Reinigung eines "verklebten" Hobels

Begonnen von sig11, 06. Januar 2015, 17:42:47

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sig11

Hallo zusammen,

Ich habe einen gebrauchten Hobel erstanden. Es handelt sich um einen Rotbart Mond Extra der zweiten Generation und sieht in etwa so aus.

Der ist zwar ganz gut erhalten, aber mit Kukident darf er sowieso frueher oder spaeter baden.

Das Problem ist: ich krieg den Griff nicht vom Kopf getrennt. Rost? Seife? Ich weiss es nicht. Wie loes ich das?
Wuerdet ihr den Hobel einfach komplett in Kukident baden lassen und hoffen, dass sich alles loest, was das Ding verklebt?
Oder sollte ich da irgendwie anders ran gehn?
Ich glaube nicht, dass das ein grosses Problem sein sollte. Der Hobel sieht ansonsten sehr gut aus. Die Kopfplatte glaenzt direkt. Also eigentlich gepflegt.

Danke schon mal!
... viele Grüße,
Andreas

Zur Bewertung meiner Aussagen:
Hobel seit Nov. 2014 - RC und Systemie seit Sept. 2014 - Systemie und Dosenware seit Anfang 90er - Elektrisch Anfang 80er bis Mitte 90er

shavior

WD40 dran sprühen..okay zur Not regelrecht in WD40 baden, lange warten und dann versuchen zu öffnen.

Falls 2-3 Gebissreinigertabletten zu schwach sind, Geschirrspülertab ist stärker - aber auch aggressiver!

titanus

Zitat von: sig11 am 06. Januar 2015, 17:42:47
Hallo zusammen,

Ic

Der ist zwar ganz gut erhalten, aber mit Kukident darf er sowieso frueher oder spaeter baden.

Das Problem ist: ich krieg den Griff nicht vom Kopf getrennt. Rost? Seife? Ich weiss es nicht. Wie loes ich das?
Wuerdet ihr den Hobel einfach komplett in Kukident baden lassen und hoffen, dass sich alles loest, was das Ding verklebt?


Danke schon mal!


Nein.

Erst mal Olivenölbad.
Oder WD-40 / Ballistol wenn es schneller gehen soll.

Kukident würde ich nur bei rel. neuen gut verchromten Teilen (z. B. ein wenig gebrauchter Merkur) nehmen.

Grüße

titanus

Es ist sinnlos, von den Göttern zu fordern, was man selber zu leisten vermag.

Epikur

Rockabillyhelge

Falls vorhanden würd ich den Hobel erst in ein Ultraschallbad mit Handwarmem Wasser und etwas Spüle legen, ne zeitlang einweichen und schauen wieviel der Ultraschall runterbekommt.
Wenn das reine Messing schon durchkommt kann man mit Sidol, Autosol oder NevrDull weiterarbeiten, dauert etwas aber funktioniert.
Scharfe Reiniger holen schnell den letzten Rest der Beschichtung runter, auch vor zu heissem Wasser würde ich angesichts möglicher Spannungen im alten Material die Finger lassen.
Die Rändelung (nur diese, nicht das glatte Metall) am Griff bekommt man wenn dort keine Beschichtung mehr ist auch mit etwas Vorsicht und der Messingbürste des Dremels wieder sauber.
Auch mit Bart immer gut rasiert :)

KäptnBlade

Also wenn ich das richtig verstanden hab, dann löst sich die Deckelplatte nicht vom Kopf. Oder liege ich da falsch?
Wenn dem so ist, dann muss dafür gesorgt werden, dass irgendein Mittelchen zwischen die beiden Komponenten ziehen kann.

Dazu fehlen mir aber noch ein paar Angaben: Lässt sich der untere Knopf drehen/bewegen?
Ist es sicher, dass es an einer "Verklebung" liegt?

Wenn es ganz sicher nur der Kopf und der Deckel sind, dann kopfüber in ein Ölbad.
WD40 oder Ballistol wären Mittel meiner Wahl.
Wenn Du genug von dem Zeug hast, Hobel komplett rein.
Meine Angst, dass die Autokorrektur dieses Forums mal was Obszönes ausspuckt, wichst von Tag zu Tag!

sig11

Erst mal vielen Dank für die ganzen Tipp. Das ist ja echt super  :D

Ich hab das wohl etwas zu schnell geschrieben, da ich weg musste. Also ich kann an dem Hobel nix aufschrauben bzw. da lässt sich nix drehen. Es kann natürlich sein, dass ich mich doof anstell, aber so wie ich den Rotbart versteh, sollte der so ähnlich zu öffnen sein, wie die 2 Teiler von Merkur: also dass man unten dreht, und dann löst sich oben bzw. im Griff ein Gewinde. So richtig feste hab ich noch nicht gedreht, weil ich ja nix kaputt machen will. Und reinigen muss ich eh, also wollte ich der Chemie den Vortritt vor der rohen Gewalt lassen.

Anbieten kann ich: Caramba MoS2 Kriechöl in der Sprühdose (das ist doch das gleiche wie WD40?), Frosch Essigreiniger (hat Zitronensäure, Essigsäue und Tenside - würde ich nur stark verdünnt anwenden) und Stahl Fix (heißt neuerdings "MrMuscle") und noch zwei Edelstahlreiniger für matten Edelstahl. Außerdem das oben angedrohte Kukident (das ich aber erst mal lass) und natürlich Zahnpasta und Spüli. Unser Olivenöl ist meiner Frau viel zu teuer für so was  ;D - vielleicht krieg ich Bratöl und ich hab noch ein uraltes Babyöl.
Ultraschall hab ich nicht.

