Fatip CC

Begonnen von Raph, 29. November 2015, 23:49:00

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Hobeler

Ich spiele auch mit dem Gedanken mir einen zuzulegen...aber eben wegen der durchwachsenen Berichte habe ich bislang noch nicht zugeschlagen.
Liebe Grüße
Thorsten

***Schalke ist der geilste Club der Welt***

...Pura Vita...

Hellas

Bloß nicht vertieft drüber nachdenken...so ein wenig "Bluna" sind wir schon, oder?....auf der einen Seite bestellen wir uns Hobel zum 3- oder mehrfachen Preis eines Fatip CC, ohne dass es auch nur einen einzigen Bericht dazu gibt, andererseits machen wir uns Gedanken, ob wir uns den für 26,50 zulegen  >D.. Ich mach mich ja gar nicht frei davon...., aber, wie gesagt, nicht drüber nachdenken o)

Dank eines lieben Forumsmitglied bekomme ich aber jetzt erst mal einen geliehen und dann sehen wir, ob ich wieder "aufstocken" muss, nachdem ich gerade wieder etwas abgebaut habe ;D

Hobeler

Bluna trifft es wohl am Besten...;D ;D ;D Bin mal auf deinen Bericht gespannt. Du schreibst doch einen,oder?! ;D ;D ;D
Liebe Grüße
Thorsten

***Schalke ist der geilste Club der Welt***

...Pura Vita...

Observer

Naja, ich besitze nicht einen einzigen Hobel, der mich mehr gekostet hat als der Fatip CC. ;) Aber es geht mir ehrlich gesagt nur um den Preis im Verhältnis zum OC. Ich finde einfach das Verhältnis stimmt nicht ganz.

Hellas

Echt, jetzt? Ich diskutierende ungern über Preise, weil jeder selbst wissen muss, was ihm eine Sache wert ist oder eben nicht....aber - nehmen wir mal die Preise bei G&F der beide führt - der OC Grande Chrom kostet dort EUR 22,95 und beruht, wenn ich mich nicht irre auf einem Design, dass schon einige Jahrzehnte alt ist und bei dem die Werkzeuge wahrscheinlich auch auf alter Preisgrundlage kalkuliert worden sind. Ob mal zwischenzeitlich neues Werkzeug dafür hergestellt worden ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Der CC ist ein neuer Hobel, bei dem zumindest für die Bodenplatte ein neues Werkzeug erstellt werden musste im Jahr 2015, kostet EUR 25,50, also 2,55 mehr als der OC - also ich kann nachvollziehen, wenn ein Hersteller so kalkuliert, dass er seine Kosten amortisiert und auch noch eine Marge an Gewinn übrig bleibt und ich finde es auch nicht abwegig, dass ein neu hergestelltes Teil anders kalkuliert wird, als ein Teil, das 30 Jahre oder mehr auf dem Markt ist (und seit Markteinführung sicher auch schon einige Preiserhöhungen hinter sich hat, weil die Produktionskosten auch nicht mehr die wie vor 30 Jahren sind)

Die wichtigerer Frage ist, wie rasiert der CC und darüber werde ich dann selbstverständlich berichten ;)

Observer

Also ich hab meinen OC vor einem Jahr für etwa 17€ gekauft. Beim gleichen Händler kostet der CC jetzt rund 33€. Das ist die Differenz von der ich spreche.

Aber ja, auch das ist kein Vermögen und ich verstehe absolut, dass man als Hersteller erstmal seine Kosten wieder rein bekommen muss. Und ich gönne Fatip den Erfolg. Immerhin machen die großartige Hobel zu absolut erschwinglichen Preisen. Aber irgendwie muss ich ja meinen Kauftrieb zügeln. .. ;-)

blexa

Ich habe meinen Fatip CC nun schon eine ganze Weile und muss dazu sagen,das er sich seinen Platz in der Rotation verdient hat.
Er rasiert sehr gründlich und sanft,allerdings im Vergleich zu einem Rotbart Mond Extra 15 nicht so Direkt und Nachhaltig, aber auch nicht so sanft wie der Timor,
der bei mir wegen seiner Sanftheit leider gehen musste.

