schur bringen ihn zur Perfektion." Tonsus

Flons

So, Du bist Schuld!  ;D
Ich habe mir jetzt Proraso PreShave in grün und rot zugelegt.
Mal sehen, wie sich das auswirkt.
Sonntag werde ich das wohl mal in der von Dir genannten Reihenfolge testen.

Wenn das dann nicht besser wird, geht das Messer zum Foristen zum Schleifen!
Gruß
Flons

Flons

Nachdem mein Messer vom Schärfdienst zurück ist (hier auch noch einmal ein Lob und danke an den Schärfer), habe ich mich gestern an die erste Rasur mit einem "richtigen" Messer gemacht.
Ich weiß nicht genau wieso, aber irgendwie hatte ich da mehr Respekt als mit der "ollen" Schavette.
Ich musste mich echt ganz schön konzentrieren und kam dabei echt ins Schwitzen (nicht nur wegen des Wetters).
Die Rasur war sanft aber (noch) nicht so gründlich. Aber ich habe mich auch nur getraut mit dem Strich zu rasieren. Danach war ich echt fertig, muss ich gestehen.
Aber was soll ich sagen: Ich muss hier manchem echt recht geben: ein gewisses Suchtpotenzial lässt sich nicht leugnen.  ;D
Gruß
Flons

Dullblade

Zitat von: Flons am 12. Mai 2016, 09:28:20

Die Rasur war sanft aber (noch) nicht so gründlich. Aber ich habe mich auch nur getraut mit dem Strich zu rasieren. Danach war ich echt fertig, muss ich gestehen.


Das mit dem gründlich kommt schon. Wenn Du mal in zwei drei MOnaten eine gewisse Grundsicherheit erlangt hast, dann kannst Du das Messer auch an den nicht so gründlichen Stellen etwas steiler stellen und schon wirds gründlich. Gegen den Strich muss sich niemand antun, zumindest keiner mit hartem Bart. Bei mir führt gegen den Strich nur zur einer marginal "besseren" Rasur, die ich nur bei Festivitäten, wie Hochzeiten etc. anwende, da im Gegenzug das Risiko eingewachsener Barthaare bei mir exponentiell ansteigt. Nur mit dem STrich wird absolut gut, keine Probleme mit eingewachsenen Haaren etc. und reicht für mehr als den Alltag aus. Letztlich ist es eine Frage des eigenen Bartwuchses (und der eigenen Ansprüche) aber generell brauch ich kein gegen den Strich...