Leresche mit Originalgriff?

Begonnen von titanus, 16. November 2013, 17:42:05

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titanus

Hallo,

heute kam wieder eine kleine Sendung aus Frankreich zu mir.
Mit dabei ein Leresche Hobel.
Kopf- und Fußplatte sind identisch mit den Teilen andere (Leresche) Hobel.
Der Griff sieht allerdings fast wie ein OT ball-end aus.
Das wäre jetzt nicht so schlimm, weil er versilbert ist und chic aussieht.
Aber ich würde trotzdem gerne Klarheit haben.
Die paar ball-ends, die ich bei Mr.-Razor kontrolliert habe, hatten aber nicht diese doppelten Nuten auf den freien Flächen oberhalb und unterhalb der mittigen Griffriffelung (schlimme Sprache, ich hoffe es ist trotzdem klar, was ich meine).

Viele Grüße

titanus

PS: Foto ist mit (wenig) Kunstlicht ohne Korrektur aufgenommen worden.

Es ist sinnlos, von den Göttern zu fordern, was man selber zu leisten vermag.

Epikur

mikri

Meiner Ansicht nach haben Leresches keine solchen Griffe ;) überhaupt sind die Franzosen nicht mit Ballsend Griffen ausgestattet . Jedenfalls nicht die, die ich kenne. Du musst dich damit abfinden, dass dieser Griff nicht original ist. Nun denn, der Kopf rasiert und nicht der Griff ;)
Mit Verarzten dauert's länger

http://nassrasieren.blog

geoshave

Definitiv ein Hybrid. Aber die sind ja jetzt gross im Kommen!

Ach so, wohl eher bei den Autos  ;D
Eine Gelegenheit, den Mund zu halten, sollte man niemals ungenutzt vorübergehen lassen. In diesem Zusammenhang: Ist verbale Inkontinenz heilbar?

Rockabillyhelge

Die doppelten Nuten sind typisch für Leresche gewesen, wobei ich einen Ball End bisher bei Leresche auch noch nicht gesehen habe,
was nicht heissen mag das es keine gab. Ich würde nichts so weit gehen und ihn pauschal als Frankenrazor bezeichnen nur weil es
in FR (nach dem was man aus der Bucht kennt) wenig bis keiner Ball-Ends gab, über das was wir aus dem Inet recherchieren können,
können wir keine verbindliche Aussage darüber treffen was es definitv gab und was nicht.
Auch mit Bart immer gut rasiert :)

Standlinie

Bei allen Leresch-Hobeln, die mir gehören und die ich insgesamt gesehen habe, war kein Griffende mit einem Ballsend versehen. Das Griffende bildete immer ein Endstück, das gewissermaßen einer Fortsetzung des normalen (geriffelten) Griffes gleichkam. Es zeichnet die Leresche-Hobel aus, dass sie von ihrem äußeren Erscheinungsbild immer recht nüchtern aussahen, ohne irgendwelche verspielte Verzierungn und Abschlüsse. Der Hobel an sich war wertig genug, da mußte nicht noch etwas "nachgeholfen" werden. 

Möglicherweise wurde ein bestehender Griff "versehentlich" mit der Griffschraube eines anderen Hobels vertauscht. Wer weiß das schon so genau ...
Die Nachhaltigkeit einer gründlichen Nassrasur zeigt sich 24 Stunden später an nur gering und gleichmäßig nachgewachsenen Bartstoppeln.

titanus

Vielen Dank an unsere Experten.
So ungefähr dachte ich mir das schon.
Trotzdem ein sehr hübscher versilberter Hobel.
Ist schon ein Blickfang...

Grüße

titanus
Es ist sinnlos, von den Göttern zu fordern, was man selber zu leisten vermag.

Epikur

Standlinie

Hallo Titanus,

Du kannst Dir recht schnell einen guten Überblick darüber verschaffen, wie einzelne Hobel der Marke Leresche ausgesehen haben. Gehe dazu in die französische Bucht, gib dort die Suchworte "Rasoir Leresche" ein und es werden Dir dann alle Hobel dieser Marke angezeigt, die zu diesem Zeitpunkt angeboten werden und einen Käufer suchen. Der Zahnkammhobel mit dem dickeren Griff geht in der Regel nicht unter 30 € weg. Die Preise ziehen zur Zeit kräftig an.
Die Nachhaltigkeit einer gründlichen Nassrasur zeigt sich 24 Stunden später an nur gering und gleichmäßig nachgewachsenen Bartstoppeln.

titanus

Hallo Standlinie,

das ist mir schon klar.
Allerdings sind die dort gezeigten Fotos nicht immer präzise.
Und Erfahrung ist eben nicht zu ersetzen.