Aber wenn ich Euch riechtig verstanden hab, kann ich mit Caramba (WD40), nem Öl und Spüli nicht wirklich was kaputt machen, und verspricht Besserung.

Hier noch ein paar Bilder von dem Patienten. Sind nicht so doll geworden, aber eigentlich sieht er recht gepflegt aus. Nur eben das Gewinde will nicht.

Edit: Bisher hab ich nur desinfiziert. Und die Bilder sind "dabei" entstanden.











Im letzten Foto ist noch ein weitere Patient, der aber "nur" gereinigt werden muss. Vermutlich reicht auch bei dem Spüli und Öl und Kukident würde mehr schaden als nutzen.
... viele Grüße,
Andreas

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gilgen

Hallo! Wenn Dein Öl MOS? Molybden enthält,würde ich es zuerst damit versuchen,denn Öl mit Molybden
nat ganz hervorragende Kriecheigenschaften.
  Clemens

sig11

Ja, da sollte  Molybdänsulfid drin sein. Ich werd es heute Abend mal versuchen. Momentan badet er in destilliertem Wasser (davon hab ich jede Menge, und Kalkverbindungen loesen sich darin schon besser  ;) ) mit nem Tropfen Spueli.
... viele Grüße,
Andreas

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Rockabillyhelge

Sehe ich das richtig das die Griffhülse nicht 100% im Übergangsstück zum Kopf steckt?
Auch mit Bart immer gut rasiert :)

sig11

Zitat von: Rockabillyhelge am 07. Januar 2015, 12:32:09
Sehe ich das richtig das die Griffhülse nicht 100% im Übergangsstück zum Kopf steckt?

hmm, ich bin mir jetzt nicht ganz sicher, was Du meinst. Ich muss ihn heute abend dann noch mal genauer ansehen und auch bessere Fotos machen. Aber er sieht schon so aus, wie auf Deinen Fotos.
Die Griffhuelse laesst sich aber drehen. Zwar schwergaengig, aber Gewalt brauch ich nicht. Ein kleiner Riss ist auch oben beim Kopf in der Huelse. Den sieht man aber nicht auf den Fotos (falls der eine Strich so aussehen sollte).
... viele Grüße,
Andreas

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ron

#10
Ich kann zwar hier im Büro am Rechner die Bilder nicht sehen deshalb kan ih nur blind einen Tip geben.
Beim Schrauben an Motorrad und Auto werden festgefressene Gewinde oft nach einem Coca-Cola-Bad wieder gangbar gebracht.
Einfach über Nacht in ein Glas mit Coke einlegen könnte funktioniern.
Allerdings weiß ich nicht wie die Beschichtung darauf reagieren wird. :-\
Auf die Menschen die sich an Grenzen stoßen, die sich zum Schmuggeln eignen und die das Zeug zum Eroberer in sich spüren.

Rockabillyhelge

Dann ist die Hülse schon locker und ggf. reicht ein vorsichtiger aber bestimmter Klopfer, die Hülse in der Hand um die Oberplatte sammt gewinde noch oben durchzuschieben, der spalt der sich jetzt zwischen hülse und unterplattenknubbel zeigt müsste dann zwischen ober- und unterplatte erscheinen,ggf. lösst sich dann das ganze Problem von alleine.
Auch mit Bart immer gut rasiert :)

mikri

Zitat von: Rockabillyhelge am 07. Januar 2015, 12:32:09
Sehe ich das richtig das die Griffhülse nicht 100% im Übergangsstück zum Kopf steckt?



Helge meint das hier.
Mit Verarzten dauert's länger

http://nassrasieren.blog

sig11

 ;D Danke, mikri! Und in der Zwischenzeit hab ich genau so ein Bild mit dem Pfeil an der gleichen Stelle auch gebastelt, um nachzufragen  ;D

Aber das zweite Bild, das ich gemacht hab, zeig ich trotzdem noch. Der Spalt da:



soll dafuer dann groesser werden?
Und das Problem entstand "nur" dadurch, dass momentan keine Klinge drin liegt, die dieses Verrutschen verhindert haette.
... viele Grüße,
Andreas

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mikri

Ja, hab ich auch gesehen. Es gibt also mittlerweile zwei Baustellen an deinem schönen Hobelchen.
Einerseits scheint sich die Hülse mit dem Gewindestift zu einem Ganzen oxydativ verbunden zu haben.
Andererseits sitzt die Kopfplatte nicht festgeschraubt auf der Grundplatte und noch mehr Spielraum ist zu erwarten, da die Griffhülse nicht satt
unter der Grundplatte sitzt.

Daher meine Vermutung, dasss du wahrscheinlich mit der Cola Methode (oder dann Rostlöser) am Ehesten zum Erfolg kommst. Lass dich nur nicht zu Schlägen, ob sanft, sehr sanft, pianissimo oder wie auch immer hinreissen. Es wird unweigerlich im Bruch enden. Da gibt es nur Bäder, Bäder und wieder Bäder, bis sich der Rost oder was auch immer für ein Schmodder für das Festsitzen der Bauteile verantwortlich ist, sich langsam auflöst und du am Gewinde drehen kannst.

Viel Erfolg und LG
mikri

P.S. Ich bin immer wieder überrascht zu was uns unser Hobby zwischendurch führt. Der Banker wird zum Teilzeithandwerker, ein anderer zum Veredler, ein Dritter beginnt Rasierpinsel zu drechseln.... Richtig cool.  ;D
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