Parker 96r

Begonnen von maranatha21, 21. Januar 2016, 20:58:48

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maranatha21

Eigenständiger Hobel, eigener Thread.

Und der 96r von Parker hat es meiner Ansicht nach echt verdient!

Aus der Parker-Serie der Butterflies ist der 96r der "schwarze". Er hat einen mit Kunststoff überzogenen Griff und wurde hier schon mal zusammen mit dem 90r vorgestellt. Aber ich denke, eine Einzelvorstellung ist angebracht, da zum einen nicht ganz klar ist, ob die TTO's tatsächlich identische Köpfe haben und zum anderen, weil sie sich durch verschiedene Griffe in Gewicht und damit Ausgewichtung in der Handhabung doch unterscheiden.












Als Fan des R41 bin ich schon eine Weile auf der Suche oder besser im Ausprobieren inbegriffen, ob denn ein etwas sanfteres Gerät mir bei gleicher Hautverträglichkeit auch mal ein solches Gründlich- und Nachhaltigkeitsergebnis liefern kann, wie es der R41 so vorbildlich bei mir zeigt. Ich vertrage seine "Ruppigkeit", sanfter darf es aber durchaus sein. Bei dieser Suche bin ich die vergangenen Wochen auf so manche, auch hochpreisige Hobel gestoßen. Unter anderem den ATT S2 Slant, Mongoose, der G+F wurde wieder hervorgeholt, und auch mein Gillette Flair Tip durfte mal wieder ran und wird noch einmal gründlich daraufhin getestet.

Vom Parker, den ich mir eigentlich nur gekauft habe um zu schauen, was da bei ab und an durchaus positiver Bewertung denn dran ist, hatte ich mir gar nicht so viel erwartet. Um so größer ist für mich die Überraschung jetzt gewesen, dass er der einzige ist, den ich als ernsthaften Konkurrenten benennen würde. Fünf Rasuren hat er jetzt abgeliefert, und das gleichbleibend hervorragende Ergebnis zeigt mir, dass die erste Rasur kein "positiver Ausrutscher" war.

Aber fangen wir bei der Optik und Verarbeitung an. Ich stehe auf diese Butterflies, aber habe bisher nie für mich zufriedenstellende Resultate erhalten. Bis auf den besagten Gillette Flair Tip habe ich keinen mehr, auch die Adjustables sind gegangen. Verarbeitungstechnisch kann der Parker da nicht mithalten, obwohl es ziemlich genau kopiert ist. Alles wirkt weniger wertig, weniger massiv und klappriger. Es fehlt dieses satte Schließen der Flügel, das einige Gillettes so schön haben. Das "Kultige" ja sowieso.
Aber das heißt nicht, dass er schlecht verarbeitet ist, sofern man ein Exemplar erwischt, das nicht fehlerhaft schließt. Ich hatte einen 90r und auch 22r noch erhalten, die jetzt beide zurückgegangen sind, weil bei beiden die Flügel schief geschlossen haben, bzw. in geschlossenem Zustand falsch auflagen. Die Klinge wird somit nicht richtig gegriffen und das Rasurverhalten ist deutlich anders. Zumindest beim 90r habe ich das getestet. Stimmt der Schließmechanismus jedoch, dann passt das auch. Nichts wackelt, die Klinge sitzt fest und der Hobel öffnet sich auch nicht versehentlich von selbst durch unbeabsichtigtes Drehen. Es wirkt nicht so hochwertig, aber es funktioniert einwandfrei und zuverlässig.