Der Fatip ist sehr schön ausballanciert ,man kann Ihn sehr gut greifen und liegt hervorragend in der Hand.Ich habe "Ihn" gerade noch in Verbindung meiner neuen FAENA Rasierseife - IONIAN
genutzt,er gleitet einfach sehr gut über die Haut und liefert eine absolute saubere Rasur.

Hellas

Ich hätte ihn so gern gemocht...,

...optisch ist es nämlich ein wirklich feines Kerlchen, was Fatip da produziert hat. Der kurze Griff in Form einer griechischen Säule macht nicht nur optisch was her, sondern liegt auch sehr gut und Griffsicher in der Hand. Der Kopf hat einen schönen morbiden Charme aus längst vergangenen Tagen, mit dem Ansatz von Nadelspitzen. Auch sonst ist die Verarbeitung nicht von schlechten Eltern (habe von Merkur schon schlimmere Verchromungen gesehen) und der Fatip CC liegt sehr ausgewogen in der Hand..

So weit so gut, aber: Die Rasurleistung konnte mich nicht wirklich überzeugen.

Bei der ersten Rasur hab ich erst einmal eine schon 2 x benutzte Tiger eingesetzt. Die Rasur selbst verlief sehr sanft, aber doch mit einer noch spürbaren Direktheit. Das Ergebnis nach 3 Durchgängen war zwar ansehnlich, aber doch weit von dem entfernt, was ich als glatt bezeichne. Am Wangenbereich war die Glätte noch OK, auch wenn noch ein paar Stoppeln gegen den Strich gut fühlbar waren, aber unter dem Kinn/Halsbereich war es doch wesentlich ungründlicher. Ach was, dachte ich, bestimmt muss ich mich erst mal an den richtigen Winkel gewöhnen (wäre ja nicht der erste Hobel, der einen bestimmten Idealwinkel hat) und eine schärfere Klinge braucht der wahrscheinlich auch.

Also für die nächste Rasur ein bereits einmal benutze BIC eingespannt. Die zweite Rasur war dann schon einen Hauch gründlicher, ohne dabei aggressiv zu wirken, aber immer noch nicht dass, was ich mir unter einer gründlichen Rasur vorstelle. Auch nee – ich will das Kerlchen doch mögen, also am nächsten Tag gleich nochmal mit der BIC: Nun ja, auch diese Rasur war nicht gründlicher, allerdings blieb die Sanftheit des Hobels auch erhalten.

OK, also muss dann was vermeintlich noch schärferes rein. Also für die nächste Rasur eine Feather eingespannt. Erstes Ansetzen zur Rasur...was war das? Auf der einen Klingenseite nahm der Hobel jetzt so gut wie nichts an Bart runter, also umgedreht und...grrr. die andere Seite war jetzt plötzlich doch wesentlich direkter als bei den Vorrasuren. Erst mal etwas weiterrasiert, aber die doch sehr unterschiedlichen Klingenseiten störten mich. Noch mal Hobel aufgeschraubt und Klinge kontrolliert: Kein merklicher unterscheid bzgl. der Schärfe der beiden Seiten...sollte der Klingenübersand unterschiedlich sein? Genau geschaut und festgestellt, dass die Deckplatte doch recht viel Spiel auf der Unterplatte hat und zwar sowohl hinsichtlich der längs- als auch hinsichtlich der Breitenverschiebung. War offenbar tatsächlich so, dass dadurch der Überstand der Klinge auf beiden Seiten unterschiedlich ist. Also vorsichtig versucht, die Klinge so auszurichten, dass beide Klingenüberstände gleich sind....wollte mir irgendwie nicht gelingen. Zwischenzeitlich trocknete der Schaum auch schön vor sich hin...also noch mal neu eingeseift und weiter...hmmm...immer noch unterschiedliche Aggressivität der Klingenseiten. Egal, hatte nicht den ganzen Tag Zeit. Also, fertigrasiert mit der direkteren Seite (die andere nahm ja nichts runter). Ergebnis: richtig gründlich war es immer noch nicht, aber die Haut doch merklich irritierter als sonst, so dass nach der Rasur diesmal nach dem ASL auch ein ASB durchaus von Nöten war. Ergebnis war aber auch nicht gründlicher, also zuvor die Rasuren mit der Tiger oder der BIC.

