Rasierhobel, die nicht mittels Zinkdruckguss hergestellt worden sind...

Begonnen von Freier_Geist, 25. August 2017, 01:59:42

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Freier_Geist

Zitat von: rheinhesse am 25. August 2017, 08:18:50
Butterfly-Hobel sind meines Wissens nach alle aus verchromtem Messing (Baili, Parker, Timor, ...)

Danke  :)

Bei Baili bin ich mir nicht sicher. Einige meinen zwar, dass es verchromtes Messing ist, andererseits steht auf deren alipexpress-Seite "Zamak" | Stainless Zinc Alloy. Was davon nun richtig ist? Keine Ahnung. Den Angaben von China-Herstellern auf aliexpress vertraue ich allerdings auch nicht vorbehaltlos. Die schreiben da oft ziemlich viel Unsinn rein  ;D

Bzgl. der Parker Butterflies streiten sie sich in den englischsprachigen Foren, ob es ZAMAK oder Brass (Messing) ist. Ist also auch mit Unsicherheit verbunden ^^

Der Weishi Butterfly 9306 soll aber wohl ziemlich sicher einen Messing-Kopf haben. In den englischsprachigen Foren hat da ein Member in seiner Werkstatt den betreffenden Weishi testweise angebohrt  :laugh:

Ansonsten sind die Fatip-Köpfe wohl aus Messing.



Freier_Geist

Zitat von: efsk am 25. August 2017, 08:38:58
Gehe auf eine normale Weise mit dein Hobel um, und das bedeutet nicht übertrieben vorsichtig, und dein Hobel wird dich überleben.
Klar gehe ich auf normale Weise mit dem Hobel um, aber es passiert schon mal, dass es rutschig in der Hand wird  ;)

Zitat von: MudShark am 25. August 2017, 22:54:14
Falls Zinkdruckguss wirklich keine Option sein sollte, dann schau dir doch einfach den Vintage-Markt etwas genauer an.
Alte Gillettes, LeCoq, Leresche, Gibbs, Gardette, Swing, etc..., alle aus Messing und meistens einfach wieder auf Hochglanz zu bringen.
Es lohnt sich!
Danke für den Tipp!  :)
ja, das ist natürlich eine Möglichkeit.

Zitat von: aleister am 26. August 2017, 01:06:26
Hier haben schon genug Leute gute Tipps gegeben.Dieser Thread ist ziemlich unerträglich.  ;D
Warum? Die Gedanken sind frei  ;) ;D

kaidecologne

#17
Der König ist tot, es lebe der König..?

Hallo Geist_frei,

3D-Druck wäre auch noch eine Alternative: *klick*
Stichwort: shapeways

Kraxel

Was ist mit den China-Clones des Merkur Futur? Also zum Beispiel dem Qshave Adjustable: Der wäre doch auch nicht aus Zinkdruckguss?
Der Körper ist das Haus der Seele. Sollten wir unser Haus nicht pflegen, damit es nicht verfällt? (Philon von Alexandria)

titanus

Zitat von: Freier_Geist am 25. August 2017, 01:59:42
Die meisten der aktuell erhältlichen Hobel sind aus sprödem Zinkdruckguss gefertigt. Das Problem mit Zinkdruckguss ist, dass wenn der Hobel runterfällt, gerne mal der Kopf bzw. das Gewinde der Kopfplatte abbricht. Es kommt natürlich auch darauf an, in welchem Winkel der Hobel aufschlägt. Über diese Art von Schäden liest man häufig auf Amazon (siehe z.B. Bewertungen Edwin Jagger). Zinkdruckguss verträgt keine Belastungen. Insbesondere die Verschraubung ist eine Sollbruchstelle.

Die Rasierhobel von Fatip sind meines Wissens aus gestanztem Messing (oder Messingguss?) und nicht aus "sprödem" Zinkdruckguss. Dies dürfte der Langlebigkeit zugute kommen. Gestanztes Messing ist robuster als Zinkdruckguss, wie die alten Gillette-Hobel eindrucksvoll demonstrieren.

...