Beim Rasurverhalten haben sich bei mir aber die Vorzeichen herumgedreht. Der 96r liefert eine astreine Vorstellung ab. Sehr gute Rückmeldung, toller Sound und dennoch sanft. Nicht so sanft wie ein G+F oder ATT S2, aber deutlich sanfter als mein R41. Irgendwo in der Nähe des 34c oder R89. Und das Ergebnis hat mich wirklich überrascht. War ich beim ersten Versuch noch mit der für einen unbekannten Hobel gebührenden Vorsicht unterwegs, so habe ich bei der zweiten Rasur, motiviert durch die außergewöhnliche Verträglichkeit der ersten Rasur, dann richtig losgelegt. Ich wollte nicht glauben, dass das Resultat sich nicht von meinen besten Rasuren mit dem R41 an Gründlichkeit unterschieden hat. Das geht auch mit so manch anderem Hobel, aber nur auf Kosten eines leichten bis veritablen Brandes. Nur der R41 machte da bisher die Ausnahme. Jetzt ist ihm ein ernst zu nehmender Gegner erwachsen. Seit Sonntag schon kommen Rasuren zum Vorschein, die ich nur mit dem R41 hin bekomme. Und dies jetzt auf deutlich sanfterem Weg.

Ok, unter der Nase ist er durch die Bauart bedingt schwächer. Ich habe da mein persönliches "Unternasenkompabilitätsproblem". Aber auch das habe ich jetzt in den Griff bekommen, mit einem Gefummel, das für mich noch akzeptabel ist. Auch ist mir der Griff eher etwas zu lang. Ich stehe da mehr auf die "Kurzen" und mit dem 87r ist da ja auch ein Model vorhanden, das den 96r hier diesbezüglich toppen könnte.

Also, alles in allem ist der Parker 96r ein tolles Rasurgerät. Und für den Preis um die 20,-€ allemal. Wobei der der Mühle R41 auch für um die 30,-€ , und der Kopf für 25,-€ zu haben ist. Also nicht wirklich viel mehr, und die Verarbeitung ist da für mein Empfinden schon einiges hochwertiger. Aber eben ein ganz anderer Hobel.

blexa

Guter und informativer Bericht,Danke maranatha.
Ich bin auch so ein Fan vom R41 und versuche es gerade wie du mit dem 96r genauso,nur mit dem Parker 91r. Du sprichst hier auch von der sanftheit des Parkers 96r ,das kann ich genauso

bestätigen bei meinem 91r. Dein ganzer Bericht erinnert mich die ganze Zeit an das Rasurverhaltens meines Parker 91r.Das er eine tolle Vorstellung abliefert,ein sanfter Vertreter ist mit gutem Sound,und von der Gründlichkeit genauso kompakt dasteht wie der R41.

Was die Nachhaltigkeit betrifft ist der R41 allerdings noch vorne.Aber alles in einem auch ein spitzen Rasierer.
Ich bin ja mal gespannt auf meinen betsellten Parker 87r ob er dies toppen kann.
Ist  der 87r genau das gleiche Modell wie der 96r ,oder gibt es noch weitere Unterschiede als der kürzere Griff?

Raph

Danke fürs Vorstellen.

Hat der 96R den gleichen Kopf wie der 99R?

Worin liegt der Unterschied zum 99R, falls jemand beide hat.

Den 99R habe ich, und wenn der Kopf der gleiche ist, brauche ich nicht weiter zu überlegen, ob ich den 96R haben sollte.

Gruß

Sinner1972

Zitat von: Raph am 22. Januar 2016, 00:14:24
Danke fürs Vorstellen.

Hat der 96R den gleichen Kopf wie der 99R?

Worin liegt der Unterschied zum 99R, falls jemand beide hat.

Den 99R habe ich, und wenn der Kopf der gleiche ist, brauche ich nicht weiter zu überlegen, ob ich den 96R haben sollte.

Gruß

Der Kopf ist gleich. Die Unterschiede liegen im etwas geringeren Gewicht und schlankerem Griff des 96R. Außerdem liegt der Schwerpunkt beim 96R etwas weiter oben (also Richtung Kopf).

Löst sich eigentlich bei allen schwarz beschichteten Parker-Modellen die schwarze Farbe so leicht ab? Bei meinem 96R und 26C schaut schon ordentlich Messing durch.

cucu
Sinner

maranatha21

Zitat von: blexa am 21. Januar 2016, 22:55:46
...Was die Nachhaltigkeit betrifft ist der R41 allerdings noch vorne...

Siehste, schon was vergessen!