Viele Grüße

titanus
Es ist sinnlos, von den Göttern zu fordern, was man selber zu leisten vermag.

Epikur

titanus

Ich muss diesen Thread noch mal hoch holen.

Ich bin mittlerweile doch der Ansicht, dass der oben gezeigte Hobel ein Leresche ist,
und zwar aus zwei Gründen.

1. die von Standlinie vertretene These, dass Leresche Hobel immer sehr nüchtern daher kommen, kann so
nicht ganz stimmen. Ich verweise auf Beitrag 1 im Leresche Faden von Nils. Er zeigt einen Leresche mit
interessantem Abschluss- auch ganz unterschiedlich zu den sonst üblichen und auch mit den umlaufenden Nuten.
Die Gillettes haben keine Nuten.

2. s. Foto das (abgenutzte und ausgeblichene) Etui in dem der Hobel kam, scheint gut zu passen und hat den Leresche Schriftzug im Hintergrund.

Es ist sinnlos, von den Göttern zu fordern, was man selber zu leisten vermag.

Epikur

Standlinie

Hallo Titanus,

ich wollte Dir den Hobel nicht schlecht reden, da müssen wir uns falsch verstanden haben. Die Grund- und Kopfplatte Deines gezeigten Hobels sind einwandfrei der Marke "Leresche" zuzuordnen. Der Griff weist auch die bei Lereschehobeln typischen beiden Nuten auf, die vor und hinter dem geriffelten Teil des Griffes vorhanden sind. Das Griffende kenne ich so nicht bei einem Lereschehobel. Denn bei den mir bekannten Lereschehobeln (Zahnkammhobel und Hobel mit gerader Schaumkante) bildet die Grundplatte mit dem Griff eine fest verbundene Einheit. Deshalb ist auch die Gewindestange der Kopfplatte länger (z.B. so lang wie beim Merkur 11c/37c). Diese Hobel haben auch ein anderes Griffende, das mit der in die Griffhülse eingeschobenen Gewindehülse eine Einheit bildet.
Die von Dir gezeigte Transportbox von Leresche zeigt, dass Leresche wohl auch dreiteilige Hobel hergestellt haben muß, bei denen der Griff wie bei einem Gillette-Oldtype mit der Grund- und Kopfplatte des Hobels verschraubt wurde. Mir fällt bei Deiner Transportbox allerdings auf, dass sie wohl nicht zu Deinem Lereschehobel paßt, denn die Griffaussparung der von Dir gezeigten Transportbox ist für einen Griff mit schmalerem Ende ausgelegt. Soweit ich das erkennen kann, müßte diese Griffaussparung auf einer Seite breiter ausfallen, wenn sie ein knubbeliges Endstück wie bei Deinem Hobel aufnehmen soll. Hobel, die regelmäßig in solch einer Transportbox abgelegt wurden oder aber über Jahre einen bestimmten Hobel beherbergen, zeigen Lagerspuren, das sind Abnutzungsspuren in der Samtauskleidung an Stellen, wo ein breiteres Endstück aufliegt und so das Samtmaterial stärker verdichtet. Unabhängig hiervon bleibt Dein Lereschehobel auch weiterhin ein Lereschehobel.
Die Nachhaltigkeit einer gründlichen Nassrasur zeigt sich 24 Stunden später an nur gering und gleichmäßig nachgewachsenen Bartstoppeln.

MudShark

Seit einiger Zeit beobachte ich in der französischen Bucht die dort angebotenen Leresche's, und hin und wieder ist auch tatsächlich ein ball-end darunter (genau 2 Stück in 3 Monaten).
3-Teiler gibt es öfters. Sind mir aber alle bisher zu teuer gewesen, die Preise haben in der letzten Zeit wohl mächtig angezogen.
"Wenn man bedenkt, dass wir alle verrückt sind, ist das Leben erklärt."
Mark Twain