unbekannter Schleifstein - Pierre "Fredos"

Begonnen von Grosser, 18. Februar 2015, 18:35:25

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Grosser

Dieser Stein kam heute aus Frangroich zu mir:
Ein 73g schwerer bzw leichter Stein mit den Abmessungen 11cm x 3cm x 1cm.
Er kam im passenden Papp-Karton an.
Der Geruch des Steins erinnert mich an Schwarzpulver, ich habe außerdem das Gefühl, dass der Stein ein wenig porös ist, denn beim Planen sind winzige Stückchen herausgebrochen.
Nach dem Planen mit Schleifpapier fühlt sich der Stein übrigens rauer an als vorher. Die Rückseite ist auch glatter als die geplante Seite....ich bin verwirrt!
Viel mehr kann ich leider zum Thema nicht beitragen, weltweites googeln hat mich auch nicht weitergebracht - ich hoffe auf eure Hilfe.  8)
Fotos? Bitteschön:



Viele Grüße, Christoph

doorsch

Was hast Du zum Planen genommen ? Nasschleifpapier? Wenn ja welche Körnung?

Ich glaube das der Stein das gleiche Material ist wie der Pierre Chimique bzw. Pierre D'Affutage Lame V.M.A., starker Geruch nach Schwefel...

Ein sehr schnell arbeitender und auch feiner Stein der äusserst scharfe Schneiden generieren kann....

Englische Übersetzung des Packungstextes:

"This stone is intended for sharpening razors, mechanical razor blades, and all instruments with a fine edge. For a razor, use it as you would with an ordinary strop (leather). For razor blades, use the blade holder. For other instruments with a fine edge, sharpen as one would do normally, only using the stone. Don't put anything on the stone as it needs to be used dry, and don't bear down when sharpening."





Mehr hier:
http://www.razorandstone.com/showthread.php?1447-Help-me-ID-this-French-Natural-Razor-Hone/page2


Rockabillyhelge

Dasklingt ja schwer nach einem französischen Barber Hone.
Auch mit Bart immer gut rasiert :)

Grosser

Selbst nach dem Duschen stinken meine Hände immer noch nach dem Stein :(
Sebastian, ich glaube du hattest den richtigen "Riecher" hö hö Jetzt hat das Kind wenigstens einen Namen.
Geplant habe ich mit 120 Papier (trocken) und dann mit 1200 Papier (nass), wobei sich das nasse Papier leider schon aufzulösen beginnt und Körnchen abgibt.

Momentan ist die Oberfläche des Steins "offen", falls dies der korrekte Ausdruck ist...
Er glänzt nicht mehr, so wie deiner und wenn man mit dem Finger drüber fährt, so wird dieser schwarz.

Womit sollte ich den Stein denn nochmal behandeln bzw. planen.
Falls wie ich vermute mit Schleifpapier, dann stelle ich direkt die nächste Frage: nass oder trocken?

Einen schönen Tag euch allen! :)
Viele Grüße, Christoph

doorsch

Grosser ganz einfach, denke das das Material sich an der Oberfläche wieder verfeinert wie am Anfang. Das sollte nach drei bis viermal abziehen eines Messers der Fall sein....

Es gibt einige Barber Hones aus den USA die sich ähnlich verhalten, du kannst probieren auch nach 1-2 mal abziehen die Öberfläche mit einem alten Kleidungsstück oder Baumwolltuch abzureiben, dass sollte ebenfalls einen Poliereffekt der Oberfläche geben....

doorsch

Zitat von: Rockabillyhelge am 19. Februar 2015, 06:21:58
Dasklingt ja schwer nach einem französischen Barber Hone.

Ja das ist es quasi, was interessant ist das es geschätzt nur ca. 5 dieser franz. Barberhones gibt, mehr habe ich leider noch nicht gesehen...

Rockabillyhelge

In Europa scheint der Gebrauch dieser Barber Hone ähnlichen Kunststeine wohl nicht so populär gewesen zu sein,
finds immer faszinierend wie oft man z.B. Franz Swaty Steine in der US Bucht sieht (hergestellt wohl bei Wien) und
wie rar sie in Europa sind, Aloxite sieht man noch in GB hin und wieder, zudem eine ganze Reihe an Steinen für DE/SE
aber für Rasiermesser doch eher selten, ggf. war man ja in Europa zu traditionell eingestellt  :)
Auch mit Bart immer gut rasiert :)

doorsch

Zitat von: Rockabillyhelge am 19. Februar 2015, 08:56:45
In Europa scheint der Gebrauch dieser Barber Hone ähnlichen Kunststeine wohl nicht so populär gewesen zu sein,
finds immer faszinierend wie oft man z.B. Franz Swaty Steine in der US Bucht sieht (hergestellt wohl bei Wien) und
wie rar sie in Europa sind, Aloxite sieht man noch in GB hin und wieder, zudem eine ganze Reihe an Steinen für DE/SE
aber für Rasiermesser doch eher selten, ggf. war man ja in Europa zu traditionell eingestellt  :)

Denke das es üblich war Belgier, Thüringer oder lokale Steine einzusetzen, sowohl in Frankreich, Deutschland und Großbrittannien....

vielleicht haben sich Barber Hones auch gerade dort etabliert, weil es in den USA nicht die Menge an Vergleichbaren Abschlussteinen in der Anwendung für Rasiermesser gab was auch der Import von Belgiern, Thüringern oder Brasillianischen Abschlussteinen (Schiefer, Quarzit) belegt. Arkansas Steine z.b. wurden eher in anderen Gebieten eingesetzt, bzw. auch in den alten Katalogen nicht explizit in den entsprechenden Kategorien der Kataloge (Nassrasur, Rasiermesser) beworben.....das war zumindestens gerade ein Gedankengang von mir ;-)

Aber auch in den US Foren wird viel Diskutiert ob es nun üblich war eher Natursteine einzusetzen oder halt die bekannten Barberhones. Diese Frage ist nicht eindeutig zu beantworten. Eines ist klar beides wurde in Massen in den großen Versandhäusern bzw. in deren Katalogen angeboten (als Beispiel Sears Roebruck, Theo Koch, etc.).