Du hast in deinem Eingangspost eine Wertung für Hobel aus Zinkdruckguss gebracht.
Dann musst du dich nicht wundern, dass es Leute gibt, die sich seit Jahrzehnten mit ebensolchen Teilen rasieren,
und die dann auch antworten.
Sie haben ihr Wissen auch dann nicht wie du aus den Bewertungen von Amazon, sondern wie Standlinie z. B. aus eigenen
Erfahrungen.

titanus
Es ist sinnlos, von den Göttern zu fordern, was man selber zu leisten vermag.

Epikur

Sparschäler reloaded

@titanus: Das sehe ich auch so. Als "Freier_Geist" hat er sicherlich besonders viel Verständnis für den Gegenwind. ;D Ich möchte aber noch einen anderen Punkt aufgreifen, der hier schief läuft. Beiträge wie dieser:

Zitat von: Freier_Geist am 26. August 2017, 00:03:48
http://theshavingroom.co.uk/community/index.php?threads/safety-razors-that-are-not-made-of-zamak-pot-metal-die-cast-zinc.44406/
https://www.badgerandblade.com/forum/threads/safety-razors-that-are-not-made-of-zamak-pot-metal-die-cast-zinc.525817/
http://theshaveden.com/forums/threads/safety-razors-that-are-not-made-of-zamak-pot-metal-die-cast-zinc.57234/
http://www.atgshaving.com/threads/safety-razors-that-are-not-made-of-zamak-pot-metal-die-cast-zinc.7258/
https://damnfineshave.com/thread-safety-razors-that-are-not-made-of-zamak-pot-metal-die-cast-zinc
http://shavenook.com/showthread.php?tid=50379&pid=824896#pid824896
http://forum.shavemyface.com/viewtopic.php?f=6&t=56336

führen erfahrungsgemäß selten zu fruchtbaren Diskussionen. Oft entgleisen Diskussionen schon dadurch, dass niemand weiß, auf was der Verfasser des Beitrags eigentlich abzielt. Zudem empfinde ich es auch als Respektlosigkeit, den anderen Diskussionsteilnehmern die Links einfach wortlos vor die Füße zu klatschen.

Ich habe es schon einmal an anderer Stelle geschrieben. Hier aber gerne nochmal:
Bitte macht euch die Mühe, einen geposteten Link zu kommentieren. Das mindeste, was ich erwarten würde ist: Was verbirgt sich hinter dem Link, und was trägt der Link zur Diskussion bei?

Ich möchte gerne, dass es hier sachlich und ohne weitere Beleidigungen weitergeht.

Heresy

Es war nur eine Frage der Zeit, bis die amerikanische Hetze gegen zamak und pot metal zu uns herüber schwappt.
Das Brechen eine Kopfgewindes hatte ich selbst schon verursacht. Allerdings hatte ich auch schon genügend krumme Zähne an Messing-Hobeln.
Die Dinger sind halt zum Rasieren und nicht zum Werfen gedacht.
Gruss, Rainer

Rockabillyhelge

Also aus eigener Erfahrung weis ich, das Messing hinsichtlich Beschädigungen auch nicht das allseeligmachende Mittel ist, weiter oben schon beschriebene Probleme gerade bei Zinken kann ich nur bestätigen und mag vermuten, das sich das gleiche Problem auch bei einem Edelstahl-ZK stellen würde wenn einer dieser Hobel (mir ist zumindest keiner bekannt) in einer so feinen und gewichtsbedachten sprich nicht immer viel zu schweren Form gefertigt werden würde. Der einzige Edelstahlhobel den ich kenne mit dem Original vergleichbaren Zinken ist der alte Ikon und da wäre ein Zahn sicherlich trotz Edelstahl nach Fall auch hinüber bzw. verbogen.
Die Stabilität vieler "moderner" Edelstahlhobel entstammt weniger dem Material als der schieren Menge verwendeten Materials, wenn man Gewicht möchte ist das sicherlich OK und ich möchte niemandem einen schweren Stainlesse schlecht machen aber man sollte schlichtweg akzeptieren, dass die manigfaltigen Formen vieler alter Hobel (die heute scheinbar mehr geschätzt werden als früher) mittels einer CNC-Fräse und Edelstahl nicht so einfach zu bewältigen sind. Üderdies sollte man sich ehrlich fragen, wie aus einem Klötzchen Edelstahl für schätzungsweise 3$ mittels CNC-Einsatz von schätzungsweise 10$ und ohne wirkliche Nachbearbeitung (die meisten Start-Up Edelstahlhobel machen keinen Hehl daraus nur schnell in die Poliertonne geworfen worden zu sein) Preis jenseits von gut und böse herauskommen.

