Rasierseife in den Weltkriegen

Begonnen von John Galt, 03. Mai 2008, 22:09:13

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John Galt

Da ich recht nostalgisch veranlagt bin: Mit welcher Seife hat sich eigentlich der Landser im Felde rasiert? Wer weiß vielleicht, welche Seife da zum Wehrmachtsrasierzeug zählte?
Spontan würde da mir jetzt nur die Kabinett einfallen, aber die gab es ja nur in den Barbierstuben?

Auch die Rasierwässerchen würden mich interessieren. Pitralon gab es damals schon, aber da gabs sicher noch andere Sachen.
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Eugen Neter

#1
Es gab mal vor ein paar Wochen in der Bucht ein Angebot für Rasierseifen-Restbestände der deutschen Wehrmacht. Was genau das war, weiß ich nicht mehr. Müßte man mal nachforschen...

moviemaniac

Zitat von: Eugen Neter am 03. Mai 2008, 22:16:03
Es gab mal vor ein paar Wochen in der Bucht ein Angebot für Rasierseifen-Restbestände der deutschen Wehrmacht. Was genau das war, weiß ich nicht mehr. Müßte man mal nachforschen...

Ich bin mir nicht ganz sicher, aber das waren Luhns Rasierseifen mit einer Rezeptur aus den 60ern, wie ich von Luhns selber erfahren habe. Also dauerte entweder der Weltkrieg länger als mir mein Geschichtelehrer erzählt hat, oder... ;)

Eugen Neter

Nun ja, Klaus, das Angebot bezog sich, wenn ich mich recht erinnere, tatsächlich auf Rasierseifen aus Wehrmachtsbeständen... Ich weiß nicht, was Du da gelesen hast... ???

moviemaniac

Ich hab' nun schon 2x Auktionen für Luhns-Seife gesehen, die als aus Wehrmachtsbeständen kommend beschrieben wurde. Kann aber gut sein, dass wir uns auf verschiedene Auktionen berufen.

herzi

Wie so oft wurde bei eBay einfach wieder mal versucht etwas teuer zu verscherbeln indem man "Wehrmachtbestände" draufschreibt. Dieses Vorhaben ist auch sehr gut gelungen. Wenn ich mich recht erinnere ging ein Doppelpack für knapp 20 Euro über den virtuellen Tresen.
Der Stick (man könnte ihn auch hier erwerben https://www.gut-rasiert.de/forum/index.php?topic=1172.0 ) ist laut Luhns eine Entwicklung aus den 60ern und dem Hersteller glaube ich da mehr als einem eBay-Händler.

Welche Rasierseife im zweiten Weltkrieg verwendet wurde ist bestimmt schwer zu sagen wenn nicht sogar unmöglich. Ich denke jede Rasierseife die es damals schon gab kommt infrage. Den Palmolivestick gab es schon und bestimmt die Kappus RS. Die beiden waren bestimmt in Verwendung. Bei den Amerikanern gab es schon die Molle brushless Creme.
Von der Zeit des ersten Weltkriegs habe ich gar keine Kenntnis.
Gruß,
Stefan

John Galt

Vielleicht hat hier ja jemand einen Opa, der noch bei wachem Verstand ist und ein gutes Gedächtnis für Nichtigkeiten hat.
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Baas vant Spill

Ob die während des Krieges überhaupt eine RS wie wir sie kennen hatten? Soeben über diese Seite gestolpert: http://www.seifen.at/Kriegsseifen.htm

Auszüge:

"Um eine allgemeine Regelung für die Seifenherstellung herbeizuführen wurde vom Kriegsausschuß (K.A.) eine Kriegseinheitsseife definiert, die von bestimmten Firmen, die in einer Liste eingetragen waren, hergestellt werden durfte. Diese K.A. Seife konnte gegen Abgabe von Bezugsscheinen verkauft werden. Der Verkauf von fetthaltigen Seifenersatzmitteln wurde untersagt."
...
"Die Kriegsausschuß-Seife mußte folgende Bedingungen erfüllen:

K.A. Seifen: 19 - 21% Fettsäure-Harz-Gehalt. Als Füllmittel erlaubt: Nur mineralische Füllung, wie Ton, Speckstein u.s.f. Nicht erlaubt: Alkali- und Wasserglaszusätze.
K.A. Seifenpulver: 4,75 - 5,25% Fettsäure-Harz-Gehalt. Soda-Gehalt, höchstens 50%. erlaubt: Wasserglas, nicht über 25%, Verboten: Zusätze von Kochsalz, Sulfat und andere Streckungsmittel.

Daraus wird ersichtlich, daß die deutsche Kriegsseife nur aus rund 20% Seife aber aus 80% Zuschlagsstoffen bestand. Bei den Seifenwaschmitteln waren es gar nur 5% Seife und 95% andere Stoffe. "


John Galt

Interessant, daß die Leute trotzdem überlebt haben. Oder gab es damals noch keine Tenside? o)
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