Nächste Rasur: Vielleicht lag es ja doch an der Feather und die eine Seite war stumpf...also raus damit und eine Gillette 7 o'clock ,,black" eingespannt. Penibel darauf geachtet, dass beide Klingenseiten gleichmäßig überstehen...gelungen ist mir das offenbar wieder nicht. Wieder war bei der Rasur die eine Seite deutlich direkter als die andere, die wieder kaum Bart abhobelte. Kann doch nicht sein...also Hobel wieder aufgeschraubt, Klinge justiert, zugeschraubt, genau auf die Seiten geachtet. weiterrasiert....hm, jetzt stand die Klinge wohl auf der anderen Seite über...jedenfalls wieder die eine Seite direkter als die andere Seite, die wieder kaum Bart wegghobelte. Nach 3 Durchgängen war die Gründlichkeit aber auch nicht besser als die Vorrasuren

...aber wieso haben die ersten 2 Klingen auf beiden Seiten gleichmäßig rasiert? Ich weiß es nicht, vermutlich lag die Klinge bei den ersten 2 Rasuren zufällig an der Stelle, wo sie eigentlich hingehört und wohin ich die 2 anderen Klingen nicht hinbekam....da mich aber das Rasurergebnis nun auch nach 5 Rasuren in keinester Weise befriedigt (zu ungründlich) werde ich es mir ersparen, vertieft darüber nachzudenken, wie man die Rasierklinge immer so einlegt und zugeschraubt bekommt, dass es nicht vom Zufall abhängt, ob die eine Seite aggressiver Rasiert als die andere.....

Schade....ich hätte ihn so gerne gemocht.....

Auch so, für alle, die jetzt fragen, wie aggressiv ist der Hobel den jetzt. Na ja, hängt davon ab, wo die Klinge gerade liegt....bei den ersten Rasuren etwa so wie mein Romi Torsion, etwas sanfter als ein R89 – bei den nächsten Rasuren die direkte Seite wie ein Progress auf 4 / Ibsen Torsion und die andere Seite deutlich weniger als ein G&F CC – nahm dafür aber auch keinen Bart ab. 

PS: meinen allerherzlichesten Dank an Alvaro, für die freundliche Leihgabe des Fatip CC  dh:

nero

Danke für den tollen Bericht, Hellas!

Jeder, der mal einen Merkur 37/39 (korrekt) verwendet hat, weiß wie nervig es sein kann eine Klinge vernünftig auszurichten.
Sollte es auch nicht perfekt gelingen, ein Unterschied zwischen den Seiten wie dieser:

Zitat von: Hellas am 25. Mai 2016, 17:28:58
[...]bei den nächsten Rasuren die direkte Seite wie ein Progress auf 4 / Ibsen Torsion und die andere Seite deutlich weniger als ein G&F CC[...]

ist in meinen Augen wirklich indiskutabel.
Da kann man ja nur hoffen, dass es ein Ausreißer ist.
Löppt!

Betriebsarzt13

@Hellas:
Erinnert mich an meinen Progress, nur dass da ggf beide Seiten was wegnehmen, wenn auch unterschiedlich.
Probier mal einen shim ;-)

Aber wenn man auch noch ne Lesebrille braucht, um überhaupt zu erkennen, ob die Klinge richtig eingelegt ist - und selbst nach einiger Fummelei das immer noch nicht klappt - nervt immens - aussortieren!
MfG Olaf
-----------
Lieber einen Rockwell 6 zu viel als zu wenig;-)

Sinner1972

Möglicherweise gibt es noch reichlich Produktionstoleranzen...