Des Weiteren möchte ich, ebenfalls aus langjähriger Erfahrung und in Folge der Freundschaft mit vielen amerikanischen Kollegen darauf hinweisen, dass die Zitierung amerikanischer Diskussionen mit Vorsicht zu geniessen ist, da im Allgemeinen Kritik in amerikanischen Foren anders bewertet wird als bei uns.
Dazu fällt mir zuerst eine Anekdote zum damaligen Ikon Slant ein, ein Hobel der als Kopie des Mulcuto/Nadelspitzen-Torsion von vornherein an einem Produktionsfehler litt nämlich einer nicht ordentlichen Plattenzentrierung der zwei deutlichst unterschiedliche Schneidkanten bewirkt hat.
Die Kritk im amerikanischen Bereich beschränkte sich seinerzeit auf den Verweis er seie etwas aggressiv und das man ihn nachregulieren müsse, eine offene Diskussion wurde nicht geführt (zumindest nicht in B&B) der Fehler im Hobel nicht offen und ehrlich als solcher tituliert, eine typische Art auf der anderen Seite des Ozeans wo man viel lobt und wenig Tacheles spricht, liest man eine Weile und kennt die jeweiligen Hobel / Messer tritt diese Doppelmoral deutlich zu Tage, was hochpreisig ist, wird auch nicht kritisiert, dem interessierten Leser empfehle ich hierbei insbesondere sich ein Hartsteel RM zu kaufen, dieses mit 20 x-beliebigen anderen Messern zu vergleichen und dann die enstprechenden Threads aus B&B / SRP zu studieren, gleiches gilt selbstverstädlich auch für Hobel.

Niemand macht ein Startup schlecht, niemand macht Edelstahl schlecht oder traut sich nur die Nachteile zur Sprache zu bringen und schon gar niemand kritisiert etwas für was er teils horrende, ja irrwitzige Preise gezahlt hat, ein Stil der Gott sei Dank bei uns nicht gepflegt wird.

Um zum Thema zurückzukommen, meine Empfehlung kann nur ein klassische Ikon als NT-Kopie sein gepaart mit einem etwas leichter Griff, vorzugsweise vom G&F.
O.g. Kombination ist ausgewogen und bietet neben dem originalen Gefühl des NT die Vorzüge des modernen Kopfmaterials bei nicht übertrieben schwerem Griff, ein trotzdem solider Hobel der aber eine gewisse Allgemeintauglichkeit besitzt ohne das man in die Muskelbude zum rasieren muss.
Auch mit Bart immer gut rasiert :)

Standlinie

#23
In der französischen Bucht sind zur Zeit unter dem Begriff "Rasoir Leresche" etliche Messinghobel in gutem Zustand zu sehen. Die Preise dafür sind zwar in der Zwischenzeit auch gestiegen, aber teilweise immer noch moderat. Leresche-Hobel waren schon immer Qualitätshobel. Vielleicht hilft Dir das ja weiter.

Und für eine zupackende Rasur empfehle ich den französischen Edelhobel der Marke "Apollo", auch ein Messingteil, meist mit versilberter Oberflächenbeschichtung. Dieser Hobel benötigt eigentlich leicht ovalisierte Sonderklingen. Legt man dagegen eine herkömmliche DE-Rasierklingen ein (sie muss dafür an den Rändern mit einer Schere um etwas 1,5 mm eingekürzt werden), steht diese hervor, beschert dem Nassrasurliebhaber aber gründliche und sehr zupackende Rasuren auf dem Niveau des Mühle 41 in der garstigen Ausführung. (Zinkdruckgusshobel).
Die Nachhaltigkeit einer gründlichen Nassrasur zeigt sich 24 Stunden später an nur gering und gleichmäßig nachgewachsenen Bartstoppeln.