So wie Du geschrieben hast Hellge sieht man die Mengen die in den Markt verkauft wurden auch heute noch....

In großen Stückzahlen findet man Bekannte Marken/Produkte wie Aloxite, Swaty, Raven, Kokens, etc....und aufgrund der heute vorhandenen Mengen sieht man auch was vorwiegend verkauft wurde....

Grosser

Ich find's spannend, wenn hier auch mal über solche "Nischenprodukte", also nicht allzu geläufige Steine diskutiert wird - also nur weiter so.  dh:
Was ich bisher gemerkt habe, mal abgesehen vom Gestank:
Der Stein ist schnell abtragend, zumindest im trockenen Zustand. Wie fein er ist, kann ich noch nicht beurteilen, aber ein Küchenmesser habe ich innerhalb weniger Minuten dazu bekommen, dass ich mir damit zumindest die Haare vom Unterarm rasieren kann.

Verfeinert hat sich die Oberfläche durch eine längere Abzieh-Session mit einem heruntergenudelten Messer und dem Drüberreiben mit einem Baumwolltuch. Die Oberfläche erscheint nun auch weit weniger porös, allerdings auch noch nicht so fest wie bei deinem Stein, Sebastian.
Viele Grüße, Christoph

doorsch

Zitat von: Grosser am 19. Februar 2015, 16:53:31
Ich find's spannend, wenn hier auch mal über solche "Nischenprodukte", also nicht allzu geläufige Steine diskutiert wird - also nur weiter so.  dh:
Was ich bisher gemerkt habe, mal abgesehen vom Gestank:
Der Stein ist schnell abtragend, zumindest im trockenen Zustand. Wie fein er ist, kann ich noch nicht beurteilen, aber ein Küchenmesser habe ich innerhalb weniger Minuten dazu bekommen, dass ich mir damit zumindest die Haare vom Unterarm rasieren kann.

Verfeinert hat sich die Oberfläche durch eine längere Abzieh-Session mit einem heruntergenudelten Messer und dem Drüberreiben mit einem Baumwolltuch. Die Oberfläche erscheint nun auch weit weniger porös, allerdings auch noch nicht so fest wie bei deinem Stein, Sebastian.


Also klar, es muss nicht unbedingt genau das gleiche Material sein, es können natürlich auch andere abrasive Stoffe zum Einsatz gekommen sein. Soweit ich es verstanden habe ist der Schwefel lediglich ein Reaktionsprodukt welches wohl auch bei den gepressten Steinen zum Einsatz kam um die gesamte Matrix zusammen zu halten bzw. zu festigen.....

Vielleicht kannst Du nochmal eine Detailaufnahme der Obefläche machen, hier mal eine Einblick wie mein Stein von der Seite aussieht...



Grosser

Ich weiß ja nicht, wie du die tollen Fotos nur mit Küchenbeleuchtung (?) hinbekommst, daher hier mein bescheidener Versuch.
Sonnenlicht wäre wohl besser zum Belichten geeignet, aber man kann trotzdem das Wichtigste erkennen, denke ich:











Das erste und dritte Foto zeigt die Unterseite des Steins - in der Mitte sind Schleifspuren (von mir) zu erkennen, der helle Streifen also.
Viele Grüße, Christoph

doorsch

Mhh also das Material weist �hnlichkeiten auf....sieht aber von der �berflächenstruktur anders bzw. etwas groeber aus, was erstmal nix zu bedeuten hat....

Nun bleibt Dir nur noch der Test mit dem Rasiermesser um zu schauen in welchem Bereich er liegt, am besten sind kuenstliche Referenzsteine....

Die Erfahrung die ich mit den beiden Steine gemacht habe ist dass sich sehr feine und äusserst scharfe Schneiden damit generieren lassen, mir waren Sie eigentlich schon "zu scharf"....

Die Bilder kommen mit einer LED Wohnzimmerlampe und durch den Chip einer Sony RX100 zustande, ich mag die Knipse einfach  ;-)

BastlWastl

Ich habe gerade mal meine Kiste durchgeschaut, ich habe den gleichen Stein wie Doorsch, und er weißt sehr eine sehr ähnliches "Loch" am ende auf mit diesen Carbonartigen "Verstrebungen", wie bei Grossers Stein.

Ich denke die sind identisch, nur durch die künstliche Herstellung nicht 100% homogen. Sehr fein ist meiner allerdings, macht aber eine Schneide die schon fast als überaggressiv bezeichnet werden kann, ähnlich dem Shapton 30000.

Grüße Wastl.

Grosser

Diese Löcher sind erst durch das Planen entstanden. Auf der Rückseite, auf der ich nur kurz mit Schleifpapier drüber gegngen bin gibt es diese Löcher nicht!

Benutzt ihr eure Steine eigentlich?
Ich könnte mir vorstellen, ihn zumindest für Küchenmesser zu benutzen, da die Anwendung (mal eben kurz trocken das Messer abziehen) schnell und ohne Vorbereitung von der Hand gehht.
Viele Grüße, Christoph