In der Nachhaltigkeit ist der R41 bei mir auch ein klein wenig vorne. Was für mich bedeutet, dass er letzten Endes dann doch geringfügig gründlicher ist, was man erst mal nicht "erfühlen" kann. Anders kann ich mir eine bessere Nachhaltigkeit nicht erklären.

blexa

Was ich auch vergessen hatte zu erwähnen, ist das mein Parker 91r nicht so ein Klingenfresser ist wie der R41.

Betriebsarzt13

Guter Test, danke.

Genau wegen der Kunststoffbeschichtung habe ich auch Bedenken bzgl. der Nachhaltigkeit.

Das beschriebene Rasurergebnis kann ich mit meinem 22R nachvollziehen, an Klingen nimmt er alles was er kriegen kann, anspruchslos wie er ist.
MfG Olaf
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Lieber einen Rockwell 6 zu viel als zu wenig;-)

JuergenWi

Hallo,

Besten Dank an Maranatha 21 für die Eröffnung eines Threads für den Parker 96 R! Ich hatte vor einiger Zeit schon einmal nach Beiträgen gesucht. Die Hinweise gingen aber alle in den Beschreibungen der Vielzahl von Parkermodellen unter. o) ???

Ich kann für mich auch bestätigen: Ein sehr gründlicher Rasierer! Liefert bei mir immer ohne viel Mühe sehr glatte Ergebnisse. Eine sehr gute und hautschonendere Alternative zum R41. Beim Ranking zur Agressivität würde ich ihn an die "dritte" Stelle nach dem R41 und dem Fatip OC setzen. Ich habe einen harten Bart, die Haut möchte aber geschont werden.... derzeit ist der 96 R daher für mich genau der "richtige". Welche Klinge hier am besten läuft muss ich noch austesten.

Beste Grüße

maranatha21

Es ist nach wie vor sagenhaft, was dieser Parker Butterfly hier für Rasuren abliefert. Mittlerweile regelmäßig auf R41 Niveau in Gründlichkeit und auch Nachhaltigkeit bei einer Hautverträglichkeit, die ich bei nahezu jedem anderen Hobel für mich vermisse. Und das auch auf wesentlich sanfterem Wege, der aber trotzdem gute Rückmeldung und Geräuschkulisse bietet. Heute auch ohne Pre-Öl, das ich sonst gerne einsetze, weil es einfach positiv unterstützt.

Ob meine beiden anderen Parker TTO das auch so können, werde ich bei Gelegenheit testen und berichten. Aber der 96r ist für mich definitiv eine große Entdeckung

Hobelruhri

Leicht angefixt, frage ich doch mal nach Bezugsquellen - wo habt Ihr gekauft?
Grüße
Hobelruhri

Knarf


MrMüde

Ich kann die positive Meinung vom Parker 96R nur bestätigen.
Es war der erste Hobel den ich mir jemals gekauft habe und es war gerade für einen Anfänger eine wirklich gute Wahl.

Er bot für einen vernünftigen Preis wirklich gute Leistung.
Besonders die Tatsache, dass er so sanft ist hat ihn für mich als Anfänger mit empfindlicher Haut perfekt gemacht.
Auch heute benutze ich ihn noch gerne und bekomme konstant gute Rasuren damit hin.

Nur den Griff finde ich wie bereits angesprochen auch etwas arg lang.

Anstonst kann ich über den Hobel nur positives berichten, Verarbeitungsprobleme gabs bei meinem auch nicht.

Die Beschichtung hat sich bei mir auch noch nirgendwo gelöst, nach mehr als einem halben Jahr regelmäßiger Benutzung.
Wenn ich ihn putze sieht er hinterher wieder aus wie neu.


Gerade für Anfänger ein super Hobel, der leider viel zu oft ignoriert wird und unter all den Option von Mühle, Merkur, Edwin Jagger
leider etwas untergeht.

Hobelruhri

Danke - im Amazonas bestelllt - und bereits erhalten - mit zwei Päckchen Klingen für unter 20 Euronen. Jezt bin ich gespannt.

VG
Hobelruhri