Meine Erfahrungen mit dem goldenen Fatip CC sind nicht sehr positiv. Mein Fatip macht seinem Namen "Gentile" alle Ehre. Er ist unfassbar sanft (von mittlerer Aggressivität keine Spur) und leider auch total ungründlich.

Ich habe ihn mittlerweile mit drei unterschiedlichen Klingen getestet. Der Abtrag ist aber absolut unzureichend. Um damit eine BBS-Rasur zu erzielen muss ich zigfach über dieselbe Stelle gehen, bis irgendwann alle Stoppeln ab sind und das Blut sprudelt. Er arbeitet auch nur in einem sehr engen Winkelbereich halbwegs zuverlässig.

Auch wenn ich sanfte Hobel wie den Timor oder den Parker OC mag. Das ist mir einfach zuviel.

cucu
Sinner

nudelnrasieren

Zitat von: Sinner1972 am 29. Mai 2016, 01:26:20
Er ist unfassbar sanft (von mittlerer Aggressivität keine Spur) und leider auch total ungründlich.
Der Abtrag ist aber absolut unzureichend.
Er arbeitet auch nur in einem sehr engen Winkelbereich halbwegs zuverlässig.

Fatip Gentile Tested

Auch bei mir, Abtrag auf glatten Stellen recht gut, wird es kurvig ist vorbei damit.
Man merkt sofort wenn der Winkel nicht richtig eingehalten wird. Teilweise
wirkt er agressiv, teilweise ist er zu samft, das hängt zum Teil mit dem Winkel
zusammen. Er braucht viel Konzentration, um was vernünftiges hinzukriegen.

Bisher scheint mir der Effekt zu sein, für mich unpassende Klingen, verbessert er,
passende verschlechtert er. Besser wäre das eine oder das andere, aber so,
schwierig zu sagen.

Gruss

ElDirko



Klingenlage hervorgehoben, eben jene ist m.E. nicht optimal sondern zu gestreckt, weshalb de Hobel unnötig aggressiv ist ohne dabei besonders gründlich zu sein. (Alles IMHO)

Rasierwasser

Zitat von: Rasierwasser am 17. März 2018, 01:02:14
Hab mich heute Abend mal durch den ganzen Strang gelesen, um diesen Hobel besser kennen zu lernen. Die vielen Meinungen und Nutzer-Berichte sind interessant. Ein "Kaufenwollen-Effekt" hat sich bei mir allerdings (noch) nicht eingestellt. Obwohl die Variante 2 in einen humaneren Aggressionsbereich gezähmt wurde.
Mal schauen, was über den Fatip CC so geschrieben wird.

Nachdem ich mich also letzthin durch den recht langen Strang des OC las, habe ich mir heute den kurzen CC-Strang reingezogen.
Die Meinungen sind nicht wirklich einheitlich, eher "durchwachsen", wie einige sich ausdrückten. Bedenklich finde ich die Berichte über Schwierigkeiten mit der Klingenausrichtung. Das ist m.E. nicht akzeptabel. Deshalb bin ich noch unschlüssig.
Mittlerweile sind übrigens beide Versionen, also OC und CC, für um die 20 € zu haben.

Was die Qualität angeht, hat Fatip angeblich Fortschritte in der Oberflächenbearbeitung und Beschichtung gemacht, die muss vorher lausig gewesen sein. Bei dem tiefen Preis kann man natürlich keine dicke, dauerhafte Beschichtung erwarten. Aber immerhin besteht das Grundmaterial angeblich aus Messing, und nicht aus irgend einer rostanfälligen Billigstlegierung.

gbkon

Das Finish ist nicht perfekt, aber vollkommen ausreichend. Man merkt, das die einzelnen Teile während der Verarbeitung immer wieder in eine Kiste wandern und sich gegenseitig kleine Macken verpassen. Aber so war das eben früher, passt zu einem nostalgischen Hobel. Am besten gefällt mir die Nickelvariante, da passt auch das Finish gut dazu...